2010 – Australien – Vor der Reise

Vor der Reise

Ja, wie man deutlich erkennt, hat uns der „walk about“ wieder einmal übermannt. Dieses Phänomen, von der Urbevölkerung den Aborigines bekannt, wird nach wie vor praktiziert. Sie zieht es urplötzlich hinaus ins Outback, dort wird dann nach alter Tradition gejagt und alte Rituale vollzogen. Sogar Aborigines, die voll in der Gesellschaft integriert sind, also feste hochkarätige Arbeitsplätze haben, verschwinden von einen Tag auf den anderen, um mit Stammesbrüdern loszuziehen in die Traumzeit. Dies ist der „walk about“. Unser Walkabout ist etwas länger geplant als erneute Reise nach Down Under, doch für viele aus unserem Umfeld ähnlich gewertet. Dieser Drang nach Veränderung und Reise scheint auch in unseren Genen verankert zu sein. Denn eine immer größer werdende Unruhe und damit verbundene Unzufriedenheit im Laufe von 3 bis 4 Jahren ist der treibende Motor unseres Walkabouts. Oder ist Australien daran Schuld?! Wer weiß es schon so genau! Er war ja auch vorher schon da, zumindest bei mir.

Fixer Termin steht jetzt. Wir fliegen mit NZ-Airs und Lufthansa per „world around“-Ticket wie folgt. 01. Oktober 2009 ab München nach Los Angeles, unterbrechen dort für 4 Tage shopping und relaxing, dann am 06. Oktober weiter über Auckland/NZ nach Adelaide/Australien. Bleiben dann in SA und Westküste ca. 9 Monate, dann geht es ca. Mitte Juni 2010 retour über Vancouver/Kanada mit einem Stop Over für 3 Monate, um dann ca. Mitte September 2010 zurück nach Frankfurt heim zu kehren. Es ist derzeit vermutlich eine sehr günstige Flugvariante über den Pazific, die Australien und USA/Canada miteinander kombinieren lässt. Der Flugpreis ist absolut akzeptabel liegt bei exakt 1500€ incl. Freigepäck 2x 23 Kilo. Die „Krise“ hat also auch Vorteile, wenn man bedenkt, dass die Route Australien – USA zu einer der teuersten der Welt zählt. Wir bedanken und sehr bei Colibri-Reisen/Offenburg/Stuttgart, die uns sehr hilfreich, kompetent und flexibel dazu verhalfen. Der Frau Pau sei auf diesem Wege noch einmal ausdrücklich gedankt und dieses Reiseunternehmen ist ausdrücklich zu empfehlen. Wir hatten weitere angefragt, doch sie konnten uns bei weitem nicht so helfen, wie dieses Reisebüro!!!

Den Basketballern von Erdgas-Ehingen und auch der erfolgreichen Urspringschule, immerhin zweifacher NBBL Champion, wird auch auf der Reise weiterhin mental jede nur mögliche Unterstützung zukommen. Wir werden alle Vorgänge soweit es geht verfolgen und die eine oder andere Info und evtl. Ihnen auch ein paar nette Fotos zukommen lassen. Also Down Under ist auch auf Seiten von Urspring und von dort aus kommt volle Unterstützung. Jedes Känguruh drückt Euch die Daumen, zumindest die, die wir treffen werden … Ihr werdet sehen.

Mittlerweile ist der Leihwagen für 12€ für die erste Woche Adelaide angemietet worden und auch nettes Apartment in Brighton ca. 7 km von City von privat preiswert gebucht, direkt an der Promenade nahe der Jetty. So hat man wenigstens Platz in seinem voll ausgestattetem Quartier und kann sich entspannt ausbreiten mit LapTop und Kartenmaterial. Die erste Woche wird ja eine intensive Fahrzeugsuche und Materialbeschaffung beinhalten, so dass man nach „stressigem“ Handeln und Rumfahren abends evtl. noch eine Angel von der Jetty baumeln lassen oder zumindest gemütlich am Strand spazieren gehen kann. So etwas kann man alles online im Vorfeld erledigen, auch um Fahrzeuge werde ich mich auf diesem Wege noch kümmern. Doch Anschauen und Checken muss man diese vor Ort. Das Hotel in L.A. für die 4 Tage/üN werden wir wieder Lastminute buchen, das sollte in diesem Falle der bessere Weg sein und wird 3-4 Tage vor Abflug erfolgen. Darüber hinaus wird versucht auch jetzt insbesondere online, Kontakte zu Deutschen in Australien WA/SA zu knüpfen, die man auf der Tour evtl. besuchen könnte, um einfach durch die dt. Einheimischen viel mehr über wirkliche Infrastruktur aus dt. Sicht zu erfahren und echte Insiderinformationen zu ergattern sowie spannende und nette Gespräche auch in Deutsch unterwegs führen zu können. Passende Kontakte solcher Art sind außerordentlich schwierig auf der Tour selbst herzustellen, da wir ja meist fernab auf wilden und einsamen Plätzen campieren. Da trafen wir bei der letzten Tour nur einmal auf einen Deutschen, der in Australien lebt und das im Kakadu-NP-Park – da gibt’s ja nur feste Plätze.

Webseite: Mittlerweile ist auch die neu erstellte Webseite, entworfen und bearbeitet von Sylvies 16 jaehrigem Neffen Michi. Man staunt schon wie fit die jungen Leute gerade in den modernen Kommunikationsbereichen sind.

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Da saßen die noch vor kurzem als junge Bubis im Kanu

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und schon kreieren sie einem eine fast professionelle Homepage

Jedenfalls ist es so angedacht, dass wir auf der aktuell anstehenden Tour wieder sowohl Texte als auch Bildmaterial mit leichter Zeitverzögerung einspeisen wollen. Somit kann jeder, der es moechte, immer genau den Verlauf der Tour verfolgen. Anhand der eingemalten Tour und der dort markierten Uebernachtungsplaetze auf den vorweg geschalteten Uebersichtskarten der Regionen kann man durch Anklicken dieser Zahlen direkt auf die zugehörigen Berichte gelangen und hat obendrein eine geographische Orientierung anhand der Karten. So kann auch jeder, der einmal in diese Gegend kommen sollte, konkrete Infos über diese abrufen, in deutscher Sprache versteht sich. Der durchlaufende Banner auf der Home-Seite sollte immer den neuesten Stand aufweisen und verlinkt dann auch auf den letzten aktuellen Bericht. Per angegebener Emailadresse sind auch Fragen an uns möglich. Ich hoffe sie gefällt allen!? Tipps und Allerlei wird immer von unterwegs aus ergänzt, diese sind wie gewohnt subjektiv und auch immer von der jeweiligen Gemütsverfassung gefärbt. Wir können damit lediglich Denkanstösse vermitteln, Basisinfos oder Erlebnisse und von uns gemachte Erfahrungen wiedergeben. Mehr wollen wir auch gar nicht.

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So ging es los mit dem Gepäck plus 2 x Rucksäcke und Laptop

2010 Start – Südaustralien

1. Etappe – Adelaide

Jetzt wollen wir mal die erste genauere Berichterstattung abliefern. Flug von L.A. nach Adelaide war unproblemantisch, NZ-Air guter Gastgeber mit gutem Essen, excellentem Service und gutem Unterhaltungsprogramm. Lufthansa sollte sich anstrengen und sollte dankbar für einen solch Kooperationpartner sein. Trotz alledem war die Tour sehr anstrengend, denn den ganzen Tag von 9 bis 21 Uhr Abflugszeit im Hotel in L.A., dann 1 Stunde Verspätung, plus 12 Std. nach Auckland plus 2 Stunden Aufenthalt dort plus 5 Std. Flug nach Adelaide, dann Ankunft in Adelaide bei angenehmem sommerlichem Wetter um 10 Uhr morgens.

Bevor es jedoch ins Bett ging abends um 9 Uhr, zuvor noch Mietwagen abgewickelt, einen Autohändler aufgesucht, eingekauft bei Coles und zum Apartment raus nach Brighton vergingen nochmals 10 Stunden. Macht also zusammen 11+1+12+2+5+11=43 Std. quasi auf den Beinen. Großartiges Schlafen geht bei meiner Länge ja so gut wie nicht im Flieger, egal bei welcher Linie. Sylvie war auch kaputt, aber so nimmt man ab, und das baut dann wieder auf. Und vor allem hat alles perfekt geklappt, Gepäck angekommen, jetzt noch durch die in L.A. gekauften Kayakträger ergänzt, vom Autovermieter abgeholt und Billigkarre (und das ist sie wirklich, aber fährt) erhalten sowie einen Autohändler aufgesucht, mit dem er kooperiert. Zu dem dann auch gleich hin, machte uns Angebot – wieder ein Pajero.

Linksverkehr kein Problem, als ob ich gar nicht weg gewesen wäre. Dann kurz beim Supermarkt rein und Basiseinkäufe erledigt, schließlich haben wir ja ein Apartment, dann noch zu Telstra-shop und Prepaidhandy-card und wireless-Stick gekauft und dann geradewegs zum Apartment, und tatsächlich der Schlüssel lag wie verabredet im Briefkasten. Alles verladen und ausgepackt, dann noch ne Pizza in den Ofen geschoben, und um & abends kam der Vermieter vorbei und holte sich seine Kohle ab. Apartment perfekt, liegt am Meer sehr zentral und hat alles, was man braucht. Um die Ecke auch gleich eine Library mit umsonst Internet-Wireless Zugang. Dann tot umgefallen, aber um 4 Uhr nachts war ich fit und am Computer, dann auch gleich per wireless-stick den newsbanner aktualisiert.

Brighton Beach

Am folgenden Tag also wie bereits angesprochen früh gestartet um 4 Uhr, denn länger schlafen konnte ich nicht mehr. Wir hatten ein Date mit dem Autohändler für späten Nachmittag ausgemacht zwecks Probefahrt und so mit dem Pajero BJ 98 / 170000ks / für guten Preis, weiß mit bullbar, tow bar, sidesteps, und all dem Zeug bei 3.5i-6 Zyl. Motor manuell. Das war laut meinen vierwöchigen Recherchen im Vorfeld ein sehr gutes Angebot. Mir persönlich ging da ein bisschen zu schnell und wieder ein Pajero, obwohl der komplett anders ausssieht. Ist ein ganz anderes Modell und viel neuer, nur der Name ist gleich. Jedenfalls beschlossen wir, gleich morgens eine Rundtour zu machen und die ausgearbeiteten Händler abzufahren, um andere Autos anzuschauen. Das ging dann von einem zum anderen, smalltalk hier und Information da, ohne Pause bis abends um 6 Uhr. 2-3 Autos wären potentiell auch in Frage gekommen, darunter ein Triton mit canopy um 10000$, ein Explorer für 9000$, ein Challenger für 12000$. Übrigens für die, die den Wechselkurs nicht kennen, rechnen einfach die Hälfte und dann 10 % dazu, schon seid ihr in Euro.

Maßstab war folgende Vorgabe: nicht älter als 15 Jahre also mind. 1995 Baujahr, nicht mehr als 200.000ks und mehr als 3000$, was sich automatisch daraus ergibt. Damit ist ein Händler vom Gesetz verpflichtet, die statuatory warranty zu geben; d.h. eine Basisgarantie für die ersten 5000ks oder 3 Monate für alle wichtigen Teile. So richtige Schnäppchen waren bei allen Autos aber nicht dabei. Mit etlichen Visitenkarten ausgestattet, den Laptop über die Schulter gehängt und einem Stadtplanbuch (ohne das geht es gar nicht) auf Sylvies Schoss ging es auch raus zu einem unserer angeschriebenen (und nett geantworteten) Camper-Trailer Companys. Gebrauchten 1999er für 3300$ auf dem Hof, ein brand new für schlappe 5700$. Dies wurde auch getestet, Auf- und Abbau in Minutenschnelle. Haben das ja noch nie gemacht, die gibts ja in Deutschland quasi gar nicht. Gute Sache und das wollen wir machen, das steht nun fest. Ein Anruf genügt und die machen uns einen fertig. Keine Anzahlung nötig, Wort reicht aus. Wir hatten ja noch einen anderen, vielleicht geht da ja etwas für 5000$. Und wie es der Zufall so will, sind wir bei einem Autohändler, der zwar kein passendes Auto hatte, dafür aber Rückenprobleme nach einem schweren Unfall vor 6 Monaten und sich auch vor einem Jahr ein trailer-tent, so nennt man es auch, gekauft hat. Geheimtip, und das ist es auch.

Damit es auch so bleibt, lassen wir es dabei. Jedenfalls haben wir einen gekauft und können ihn Montag abend frisch lackiert abholen. Der Verkäufer hatte auch noch einen 8 Zyl. Landrover Discovery zu verkaufen, ursprünglich für 5000$, der uns doch erhebliche Kopfschmerzen bereitete. An sich kein schlechtes Angebot, der Preis war aber durch ungünstige Konstellation auf 6500$ gestiegen. Und wenn etwas beim Landrover kaputt gehen sollte, soll man sich dumm und dämlich zahlen.

Daher kauften wir letztlich abends doch den Pajero – vmtl. am Freitag frisch geserviced abholbereit –

Ob das die richtige Entscheidung ist, weiß man beim Autokauf nie. Zweifel bleiben aber. Jetzt geht es darum, die Ausrüstung einzusammeln, also vom BBQ-Grill bis zur Gabel, Abwaschkiste bis zum Gaskocher. Campingtisch, echt geiles Teil, gestern schon für 34$ mitgenommen. Weiterhin alles klären, Bank, Versicherung, Anmeldung, Nationalparks, Informationscenter, Bekannte aufsuchen, Kaykahändler und alle Einkäufe. Es gibt also noch reichlich viel zu tun, bevor ich die erste Angel auswerfen kann. Vor der Tür hier bei uns tun sie das auf der Jetty oder in Booten. Die Urlaubsathmosphäre ist also schon gegeben. Känguruh gab es aber noch nicht, weder auf der Speisekarte noch in Natura, dafür aber strahlend blauer Himmel, tagsüber 30 Grad, nachts allerdings noch recht frisch.

Erst in das Marion Shopppingcenter (größtes shoppingcenter Adelaides) ein paar Minuten mit dem Auto, dort quasi alles vertreten, was namhaft ist in Australien wie Target, BIGW, Kmart, Mitre10, Bunnings, 1$-shops, JB-HI-FI, Woolie und Coles, und viele, viele Boutiquen. Dort kriegst du alles, aber halt immer nur neu. Ein paar Dinge wie Pfanne und CD/MP3-Player (mit USB-Anschluß) wurden sofort mitgenommen. Zu gutes Angebot, anderes wurde auf Papier von Sylvie notiert, um Vergleichspreise zur Hand zu haben. Einen Super-Bademantel, den sie zwar nicht unbedingt braucht, aber für 10$=6€, gab es für Sylvie. Haben jetzt durch den Hänger erheblich viel mehr Platz, brauchen auch die Sitze nicht herauszunehmen, können demnach problemlos 2 Personen mitnehmen, falls doch jemand uns besuchen kommen will.

Dann weiter zu sog. OP-shops, die gebrauchte Sachen verhökern, mal aus sozialem Interesse mal kommerziell ausgelegt. Da finden sich immer Schnäppchen, weil vieles muss nicht unbedingt neu sein. Dasselbe gilt für Flohmärkte, die jetzt am Wochenende aufgesucht werden. Der Wagen ist gestern in unseren Besitz übergegangen, funktioniert bislang alles tadellos, nur schmutzig von innen, der neue CD-Player von Pioneer mit USB dudelt schon. Heute lassen wir ihn trotzdem in einer Werkstatt unseres Vertrauens checken. Wir sind auch RAA (=ADAC) Premium Member geworden. Wir hoffen, das darüber abrechnen zu können. Kostet 95$, dauert 1,5 Std. und bringt hoffentlich keine negativen Erkenntnisse. Bremsbeläge sind in ca. 20.000ks fällig und linke Sony-Box hinten brummt, Differenzial bisl ölig, das war eigentlich alles. Lassen wir uns überraschen. Dann heute noch zu zwei Privatverkäufern von ebay die Kayaks anbieten, mal sehen, was da geht. Morgen holen wir Stühle ab, auch ebay.

Desweiteren hatten wir Besuch in unserem Apartment von Gudrun und Karl, beide 1940 geboren, und noch richtig fit. Wie immer in Australien, die sind einfach fiter. Über eine Stunde gequatscht, dann haben sie uns noch die Bestätigung für den Erhalt einer Client-Number, für die Rego-Anmeldung manchmal hilfreich, ausgefüllt. Eigentlich besagt die nur, daß man eine postalische Anschrift bei einem Resident in Australien hat; denn wir sind ja auf Tour und können kaum einen Brief in Empfang nehmen. Die Versicherung bei der RAA für Auto und Hänger ging so etwas von problemlos über die Bühne und war so nett, daß wir gar nicht mehr dort raus wollten aus der office. Auch noch voll beladen mit Karten und sonstigem Zeugs. Leider gibt es keine Promotion-Aktion derzeit, wir hatten auch die Mitgliedsnummer von Gudrun parat als Neumitglieder-Werbung. Fast schon so wie bei uns zuhause. Die beiden Deutschen, übriges erst seit ca. 5 Jahren ein Paar, was Ihnen beiden sichtlich gut bekommt, müssen wir unbedingt noch besuchen auf nen Bier, evtl. am Dienstag, wenn wir ohnehin auschecken müssen und dann evtl. Richtung Gawler nach Norden aufbrechen werden. Sie wohnen etwas außerhalb dort oben auf der Strecke.

So jetzt gehts los. Zu Erwähnen bleibt, daß nicht jeder die angegebene Telefonnummer testen sollte so wie Peer abends um 18 Uhr, es klingelt dann nämlich bei uns um 3 Uhr nachts. Wir sind 9 Stunden voraus! Die Numer funktioniert, auch SMS, das wissen wir spätestens seit heute Nacht, auch von Deutschland aus.

Erfreulich, ganz erfreulich, daß die Basketballer auch auswärts gewinnen können und so überzeugend. Conny „Bleib fit und unverletzt und halte die Mannschaft als Team zuasammen, weiter so! Gruss aus Australien“. Würdet on top stehen, hättet Ihr das erste Ding in Stahnsdorf nicht -wie soll man das nennen- verzockt, verschenkt, verpennt.

Bei uns hier ist alles soweit fortgeschritten, daß wir bald auf Tour gehen können. Müssen ohnehin Dienstag aus dem Apartment raus, die Neuen kommen dann. Soweit hat alles gut geklappt, wie das Auto nun laufen wird, bleibt abzuwarten. Bislang jedenfalls gut, und es erstrahlt nun auch in ganz anderem sauberen Glanz.

Die Ausrüstung umfasst folgende Artikel. Hier eine gesondert aufgeführte Liste mit ortsüblichen Preisen oder teils vom Flohmark erworbenen used parts, wirklich nur interessant für die, die auch nach Australien reisen wollen. Als Resümee kann man insofern festhalten, daß 1 Woche doch sehr knapp bemessen ist, um solch Vorbereitungen ins allerletzte perfekt umzusetzen. Die Tage beginnen morgens um 5 Uhr und enden abends um 1o Uhr. Und es muss alles klappen, demnach gut vorbereitet sein von zuhause her, und da man meist auf freundliche relaxte Australier trifft, ist das Ganze doch gar nicht so stressig wie manche vermutlich glauben.Anstrengend aber schon.

Mike Rizor – SA Yorke Peninsula

2. Etappe – Yorke Peninsula

13.10.2009

Am Dienstag Morgen ausgecheckt aus dem Apatment und los zum campertrailer-Händler, um auf dem Wege Richtung Norden Yorke Peninsula diesen abzuholen und zu bezahlen. Dies lag on the way und so mussten wir nicht hin und zurück durch die Stadt. Montags selbst beide, also Pajero und Trailer umgemeldet, die Rego bezahlt und Kennzeichen für den Trailer mitgenommen. Auch für den Trailer zalt man eine Rego (99$) für ein Jahr incl. Anmeldegebühren. RAA third party Versicherung mit Diebstahl läppische 44$ für das Jahr, eine stampduty wird nicht fällig, und unser Händler übernahm diese Kosten aus Kulanz, wie er sagte. Für den Pajero werden allein ca 800$ Rego fürs Jahr fällig.

Am Sonntag kräftig auf einem Flohmarkt zugeschlagen, von Pfanne über Eskys (Kühlboxen)) bis Werkzeug, usw… Günstiger geht nicht mehr, ein Besuch im deutschen Klub war auch dabei, und ebay-Einkäufe wurden ebenfalls eingesammelt. Dann nennen wir uns Besitzer eines nagelneuen Kayaks mit Rutenhalten, Sitz und Paddel für 300$. Wie das geht weiß keiner hier so geanu, aber der Chef holte das Ding irgendwie als „verkratzt“ aus der Fabrik. Dasselbe gilt auch für andere Eikäufe, ein bisschen Handeln geht überall. Jedenfalls nahezu alles komplett an Bord, besser ausgestattet als damals nach einem Jahr. Drei, vier Sachen fehlen noch, Kabel für Konverter, zweite Batterie, Axt und das war es auch schon. Zu Erwähnen bleibt, dass alle Autohändler „Mafiosis“ sind, liegt wohl am hart umkämpften Markt. Deswegen kriegt unser Dealer auch keine Bestnote und wird damit nicht weiter empfohlen, dagegen der Camper-Trailer Mann ist eine Wucht.

Camper-Trailer Firma Adelaide „Desert Sky“ – Rudi Vester

Hilfsbereit, nett, ehrlich und der Preis einfach Klasse und kann auch auf Auktionen Autos erstehen, falls jemand Bedarf hat.

Mittlerweile haben wir unser Trailertent auch das erste Mal komplett aufgebaut, alles hat geklappt. Schon echter Luxus. Auch das Fahren klappt bislang einwandfrei, und Platz für Besucher ist auch. Also Nico sieh zu. Auch Peer müßte nicht mehr im T-Häuschen unterkommen, vorne im Vorzelt ist reichlich Platz. Wobei wir die Walls, also die Außenwände, nocht nicht aufgebaut haben. Auf dem Foto also nur Fahrzeug und Aufbau mit Vorzelt. Etwas geübt, klappt das in 15 Minuten. Solange haben wir letztes Mal auch gebraucht. Und viel mehr Raum und Platz!!!

Erstes Lager Port Parham für 2 Tage – 15.10.2009

Dies ist also unser erstes Lager auf der Tour Richtung Yorke Halbinsel, freies Camp mit Wasser, Toiletten und BBQ-Grills. Außer uns vielelicht 4 Parteien. Also nicht voll. Alles in Ordnung bei uns, Wagen läuft auch noch gut. Zum perfekten Anfang spielt das Wetter nicht mit. Der Wind pfeift und es regnet immer mal wieder, oder anders ausgedrückt „es stürmt“, aber Zelt hält. das sollte es auch! Aber das ist das Einzige, was durchaus verbesserungwürdig ist, der Rest hat nahezu perfekt geklappt. Und das Wetter wird besser, da sind wir sicher. Trocken haben wir es ja, und Platz auch, also hauen wir uns gleich ein Rumpsteak auf unseren Grill mit unserer 4l Gaspulle am Hänger und arbeiten noch ein bisschen das Kartenmaterial und die Unterlagen der Information aus.

Fast vergessen, auf dem Wege raus aus der Stadt besuchten wir noch die Deutschen Gudrun und Karl, die uns eine postalische Adresse in Adelaide zur Verfügung stellen; so etwas ist außerordentlich hilfreich bei Anmeldung eines Fahrzeuges! Hier die Beiden in ihrem Heim in Craigmore.

Gudrun und Karl…Herzliche Grüße an Eddy in Melbourne

19.10.2009

Das schlechte Wetter haben wir beim Wein mit unserem Nachbarn Bob, einem 1959 ausgewanderten Österreicher aus Linz und seiner neuen Partnerin im Caravan „Priscilla“ vebracht. Nette Geschichten aus seiner Sturm und „Jagd“ zeit ließen es nicht langweilig werden. Unser Trailerzelt ist jedenfalls sturmtauglich und auch durchnässt. Wir sollten ohnehin das Zelt komplett mit Wasser einweichen und dann von der Sonne trocknen lassen laut Hersteller, daß sich die Nähte wasserdicht schließen. Dies hat das Wwetter erledigt und die Sonne ist jetzt auch da. Von Port Parham ging es weiter nach Black Point (kommerziell – kann man vergessen), weiter nach Port Julia Bushcamping für 6$ mit Toiletten und Wasser. Schöne Jetty zum Squidfangen (Calamares). Kein Wind mehr, dafür ein dummer Nachbar (wie sagte Bob „shit in his brain“), der seinen Generator bis spät in die Nacht laufen ließ. Also brachen wir den kommenden Tag auf und beschlossen, direkt in den Innes NP zu fahren. Dort sind die Dinger nicht erlaubt, zumindest auf den meisten Plätzen, und das Wetter sollte ja auch besser werden. Also warum im Auto sitzen, wenn das Wetter gut wird. Ein weiterer Grund, die wilden Bushcamping-Plätze an der Marion Bay links liegen zu lassen, ist der, daß wir uns entschieden haben, den National Park „Holiday Pass“ für 2 Monate Südaustralien Gültigkeit 51$ pro Fahzeug zu zulegen, der es erlaubt eben 2 Monate lang alle includierten Nationalparks anzufahren und dort zu übernachten. Und da wir vorhaben vier Parks, den Innes, Remarkable, Lincoln und Coffin anzufahren und dort länger zu bleiben, ist es quasi ein 1$ Tagespreis, den wir uns doch noch leisten können.

Lager Innes NP unser Lager mit Vorzelt ohne Walls

Hier im Innes angekommen, traumhaftes Wetter, keine Generatoren, kaum Leute, gleich bei der Anfahrt den ersten Squid gefangen, den Sylvie parniert abends verspeiste und ich die Würstchen (die sie nicht mochte), den zweiten Tag gleich 5 Fische mittlerer Größe gefangen, so daß wir bei Kartoffelsalat und Meeresgetier kein Hunger leiden. Eine Handvoll Emus kamen auch kurz vorbei, MacPie und andere Sänger wecken uns morgentlich, die Sonne knallt, daß man tatsächlich gegen Nachmittag lang anziehen muss – gegen die Sonne die ersten Tage.

Micha vor Strand in Cable Bay Innes NP

Fliegen hat es aber auch und Moskitos in Stubenfliegen-Größe tagsüber. Feuer machen ist erlaubt, offiziell bis 1. November, und der von Hans gebaute Grill hält – TOP! Danke. Dann wird man sehen. Nachts sternenklar und frisch. Wir speisen dieses per wireless-Verbindung mit unserem Telstra-Stick ein, evtl. die Bilder erst später. Kontingent geht nämlich auf mb. So und jetzt los zur Jetty nebenan, da waren wir noch nicht, per Auto. Zelt lassen wir einfach stehen. Ist ja abgeschlossen, der Hänger jedenfalls.

26.20.2009

Heute nach 13 Tagen wild Camping oder besser bushcamping zurück in der Zivilisation angekommen; d.h. auf Campingplatz in Port Pirie direkt in der Stadt am River untergekommen. Gut, sauber, zentral für 22$ powersite, laden alle Stromreserven auf, haben Wassertanks gefüllt, Wäsche gewaschen, Großeinkauf Nahrungsmittel und damit die Bestände aufgefüllt, beim RAA-Büro noch abgeklärt, ob unsere Hängerversicherung perfekt ist. Hatten nämlich per Email Kennzeichen und Rego nachgereicht. Alles super.

Dann die vorerst letzte große Ausgabe getätigt. Offen war ja noch, wie das mit dem Aircompressor und dem Inverter zu händeln sei, also Strom umwandeln von 12V auf 220V, um LapTop und Kamerakkus aufzuladen. Aircompressor deswegen, weil man bei Beachfahrten die Luft bis zur Hälfte aus den Reifen lassen und später dann wieder auf festerem Boden aufpumpen muss. Denn 100 km mit halbgefüllten Reifen ist doch ausgesprochen unempfehlenswert. Und Rechargen von Computer und Kamera ist ja jedem klar. Aus nun 13 Tagen wild in Folge sollen ja noch 21 Tage und mehr werden. Haben nun eine günstige Variante ausgewählt mit einem besseren „JumpStarter“, der sowohl einen leistungsfähigen Kompressor als auch Akkuagregät besitzt. So schließe ich einfach den mitgebrachten Inverter dazwischen und kann die erwähnten Geräte aufladen. Den Jumpstarter können wir bei der Fahrt per Zigarettenanzünder aufladen oder bei der nächsten Stromtanke eben. Schöner Nebeneffekt, man kann auch seine zusammengeklappte Batterie vom Fahrzeug zumindest für einem Einmalstart des Motors verwenden. Also im Busch evtl. schon mal sinnvoll.

Den Kompressor ausprobiert, funktioniert einwandfrei, Luft runter und auch wieder rein, auch Computer lässt sich aufladen. Wie oft man das kann, wird sich zeigen, und ob man alle 4 Reifen tatsächlich voll aufpumpen kann, wird sich ebenso zeigen. Bleibe etwas skeptisch, denn mit 90$ wieder ein Schnäppchen oder? eine Super-Sache, wenn es denn so funktionieren sollte. So das die technischen Details.

Allgemein zur Tour: Wetter sonnig, aber auch stets kühler Südwind, durchaus typisch für SA. Bisweilen böig. Plätze daher nicht Überlaufen, ersten raueren Track mit Hänger auch gut überstanden. Noch ist alles heile, aber staubig und sandig. Beim Fischen noch ein paar Squids und dessen Arme als akutfrischen Köder erbrachte 2 klasse schmackhafte KG (King George Whiting) von je 35 cm Länge. Werden nicht größer!

Einer der 2kg – ist ein leckerer Speisefisch
und die nettaussehenden, tintenversprühenden Squids

Dann aber auch wieder mal 2 Tage keinen Fisch. Von netten Nachbarn aus dem Gippsland, Kaye und Shane, beim Stanley-Wein gute Tips geholt;

Kaye und Shane in ihrem Lager

u.a. dem mit dem Jumpstarter. Erste Solardusche, Campfeuer, Emus, Brown Snake (zweitgiftigste), Delphine, na ja und all so etwas, angetroffen. Zu Erwähnen folgende Geschichte. Sylvie stellt wie immer am Lager einen Eimer oder zwei mit Wasser auf. Salzwasser vom Meer ist kein Problem, doch einmal war es Frischwasser aus einem Tank. Als wir dann vom Fischem am Meer zurückkamen, saßen 1000de bees (wilde Bienen) auf und in diesen. Das Lager war umlagert. Also sie rein in das von mehreren Seiten zu betretende Trailerzelt, da war man sicher. Und durch meine 5m lange Meeresrute war ich in der Lage, den Eimer aus weiter Entfernung umzustoßen und mich dann ebenfalls im Zelt zu verkriechen. Die Sonne trocknete nun den Rest des Wassers binnen einer halben Stunde weg, dann war wieder Ruhe.

Das Problem war uns neu, obwohl davor gewarnt wird, doch nun selbst erlebt. Das Problem wird immer größer, aufgrund von Wassermangel und zunehmenden Bienenvölkern kommt es zu solch Vorfällen und auch zu Unfällen. Selten sind wohl die Bienen die Opfer. Auch noch 2 Tage später kamen immer Mal wieder ein paar vereinzelte Bienen vorbei und checkten den blauen, aber nun leeren Eimer. Gute Orientierung und Erinnerung die Kameraden. Das Summen blieb uns für 24 Stunden oder länger im Hirn. Wir hoffen, in Deutschland ist alles OK, morgen werden wir mal ins Internet gehen, Emails checken und schauen, was die Basketballer so gespielt haben. Hoffe weiterhin erfolgreich!?

Die Welt könnte untergehen und wir hören nur das Rauschen vom Meer und die Bienen und den Wind. Die Nächte sind auch kühl hier, daher gehe ich lieber in den warmen Schlafsack. Sylvie liegt schon drin. Fotos schauen wir morgen früh gemeinsam durch. Vielleicht ein nettes Bild von den letzten Plätzen oder so.

Gym Beach Innes NP

Ansonsten geht es morgen weiter in den NP Mount Remarkable, langer Track von 5 Stunden = 12km erwartet uns dort durch Schluchten. Kein Meer mehr für ein paar Tage, dafür Kängurus und Emus, aber auch kaum Wind und keine Moskitos???, hoffe ich. Übrigens die mitgekaufte Wall, also das Vorzelt, leistet gute Dienste. Ist Schutz gegen Fliegen beim Essen und Moskitos in jeder Lage´sowie Wind- und Sonnenschutz. Gruss an Alle.

Lager „The Cap“ – Wall mitaufgebaut

Mike Rizor – SA Eyre Peninsula

3. Etappe – Eyre Peninsula

27 Okt. angekommen im Mount Remarkable Nationalpark. Dieser war uns ja in bester Erinnerung von unsrere ersten Tour, und hat uns diesmal noch mehr beeistert. Wir standen auf unserem identischen Platz von 2005. Emus rannten durch Lager allenthalben, kündigen ihr Kommen immer durch tiefes Glucksen ähnlich wie Buschtrommeln. Känguruhs waren genauso im Lager und auch auf dem 12 km gemachten Walking Track in der Mittagssonne. Es war brutal heiß, kein Wind dort, und durch die Frühlingszeit ein irres Treiben von Vögeln. Viele alte Bekannte wie Mac Pie, Krähen, Kakadus und auch „Bummsi“ =Kookaburra“ und etliche kleinere waren darunter. Jeder versuchte den anderen irgenwie zu übertönen. Jeden Abend gab es schönes Lagerfeuer und so gut wie keine Moskitos. Am letzten Abend kamen dann unserer Einladung nach 2 Waliser Australier Pauline und John aus Rockingham WA dazu, beide Rentner und mit einfachem 4WD Van für 3 Monate unterwegs. Feuchtfröhlich, mit etlichen Liedern seitens unserer Gäste bis spät gegen 11 Uhr nachts, bis alles Holz verbrannt war. Eine Einladung zum Segeln in WA nahe Perth wurde ihrerseits ausgesprochen. Daher auch ein Foto von den beiden.

Einzig die ungewohnte Hitze und die Fliegen waren ermüdend. Aber durch den ungewohnten Luxus von warmen Duschen in einem NP, Klasse Toiletten und überhaupt dem Flair des Parks lassen dies schnell vergessen. Mir macht die Sonne ein wenig zu schaffen, oder evtl das verbliebene Waschmittel der letzten Wäsche von Port Pirie. Die waschen hier nur kalt in der Maschine und evtl. war sie einfach zu voll gestopft. Jedenfalls gab es ein bischen Juckreiz und kleine Pickel an Armen und Beinen, insbesondere in der Glutsonne. Bei Sylvie waren es dann Blasen nach dem Walk. Die dicken Schuhe sind schon ungewohnt. Von dort aus ging es über Port Augusta, dort Getränke aufgefüllt, weiter nach Point Lowly. Ein quasi Boat-Camp mit Rampe, scheins Anglerparadies. Voll ist es auf dem Camp, weil Wochenende und Halloween, und ab morgen ist die Snapperangelsaison hier für einen Monat gesperrt. So allerhand Boote und auch normale Angler. Wir sind mit Känguruhsteak und Wiener Schnitzel für 2 Tage versorgt, trotzdem trieb es uns vor zum Angeln. Doch ohne Köder?. So versuchten wir uns nahe der Bootsramp auf Squid, doch es lief nix. Dann gingen wir zu den vielen anderen, alle im Flachwasser am steinigen Strand bei Vollebbe. Dort interviewte Mike eine 67 jährige Einheimische, wie man hier und was man so fischt. Sie fischte mit Maden und selbsterstellen Teig aus Katzenfutten mit allerhand anderem. Ein spezieller Floater und ganz kleinem Haken auf Garfisch, Tommy Ruff und auch auf Squid, speziell mit Schwimmer vorweggeschaltet, damit sich der Squidlure nicht festhaken kann. Letzten Endes schenkte sie uns ihre restlichen Maden, den speziellen Floater mit Haken, und alle Köpfe mit Armen, der von ihr gefangenene Sqiuds als Köder. Wir werden versuchen, diese wieder einzusalzen und so länger haltbar zu halten, da wir ja die kommende Zeit ausschließlich am Meer bleiben werden. So sind die Australier halt, immer gut drauf, freundlich, manchmal auch laut, aber mit 67 Jahren auf den Steinen rumzuspringen und einen Sack voll Fische zu fangen in der Sonne. Mein lieber Mann, das sollten mal meine Patienten auch tun. Neu ausgestattet mit Floater, Haken und Teig gelang es uns dann postwendend auch Garfische und Tommy Ruffs zu fangen. Die Garfische schenkten wir ihr, das andere ging in die Köderbox. Wir werden unser Glück gegen Abend noch einmal, nach vertilgtem Schnitzel mit Kartoffelsalat, von der Bootsramp aus versuchen. Gut zum Sitzen auch wenn es dunkelt.

Morgen geht weiter nach Port Gibbon oder Lipson Cove. Den evtl. gefangenen Fisch können wir da vertilgen. Wetter gut,keine Fliegen hier, überhaupt keine Moskitos mehr, Allergie so gut wie weg, Blasen verheilt. Bald gehts auch mit dem Kajak los, die Tage sind bereits angezählt. Zum Abschluss kleiner Gruss an die Basketballer von Erdgas-Ehingen und auch dem NBBL-Team. Läuft bei allen ja richtig gut, wann kommt die Tabellenführung. Weiter so, insbesondere auch Conny durchhalten, Engel vielleicht auch mal länger ohne Verletzung. Auch Kevin spielt ja wieder ein bisschen, also wir verfolgen das schon. Und einen ersten neuen Fan von den Steeples können wir auch präsentieren. Es ist der Kookaburra, Wappenvogen von einem der australischen Bundesländer, und auch bekannt als „Lachender Hans“. Einmalig sein Gehabe, sein lachender Gesang gegen Abend, ein ganz toller putziger Eisvogel. Eigentlich eher ein Kamerad als Vogel. Kommt manchmal ins Lager, ist nicht scheu. Hier ein Bild

03.11.2009

weiterhin auf dem Wege zum Nationalpark Lincoln ganz im Süden der Eyre Peninsula. Zuvor gestoppt in Point Gibbon, ein Wahnsinnsspot quasi mitten in den Sanddünen, 30 Meter zum Meer. Dort gebadet, Garfische gefangen mit der neuen Technik,

Point Gibbon

nur noch in Badehose unterwegs, kein Mensch weit und breit. Einfach rechts fahren, wo die Kreuzung zum Port Gibbon Lager ist, immer weiter, die Bootsramp passieren und am Ende ein Toilettenhäuschen. Dann einfach dahinstellen, ist OK. Wären länger geblieben, wenn nicht am folgenden Tag der Wind auf West gedreht hätte, oder besser Sandsturm. Gegen Mittag das Lager geräumt und weiter nach Lipson Cove, ebenfalls wild und auch ein TopSpot. Leider ist der Wind nach wie vor da, doch wir haben hier unser Lager besser aufgestellt. Hoffen nun, daß der Wind nachlässt. Kajak fahren ist nicht drin, die Sonne scheint aber trotzdem.

Heute ist Nachtangeln angesagt. Zu Erwähen bleibt, daß wir alles per Wireless Stick hier hochladen, schon eine Weile keine Dusche gesehen haben, alles etwas salzig schmeckt, Riesensauerei durch den feinen Sand und Sturm zu vermelden ist, mittlerweile gesäubert, wir Besuch von einem Skorpion ordentlicher Größe im Vorzelt hatten. Beim Verladen kam er unter dem Eski hervor. Habe ihn eingefangen und in der Wildnis laufen gelassen. Morgens in den Sanddünen kroch eine 1,50 Meter lange Schlange direkt am Zelt vorbei. Also gleich raus und Foto, bevor sie dann in dem dünnen Gestrüpp der Dünen verschwand. War übrigens bereits die zweite, die wir diesmal in Reichweite gesehen haben.

Fragt mich nicht ob giftig, aber hier sind die meisten giftig. Nur die Riesenpythons können nur beissen. Das ist verhältnismässig harmlos. Also mehr Fotos als Geschreibsel diesmal. Dafür melden wir uns per Email bei Einigen, da wir mb`s verbraten wollen bzw. müssen. Leider hatten wir nachts einen Nagel im linken Hiterreifen, den es am nächsten Tag sofort zu flicken galt. So fuhren wir nach Tumby Bay, dort flickte man diesen für 28$. Schon der zweite Platten in 4 Wochen. Also 2 Schlangen und 2 Platten. Hoffentlich geht das nicht so weiter. Aber die flicken hier so einen Reifen bis 20zig Mal. Ein neuer würde um die 250$ kosten. Haben den Druck jetzt ein wenig reduziert auf Anraten des Reifenmechanics. Übrigens jetzt in Louth Bay, guter Spot mit kleiner Jetty. Dort das nachtangeln hin vertagt, und Essen für heute gesichert. Gleich drei größere Squids angelandet sowie 2 Haie. Diese jedoch wieder laufen lassen, da wir beide Arten nicht kannten. Der eine von 3 Kilo hatte scharfe Dornen auf den Backflossen und sieht aus wie ein Tiger, brown mit schwarzen Streifen. Ob man den essen kann?, haben ihn fotografiert und werden uns erkundigen. Bereits das zweite Mal diesen an der Angel. Niemand kenntihn bisher. Übrigens hier im Süden in Coffin Bay gibt es etliche weiße sharks, haben auch den letzten weißen Haifilm hier gedreht.

Das nächste Mal aus dem NP Lincoln. Caravanpark ist gestrichen, da wir mit unserem System gut aufladen können. Gerade wird unser JumpStarter, also unser Akku, bei dem Generator des Nachbarn mitaufgeladen. Das erset Mal, daß ein Generator uns von Nutzen ist!

10.11.2009

Wir sind jetzt seit 5 Tagen auf einem TopSpot im Lincoln NP (Surfleet Cove),

Lincoln NP Surfleet Cove

ohne unser Lager zu verändern. Alles komplett aufgebaut, Kayak liegt an der 10 Meter entfernten Beach. Die Wall leistet gute Arbeit gegen die stark zunehmenden Fliegen. Fast Nullarbor Verhältnisse. Dadurch, daß es seit 6 Tagen immer über 30 Grad ist, kaum Wind und für uns absolut tropische Temperaturen die Folge sind, scheint es auch für die Fliegen ein Eldorado zu sein. Vermutlich der heiße Sommeranfang. Viele Vögel verschiedener Spezies, meist als Päärchen unterwegs. Auch hier zeigt sich die Sommerzeit mit Nahrungsvielfalt und Nachwuchsarbeit. Zu Erwähnen speziell die Papageien, Sittiche oder Kakadus,

machen manchmal Höllenspektakel, doch entschädigen durch Farbenpracht. Die Rotweißen, die Gründgelben, nur Weiße, dazu trällernde MacPies, leidende Raben oder Krähen, streitende Möwen, grummelnde Pelikane, kleine zwitscherne Langschwanzjäger, die die Insekten in Wahnsinnschnelle aus der Luft wegfangen, ein paar Zirkaden, hin und wieder Delphine zu hören und zu sehen, dann der „Schnalzer“ und nachts Kuckucks oder so etwas.

Haben gestern am Feuer gesessen mit einem Päärchen aus Madrid, beides Journalisten, die gerade erst angekommen sind. Auf der Toilette steht ein Schild, Feuer erlaubt in der Zone zwischen Hightide und Lowtide,

immer jemand am Feuer, und bitte schön kleine Lagerfeuer, dies nur im Lincoln und Coffin Bay NP. In Westaustralien ist laut unseren Infos bereits absolutes Feuerverbot. Da darf man sich nicht mal ne Zigarette anstecken, tue ich auch seit Wochen nicht mehr, sondern lediglich die Pfeife kommt zum Einsatz. Der Tagesbudgetsatz sinkt konstant, da dies quasi alles Null-ÜN sind. Durch den 2 Monatspass fallen keine Gebühren für ÜN oder Eintritt an. Gedient wird mit Toietten, Papier und trotz Wasserarmut, ein bissl Regenwasser, was wir zum Duschen nutzen. Ansonsten kann man Baden in mollig warmem Wasser bei reinen aber flachen Sandabschnitten. Trotzdem ganz schön, mal das Salz von der Haut zu kriegen und die Haare, zumindest bei Sylvie, bei mir sind ja keine mehr,locker in den Wind zu hängen. Wenn er denn mal da wäre, kaum eine Brise.

Tagsüber geht es im Wechsel im Kayak raus aufs Wasser und gefischt wird insbesondere Squid, gestern gab es einen Aussie Salmon meinerseits dazu. Da es relativ flach ist, die Gezeiten tun ein übriges dazu, und etliche Pflanzen ein Fischen vom Land quasi unmöglich machen, sind wir die einzigen hier im Camp, die Fisch zu essen haben. Der eine oder andere Squid ging auch zu unseren Nachbarn, Australier die bereits 8 Jahre im Caravan im Lande unterwegs sind, jetzt 52 Jahre alt. Kein Angler, aber Fischesser. Dafür hat er reichlich tools an Bord, kann per großer Solaranlage auch unseren LapTop rechargen. Na ja, so hilft man sich gegenseitig. Kein Generator weit und breit, welch Seltenheit. Meist ja auch nich erlaubt in NP`s, hier überraschenderweise schon. Aber keiner da.

Sylvie ist gerade unterwegs mit dem Kayak, kurz nach dem Frühstück, die Bucht ist spiegelglatt, und gestern war sie mit Flipper, sah genau so aus, silberfarben und groß Aug in Aug 5 Meter vom Kayak entfernt. Unsere Körperfarbe ist nahezu von oben bis unten dunkelbraun, auf dem Kayak sitzt man halt nur mit Badehose, wenn die Angelhaken nicht wären, würde ich mich auch ohne reinsetzen.

Mit dem Kayak klappt`s ganz gut, einen eigenen Anker gebastelt, damit man nicht immer abgetrieben wird. Manchmal ist es besser an einer Stellle zu stehen, nur der Rutenhalter ist noch nicht angebaut. Es fehlen mir 4 Schrauben dafür. Dachte die sind am Kayak mit angebaut, nur da wo welche sind, passt er nicht hin. So klemmt man sich die Rute einfach unter die Beine oder legt sie vorne in den Fussraum zur Zeit. Einfach ein Strick an das Paddel gebunden, schon ist ein Paddelhalter da. Lässt man einfach schwimmen, wenn man die Angel im Einsatz hat und holt dieses später wieder ran. Durch die wireless-Verbindung sind wir jederzeit und nahezu egal wo, auch hier, mit dem Internet verbunden, werden heute noch einmal Emails schreiben. Nur die Stromreserven begrenzen den täglichen Netzugang. Und da wir ja nicht mit dem Auto fahren seit Tagen, entfällt das Rechargen während der Fahrt leider auch. Morgen haut unser Solarnachbar ab, dann greifen wir wieder auf unser System zurück. Eigentlich wollen wir ja autark agieren, sind immer noch in der Anfangsphase unseres Trips.

So jetzt schaue ich mal nach, welche Fotos wir beimischen können. Werde darauf achten, Nico vom DGS, kein „falsches“ T-Shirt anzuhaben. Hast ja recht, ist jetzt Bootslappen. Müssen halt verbraucht werden. Kleinere Goannas gibts übrigens auch,

und Kängurus abends immer bei uns am Lager vorbei zu ihrer Weidefläche. Damals waren die ja hier total vertraulich bis aggresiv in die Camps gekommen – 2005 der Kampf Känguruh gegen Sylvie um das Toastbrot – diesmal ganz ängstlich und suchen keine Nähe. Denke mal, die haben die „Vertraulichen“ abgeschossen und eine neue Generation von nicht „domestizierten“ Känguruhs lebenlassen. Ist ja eigentlich auch normaler für einen NP. Für uns war das aber damals schon toll, wenn du Hand in Hand mit Känguruh am Tisch sitzen konntest. Gab mit Sicherheit zu viele Unfälle und negative Vorkommnissse. Die haben ja damals schon das Lager der Motorradfahrer geplündert. Was haben die wohl die Jahre später angestellt?! Noch 2 Tage hier, dann das 2te Camp hier namens Semptember Beach, die anderen sind nicht interessant. Dannn gehts weiter in den Coffin NP, gleich um die Ecke.

Nachgereicht: hier noch ein Bild vom Blauzungen-Skink (Tannenzapfen)

12.11.2009

heute umgezogen in das andere Camp „September Beach“ im Lincoln NP. Hatte uns das nette Mädchen in der Information in Port Lincoln als besten Platz sehr empfohlen, hatte auch Ahnung vom Fischen. Aber vorweg, den letzten Abend haben wir mit unseren Nachbarn, Traver und Roslyn am Feuer zwischen Lowtide und Hightide verbracht. Beide traveln jetzt seit 8 Jahren kreuz und quer durchs Land, arbeiten hier und da mal wenn sie was kriegen, unter anderem als Voluntäre für Nationalparks in Westaustralien oder schlichtweg als Housekeeper (Putzkolonne). Sie früher im Steuerberatungsbüro, er Elektriker, dann selbständigen Campinghandel, Sohn lebt und arbeitet in England, hatten die Nase voll, Haus verkauft und los gings. Er ist jetzt 52, vor 8 Jahren gestartet, so kann man es auch machen.

Also wie gesagt, heute umgezogen in ein anderes Camp und zuvälligerweise kannten wir das auch vom letzten Mal. Die Beach ist echt der absolute Hammer. Feinster Sand und bereits nach wenige Metern so tief, dass man schwimmen kann. Blick aufs offene Meer und allenthalben kreuzen Delphine auf. Schwimmen zur Abkühlung, und das mit „Flipper“, wie im Fernsehen.

„September Beach“ im Lincoln Nationalpark

Auch gleich raus mit dem Kanu, das Wetter ist nach wie vor über 30 Grad, kaum Wind und daher kein Problem, mit dem Kayak rauszugehen. Nach Minuten hatte Micha einen fetten Squid an der Angel. Mit frischem Köder bestückt gab es dann einen Papagaienfisch vernünftiger Größe, sowie 2 größere Aussie Salmon. Zu erwähnen ist, dass er auch 2 größere verloren hat, weil die Angel zu klein war. Unter dem Kayak sichtbar ein Schwarm von silberglänzenden Salmon, Angel runter und rums. Haben die Fische gleich am Strand filetiert, vergessen immer die Fotos zu machen.

Gestern gab es übrigens auch Fisch, da kam Sylvie mit nem großen Leatherjacket nach Hause und 3 Breams. Essen heute, Reis mit süß-sauer-Soße, Fischfilet in Mehl….Essen gestern, Fisch paniert mit gebratenen Nudeln vom Vortag. Den Tag zuvor, Calamares paniert mit Zitrone auf Brot mit Butter. Also verhungern werden wir nicht, nur Trinkwasserbestände und Brotreserven gehen dem Ende entgegen. Uns bleiben hier also maximal 2-3 Tage noch.

Hört sich alles klasse an, wa, aber….wie immer, nichts ist perfekt. Durch die Hitzewelle ist es brutal warm, man schwitzt aus allen Löchern, Schatten eigentlich nur im Vorzelt, was das geringste Problem darstellt, man säuft halt wie ein Loch, das ist ja nicht so dramatisch, problematischer ist die Fliegenplage, wie noch nie erlebt. Ein tagsüber rausgehen ohne Moskitomütze ist undenkbar, dadurch wird es noch heißer, die Fliegen kleben einem überall, wo man schwitzt, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, und das ewige Summen nervt. Die einzig ruhige Zeit ist im Kayak auf dem Wasser. Also teilen wir uns die Stunden tagsüber im Kayak. Die andere Zeit verbringt man quasi im Vorzelt. Mit dem Ergebnis, dass man Sonnenbrand hat und der andere Muskelkater vom Fliegentotschlagen. Aber egal, trotz alledem ist es top.

Nur wie sich jetzt zeigt, sind wir mit der Kombination, Campertrailer und Vorzelt (Wall) bestens unterwegs, da wir ja dadurch eine schattige Rückzugsmöglichkeit auch vor Fliegen und Moskitos haben, ohne in Platznot zu geraten. Andere nur mit Dachzelt haben diese Möglichkeit nicht, oder die in den geschlossenen Caravanen hängen in ihren luftdichten Buden rum. Nur mit Auto und Zelt bist Du gnadenlos verloren und suchst das Weite. Dadurch sind die Plätze hier quasi leer, das zweite ist, das Kayak ist absolut Gold wert, es gewährleistet tatsächlich jeden Tag Fisch, egal wer ihn von uns beiden auch gerade fängt. Vom Ufer – Surf- und Rockfishing – (an dieser Stelle Gruß an Peer) – ist das eigentlich unmöglich, es ist zu flach, zu viele Pflanzen, zu viele Verluste an Haken und Gewichten, die Nerven liegen blank, und evtl. kommt auch nie ein Fisch vorbei. Wir haben diesmal vieles richtig gemacht, die Frage die wir uns jetzt stellen ist, warum haben wir das nicht gleich beim ersten Mal so gemacht. Aber das erste Mal war ja genial und eine Steigerung von genial gibt es ja nicht.

Und von hier aus auch ein Gruß an die NBBLer, viva URSPRING und an Felix. Läuft ja ganz gut. Doch das Leben ist nicht immer ein Honigschlecken, obwohl vieles top ist, manchmal muss man auch Härte zeigen. Seht, Euer Physio muss auch leiden – das Schwarze sind Fliegen und nicht Dreck – metergroße Fliegen

17.11.2009

Umzug in den Coffin Nationalpark auf der anderen Seite der Südspitze der Eyre Peninsula. Es fiel uns schwer, die Top-Spots des Lincoln NP nach nun 11 Tagen zu verlassen. Haben noch für die beiden letzten Tage Brot am Feuer an der Beach gebacken, da unsere Vorräte an Brot und Milch zu Ende gingen. Auch Brot hält sich nicht unbegrenzt. Und Fisch zum Frühstück ist zuviel des Guten. Hier noch ein Bild von einem unserer 8 gefangenen Aussie Salmon

Aussie Salmon

Außer der Fliegenflut war kaum etwas zu verbessern dort beim letzten Platz an der September Beach. Nachbarn gaben uns auch noch Milch und Brot, dafür bekamen sie 5 Squids von uns. Die waren zuviel, alle mit dem Kayak direkt vor der Haustür dort gefangen. 3 Squids für uns zum Essen reichen allemal aus. Auf dem Wege zum Coffin NP wieder in Port Lincoln die Vorräte ausgiebig nachgekauft, auch 2 neue Stühle in Reserve zugelegt, haben halt nur begrenzte Haltbarkeit, insbesondere bei Mike, obwohl es sicher schon 5 Kilo verloren hat. Sind immer noch 8 zuviel. Dann noch einen Anker und Paddelhalter für das Kayak zugelegt, einen Sack Eis für eisgekühlte Drinks zugelegt – zumindest 2 Tage – und dann ab in den NP.

Anreise zum Spot schon Klasse, doch das Basis-Camp fast leer. Dachten eigentlich, es müsste voll sein. Lager dort im schattigen und windgeschützen Terrain eingerichtet und abends nach längerer Zeit wieder einmal BBQ mit Salat und Baguette. Der Spott ist vom Park her und den Tieren super, doch die ziemlich flache Bucht – etwas muffig riechend – keine Einladung zum Kayakfahren oder etwa zum Fischen. Werden heute per Auto ohne Trailer einmal die Umgebung checken, andere Lager nur per 4WD erreichbar. Das werden wir daher ohne Trailer im Schlepptau einmal testen, denn andere erzählten uns, sie hätten sich gebogged =festgefahren. Dann entscheiden wir, wie es weitergeht. Hoch Richtung Nullarbor kommen noch reichlich freie Plätze laut unseren Recherchen.

Auch gibt es die Überlegung, eventuell in Westaustralien als Voluntäre für den NP aktiv zu werden. Arbeiten umsonst, dafür kostenloses Bleiben in den NP`s, Wasser und Energie und so, was gerade zu der beginnenden Ferienzeit Mitte Dezember = Sommerferien Australien eine interessante Alternative sein könnte. Werden per Email mal nachfragen in Perth. Für die kommenden Tage sind 37 Grad angesagt, dann evtl, thunderstorm = Gewitterrisiko. Das sollte man also bei der Wahl des Camps berücksichtigen. So mehr beim nächsten Mal. Kurz nochmals erwähnt zum Coffin NP. Das Basislager Yangie Bay ist ausgesprochen schwach, zumindest was das Wasser angeht. Es liegt am Ende der Bay und ist eher modrig und stinkend. Da kann man weder Kayakfahren noch Angeln, nur das Weite suchen. Unser Lager sehr schattig und windgeschützt mitten in den Bäumen.

Lager mit Fahnen

Vögel unentwegt um einen herum, zu Erwähnen der blue wren, so ein kleiner hüpfender Blaukopf, die ausgesprochen zutraulich sind. Nur hat er die Macke ständig am Auto am Seitenspiegel einen Kontrahenten zu erkennen und ununterbrochen dagegen zu hüpfen. Wir mussten diese abdecken, das nervt auf Dauer. Andere wie der Golden Whistler hat einen unverkennbaren Ruf mit einem endenden lauten Schnalzer, dann der Red Wattle Bird, Stimme wie keuchender Husten, ein Honigfresser mit langem Schnabel, unscheinbar aber lauter als Papageien. Und noch einige andere, sowie den „Techno Vogel“, der monotonen Technobeat zum besten gibt, Name noch unbekannt. Also wir mit dem Auto los, Lager bleibt dann einfach allein. Superspots für Kameraentusiasten, Sanddünen und offenes Meer, das entschädigt für das mässige Lager. Gleich auch noch an eine beach runter mit dem Auto, einfach an den Strand, Kayak vom Dach, kurz raus, einen großen Squid an der Angel, reichte Dicke fürs Abendessen.

Sylvie im Kayak

Dann den Nachbarn, der am selben Tag ankam, aufgesucht. Er wirkte interessant, da ebenfalls Campertrailer und Kayak dabei. Es stellte sich heraus, daß Rob und Kerry (50+40), er Regierungsbeamter in Canberra, sie Polizeiangestellte als Paar für 3 Monate in WA waren. Nun auf den Rückwege. Er im 4WD-Klub und das hatte zur Folge, daß es abends beim Wein eine Theorie-Lehrstunde über 4 WD Fahren und Ausrüstung gab, Sylvie Superspots aus WA in unserer Karte aufnehmen konnte, eben gerade für Kayaking und Fischen, sowie die Verabredung am folgenden Tag, eben heute, den 4 WD Track gemeinsam zu fahren. Und das taten wir auch. Auf diesem sind alle anderen Plätze zum Campen. Nicht einer war dort anzutreffen. Wir wissen auch warum. Die Camps waren um einiges besser als das Basislager. Auf dem Track haben sich bereits einige festgefahren. Es sind insbesondere nur die tiefsandigen Dünen, die nicht einfach zu fahren sind. War jedenfalls ganz schön anstrengend und auch aufregend. Tips gab es genügend von den beiden 4WD-Profis. Wagen wurde schon belastet, hat aber gehalten. Reifendruck hatten wir auf 20 psi runtergelassen und nachher mit unserem Airkompressor = Jumpstarter alleine wieder alle voll bekommen. Auch dieser hat sich bewährt. Und nach der Lehrstunde, Dünen zu fahren, ist man wieder um ein wenig Erfahrung reicher. Dank von hier aus nochmal den beiden. Interessanterweise auch unterwegs mit Kayak, Campertrailer und 4WD Fahrzeug.

Entschädigt wird man nicht nur durch die Vögel, auch durch Kängurus und Emus allenthalben.

22.11.2009

Wir verließen den Coffin Bay NP kurz vor Beginn eines Gewitters am frühen morgen, mit Blitz, Donner und Regen fuhren wir bereits fertig gepackt aus dem Park. Leider blieb das Wetter die nächsten Tage bescheiden, d.h. bedeckt, immer wieder mal ein bisschen Regen und windig. Jacke anziehen gehört zur Zeit dazu. Wir stoppten für 2 Tage bei „Walkers Rocks“, bei Elliston, das Camp ist ganz OK, versuchten auch unser Glück mit dem Kayak, doch da lief ausser kleinen Pissern gar nix. Es wundert einen manchmal, dass in so einer flachen Bay außer uns noch 4 weitere Paarungen vom Ufer aus fischten, alles Australier. Wir lugten dort in die Eimer, was denn nach Stunden so die Fangerfolge waren, bei einem ein Flathead von vielleicht 18 cm Länge, bei der anderen ein Salmon von 20 cm und ein paar Mullets, vielleicht 11 cm. In meinen Augen alle untermaßig und für ein Dinner für 2 Personen allemal zu wenig. An die Fischvorschriften scheint sich hier auch niemand zu halten, wie überall leider. Wie soll man größere Fische fangen, wenn die als kleine schon herausgenommen werden.

Mike fing zwar vom Ufer beim Pilken mit Lure 2 halbwegs vernünftige Salmon, das reichte dann für 1 Abendessen, doch sonst eher Flaute angesagt was Fisch angeht. Südaustralien ist ja auch nicht gerade berühmt für Fischvielfalt und Fischmenge, das wird in Westaustralien ganz sicher anders. Morgen geht’s weiter nach Baird Bay und andere Camps südlich von Streaky Bay. Hoffentlich wird das Wetter auch besser, damit das Kayakfahren Spaß macht. Heute bei den Talia Caves auf einem frien Bushcamp, sehr eindrucksvoll zum Limestone anschauen und Blowholes und später dann mit unseren Nachbarn auf ein Weinchen zusammensitzen. Diese trafen wir bereits in Point Lowly vor 20 Tagen und hier nun zufällig wiedern. Ein junges Paar, um die 27 Jahre, unterwegs mit 4WD und Luxustrailer und 2 Hunden. Haben Haus verkauft und nehmen sich mal kurz ne Auszeit für 1 Jahr und sind auch unterwegs nach WA.

27.11.2009

seit Tagen leider kein „coverage“, also kein Wireless zur Verfügung hier an der Westküste der Eyre, um ins Internet zu kommen. Morgen gehts nach Streaky In Streaky Bay zum Einkaufen, haben wohl dort einen anständigen Foodland und Butcher. Tanken müssen wir auch. Sind seit Tagen immer noch wild unterwegs. Campingplatz seit 4 Wochen nicht mehr gesehen. Duschen mit Solardusche, Energieversorgung funktioniert, also warum sollten wir. Nach Talia Caves fuhren wir über Venus Bay (campground viel zu busy und nicht gut – haben wir gehört und gesehen) weiter nach Baird Bay. Privat, aber klein, sonst super, 5 $ und auch bezahlt. Zum Fischen ist das aber nix. Hatten kleine Feier erst mit Australiern Helen und Peter aus Brisbane, später gsellten sich dann erstmals ein anderes deutsches Päärchen vom Chiemsee dazu. Mit KEA Camper 50 Tage unterwegs, ganzer Westen, Mitte und Süden. Viel Fahrerei, wie immer bei all zu mietenden Fahrzeugen, immerhin aber 4WD. Sie wussten aber einiges über Kanada zu erzählen, dort waren sie ein paar Mal und immer noch ganz begeistert.

Für uns dann weiter am nächsten Tag mit dickem Kopf nach Speeds Point. Ein Superspot, ganz alleine den ersten Tag, mit Blick auf Meer, Delphine und Seehunde, Kayakfahren und Squidfangen, Uferfischen und Whiting und dicke Breams fangen, das ganze Programm also. Interessanterweise keine anderen Camper dort, obwohl es in jedem Buch steht. Halt keine Toiletten, na und, Spaten und ab in die Dünen. Hatten tolles Camp und gute Zeit. Eine andere Campertrailer-Partie mit 2 Hunden, Deanne und Paul mit mit Beppo und Nikki, gesellten sich dann 2 Tage dazu. Beide Akademiker und ein ganz anderes Unterhaltungsniveau war angesagt. Leider ist unser Englisch nach wie vor für die ganz großen Konversationen nicht ausreichend, aber 80% geht klar. Interssante Themen wie Wirtschaft, Geschichte, Reisen und so weiter. Sie luden uns dann auch zum Oyster-Essen ein, doch über Nacht zog ein Wetterwechsel auf. Starker Sturm und Regen, mussten raus, unser Lager mehr befestigen, und es war eine unruhige Nacht.

Jedenfalls einigten wir uns, das essen auf später einmal in Melbourne zu verschieben, von da kommen nämlich beide. Machen nur ein paar Wochen Auszeit-Ferien, doch in WA kamen sie nicht klar mit ihren Hunden. Überall Gift ausgelegt gegen Füchse und so Zeugs, das war ihnen dann doch zu riskant. Nun wieder auf dem Rückwege. Obsessionierte Köche, bei ihnen also Prawns, Oysters und all so etwas auf dem Tisch. Meist aber eben immer gekauft. Er mehr Fliegenangler auf Trouts. Hat aber auch ein Kayak wie ich in Melbourne liegen, nur etwas besser eben.

Wir sind dann weiter auf die Tracor Beach, unweit von unserem vorherigen Platz, warten darauf, daß das Wetter ein wenig ruhiger wird und gehen morgen früh nach Streaky Bay rein zum Einkaufen und um dies alles hochzuladen. Haben fertiggeschriebene Emails seit über einer Woche im Gepäck und kriegen die nicht hochgeladen. Hier absolut kein Empfang. Hoffen, das klappt morgen. Auch wenn die eine oder andere Email nicht ganz auf dem neusten Stand sein sollte, verschicken werden wir sie trotzdem. Hier noch ein Blick vom Camp „Speeds Point“ Super!!!

Speeds Point

02.12.09

nach etwas stockender Berichterstattung, da wir zeitweise keinen Wireless-Netzugang (kein Coverage) hatten, heute mal wieder zusammenfassend, was so gelaufen ist. Zur Zeit auf einem Campground in Ceduna namens Shelly Beach für 26$ powersite eingecheckt. Der Beste im Ort und sein Geld auch wert. Good value for the price und nicht cheap, wie man im Englischen sagt. Ceduna, die letzte Station vor der Nullarbor-Etappe, über 1000km Strecke Tundra, so will ich das mal nennen. Mit der längsten Geradeuasstercke in Australien nämlich 145 km geradeaus ohne eine Kurve. Übernachtungsmöglichkeiten dort kein Problem, man fährt einfach rechts oder links an die Seite und campt. Mehr ist da aber auch nicht außer Steilküste und Aboriginal-Land und Bordertown, die Grenze zwischen SA und WA, wo sie einem sämtliche Früchte, Kartoffeln, Honig und so weiter wegnehmen. Fruchtfliegenproblem heißt es. Aber erst einmal fahren und dann mehr zu dem Trip. Auf jeden Fall sollte der Wagen OK sein, und Proviant an Bord, da unterwegs nur wenige und daher sehr teure Roadhäuser sind. Aus diesem Grunde und auch, weil wir einiges im Net zu tun haben, wie unsere Krankenversicherung zu erneuern, Konten zu checken und all so etwas. Dafür braucht man volle Energiereserven und eine heiße Dusche darf auch mal wieder sein.

Aber was war zuvor. Wir mussten den Top-Spot Speeds Point aufgrund Wetterwechsels, d.h. Wind nahm erheblich zu und drehte, es wurde merklich kalt und regnete zeitweise, verlassen. Wir versuchten unser Glück in Tractors Beach mit mässigem Erfog ein stabileres Lager aufzustellen, die Nacht war sehr kurzweilig, weil viel unterwegs, um neue Befestigungen zu verankern oder schlicht weg die Zeltstäbe per Hand zu sichern. Das lässt sich leider nicht mit Schlafen verbinden. Früher Aufbruch und wo sollte man hin!? Jedenfalls fanden wir überraschenderweise in Haslam (5$ Platz) auch an der Küste ausreichend Schutz, mussten also nicht ins Landesinnere ausweichen. Das war aber eine Überlegung unsererseits. Wetter beruhigte sich, und da eine lange alte Jetty ins Meer hinausfüht in dem 50-Einwohnerdorf, sonst ist da übrigens gar nix, nicht einmal eine Kirche, aber Toiletten und Wasser auf dem Platz, wurde intensiv gefischt. Gleich am ersten Tag sprangen wie immer ein paar Squids an die Angel und reichten dicke als Mahlzeit. Die Arme der Kameraden nehme ich immer als frischen Köder. Was über ist, wird eingesalzen, so daß immer ausreichend Köder an Bord ist. Haben nocht nicht einmal Köder gekauft. Werden wir wohl auch nicht mehr müssen, dazu schon zu erfahren im Angeln in Australien. Jedenfalls mit dem frischen Köder sprang mir ein Kingfisch an der Jetty an die Angel, die bog sich und er gab Gas. Zu schnell, Bremse zu hart eingestellt und ab war er. Aber ich hatte ihn sogar gesehen. Shit, doch keine 15 Minuten später kam er oder ein anderer zurück und wiederd dasselbe Spiel. Diesmal besser darauf vorbereitet, lief die Schnur nahezu 300 Meter aufs Meer hinaus, ich musste nachdrehen und der Haken riss. Runde 2 verloren. Solch Kingfische wiegen durchaus 20 – 30 Kilo und sind echte Powermaschinen.

Dabei war Werner, seinerzeit vor 51 Jahren als 17-jähriger Bäcker aus Österreich ausgewandert.

Er war auch zum Fischen dort. Nun lebt er in Wirulla, einem Örtchen 30 km in Landesinneren. Er kaufte sich dort ein Haus für 8000 AU-Dollar vor 4 Jahren, unfassbar oder ?! Jedenfalls ist Werner ein Mordstyp, der viel erlebt und beim gemeinsamen Kaffeetrinken seine Lebensgeschichte zum Besten gab. Dieses Kaffeetrinken zog sich über 3 Tage, er kam jeden Tag wieder angefahren zum gemeinsamen Fischen, zum Kaffe und erzählen. Viele Angeltips, frisch gebackenes Brot und selbstgemachte Chillisoße von ihm bekommen, und er nun stolzer Besitzer einer Deutschland-Cap.

Interessanterweise weigerte er sich rigoros, deutsch zu sprechen, da er dies seit 50 Jahren nicht mehr getan hat. Die gesamte Unterhaltung verlief also in englisch, wobei natürlich sehr hilfreich ist, dass er jedes deutsch Wort versteht. Also eine Unterhaltung, bei der zu 100% alles verstanden wurde, das ist schon toll. Er jedenfalls heute alleine lebend, nach Herz-OP und Schlaganfall immer noch taffer Typ, war einstiger Lotto-Großgewinner, dann Steinesucher in Coober Pedy, lebte dort unter der Erde, Töchter in Darwin aber doch wohl ein bisschen einsam in Wirulla. Leider keinen Computer aber wir werden ihm eine Postkarte schreiben und auf jeden Fall auf dem Rückweg in Wirulla besuchen gehen. Vielleicht gibt es ja auch noch ein anderes Häuschen für 8000 Dollar, dann schlagen wir zu.

Weiter zum Kingfish. Die 3. Runde wurde am folgenden Tag meinerseits eingeleutet. Präpariert mit geflochtener 35 Kilo-Schnur, Stahlvorfach und Riesenhaken. Nun sollte er mir nicht entkommen. Der zuvor gefangene KG Whiting schenkte ich Werner. Da für uns an diesem Tage nur Kingfish auf dem Speiseplan stehen sollte. Weil eben noch nie gefangen und noch nie gegessen, er soll vorzüglich sein. Doch auch Runde 3 ging verloren und diesmal ganz übel. In dem Moment als Sylvie weiter vorne an der Jetty einen riesengroßen Squid an der Angel hatte, diesen aber dann doch beim herausheben verlor und ich ihr zur Hilfe eilte, Schlug wieder ein Fisch zu. Diesmal so heftig, dass die 5m Brandungsangel im hohen Bogen über das Geländer flog. Werner stand 3 m daneben, staunte und rief „Scheiße“. Sein 1. deutsches Wort nach 51 Jahren. 2-3 andere Hobbyangler blickten dann gemeinsam mit Werner und mir staunend der langsam davonschwimmenden Angel hinterher. Sylvie und ich überlegten, ins Meer hineinzuspringen und hinterherzuschimmen. Davor wurde uns aber dringend seitens Werner abgeraten, da doch etliche größere Haie hier vor Ort seien. Mich überraschte vor allen Dingen, dass die Angel nicht sank. Dann blieb die Angel so ca. 50 m entfernt verweilend auf dem Meer liegen. Also flitzen wir beide zum Auto zurück, entsicherten das Kanu vom Dach, trugen es 200 m an die Beach vor und Sylvie, als erfahrene Kanutin, eilte per Kayak hinterher. Selbst mit Fernglas zur Jetty zurück, doch das Ganze dauerte sicher 15 Minuten.

Angekommen am Ende der Jetty hatten alle die Angel aus den Augen verloren. Sylvie fuhr unverrichteter Dinge hinaus aufs offene Meer, um sie zu suchen. Mit dem Fernglas war nix zu entdecken. Sylvie war schon ziemlich weit draussen und alles winken und rufen um sie zurück zu bewegen, kam irgendwie bei ihr nicht an. Doch irgendwann kam sie zurück und auf dem Rückwege fuhr sie quasi gegen die Angel. Nahm die Angel heraus und was war? auf der anderen Seite war ein Fisch, der nun seinerseits wieder Fahrt aufnahm aufs offene Meer. Micha erinnerte später dieser Vorgang an den Kampf „Sylvie gegen das Känguruh um das Toastbrot“. Vermutlich kannte der Fisch diese Geschichte aus 2005, hatte so viel Respekt, dass er das Stahlvorfach zerriss und die Flucht ergriff. Jedenfalls kam Sylvie als Siegerin mit Rute und Rolle zurück, nur ein gerissenes Stahlvorfach. Aber abends um 9 Uhr nach üppigen Spaghetti mit Salat, 12 Stunden Dauerfischen und Kayak-Rettungsaktion war für sie Schläfchen angesagt. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich diesmal um einen großen, sehr großen Stingray (Rochen) gehandelt haben muss, denn diese machen vorübergehend immer wieder mal Päuschen. Ansonsten wäre die Angel längst weit draussen auf offener See mit Fisch unterwegs. Ich selbst versuchte noch die Runde 4 zu gewinnen und hatte auch wieder den Biss. Auch in diesem Fall lief die Schnur wieder 200 m hinaus, doch der Haken riss.

Daraufhin verließen wir heute morgen das Camp und entschlossen uns, hier auf dem Campground das zivilisierte Leben zu suchen. Heute kauften wir nicht nur den Proviant für die kommende Strecke ein sondern leisteten uns auch den Luxus des Kaufes einer Outdoor-Duschkabine. Für 85 Dollar erstanden wir im Sonderangebot eine absolute Markenkabine, sonst 135 Dollar. Für die weiteren Outdoortage, so kann man dann auch jederzeit am hellichten Tage, wenn auch andere Mitcamper zugegen sind, die erholsame warme Dusche per Solardusche genießen. Vielleicht das Dankeschön für Sylvies Kampf um die Angel.

Ansonsten geht es uns gut, werden jetzt mal alle Emails checken und alles was im Internet zu erledigen ist angehen. 21.00 Uhr abends und die Wampe mit 3 Riesensteaks gefüllt.

Heute 37 Grad hier in Ceduna mit mäßigem Wind. Tagsüber in der Sonne schon ziemlich hart. Übrigens hier in Ceduna viele Aborigines anzutreffen. Das erste Mal auf der Strecke von Adelaide nach Westen.

Übrigens ab jetzt geht es weiter unter Rubrik „Nullarbor“. Siehe dort zukünfige weitere Tour.

Mike Rizor – SA Nullarbor

4. Etappe – Südaustralien Nullarbor

04.12.2009

Jetzt, wie man sieht, sind wir bereits auf der Nullarborseite. Das entspricht zwar unserem Zeitplan, doch irgendwie hat man das Gefühl, es geht irgendwie alles viel zu schnell. Schon jetzt kommen die ersten Überlegungen, was kommt wohl danach. Obwohl doch gerade erstmal 2 Monate der Reise absolviert sind. Anyway. Jedenfalls in Ceduna auf dem Campground saßen wir bis nachts um eins am Computer und speisten alle unsere Datensätze über unseren Wireless-Stick ein. Wir rechargten für 20 Dollar nach, obwohl uns unsere mb-Bestände noch immens erscheinen. Doch wenn man nicht nach 30 Tagen nachcharged, entfällt das laufende mb-Guthaben. Wir haben das Gefühl, doch erheblich das Internet zu nutzen, also die Webseite zu speisen, möglichst aktuell, Emails zu schreiben, Fotos hochzuladen und mehr kann man eigentlich gar nicht machen. Trotzdem verbrauchen wir kaum mb’s. Also das mit dem Wireless-Stick ist schon ne ganz klasse Angelegenheit.

Überraschenderweise erhielten wir auch in der selbigen Nacht in Ceduna noch eine Email von Elvira und Dieter aus Frankfurt, die den bekannten Australien-Stammtisch in Frankfurt und die dazugehörige Webseite betreiben. „Sie seien gerade in Ceduna!!“ Also schickten wir unsere Telefonnummer rüber und trafen uns am folgenden Morgen nach dem auschecken vom Campground vor dem Foodland. Elvira und Dieter waren unglücklicherweise auf einem der anderen Campgrounds. Jedenfalls saßen wir mehr als 2 Stunden an der Beach von Ceduna beim Smalltalk zusammen und inspizieren gegenseitig unsere Fahrzeuge, tauschten neueste Erkenntnisse aus und wir fuhren gen Westen und sie nach Osten in die Gawler Ranges. Beide bleiben 6 Monate, mit Zielpunkt Perth, so dass ein weiteres Treffen an der Westküste grob vereinbart wurde. Beide verfügen über ausreichend Australienerfahrung, denn sie sind schließlich das 15. Mal hier und mit einem umgebauten komplett ausgestatteten LKW auf Tour. Hier ein Bildchen, auch für die Frankfurter.

Wir fuhren dann gegen Mittag Richtung Nullarbor auf unseren angepeilten Platz Fowlers Bay. Dort liegt ein Campground und Jetty, doch unsere Insiderinformation besagte, dass ein freier Platz unweit 15 km Gravelroad (4WD) von dort aus anzufahren ist. Warum also noch einmal Campground, hatten ja alles auf Vordermann gebracht. Wirklich 4WD ist die Strecke nämlich auch nicht, doch die Corrogation-Road (Waschbrettpiste) hatten wir in diesem Dimensionen noch nie erlebt. So mussten wir den Reifendruck runterlassen und fuhren trotzdem diese km nach Scotts Bay in Schrittgeschwindigkeit. Hier an diesem Platz ist außer uns und 3 eingefleischten Hardcorefischern, die im Swagman an der Beach pennen und zuvor im Aboriginiegebiet Yalata auf Mulloway-Fang waren, sonst niemand. Das Panorama zwischen riesigen Sanddünen, wie in der Sahara, und die Ruhe beeindrucken sehr, leider müssen wir über die Dünen zu Fuß zur Beach. Ein direktes ranfahren mit dem Campertrailer ist zu riskant. Also lassen wir das Kayak auf dem Dach, haben ein sehr gut windgeschütztes Camp aufgestellt und vor allen Dingen heute die neu erstandene Duschkabine installiert. Das ist schon ne tolle Sache. Die erste Dusche soll nicht die letzte gewesen sein. So sieht das Lager aus.

Hier bleiben wir 3 Tage, um dann auf Gravelroad weiter nach Nundroo auf den Highway zurückzukehren, dort am Roadhouse unseren Reifendruck wieder zu erhöhen oder es selbst per Airkompressor zu machen. Dann wird vermutlich der nächste Stopp unmittelbar neben dem Highway an der Steilküste der Nullarbor sein und Micha wieder sein Angelglück aus 150 m versuchen.

Sylvie auf den Dünen

Mit Fischen war es hier für uns nicht so doll, hatten, ehrlich gesagt, aber auch nicht soviel Begeisterung bei der Sache gezeigt. Einerseits weil ein bissl überfischt und anderseits kommt eventuell übermorgen die Bordertown, Grenze zwischen SA und WA, auf uns zu. Dort ist nicht nur die Zeitumstellung zu beachten, 2,5 Stunden Uhr zurück, sondern auch, daß wir sämtliche Fruits, Vegetables und Honig, usw… nicht mitnehmen dürfen. Insofern brauchen wir erst einmal diese Vorräte auf, dann kommt wieder Fisch auf den Speiseplan. Heute daher Spaghetti mit Knoblauch und Zwiebeln, frischen Salat und viel Parmesan.

07.12.2009

also wir stehen kurz vor dem internen Landesübertritt von SA nach WA, etwa 10 km davor im bush, verbrauchen die letzten Zwiebeln, Kartoffeln und so, um den „Grenzübertritt“ unbeschadet zu überstehen. Strafen von bis zu 5000$ auf Plakaten an der Straße angedroht. Na ja, wer es denn glauben mag, mal abwarten. Persönlich halte ich das für nen großen australischen Witz. Aber was soll’s. Zuvor den harten Track (Rüttelpiste) mit gesenktem Reifendruck aller Räder, auch Hänger, der ist gehopst wie ein Flummi auf der Anfahrt, nahezu unbeschadet überstanden. Eine Schweißverbindung des Gasflaschenhalters am Hänger ist aufgebrochen und nun steht die Flasche im Fussraum. Hans, kannst Du das nicht mal kurz anschweißen, nimmst Deinen Piaggio und das mobile Schweißgerät. Komm doch kurz mal rum. Dann wollten wir im Roadhouse unsere Reifen auffüllen, doch dummerweise war der Luftfüllapparat seit einer Woche defekt. Also selbst mit unserem Jumpstarter und das klappte perfekt. Später im Nullarbor-Roadhouse 150km weiter kontrolliert, 1A, in der Zeit nahm Sylvie eine Dusche für 1$ (heiß, 5 Minuten)). Und wer es nicht glauben mag, voller Ausschlag beim wireless, so daß wir die vorgeschriebenen Mails und Webseite hochladen konnten. Wann diese Zeilen rausgehen, weiß ich jetzt jedenfalls auch noch nicht. Aber sicher aus WA.

Dann stoppten wir für unser Lager wieder inmitten der Steilküste, in Höhe einer royal flying doctor Landepiste, einfach links rein, 200 m Gravelroad und dann auf the Top das Lager.

Steilküste Nullarbor

Nur der kleine Aufbau des evtl. zu erwartenden Windes wegen. Und alle unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Wir meinten Fliegen ohne Ende, tagsüber Hitze über 45 Grad, Kälte in der Nacht, Wind weil ungeschützt, weit und breit kein Baum zu erwarten, und Sylvie persönlich hat auch nicht mit Fisch gerechnet. Es war anders. Kein Wind, daher das Lager simpel und ungesichert aufgestellt. Fisch anfangs auch nicht, da ich nach mehreren Versuchen gar nicht ins Wasser gekommen bin und bereits drei Steine und Haken verheizt habe. Angel an die Seite und keinen Bock mehr. Nach einer Viertel- stunde Pfeife, erneuter Begehung des Geländes, versuchte ich es erneut 40m weiter. Und da kam ich ins Wasser, unten sah man tiefblaues türkis schimmerndes Wasser und einige dunkle Bollen im Wasser darunter. Zuvor erfreuten uns nahezu hunderte von Delphinen, die in irrem Tempo durchs Wasser pesten und meterhohe Sprünge absolvierten. Mit Fernglas ein tolles Spektakel. Aber zurück zum Fischen, Sylvie bastelte die Steine als weights, einen Haken mit dünnerer Schnur, dann Hauptschnur und die lange Brandungsrute. Köder ran, den gesalzene Squid, haben noch reichlich. Brauchte einge Zeit, um mich an die Weite der Schnur, vielleicht 180m oder mehr geht es runter, und die dortigen Bisse zu gewöhnen. Biss fühlt sich an wie ein kleiner shitie-Biss, doch wenn man dann rechtzeitig durchzieht, kam ein Sweep von mehr als 2 Kilo (bester Speisefisch SA)) und ein Groper von 2 Kilo ohne Stein aus der Tiefe zum Vorschein. Den Groper 47 cm habe ich noch alleine geschafft, doch beim Sweep musste Sylvie vorübergehend die Rute stützen, ich hatte keinen Saft mehr in den Armmuskeln. Kurzes Break und dann weiter kurbeln. Also Fisch satt an der Nullarbor, dort wo nur deutsche Touris fischen, ganz, ganz wenige. Hier die Fische.

Groper
Sweep

Alles gut, wenn dann nicht morgens um 5 Uhr Sturmböen beinahe unser Lager zerlegt hätten, d.h. raus, Zeltstangen stützen und da es bereits fast hell war, hieß es, Lager abbauen und los. Frühstück gab es dann bereits verspätet hier in diesem Lager, mitten im Bush, üppig mit Rühreiern und Zwiebeln und Käse. Die Zwiebeln müssen eben auch weg. Dann Lager ordnen, alles heile geblieben, nix verloren. Verloren haben wir bislang noch nichts, eher gefunden. So sind wir Besitzer eines Crabkorbes mit Seil, den man auch als Kescher an einer Jetty verwenden kann. Auch etliche Gewichte, Squidlure und Angelzeug wurden eingesammelt. Aber Verluste durch Abnutzung, Fehlverhalten oder so ähnlich gibts auch reichlich. Irgendwie geht jeden Tag etwas kaputt im rauen Outdoorleben. Harte Beanspruchung der Materalien eben. So ist eine Feder einer neuen Angelrolle defekt, für den Nullarborfisch hat es aber noch gelangt (dafür habe ich genau die genommen, warum eine der heilen evtl. überbeanspruchen), Angelrute von Peer einfach „Krach“ und voll gebrochen (die olle Rute aus Australien vom Flohmarkt), 2 platte Reifen, eine Schraubverbindung (Gewinde) der Wallstangen defekt (irgendwie geflickt), Taschenlampe Kontakt gebrochen, die eine Pfeife gebrochen (draufgesetzt), neues Kaffeeglas auf dem einzigen Stein in 20 Meter Umkreis am Strand fallengelassen und in 1000end Stücke, Zigarettenstecker des Inverters Kabel ab (musste gelötet werden – 0$ ist eben Australien) jetzt der Gasflaschenhalter, 2 Fliegenklatschen zerfetzt, vergessener Tankdeckel, Gaskocher verstopft, usw… also man muss nahezu jeden Tag irgendetwas flicken, so jedenfalls gefühlt. Wenn ich das so lese, na ja 60 Tage unterwegs, da fehlt doch noch irgendetwas. Aber die Verluste waren noch zu ertragen. Vielleicht sollte ich auch nach Sponsoren suchen, Nico gib mir mal Tips, das ist doch Dein Resort. Hier noch ein Bild der Glaubwürdigkeit wegen. Fische wirken auf Foto immer kleiner. Der Magen lügt aber nicht nach dem Mahl. Voll bis Anschlag, beide und Klasse war der Sweep.

Nächste Zeilen dann aus WA, wenn sie uns denn reinlassen!!!

09.12.2009

also wir sind in WA! Der „Grenzübergang“ fand tatsächlich statt, Kontrollpunkt besetzt morgens um 6 Uhr, wir lieferten brav unsere letzte Zwiebel und unsere Knoblauchzehen ab, trotzdem wollte er einen Blick in alle Eskys und in den Hänger werfen. War aber ansonsten supernett. Wenn man bedenkt, wie dreckig und sandig unser Gespann nach 2 Monaten ist, stellt sich nach wie vor die Frage, welchen Sinn diese Fruchtfliegenkontrollen machen. Anyway, und weiter ging es Kilometer um Kilometer, dann die längste Geradeausstrecke der Welt? (zumindest in Down under) von 146 km ohne Kurve, stad ja bevor.

Weiter ging es in den größten Eukalyptuswald der Welt. Dies ist tatsächlich so, aber Eukalyptus wächst ja, soweit ich weiß, nahezu nur in Australien. Das ist hier so, immer alles muss am größten, längsten oder so sein, man findet im letzten Kukaff so etwas wie größter gebogener Walfischzahn oder eben so ähnlich. Jdenfalls campten wir im Eukalyptuswald auf einem Fels „Newman Rocks“, ein grandioser Ausblick und dazu kleines naheliegendes Wasserloch. Der Tip kam von Traver, den wir im Lincoln Park kennengelernt hatten. Ein guter Tip, denn dieser Spot ist als free bush camp nirgendwo angegeben. Auf keiner Karte oder in irgeneiner Infobroschüre. Dort aber unendlich viele Feuerstellen, Mülltonnen und Klasseplätze. Wir fragten uns, wie kann das sein? Außer uns niemand dort! Und wir hofften auch, daß in der Dämmerung die Tiermassen zum Wasserloch strömen würden. So wie in Afrika? Es lag soviel unterschiedlicher Kot (Scheiße) dort rum, von Kamelen, Emus, Känguruhs, Karnickeln, Eidechsen (man kennt sich ja mittlerweile aus mit Scheiße). Ein schöner sonniger Nachmittag, allein auf weiter Flur, nackig herumspringen in einem tollem Ambiente mitten in der Nullarbor, das hat schon was

Doch es kamen nicht die Tiere wie erhofft, stattdessen abends ein Tourbus mit ca. 10 Personen und Hänger. Einer der Kleinanbieter, so unter freiem Himmel und richtiges Outbackleben oder so. 2-3 Schlitzaugen dabei, junges Volk, denen entweder Zeit oder der Mumm fehlt, alleine Australien zu erkunden. Sicher der finaziell günstigere Weg langfristig gesehen. Und jetzt war uns auch klar, warum dieser Platz nirgendwo auftaucht. Da muss es Absprachen geben zwischen Tourveranstaltern und Informations- centern. Sie machten jedenfalls ein großes Lagerfeuer, waren ansonsten aber richtig leise. Uns animierte es, auch ein kleines Feuer zu machen unter sternenklarem Himmel, Holz gab es genug, aber leider auch mit ein bissl Wind. Wir waren ja genau auf der Anhöhe. Wir dachten, in WA ist es anders als in SA, das geht schon in Ordnung. Morgens verschwanden sie in aller Frühe, das Feuer glühte noch. Wir hatten unser kleines Feuerchen brav mit Sand gelöscht und da war nix mehr von zu sehen. Wir fuhren auch weiter, um möglichst schnell Richtung Meer zu kommen und abzuklären, wann und wie das wohl laufen wird mit den zu erwartenden Ferien und dem very busy in WA. Vielleicht auch schnell vor Beginn noch in einen der beliebten NP’s Le Grade und El Arid.

Um das zu recherchieren wollten wir möglichst schnell zu der Information in Norseman und dann weiter nach Esperance, da sich auch dort ein Nationalpart-Office-Büro befindet. Als Sylvie sich nach den Fire Barn-Bedingungen in WA erkundigte, fiel die Tante in der Information fast aus allen Wolken, in WA herrsche ebenso von November bis April absolutes Feuerverbot und solch Veranstalter sind die Verursacher von Waldbränden, es sei unverantwortlich und würde mit hohen Strafen verhängt. Wir erwähnten aber nicht, dass wir auch ein Feuerchen hatten, hätten wir aber auch ohne Anschauungsunterricht auch nicht gemacht. Nur so ne gebuchte Outbacktour ohne abendliches Lagerfeuer ist ja natürlich nur die Hälfte wert, vielleicht gehen deswegen die Tourfritzen so ein Risiko ein. Das ist eben Australien.

Auf unserer Nullarborstrecke fuhren wir in wenigen Tagen 1500 km. Für uns dieses Mal recht ungewöhnlich, doch dies war so geplant. Bei einem Verbrauch von um die 14 Liter, bei einem Literpreis von 1,40 Dollar im Schnitt, ist dies auch ein merklicher Kostenfaktor, der uns in unserer Tagesbudgetberechnung wieder ein bisschen zurückwirft. Daher gönnten wir uns dann auch hier heute diesen Luxus-Campground für 28 Dollar, um morgen früh hier in Esperance frisch rasiert und geduscht bei der Nationalpark-Office vorzusprechen. Großeinkauf haben wir bereits heute erledigt und der Gasflaschenhalter wurde in einer Werkstatt für 10 Dollar angeschweißt.

Viele Autos trifft man auf der Nullarbor nicht, aber es kann durchaus sein, dass einem so ein Roadtrain im Nacken sitzt mit 120 Meilen auf dem Tacho und dann zum überholen ansetzt. Die toten Känguruhs am Straßenrand sind chancenlos gegenüber diesen Kolossen. Zu erwähnen ist noch, dass wir am zweiten und vierten Nullarbor-Tag zeitweise Regen hatten, also kurzfristige kleine Schauer, und das in der trockendsten Ecke ganz Australiens. Wieder mal anders als erwartet.

GLÜCKWUNSCH den Basketballern!!! Sieg gegen Herten, das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Bei der Party danach wäre ich auch gerne dabeigewesen. Sind jetzt im free Camp Menginup, zwischen NP Le Grand und NP Le Arid, ein freies geiles Camp. Gehört bereits zu Süden von WA, daher Und weiter geht es auf Seite WA Süden !!!

2010 – Westaustralien bis zur Rückreise

Mike Rizor – WA Süden

5. Etappe – Westaustralien Süden

11.12.2009

also erster Bericht aus Süden WA`s, da sind wir ja bereits. Auf der Karte weiter östlich eingezeicnet als Esperance, auf der Nullarbor Karte sieht man es noch, zwischen NP Le Grand und Le Arid gelegen, ein freies nur geiles Camp namens Menginup. Aber der Reihe nach. Morgens in Esperance alle Resteinkäufe erledigt, dabei Känguruh Steakas mariniert, frischen Salat, Tomaten und Zwiebeln, unser Dinner. Der Ort hat sich unserem Gefühl nach gegenüber 2005 mal glatt verdoppelt, man kann sich bereits verfahren, und das in einer vermeintlichen Kleinstadt. Uns natürlich nicht passiert. Der Vorteil, hier kann man wirklich alles einkaufen. Unser Gasbottleholder am Anhänger haben wir kurz mal für 10$ anschweißen lassen in einer Werkstatt, kurzfristig der Chef selbst, einen Tropfen Servolenkungsöl gab es auch noch, ansonsten am Auto in meinen Augen nach wie vor alles perfekt. Dann die Besuche in der Information und dem Office der NP WA Verwaltung Esperance. Die Imformation mit dem üblichen Gequatsche, keinen wirklichen brauchbaren Tip für bushcamping, wie wir es wollen. Nur der NP Le Grand und dort Camp Lucky Bay wurde uns empfohlen (wie vmtl. allen Touris). Das kennen wir aber schon. Und die chargen da mittlerweile seitens der NP 11$ Eintrittsgebühr und 9$ per person für camping, incl. Dusche, Toilette und BBG Grills. Das sind schlappe 29$, dafür kriegt man schon noble Caravanparks mit Powersite. In der NP Office dachten wir, kriegen wir bessere Informationen! Jedenfalls stellte sich das Mädchen, mit blauem Bonbon-Pearcing in der Zunge, als inkompent und bei andauerndem Gespräch auch als unfreundlich heraus. Das mag aber auch an mir gelegen haben, der das angepriesene NP System WA`s, überall nahezu 11$ Eintrittsgebühr in jedem namhaften Park in WA und überall zusätzlich Campingfee von schlappen 7-9$ für zuzm Teil gar nix, also weder Toiletten noch sonst etwas, als eher unangemessen insbesondere im Vergleich zu SA bezeichnete. Es scheint das Ganze NP System ist zu einem big business geworden und alle spielen mit. Wir füllten jedenfalls eine Applikation-Form für Voluntere Arbeit aus, das dann anch Perth geschickt wird oder bei der Tusse evtl im Papierkorb landet. Gelobt sei SA und deren NP`s, einfache bezahlbare Regelung und dazu noch gut und kompetent. Wenn das wirklich so laufen sollte mit den NP`s in WA, wird es eine schwierige Zeit, dachten wir uns, und fuhren dann nach Kaffee und Schokoladendonuts aus Frust mal Richtung NP Le Arid gen Osten. Auf den Pass für mittlerweile 81$ nur für Entrancefee geschissen, und Camps für 18$ per night, nur für bushcamping, nee nicht mit uns. Aber was soll man machen, wenn man keine anderen Lager kennt?! Also erstmal gen Le Arid, da wird vielleicht nicht gechargt, liegt ja schon ein Stück weg, denn der Le Grand auf sicher, war nämlich schon beim letzten Mal so. Und auf dem Wege dann ein kurzer Stop an einer Kneipe und Tankstelle, einmal nachfragen, wie das so mit der Strassenverhältnissen ist auf den angegebenen 4WD Strecken. Antwort, Camping bush, na klar nächste Straßße rechts rein, immer Gravelroad gut befahrbar bis an die Beach, dort fertige Stellplätze und keine Gebühr, klassisches bushcamping. Genau zwischen den beiden Parks in einer Bucht, die exact genauso gut aussieht, wie die der NP`s. Und es ist so. Ein Topsspot, niemand da, ein Hammer weißer Pulverstrand. Fische, weiß ich noch nicht, aber ob die den Unterscchied merken, ob NP oder normale Bucht bei 5 Kilometer Abtand? Tolles windgeschütztes Lager aufgestellt, hier bleiben wir auf sicher 4 Tage oder länger. NP`s hier sicher nicht, zumal wir ja beide bereits kennen.

Jedenfalls blieben wir 5 Tage, fischten von Felsen, vom Ufer und Kayak.

Fische gab es Trevally und Tommy Ruffs, nicht viele und gar keine Großen, doch zu Essen gab es gut.

Dazu ein river zum Kayakfahren,

weit und breit kein Mensch Temperaturen bis zu 39 Grad, türkis-blaues Wasser und spiegelklar, jeden Tag Duschen, zur Begrüssung aber auch eine Tigersnake in den Dünen direkt bei unserem Eingang. Die sind brandgefährlich, weil das sind hier die einzigen, die eben nicht abhauen, wenn man mal kräftig auf den Boden tritt. Die ließ sich nicht stören, und kam sogar dann noch auf uns zu, 2 m.

Tigersnak, brandgefährlich und hochgiftig, tödlich!

Ein, zwei Goannas, in WA nur 1,30m lang. Das war es dann auch mit klassischen Tieren.

auch der Läufer, so nennen wir den, immer unterwegs und immer im Duo verdient mal ein Foto

Am dritten Tag kam dann ein Paar aus York, östlich von Perth. Die kannten den Platz vom Vorjahr mit Caravan, auf vermeindlicher harter 4WD Strecke. Es gibt halt Plätze für Einheimische, die nicht in jedem Buch stehen, und das soll bitte auch so bleiben, meinten sie. Dies ist so einer! Er gab uns noch einige andere Nicht-Buch-Plättze mitr auf den Weg. Hoffen nun, damit den Ferienmonat Januar gut zu überstehen. So ähnlich hatte ich mir das auch gedacht, so war mein erster Eindruck in Information und NP Office also nicht ganz falsch. Dann gab es eine sehr nette Email in Deutsch von einer Frau aus Yanchep. Evtl dürfen wir dort das Haus hüten und Tiere füttern für 10 Tage Anfang Februar, nördl. von Perth, soll eine tolle Ecke sein. Morgen dann mal wieder Emails checken auf dem Wege zum Stokes NP, denn dabei kommen wir wieder durch Esperance, wieder Tanken und Einkaufen, versteht sich von selbst. Ob die Camps zur Ferienzeit s0 voll werden, wir werden sehen. Wenn es immer so läuft wie mit diesem Platz, „na besser geht nicht!“ und so ne Muffe gehabt.

16.12.2009

Sind entgegen unserer Planung nicht in den Stokes NP gefahren, da wir einfach zu spät dran waren und keinen Bock auf die Gebühren hatten. Daher zuvor an die Quagi Beach, gescheites Camp aufgestellt

Quagi Beach Camp

Bleiben hier ein paar Tage, checken dann weitere Camps auf dem Wege nach Bremer Bay um dann einen Besuch bei deutschen Homestead-Betreibern abzustatten. Weiteres dazu später. Schade, dass ich die Email-Adresse von Mo nicht hatte, wäre dann in Breitengüßbach vielleicht anders gelaufen. Mo hat ja richtig hingelangt, daher auf diesem Wege Glückwünsche an Mo. Wenn jemand die Emailadresse von Mo hat, kann er mir die mal schicken.

21.12.2009

Sind direkten Weges ins Camp Mason Bay, 20 km nordöstl. von Hopetoun gefahren. Zuvor 2 weitere camps gecheckt, eins war voll und das andere Munglinup für 10$ site OK, aber wir sind weiter. Und das war gu so, denn dieses Camp hier in WA, Mason Bay, ist bislang das Beste auf unserer Tour. So ein TopSpot, und alles passt! Lager direkt geschützt an der Beach aufgestellt, eigener Zugang, kaum Leute da, und die, die da sind, sind absolut in Ordnung. Keine Fliegen, keine Moskitos, Kayak fahren ideal im vorgelagerten kleinen Miniriffen, Wasser mollg warm, auch zum Schnorcheln, Fischen von Beach und Kayak bislang täglich erfolgreich. Wetter sonnig, kaum Wind, und der Hammer „man darf Feuer machen in den eigens installierten Feuerbeton-Rings“. Fire barn Verbot gilt hier nur bei extremem Feuerrisiko, das erfährt man aus dem Radio oder eben auch nicht.

Und wir trafen hier auch Simon und Stacey und die dogs, zum fünften Mal auf der Tour wieder. Das letzte Mal war in Haslam in SA vor der Nullarbor, 1800 km weit weg. Sie sind einen anderen Weg gefahren, waren in Kalgoorlie im Landesinneren, und trotzdem hier wieder getroffen. Sie sind nun auf dem Wege zurück nach Esperance, auf einen zuvor gebuchten Campground, für die Weihnachtstage. Schweren Herzens verlassen sie das hiesige Camp.

Was gibts von hier im Einzelnen zu berichten. Erst einmal, alle Ängste, daß die Lager überfüllt sind, die Ferien haben bereits begonnen am 18.Dez, scheinen unbegründet. Zumindest für das Camp hier, und für ein solch TOP-Camp. Haben Toiletten hier und Mülltonnen sowie fertige Feuerstellen in gemauerten großen Betonringen. Kostet 7$ the day, doch vom Ranger bislang nix zu sehen. Simon und Stacey wurden nicht gecharged, waren 5 Tage hier, und da niemand zum kassieren kam, also freecamp. Hier ist nix zum Geld einwerfen oder so. Und auch wenn, die 7$ sind absolut gerechtfertigt und wir werden sie gerne zahlen.

Ein anderer „Mitbewohner“, in opposite unseres Camps aber 150 Meter weg, ist ein 58 jähriger Goldminer, harter Hund, mit 2 dogs, der hier bereits seit 5 Monaten auf kühlere Jahreszeit wartet, um dann in die Goldgräbermetroplen zurückzukehren. Es gibt viele, die mit spezell dafür ausgerichteten Metalldetektoren auf eigene Faust nach dem Stuff suchen. Aber auch stones verschmäht er nicht. Früher war er auf einem Hai-Fischerboot, also jagte gewerbsmässig Haie. Hier fischt er gemütlich vom Ufer, gibt allerlei Tipps, und zeigte uns, wie man „Regenwürmer“ als Köder aus dem seaweed (Seegrass)am Ufer ausgräbt. Wussten wir bislang nicht, und solch frische Würmchen fangen halt die kleinen Fische. Mit den kleinen fängt man die Größeren. Sylvie zog also 15 Mullets an Land, die übrigens auch schon eine Mahlzeit sind, und ich mit einem frischen Filetstückchen gestern einen passablen Salmon von weiter draußen raus. Tags zuvor ich auf Squid einen 45 cm langen Flathaed vom Kayak aus. Ansonsten schöne Fights mit einem Banyo-Shark, sieht aus wie ein Banyo, und größere Stingrays (Rochen). Nach der Landung und Hakenbefreiung durften alle wieder zurück ins Meer. Auch etliche kleinere Trevallys durften zurück.

Fisch also genug zum Essen. Abends das Feuer, unersetzlich für einen gemütlichen stimmungsvollen und auch warmen Abend trotz kalten Südwindes. Dabei ein Schluck Stanley und die Pfeife, was will man mehr. Zu Erwähnen bleibt, daß Sylvie sich mit dem Kayak-Anker in einem Steinriff festgeboggt hat. Ihre Wasserschuhe und ein Floater daran befestigt quasi als Boje, kam sie mit Angel und Equipment zum Land zurück. Verzweifelt, da sie das Ding nicht mehr herausbekam und beinahe mit dem Kayak gekentert wäre. Das wäre nicht so schlimm, nur eben das ganze Angelzeug würde einfach absaufen und wäre verloren. So bin ich dann mit nackten Kayak raus zur „Boje“, befreite Sylvies Schuhe, musste zum Anker abtauchen, diesen mit den Händen aus den bewachsenen Steinkomplex lösen. Auch ich konnte einmal etwas retten, also nicht nur reparieren. Morgen kaufen wir dann für mich ein frisches Päckchen Tabak als Belohnung, Sylvie bekam ja die Dusche für die Angelrettung, der Preis ist nahezu identisch. Scheißrauchen, einfach zu teuer hier, aber beim Feuer abends ist es ein Muss oder jetzt hier beim Schreiben.

Black Kakadus sind hier, riesig, laut und selten schön.

Übrigens Känguruhs und Emus sahen wir hier auch noch, sind aber sehr scheu und hauen sofort ab. Ist aber auch eigentlich von der Natur her normal. Eine fette Tigersnake soll auch im Lager gewesen sein und eine kleine graue Viper, so erzählte der Goldminer, hat einen seiner zuvor drei Hunde auf dem Gewissen. Stolz berichtete er, er habe schon 4 Sück erledigt. Einer vom alten Schlag, „jede Schlange die lebt, ist die, die dich morgen beisst“. Na ja, manche sind halt unverbesserlich. Wir gehen ihnen möglichst aus dem Weg, wobei das mit den kleinen Vipern schwierig sein soll, die sieht man nicht wegen der Größe und Färbung. Sein zweiter kleiner Terrier spürt sie jedenfalls auf, und den Bruder hat es eben das Leben gekostet. Pech!

Heute fahren wir kurz vor nach Hopetoun, da wir hier kein Coverage haben. Gut so, sonst dürften wir ja gar nicht mehr weg von hier. Zu perfekt alles. Werden da dieses einspeisen, die Emails checken und hoffen, daß es mit dem Wilderness Retreat Quaalup Homestead über die Weihnachtstage klappt. Warten auf die Bestätigungsemail von Carsten und Karin. Sind ganz aufgeregt. Fahren dann gleich mal los, nur 30 km, holen auch frisches Wasser und kleinen Einkauf. Lager bleibt einfach hier. Leute, geniesst Euer Weihnachtsfest, wir tun dies hier auch, aber in ganz anderer Weise, viel Spass. 25.12. wir haben bereits gestern Abend „Heiligabend“ gehabt, dann wenn Ihr in Deutschland gerade dabei seid. Daher fahren wir 3 km vor, wo wir Coverage haben, und speisen kurz unseren gestrigen Abend ein. Gegen Nachmittag kam eine wunderschöne Schlange zu Besuch, es ist eine Python, und die sind ungiftig. Dagegen haben wir einen ständigen Besucher im Lager, war auch schon im Hänger unterwegs, nämlich eine niedliche Maus. Für die ist diese Schlange dagegen nicht ungefährlich. Aber noch lebt sie. Ist gerade wieder da am frühen Morgen und krabbelt unter meinen Füssen durch.

Wir hatten beschlossen, hier im Camp zu bleiben bis zum 27.12. und die busy Weihnachtstage hier zu verbringen. Denn in unserem Camp ist davon nix zu merken. Es hat sich ein bissl gefüllt, doch wir sind so abseits auf dem besten Platz im Camp, daß man ungestört bleibt, 10 Meter zur beach hat, dort liegt das Kayak vor Anker, die Angeln stehen einsatzbereit, oder einfach nur im warmen Wasser ein bissl Plantschen. Am 27.12. soll es dann rüber zu Karin und Carsten ins Homestead Quaalup Wilderness Retreat im Fitzgerald NP gehen. Werden das gleich sehen per Email, ob das auch so ist. In der Karte jedenfalls bereits so vermerkt. Dort bleiben wir dann über Silvester. Es hatte am 22 + 23.12. Gewitter und Regen, doch das Lager hat super gehalten, komplett stressfrei. Feuer gibt es auch jeden Abend. Seit dem 24. ist es wieder Topwetter, die Sonne brennt, doch an der beach merkt man das erst gegen Abend bei der täglichen Frischwasser-Dusche im Duschzelt. So sassen wir Heiligabend am Feuer

,aßen zuvor frisch gefangene Tommys und Mullets mit gebratenen Nudeln. Dann zum abendlichen Feuer, nachdem genug glühende Glut im Feuer lag, wurde das Experiment „Calzone in der Erde gebacken, also Pizza im Bush“ als Highlight zu Heiligabend gestartet. Dafür keine Dominosteine oder Stollen. 2 x warm Essen ist schon richtig sündigen. Aber zu Weihnachten machen das ja alle. Frisches Brot wurde auch noch gebacken. Schmeckt mittlerweile besser als das Gekaufte, und dazu erheblich kostengünstiger gerade hier bei der Kleinstadt Hopetoun. Doch manch gute Offer lässt sich auch in dem kleinen IGA machen. Also übermorgen sind wir unterwegs über Raventhorpe, Bestände auffrischen, Tanken, und v.a.D. Stanley kaufen, der ist heute Abend nämlich aus.

dann schreiben wir unsere Neujahrsgrüsse demnächst, also viel Arbeit. Viel Spass beim Heiligabend feiern. Vielleicht mal ein bissl Schnorcheln gehen, ist sicher mal ne Abwechslung zum fetten Essen, der, wer kann…

29.12.2009

am letzten Tag Mason Bay, also am 26.12., kam die große erwartete Reisewelle. Das Camp war völlig „ausgebucht“, um unseren Platz wurde quasi gefightet, jedenfalls stellten sich zwei Familien, mit uns abgesprochen, provisorisch mit Zelten in unsere Zufahrt, um dann gleich nach unserer Abreise am kommenden Morgen unseren Topspot zu besetzen. Ich denke, in anderen Camps sieht das ähnlich aus. Ist ja klar, nach Weihnachten bis Neujahr hat ja jeder frei hier und will ans Meer. Abends saßen wir dann noch eimal am Lagerfeuer, bei bereits zusammengepacktem Camp im kleinen Aufbau. So nennen wir das, wenn nur noch der Camper-Trailer aufgebaut steht. Und an diesem Abend, Augenmerk auf Abend, also es war schon fast duster und auch kühl, sah ich aus dem Augenwinkel links an meinem Stuhl sich irgendetwas bewegen. Sofort dachte ich wieder an die Maus, doch keine zu sehen. Doch da lag ein Stöckchen in grandioser schnörkelloser mehrfacher S-Form von ca. 25 cm, was für ein Stöckchen für’s Feuer. Oder doch keines!? Und es war kein Stöckchen, sondern eine von diesen Vipern, von den der Goldminer erzählt hat. So eine, die seinen dog platt gemacht hat. Klein, dünn, um die 20 cm, graufarben wie der Boden, oder wie ein versandetes Stöckchen, genau die, die ich immer zum Ende eines Feuers zum Schluss der Ordnung halber alle einsammle und ins Feuer bugsiere. Und so etwas von blitzschnell, als wir das vermeindliche Stöckchen mit einem Ast anstießen. Also mehr aufpassen beim Feuermachen, man vergisst nach einer Weile, daß es auch gefährlich sein kann in Down Under. War das erset Mal, daß wir so ein Ding sahen, müssen mehr Infos über die einholen. Wie giftig und so, denn eigentlich kann man sich kaum vorstellen, daß dieses kleine Ding einen umhaut.

Schweren Herzens, unseren Spot zu verlassen nach nun 10 Tagen, aber auch mit großer Neugier, was uns in Quaalup im NP Fitzgerald wohl erwarten wird, starteten wir recht früh. Unterwegs mußten nämlich die teils zur Neige gegangenen Vorräte eingekauft werden, und das in den kleinen IGA`s in Hopetoun und in Raventhorpe. Das Quaalup Homestead Wilderness Retreat liegt mitten im Fitzgerald NP, mit 40 km Gravelroad-Anfahrt schon ein bisschen isoliert. Einziger schneller Weg ist laut Karte ein 4WD Track nach Bremer Bay, und das ist auch keine Riesenmetropole, aber nen shop haben die da wohl. Nur ob wir den fahren können, ist ne andere Geschichte. Also mussten wir uns für mind. 10-14 Tage Aufenthalt ohne Einkauf einrichten. Manch Angebote der kleinen IGAs sind durchaus akzeptabel, so daß wir das Wichtigste tatsächlich einkaufen konnten, wie Getränke und auch Salat und reduzierte Steaks für 1,50$ Stück. Also gab es Riesen-BBQ. Zu Erwähnen ist, es ist Sonntag, die Lädchen haben offen, Riesen-Reiseverkehr, Warten an der Tankstelle, guter Bottleshop in Raventhorpe – jetzt gewechselt, weg von Stanley auf westaustralischen Rusted Hoist – billiger und keinesfalls schlechter. Haben alles bekommen zu akzeptablen Preisen, nur Brot komplett ausverkauft.

Als Sylvie dann in der kleinen Information in Raventhorpe, 300 Einwohner vielleicht, nach Postkarten fragte und erwähnte, kein Brot in Raventhorpe mehr, schloss die ältere Dame ihre Information, setzte sich ins Auto, wir hinterher, 2 mal um den Block zu ihr nach Hause. Dort hatte sie noch Toast im Freezer, und gab uns ein großes selbstgebackenes Brot mit. Die 4 $ mussten wir ihr quasi aufzwingen. So etwas gibts halt nur hier, oder wer fährt in Deutschland los und macht so etwas. Das ist ein Foto wert.

Dann kamen wir nach längerer Gravelroad- Anfahrt in Quaalup an.

Die deutschen Betreiber Karin und Carsten aus Hamburg, seit erst sechs Jahren hier, haben sich in das selbständige Unternehmen gestürzt, mitten im Fitzgerald NP ein privates Resort aufzubauen. Und das ist super, man kann Campen per Zelt, Caravan oder in Chalets. Also für alle etwas dabei. Dinner und Frühstück kann bestellt werden, Strom per moderner Solaranlage in etwas eingeschränktem Rahmen vorhanden (also keine privaten Gefriertruhen gestattet), saubere Toiletten und heiße Duschen gibts auch. Das können die NP Camps nicht bieten und sind nicht einmal günstiger. Von hier aus kann man dann per Auto den NP, zumindest die Westseite gut erkunden, den West Mount Barren besteigen, einen River per Kayak befahren über ein Inlet bis zum Meer.

Das werden wir alles noch tun. Eine echte Alternative gegenüber den NP Camps, besser es gibt ja quasi nur eins auf der Westseite. Und günstiger „good value for money “ auch. Ich bin als Therapeut für Karin engagiert, und werden als Gäste betrachtet. Übrigens Kanus und so kann man mieten. Wir sind jedenfalls gestern mit dem Auto rumgedüst, zur beach, zum river, schon Supergegend. Am River mal kurz in 15 Minuten 6 Stück 27 cm lange breams gefangen, ehrlich in 15 Minuten mit unseren Würmchen und einem eingesalzenen Mulletfilet als Köder. Perfektes Fischessen.

Wilderness Retreat, hört sich doll an, doch das ist so. Generatoren nicht erlaubt und auch keine Pets. Das ist fürs Geschäft kein Vorteil, aber eben durchaus konsequent. Ein hauseigener Emu namens Edna kurvt auf dem Gelände herum,

Känguruhs abends zahlreich im Gelände, Kakadus, Kookaburras und all das vorhanden. Eine fette Python auch heute gesichtet. Sind harmlos aber schön und groß. Wir werden hier sicher über Neujahr bleiben, für die Therapie sind fest 10 Tage kalkuliert, jeden zweiten Tag Behandlung, wie in Deutschland auch. Das könnte bereits als Basis langen. Übrigens warum in den NP Cape Grand „Lucky Bay“, die werben ja mit dem Spot „Känguruhs an der Beach“. Hier das Foto von gestern von hier an der Beach.

04.01.2010

… so wir sind im neuen Jahr. Heute Abend gibts von unseren Gastgebern eine Lasagne bei ihnen im Haus. Also kein eigenes Kochen heute. Auch mal schön. Morgen wollen wir dann weiter, irgendwie wird die Zeit knapp vom Gefühl, doch man könnte hier sicher noch Wochen bleiben. Vielleicht kommen wir auf der Rückfahrt noch einmal rum, dann ist australischer Winter, nicht ganz so viel los hier im Homestead, die Gastgeber Karin und Carsten haben dann mehr Zeit, und vielleicht sind dann auch die Wale da. Die kommen immer so um die Juni-Juli Zeit. Dafür ist der Fitzgerald NP ja bekannt, eine der Highlights im Winter an der Südküste Australiens.

Quaalup Homestead ist ausgestattet mit tollen Appartements und auch großem Chalet. Mit deutscher Sauberkeit und Gründlichkeit wird alles täglich hergerichtet. Man hat allen Luxus, den man benötigt, auch Cafe und Kuchen selbstgemacht oder sogar abendliches Dinner im alten Homestead in geschichtlicher Kulisse vor dem Kamin kann bestellt werden. Daher hier einmal das Logo, falls jemand Kontakt aufnehmen will. Man spricht auch Deutsch, versteht sich ja von selbst.

Insgesamt ist absolute Naturkulisse geboten. Ein kleines privates Refugium im Fitzgerald NP, und die einzige Alternative für einen Stay im Fitzgerald NP außerhalb der Camps. Dabei kostengünstiger, für Caravans auch zugänglich und eben mit Chalets, Cabins … für die 2WD Fahrer. Alle die nur kurz in WA von Perth aus starten, sind hier bestens aufgehoben. Känguruhs flitzen wild herum, meist gegen abend, zahmer Emu auf dem Grund, Vögel vom Kakadus bis zum „Lachenden Hans“, alle sind da. Dann einen nett gemachten Nature-Walk mit erklärenden Täfelchen für die Botaniker. Wir selbst hatten noch die Freude, direkt 2 Meter vor unserem Trailer-Zelt Eingang ein Rainbow Bee Eater Päärchen (sieht von der Kopfform dem lachenden Hans ähnlich) bei ihrer Nestpflege zu beobachten. Witzigerweise ist das Nest im Erdboden, so groß wie ein Mauseloch, das fliegen dann die Eltern regelmässig mit Schnabel voll Insekten an, oft mehrere Versuche, weil sehr scheu, um dann in der Erde zu verschwinden. Solche Nester sollen 1-2 m lang unter der Erde sein. Dabei sieht der Vogel grandios aus von den Farben her, insbesondere wenn er die Flügel spreizt. Ein tolles Schauspiel, was noch nicht viele gesehen haben, da bin ich sicher.

Bei Vollmond flitzen dann große und ganz kleine Känguruhs umher und nagen an den Sträuchern.

Auch eine Familie von Jungemus, Vater und 14 Junge, sträunen scheu umher, und fressen Edna das Futter weg. Weil wir abseits der anderen in unserem eigenen Lager übernachteten, hatten wir dieses Schauspiel exklusiv. Wir benutzten heiße Duschen und hatten Strom frei, und haben quasi ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Karin und Carsten sind schon klasse und auch auf derselben Wellenlänge. Sie hatten halt nur viel Stress über die busy Tage, dafür auch gute Einnahmen, also das war dann schon mal so Ok, wie sie meinten. Immer so, wäre aber einfach zuviel. Selbst starteten wir von hier aus Touren an die eigene Beach, in den Fitzgerald NP, an den hierliegenden River zum Kayakfahren.

Oder eben auch zum Angeln. Wir hatten immer genug Fisch, um unser abendliches Dinner auszurichten, das waren größere Breams aus dem River oder Heringe (Tommys) und einen größeren Rock Cod aus dem Meer. Fotos sprechen eigentlich für sich. Wenn es nach Sylvie ginge, dann könnte ich noch 20 weitere Känguruhbilder einspeisen.

Silvester ging eher ruhig ab. Zumindest hier. Wir sassen am Feuer in einem kleinen Feuertopf auf privatem Gelände durchaus erlaubt, sofern nicht die höchste Firebarn-Stufe angesagt ist. Die Australier selbst feiern hemmungslos wie bei uns auch. Denke aber die saufen exzessiver und auch alles andere wird eben auch lauter und hemmungsloser ausgetragen. Im Land der Freiheit ist das halt so. Feuerwerk gibt es nicht, nur in den Metropolen der Städte. Ist ja wohl auch klar bei der Waldbrandgefahr. Wir werden schauen, dass wir am 26. Januar = Australia Day in Perth sind. Da gibts dann ein Riesenfeuerwerk. Das reicht dann auch für ein Jahr. Wir werden also morgen mal wieder aufbrechen und schauen, ob es immer noch so busy zugeht auf den einshlägig bekannten bush-camping Plätzen. Hoffentlich finden wir ein Plätzchen und bereuen nicht, schon so früh wieder losgezogen zu sein. Danke an Beide hier in Quaalup, hoffen, wir sehen uns wieder und bleiben in Kontakt. Und die Basketballer in Ehingen interessiert es sicher, daß ich Edna davon überzeugen konnte, auch ein Steeples-Fan zu werden. Sie wartet nur auf eine Freikarte, dann ist sie unterwegs, um mit rhytmischem Bass-Knurren, das machen die so, lautstark zu unterstützen.

06.01.2010

Nachdem wir schweren Herzens von Quaalup los sind, früh morgens, die Gastgeber ließen wir noch schlafen, nachdem wir abends zuvor zum Lasagne-Essen bei ihnen eingeladen waren und einen längeren sehr unterhaltsamen Abend bei Wein und Musik in häuslicher Umgebung gemeinsam verbracht hatten. Den sog. 4WD Track problemlos raus zum Bremer Bay, dort noch aufgetankt für nen couple of Dollar, Brot und Eier eingekauft, und alle Wassertanks (immerhin ca. 75 Liter an Bord insgesamt) nach Fragen an der Tankstelle aufgefüllt. Man weiß nie, was kommt und wieviel man vielleicht brauchen wird. Geplant bis Albany, nächste große Stadt mit all Shops, sind zwar nur 3-4 Tage, aber vielleicht kommt es doch wieder anders. Gestoppt in Millers Point, 5$ camp, aber bis dato wollte niemand kassieren kommen. Als der „Ranger“ heute morgen da war, um den Müll zu holen und uns mitteilte, daß eine aktuelle Wetterwarnung für heute existiert, bot ich ihm die 5$ an. „Er hätte sein Quittungsbuch nicht mit, vielleicht morgen oder ein andermal“, auch keine schlechte Antwort. Die Wetterwarnung besagt, absolutes Feuerverbot (ist ja eigentlich sowieso immer), Hitzewelle zumindest heute, warmer Nordwind und Gewitter. Das sind die riskanten Tage, da der Wind mit Feuer einen eventuell an die Beach treibt. Rauskommen dann nicht mehr möglich. Also immer in Wassernähe aufhalten, der Trailer verbrennt auch ohne einen. Müssen wir nicht unbedingt erleben.

Hier kann man im Inlet mit dem Kayak rumfahren und auf Bream fischen. Sonst ist der Spot kein Reisser, war aber auch nicht so von uns erwartet nach den letzte tollen Camps. Aber gleich am ersten Abend erhielten wir eine Einladung unserer Nachbarn auf ein paar Bier (selbstgemacht), aus Mandurah südl. von Perth. Er Schuldirektor, sie Schuloffice und einem Freund, Builder.

Netter Abend, viele Infos und Einladung nach Mandurah auf einen Stop zwecks Prawnfishng oder was weiß ich. Wir können dort im Trailer auf dem großen Grundstück übernachten und Duschen und so benutzen. Das nach einem 2-stündigen Abend. Echt nett, das ist eben Australien. In Bremer Bay riefen wir Eddy in Melbourne und Karl/Gudrun an, um ihnen ein Happy New Year zu wünschen. Machen ja beide nicht mit Computer rum.

Auch eine andere Adresse über eine private Ferienwohnung oder besser Studo in Freemantle checkten wir per Anruf. Tip kam von Carsten und Karin aus dem Homestead. Wir wollen ja Ende Januar am Australia Day in Perth sein, und da 2 Wochen verbringen. Einfach mal wieder Großstadtleben, Infrastruktur kennenlernen, Events besuchen, und solch Sachen. Eben anders als letztes Mal und viel intensiver das bewohnte Land kennenlernen. Für 200-300$ pro Woche gab es eine mündliche Zusage. So werden wir vermutlich für 2 Wochen ab dem 24. Januar in Freemantle/Perth unterkommen und dort Stadtleben betreiben. Zuvor geht es dann noch zu Ellen, einer Deutsch-Australierin für ein paar Tage auf einen Besuch im Großraum Perth. In Perth heißt es dann mit Sascha Bier trinken gehen, den deutschen Stammtisch aufsuchen und Birthe treffen, das „Sänger Ehepaar“ aus dem NP Mount Remarkable in Freemantle besuchen und ein Segeltörn evtl. und nun auch noch Besuch in Mandurah, um Prawns mit dem Schuldirektor zu fangen. Später auf der Rückfahrt können wir ja dort stoppen zur Übernachtung. Mal sehen, was bis dahin noch alles kommt. Sind ja noch 20 Tage!

09.01.2010

nach dem Millers Point Camp, eigentlich OK, aber für uns im Moment zuviele Moskitos gegen Abend und Bream-Fischen hatten wir auch über. Zumindest gab es täglich unseren Fisch in Kombination mit Spaghetti oder Reis. Doch weiter ging es. Und wohin? Idee war, den Waychinichup NP auf dem Wege zu checken. Keiner wusste etwas darüber, niemand hatte Tipps für den, und das ist doch auch mal interessant. Auch im NP-Heft stand eigentlich gar nix über den. Und angekommen, welch ein Spot. Allein die Fahrt rein, 6 ks Gravelroad, komplett andere Bäume, Schluchten, Anfahrt wie in Norwegen, und dann! quasi nur Zeltplätze mitten in der Natur angelegt, nur evtl. 2 Gelegenheiten für trailer-tents, keine Möglichkeit für Caravans. Doch wie gelegen, ein River kommt durch eine Schlucht zum Meer, offener Meereszugang, doch durch hohe Felsbucht geschützt. Ideal für Kayaking (sofern man keine Touren machen möchte), ideal für Fischen, ideal zum Schnorcheln, keine Caravans, keine Genaratoren, windeschützt, echt ein Hammer. Keine Entrancefee, doch 7$ each fürs campen, wenn die Rangerin denn kommt. Die 12 Plätze sind keinesfalls überlaufen, kein troubel, ein absolutes Muss auf jeder Tour, zumindest in der Sommerzeit, denn Feuer nie erlaubt. Auf diesem Wege Gruss an Carsten und Karin, wenn Ihr Euer Zelt habt, dann Kayak aufs Dach, Angeln rein und hier müsst Ihr her!!!

Wir ergatterten das Camp Nummer 3, quasi der einzige vernünftige Platz für trailer-tents, aber für Zelte ideal egal wo. Abends kamen sie dann. Erst der Bandicoot, vorher nie gesehen, handzahm und schaute sich überall um im Lager. Mit der Lampe konnte man ihn anleuchten, nur laute Geräusche schrecken ihn. Wie ein Känguruh in Miniaturausführung.

Am folgenden Tag kam dann wieder derselbe Bandy, dazu aber ein Quokka (sieht aus wie eine Ratte und Känguruh zusammen, leider das Foto verpasst), und dann auch noch 2 Possums. Solche Rotnasen hatten wir aber auch noch nie gesehen. Und dann wurde gefightet, insbesondere die beiden Possums jagten sich über Bäume, also besser gesagt, der mit dem weißen Schwanz den mit dem schwarzen. War wohl der Stärkere. Mal sehen, wer heute alles kommt. Haben ein ganz junges Lehrerpaar aus Perth eingeladen bei uns die Abendshow mit zu beobachten.

Ansonsten ging es raus mit dem Kayak. Sylvie fischte von dort aus einen 40 cm langen King George Whiting, und dazu einen 50 cm langen Squid nur der Body! Die 2 anderen Squids verschenkten wir. Dazu gab es Breams und weitere Whitings. Auch einen mittleren Banyo Shark, den ich aber wieder laufen lies sowie etliche kleinere Skippies. Egal. ein echter Hammerspot. Dazu tagsüber große dunkelschwarze Eidechsen, fast so groß wie die Goannas, die bei uns auch aufkreuzten. Delphine vorne im Rivermouth, und im Fluss fangen sie gerade Marrons (so ne Art Minilobster oder Riesenprawns). Braucht man aber ne License für, die muss man kaufen. Und wenn man nicht weiß, wie man die fangen soll, werd ich wohl keine kaufen.

Jedenfalls geht es morgen weiter nach Albany, da wir einkaufen müssen. Die Vorräte sind zu Ende. Mal sehen, wo es dann hingeht.

13.01.2010

erst einmal nachgereicht, das Foto vom Quokka, der kam nämlich am letzten Abend, zusammen mit all Kollegen, wieder ins Camp zum Abschiedsabend. Welch geiles Camp, echter Geheimtip für Leute mit Zelt oder Trailer wie wir.

Es ging weiter nach Albany am Sonntag, wobei wir feststellen mussten, daß die beiden großen Supermärkte wie Woolies und Coles beide geschlossen hatten. Etwas überrascht, weil in sonst jedem Popeldorf jeder Laden offen hat, beschränkten wir unseren Enkauf bei IGA auf die Angebote. Später in Denmark kauften wir dann bei einem anderen Supa IGA nach. Wir fuhren nach einem Check vom Camp Cosy Corner (im Winter sicher nicht so schlecht, weil Inselchen zum Kayakfahren), doch das war voll bis zum Anschlag genauso wie auch Parrys Beach. Es gibt nicht so viel Camps zwischen Albany und Denmark. Wir fuhren dann direkt zum NP West Cape Howe, am Meer gelegen an die Shelley Beach. Kleines Camp, sehr klein, doch da wir immer sehr früh starten, arriveten wir auch früh. Ein geiler Spot war gerade frei und da stellten wir uns hin. Meerblick, Fischen (sehr tief, im Winter Salmon!!!), geiler Sandstrand und zu unserer Überraschung trotz Betriebes gar nicht busy. Wir fühlten uns quasi allein auf unserem Plätzchen. Abends fingen wir dann den Fisch, 5 größere Tommys und einen Hai (ging wieder retour) für den kommenden Tag. Für den selbigen Tag gab es bereit ja BBQ Steaks, wie immer, wenn wir einkaufen waren. Die geschnittenen Filets werden einfach gesalzen und gepfeffert, kommen dann in eine Tupperdose und halten sich im Esky gut bis zum komenden Abend. Ein Ranger kam herum und chargte die campingfee von 14$. Deshalb beschlossen wir weiterzufahren am kommenden Tag.

NP West Cape Howe, Shelley Beach

Der wurde dann zur Fahrerei, denn die beiden angefahrenen Camps waren nix Dolles, Broke Inlet und Centre Road Crossing. Zumindest trafen wir am letzteren 2 Lokals, gerade beim Marron fangen (sind Flußlobster – gerade season 3 Wochen lang), die wir fragten, wo es noch etwas gäbe. Im Gespräch schwatzten wir ihm den großen WA-Atlas für 15$ ab(sonst 50$), aber auch schon 2 Jahre alt. Da sind sämtliche Srässchen und tracks (auch camps) eingezeichnet. Nun nicht mehr immer das Nachgeschlage in den kleinen Lokalmaps mehr nötig. Echte Empfehlung, nobody is perfekt, hätten wir uns auch eher zulegen können. Übernachtung war dann im NP Mount Frankland, das man aber ohne Karte findet. Wieder Leute am Marron fishing oder besser gesagt Jagen mit Taschenlampe. Braucht man aber spezielle Lizenz für und das entsprechende Know How.

Weiter am kommenden Tag und der Wunsch, nicht solange rumzufahren, um ein Camp zu finden. Wir brauchen aber eins, wo wir ein paar Tage bleiben könnten. Eins war OK für 1 Tag evtl., aber dann. Und dann kam die Anfahrt zum Lake Jasper, da sitzen wir gerade ud schreiben diese Zeilen. Ein 4WD Track, doch laut Infos nur ein bissl schwarzer Sand, sollte kein so großes Problem sein, sagte man uns. Als wir dann bei der Anfahrt waren, zeigten sich die ersten 4 ks Gravelroad als steinig und mit Furchen durchsäht auf und ab, dann eine Holzbridge für nur bis 4 Tonnen schmal und dann der schwarze Sand. Tiefste Sandtrackpiste. Hatten den Reifendruck runter bis ca. 22 psi gelassen, auch den Hänger ein wenig, und dann hies es 15 ks durch. Zurück unmöglich, weil dann die Spur verlassen und wenden quasi unmöglch. Zu tiefer Sand. Zum tiefen Sand kamen dann immer kaum sichtbare Löcher, und da es auf und ab ging, da muss die Geschwindigkeit im Sand gerade bei Bergauf gehalten werden, sonst sitzt man fest. Echter harter Trip! Der Hänger flog einmal nahezu 1 Meter durch die Luft. Hätten wir dies vorher gewusst, wären wir da nicht hingefahren, so unser Denken auf der Strecke. Aber zurück gings ja nun mal auch nicht mehr. Wir sind jedenfalls angekommen, soweit alles heile geblieben auf den zweiten Blick. Etwas wundert uns das selbst!? Nur eine Plastikschale im Geschirrkorb ist in 1000 Stücke zerschlagen.

Lake Jasper Camp, mutterseelenallein und nice

Entschädigt durch ein Camp mit Hammerspot. Lake, Bäume, Natur, Toiletten, bis jetzt kaum nervende Fliegen und Moskitos Feuerstelle in angelegten Feuerstellen, sind WA Regeln, die man als Touri nicht versteht. Das Ganze im NP D`Entrecasteaux, wird gchargt mit Entrancefee 10$ und 13$ die Site per day. Aber selfregistration. Mal sehen wie wir das Händeln. Wir bleiben auf alle Fälle 4 Tage, dann der Rückweg. Lassen pressure down bis auf 15 psi (kaum noch Luft im Reifen!, normal mit 35psi unterwegs) Ein kleiner Hügel könnte sehr schwierig werden, der Rest ist halt nur schwierig aber machbar. Sind ja hier. Danach geplant, daß wir zur Sues Bridge am Blackwood River als nächste Station anfahren, sofern wir den Reifendruck mit unserem Jumper wieder hochfahren können. Ansonsten müssen wir zurück nach Pemberton und dann weiter. Wenn es aber klappt, dann gegen unserer ursprünglichen Planung durchs Landesinnere, direkt von der Sues Bridge hoch zur Küste Busselton und dann weiter Richtung Perth. Ein Stop an der Küste, dann evtl. Besuch in Mandurah, und dann Studio in Fremantle und zuvor Besuch bei Ellen (oder erst auf Weiterfahrt von Fremantle, müssen das erst in der Karte erarbeiten!). Auf diesem Wege Grüsse an Ellen in Glen Forrest, bei der wir uns für den 22. Januar vorab angemeldet haben, aber evtl. auf später (Rückfahrt!) verschieben müssen. Die hat dann nämlich im Februar das ZDF zuhause. Das ganze als Planung immer unter der Vorgabe, wir kommen hier heile raus!!!

17.01.2010

wir sind heile rausgekommen. Druck runter auf 17psi und dann tankte sich der Pajero quasi mühelos durch den Sand mit Hänger im Schlepptau. Außer, daß die beiden anderen Schweißpunkte des Gasflaschenhalters gebrochen sind (also nicht der bereits neu geschweißte), sich die hintere Klappe öffnete und nur von den Gummis der Abdeckplane gehalten wurde, so daß wir die Dettol-Sprühflasche und etliche Heringe verloren, waren keine sonderlichen Verluste außer ein paar Nerven zu beklagen. Heringe und Flasche mittlerweile in Bunbury nachgekauft. Beides braucht man unbedingt, das eine, um sich die Moskitos und Fliegen vom Hals zu halten, die anderen, um das Zelt windfest zu befestigen. Als Bonus gönnten wir uns eine große Portion Riesen-Prawns für Kilo 10$. So gab es lecker Essen mt frischem Brot, Champignon-Köpfen und Prawns in der Pfanne in Garlicsoße und angeschwitzten Zwiebeln.

Wir stecken derzeit in einem Camp namens Belvidere, 20 km nördlich Bunbury, an einem Inlet auf der einen Seite, auf der anderen das Meer. Es ist das einzige freie Camp (frei heißt 7$ fee each da der conservation departement club dahinter steckt, Ranger kommt zum Kassieren). War gerade da. Bleiben laut Planung trotzdem 3-4 Tage, mal sehen, ob das so klappt. Auf alle Fälle gibt es voll Coverage. Sind ja auch bereits mitten drinnen in der Metropole kurz vor Perth. Auf dem Wege hierher stoppten wir an der Sues-Bridge am Blackwood River. Ganz netter Spot, doch zu wenig Wasser um gut Kajakfahren zu können und keine richtigen Tracks zum Wandern sowie zum Fischen auch keine sinnvolle Möglichkeit. Mehr als einen Tag dort wäre einfach zuviel. Coverage auch nicht. Außer Marron-Fangen und dafür spezielle Lizenz. Wissen jetzt ungefähr, wie man das macht, doch Schwarzfischen ist echt zu hart. Scharfe Kontrollen und üble Strafen, so von wegen Auto beschlagnahmen und so. Aber mal ein Foto von einem Marron,

da wir sonst nicht viele Bilder aufzubieten haben zur Zeit. Jetzt sehen wir, dass alles mit Perth klappt. Und ein bissl Fischen gehen zum Relaxen an der Beach.

6. Etappe – Westaustralien Perth

19.01.2010

Zur Zeit stecken wir im Lager „Martins Tank“ an der Preston Beach, kurz vor Mandurah. Nettes Camp im Eukalyptuswald, völlig ruhig, aber bullenheiß. Im Camp zuvor „Belvidere“ waren einfach zu viele Moskitios gegen Abend und ein Draußensitzen unmöglich. Wir saßen also nur innerhalb unserer Wall. Ausführlicher schreiben wir dazu, wenn wir in Perth sind und mehr Energie zur Verfügung haben. Planungsmäßig werden wir am 22.01. Freunde von unserer Tour privat in Mandurah besuchen (ehemaliger Schuldirektor), dort bei ihnen luxeriös übernachten, um dann am 24.01. direkt nach Fremantle in unser Studio für die nächsten 14 Tage einzuziehen. Also vorerst bushcamping ade. Da wir momentan keine Kilometer machen, haben wir etwas Energieprobleme mit dem Laptop und müssen uns daher kurz halten.

23.01.2010

Wir sind gerade privat bei Freunden, Ken und Jean, in Mandurah in ihrem Haus mit Pool zu Gast und haben das Gästezimmer in Beschlag genommen. Heute waren wir mit dem Boot draußen im Inlet und crabing per Hand. So gab es heute dicke blue swimmer crab zum lunch, gestern dicken Lobster zum Abendessen. Heute Abend gehen wir raus zum prawning, also big prawns, selbst fangen. Hier ein Foto von unseren Gastgebern.

24.01.2010

jetzt aber! Zuvor ständig Energieprobleme, da wir nicht genug KM fuhren und nur da eigentlich der Laptop richtig aufgeladen wird. Coverage, also Empfang, haben wir in der Ecke die ganze Zeit. Dann zwar Energie, aber keine Zeit. Beim Besuch in Mandurah, 70 km südl. von Perth, bereits mit dem Zug von Perth direkt zu erreichen, liegt an dem riesigen Peel-Inlet mit zwei offenen Meerzugängen, wurden wir herzlich empfangen. Bekamen unser Gästezimmer, durften im Pool schwimmen, auf den Tisch kamen Abalones paniert (Muscheln, die in Japan Stück 250$ kosten), einen 3 Kilo Lobster, kostet auch ein Vermögen bei uns in Deutschland, am folgenden Tag dann selbst gefangene big prawns und blue swimmer crabs sowie BBQ Fleisch und Salat.

Wir lernten, die Krebse mit der Hand zu fangen und das beim Schnorcheln mit dicken Handschuhen zum Schutz. Das ist leicht und kann jeder. Man kann die Krebse auch per crab pot (wir haben mittlerweile 2 an Bord, beide gefunden) oder Kescher fangen, die Zubereitung wie immer, 5 Minuten lebend ins kochende Salzwasser und dann Dressing, Zitrone oder Essig, je nach Geschmack. Sie schmecken wie ein Gemisch aus Lobster und Fisch, also völlig eigener Geschmack. Sylvie hat reingehauen, wohlangemerkt, sie ißt keine Krebse sonst. Diese hier können schwimmen und müssen eine Mindestgröße vom Body seitl. von 12,5 cm haben. Die Blauen sind die Männchen und waren in der Regel größer.

Blue Swimmer Crabs

Beim prawns Fischen per Kescher mit ganz eigener Technik, also spezieller Kescher und dicker Stirnlampe mit externer Batterie, da das Ganze nachts stattfindet. Man leuchtet ins flache Wasser, durch das man hindurchlatscht, bis man kleine leuchtende Augen entdeckt, dann vorsichtig den Kescher seitlich heranführt, und letztendlich mit einem Fuß die Prawns in den Kescher stubst. Die springen meist seitlich, blitzschnell. Das Ganze ist nicht so einfach, aber mit Übung kriegt man 80%. Das sind für einen wie Ken locker 4 Liter an einem Abend. Wir hatten selbst nur ein Paar bei schlechten Bedingungen, zuviel Wind und Wellen, aber wir wollten das ja unbedingt sehen. Das krieg ich jetzt auch alleine hin. Und ein paar big prawns unterwegs können nicht schaden, selbstgefangene dann natürlich.

Crayfisch (so nennen die hier Lobster) holt man nur, wenn man taucht oder mit Körben draußen an den Riffen, genauso wie die Abalones und für Leztere braucht man auch spezielle Lizenz. Beides hatte sein Sohn gefangen einen Tag zuvor und rumgebracht. So lernten wir alle möglichen Freunde kennen und Mitglieder der Familie. Alle kamen kurz oder länger auf ein Bierchen vorbei, um Hallo zu sagen. Auch die eine Tochter, hat 4 Kinder, studiert mal kurz zur Zeit Medizin und wird Ärztin, ist 36, hat aber eigene Firma mit 12 Leuten, mittlerweile 4 Häuser, Riesenboot, sieht dazu noch Klasse aus und eher wie 28. Fiten Mann aber auch. So war der Besuch bei unserem Principal, unserem pensionierten Schuldirektor.

Die Tage zuvor. Wir sind aus dem Lake Jasper heile raus, hatten den Druck runter auf 17psi und zwar alle Reifen, auch die des Hängers. Damit war die Fahrt eher harmlos. Anschließend mussten wir die Reifen strassentauglich mit unserem Kompressor-Jumper wieder aufpumpen, was dieser auch mit allen 6 packte. Dann war er aber auch leer. Aufladen mit dem Solarteil für 20$ jetzt quasi unmöglich, evtl. nen halbes jahr oder so. Jedenfalls ging es ja dann weiter an den Blackwood River, wo wir auf einer Gravelroad so ziemlich alle unsere Heringe und eine Sprayflasche mit Dettol gegen Fliegen verloren, weil sich die Hängertür auf der üblen Waschbrettpiste öffnete und nur noch durch die Gummis des Überzuges gehalten wurde. Daher konnte man dies auch nicht bemerken während der Fahrt. Ab jetzt ist ein Schloß dran. Na klar, und die Reifen waren zu hart, aber noch einmal ablassen am selben Tag?! und der Kompressor war halt leer. Falls es windig wird, brauchen wir unbedingt Heringe zur Sicherung des Zeltes mit Seilen, also Touränderung und nicht durch die Landesmitte nach Perth, wie eigentlich geplant.

An der Küste in Bunbury gab es dann auch alles für ein paar Dollar und wir fanden die kommenden Tage auch gescheite Camps, obwohl es in der Ecke bereits busy zugeht, zumindest auf dem Highway von Perth, Freo (Fremantle) bis Augusta. Bissl Fischen auf Tailor mit wenig Erfolg, Baden in richtig warmem Wasser hier an der Westküste, Sonnen und so waren angesagt. Wir hatten ja Zeit, das Studio in Freo war jetzt erst am 24. Januar angemietet, telefonisch. Es gab ein paar niedliche Tiere wie immer,

einen netten Abend mit weltreisendem deutschen Päärchen, na ja und dann eben wie bereits oben erzählt der Besuch beim Principal.

Dann gings über Rockingham mit einem Besuch bei unserem Sängerpäärchen, also nur ein Kaffee am frühen Morgen weiter direkt nach Fremantle, ab jetzt nur noch Freo, so nennen die das hier. Unterwegs sprang die Radiator-Kappe halb runter und es qualmte heftig. Na ja, warum, keine Ahnung bis jetzt, neues Wasser rauf und bislang fährt er aber wieder einwandfrei. Wird abgeklärt. Vielleicht war nur die Kappe nicht richtig drauf, das wäre die beste Erklärung. Alles andere übel.

Dann angekommen in Freo, und nun unser Studio gesucht. Im alten Stadtzentrum durch die engen Gässchen mit dem Hänger rumgekurvt und Hausnummer 14 gesucht (kenne ich doch irgendwoher), und dieses 2-bedroom-Studio gesucht. Vielleicht sollte ich zuvor erwähnen, daß ich mit der Vermieterin dreimal telefoniert habe. 1.x hallo und gibts das Studio und ob frei, 2.x hallo und wie soll es laufen, OK, alles klar und 3.x wo treffen wir uns, Schlüssel, Geld?. Mit dem Ergebnis, wir haben uns nicht getroffen, das Geld holt sie irgendwann mal ab, der Schlüssel liegt auf dem Stromkasten vor dem Studio, und habt viel Spass, ist alles OK und funktioniert auch alles. So ist das hier in Australien. Sie hat lediglich meine Prepaidnummer vom Handy und meine Stimme dreimal gehört, das war es.

Also wir am Rumkurven und Nummer 14 suchen, wo wir dann irgendwann vor einem kleinen, antiken, roten Stein-Klinker-Haus aus Siedlerszeiten mitten im historischen Stadtkern von Fremantle stehen. Wir suchen doch ein Studio, das ist doch ein Haus. Aber Schlüssel lag da, wo er liegen sollte. Also rein.

Echt der Hammer, 2 Schlafzimmer, offene Küche mit allem, Wohnzimmer mit Fernsehen, Bad mit Waschmaschine, offener Deckenbereich mit Glas zum Himmel, um das Haus kleiner botanischer Garten ringsherum, und eigener Garagenstellplatz. Da steht jetzt der Hänger, Kayak ist im Garten, und da musste ich noch mal anrufen und sagen, daß alles geklappt hat, weil Telephon (Number 93355413) haben wir selbstverständlich hier auch im Haus und noch einmal nachhaken, ob ich beim Preis auch alles richtig verstanden habe, also nicht per week sondern vielleicht per day. Besucher jederzeit willkommen, auch über Nacht, ist ja Platz genug. Karin und Carsten kommt rum zum Australiaday, bringt Ruby Friday (Adoptivkänguruh) ruhig mit. Jedenfalls heute wird Fremantle angeschaut und ein paar Aufräum- und Reinigungsarbeiten stehen auf dem Programm. Geschrieben haben ich ja die Webseite jetzt, die Emails kommen dann die Tage dran.

Und noch ’n Klops zum Abschluß. Da es bis Ningaloo lediglich ca. 1400 km zu fahen sind und dafür halt 5 Monate oder so zur Verfügung stehen, ist anzunehmen, dass wir weitaus längere Standzeiten an einem Camp haben werden. Aufgrund dieser Tatsache ist es nicht möglich, den Laptop ausreichend aufzuladen. Und da Ken in Mandurah ganz zufällig noch einen original verpackten Generator bei sich stehen hatte, kauften wir diesen spontan für 100 Dollar auf, um in Zukunft eben genau diesen als praktikabelste und günstigste Version zur Energiegewinnung zu nutzen. Wir hassen Generatoren und jetzt haben wir selber einen. Mal sehen wie das läuft.

26.01.2010

Heute Australia-Day, Nationalfeiertag und überall Feuerwerk. Für uns unten im Hafen, da können wir zu Fuss hin oder mit dem free-bus Cat und auch in Ruhe etwas trinken und anschließend ins Szene Pub.

31.01.2010

Eine Woche ist nun rum in Perth/Freo. Haben uns in unserem „Häuschen“ quasi heimisch eingelebt, aber am kommenden Sonntag geht’s denn wieder los gen Norden. Das wird wieder eine Umstellung „bushcamping“. Nicht mehr jeden Tag 3x duschen, abends Aussie Open aus Melbourne Tennis schauen (in ner halben Stunde Federer gegen Murray live zu humaner Zeit 7:30 pm), immer gut kochen mit Gemüse oder auch mal Pizza im Ofen, oder einfach rüber an die Beach zum Joggen (Sylvie) oder Schwimmen. Auf Fischen haben wir ganz verzichtet, kommt ja wieder. Nur auf dem Markt mal die Preise studiert, ist ganz schön heftig wie z.B. je Kilo King Prawns 15$, Squid 13$, Snapper 15$, unter 10$ eigentlih gar nix. Was wir da so zusammengefangen haben unterwegs bislang, eingekauft hätten wir das sicher nicht.

Was macht man noch so!? Man geniesst den Service von Freo und Perth. Beide bieten ein CAT-Bus-System an, d.h. man kann kostenlos, zumindest in der Innenstadt, immer im Kreis fahrende Linien benutzen (farblich markiert für den ganz Blöden), so dass man easy in der City herumkommt. Bei uns Station vor der Tür. Dann also mit dem CAT zur Railstation Freos (eines der ältesten Gebäude Australiens), Familyticket für 8,80$ gekauft und mit dem fährt man dann gemütlich über Subiaco in die City von Perth (und auch wieder zurück, gilt den ganzen Tag und für 2 Personen plus 5 Kinder – auf die haben wir verzichtet). Die Fahrt ist nicht stressig und auch interessant,

denn Wolkenkratzer neben den historischen alten kleinen Gebäuden machen ein ganz spezielles Ambiente, dazu der grüne Streifen am Swan River in der Mitte

oder der riesige Kingspark oder einfach große Kaufhäuser und ganz auffällig viele junge Leute. Man trifft kaum Rentner, die sind wohl alle mit ihrem Caravan unterwegs. Selten soviel junges Volk, eigentlich nur junge Leute gesehen. Und die paar Älteren, leider muss ich mich auch schon selbst dazu zählen, sehen durch kurze Hosen und Latschen ohne Bierbauch und braungebrannt eben auch noch sportlicher und jünger aus. Somit wirkt die Stadt jugendlich, munter und sportlich und das als Millionen-Metropole, und kommt überhaupt nicht stresssig rüber.

Freo dagegen ist klein und hat mehr Historie zu bieten. Durch die excellente Verkehrsanbindung also durchaus eine preiswerte Alternative als in Perth seine Zelte aufzuschlagen, und auch noch relaxter, weil ja notfalls immer eine Beach zur Verfügung steht. Gut, die hat Perth auch in den westl. Bezirken und auch die haben Bahnverbindung, wie Cottesloe Beach.

Andere Tage haben wir eingekauft, einmal im Outletcenter neue Klamotten von Adidas und so (echte Schnäppchen wie immer), dann unsere Ausrüstung aufgestockt und Fehlendes bzw. Kaputtes ergänzt. So dürfen wir stolz verkünden, Besitzer eines brandnew fridge von Gasmate zu sein für 199$ bei 35 Liter, war aber Glück, normal das Doppelte. Sowie eine neue Angelrute und Rolle für 60$, aber auch Flohmarkt-Schnäppchen gab es wie Neoprenanzug für Sylvie für 4$, Axt für 3$, Ersatzduschdack 2$ oder kleine Angelrolle für 1$. Ganz offensichtlich in jeder Preisklasse etwas dabei, und unsere Kosten steigen immens. Wo bleiben die Sponsoren?! Also mit Generator und Fridge in den Norden, dann man Tau. 2ten 20 Liter Kanister 21$ und Scheinwerferlampe und dickes Seil jeweils 10$ und so wurden geopfert, also auch richtig teuer eingekauft.

Dann kommen morgen Ken und Jean auf nen Cafe (machen dt. Würstchen vom german butcher?!), Mittwochs dann Simon and Stacey mit ihren Hunden zum Lunch und Stadtbegehung, Dienstag gehts dann zum Fischkopf-Stammtisch nach Subiaco und vorher wieder in die City (gibt noch ein bissl etwas zu erledigen, Flugtickets, Bank und so) und so geht das jeden Tag. Ellen steht noch auf dem Programm und auch Sascha. Bei letzterm waren wir am Samstag auf ein paar Bierchen auf der anderen Seite von Perth, gab uns Bücher und Sonneschutzzelte mit, und Tipps. Leider momentan sehr busy, und hat ne Menge Krams am Hals und muss die erst einmal sortieren; dann hat er wieder mehr Zeit.

So jetzt streuen wir noch ein paar Fotos ein, und so unspektakulär ist unser Perthbericht. Leider keine gescheiten Sportevents außer Cricket (und das ist kein Sport). Basketball leider erst eine Woche später wieder Heimspiel der Wildcats, da sind wir schon wieder unterwegs. Und Fussball, na ja, haben darauf verzichtet. Und viel Spaß in Germany bei Schnee und Eis und -20 Grad. Kommen dann mal wieder, wenn es wärmer wird.

05.02.2010

Freitag 10:00am / Das letzte Mal ein längerer Bericht, wo wir alles aus Perth und Freo zusammenfassen, was so los war. Kein Fischen oder Bushcamping, wenn jemand solch Erzählungen erwartet, die kommen erst wieder ab Sonntag, dann ist nämlich Abfahrtstag Richtung Norden. Und dann kommen die großen Fische, die Traumstrände des Ningaloo Reefes und auch wieder bushcamping-Erlebnisse. Dahingehend haben wir uns vom Equipment her weiter verstärkt. Außer dem Generator (schon berichtet) wurden 2 neue Angelruten und Rollen besorgt, weiterer 20 Liter Reservebenzinkanister, ein Neoprenanzug für Sylvie wofür auch immer), ein wave-board just for fun, der nagel-neue 3-Wege-fridge, Riesenstrahler für Prawning, Spezial-Abschleppseil (um den Hänger evtl. zu befreien), und Kleinigkeiten. Also Shopping gehörte zu Perth/Freo. Manches neu im Laden als Schnäppchen, anderes auf Flohmarkt privat gebraucht für quasi gar nix, anderes gefunden wie das wave-board vor einem Laden mit 2 Löchern, aber neu. „Nehmt mal mit“, wenn ihr es wollt, war nur der Kommentar des Inhabers. Ja, das haben wir.

Unser dickes Campingkabel mit dickerem Spezialstecker tauschten wir einfach bei Bunnings um in ein 25 Meter langes mit normalem Stecker, der notwendig ist für den Generator und eben auch bei den Campingplatzplugs passt. Hatten keinen Kassenbon mehr, war ja bereits in Adelaide gekauft worden, aber wer freundlich fragt und sagt „dummer Touri“, der kann es immer noch tauschen. Ist halt Australien. Dann wurde der wagen geserviced, also neu abgeschmiert und Ölwechsel und so. Ich habe ein bissl mitgeholfen, zuvor wieder nett gefragt, weil ich ja etwas mehr über den 4WD lernen wollte, und auch kein Problem. Also war ich dabei, Topchef und lustiger angestellter Mechaniker, deutschstämmig mit dem seltenen Namen Schmidt, doch nur sein Vater spricht noch Deutsch. Er meinte, noch nie einen 4WD mit dem Baujahr 98 in einem solch excellenten Zustand gesehen zu haben. Das freut einen natürlich, nun alles frisch überholt und dann nur 140$ Spezialpreis bezahlt (normal durchaus das Doppelte). Servicebook ist ausgefüllt und Wagen startklar für Etappe 2.

Natürlich auch in Perth CBD unterwegs gewesen. Kultur wie Museum, Mint, einige alte Gebäude und auch Kings Park waren dabei.

Gleichzeitig auch wieder „Geschäftliches“ erledigt. So mein australisches Citibankkonto aufgelöst und im Gegenzug ein neues bei einer anderen Bank eröffnet. Nun ATM überall und viele, keine Gebühr fällt an, dazu ein spezielles Onlinekonto mit 5,25% Verzinsung für das zu parkende Geld, und auch ein Depot kostenlos für evtl. stockmarkets Käufe. Das Citibankkonto in Deutschland habe ich auch gleich gekappt, heisst jetzt ja auch bald Targobank, welch ein Name. Dann versucht, unsere fiktiv auf April gebuchten Rückflugtickets bei der office von NZairs umzuschreiben, doch da gibt es Probleme. Später mehr. Man kann ja maximal 10 Monate im voraus Flüge buchen zum besseren Verständnis für den Laien.

Und es gab Besuche bei uns und von uns bei anderen. Wie das eben so ist im citylife. Unsere Freunde aus Mandurah, der Principal Ken und Jean waren einen ganzen Nachmittag da, und es gab zum Lunch dt. Würstchen und norddt. Kartoffelsalat und grünen Salat, Kaffee und Kuchen für die Ladies. Hat scheins prima geschmeckt! Waren extra vom dt. Butcher um die Ecke von uns eingekauft worden und zwar 3 Varianten, Bratwurst, Wienerle und Bockwurst. Die Vorgeschichte ist, daß wir einmal beklagt hatten, so gut das beef hier auch ist, so scheiße sind die Würstchen. Die kann man einfach nicht essen, auch wenn sie sehr preiswert sind. Sie wollten ein Rezept, machen ja alles selbst zuhause, doch Rezept woher. Sind doch keine Metzger. Also haben wir einfach welche gekauft und gehofft, dass sie gut sind. Und das waren sie. Wir hatten wieder soviel zu quatschen und es war so nett, daß wir vergassen, Fotos zu machen. Daher hier einfach noch ein Foto aus Mandurah, wo ich mir das verletzte Daumengrundgelenk von Jean anschaute, um eine Fraktur auszuschliessen.

Auf diesem Wege beste Genesungswünsche an meinen Kollegen Kiem, Physio der Basketballer in Ehingen, und speziell für die Ehinger, das gibts hier auch in Perth

und wenn wir schon dabei sind, Glückwünsche zur bestandenen FS-Prüfung des Webseitenerstellers. Na ja, so schwierig ist das ja auch nicht, aber anyway, ne Webseite zu kreieren ist sicher schwieriger.

Ein anderer Besuch bei uns von Stacey und Simon und ihren beiden dogs war genauso nett und da gabs dann aber auch ne Menge Fotos. Ist halt so, Hunde und Sylvie muss knipsen. Essen gab es das gleiche, nur dann rein nach Freo und Citybegehung, denn sie kannten ja Freo noch nicht. Das heisst laufen, denn Hunde dürfen nicht in Busse oder Bahn. Eigentlich dürfen die nirgendwo rein.

Wohnen derzeit auf Campground in Mandurah und kamen die 79 km mal kurz zum Besuch angefahren. Aus diesem Grunde hier mal ein paar Fotos von Freo, die alten Gebäude und auch daneben neue, nur kleiner als in Perth. Dafür dann eben aber der Bootshafen.

Fremantle ist ja viel älter als Perth und man verschiffte alle Siedler über Fremantle hier nach Australien. Es sind also mit die ältesten Gebäude der neuen australischen Geschichte. Prison gehört natürlich ebenso dazu. Und irgendwann gings dann auch zum bekannten „Little Creatures“ Pub, dort brauen sie ihr eigenes Bier und haben nettes Ambiente, direkt am Hafen in Freo. Das interessante und für uns Neue aber, sie haben einen eigenen Dog-Biergarten, also da dürfen auch die dogs rein. Dort muss dann ein Formular ausgefüllt werden, echt kein Witz, mit Geburtsdatum, Rasse, Versicherungsnummer und all so etwas. Wassernapf steht parat, auch Hundepool gibt es. Auf der anderen Seite sitzen dann die ohne Hunde im Biergarten oder drinnen.

Hunde dürfen nix hier, es gibt sogar extra dogbeaches. Auf alle Fälle war es das erste Mal für die beiden Dogs in einer Kneipe, und sie bekamen auch noch ne Registriermarke, die sie behalten durften. Es war so etwas auch das erste Mal für unsere Gäste. Eine Bierprobe für 5 $, man testet eben 6 Biersorten durch mit Vortrag (5$each) und dann gabs halt noch eins, das ausgewählte, für die Männer. Eagley war jedenfalls erschöpft, ob nun vom pub oder vom walk, er fühlte sich jedenfalls wie zuhause.

Nachdem wir leider den Fischkopf-Stammtisch in Perth im Oxford-Hotel verpasst haben, es kamen da ein paar unglückliche Momente zusammen, so daß wir diesen, einmal im Monat stattfindenden, eben auf der Rückfahrt nach Perth unbedingt aufsuchen müssen. Dafür gings raus nach Mundaring in die Swan Hills, Besuch bei Ellen, die eben genau über zuvor gennanten Stammtisch per Interent mit uns Kontakt aufgebaut hatte und uns auch eingeladen hat, bei ihr zu übernachten. Da wir ja aber in Freo gut untergebracht sind, war das gar nicht nötig. Wir wollten sie aber unbedingt persönlich kennenlernen. Also raus die 50 km in die Hills.

Dort zum Kaffee und nette Erzählungen, auch einer Freundin Eva gebürtig aus Austria, die mir als Krankenschwester interessante Informationen über das Ärtzewesen hier in Australien erzählen konnte. Ellen, eigentlich studierte Apothekerin, gibt Kurse in neuen Esotherik-Wissenschaften, irgendsoetwas wie „heilige geometrie“ und so etwas mit Musikschwingungen, aber auch Moxa, Reiki und Akkupunktur sind ihr nicht fremd, und australische Blütenessenzen hat sie hier studiert. Also wenn jemand daran Interesse hat, ich vermittele gern. Für mich persönlich ist eher Fischen und Kayakfahren etwas und das hält auch fit und das seelische Gleichgewicht im Lot.

Oder wer sie sehen will, das ZDF kommt kommende Woche und dreht so einen Auswanderungsspot über eine Musiklehrerin. Das Ganze hat Ellens Freundin Karin auf die Beine gestellt, hat da so nen Draht zum Producer aufgebaut. Jetzt wird das Ganze eben im Haus von Ellen abgedreht. Im Fernsehen am 24. Mai 2010 im ZDF, irgend so ne Auswanderungssoap. Aufnehmen! Werden jetzt alle Fernsehstars, sind ganz aufgeregt die Damen, und evtl. auch leichter Geld zu verdienen als mit Kursen!?

Auf der Rückfahrt stoppten wir dann bei Sascha, um ihn noch einmal zu sehen, bevor wir am Sonntag abhauen. Er kam gerade von der Arbeit, und bei Gläschen Wein wurde es ein echt netter informativer Abend. Seine Probleme sind weitgehend geklärt, dadurch sieht man ihm die Erleichterung auch körperlich sofort an. Daher 2 Fotos von ihm, das ist der Sascha so wie wir ihn kennen. He is back! Wirklich gute Unterhaltung über Themen aus und um Australien, das ist ja schließlich das, was uns im Wesentlichen hier interessiert. Auch seine neue Freundin trug viel dazu bei, als ehemalige Citibank-Bankkauffrau, die jetzt eben auf ihr Permanent Visum wartet, hat sie viel Sinnvolles zu erzählen. Und die erfrischende Jugendlichkeit der gemeinsamen Stimmung rundeten den Tag erfolgreich ab.

Das Einzige, was nicht passt, ist das Thema mit dem Rückflugticket. Nur kurz erwähnt, Riesenproblem „sie haben keine gescheiten Rückflugdaten mehr zur Verfügung“, und das 8 Monate vor unserem angepeilten Rückflug. Fiktiv auf April ausgestellt, geht ja auch gar nicht anders, und nun keinen passenden Flug mehr. Obwohl Reisebüro in Deustschland angeschrieben „Antwort: Sorry, wir können nix machen, bitte NZAir in Perth“, und die sagen hier „oh, die in Deutschland sollen das machen“. Geil was, so verkauft sich ein Ticket vielleicht zweimal. Erwägen rechtliche Schritte, zumindest schon einmal angedroht. Gebe das weiter an meinen Bruder, mal sehen, was der sagt. Das Beste wäre, sie würden uns einfach den halben Flugpreis erstatten, denn wir haben ja auch nur die Hälfte genutzt. Und dann können wir ja nicht mehr weg hier, und müssen halt hierbleiben. Wenn es denn sein muss, kein Problem unsererseits.

Bis auf Weiteres das nächste Mal wieder auf Tour.

7. Etappe – Australien Westküste

09.02.2010

wir haben schweren Herzens unser Häuschen in Freo am Sonntag morgen verlassen. Zuvor war die Vermieterin da und hat uns gechargt. So nett wie erwartet. Wir können jederzeit wiederkommen. Und sie vermietet nur an private Adressen, also quasi auf Empfehlung. Unsere war ja die aus Quaalup, obwohl sie die beiden, Carsten und Karin, gar nicht kennt. Mit neuem Equipment ausgestattet, gings los, und auch problemlos hoch die Küste an Perth vorbei. „Perth“ zieht sich eigentlich schon jetzt bis hoch nach Yanchep im Norden und runter in den Süden bis Mandurah. Ich gebe den Orten keine 5 Jahre mehr, dann ist dies alles Großraum Perth und diese dann Gemeinde Perth. Auch danach wird schon gebaut wie verrückt. Wenn also irgendwo etwas boomt, dann sicher Dubai und auch WA. Das wird sich nicht ändern, solange die Weltwirtschaft nicht zusammenbricht. Denn die Resourcen an Rohstoffen in WA scheinen unermesslich, und hier wird ein Geld umgesetzt, das kann sich keiner vorstellen. Aber egal, jedenfalls hat das auch negative Auswirkungen, zumindest für uns. Denn auf dem Wege wollten wir ursprünglich einen der 24 Std. Plätze für lediglich eine Zwischenübernachtung anfahren. Doch als wir diese dann erreichten, hieß es nur „No camping, penalties apply“. Anordnungen der Shire (Gemeinde), warum auch immer. Das führte dazu, daß wir durchfuhren, satte 350 ks, für viele nicht viel, doch wir haben ja Zeit. Geendet hat die Fahrt im Camp Sandy Cape Recreational Park direkt an der Beach.

Da waren wir bereits 2005. Nur 2005 war da gar nix, jetzt sind hier 38 angelegte Campsbases, geile beach, und auch Toiletten und so. Wir werden hier 4 Tage bleiben, also Sylvies morgigen Geburtstag sicher.

Dann geht es weiter gen Norden. Heute Nacht gehts zum Fischen von der Beach auf Hai, tagsüber war die Ausbeute eher dürftig. Sylvie konnte vom Kayak aus 4 Korallenfische fangen, die zu einem Fishurger-Essen ausreichen. Aber abends soll es geil sein. Ein Pubbesitzer, so sieht das Schwergewicht auch aus, kam gegen Nachmittag vorbei, setzte sich zu uns, schenkte uns einen frisch selbst-geräucherten Hering, stellte einen sixpack auf den Tisch und ich musste mein Schreiben für eine Stunde unterbrechen. Mit ihm werden wir heute Nacht von der Beach aus fischen. Vom Sixpack tranken wir jeder eine Flasche, die anderen kippte er in einer halben Stunde weg. Ich stieg um auf Wein. War aber trotzdem echt nett. Wir kannten ihn von der Beach, 2 Minuten Gespräch, ob man den einen der Korallenfische essen kann. Das war unsere Frage und schon hat man Kontakt. Gestern Abend war ein Alleinreisender Schweizer, kein Backpacker, der mit seinem gekauften kleinen Wohnmobil unterwegs ist, bei einem netten Beisammensein da. Er, 40jährig, selbständige Zeitarbeitsfirma in Zürich, ausgebrannt von der Arbeit, spitalreif alles aufgegeben und ist nun in der Relaxingphase. Echt netter Typ, und hat auch einiges Interessantes zu erzählen bei gehobenem Niveau. Beide sind für morgen, Sylvies Geburtstag, auf ein BBQ eingeladen. Unser beiden Baustellen, Rückflug und neue Kreditkarte in Geraldton aufpicken, sind beide noch offen, mal sehen, wie das läuft. Aber das sind tatsächlich alle Probleme. Also eigentlich nix. Ansonsten ist die Welt absolut in Ordnung und die Stimmung nach wie vor Klasse.

Hier feiern wir den Geburtstag. Werde nach Jurien Bay, 13 ks, vorfahren und schauen, was es zum BBQ gibt oder eben heute Nacht den Monsterhai fangen. Evtl. auch den Bericht erst dort einstellen, wenn es hier nicht klappt. So long, Mike.

12.02.2010

zwei Tage nach Sylvies Geburtstag. Ja, was gibt aus dem Camp „Sandy Cape“ zu berichten. Erst einmal kehrte auf der Anfahrt Ernüchterung ein, denn die Westküste hat sich also jetzt auch busy entwickelt, jedenfalls gegenüber 2005 unserer letzten Tour. Angekommen in der Shire (Gemeinde) von Cervantes, wo die bekannten Pinneacles sind, ist heute jeder 24 Stundenplatz mit riesigen Schildern versehen „No Camping, Penalties apply“; was soviel sagt, man soll auf keinen Fall dort campen, und es kann sein, daß man nachts verscheucht wird. Demnach sind sogar die aktuellen Campführer wie Camp5 überholt, denn dort werden diese noch angepriesen als gute one-night-spots. Also man soll quasi auf den Campground in Cervantes oder Jurien Bay unterkommen, damit die da auch etwas verdienen oder was weiß ich warum. Oder am besten man fährt gar nicht mehr dort hin zum Übernachten und ganz früh morgens zu den Pinneacles, dann zahlt man auch keine Eintrittsfee (Häuschen nicht besetzt); das will vielleicht die Gemeinde damit erreichen.

Egal, man hat auch noch den Recreational Platz „Sandy Cape“ mit Toiletten und Müll, dafür soll man aber am Tage 15$ berappen. Ein Australier sagte uns, „zahlt das, was ihr für angemessen haltet“, so macht er es jedenfalls. Wir übrigens auch bereits vorher. Die Beach ist schon super dort, Wasser sauber, Delphine gesehen, Sylvie mit dem Kayak auch 2 Seelöwen. War wohl ein Erlebnis, als der große 4 Meter vom Kayak auftauchte und man sich Angesicht zu Angesicht in die Augen schaute. Er hat ja so lustige Barthaare und große kugelrunde Augen. Gefangen hat sie 4 oder 5 Korallenfische. Wir machten davon Fishburger, das ist für uns Ok, wobei man anmerken muss, ein Australier isst diese nicht. Sind ihm zu soft vom Fleisch her. Sie versuchten genauso wie ich sowohl tagsüber als auch abends auf Tailor oder Shark zu gehen, aber ohne Erfolg. Krebse fressen einem alles weg und nicht ein Biss. Dafür gab es einen Rochen von sicher 4 oder mehr Meter Länge in schwarz zu bestaunen, wirkte im Wasser wie eine schwimmende Insel so groß wie ein Manta. Aber sonstige Fische Fehlanzeige. Auch beim Schnorcheln, Sylvie musste ihr neues Umsonstbrett ausprobieren, welches sich also zum Wellenreiten, Schnorcheln und auch für Dünenrunterrutschen eignet.

Zu tun hatten wir also allerhand, aber keine Fsiche. Dafür jetzt eimerweise Köder, den uns der schwergewichtige Pubbesitzer aus Perth schenkte, nachdem er ebenso erfolglos nachts versuchte, irgendetwas an die Angel zu kriegen, dabei 2 Flaschen Jacky (Jack Daniels)) vertilgte (das ist normal für ihn). Köder im Werte von sicher 40$, Prawns, Squid, Pilchards, usw… Daran sieht man wieder, es ist nicht der Köder alleine. Unser eingsalzener funktioniert auch und hat nix gekostet. Haben nicht einmal Köder gekauft!

Beim Geburtstag war dann der Schweizer Daniel zu Gast. Zuvor schnell eingekauftes BBQ Fleisch und Salat reichte aus, danach dann Stanley bis spät in die Nacht. Sylvie hat sich an Peers Vorgabe gehalten und „nen dicken Kopp“ am kommenden Tage.

Daniel ist supernett, fährt mit einem kleinen Wohnmobil (wie die Backpacker haben) von Perth nach Norden bis Exmouth und wieder zurück. Er fährt nur Windsurfer-Plätze an, sein Hobby. Also die Tipps für Plätze waren dadurch begrenzt, aber ein paar gute Ratschläge ließen sich trotzdem austauschen. Außerdem war es einfach nett, er ist nämlich kein Backpacker, sondern hat die eigene Zeitarbeitsfirma verkauft. Mit 40 Jahren war er einfach ausgebrannt und musste etwas verändern und brauchte eine Auszeit. Das setzt er gerade um. Ihn werden wir sicher nocheinmal wiedertreffen, so ist es zumindest verabredet. Er zeigt uns, wie man surft und wir zeigen ihm, wie man Fische fängt, oder eben auch nicht – wie in Sandy Cape.

Was gibt’s noch Tolles zu berichten. Füchse waren nachts im Lager, zerrupften den Müll und frassen Sylvies Sandalen an.

Ansonsten alles im Lot, nur die Erwartungen an die Westküste ein bissl heruntergebremst. Vermutlich werden viele Ecken jetzt nicht mehr so sein, wie wir es zu 2005 erlebt haben. Die WA-Ecke boomt halt einfach, sowohl wirtschaftlich als auch durch ausländische Urlauber und auch Rentner-Australiern. So sind die freien bush-camps sicher nicht mehr so zahlreich, andere werden teuer gechargt, und etliche Verbotsschilder sind aufgestellt. Alles geht halt mal zu Ende. So ging es denn auch weiter, auf dem Wege Richtung Geraldton haben die kommenden Gemeinden an jedem Feldweg ein Verbotsschild „No Camping“ aufgestellt. Erst nach Coolimba war auf einmal keines mehr. Wir fragten einen crayfisch-Fänger, wo ein nettes Plätzchen sein könnte. „Überall“ war die Antwort. „bad guys und good guys“, letztere bezeichnete er die in seiner Gemeinde, die noch keine Verbotsschilder aufgestellt haben. So halten wir zur Zeit einfach nahe einer nicht so prickelnden beach bei „cliff head“, aber dafür kostenlos, viel Platz weit und breit, und irgendetwas gibt es auch zu tun. Crabbing, Fischen versuchen, Baden, usw. Wir haben das Wochenende vor der Brust und dürfen erst am Montag Geraldton passieren. Dort muss ich nämlich die Bankkarte des neu eröffneten Kontos abholen, wenn sie mal dort wie verabedet hingeschickt wurde und auch schon da ist. Eingekauft wird auch wieder, weil quasi letztmalig die Boomingtown mit Shoppingcenter auf dem Wege gen Norden. Und dann wird es spannend, dann kommen die highlights der Westküste, die Traumstrände mit den besten Fischmöglichkeiten und absolute Traumspots. Mal sehen, ob es die überhaupt noch gibt!? Und zu guter letzt, da sie ja Geburtstag hatte, Sylvie in groß.

14.02.2010

Also wir blieben 2 Tage in „Cliff Head“, ein gratis-Spot, direkt an der Beach und mit Blick aufs Meer. Hier ist die Beach eher langgezogen, kurzer sandiger Streifen und auch Seaweed-Abschnitte (Algenberge). Doch sicher ein guter Spot um mal ein bisschen zu relaxen, längere Spaziergänge an der Beach zu machen aber keine so spektakuläre Kulisse mit Inseln oder Bays. Es geht auch ziemlich flach raus, trotzdem liessen sich zumindest 8 schöne 25 cm Parrotfische fangen, die abends dann paniert als Filets mit Reis und süß-sauer-Dip verspeisst wurden. Auch 2 Delphine zogen in 5 Meter Entfernung durchs Flachwasser. Gegen Nachmittag verstärkte sich die Seebrise, doch mittlerweile ist unser Lager recht gut windstabil aufgestellt. Das liegt hauptsächlich an der Mehr-Erfahrung beim Auswählen der Standorte. Gegen Abend wurde es absolut windstill und wir genossen unter freiem Himmel eine sternenklare Nacht bei Wein und Musik. Dabei versuchten wir anhand eines Buches einmal die südlichen Sternbilder zu bestimmen. Am bekanntestens vielleicht das „Kreuz des Südens“. Und ständig sieht man übrigens Sternschnuppen herunterfallen.

Leider kamen abends keinerlei Tiere vorbei, bis zu dem Zeitpunkt als wir ins Bett gingen und da dummerweise auch nicht ausserhalb des Zeltes, sondern innerhalb. Als Micha irgendwann, bereits im Bett liegend, etwas über das lichte Haar streichelte und er sich dann bei Sylvie erkundigte, ob sie Körperkontakt sucht “ sie jedoch verneinte“, war klar, dass sich ein Besucher im Zelt verirrt hatte. Ws war eine 10 cm große hellbraune Maus, die ihm über den Kopf lief. Er fing sie mit einer Plastikflasche ein und setzte sie lebend zurück zu den Schlangen. Der Schweizer Daniel berichtete uns zuvor, dass an der Coronation Beach (übrigens unser nächstes Camp), eine Mäuseplage derzeitig existent sein soll. Er sellt in seinem Wohnmobil Mäusefallen auf und fing dort an einem Abend 10 Mäuse in seinem Wohnmobil. Er ist bereits Mäusefallen-Experte und wollte uns sogar verschiedene Modelle erklären, doch wir winkten ab.

Unser Zelt ist zwar dicht und wir achten darauf, dass dies tagsüber auch immer so ist, doch unter der Matratze befindet sich ein aufzuklappendes Brett, um Zugang zu dem Innenraum des Hängers zu bekommen, in diesem Brett sind 2 5 cm große Grifflöcher und durch diese muss sie Zugang gehabt haben und dann unter der Matratze durchgeschlüpft sein. Wir werden diese jetzt also irgendwie verschließen. Tagsüber gab es dann noch 2 weitere Besucher, die auch regelmäßig wiederkamen, nämlich 2 wunderschöne bunte 40 cm große Parrots (Papageien).

Das passte ja ganz gut, weil die Fische, die es zum Abendessen gab, heißen ja auch Parrotfische. Nächstes mal machen wir auch ein Foto von den Parrotfischen, leider verpennt.

Zur Zeit sind wir ausnahmsweise mal wieder auf einem Campground am Greenough Rivermouth, unmittelbar vor Geraldton, untergekommen. So können wir morgen früh heiß geduscht unseren Bankenkram und Einkäufe erledigen, um dann straight way zur „Coronation Beach“ durchzufahren. Eines der bekanntesten Surfer- und Fischercamps. Die Entscheidung, auf einen Campground auszuweichen, begründet sich damit, dass das vermeintlich naheliegendste Bushcamp 35 km entfernt im Inland liegt. Wenn man das also hochrechnet, sind das 70 km quasi Umweg + evtl. minimaler Übernachtungsfee, ergibt 70km = 10 Dollar Benzin, 7 Dollar fee = gesamt 17 Dollar, Campground 25 Dollar, dafür heiße Duschen und Strom und weniger Fahrbelastung. Der Campground selbst war eine Empfehlung und ist auch recht schön gelegen.

Eine gewisse Anspannung ist durchaus gegeben, wie sich denn in Zukunft die vermeindlichen Top-Spots der Westküste für uns in 2010 präsentieren werden. Hoffentlich sind die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt. Wir werden sehen. Die Westküste ist schon sehr viel mehr busy geworden als zu 2005er Zeiten. Auffällig auch, dass man hier bereits auf etliche Aborigines trifft, die aber nicht mehr mit Shorts, Lanze und Boomerang herumlaufen, sondern mit neuesten Landcruisern und Quads bewaffnet, ziemlich Aufmerksamkeit erregen. So war hier heute am Sonntag nachmittag in den Dünen ganz gut Spektakel, Bikes, Quads, Crossmaschinen und drum herum badende dickfleischige weibliche Australierinnen. Letztere sind übrigens klar in der Mehrheit, gerade die weiblichen Aboriginals eingeschlossen, woran das auch immer liegen mag. Da gibt es eine klare Gleichheit der Rassen. Die einen sagen, es läge am Fastfood, die anderen, weil sie saufen wie die Männer, aber die Männer sind oft eher kernig und schlank. Doch es scheint niemanden zu stören, sind ja auch in der Überzahl. Sie selbst jedenfalls nicht, wenn sie unästhetisch, mit Mini-Bauchfrei-Tops herumrennen oder die dazu-gehörenden Männer, die wie Bübchen dagegen aussehen, scheinbar auch nicht. Also echte Frauenpower, zumindest optisch und vom Gewicht her. Weiter werde ich dieses Thema mal nicht erörtern. Na ja, aber hin und wieder verschwendet man doch mal einen Gedanken an das Nachtleben dieser Paarungen.

Wenn wir schon mal wieder Insiderwissen über Australien preisgeben, dann vielleicht nochmals ein paar weitere Dinge. Kündigungszeiten in Australien sind 1 Woche, bei Staatsbediensteten 2 Wochen, bezahlt werden die Löhne 14-tägig, Mietverträge von 14 Tagen bis zu 2 Monaten vergeben. Warum?! Evtl. weil die Leute nicht mit Geld umgehen können, und so wenigstens alle 14 Tage ein bisschen Geld in der Tasche haben. Mietverträge so kurz, da man ja nicht weiß, ob der Mieter nach 1 Monat überhaupt noch Geld hat, die Miete zu bezahlen. Nach Lohnauszahlung sind die Kneipen voll, meist Freitag abend, viele sternhagelvoll, viele Männer boxen sich dann, und da die Frauen genausoviel saufen, lassen sich diese dann in vielen Fällen abschleppen und anderweitig „boxen“. Das sind zwar jetzt nicht persönliche Erfahrungen aber doch durch verschiedene Berichte vermutlich wahrheitsgetreu. Dies gilt natürlich nicht für alle, es finden sich auch schlanke, intelligente, nichtsaufende, familientreue….Australier, und mit diesen hatten wir auch bisher nur zu tun.

Nächstes Mal berichten wir vielleicht wieder etwas spektakulärer, über Tiere, Bushcamping oder Fischen. Das soll’s erst einmal sein.

Glückwunsch nach Ehingen, grandioser Derby-Sieg, vielleicht geht ja doch noch was mit Pro A. Und alle Achtung, Herr Engel, grandiose Leistung gegen Bayern München in der NBBL…weiter so. Gruß von Mike an Alle

16.02.2010

In Coronation-Beach Lager bezogen, direkt unter dem Look-Out in Camp 7. Dort hat man sogar im Camp Coverage und muss nicht immer die Stufen raufrennen, wie die anderen. Wetter ist eher betrübt, keine Sonne, schlägt ein bissl auf die Stimmung und macht das Camp sicher nicht freundlicher. Haben tatsächlich viel schönere gesehen. Bleiben maximal 2 Tage, dann geht’s weiter. Evtl. bleiben wir in Northhampton, privat auf dem Besitztum unserer bekannten Julie und Alan aus 2005, die selbst aber zur Zeit noch in Victoria am Arbeiten sind. Mal sehen, was wir machen. Northhampton liegt selbst nicht unmittelbar am Meer, wäre auch nur ein kurzer Zwischenstop, von dem man aus die Hausbeach Horrocks als Tagesausflug besuchen könnte oder eben die alte historische „Kleinstadt“ selbst“.

19.02.2010

nur 3 Tage vergangen und schon wieder Bericht. Sind derzeit auf Campground in Denham, da der NP Peron erst morgen wieder offen hat. Die schießen per Helikopter Goots (wilde Ziegen = Pest) und haben für ein paar Tage dicht gemacht. So ist uns ein exklusiver nicht eingeplanter Stop auf CG mit heißen Duschen und so weiter vergönnt, mitten im Ort, daß man easy heute Abend an der Promenade lang bummeln kann. Übrigens haben die hier 4 CG, machen sich stark Konkurrenz, zur Zeit wenig los, Offer 2 Nächte zahlen, 3 bleiben, aber wir wollen in den NP morgen rein. Es wird Brot gekauft, Kühlschrank voll runtergekühlt und vollgetankt. Der Peron ist nur für 4WD Fahrzeuge geeignet. Der Mann aus der Info sagt, „sollte für uns kein Problem sein“. Mehr dann darüber später.

Zuvor hatten wir das Coronation Camp gerne verlassen, hat uns, besonders mir, überhaupt nicht gefallen. Es hat eine Mäuseplage, war uns bereits von Daniel erzählt worden, doch auch Ratten am hellichten Tage haben wir erspäht. Das kann es ja wohl nicht sein. Die dortige in großer Mehrheit anzutreffende Surferszene sagt mir auch nicht besonders zu, schon früher nicht, als ich noch zwanzig war. Wirken immer total cool und arrogant, und meist ist nur ne hohle Birne dahinter, wenn man dann mal ins Gespräch kommt. Also das Camp wird sicher nicht mehr angefahren.

Auf dem Wege dann in Northampton kurz das neue Haus der Bekannten aus 2005 aufgesucht, nach ein wenig komplizierter SMS und Telefoniererei, doch geklappt. Wir hätten dort bleiben dürfen, doch die Bekannten sind zur Zeit noch in Victoria. Er arbeitet dort als Ranger bis März. Wir werden sie auf dem Rückwege besuchen und dann evtl. 1-2 Tage bleiben. Der nächste Stop war dann die Galena Bridge am Murchison River, ein 24 Std. Rastplatz, aber ein guter Spot und man kann richtig alleine stehen, wenn man hinter der Brücke reinfährt. Auf der anderen Seite dann ganz neue Toiletten. Leider keine Fische im salzigen Wasser, dafür etliche der schwarzen Schwäne.

Bekannt aus Perth! dafür aber auch Fliegen, so kam die Wall mal wieder zum Einsatz, damit ruhiges Dinieren angesagt war. Hier mal der Spot als Foto, dafür kein Bild von der Coronation-Beach, hat es ja nicht verdient.

Dort trafen wir zwar nur kurz ein Kölner Studentenpäärchen, gerade Examen beide Medizin beendet, und es kam kurz zum Smalltalk mit einigen Tipps für die Weiterfahrt. Sie sind per 4WD Camper-Leihwagen auf Fasttrip. Aber nett mal wieder gute Leute zu treffen, keine Backpacker – die fahren hier reichlich rum, so Wicked-Busse -. Sie eben wissen, wo sie lang fahren wollen, und einfach anderes Niveau im ganzen Auftreten, und zufälig namens Stefan wohnhaft Aachener Straße. Da kenne ich auch jemanden. Die wollten gleichen Tags dann in den NP Peron, wahrscheinlich Pech gehabt, weil eben geschlossen. Wir genossen jedenfalls die Ruhe am River. Niemand da. Die Australier sind noch nicht unterwegs, ist einfach zu früh für sie, die Mauis und Keas haben keine Zeit, und den Backpackern zu einsam. Insofern ist das gut so, da die Ecken nicht überlaufen sind. Hat also auch einen Vorteil, wenn wir so früh dran sind. In 4 Wochen wenn Ostern ist, wird es wieder anders.

Tagsdrauf gings dann wieder ans Meer, ein freies Camp namens Whalebone. Man darf zwar nur 24 Std. bleiben, und dies nach telefonischer Voranmeldung bei der Information in Denham. Für jedes Camp sind 4 Parteien zugelassen, so die Information in Denham. Wir haben das leider absichtlich verpennt und standen einfach da. Niemand hat es interessiert, niemand war außer uns da, und auch die anderen Camps waren anderntags komplett leer. Camps ist übertrieben, es sind einfach genehmigte Plätze der Shire für Free-Camping nach Voranmeldung ohne Facilities für exact 24 Std. und jeder halt nur für 4 Parteien. 2005 waren es noch bis zu 4 Tage und egal wieviele, in zwei Jahren gibt’s die gar nicht mehr, so der von der Information. Alle anderen Plätze an der Beach sind gegen Strafe verboten. Wir haben sie mal alle angefahren zum Checken. Fowlers Bay ist noch ganz gut, doch zu weit vom Wasser weg gegenüber Whalebone, dafür etwas windgeschützter. Wir standen riskant offen direkt am eher flachen Wasser.

Doch wir wussten vom letzten Male, hier gibt’s Fische, zumindest abends letztes Mal. Unser Lager stand gut trotz nachmittags zunehmend starken Windes, nachts etwas Regen und Wind, und leider blieb das so; so daß wir uns entschlossen weiter nach Denham zu fahren, wo ich ja gerade schreibe. Aber es war ein genialer Tag. Früh angekommen, tolles Lager, Angeln gut. Wir hatten bereits ein paar normale Fische unter anderem einen Flathead (aber kein Riese). Wasser mollig warm zum Plantschen, und toller Sonnenuntergang.

Dann gab es als Zugabe noch einen größeren Hai auf das herausfiletierte Flatheadpiece, so daß wir auch noch für heut reichlich Fischfilet an Bord haben.

Wir lassen einfach die Bilder sprechen – wurde auch mal wieder Zeit nach einer kurzen Durststrecke nach dem Haus in Freo – die Ecke hier ist schon mehr als beeindruckend. Nur der Wind, aber wir finden schon im Peron Nationalpark ein Plätzchen für etwas länger. Fische und Meeresgetier satt, tolle Beaches und Ausblicke.

Bis bald aus dem Peron-NP…

Nee, doch noch nicht…

Nachtrag: Gegen Nachmittag kam Wind auf, für uns eher Sturm, doch für hier ist das Wind. Australien ist eben doch ein raues Land. Es wurde gegen Abend im Zelt außerordentlich ungemütlich, Essen kochen unmöglich. Nun auf einem Campground, weil der Peron NP zu hat, mit all dem „Luxus“, und doch ungemütlich. Nein, das kann’s nicht sein. Wir überlegten, unser Lager an einen anderen windstilleren Ort zu legen, doch richtig gut war es nirgendwo. Und als dann der Owner meinte, übermorgen am Sonntag „da soll’s erst richtig losgehen“, und die Offer 2 für 3 auch für ’ne Cabin gilt, zogen wir abends schnell um in eine größere Cabin. Noch mehr Luxus, so mit Küche und 2 Räumen. Nur jetzt bleiben wir 3 Tage hier in Denham, nix los, aber tolle Umgebung. So waren wir heute den ganzen Tag an der „Little Lagoon“, fischten ein bischen rum, Schnorcheln war angesagt, und liessen uns von der Sonne braten. Die brennt hier richtig runter, und durch den Wind der auch tagsüber weht, nur nicht ganz so extrem wie ab Nachmittag, merkt man es gar nicht so. Wir fingen kleinen Snapper und ein paar Long Toms zum Abendessen.

Gut so, weil die Geschäfte hier richtig zulangen. 100% Aufschlag ist durchaus normal. Beeindruckend sind die Strände, zum Teil nur aus Muscheln oder eben aus feinem Sand oder beidem. 120 km lang ist die Shelly Beach nur aus Muscheln.

Mal sehen, was wir morgen anstellen. Gestern Abend im Fernsehen gab es ein bissl Olympia und ein Australian Football Spiel aus Melbourne live. Fernsehen haben wir auch. Und Football ist OK, hat uns gut gefallen, war spannend und da ist richtig was los auf dem Platz. Die Regeln sind auch leicht zu verstehen und eindeutig, nicht wie im Cricket.

24.02.2010

in NP Peron eingefahren, problemlos zum Camp „Big Lagoon“ vorgedrungen, vorher jedoch Pressure aller Reifen auf 22psi runter gelassen, das ist notwendig. Das Camp selbst ist rech klein, maximal für 5 Parteien. Haben unseren Sport direkt von einem Bulgaren, wohnhaft in Perth, übernommen. Liegt direkt am Wasser, ist windgeschützt, zumindest ein wenig durch einen hohen Busch, und es zieht sich eine Lagune wunderschön ins Hinterland, umgeben von roten, leicht bewachsenen Sanddünen.

Klassespot! Wenn Ebbe ist, zieht sich das Wasser erheblich zurück, es bleibt eine recht tiefe, blau schimmernde, Rinne, umgeben vom Flachwasser. Es ist vorweigend sandig, hin und wieder Seegrasfelder. In dieser Rinne ziehen tagsüber Delphine vorbei, bleiben manchmal ne ganze Viertelstunde quasi auf Reichweite, manchmal kommen sie bis auf 1 Meter zum Ufer ins ganz flache Wasser. Vielleicht sind das dieselben aus Monkey Mia, der Touritreff, wo sie ja regelmässig taglich gefüttert werden und diese Fütterung als Tourihighlight schwer vermarktet wird. Vielleicht sollte ich einen der kleineren gefangenen Köderfische mal als Häppchen anbieten. Vielleicht kommen sie ja auch zu mir zur Handfütterung.

Wennn Flut ist kommt enorm viel Wasser rein, dabei auch größere Fische und gestern 2 Schildkröten. So ne Riesengroße mit dickem Kopf und ne etwas kleinere mit so nem Schlangenkop, schwimmen direkt immer da rum, wo ich am Fischen bin. Hin und wieder schaunen sie mal raus, und einmal ist die große auch einem kleineren von mir an der Angel gefangenen Fisch hinterher. Wollte sich den wohl schnappen. Gefangen wurde zum Abendessen Emperor, Flathead und Parrotfisch. Genug Fisch da, absoluter Topspot. Störend manchmal nur die Besucher, eigentlich fast nur Deutsche, mit Apollo oder Kea 4WD Campern. Meist gar keine Ahnung, fahren sich dann fest beim Rausfahren. Hilfesuschend und fragend, „ob es noch einen anderen Weg rausgibt“, muss man dann ihren Reifendruck runterlassen, haben sie meist nicht und auch keinerlei Equipment dabei, um zu wissen wieviel sie runtergalssen haben. Eigenlich ein Unding von den Vermietern, die so mit den 4WD Dingern losfahren zu lassen. Hatten jetzt in 2 Tagen drei Fälle, einmal Holländer, zweimal Deutsche.

Dankbar wird dann gehupt auf der Kuppe oben und dem nächsten Touri bei der Einfahrt dann wichtig erklärt, wie sie Druck ablassen und dass es echt hart ist, hier rein. Na ja, so sind die Touris eben. Quiecken wenn sie nen Delphin sehen. Na ja, was soll man machen. Übernacht waren nur Päärchen aus Augsburg da, beides Berufskollegen, hatten gemeinsamen Abend, und die waren echt nett und nicht vollkommen uninformiert, was ihren 4WD Camper anging. Leider etwas unterversorgt, was Wein, Zigaretten und Essen anging. Passiert ihnen aber nicht wieder, da bin ich sicher. Sind erst 5 Tage unterwegs, aber gleich raus beim ersten Anlauf mit ihrem Fahrzeug, auch wenn es ein bissl langsam raufging. Nachts war es schon hart windig, doch bislang hat das Camp gehalten. Wir bleiben. Egal was kommt!

26.02.2010

3 Tage später… sind immer noch hier, hatten noch keine Zeit, um den ersten Bericht von hier einzuspeisen. Dazu müssten wir auf so ne kleine Sanddüne klettern, einfach keine Zeit. Wir schnorcheln, fahren mit dem Kayak, gehen Fischen von überall und zu jeder Zeit, gehen nur Baden oder relaxen. Es ist einfach ein Top-Spot. Nach der stürmischen Dienstag-Nacht – wir nehmen jetzt einfach das Vordach ab und lassen das Gestängegerüst stehen; am folgenden Tag ist es einfach, das Vordach wieder draufzuziehen per Reissverschluß. So ist das gesamte Zelt viel windstabiler, eigentlich ja auch klar – aber seit Mittwoch, vorgestern, gar kein Wind mehr oder besser nur noch ein Hauch. Alles leuchtet in hellen blauen Farben, es ist heiß, aber nur noch geil. Delphine kommen ständig rein in die Lagune. Und es müssen tatsächlich die Monkey Mia Delphine sein, denn manchmal kommt einer bis auf 1 m zu einem vor die Füsse geschwommen und legt sich in den Sand. So läuft das wohl bei der Fütterung auf der anderen Seite auch. Wir waren ja nicht da und werden auch nie hinfahren. Dort treffen sich die Touris aus aller Welt und tausende von Wicked-Backpacker-Karren. Zur Zeit kommt die Flut gegen 5 pm, da fängt man dann die größeren Fische. Bei Ebbe kleine Köderfische oder mal nen Flathead oder wie gestern Garfische, diese Langen an der Oberfläche schwimmenden Fische. Sind echt lecker als parnierte Streifen, ähnlich wie Squid. Bei Flut gab es Emperor, großen Kod, oder auch einen großen Hai. Zuvor hatte ich einen Kampf mit einem Rochen (stingray), grau mit schwarzen Punkten und riesig, um mein Gewicht. Ich wollte mein gutes Gewicht nicht hergeben. Das dauerte nahezu 40 Minuten, immer ein rein und raus Spiel. Dann brach der Haken, Gewicht gerettet. Beim Schnorcheln finden wir allerhand Gewichte, doch meist verrostet. Man bräuchte ne Bohrmaschine. Der Hai war der Hammer. Noch einmal ein Stück größer, insbesondere in der Breite. Beim Anlanden riss die Schnur, doch ich packte ihn rechtzeitig am Schwanz und schleuderte ihn ans Ufer. Da versuchte er wirklich um sich zu beissen. Der konnte sich richtig verbiegen und schnappte zu wie ein bissiger Hund.

War natürlich viel zuviel zum Essen, so verschenkten wir Filetstücke an unsere einzigen Nachbarn. Australier aus Adelaide, ein Päärchen und beide Physiotherapeuten. Ja, unglaublich, den ersten Tag die 2 Deutschen, auch Physios, und nun die Beiden. Die ersten australischen Physios. So sassen wir gestern gemeinsam in unserem, durch die aufgebaute Wall vor Moskitos gesichertem, Vorzelt beim Weinchen. Gab ne Menge zu erzählen. Jedenfalls ist damit klar, daß ein Arbeiten hier als Physio für mich nicht in Frage kommt. Auch gut zu wissen. Wir bleiben noch 2-3 Tage und hoffen, daß das Wetter so stabil bleibt. Und nicht uns nachts der Wind überrascht, denn jetzt ist alles komplett aufgebaut, sogar unsere Strandmuschel, die uns Sascha aus Perth geschenkt hatte.

Darin sitze ich gerade und schreibe und warte auf die Delphine. Haben Köderfische parat, dann nehmen wir Eintritt. Beim Fsichen bei Flut kommen jeden Tag 2 fette Schildkröten vorbei, man kennt sich bereits. Und alles mögliche schwimmt um einen herum. Beim Schnorcheln so ein 1,60 m langes Teil, grün mit schwarzen Punkten wie eine Python, doch schwimmend mit Flossen. Habe keine Ahnung, was das ist. Für ne Muräne zu lang und zu schmal, für ne Schlange zu dick und mit Flossen oben wie ein großer Leng in Norwegen. Dann wieder mal ein Carpethai von eineinhalb Metern auf dem Grund, weiß sandfarben und geformt wie ein Dreiecksteppich. So geht das die ganze Zeit. Sylvie springt alle halbe Stunde ins Wasser, Schnorcheln oder auch nur Baden. Witzigerweise oder interessanterweise geht sie nicht unter. Sie kann sich aufs Wasser legen wie im toten Meer in Israel. Vermutlich der hohe Salzgehalt und das Wasser hat Badewannentemperatur, sonst würde ich ja gar nicht reingehen. Und nun ab ins Wasser. Zum Abschluss noch einmal nen Bild vom Spot.

Bevor ich es vergesse, Glückwünsche zum 18. an unseren Webseitenersteller Michi – SMS rechtzeitig angekommen?! Wieder nüchtern?! Sylvie ist extra auf die Düne hoch!

02.03.2010

Schon ist März, in Deutschland naht der Frühling und bei uns der Herbst. Wir haben Hitzewelle, brutal heiß, tagsüber Fliegen, das ist aber dann immer so, das laue Lüftchen kommt von Landeinwärts und ist wie ein heißer Fön, nicht unbedingt eine erfrischende Brise, sondern man wird quasi von oben von der Sonne, von der Seite vom Wind und von unten vom glühend heißen Sand ausgetrocknet. Dementsprechend muss man Flüssigkeit ohne Ende in sich reinschütten, die aber nur besonders gut schmeckt, wenn sie auch kalt ist. Auch das ist nicht ganz einfach, wenn man im Bush unterwegs ist, aber noch halten wir durch.

Das Camp hier ist vom Spot her absolut OK, kostet 1 Dollar auf freiwilliger Basis, hat Toiletten und Mülltonnen. Wir stehen direkt am Wasser und schauen auf eine flache Bucht. Zum Fischen zwar nicht ganz so großartig hier, aber dafür sieht man beim Schnorcheln doch allerhand kleine und grössere Fische. Außer uns sind in diesem Camp nur 2 weitere australische Parteien, von den Backpacker-Wicked-Bussen, den Vermieter-4WD’s Kea und Apollo ist hier weit und breit nix zu sehen. Übrigens Daniel, der Schweizer, sei von hieraus gegrüßt, dies ist auch ein guter Stop und günstig für Dich Richtung Gnaraloo. Wir bleiben noch einen weiteren Tag, um dann weiter Richtung Carnarvon vorzufahren. Wir brauchen unbedingt neue Getränke.

Seit 5 Tagen sind sämtiche Straßen von hier nach Perth gesperrt. Es brennt wohl heftig in der Kalbarri-Ecke und in der Nähe von Northampton. Hoffentlich kommen dann ab morgen auch die Versorgungs-LKW’s für die großen Supermärkte wieder durch, damit wir auch vernünftig bei Woolies oder Coles in Carnarvon wie geplant einkaufen können.

Zuvor hatten wir eine tolle Zeit im Peron NP und es gab auch immer lecker Fisch. Mehrmals fingen wir Emperor von ca. 45 cm.

Am letzten Abend saßen wir noch mit einem holländischen Päärchen zusammen, die auf Weltreise sind. Wir wollten unbedingt gemeinsam einen Hai fangen, was uns aber nicht gelang. Wir sind dann gemeinsam morgens problemlos die 4WD-Strecke aus dem Peron NP rausgefahren. Reifendruck war runter auf 20 psi, bei ihnen genauso wie bei uns, absolut kein Problem. Wir haben dann kurz aufgetankt, ein paar Getränke teuer nachgekauft in Denham, uns die Permit bei der Information für 1 Nacht im Whalebone-Camp ausstellen lassen und sind schnurstracks wieder dorthin. Zuerst wollten die Holländer sogar mitkommen, haben dann aber doch beschlossen, aus Zeitknappheit, weiter gen Norden zu fahren. Schöne Grüße von hieraus an Edwin und Christy, das war ein Fehler! Denn, hier sprang uns wieder ein Hai an die Angel, sicher die Länge von Sylvies Bein und die Dicke von Michas Oberschenkel. Wir landeten ihn an, Micha zog ihn am Schwanz aus dem Wasser und er biss wild um sich. Der Haken saß so gut, dass man ihn leicht lösen konnte und da wir bereits vorher unseren Fisch für unser Dinner für den morgigen Tag gefangen hatten, in Form eines Emperors, ließen wir ihn einfach wieder laufen. Hatten mittlerweile genug Sharks gegessen und auch gefangen.

Da war noch ein Shovelnose-Shark im Peron NP mit eine Länge von 1,30 m, den ich ebenfalls in die freie Wildbahn entließ. Ein Foto wird nachgereicht, denn Sylvie war gerade nicht da, um ein Foto zu machen, das machten dafür die beiden australischen Physios, die mir versprachen, das Bild zuzumailen. Wird also irgendwann mal nachgereicht. Er sieht aus wie ein großer dreieckiger Spaten in seiner Kopfform, daher der Name, von oben sandfarben/weiß. Aber egal, Hai hin oder her. Der Hammer im Whalebone-Lager war, abgesehen davon dass wir an diesem enfach klasse Spot, ganz allein auf weiter Flur, unser Camp direkt am Wasser hatten, man konnte unter dem Dach sitzen, die Angel ins Meer hauen und hatte einen tollen Spot nach links und rechts.

Also der Hammer war, dass wir da nun ganz alleine in diesem Wahnsinns-Spot saßen, bereits unseren Fisch verspeist, es dunkelte leicht bei Vollmond, absolut überraschend ein kleines Känguruh um die Ecke hüpfte und sich direkt zu unseren Stühlen setzte. Vollkommen baff, weil mit allem anderen hätten wir gerechnet, nur nicht mit einem Känguruh direkt am Meer bei diesem Spot, nun saß es da, vollkommen zahm und schaute uns groß an. So von wegen, „wie ein kleiner Hund, der irgendwie Hilfe braucht“. Jedenfalls kamen wir auf die schlaue Idee, ihm vielleicht etwas Wasser anzubieten. Denn wie bereits erwähnt, herrschte bereits an diesem Tag dieser heiße Fönwind, wie aus der Wüste, den ganzen Tag über und Temperaturen um die 45 Grad. Also flitze Sylvie los und füllte unsere Salatschüssel mit Wasser, bereits beim Abfüllen saß das kleine Känguruh Sylvie quasi auf dem Schoß und hielt die Nase in die Schüssel unter den laufenden Wasserhahn. Sylvie musste die Schale 3x auffüllen, bis der Durst des kleinen Känguruhs gelöscht war. Dabei saß Sylvie neben dem Känguruh und streichelte über das samtweiche Fell. Es wirkte wie ein hausaufgezogenes Känguruh, wie es beim Quaalup-Homestead. Wir gaben ihm aber nix zu essen, weil Sträucher uns so was sind ja ausreichend vorhanden. Ich denke, so was kann man ruhig mal machen. Wasser ist hier tatsächlich schon ein Problem.

Jedenfalls ein unvergesslicher Abend und gerade dann, wenn man nicht damit rechnet, und das Ganze bei einem sogenannten Freecamp. Unsere ursprüngliche Idee, rauszufahren zum Steep Point und einen Stop bei der privaten Tamala-Station einzulegen, haben wir gecancelt aufgrund in unseren Augen unangemessener Campingfee. Ich hatte mit denen telefoniert und die wollen glatt 26,40 Dollar für uns beide haben, dass man bei ihnen an der Beach in Bushcamping-Manier, also absolut gar keine Facilities, übernachten darf. Da stimmt die Relation nicht zu anderen Camps oder Caravanparks. Auch wenn es vielleicht dort ganz nett ist. Aber wie bereits vorher gesagt, so ein Freecamp wie Whalebone ist ohnehin nicht mehr zu schlagen. Leider darf man da nur noch offziell 24 Stunden bleiben, mit dieser Permit.

Hier am Arsch der Welt im Gladstone-Camp, über 100 km von dem nächsten Städtchen weg, hat man Coverage. Wir kriegen also alles mit, muss ja ein klasse dramatisches Spiel gewesen sein gegen Würzburg…weiter so…

7. Etappe – Westaustralien Norden

15.03.2010

nach längerer Sendepause wieder mal zusammenhängend, was die letzten Wochen so passiert ist. Im Gladstone 1$ Camp blieben wir 3 Tage, nett gelegen direkt an der Beach. Zum Fischen war es etwas zu flach, doch man konnte um eine alte baufällige Jetty herumschnorcheln und das Camp war ausgesprochen leer, obwohl es ja quasi ein free-camp ist. Die Australier sind noch nicht Richtung Norden unterwegs, den Mauis und Wickeds wohl nicht bekannt. Man muss schließlich ein gate öffnen, um zu diesem Camp zu kommen. Und dann war ja auch die Zufahrtstraße von Perth, also alle Strassen nach Perth, aufgrund eines schweren Bushfeuers in Höhe von Northampton für 5 Tage komplett gesperrt.

Bevor dann der gestaute Verkehr wieder ins Rollen kommen sollte, sind wir weiter und hielten in Bush Bay, ein free-camp 30km vor Carnarvon. Es liegt ein bisschen in den Mangroven, die Tide zieht das Wasser weit hinaus, alles andere als ein guter Angelspot oder zum Baden. Wir hatten unser Lager direkt an der Wasserlinie aufgestellt, eigentlich ein netter Spot, nur daß wir auch ein bissl Angst hatten, daß uns die Flut gerade bei Nacht überspülen würde. Ein dort lebender uriger Typ, der lebt da glatt 4 Jahre in seinem Caravan und mittlerweile drei Booten, gab uns den Tip „unter dem seaweed (angespültes Seegras am Ufer) seien kleine Regenwürmer auffindbar und auf die beissen die sandwhitings wie irre“. Sylvie sammelte also einige ein, fischte dann bei hightide mit winzigen Haken und kleiner Angel circa 1 Meter von ihren Füssen weg ungefähr 20 von diesen in 30 Minuten. Zehn wanderten in den Ködereimer, die anderen dienten als Basis für fishburger und die sind echt lecker. Mir war das zuviel Gefummel mit dem kleinen Haken, aber Sylvie hatte ihren Spass und Essen hatten wir auch. Leider kamen dann nicht nur abends die Moskitos, die wir uns mithilfe unserer Wall vom Leibe halten konnten, sondern auch den kommenden Tag tagsüber. So brachen wir das Camp ab, obwohl wir eigentlich noch 1 – 2 Tage bleiben wollten, fuhren direkt nach Carnarvon zum Einkaufen. Die letzte größere Stadt, wo man noch recht günstig in einem großen Woolie alles bekommt. Danach kommen dann nur noch in Coral Bay und Exmouth kleinere Foodlands und die sind teuer. Daher auch jetzt wieder hier, um noch einmal richtig einzukaufen, bevor es dann hoch geht nach Ningaloo.

Aber nicht allein deswegen, sondern auch weil wir richtigen Scheiß hatten durch den Genarator. Shit happens, so hat es uns auch mal erwischt. Dazu später mehr. Jedenfalls ging es am selben Tag raus auf die Halbinsel, wenn man das mal so nennen will, nach Quobba Point. Und das war gut, denn wir fanden eine quasi menschenleere Beach vor, mit Toiletten und Mülltonnen, ein free-camp, für das wir 2005 noch 7$ per day gechargt hatten. Entweder ist es jetzt immer frei oder die fangen erst zu Ostern an, hier zu chargen, wenn hier mehr los ist. Jedenfalls toll aufgestelltes Lager,

klasse zum Fischen, super zum Schnorcheln und Baden. Hier blieben wir satte 10 Tage und die waren es auch wert. Wir fuhren einmal weiter zum Red Bluff und nach Gnaraloo am Ende des Zipfels, die Straße hört da dann auf, immerhin 80 km dirt-road, ist aber auch noch mit normalem PKW machbar. Aber dreckig und lang. Aber am Ende kommt dann das Homestead Gnaraloo, die dort ein Camp betreiben, immerhin mit warmen Dsuchen und Freezer. Dafür berappen sie aber auch 18$ pro Kopf, also 36$, da kann man dann nur 1 Tag bleiben. Ist einfach zu teuer und vom Fischen her keinesfalls besser als Quobba davor, und vom Spot her lange nicht das was sonst das Ningaloo Reef bietet. Aber die Surfer gehen da wohl hin, warum auch immer, hatten auch kite-surfer in Quobba getroffen. Die waren da für umsonst, also Daniel, schau Dir das auch mal an. Und da kommt man locker auf sealed road hin.

Verblüffend, daß so wenig Leute am Quobba-Point waren. Wir trafen nur auf ein Rentnerpaar aus Queensland, Greg und Jeanette,

die dankbar waren über unsere eingesalzenen Köder und auch über von uns zuviel gefangenen Fische. Greg war sehr eifrig bemüht, doch nicht so richtig was sollte an seine Angel gehen. Wir fingen jeden Tag Emperors, oder auch mal 15 Darts, mal wieder auf Würmchen,

größere Whitings, Robinson’s Seabream oder auch Tarwhine. Ein anderes Päärchen aus England, reisen ähnlich wie wir, und sind schon zum achten Mal hier, konnten uns auch noch gute Tipps geben zum kommenden Stay südlich von Caral Bay. Dort liegt das 14 Mile Camp, und das soll ein echter Hammer sein. Noch viel besser als Quobba, aber sie blieben auch 10 Tage in Quobba. Nun treffen wir wieder im nächsten Camp aufeinander. Wir werden noch einen Zwischenstop einlegen am Lyndon River, also so jedenfalls geplant, und uns dort mit firewood eindecken. Man darf ja an den Beaches in Ningaloo Feuer machen, sofern man Holz hat. Das gibts da nämlich nicht. Hatten wir übrigens auch in Gnaraloo gemacht, dort unser eigenes Brot gebacken, und konnten so auf dem Rückwege wieder drei Tage in Quobba bleiben. Das Holz hatten wir unterwegs an den Stränden eingesammelt, die verkaufen das aber auch 20 Kilo = 20$.

So, aber nun leider auch etwas sehr Unerfreuliches. Gerade wo wir glaubten, unser Energieproblem vollends professionell im Griff zu haben, hat es uns kalt erwischt. Der tolle Generator, der tatsächlich ja auch die ersten 6 Betriebsstunden einwandfrei lief an 2 Tagen zuvor, zerfetzte uns zuerst unsere normale Halogenstrahler-Lampe und leider auch die Netzkabel von Handy und Laptop. Weitere Schäden gab es wohl nicht, der Computer läuft jetzt nur noch über Strom, Akkubetrieb nicht mehr möglich. Also auch kein Rechargen mehr während der Fahrt. Das neue Netzkabel (Universalkabel natürlich nicht Original-Dell) funktioniert zwar, sonst würde ich ja jetzt auch nicht schreiben können, kostete mal kurz schlappe 90$ plus neuem Inverter, 50$, der aber ja so auch nix bringt, da der Akku nicht mehr auflädt. Entweder ist der Akku auch hinüber oder der Laptop erkennt das Unversal-Kabel nicht als Original an und lädt daher nicht den Akku auf. Aber zumindest über Netztbetrieb läuft er nun noch. Also in Zukunft weniger Emails und weniger Infos, da wir ja nur noch schreiben können, wenn wir eine 220-Volt Stromquelle zur Verfügung haben. Der Generator bleibt jetzt aus, werden ihn unseren Freunden aus Mandurah einfach mitgeben, wenn sie hier hochkommen nach Ningaloo im April. Uns nimmt er nur Platz weg und stört. Es muss unrund laufen und Überspannungen verursachen. Das Handykabel ist auch hinüber, doch das können wir mithilfe eines 12Voltkabels am Zigarettenanzünder rechargen.

Na ja, was solls, kann ja nicht immer alles rund laufen. Unseren Rückflug nach Vancouver hat unser Reisebüro in Deutschland umgebucht auf den 19. August, doch der Rückflug von dort nach Frankfurt ist nach wie vor offen, mit Lufthansa. Nur auf Warteliste. Was noch…. ist soviel passiert, so viele Fische, Seeschlange an Angel aus dem Meer gezogen.

Schildkröten schwimmen rum, Delphine auch, beim Schnorcheln Gewichte gefunden, übrigens auch eine geile Stromlampe von Coleman. Hat wohl jemand im Lager einfach vergessen. Also kleine Entschädigung für den zerstörungwütigen Generator.

23.03.2010

gleich vorweg, wenn wir also jetzt nicht mehr so viele Emails schreiben können und auch die Webseite langsamer gespeist wird, ist der Grund nicht der, daß wir keinen Bocjk zum Schreiben mehr haben, sondern alleine das Stromproblem. Der Akku des Computers nach wie vor kaputt, und momentan arbeiten wir im Busch in einem Camp auf der 14 Mile Beach, gespeist wird der Computer mithilfe unseres Jumpstarters, der als Stromquelle dient, dann durch den neu gekauften 150 Watt Inverter mit 12Volt- Stecker und dem neuen Universal-Netzkabel. Alles schon bereits geschrieben. Wie lange der Jumpstarter durchhalten wird, wird hiermit gerade getestet. Empfang haben wir hier auf so einem Hügel, 2 Minuten mit dem Auto entfernt, genannt „Telstra-Hill“. Wenn das jetzt hier nicht hinhaut mit dem Strom, werden wir diesen Bericht erst fortsetzen können, wenn wir wieder auf einem Caravanpark in Coral Bay einchecken. Wir sind jetzt hier momentan seit 1 Woche, kostet 75 Doller für die Zeit, ist reines Bush-Camp, also Kacken geht man den Dünen (offiziell hat man aber eine chemische Toilette = unser Duschzelt). Es gibt auch kein Frischwasser, dafür steht man direkt an der Beach, ein Top-Spot mit Blick auf das beginnende Ningaloo-Reef. Hier ist das Reef noch ein bisschen weiter draussen als dann weiter oben beim Nationalpark. Dieses private Farmland (Warra) wird einfach als Spot vermarktet. Unser Camp ist so weit wieder klasse aufgestellt, dass wir auch auf evtl. aufkommenden Wind jederzeit leicht umbauen können, entweder das Vordach ab oder eben ein selbstgebauter Windschutz, hinter dem wir gerade sitzen. Das Wetter ist heiß und täglich gegen Nachmittag nimmt der Wind von Westen her zu, so dass es meist gegen Abend doch etwas windiger ist. Heißt also morgens mit dem Kanu raus oder auch Fischen von der Beach und gegen späteren Nachmittag dann Essen, Duschen oder andere Dinge erledigen. In einem Nachbarcamp ist ein englischen Päärchen, die wir bereits vom Quobba-Camp her kennen, namens Dan und Wendy.

Sie sind 61 und 56 und reisen ihr Leben lang, haben eine ganz andere Lebensphilosophie als die Daheimgebliebenen. So hat man interessante Gespräche und auch einen gleich verrückten Fisherman gleich nebenan. Sonst sind nur noch ein paar andere mit ihren Dinghis und Campervans hier. Manche Camps hier sind durchaus auch mit dem 2WD zu erreichen und evtl. auch eine interessante Geschichte für Daniel, dem Schweizer. Es ähnelt schon sehr dem Spot von Lefroy (Ningaloo Station), eigentlich unserem Hauptziel. Alle 3 Tage machen wir uns abends ein schönes großes Feuer, backen uns frisches Brot oder auch wieder mal Calzone. Ansonsten beeindruckt einfach die Natur hier, die grossen roten Känguruhs springen durch die Gegend, hier und da ein Goanna, alle paar Meter fette Schildkörten oder auch mal ein Hai oder Rochen, die durchs Wasser schwimmen. Unser Speiseplan sah wie folgt aus: Montag Shark von Sylvie gefangen 4 große Burger, Dienstag Squid (Calamares) mit Zitrone und frischem Brot, Mittwoch Squid vom Kayak mit Spaghetti, Donnerstag 65 cm großer Emperor mit Kartoffeln in Käsesoße, heute 58 cm golden Trevally mit Reis süß/sauer. Dadurch wird klar, dass wir hier ausreichend zu Essen haben und enorm gute Fische fangen. Aber der Eindruck soll nicht teuschen, eigentlich ist das Fischen hier ausgesprochen schwierig. Es kann durchaus sein, dass 7 Stunden an der Angel absolut gar nichts passiert. Oder eben wie dieser hier, um 7 Uhr morgens vom Ufer aus auf frischen Squid-Arm

Oder eben heute vom Kayak aus, auf kleinen Gummifisch mit ein bisschen Squid dieser Golden Trevally

Das war ganz schön harte Arbeit, den mit der kleinen Angel, ohne Gaff, ins Kanu reinzubringen und dann an Land zu paddeln. Wir fischen nicht direkt vor dem Reef, das ist zu weit draussen, sondern unmittelbar vor unserem Camp. Die anderen Dinghi-Fischer hier vor Ort sind bei weitem nicht erfolgreicher. Fangen zwar mal einen 1,50 m langen Barracuda, aber der ist eigentlich kaum essbar, sind schon ein bisschen angepisst. Und Squid fangen vom Kayak aus geht prima, also notfalls gibt es immer Squid und frischen Köder hat man auch immer zur Hand. Den zuviel gefangenen Squid kriegen unsere Engländer, denn vom Ufer aus ist es fast unmöglich Squid zu fangen. Und er kann ja nur vom Ufer aus fischen. Tut dies aber auch ausgesprochen erfolgreich. Graturlieren von hier aus dem neuen Badminton-Turnier-Sieger Roman, auch eigentlich nicht wirklich was Neues, oder? Aber auch nur weil ich diesmal nicht dabei war…. So jetzt hauen wir nochmals ein Bild von unserem Spot hier rein

und beenden unsere kurze Sitzung um diesen Bericht doch noch von hier aus aus dem Busch absenden zu können und nicht erst vom Caravanpark in Coral Bay. Dort werden wir vermutlich so am 26.03. einchecken, dann die 9 Mile Beach checken und uns festlegen, wo wir die am 02. April beginnenden Osterferien für 2 Wochen campieren werden. Wir wollen dann auf keinen Fall auf Campsuche sein. Unsere Freunde aus Mandurah werden ja im April dort für 4 Wochen sein. Wir wollen uns das vorher mal anschauen, oder wir fahren evtl. hierher wieder zurück, die 20 km, um uns unseren guten Spot erneut zu sichern, denn es soll ja wieder busy werden.

25.03.2010

Coral Bay auf Caravanpark, 30$ noch, in 3 Tagen zum Osterreiseverkehr – gibt’s auch in Australien – geht’s rauf auf 41$, doch dann sind wir wieder unterwegs. Daher der Luxus jetzt noch einmal, einerseits können wir Frischwasser auftanken, den Wagen volltanken und Brot kaufen, andererseits die Gelegenheit nutzen, Emails zu schreiben und die Webseite ausführlicher zu ergänzen.

Morgen geht es dann rauf zum Check der 9 Mile Beach, ebenso privat vermarktete Beach mitten im Ningaloo-Reef Gebiet. Dort werden voraussichtlich, so jedenfalls von ihnen geplant, die Freunde aus Mandurah mit 2 weiteren Päärchen für 4 Wochen mit ihren Booten und Caravanen campieren. Ankunft etwa der 28. März. Wir wären also eher da und würden uns schon mal den für uns besten Platz suchen. Wenn es uns dort nicht gefällt, könnten wir wieder zurück zur 14 Mile Beach, unserem Camp der letzten 9 Tage. Das war schon echt Klasse.

Doch da die Osterferien und Schulferien hier am 2. April losgehen, und dann auch hier alle wie gestört mit ihren B(P)lagen in den Urlaub fahren und zwar an die Beach, sollte man bereits vorher für 14 Tage sich seinen guten Spot sichern!!! Demnach wären wir für 4 Wochen in dem einen Camp 14 Mile Beach geblieben. Das schien uns zu lang, daher der Wechsel noch vorher, und wenn es uns nicht gefällt an der 9 Mile Beach, würden wir wieder vor Beginn der Ferien zurückfahren. Ist nicht weit, 50 km gesamt, und Brot und Wasser haben wir dann auch. Jean und Ken könnten wir dann auch nach den Osterferien besuchen, dann sind sie ja immer noch da. Es sei denn, der angekündigte Zyklon, der gerade in Darwin startet, hat uns alle hier weggeblasen. Eine etwas bedrohliche Nachricht, die man gezielt im Auge behalten solte, denn einige der Fachleute glauben, er könne hier über Ostern durchziehen. Und das ist nicht besonders gut, denn meist bleibt nicht viel stehen, und unser Trailer-Tent sicher nicht.

Also noch ein paar Sätze zur 14 Mile Beach. Es ist eins der drei privat gemanagten Beachbereiche des Ningaloo-Reefs. Sie verkaufen quasi ihr gepachtetes Land oder Eigentum, an der 14 Mile Beach für jetzt 75$ die Woche 2 Personen, vor Ostern waren es noch 50$. Außer Müllstation wird nix geboten. Also keine Toiletten, die sollte man als chemische Toilette dabei haben (Vorschrift), doch wie so oft, interessiert es wirklich niemanden wirklich. Man geht also in die dahintergelagerten Dünen mit Spaten und Papier, gräbt ein 30 cm tiefes Loch, und den Rest kennt jeder. Die vielen roten Känguruhs hier graben übrigens kein Loch, also Köttel überall, aber die benutzen auch kein Papier. Wäre grundsätzlich auch nicht nötig, da man ja ins 10 Meter entfernte Wasser springen könnte. Es ist gut warm. Das Ningaloo-Reef ist sehr viel näher zum Land hin als das Great Barrier Reef auf der anderen Seite in Queensland, und es ist noch gesund! So hat man inside eher ruhiges Wasser und außen brechen sich die Wellen. Man sieht es im Foto ganz gut. Auch große Fische kommen inside hinein, auch manchmal Haie.

Umso weiter man nach Norden Richtung Exmouth vordringt, desto näher kommt das Reef zum Land. Am Ende liegt dann der NP Cape Range. Wenn man weiß, was man da bezahlen muss, oder bedenkt, was so ein TOP-Spot irgendwo vergleichbar in der Karibik kostet, wenn man so etwas überhaupt als freies Camp noch findet – wüsste nicht wo!? – sind die 75$ durchaus vertretbar. Die anderen beiden sollen auch nur 5$ per site per day kosten, wir werden sehen. Unser Favorit-Spot ist ja Ningaloo-Station das nochmals nördlicher liegt als die 9 Mile Beach. Dies war einer der Hauptgründe wieder nach Australien zu fahren!!!

Was treiben wir so. Mancher denkt vielleicht, ist das langweilig; doch lasse ihm von hier aus wissen, nein, es ist am Ende des Tages immer zu wenig Zeit. Man hat nie das alles geschafft, was man machen wollte. Man backt zum Beispiel sein eigenes Brot am Lagerfeuer, auf Privatland ist das erlaubt,

oder man geht Schnorcheln. Man hält nach Fischen Ausschau, kleine blaue, neonleuchtende, Doktorfische oder andere Korallenfische oder größere wie Snapper, Emperors, Groper und Rochen sieht man oft. Seegurken und Korallen sowieso. Und man sucht nach Gewichten, die andere Anglerkollegen in den Steinen verheizt haben. Wir fanden alleine bei einem Schnorchelgang am frühen Morgen 30 Gewichte und einen Pilker/lure. Für Sylvie wird das fast zum Hobby. So viele Gewichte kann ich gar selbst nicht mehr verheizen. Wir haben das schon perfektioniert. Sie hat ihr Surfbrett, daran einen Beutel und Schnur, indem die gefunden Teile deponiert werden, das Seil, damit ihr Brett nicht wegtreibt, wenn sie runtertaucht, eine 30cm lange Eisenstange, um ein bissl an den Schnüren herumzustochern, die sind messerscharf im Wasser, und um ein Gewicht von einem giftigen Steinfish zu unterscheiden. Manchmal ist es besser nicht gleich alles mit der Hand anzugrapschen. Also erst mit der Stange und dann zugreifen und ab in den Beutel.

Oder man haut die Angel vom Land aus, surffishing, ins Meer, stellet sie in die dafür vorgesehen eigenen Rutenhalter (einfache Plastikrohre) und wartet. Das kann man morgens beim Frühstück an der Beach, wir haben immer direkt an der Beach gefrühstückt, waren ja nur 8 Meter mit Tisch und Stühlen, oder abends beim Wein und Feuer. Oder eben man geht mit dem Kayak raus, fängt Squid oder Fisch oder fährt einfach nur so durch die Gegend und schaut ins kristallklare Meer. Und die vielen anderen Dinge, Windschutz aufstellen, Muschel als Schattenspender aufbauen, Solardusche füllen und abends heiß duschen (Frischwasser), Auto und Rollen ölen, irgendwelche Sachen fixen oder reinigen, also wichtige Dinge, oder man liest schlicht weg irgendetwas oder pennt in der Sonne. Und dann gibts ja noch die Nachbarn, wo man oftmals um ein Schwätzchen nicht herumkommt. Gilt generell für die Australier. Und dann das große abendliche Essen, meist bevor die Sonne untergeht, das ist zur Zeit gegen 6-7 Uhr.

Manchmal ist es zuviel, aber da wir keinen Freezer haben, wird halt der Fisch komplett am selben Tag verzehrt, Squid manchmal verschenkt. Zum Beispiel gestern Emperor mit gekochten Kartoffeln und Käsesoße, tags zuvor Trevally in Mehl mit Reis und süß-sauer Soße, oder Shark paniert als Burger mit Salat, Tomaten, Zwiebeln und Käse mit BBQ-Soßen… Dann die Geschichten der vielen Nachbarn. Nicht alle interessant, doch immer mal wieder etwas Neues. Witzig fand ich folgende vom englischen Dan. Er arbeitet manchmal in einem Pub in England, und wenn er dann wieder nach Hause kommt nach 1 Jahr Reise oder länger, sitzen dieselben Personen an denselben Tischen wie ein Jahr zuvor. Dann kommt die Frage, „Ähh. lange nicht gesehen,was gibts Neues“. „Ja, war 1 Jahr in Australien und so“ „Echt, Ok, super, würden wir auch gerne machen, geht ja nicht, arbeiten,…“ und dann gehts weiter mit den anderen wichtigen Dingen. Welches neue Auto vielleicht, oder welche neue Kamera oder Computer und wer war wie besoffen, oder wer hat ne neue Freundin und all dies Wichtige. Das gibts nicht nur in England, habe ich gedacht. Wer sitzt jetzt wohl gerade wo in Ehingen, bald unten im Biergarten-Kiosk, oder im Bistro.

Ach ja, das mit dem Jumper hat für 45 Minuten geklappt, dann war da auch Ende angesagt. Also für den Notfall können wir an der Autobatterie oder am Jumper für kurze Zeit online gehen, doch nicht mehr so ausführlich wie heute. Da wir hier nix zum Einkaufen haben, alles viel zu teuer (overpriced) und eigentlich auch nix brauchen, werden wir Stunden schreiben und zum Schnorcheln vorgehen, Kühlschrank und Jumper hängen bereits seit heute morgen um 9 Uhr am Strom, so früh sind wir schon eigecheckt. Ist halt no-fishing-day, sondern Strom-Schreib und Duschtag! Macht’s gut, der Frühling kommt bei Euch.

Sylvie kommt demnächst wieder per Foto, hat nicht so gut gefangen und Nase hat Sonnenbrand. Aber im nächsten Camp kommt sicher ein Bild, versprochen. Zum Schluss gesondert ein paar Grüsse nach Hannover, Köln und Ehingen. Speziell Peer und Roland – schreibe gleich, an Sascha in Perth und Nico in Ehingen – haben sie euch die Computer gepfändet?, man hört nix mehr, an Mandurah- catch up you in 9 Mile beach, dont worry about the generator, an alle Gehörlosen speziell Salzmann-Du warst ein Ausnahmefussballer aller Deafs und bleibst ein Supertyp genauso wie Nico Lehr, an Daniel dem Schweizer – das 14 Mile Beach Camp ist auch per normalem 2 WD Fahrzeug erreichbar, an Stacey und Simon – 14 Mile Beach auch ideal für Euch und Eure dogs, an die Basketballer – macht den Aufsteig klar! und NBBL – holt den Cup dieses Jahr zurück nach Ehingen, und … jetzt reichts…

15.04.2010

nach langer Pause wieder mal, aber diesmal kurz zusammengefasst, was ist so gelaufen die letzten 3 Wochen. Wir sind von Coral Bay hoch ins 9 Mile Camp, dort trafen wir unsere Bekannten aus Mandurah für ein paar Tage. Unter anderem auch die beiden Cousins Jim und Bill, die abends jedes Mal die Jim und Bill Show präsentierten.

Unseren defekten bzw. nicht zu gebrauchenden Generator nahmen sie wieder zurück. Ok, damit hatten wir wieder mehr Platz im Auto. Von dort aus ging es weiter zum Ningaloo Homestead und deren Station. Dies war damals unse TOp-Spot und leider diesmal eher enttäuschend. Lag es nun an der hohen Erwartung oder daran, daß sich einges geändert hat. Mittlerweile chargt er 40$ die Woche, das ist nach wie vor günstig, vermietet aber chemische Toiletten für 35$ (Pflicht!!!), die man dann einfach in der Erde in einem gebuddeltem Loch entsorgt. Was für ein Quatsch und Business. Leider hat er auch alle Wege per Gatter abgeschlossen, für die man dann jeweils einen Schlüssel bekommt. Der passt dann aber nur zu dem gebuchten Camp. Heißt also, man ist an seiner Bucht quasi eingeschlossen. Riesenscheiß!. Dazu kommt daß es echt busy war, also an Lefroy South waren über 300 Leute, daher waren wir in Point Billy, das Camp nebenan. Wir fingen zwar unseren Fisch und Squid für das abendliche Dinner,

Seabream, gefangen abends als er schlief mit dem Kescher

aber alles in allem eine Enttäuschung, speziell für Mike (mich). Nach der einen Woche fuhren wir dann weiter Richtung NP an der Küste auf doch recht dreckiger und harter Küstenroad von Süden her in den NP. Dort fanden wir dann südl. vom Yardie Creek ein super nettes Camp

Unser Camp Ningaloo
Camp mit Beflaggung und großem schönen anmutigen Goanna

und kein Mensch dort. Dann durchfuhren wir den Yardie Creek bei Ebbe, ist kein Problem für 4 WD, Auf der anderen Seite ging es dann ins Neds Camp, auch dort blieben wir 4 Tage.

Über Exmouth ging es dann zurück zur 9 Mile Camp, um gerade hier per Generator eines neuen Nachbarn aus Melbourne diesen Text in gemässigter Länge zu schreiben und einzuspeisen. Damit entfällt der obligatorische Stop auf einem Campground, nur um Strom zu haben. Es funktioniert einwandfrei. Es ist auch neuer Honda Generator mit Inverter und all so etwas. Morgen geht es dann weiter nach Cleaverville Beach nahe Karratha, und dort treffen wir uns dann mit dem englischen Päärchen wieder, die wir schon vor 4 Wochen per Bild eingesetzt haben. Zum gemeinsamen BBQ. Familie Wolff aus Frankfurt ist auch irgendwo in der Nähe und auf Daniel dem Schweizer warten wir auch noch. Wir trafen mittlerweile wieder neue andere supernette Leute, darunter Groviehbesitzer aus Victoria, Fischerpäärchen aus Rockingham oder jetzt unsere Nachbarn aus Melbourne. Oder vorher die 3 Deustchen Traveller Olli, Lilly und Ludwig mit dem Schweizer Lucas, die als Nichtangler unterwegs sind. So kam es zum gemeinsamen Nachtfischen und der angekündigte Hai „Shovelnose“ kam an die Angel. Es reichte für uns, allen anderem vier und dem Host vom Platz locker für die Abendmahlzeit.

Olli, Lilly, Lucas und Ludwig

21.04.2010

Wir besuchten unsere Bekannten aus Mandurah, erhielten von ihnen Mullets, die sie zuvor nachts per Netz gefangen haben. Wir hatten sie oft gesehen, doch fangen kann man die nur per Netz. Die beissen nicht auf Angelhaken. Und wir wollten sie mal probieren. Anderntags gab es Spanish Mackarel, wieder geschenkt von unserem direkten Nachbarn, dem Schotten mit seiner Frau aus Malta, zumindest gebürtig. Mit ihm war ich auch per Boot draußen, aber nicht mit mehr Erfolg als mit dem Kayak. Den Bekannten aus Mandurah geht es ähnlich, es gibt Fische, aber die wollen einfach nicht beissen. Nun gut, man muss wissen, daß sie ihre Freezer mit Filets füllen wollen, so wie wir das immer in Norwegen machen. Und das läuft halt nicht gut. Für uns reicht ja meist ein, zwei Fische für das abendliche Dinner. Das gabs ja jetzt auch fast immer. Zum Einfrieren haben wir ja nix, also keinen Freezer.

Aus diesem Grunde ging es dann weiter nach Cleaverville. Ein angenehmer Zwischenstop am Robe River, der einzige der noch Wasser hat, wurde eingelegt. Man konnte zumindest ein erfrischendes Bad nehmen, und auch mal ein paar Eimer Frischwasser über die verdreckten und versandeten Radkästen und Stoßdämpfer kippen. Am kommenden Tag dann in Karratha, einer der Minenstädte in denen es boomt, alle Einkäufe erledigt. Viel zu viel eingekauft, jetzt wurde ein Einkaufsstop uns selbst auferlegt. Erst mal die Reserven aufbrauchen, sonst sitzen wir im August immer noch auf Dosen. Eigentlich ist hier nix los, brüllend heiß 39 Grad, schwül-warm und man wird ganz träge und energielos, doch durch die Minen wie Erdgas, Eisen, Nickel und so weiter wird ein irres Geld den Arbeitern gezahlt. Dadurch auch Infrastruktur, aber sonst?! Durch den bereits auffälligen Tideunterschied zieht sich das Meer bei Ebbe deutlich zurück, so dass ein typisches Mangroven – Gebiet entsteht. Leider auch so an der der Cleaverville Beach, unserem angepeilten Spot. Eigentlich gute Szenerie, doch damit verbunden, daß es Sandflies gibt. Und das macht einen längeren Aufenthalt für uns unzumutbar. Wie unseren Bekannten, das englische Päärchen, die wir dort trafen, es über 2 Wochen aushalten konnten, ist uns unverständlich. Jedenfalls reichlich lädiert war für uns nach 4 Tagen Schluß mit lustig, für sie dann aber auch, und wir fuhren geradewegs nach Dampier auf einen Shire-Campground für 24$, maximal stay 3 Tage. War ein Tip von unseren deutschen Bekannten, den Frankfurtern Elvira und Dieter Wolff, die den in Deutschland bekannten „Australien Stammtisch“ gegründet haben und die dazugehörige Webseite auch betreuen. Sie kamen für einen Tag vorbei, es gab viel zu erzählen, gemeinsame Fischburger, gemütliches Lagerfeuer,

Dieter und Elvira aus Frankfurt, „Stammtisch Australien“ Gründer und Betreiber, oftmals in Australien

Dieter versuchte sein Bestes, um den Akku vom Laptop zum Laufen zu bringen. Er macht so etwas beruflich mit Computern. Leider vergeblich. Schon so alles ganz nett, die Engländer hielten unsere Getränke in ihrem Freezer kalt, auch den einen oder anderen Fisch gab es zu fangen, doch die Scheiß-Sandflies. Die Wunden werden die nächsten Tage weiter viel Pflege und Ruhe benötigen. Daher der Trip hier auf den Platz, und jetzt jedenfalls können wir Emails schreiben und unsere Webseite ein bisschen auf Vordermann bringen. Im Lager in Cleaverville gab es Hunderte von Einsiedlerkrebsen, die wir in einer solch großen Anzahl und allen Größen auch noch nie zuvor gesehen haben. Die schlüpfen in alles rein, was ein Loch hat. Also Schnecken und Muscheln, aber auch einer in eine rote Kappe von einer Bottle. Den sahen wir immer wieder mit seinen „Rotarsch“, etwas ganz Besonderes.

Auch zuvor im 9 Mile Camp überfielen uns quasi Krebse immer nachts in Rudeln von 50 oder mehr, aber das waren keine Einsiedler -Krebse. Ist immer ein großes Spektakel. Hier übrigens einer der Fische, die es gemeinsam mit den Wolffs zum Dinner als Burger gab. Ich weiß nicht was es ist, aber er war Ok.

Was gibt es sonst zu erzählen. Die Stimmung ist ein wenig getrübt, da man weiß, daß man eigentlich sein Ziel, nämlich das Ningaloo-Reef erreicht hat und dass die Tage nun abgezählt werden. Das führt zu weniger Enthusiasmus. Es geht zwar auf dem Rückweg noch einmal zurück zur 14 Mile Beach, dann immer weiter zurück und alle Plätze kennt man schon. Gut, morgen geht es zu Millstream Nationalpark in ein uns unbekanntes Camp und dann in den Karjinjni NP. War gerade ein Belgier hier, der nur so von den Tracks und Schluchten so geschwärmt hat. Mit das Beste, was er in Australien in 7 Monaten gesehen hat. Und in NZ und in Tasmanien war er auch. Das macht Hoffnung. Aber zum Fischen ist da vermurlich nix, oder vielleicht doch ein paar Breams im Millstream.

Bereits geschriebene Verkaufszettel zieren nun unsere Autoscheiben, der Gasmate Fridge oder auch das Kayak werden ab jetzt angeboten. Kommt also jemand und sagt „her damit“, dann ist es halt weg. Irgendwann machen wir das auch mit dem Trailer-Zelt und dem Auto. Nachdem Peer noch einmal bei unserem Reisebüro angerufen hat, ist das mit dem Rückflug auch klar. Eine bestätigte Flugbuchung für den 19. August liegt uns nun vor, und zwar oneway ohne Zwischenübernachtung nach Vancouver, so wie ursprünglich auch geplant und gebucht. Der Rückflug Ende September mit Lufthansa ist aber noch offen, also mehrere Termine auf Warteliste. Aber das ist noch weit weg und völlig egal. Also haben wir heute entschieden, uns von unserem Stuff hier, also Auto und Trailer in WA zu trennen. D.h., daß wir einen Flug mit Virginblue für den 18. August von Perth nach Adelaide eingekauft haben. Allein der Sprit wäre kostenmässig teuerer als der jetzige Flug für 129$ plus 10$ für 23 Kilo Gepäck each. Demnach nur 1 Nacht in Adelaide, wo wird noch später geklärt. Wir werden unser Zeug also in Perth anbieten und hoffentlich auch verkaufen. Das geht dann so ab 1. Juli intensiv los. Da bleibt dann noch Zeit, den südlichen Bereich von WA wieder aufzusuchen, ist zwar dann Winter und es wird kühler. Aber Feuer darf man dann machen, und als Einstimmung auf Kanada sicher auch vorteilhaft, damit wir uns dort nicht den Arsch abfrieren. Außerdem ist dann genug Zeit, noch einige Bekannten zu besuchen. Aber dazu dann mehr später. Leider haben wir immer noch keinen laufenden Akku für den Computer und damit dieselben Energieprobleme wie die letzten 4 Wochen. Emails und Webseite müssen nach wie vor warten. Hoffenlich ist niemand beleidigt. Das ist der Grund, warum wir nicht mehr so oft oder soviel schreiben. Geht einfach nicht ohne Saft.

26.04.2010

gerade in der Bar vom eco-retreat sitzend, geniessen wir die Gelegenheit gegen 5$ Stromgebühr im Schatten unsere letzten Tage zusammen zu fassen und diesen Bericht dann morgen auf Weiterfahrt in Tom Price vorgeschrieben schnell vom Auto aus einzuspeisen. Also wo waren wir. In Dampier auf dem Caravan-park und uns haben zuvor die sand-flies und auch dort nachts übel zerlegt. D.h. die Scheißviecher gehen durch das Moskitonetz durch und verursachen kleinste Bollen, die Tage danach noch übel jucken, insbesondere wenn die Sonne draufscheint. Und die ist nun mal jeden Tag da und beim bush-camping nur begrenzt Schatten möglich. Übel aufgekratzt, übrigens beide, also Sylvie auch, fuhren wir direkt in den Millstream NP camp crossing pool, und ergatterten den geilsten Spot in dem eher kleinen Camp, unmittelbar am River. Wir konnten im Frischwasser baden, Kayak fahren, waschen, und auch, man glaubt es kaum, angeln. Und so easy wie nie zuvor. Keine 5 Minuten und man ergattert Catfische von 2 Kilo oder mehr. Uns schmecken sie ausgezeichnet, ähnlich wie chicken nicht wie Fisch, sollten aber sofort ausgenommen und filetiert werden und man sollte auf die giftigen spines (Stacheln) oben und an den Seiten achten. Viele Australier essen die nicht, warum auch immer, vermutlich eine immer weitergegebene Dummweisheit. Excellent ganz ehrlich.

Catfish

Wir blieben drei Tage, einfach echt relaxed, und heilten unsere Wunden. Sylvie fing kurz Köderfische, 2-3 kleine, dann an die Hauptangel und Klingeling Dinner war da.

Dazu waren Tausende von weissen Kakadus und kleine Rotkopf-Zebrafinken da. Erstgenannte machten immer zum Sonnenuntergang ein Riesenspektakel.

Zur Abkühlung einfach rein ins Wasser. Keine Krokodile, und der Spot war schon absolut lohnenswert. So viele Bilder, doch wir stellen nur ein paar ein zwecks Eindruck.

Von hier aus ging es über eine Privatstrasse 150 km Gravelroad, echt dirty rote Sandpiste, und wir hatten versäumt, die Permit zu holen, rein nach Tom Price. Wir wurden nicht kontrolliert, also geschissen auf die Permit, und der Wagen sah und sieht nach wie vor aus wie „Sau“. Der feinste Sand ist in jeder Ritze, im Auto und im Zelt und eigentlich überall. Und bei der heutigen heissen Dusche hier im Retreat lief ein Dreck unten aus der Dusche, unglaublich. Jedenfalls angekommen im Karijini NP und dort in 2 Camps untergekommen, das auch notwendig, weil sonst sind die walks hier vorort auch kaum zu bewältigen und zu geniessen. Die hier beim Retreat wie Weano Gorge oder Hancock Gorge sind der absolute Hammer. Kein Mensch muss mehr in den kings Canyon bei Alice, oder auch die Kimberleys verblassen gegen die zum Teil hart zu begehenden Tracks (class 4-6). Class 6 sollte man nur noch mit Seil, Helm und in einer Gruppe bewältigen, aber class 5 haben wir beide gemacht.

Peer wäre komplett ausgeflippt und hätte auch die 6 machen wollen. Und das Geile, man trifft wirklich nur wenige dort, denn vielen ist es wohl zu hart. In eiskalten Pools baden unterwegs, nackig is ja klar, auf allen Vieren krabbeln, oder im Spider-Stil durch Durchgänge klettern oder durch Gruchten schwimmen. Größtes Problem, die Kamera heile, d.h. trocken durchzubringen. Die Chargen hier zwar 29$ für Camping und heisse Duschen, sind aber echt professionell und für den Spot und so naheliegend zu den Gorges, dass der Preis in unseren Augen gerechtfertigt ist. Das Dales Camp von der Calm könnte man sich schenken. Und ne Bar haben sie auch sowie ein Restaurant mit Krokodil, Emu oder Känguruh ggibts auch, wer will und das Kleingeld hat. Einfache Bushtents mit kleinem Bad kann man auch mieten, schlappe 285$ die Nacht. Und es ist ausgebucht. Die Miner hier können blind zahlen und tun es auch. So morgen gehts wieder zurück ans Meer. Alle Plätze, die jetzt kommen, kennen wir bereits, denn wir sind ab jetzt auf der Rückreise nach Perth. Weiter nördlich geht es nicht mehr. Also zurück an die 14 Mile Beach, all die Camps sind bereits auf der Karte eingetragen. Vielleicht ein bisschen früh, aber wir werden sehen, wie es weitergeht. Geplant etwas Anfang Juli in Perth, dann evtl wieder runter in den Süden, vielleicht Karin und Carsten in Quaalup besuchen und auch in Mandurah bei Ken und Jean vorbeischauen, oder mit Sascha und anderen die letzten Gelder verfeiern. So hier die Bilder vom Nationalpark.

Mike Rizor – WA Rückweg

8. Etappe – Westaustralien Rückweg

10.05.2010

so, wir hängen immer noch an der 14 Mile Beach / Ningaloo, so wie ursprünglich einmal geplant eine lange Etappe am Ningaloo Reef. Der Spot gibt es einfach her und zusätzlich die Campsite-Wahl. Wir stehen jetzt windgeschützt direkt hinter den Dünen mit eigenem Eingang zum Meer als letztes Camp am Ende der 14 Mile Beach im tiefen Sand. Hier haben wir keine Nachbarn, keine Generatoren, kein Wind. Tagsüber brennt die Sonne, abends wird es manchmal schon merklich kühl. Dagegen hilft aber dann das abendliche Lagerfeuer, was ja mittlerweile erlaubt ist. Tagsüber wird geangelt, mit dem Kayak je nach Windverhältnisse rumgejettet, geschnorchelt und dabei Gewichte und Pilker gesucht (man findet reichlich), gebadet, gelesen oder relaxed. Wir werden hier noch weitere 14 Tage verbringen, sofern sich die Situation nicht ändert. Gerade sind wir auf dem Wege nach Coral Bay um ein paar Vorräte zu ergänzen, die jetzt deutlich abnehmen. Ist auch gut so, wir wollen ja nix mit nach Kanada nehmen. Aber es sind ja auch noch ein paar Tage. Nur wenn es hier schon kühl wird abends, frieren die sich im Süden Australiens schon den Arsch ab.

So, was gibts zu erzählen, damit es nicht zu langweilig wird. Also mit dem Kayak draussen unterwegs und wir fangen ne Menge Squid und Cod. Micha sind 3 große Fische leider von der Angel gegangen, einerseits war das Equipment nicht mehr in Top-Zustand war, anderseits auch weil die Fische zu groß waren. Mittlerweile gabs aber auch schon wieder schöne Portionen Emperor oder Trevally. Man sitzt da so auf dem Kayak, manchmal kann man bis zum Reef vorfahren, wenn das Wasser ruhig ist und urplötzlich taucht 30 cm vom Kakay ein Riesenkopf auf, so groß wie von einem Menschen. Das war dann ne Riesenschildkröte. Da zuckt man dann schon mal auf dem Kayak zusammen, aber die Turtle ist genauso erschrocken, schnauft tief durch und geht ab wie ne Rakete. Auch Dugongs sind im Seaweed gesichtet worden. Sylvie hat vor kurzem auf dem Kakay mit einem Riesensquid einen längeren Kampf gehabt. Erst hingen an dem Squidlure gleich 2 Squid dran, eben dieser große und ein kleiner, der große ging verloren beim hereinnehmen, der kleine wurde gelandet. Und dann begann die Schlacht mit dem großen. 5x warf sie den Lure in seine Richtung und jedes Mal packte er auch wieder zur. Erst beim 6. Mal gelang es ihr den fetten Kameraden zum Boot zu bringen und per Kescher ins Boot zu holen. Sie war happy. Vom Ufer dagegen aus sind die Angelerfolge eher mäßig, zumindest tagsüber, wobei wir abends einmal bei Beginn der Dunkelheit ein Beißfestival hatten mit Spanish Mackerel, Trevally und Emperor. Dafür gelang es Micha eine Riesenschildkröte am Ufer zu haken, was für ein Scheiß. Wir zogen sie bis auf 10 Meter Richtung Beach, sahen aber dann, dass es ziemlich zwecklos war, den Burschen irgendwie per Hand an seinem Panzer zu packen, um ihn von seinem Haken zu befreien, einfach zu schwer im Wasser, er war auch schon ziemlich nervös und hektisch, letztendlich schnitten wir einfach die Schnur ab. Gewicht und Haken ade. Andererseits fanden wir beim schnorcheln oft mehr als 20 Gewichte bei einem Schnorchelgang oder auch Gummifisch mit Haken oder auch richtige Metalllures. Man glaubt gar nicht, was da manche Leute mit Gesichten und Riesenhaken angeln. Jedenfalls haben wir jetzt mehr als 120 Gewichte und können bald nen Laden aufmachen.

Ein andermal schnappte sich ein Cuttlefish (Riesencalamar) einen unserer letzten 3 Squidlure und verpieselte sich in so ein Loch unter Wasser. Wir versuchten vergeblich 15 Minunten ihn mit einem Metallhaken aus diesem Loch zu ziehen, um ihn davon zu überzeugen, und doch unseren Squidlure zurückzugeben. Er war so bockig und wollte das Ding einfach nicht hergeben. Nach genug Schlägen auf seinen Schädel ließ er sich aber doch davon überzeugen ihn herzugeben nur mit dem Ergebnis, dass alle Haken abgerissen waren, also Schrott. Dann ließen wir ihn in Ruhe in seiner Scheißhöhle.

Ein weiteres Mal fischte Micha tagsüber 6 Stunden oder besser gesagt die Angel stand direkt vor unserem Camp 6 Stunden im Rutenhalter und es passierte gar nix. Dann gingen wir zum Essen ins Zelt, saßen gerade 5 Minuten am Tisch und Sylvie fragte mich, ob ich die Angel reingenommmen hätte, Blick zur Beach, da stand keine Angel mehr. Also rausgesprungen und geschaut, keine Angel war mehr da. Doch, sie schwamm 15 Meter im Wasser, also mit nem Hechtsprung ins Wasser und die Angel wieder raus, Ergebnis: Haken ab Gewicht ab, so kanns gehen. Aber so bleibt es wenigstens auch spannend, man fängt nicht die Fische am Fließband, aber man fängt immer genug zum Essen. Und manchmal fängt man auch ein bisschen mehr, wie die 12 Squid in 1 Stunde, und da sich das englische Päärchen mit ihrem Caravan auch an der 14 Mile Beach befindet haben wir die Gelegenheit dort unsere Bestände einzufrieren und auch unsere Cola kaltzustellen. Dafür dürfen sie Squid verspeisen, die er vom Ufer niemals fängt.

Abends kommen die roten Känguruhs ins Lager, um sich auch eine Seebrise zu gönnen. Ein andermal fanden wir einen schönen Seevogel mit kaputtem Flügel, dem wir zumindest ein friedliches Ende bereiten konnten. Wir pflegten ihn ungestört von Fliegen, Insekten oder anderen Raubtieren zu Tode. So, das war im großen und ganzen alles. Die Tager werden nicht langweilig, abends am Feuer ist man manchmal echt planiert, daher der Terminus „Bushtrainingscamp“. Sylvie hat mittlerweile auch schon einige Kilos weniger, aber dafür ein paar Muskeln mehr. Wir bleiben hier ungefähr 14 Tage noch, dann laufen die Vorräte aus und wir fahren zurück nach Carnarvon. Von dort aus dann auch ergänzende Fotos und Emails. Dann geht es zurück zum Quobba-Camp, auch 14 Tage eingeplant, also alles Camps, die wir schon hatten. Wir befinden uns nämlich auf der Rückreise.

hier nachgereicht zwei Bilder. Ein Bild ist unser Camp an der 14 Mile Beach und einmal Sylvie in voller Schnorchelmontur.

19.05.2010

in Carnarvon direkt von der 14 Mile Beach eingekehrt und ein Stop auf dem Caravanpark nach 5 Wochen wild jetzt obligatorisch. Man freut sich auf den Luxus einer heißen Dusche, richtigen Lokus und das abendliche BBQ und den Pool. Wieder mal richtig rasieren, Wäsche waschen und einen großen Einkauf. Zum Ende wurde es knapp mit vielem, insbesondere die frischen Sachen fehlen dann wie Obst, Tomaten, Salat, usw. Von Fisch alleine kann man sich nicht ernähren. Das wird auf Dauer langweilig. Wir essen trotzdem jeden Tag gut, aber Gewicht wird einfach verloren. Denn einerseits ist das Essen keineswegs fett, es fehlen auch die Chips und das Bier, anderseits sind die körperlichen Aktivitäten immer outdoor und bei weitem höher als in Deutschland. Das führt zwangsläufig zu ener Gewichtsreduzierung. Schwer zu sagen wieviel jeder an Kilo gelassen hat, bei Micha scheinbar 20 Kilo, bei Sylvie aber sicher auch 10 Kilo. Zumindest passen alle Hosen!!! und das will etwas heißen!! Viel wurde jetzt auch auf offenem Feuer gekocht, die Fire-Barn Zeit ist ja rum. Immerhin ist hier jetzt Winterbeginn in Australien. Perth schlägt sich mit 6 Grad nachts rum, andere Orte südlicher noch kälter nachts, und bei uns geht es noch. Doch bei Südwind wird es auch hier merklich kühler, ein Feuer unter den Sternen schadet dann nie. Und die Pizzas vom Feuer oder das selbstgemachte Brot brauchen sich nicht zu verstecken hinter dem kaufbaren Schrott.

Was wird gegessen. Fisch oder was das Meer hergibt, versteht sich ja eigentlich von selbst. Das ist hier insbesondere Squid, Trevally, Cod, Spanish Mackarel, Emperor, Snapper oder Papageienfisch zum Beispiel. Der grinst auch noch, wenn das Messer drinsteckt.

Viel Squid gab es immer vom Kayak. Und da wir parallel zu den Engländern in ihrem Caravan auf dem Wege gen Süden fahren, etwa zeitgleich von der Planung, rein zufällig, standen sie auch wieder an der 14 Mile Beach. Leider auf unserem Spot, aber was soll’s, wir fanden einen neuen und der war letztendlich windsicherer und von allen Nachbarn weit entfernt. Auf alle Fälle konnten wir wieder bei ihnen im Engel-Freezer kalte Cola und auch frisch gefangenen Fisch oder Squid deponieren. Somit war sichergestellt, daß es quasi auch jeden Tag Fisch gab. Der Druck war weg, jeden Tag aufs Neue etwas fangen zu müssen. Man hatte ja Reserven. Sie profitierten auch davon, es gab nämlich Squid für sie. Den vom Ufer zu fangen ist fast unmöglich. Wir kriegten aber auch mal schönes Filet Emperor oder von der caretakerin Spanish Mackarel. Man hilft sich da so untereinander, nicht alle, aber die mit denen man klar kommt. Hier einmal Essensbilder wie das so aussieht.

Am meisten profitiert aber Sylvie von den Engländern. Denn sie musste ständig in ihr Lager rüberlatschen, Mike hatte wichtigeres zu tun wie Kayak fahren ode Lager aufpassen oder Feuerholz organisieren. Mit dem Ergebnis, daß sie mittlerweise besser Englisch quatscht als ich selbst, wobei meine Kenntnisse sich auch ein wenig gebessert haben. Gut das ist ja auch keine Kunst, aber egal, Sylvie hat jedenfalls Spass dran, und lernt obendrein ständig Vokabeln. Und sie macht mittlerweile auch Small-Talk, was bei den Wanderungen an den anderen Camps vorbei zwangsläufig der fall ist. Wer Australien kennt und die Australier, weiß genau was ich meine. Übrigens schwarze Schwäne gibt es nicht nur in Perth, ganz ungewöhnlich zwar, aber so einer schwamm direkt vor unserer Beach vorbei. Das am Ningaloo.

Jedenfalls sind wir jetzt einen Tag schneller als die Engländer, Dan und Wendy, wurde aber schon früher erwähnt per Bild soagar. Morgen geht es von hier aus nach Quobba, wo wir und sie auch schon waren für ca. 14 Tage. Sie werden uns dann einen oder zwei Tage später folgen, auch mit dem Einkaufsstop in Carnarvon. Da geht das ganze Spiel dann wieder los, und das ist echt nett. Ein Kontakt, den es auch lohnt über die Australienzeit zu halten. Hier ein Bild von Quobba, damit jeder weiß, was uns erwartet. Es wird sicher voller als beim ersten Besuch, denn hier hat bereits die Caravan-Rentner-Reisewelle begonnen, sie ziehen aus dem kalten Süden Richtung Norden. Uns kamen heute in 2 Stunden Fahrzeit sicher 50 Gespanne entgegen, haben aber keinen überholt auf unserer Strecke. Aber es wird sich noch ein Plätzchen finden lassen. Und wir reisen jetzt ja genau entgegengesetzt. Kälter aber die Camps sind wenigstens leer.

Ach ja, für den der es noch nicht weiß, die Jungs von Urspring haben in der NBBL wider den Titel zurückgeholt in Bamberg. Dorthin, wo er hingehört, nach Urspring. GLÜCKWUNSCH von hier aus, und auch ich bin ein wenig stolz, daß viele von den mir noch bekannten „Zöglingen“ erwachsener geworden sind und tolle Leistungen gebracht haben. Top Jungs!

06.06.2010

So, wir waren in Quobba, wie geplant, eigentlich wollten wir dort am 07.06. Mikes Geburtstag feiern, das englische Päärchen war dabei und auch der Schweizer Daniel kam extra aus Perth hochgefahren. Es war eigentlich alles angerichtet. Unser Camp war nicht so schön wie das beim ersten Mal, doch es war gut genug und wir standen, obwohl zur jetztigen Zeit schon sehr busy geworden ist dort, in einer Senke direkt am Meer, ohne Nachbarn, ganz idyllisch. Mittlerweile wird der Platz gecharged von einem Ranger mit 5,50 Dollar pro Tag, 2 Monate zuvor konnten wir da noch kotenlos stehen. Und wie es so kommt, kommt es meist anders, und es kam, am 04.06., das erste richtige Unwetter. Abends um 11.00 Uhr sassen wir noch gemeinsam mit Daniel am Feuer, dann fing es an zu regnen und hörte die nächsten 16 Stunden nicht mehr auf. Kein Sturm aber Regen. Das erste Mal für uns nach 8 Monaten. Mit dem Ergebnis, da wir ja in einer Senke standen, dass uns ein bissl Wasser ins Zelt lief. Also beschlossen wir, uns alle gemeinsam nach Carnarvon zu evakuieren, auf einen Caravanpark, um erst mal alles wieder trocken zu legen. Die Engländer beschlossen, direkt nach Perth durchzufahren, Daniel blieb. Und da am nächsten Tag wieder blauer Himmel war und die Sonne schien, beschlossen wir, gemeinsam zur 14 Mile Beach die läppischen 240 km nordwärts zu fahren, um ihm einerseits diesen Spot zu zeigen, andererseits den Geburtstag dort an einem guten Spot zu feiern. Was sind schon 240 km, wenn man Geburtstag feiern will.

Gut ausgestattet mit allen Lebensmitteln, frischem Wasser, Schokoladenkuchen und all sowas sind wir nun unterwegs zur 14 Mile Beach und werden ungefähr in einer halben Stunde da sein. Sylvie schreibt während der Fahrt ein paar Emails und eben auch die Webseite. Fotos einzuspeisen ist hier während der Fahrt zu mühsam. Auch hier oben kurz vor Ankunft muss es heftig geregnet haben. Überall kleine Überschwemmungen links und rechts am Straßenrand, hin und wieder ein Floodway auf der Straße mit ein bisschen Wasser gefüllt. Jetzt bleibt zu hoffen, das die 9 km dirt road zum 14 Mile Beach Camp befahrbar sind, insbesondere für Daniel mit seinem Campervan, kein 4WD. Wir dagegen mit unserem 4WD und Hänger haben da keine sonderlichen Bedenken. Und es bleibt abzuwarten, wie ausgebucht die guten Campspots dort sind. Immerhin kennen wir dort ja 4 verschiedene und hoffen, dass zumindest einer von den vieren frei ist. Es kann ja sogar sein, dass dort große Abreisewelle war, wenn das Unwetter auch hier war. Vielleicht sind etliche gute Campspots jetzt frei.

Eine Ausweichmöglichkeit gibt es eigentlich nicht. Die beiden Caravanparks in Coral Bay sind mit Sicherheit komplett ausgebucht und ohnehin überteuert. Mit dieser leichten Anspannnung schließen wir unseren Kurzbericht und melden uns dann in ca. 14 Tagen wieder auf dem Rückweg, irgendwo bei Northampton. Bis dahin gilt es wieder Kayak fahren, Feuer machen, Fische fangen oder auch Squid und hoffentlich das gute Wetter genießen.

20.06.2010

Rechtzeitig zum GB meiner Mutter zurück in die Zivilisation auf den uns bereits bekannten CG in Carnarvon „Capricorn“, die kennen uns bereits. Werde mal anrufen, egal was es kostet! Also was ist passiert in den vergangenen Wochen. Wir waren ein wenig nachlässig in der Berichterstattung, das stimmt. Zuerst war der Notabbruch in Quobba, es hat uns 12 Stunden am Stück zugeregnet. Und da wir in einer Dünenmulde campten, hatten wir ein kleines Wasserproblem.

So räumten wir fluchtartig das Camp, wichen auf denselben CG in Carnarvon aus, in dem wir jetzt wieder stecken. Dort war an längere Berichterstattung nicht zu denken, einerseits weil wir die Engländer und den Schweizer Daniel im Schlepptau hatten, anderseits weil wir erst einmal alles trocken legen mussten. Wir entschieden uns dann am kommenden Tag nach 14 Mile Beach zurück zu fahren nur mit Daniel, der dieses Camp nicht kannte. Die Engländer fuhren gen Süden. Somit feierten wir lediglich mit Daniel im neuen Camp an der 14 Mile Beach meinen Geburtstag mit üppigem Calamares Essen. Frisch gefangen versteht sich. Dazu nachgereicht der neue NBBL Meister aus Urspring in nicht ganz korrekter Aufstellung, doch die Größen stimmen ungefähr.

Ein weiterer mitfeiernder Gast war eine Gottesanbeterin und das bei excellentem Wetter. Sonne pur, kein Wind und toller Spot.

Das Wetter sollte so eine Woche bleiben. Man konnte täglich mit dem Kayak rausgehen, egal ob morgens oder nachmittags, eigentlch immer. Schnorcheln bei klasse klarem Wasser und direkt an der Beach. Die beste Zeit an der 14 Mile Beach, und wir waren schließlich dreimal dort. Tracey, die Caretakerin, mit ihrem 11 monatigen sheepdog ist fast schon eine Freundin, wir gaben ihr Squid, sie uns leckeren Emperor und Platz in ihrem Freezer.

Es war eine gute erste Woche, man muss das immer wieder ins Gedächnis rufen, und auch neue Bekannte wie Georg, der Norweger, und sein Freund John, begeisterter Fischer lernten wir kennen. So gab der eine einen Fisch, dafür gab es Squidretour, oder frische Zitronen und uns unbekannte Cokkos. Müssen mal rauskriegen, was das eigentlich ist. Wächst beides im Garten von John. Wir waren baden, relaxen, Kayak fahren, fischen, schnorchen, das ganze Programm, Indiacca am Strand spielen als Tennisersatz, abends das Lagerfeuer und Pizza, und so weiter. Und Wale sollten wir sehen. Sie waren mit bloßem Auge direkt hinter dem Reef auszumachen, und mit Hilfe des Ebay-Fernglases sahen wir tolle Stunts. Fontänen und Sprünge, unglaublich. Fisch gab es durch mithilfe aller genug, für Squid war ich halt zuständig mithilfe des Kayaks.

Die zweite Woche war dann vom Wetter her etwas durchwachsen, ein bissl Regen, doch überhaupt kein Problem. Und Fussball natürlich. Sind um 2:30 nachts aufgestandenund haben uns das Spiel im Caravan von Georg zusammen angeschaut. 4:0 super, auch das unwürdige 0:1 gegen Serbien, und den Spott leider auch. Aber andere Länder machen auch solch Klöpse, siehe Spanien, Brasilien oder Italien, und nun hat Australien ja auch wieder eine kleine Chance, wenn Deutschland mithilft. Ich hoffe schwer darauf. Wäre für uns vorteilhaft. Nun sind wir wirklich auf der Rückreise. Heute beim Einkaufen auf dem Parkplatz bei Woolies quatschte uns jemand an auf unser Kayak. Und bumms, es ist vom Dach und verkauft. Kein Kayak mehr, das wird hart, aber so viele Spots am Meer sind gar nicht mehr auf dem Programm.

Also durfte es ruhig weg. Aber es schmerzt schon, wenn man die 14 Mile Beach verlässt und wenn das Kayak weg ist. Am trailer-tent ist die Eva, Österreicherin, in Perth interessiert und da wir dies bis Perth behalten werden, ist sie auch die vorrangige Option. Sie darf sich das trailetent anschauen, und erst dann geht es in den offenen Verkauf. Am Kayak war sie auch interessiert, aber so etwas gibts ja überall und wir sparen Sprit. Kein Dachtransport mehr. Jetzt wird alles gereinigt und Northampton, der Besuch bei Judy und Allen steht auf dem Programm. Übermorgen vermutlich. Dort werden wir dann alle Vorbereitungen für die kommenden Verkäufe treffen, Texte schreiben, Plakate basteln und so weiter. Auch die verbleibende Zeit wird geplant, wo und wie, und wie lange wir in Perth bleiben zum Abschluss. Dort ist Winter und die schöne Beachzeit ist over. Dafür heiße Duschen jeden Tag, kalte oder heiße Getänke, Besuche, BBQ’s, Aussie Football, Einkäufe, Canada-Planung evtl. mit Peer, und all so Zeug. Nach fast 9 Monaten bushcamping also langsam zurück ins „normale“ Leben. Aber wenn man bushcamping bei solchen Spots machen kann wie hier das letzte an der 14 Mile Beach, dann wird es nicht langweilig, und das Herz schmerzt jetzt bereits, aber was solls, irgendwann muss man ja sowieso gehen.

23.06.2010

nun nach einer Zwischenübernachtung am Murchison River, ein 24 Stundenplatz,

mal wieder ein Bild von Sylvie beim Frühstück

mit großem Feuer, an dem gekocht wurde, und etwas kühlerer Nacht direkt weiter nach Northampton. Dort lebt seit 3 Jahren das uns bekannte Päärchen July und Allen, die wir auf dem Trip 2005 kennengelernt hatten. Sie hatten sich damals ein Riesenstück Buschland mitten in Northampton gekauft und nun mittlerweile ein schönes großes Haus in Eigenregie hingestellt. Wir haben hier unser Trailertent hinter dem Haus in den Bush gestellt und Duschmöglichkeiten sowie unbegrenzt Power zur Verfügung. Internet funktioniert einwandfrei, jedoch nicht unser Handyempfang. Aber das brauchen wir ja auch nicht unbedingt. Geplant sind ein paar Tage zu bleiben, gemeinsames Essen, Quatschen und Segelausflug. Man kann von hier aus auch schnell 20 km zur Horrocks Beach rausfahren. Dort haben sie ihr Katamaran- Segelboot liegen. Vielleicht gibt es auch etwas zu fischen. Kayak ist ja verkauft und steht nicht mehr auf der To Do Liste. Und Arbeiten ist angesagt; d.h. alle Verkaufstexte entwerfen, Fotos raussuchen, Anzeigen vorschreiben, Texte für die Foren erstellen, und komplett die Buchführung auf Vordermann bringen. Wir sind also mitten auf dem Rückzug. An die Beach geht es wohl erst wieder in einer Woche. Heute regnet es und es ist kühl. Aber da wir im Trockenen sitzen und schlicht weg nur am Computer arbeiten, ist dies uns ausnahmsweise völlig egal. Das Deutschlandspiel gegen Ghana werden wir uns schenken, denn vermutlich übertragen die hier mitten in der Nacht ohnehin das zeitgleiche Australienspiel. Vielelicht ja morgen dann die Wiederholung. Und es gibt ja auch noch genug anderes zu tun.

Und etwas anderes sehr Erfreuliches, Peer kommt nach Kanada und wir werden dort zusammen die 3 letzten Wochen nach Alaska unterwegs sein. Das wird prima und er wird uns mit seinen Informationen ausreichend auf Deutschland vorbereiten.

27.06.2010

Wir sind immer noch in Northampton, haben gute Zeit bei unseren Freunden hier. Zusammen essen und gestern Fussball. Guter Siegfür Deutschland. Hier mal ein Bild unserer Gastgeber.

03.07.2010

gestern in Port Denison/Dongara angekomen. Hier auf dem besten Campground „Tourist Park – George Street, ganz hinten“ eingecheckt. Hatten zuvor alle anderen abgeklappert, und von zu teuer bis zu unfreundlich war nichts Brauchbares dabei, insgesamt 5 Stück hier. Auf diesem sehr freundliche Begrüßung, guter Preis und alles neu renoviert und sind noch voll dabei. Ein gebürtiger Birmanese mit deutscher Frau, lange blonde Haare und blauäugig und nicht fett, ist hier schon was Besonderes. Und mit deutschsprachiger Oma, uralt und ein bissl klapprig. Also nur zu empfehlen, bauen echt geile Cottages mit irrem Meerblick zu echt humanen Preisen. Wir sind in einem alten Caravan untergekommen zu Sonderkonditionen, versteht sich ja von selbst. Wichtig war, dass ein Fernseher drin ist wegen Fussball, Strom und coverage fürs Internet. Alles vorhanden, gute Nacht gehabt, nachdem wir auch das Spiel der Holländer gegen Brasilien gesehen hatten. Dusel, hoffentlich wir heute auch genauso oder überzeugendere Leistung. Die aus Südamerika können schon alle kicken.

Zuvor hatten wir in Northampton eine Menge Arbeit. Einerseits habe ich Allan geholfen beim Terassenbau, anderseits ein bissl Renovierungs- und Reinigungsarbeiten an der Ausrüstung und am Auto sowie Computerarbeit. Also alle Verkaufsaushänge und Anzeigen für Foren und Zeitungen vorgeschrieben, Recherchen für die Zeit in Perth, und endlich auch unsere Flugtickets einmal ausgedruckt. Die Rego fürs Auto online verlängert, wäre in ein paar Tagen ausgelaufen. Und alles erfasst, was so da ist und was verkauft werden kann und was evtl. bleiben soll.

Danach ging es dann wieder zum Bushcamping zum Ellendale Pool, nur 60 km südlich von Geraldton landeinwärts. Und was für ein Spot! fast wie in den Kimberleys die Georges (Schluchten). Vögel ohne Ende, sogar Kookaburras war zu hören (so hoch im Westen!), und all Kleingetier. Mit großem Feuer jeden Tag wurden die doch kühleren Abende überbrückt, Essen jetzt nur noch auf offenem Feuer, und auch zum Frühstück wird gleich die noch heiße Feuerstelle wieder angeworfen zum Aufwärmen morgens und zum Toast machen, na klar.

Tagsüber wurde weiter gearbeitet oder Holz gesammelt, und auch Julie und Allan kamen einen Nachmittag zu Besuch.

Und es es ist so irre, wenn sich der massive Berg im spiegelglatten Wasser spiegelt und den ganzen Tag die irren Geräusche der Vögel mit den Echos, nachts noch mehr Geräusche. Direkt über uns hatten wir ein Päärchen ring-necked parrots, also grüne Papageien, die ein Nest in einem Loch im Baum bezogen hatten. Man konnte bis auf 20 cm an sie rangehen. Sie kletterten die ganze Zeit um einen herum.

Und dann war da noch das Ding mit Sylvies Abwaschschwamm, der nachts aus unserem Geschirrkorb geklaut wurde. Welch Depp klaut denn einen gebrauchten Schwamm. Gut, evtl. waren da noch leckerriechende Reste der abends auf dem Feuer gebratenen Hühnerbeine daran, das macht ja noch Sinn. Aber spurlos verschwunden. Anderntags dann, als ich die Motorhaube öffnete, fand sich der Schwamm und eine Plastiktüte, rechts oben als Bett gebaut, wieder an. Also doch kein Depp. Raffiniert die Tierwelt. Was es auch immer war, für eine Nacht einen windgeschüzten und weichen bushcamping-Platz im Pajero. Sei es ihm gegönnt.

Am Abfahrtstag hatten wir Eis morgens auf dem Tisch, und die Batterie sagte, „zu kalt, keinen Bock“. Dank unseres Jumpstarters aber kein Problem, an die Batterie ran und schon lief der Wagen wieder. Hier auf dem Campground hat der Chef ein Batterieladegerät organisiert und die Batterie hängt seit gestern am Netz und Frischwasser. Die läuft dann wieder wie ne Eins. Und der Jumper ist ja auch wieder voll bis zum Anschlag. Schon ein irres Teil, alles in Einem, Kompressor, Starterbatterie und Lampe und 12 Volt Ladestation für Handy und Batterien. Müssen wir aber leider auch verkaufen, viel zu schwer. Hier bleiben wir sicher bis Montag, dann wird sich heute zeigen, ob wir evtl. noch bis zum Semifinal verlängern oder wieder auf bushtour die beach entlang südwärts Richtung Perth gehen. Endlich mal wieder angeln, denn in Ellendale Pool war keine Zeit. So etwas gibts bei uns auch. Und abends zu kalt, also geniesst die Sommertage zuhause, denn bald ist es auch schon wieder um dann. Dann, wenn wir zurückkommen, und das ist nicht mehr so weit weg, zeitlich jedenfalls.

04.07.2010

großartiger Fussballabend. Nach einer kleinen Schwächephase, viele Fehlpässe, ein furioser Knock Down Fussball für die Argentinier. Wenn ich an das Theater von vor 4 Jahren zurückdenke, als die Argentinier nach dem verlorenen Elfmeterschiessen zu Prügeln anfingen, unfair und unsportlich, dann geschieht denen das ganz recht. Hier in Australien in der Berichterstattung wird der deutsche Fussball nur so mit Lob überhäuft, modern und offensiv, so wie sie das hier gerne als gute Unterhaltung betrachten. Und natürlich ist jetzt ihre eigene Niederlage mit 0:4 gegen Deutschland in der Vorrunde viel besser verkraftbar, alle sind wieder fine, wenn denn England 4:1 und nun Argentinien genauso 4:0 eins auf die Mütze kriegen. Sind ja eine andere Hausnummer im Fussball als Newcomer Australien. Hier ist der Aussie Football Nummer 1, irres hartes und schnelle Spiel, würde mir auch gefallen, wenn das in Deutschland wäre. Aber vermutlich zu hart.

Morgen gehts weiter, 2 Tage bushcamping. Dann versuchen wir wieder eine Bleibe zu finden, um das semifinal in der Nacht gegen Spanien zu verfolgen. Mit dem Finale läuft das dann genauso. Vermutlich werden wir ab 21.7 eine Bleibe in Perth/Freo anmieten, so daß uns noch 16 Tage bushcamping (minus 2 für Fussball) verbleiben. Und dann geht es ja mit dem Verkauf los. Fahrzeug, Trailertent und der 4WD stuff bei ebay und online muss dann gehen. Für die deutschsprachigen Foren (dort plant man ja meist länger im Voraus) stellen wir daher bereitsjetzt unsere Verkaufsofferten ein. Für weitere Informationen bzw. Foto steht Interessenten dann unsere Webseitezur Verfügung. Aus diesem Grunde werden wir den laufenden Banner direkt mit der Verkaufsanzeige verlinken, und nicht mehr aktuell zu unserer Seite. Also derjenige, der noch wissen will, was bei uns so passiert, muss dann über die Rubrik WA Rückweg auf die aktuelle Endphase aus Perth reinklicken.Und dann kommt ja Kanada.

07.07.2010

Fussball-Halbfinal Tag. Nachdem wir das Viertelfinalspiel gegen Argentinien und auch das Wimbledon Finale der Männer verfolgt haben in unserer Cabin in Port Denison, Spezialpreis versteht sich, sind wir am Montag weiter nach Cliff Head, eines der wenigen freien bushcamps vor Perth. Uns bleibt dann eigentlich nur noch Sandy Cape als weitere Station. 2 Tage waren wir in Cliff Head, Wetter tagsüber wieder sonnig und warm, nachts dann großes Feuer, auf dem wir wie immer auch kochen, abends das Dinner und morgens gleich den Toast rösten. Eigentlich Superspot, zum Fischen aber ein wenig zu flach und viel seaweed.

Auch die Entscheidung heute morgen wieder aufzubrechen, fiel uns nicht ganz leicht, denn wieder so ein Special zum Fussballschauen wie in Port Denison zu finden, erschien uns sehr fraglich. Abends sassen wir noch lange mit einem Medizinstudenten aus Perth zusammen, der uns mal die Sichtweise der jungen und akademisch denkenden Australier über Land, Leute und Zukunft verklickerte. War recht nett und Adresse in Perth haben wir natürlich auch. Zu berichten gibt es nur, daß ein großer Delphin, wirklich riesig, jeden Tag einmal vorbeikam. Das Schnaufen hörte man bis ins Lager und dann sind wir halt vor zum Wasser. Er schwamm geruhsam 4 Meter vom Ufer entfernt vorbei, wobei es da maximal 40 cm tief ist. Unglaublich oder?! Jedenfalls brachen wir heute morgen auf und wollten unterwegs zwei Caravanparks checken, ob da was geht mit Fussballschauen. Wenn nicht, hätten wir in Sandy Cape gestoppt und darauf verzichtet. Doch so easy, in Leeman, ein Kaff, das wir immer links liegen gelassen haben, fragte Mike. Und, kein Problem, wir sollen im Zelt auf Powersite für 25$ übernachten, und sie stellen uns einen Fernseher auf in den BBQ-Bereich. Das ist great. Eben war die Chefin da, und drückte uns einen key für eine cabin in die Hand und sagte, wir können da jederzeit rein und sollen da Fussball schauen. Sei doch vermutlich wärmer und nicht so umständlich. Wo gibt es so etwas, einfach so, nix draufbezahlen, das ist eben Australien, easy going. Wir werden zwar im Zelt schlafen, weil unser Bett ist einfach das Beste, und dann stehen wir um 2:30 nachts auf und schauen das Spiel in der Cabin bei Cafe und Wein?!. Und falls uns vorher kalt werden sollte, können wir hier neben unserem Zelt in einem Feuertopf ein Feuer machen. Feuerholz gibt es reichlich nebenan. Irre!!

Ansonsten waren wir vorhin auf der Jetty, um Squid zu fangen, war leider nix. Und jetzt scheiben wir erst einmal ein paar Emails, antworten auf Hausanfragen, ergänzen unsere Verkaufanzeigen mit frischen Fotos, das Fischen kommt dann noch einmal in Sandy Cape. Übrigens ein Haus in Freemantle ist auch verfügbar. Jetzt haben wir sogar noch ein zweites zur Auswahl in Perth, was sich nett anhört. Aber sicher geht es wieder nach Freemantle, da kennen wir uns aus, Werkstatt, Läden und einfach nett. So das wäre es erst einmal für heute. Wenn wir gewinnen, dann werden wir hier noch einmal zum Finale schauen zurückfahren. Sind gerade mal 20 km von Sandy Cape, unserem nächsten bush-camp. Dann geht es den neuen Highway von Cervantes an der Küste runter nach Lancelin, ganz neu aufgemacht, wenn unsere Infos stimmen sollten. War früher eine 4WD Strecke, und bei unserer Hinfahrt noch zu. Da gibt es dann Wedge Island und die dortige Küste, soll super sein zum wilden Campen, da werden wir dann noch einmal bleiben, bevor es nach Perth geht.

09.07.2010

tja, das war wohl nix mit dem Finale! Habe ich mir beinahe gedacht, denn die Erfahrung zeigt, dass oft die Mannschaften rausfliegen, die zuvor tolle Spiele abgeliefert haben. Abgesehen davon ist die Mannschaft auch noch zu jung und hat Zeit genug beim nächsten Mal zuzuschlagen. Spanien war außerdem dran. Daran sieht man, daß ich Spanien favorisiere für das Finale. Abzuwarten bleibt aber das Orakel Octopus Paul, hier auch cuttlefish genannt, mit seiner Prognose. Wir hatten ja berichtet, mit solch Exemplaren wie er längere fights unter Wasser gehabt zu haben. Nicht gerade eine Schönheit, aber sie sollen ausgesprochen intelligent sein und in der Ausdauer zäh, das kann ich bestätigen, und bei weitem nicht so schmackhaft wie Squid (calamares). Man muss ihn über eine Stunde lang kochen, damit er weich wird, und dann wird er hier in vinegar (Essig) eingelegt, ähnlich wie Rollmops, und dann verspeist. Uns war das immer zu aufwendig. Auch als Köder halte ich von Squid mehr. Habe immer noch ein paar Octopus-Arme im Ködereimer, sind nicht der Renner. Man fängt die Kameraden mit einem Metallstab und Haken, wie ein Gaff, nur massiver.

Nun zu uns. Nachdem wir uns die Fussballnacht mit unerfreulichem Ausgang um die Ohren gehauen hatten, sind wir anderntags los Richtung „sandy cape“ zum Bushcampen und zum Abfischen. Doch der Wettergott war ähnlich verärgert über die Leistung gegen Spanien (hatte mehr erwartet), und es stürmt und regnet seitdem ohne Pause. Windgeschwindigkeiten von über 50km und Dauerregen dabei machen ein Campen unsinnig, die Tracks sind teils gar nicht passierbar, auch der neue Highway (Cervantes nach Lancelin an der Küste)ist doch noch nicht offiziell befahrbar und jetzt wieder gesperrt. Demzufolge geht es von hier aus geradewegs nach Perth, oder per erheblichem Umweg ins Landesinnere rein und wieder zurück an die Küste, wobei dort keine bushcamps mehr ausmachbar sind. Übernachtung also quasi nur noch auf einem Caravanpark möglich. So haben wir gleich hier in Jurien Bay beim Caravanpark nachgefragt, das ist immer noch an der beach, ob was geht. Und es ging. Jetzt stecken wir in einem alten Caravan mit Riesenvorbau, haben Heizung, Ofen und Herd, komplette Küche, Sofas und Fernseher, und viel Platz, um im Warmen und Trockenen dem üblen Wetter zu trotzen. Heute wird recherchiert, wie das mit den Umschreibungen der Rego von SA nach WA im Einzelnen funktioniert, ne Menge Emails und weitere Vorbereitungen für Perth getroffen.

Rausgehen kann man nicht.

Es bläst einen weg, dabei strömender Regen, und kalt 15 Grad tagsüber. Nur in Deutschland Hitzewelle, die verschont der Wettergott, haben ja genug gelitten am Mittwoch. Zu Erwähnen bleibt, das Deutschland gerade hier in down under sehr viel Sympathie gewonnen hat, durch den offensiven und guten Fussball, den sie gezeigt haben. Ständig wird nur in den höchsten Tönen geschwärmt und übrigens täglich Berichterstattung. Wer hätte das gedacht. Wir bleiben hier evtl. bis Sonntag, ist auch wieder ein Special, und dann soll es ab Montag wieder besser werden. Also viel Power, voll Coverage und ein bissl Luxus… so wie dann in Perth auch bald wieder… und dann kommt ja Kanada…

18.07.2010

also der letzte Bericht von der Reise per Campertrailer, danach am Dienstag sind wir dann in Perth/Freo in einem Appartment. Das ist abgemacht und gilt für die letzten Wochen bis zum 18. August, dann geht es ja per Flieger nach Adelaide zurück, und am kommenden Tag (19. Aug) über Auckland geradewegs nach Vancouver. Wir haben einerseits einen so langen Endzeitraum eingeplant, um alle Verkaufsangelegenheiten in aller Ruhe anzugehen, anderseits ist es auch nicht unbedingt das Outdoor-Campwetter bei nachts 2-4 Grad, zumindest zur Zeit in Perth und es gibt auch noch genug Besuche in Perth und Einkäufe für Kanada zu erledigen.

Aber wie gings weiter. Von Jurien Bay aus unserem luxuriösen Van ging es über eine bushcamping-Nacht unmittelbar vor Lancelin im Landesinneren mit großem Feuer dann weiter anderntags an der Küste an allen kleinen Orten vorbei bis nach Guilderton auf den Caravanpark. Eine Empfehlung von Freunden, Ken und Jean aus Mandurah, und dieser ist wirklich einen Halt wert. Toll gelegen am rivemouth, auch gut zum Kayakfahren (leider ja nicht mehr da), zum Breamfischen, aber keine Lust mehr, aber wir hatten auch so noch 2 schöne sonnige Tage an der Beach. Guter Caravanpark mit kitchen und nix los trotz Schulferien.

Dann ging es weiter Richtung Midland. Den NP Avon haben wir aufgrund der Regenfälle und ausschliesslich 4WD-Anfahrt gestrichen, evtl. zu hart für die letzten Tage, und alles wird wieder dreckig. Doch bereits 50km vor Midland und Großraum Perth gibt es keinerlei wilden Campplätze mehr, keine die wir ausfindig machen konnten. Und der Caravanpark in Midland ist laut und unterste Kategorie für teueres Geld, zumindest der eine, den wir checkten. Und wir wolten ja unbdingt noch einmal am Feuer sitzen und die Natur im Bush erleben, aber wo?! Uns verschlug es dann östlich hinter Mundaring an den Lake Leschenaultia, ein Klasse-Platz an einem See, eine Kombination aus nicht kommerziellem Caravanpark und Bushcamp. Feuermachen kein Problem, heiße Duschen (richtig gute sanitäre Anlagen) und Powerpoints, wie auf Caravanpark, und noch dazu Natur mit See, vielen Vögeln und Possums. Hier sitzen einem die grünen Papageien quasi auf der Schulter, Macpies und Kookaburras, und Puckekos (water henn) rennen durchs Lager. Noch keine Känguruhs gesichtet, aber kommt vielleicht noch. Das Ganze kostet schlappe 16$ per night für 2 und ist absolut angemessen.

Jetzt im Winter nix los, im Sommer sicher sehr busy, ein paar Vandalen am Freitagnacht und ein paar Hardcorecamper wie wir. Keine Caravans erlaubt nur trailer und trailertents. Hier bleiben wir bis Dienstag, also noch 2 Tage. Übrigens voll Coverage für Handy und Internet, sowie unbegrenzt Power. Haben unser Lager groß aufgestellt. Inside der wall ist es abends gar nicht so kalt, wenn der Strahler und Petroleumlampen laufen, die Wärme bleibt drinnen, oder eben großes Feuer draußen. Wir erwarten auch noch Eva, die österreichische Krankenschwester zu Besuch. Sie will sich das Trailertent anschauen, aber wie ich gerade erfahre, liegt sie krank im Bett. Vielleicht morgen. Aber kein Problem, der Platz hätte nicht besser sein können zum „Abcampen“, ein wenig Luxus und doch in der Natur, Feuer und wildlife-Spektakel.

Die letzten Berichte werden dann aus Perth/Freo kommen. Kein Camping mehr. Berichte aus Stadtleben, Verkaufsangelegenheiten, Kanadavorbereitung oder einfach ein paar Anekdoten über Australien zum Abschluss.

Hier die erste…

Episode Aborigines

Aboriginal auch gleich blackfeller (andere whitefeller) sind nicht alle grundsätzlich schwarz. Viele Untergruppen, also kein einheitlicher Stamm, mit Gruppen wie Korri, Murri (SA), Nanja… sie liefen auch nicht alle nackt herum und nicht alle spielen Didgeridoo… leben heute großteils in sog. communities in Selbstverwaltung (Dorfgemeinschaften), wo eigenständig alle Gelder verwaltet werden aus Bergbau- und Minengesellschaften (Miete), aus Abo-Kunst, Tourismus, Herstellung von pflanzlichen Souvenirs oder Regierungsunterstützung… Aboriginals sind vielmals als Kinder von Natur aus blond. Später werden sie doch röstbraun-rötlich bis dunkel. Da sie ihre Haare aber mit Schmutz und Lehm einreiben gegen die Sonne, ist dies nicht auf den ersten Blick erkennbar. Wenn viele glauben, es wären die Mischkinder von Einwanderern, sind sie im Irrtum. Bereits nicht gemischte Urbevölkerung ist während der Kindheit oft blond. Cathy Freeman, 400 m Olympia-Siegerin in Sydney, war das sportliche Vorbild und gab viel Selbstbewusstsein. Festzuhalten ist, dass nach der Besiedlung durch die Europäer (vornehmlich Engländer) Hundertausende an Krankheiten starben und schlichtweg ermordet wurden. Später dann durch Kampagnen wie Generation der „stolen generation“ (Kinder entführt) und der „stolen wages“ (Löhne gestohlen) alles unter englischer Regierungsgewalt schwer misshandelt und bis heute nicht gesellschaftsfähig. Auch heute noch, überproportional vertreten in Gefängnissen, Arbeitslosigkeit, Analphabeten… auch Alkohol und andere Drogen immer noch verbreitet. Alkohol können sie genetisch nicht so verarbeiten wie der weiße Mann, daher die enormen Probleme. Wir selbst hatten nie ein Problem mit ihnen, aber auch ehrlich gesagt wenig bis gar keinen intensiven Kontakt. Ihre Sprache ist von Haus aus laut und hemmungslos, für uns klingt das sofort nach Streit, ist aber eher vergnügtes „Spielen“ am Strand. Nur wenn Alkohol ins Spiel kommt, besser das Weite suchen, es sei denn man ist geil auf Streit. Heute vielleicht 4 % der Bevölkerung. Für die ältere weiße Generation, von Haus aus „ausländerfeindlich“ wie in Deutschland auch, gerade in WA, sind die Aboriginals eher kein großes „Feindbild“ mehr, es geht eher gegen alles Asiatische wie Vietnam-Chinese-Phillipines. Dies ist so wie ich es empfinde, rein subjektiv, andere mögen das anders sehen.

20.07.2010

wir sind in der Stadt. Ausgecampt!! zumindest erst einmal hier in Australien dieses Jahr. Jetzt gilt es alles zu cleanen, Papiere zu ordnen, zu verpacken, Besuche zu machen, Canada vorzubereiten, die Verkäufe unter Dach und Fach zu bringen, und selbst Einkäufe zu erledigen (brauche unbedingt Jacke)und den Luxus und Stress des Stadtlebens zu genioeßen. Das Abcampen am See war ausgezeichnet. Eva, die Nurse, kam auch noch vorbei, um sich den Trailer anzuschauen und hat Interesse. Sie gibt in den kommenden Tagen Bescheid. Und hier noch einmal schöne Fotos vom Pukeko (so in NZ / hier: water hen)) und den neck ringed parrots (grüne Papageien).

Pukeko
Papagai
beißt der doch glatt in unseren Käse

Dann später mehr, wie es so läuft hier in Perth.

Australien 2005 – 1. Etappe – Sydney/Melbourne nach Perth

15.04.2005 – Beginn in Sydney

Gut angekommen in Sydney, also reibungslose Ausreise aus NZ, zwar die 25$ each Ausreise-fee bezahlt, doch sonst Einchecken bei Emirates trotz 4 Kilo zuviel problemlos, Flug absolut in Ordnung und zu unserer Überraschung auch die Einreiseformalitäten nach Australien unbürokratisch und bei Micha zumindest blitzschnell. Durch Zeitumstellung war es auch erst sieben Uhr abends, 23 Grad warm, und bei der Information hieß es, der Airportshuttle faehrt fuer 9$ each in die city, Taxis liegen bei 35$. Also raus auf Stand 7 vor der Tuer zum shuttle. Ein Returnticket kostet sogar nur 14$ und der Bus faehrt nicht irgendeine Station an, sondern faehrt jeden Mitfahrenden genau vor die Tuer seines Hotels (also wie ein Taxi). Man lernt so gleich die Stadt kennen und auch ein paar andere Hotels, bis man dann sein eigenes erreicht. Genauso wird man abgeholt, ruft eine Nummer an und dies ca. 1 Stunde vor seiner Abholzeit (die braucht er naemlich) und man wird wieder abgeholt. So sind wir gleich mit dem returnticket ausgestattet, denn der Transfer nach Melbourne geht am 18.4. in drei Tagen mittags mit Quantas per Flieger ueber die Buehne. Ticket im Internet fuer 63$ plus 30$ tax eingekauft, das ist zwar mehr als der Greyhoundbus mit 66$ kostet, aber der faehrt auch 10,5 Stunden (wenn nix is) und das kann ich weder meinen langen Beinen noch meiner Lunge von wegen Klimaanlage antun. Abgesehen davon waeren wir sehr spaet in Melbourne und so koennen wir durchaus noch etwas erledigen am selben Tag. Da wir ein Apartment angemietet haben wie immer auch online, komplett mit Kueche, heißt es also auch, Fruehstueck und Getraenke sind einzukaufen und so etwas. So zu Sydney… ist schon eine geile Stadt, und als Millionenmetropole gar nicht unuebersichtlich. Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind einfach klasse und guenstig. Fuer die Touris werden obendrein etliche “Erleichterungen“ angeboten, so wie der Sydneypass 3/5/7 Tage oder Explorerstadtbus und Hafenrundfahrten. Mit Infomaterial kann man sich bereits ausreichend am Flughafen ausstatten, am interessantesten sind die Discounts von bis zu 30 % auf Eintritt bei Aquarium, Museen usw. Also die Ermaessigungsbons ausschneiden, ausreißen, oder wie auch immer, jedenfalls aufheben und den Rest an Info kann man durchlesen und dann getrost abhacken. Zwecks Orientierung, was man machen will, ist es OK, machen muss man es aber auf eigene Faust. Das ist kinderleicht, ab zum Faehranleger „Circular Quay“, Mittelpunkt der Stadt, direkt neben Oper und Harbourbridge.

Dort nach einem Tagespass „day tripper“ fragen, der kostet schlappe 15$ und dann kann man jede ferry und die cityrail nutzen, so oft und solange man will diesen einen Tag. Frueh raus heißt das, man kann wirklich nahezu ueberall mit der Ferry hinkommen. Eine Hafenrundfahrt ist so auch allemal besser zu machen und vor allen Dingen guenstiger, also raus nach Manley, zum Zoo, Paramatta oder auch Aquarium, fishmarket, alles easy. Zurueck nach Kings Cross, Potts Point oder andere suburbs geht ebenfalls, sogar raus bis an die Bondibeach geht es dann mit der cityrail, so etwas wie die Metro, faehrt mal oben, dann wieder unten. Das ist das staedtische Fahrangebot fuer die Einheimischen (Faehren auch). Warum soll man also auf irgendwelche Privatfirmen ausweichen, ob nun fuer Rundfahrten im Hafen oder in der Stadt, wenn es so besser und fuer ein Minimum an Geld zu machen ist gegenueber den anderen Angeboten. So haben es wir gemacht, war ein anstrengender Tag, aber der hat sich gelohnt. Aquarium, fuer uns ein Muss, Faehren nicht alle aber die wichtigen Strecken einfach super, sogar ein Aldi in Manley am Anleger war mit dabei, Fruehstueck gesichert, und sonst alle Ausblicke genutzt, sind einfach grandios. Nur „The Rocks“ platzte vor Touris aus allen Naehten, nicht so mein Ding. Auch das Hochklettern auf die bridge, fuer 100 $ haben wir uns verkniffen aus Kostengruenden, war auch besser so, haette da scheinst nicht alleine gehen duerfen, sondern angekettet an Koreaner, Amis und Fettleibige (da gibt’s hier echt viele, und die stoert`s selbst scheinst gar nicht, mich aber) … alles in allem aber sehr lohnenswert und klasse… wir wohnen hier uebrigens in Potts Point neben Kings Cross in einem 3 Sternehotel, ebenfalls Lastminute im Net gebucht, und nach 3 Monaten „Autocamping“ in NZ ist das Luxus. Morgen gibt’s einen Triathlon unten gegenueber der Oper, den schauen wir uns an, dann noch den Citykern, ein Museum kommt dazu und das langt dann auch.

17.04.2005 – 2. Tag Syndey

Nach dem Fruehstueck auf dem Zimmer, selbst gemacht natuerlich, obwohl uns das Haus einen Sonderpreis von 8 $ each (50% discount) anbot, da das Zimmer mit amerikanischer Barkueche ausgestattet ist mit einen Wasserkocher, Tee und Kaffee auch vorhanden; hat ohnehin fast jedes Hotel im Angebot. Danach dann raus um die Ecke zum „bekannten“ Backpacker „Carmaket Kings Cross“ gleich 100 Meter weiter, macht erst um 9 Uhr auf, also zuvor ins Internet fuer 3 $, solange man will. Das ist absolut OK, denn dann ist die Homepage wieder auf aktuellen Stand. Zurueck zum Carmarket, insgesamt waren 6 PKW, 8 selbst ausgebaute VANS oder Kleinbusse und 3 four-wheel-drive Jeeps im Angebot. Recht schwach und Nachfrage scheinbar auch. Also das soll in der Hochsaison auch nicht viel besser sein. Nicht gerade ueberzeugend, die einen Schweizer sitzen schon 6 Tage da rum von morgens 9 bis abends 5 Uhr. Also auch nicht so toll fuer die! Zumindest bieten alle meist auch Kocher, Zelte und so weiter mit dazu an, also fuer alle die wenig Zeit haben, sicher immer noch eine Alternative. Ein Jeep sah ganz gut aus von einem jungen Deutschen, Baujahr 90 und ganz gut in Schuss. Jedenfalls haben wir nette Infos eingeholt, worauf man achten sollte, das in der Muttersprache dazu, also war zwecks Orientierung ganz OK. Weiter dann zu Fuß in die Stadt bei blauem Himmel und 26 Grad. Die Sonne hat noch ganz schoen Power! Ist nur ein Katzensprung zum Botanischen Garten, und der ist klasse mit Government House und viel Schatten, mit vielen Voegeln und Palmen, das gleich nebenan von Skyline und Hafen. Was heißt Hafen, eigentlich ist ganz Sydney ja ein großer Hafen. Dann ein bisschen rein in die Skyline, wenig Hektik trotz Großstadtmetropole. Also Sydney sollte meiner Meinung nach bei einem Australientrip mit auf dem Programm stehen, es wird seinem positiven Ruf tatsaechlich gerecht. Sylvie ist jedenfalls ganz begeistert. Viel gibt es nicht mehr dazu zu sagen, da muss man selbst hin. Museum haben wir uns geschenkt, da wir die discount-bons vergessen haben im Hotel. Melbourne hat sicher auch eins, wenn es regnet vielleicht. Jetzt noch einmal raus zum Fastfoodrestaurant „Hungry Jacks“, wir haben fuer die Gutscheine geschenkt bekommen (50%). So kostet ein Klasseburger gerade mal schlappe 2 € umgerechnet, ein Cheeseburger 1 €. Da werden wir von 5 € massig satt, das zu zweit. Noch ein paar Infos aus dem Net holen wegen anstehendem Wagenkauf in Melbourne und ab ins Bett. Morgen geht’s nach Melbourne zurueck. 2 Tage reichen fuer Sydney, wenn man echt Gas gibt, denn um die Stadt richtig kennen zu lernen, muss man ohnehin 3 Monate bleiben. Die Zeit ist nicht vorgesehen. Aussagekraeftiger als alles Geschreibsel sind vielleicht die Bilder, denn so gegensaetzlich ist die Großstadt Sydney, wie man sieht.

26.04.2006

Von Sydney aus ging es nach Melbourne per Flieger mit Quantas, auch schon in Neuseeland im Internet gebucht. Quantas war billiger als Virgin Blue, 63$ each + Tax. Die Busfahrt haette uns zwar insgesamt nur 136$ gekostet mit dem Greyhoundbus, dauert aber ueber 10 Stunden und dann waeren wir zu spaet in unser zuvor gebuchtes Appartement in Melbourne angekommen. Aus diesem Grunde entschieden wir uns zu dem Flug, das war gut so, denn so hatten wir gleich noch am ersten Tag Zeit, uns um wichtige Dinge zu kuemmern. Auch Entscheidung Quantas war gut, da Quantas ein Limit von 32 kg pro Gepaeckstueck hat und wir lagen mit beiden Gepaeckstuecken weit ueber 20 kg. In Melbourne gegen Nachmittag angekommen, ging’s raus in unser self-contained 3,5*Appartement in St. Kilda. Vielleicht ein bisschen zu luxurioes, doch es sollte sich auch hier zeigen, dass fuer die stressigen Tage, die uns bevorstanden, eine anstaendige Unterkunft sehr hilfreich war, um wenigstens zur Ruhe zu kommen. Jetzt ging es ja nur noch darum, welches Auto es sein sollte und wie die naechsten Monate ablaufen koennten. Das ist eine Basisentscheidung, denn wenn man da Fehler macht, lassen sie sich kaum wieder ausbuegeln. Ueberlegungen wie 4-wheel-drive oder Campervan oder normaler PKW und dann mit Zelt oder wie auch immer sind nicht einfach, wenn man von verschiedenen Seiten unterschiedliche Informationen bekommt, die dann noch sehr subjektiv ausfallen. Und wer Fremdes weiß schon, wie wir uns die naechsten Monate vorstellen, wenn wir es selber noch nicht einmal genau wissen. Nach den 9 Monaten Rundreise Australien sollte man mich fragen, dann wuesste ich es. Jedenfalls langes Geschreibsel kurzer Sinn, die kommenden 5 Tage mit gebuchter Unterkunft waren 10 Stunden Fulltime-Job mit Besuch von X-Autohaendlern, Großmaerkten, Outdoorshops und Flohmarkt. Dazu die Besuche bei den mir bekannten Deutschstaemmigen, die ich anlaesslich der Deaflympics kennen gelernt hatte. Gegessen wurde kaum, geschlafen nur das notwendige Maß und es war ganz schoen stressig. Vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass die 3 Monate zuvor das Leben nur in Natur und gering bevoelkertem Gebiet stattfand. Melbourne mit seinen 4 Millionen und dementsprechenden Verkehr wirkt auch nicht immer gastfreundlich. Ob das nun das Gehupe auf den Straßen ist, die „scheiß“ roten Ampeln oder auch die Menschen. Zum Teil sind sie genauso oder mehr gestresst als die Leute in Muenchen, dazu dann noch die Sprachprobleme bei den doch ins Detail gehenden Fragen und anstehenden Kaufverhandlungen ums Auto. Dann schlugen wir bei einem Autohaendler zu und kauften eigentlich den billigsten Wagen, der uns angeboten wurde, aber bei Weitem nicht den schlechtesten Eindruck machte. Das Ganze bei einem Autohaendler im Stadtteil Moorabbin, bei einem netten italienisch staemmigen cardealer namens Paul Fazzatori, der echt OK ist. Vermutlich aber immer noch mit 200 % Aufschlag und Autohaendler sind ja sowieso alles Ganoven (aber wenigstens nett sollten sie sein). Auch immer wieder hilfreich stand uns der Deutsche Eddie Zerbin zur Seite, der eine kleine Fabrik fuer Campingteile betreibt und uns und dem DGS zuvor schon bei den Deaflympics sehr geholfen hat. Dort war auch mein Material untergestellt waehrend unserer Zeit in Neuseeland. Eddie gab uns Informationen, wo man am besten etwas einkauft und hat auch sonst in seiner Halle nach Sachen gekramt und managte auch die Autoversicherung „ThirdParty“ incl. Teilkasko beim RACV. Nicht Mitglied geworden sind wir beim RACV (australischer ADAC), weil die einfach total unfreundlich waren, zumindest in Melbourne. In Geelong dagegen, wo ich die Versicherungspolice unterschieb, waren sie durchaus sehr hilfsbereit. Es geht also, auch ohne Mitgliedschaft eine Versicherung, wer es noch nicht weiß. Des Weiteren bleibt unbedingt zu erwaehnen der Juergen Kiefer, ebenfalls deutschstaemmig und Schwabe mit seiner Autowerkstatt, der nicht nur den gekauften Wagen von Grund auf inspizierte und uns zugleich auch Quartier anbot in seinem schoenen Haus, das wir dann fuer 2 Naechte nutzten, weil wir mit der eingeplanten Zeit ja nicht ganz hinkamen. Aus fuenf Tagen wurden sieben. Von ihm bekamen wir auch etliche gebrauchte Dinge wie Campinggrill, Tisch und Werkzeug, das wir dann nicht mehr zu kaufen brauchten. Und schon waeren wir wieder beim Auto, wir kauften einen Mitsubishi Pajero 4-wheel-drive Baujahr 85 fuer 5000$, spaeter gab es 200 $ retour fuer fehlende Sicherheitsnuss fuer die Felgen, aber incl. 12-monatiger Rego (beinhaltet Grundversicherung und Anmeldung), sowie Road Worthiness Certificat (so was wie deutscher TUEV), Stamp Duty (4 %-tige Verkaufssteuer) und 12-monatiger Warranty (Garantie auf alle wichtigen Teile – wenn man alle 5000 km kleine Inspektion macht, ca. 60 $). Der Wagen laeuft bisher 438 km absolut einwandfrei und das mit unleaded Petrol fuer Liter 1$ = 60 Eurocent. Zu erledigen war natuerlich auch Buchung unserer Rueckflugtickets wie und wo und wann, australisches Konto bei der Citibank, das per Kreditkarte einwandfrei funktioniert, dann der Selbstausbau des Fahrzeuges sowie der gesamte Einkauf von Outdoorutensilien und Lebensmittel fuer die kommenden Wochen. Dabei ist zu erwaehnen der Aldi in Melbourne, den es nur in den großen Metropolen gibt und auch ein Flohmarkt im Stadtteil Wanterna im Sued-Osten Melbournes jeden Sonntag. Doch das Ganze kostet dementsprechend viel Zeit, da das eine oder andere in unterschiedlichen Laeden doch nachgekauft werden muss. Der Wagen ist jedenfalls jetzt fuers erste hervorragend bestueckt, so dass wir unterwegs sind auf der ersten Tour der Great Ocean Road von Melbourne nach Adelaide. Wir sitzen bei Kerzenschein und Oellampe nach laengerem Stadtaufenthalt alleine im Naturpark bei wilder Uebernachtung im Otway Nationalpark, um uns herum Vogelgekreische und anderes Getier. Weit und breit kein Mensch und wir genießen fuer den Anfang die Ruhe und das Alleinsein. Nochmals vielen Dank denen, die uns bei den stressigen Tagen der letzten Woche geholfen haben; ich glaube, in 1 Woche das zu erledigen, was zu erledigen war, ist schon eine gute Leistung. Man sollte also Minimum 1 Woche fuer so ein Vorhaben einplanen. Kommentar zum Backpackermarkt in Sydney oder auch zu den Kameraden in Melbourne, die gerade versuchen ihre Autos zu verkaufen, oft ohne Zulassung, Besitzurkunden und in teils miserablem, nicht verkehrssicherem Zustand. Auch diesen Markt haben wir natuerlich eruiert. Ausgesprochen schwierig fuer sie zurzeit ihre Karren wieder abzustoßen. Jedenfalls wenn unser Wagen so laeuft wie er jetzt momentan laeuft, dann steht einer gelungenen Australienreise eigentlich nichts mehr im Wege. Wir hoffen, dann irgendwann gesund und munter, von vielen Erlebnissen erzaehlend, nach Melbourne zurueckzukehren, um dann eine kleine Party mit all denen, die uns geholfen haben, zu feiern und zu berichten. Bis auf weiteres sind Sylvie und Micha wieder auf Tour.

29.04.2005

Die erste Nacht im Fahrzeug war vom Schlafkomfort und Platz her absolut OK. Auch das Brett hielt trotz Aengsten von Sylvie. Sie denkt immer noch, ich sei einfach zu schwer. Trotz der 6 Kilo oder 10, die ich bereits verloren habe. Am fruehen Morgen gab es dann auch den ersten Koalabaeren in greifbarer Naehe,

nachts waren Fuechse am Muell und spielten damit herum, ansonsten ein Wald ausschließlich mit Eukalyptusbaeumen. Weiter ging’s dann auf der „Great Ocean Road“. Schon sicher eindrucksvoll die Spots, die sich einem bieten. Sicher noch eindrucksvoller, wenn man aus dem duesteren Deutschland direkt hierher startet. Uns haengt in diesem Falle ja Neuseeland mit seinen Straenden und Spots im Nacken, dass es nicht mehr ganz den AHA-Effekt ausloest. Es ist OK! Positiv ueberrascht sind wir, dass die Preise nicht teuerer sind als die in NZ und auch die Informationsbueros hier nicht mit Karten und Infos geizen. Also man braucht maximal ein Buch ueber Australien, den Rest bekommt man vor Ort. Und ganz besonders positiv die Campinggrunds in den Nationalparks kosten zurzeit keinerlei Gebuehren (nur zu Ostern Weihnachten und so), teils mit Toiletten und Wasser, BBQ oder Feuerstellen. Das ist echt klasse. Also werden wir vermutlich vom Etat durchaus hinkommen, wenn nicht Unvorhergesehenes passiert, ein neuer Wagen gekauft werden muss oder sonst etwas. Drei Tage waren wir jetzt in verschiedenen Parks unterwegs, immer wild, heute auf kommerziellem Campinggrund, auch nur 10$ each, Waesche waschen (hat sich einiges angesammelt), Computerlisten und Netseite bearbeiten, Batterien aufladen und in den Pool springen hier. Außer uns nur noch ein Paerchen auf diesem absolut neuen Platz, einfach TOP. Hier in Warrnambool diesen Superklasse Campground „Hopkins River“ ausfindig gemacht. Heute passierten wir die „12 Apostel“ und weitere Spots.

Den Nationalpark „Grampiens“ nehmen wir auf der Rueckfahrt in neun Monaten mit. Ansonsten erst einmal straight way an der Kueste entlang, dann werden wir rueber nach Kangoroo-Island gehen mit dem Auto versteht sich, dann Adelaide und weiter nach Perth an der Sued-West-Kueste. Zu erwaehnen vielleicht noch den ersten Fisch-Fang „Aussie-Salmon“, gestern von der Kueste aus bei Johanna Beach, mit geliehenem Koeder. Easy, und jetzt nahezu perfekt ausgeruestet (fuer unsere Verhaeltnisse) und frohen Mutes gehen wir weiter. Ach so noch das, man braucht auch fuer das Meer eine Angellizenz in Victoria, die ist nicht teuer und in jeder Information zu beschaffen. Sie beinhaltet aber auch das Angeln an Seen und Fluessen, dann ist das absolut eventuell vertretbar die 11$ fuer 48 Tage Victoria. Sollen sie haben das Geld! Das Wetter hat sich ein bissl verschlechtert, doch das gehoert auch dazu. War uns laut Wetterbericht ja bekannt, auf die kann man sich hier sogar verlassen. In drei Tagen wird es wieder besser. Also bis dann.

05.05.2005

Also, wir stecken kurz vor Adelaide, werden morgen da hineinfahren, Stadt anschauen, Einkaufen, Tanken und bei „bunnings“ 2 falsch gekaufte Schlaeuche umtauschen. Und am selben Tage soll es dann auch wieder raus aus der Stadt gehen, immer noch traumatisiert von der Großstadt Melbourne, „noch keinen wirklichen Bock auf Stadt“ heißt das anders formuliert. Uebernachtung evtl. in Port Adelaide außerhalb und weiter westlich auf unserer Tour. Jeder der sich auskennt, wird sich jetzt fragen, wieso die wollten doch nach „Kangaroo Island“. Diese Tour haben wir verworfen aufgrund neuer Informationen seitens eines aelteren Paares, gebuertig in Holland, lebend in Australia. An einem Abend auf einem Campingplatz saß man zusammen und sie gaben uns wertvolle Tipps fuer unsere weitere Tour. Er, begeisterter Angler und Naturfreund, obendrein hatte er als Promoter die ersten großen Motocrossevents in Australien und spaeter weltweit mit mehr als 25000 Besuchern organisiert. Dabei die gesamte europaeische Weltspitze! Sie sind jetzt als Rentner mit Wohnwagen und Landcruiser unterwegs und erkunden nun Australiens Weite. Ausgesprochen netter Abend und sehr ergiebige Gespraeche und Tipps. Sehr gut zu verstehen, was das Englisch angeht, gilt aber nach wie vor nicht fuer alle Einheimischen, obwohl sich unser Englisch durchaus gebessert hat. Von der Aussprache ist mir Sylvie mittlerweile bereits ueberlegen, im Small Talk noch nicht ganz. Jedenfalls haben wir entschieden Kangaroo Island links liegen zu lassen, da einerseits erhebliche Faehrkosten entstanden andererseits auch auf der Insel UEbernachtungskosten fuer Parks und Eintrittsgebuehren zu erwarten gewesen waeren. Die Insel wird von Schulklassen und Touris stark frequentiert, dementsprechend soll das Leben dort kosten, und wenn auf der anderen Seite jetzt der Schlenker suedlich nach Port Augusta auf die „Eyre Peninsula“ stattdessen auf dem Programm steht. Eher vergessen vom Tourismus, Anglerparadies, Nationalparks und traumhafte Natur erwarten uns dort. Also geht’s dorthin. Danach auf die beruehmte „Nullarbor“ Strecke durch Aborigine Gebiet, der laengsten Geradeausstrecke der Welt, extremer Steilkueste, alles absolut einsam abenteuerlich noch heute, schroff und karg zugleich.

Aber was war bisher nach dem letzten Bericht…. Wir arbeiten uns von Nationalpark zu Nationalpark u.a. Lake Monebeong, Lower Glenelg NP, Canunda NP, Little Dip NP und Coorong NP vor; d.h. alle UEbernachtungen waren auf Campgrounds von Nationalparks, nur einen bezahlten wir mit 10$, alle unterschiedlich gelegen, einer am Salzsee zwischen dichten Eukalyptusbaeumen, der andere am River mit durchziehendenSchluchten. Das Wetter ist eher durchwachsen, an der See abends bzw. nachts noch maeßig warm, im NP „Glenelg“ war’s zwar am schoensten aber arschkalt. Angeln steht momentan nicht im Vordergrund, da ein bequemer Zugang zur See ausgesprochen schwierig ist, dagegen haben wir mittlerweile unser gesamtes Kochequipment durchgetestet, d.h. die extra Gasflasche mit BBQ-Grill oder auch 2-Flammen-Kocher funktionieren mittlerweile einwandfrei, auch ist die sonstige Ausstattung nahezu komplett, auch ein 2-Mann-Zelt ist bereits dabei (fuer Peer spaeter). Der Wagen laeuft ebenfalls hervorragend, Verbrauch liegt ca. bei 13 Litern, auch 4-wheel-drive-Strecken, die in den Nationalparks oft gegeben sind, haben wir bereits durchfahren. Probleme entstanden nur bei sehr tiefen duenenverwehten Pisten, wo der Wagen doch erhebliche Probleme hat und wir davon absahen, uns festzufahren.

Entweder ist der Wagen ein bisschen zu schwer und man muesste eigentlich dementsprechend den Reifendruck um mehr als 50 % absenken, um ein Durchfahren zu ermoeglichen. Da wir aber noch keinen Lift-Jack (akkubetriebener Reifenfueller) dabeihaben, vielleicht das Einzige was noch her muss, ersparten wir uns den ersten unfreiwilligen Stopp. Ein Kaenguru verfehlten wir auch knapp mit unserem Bullbar am helllichten Tage bei Geschwindigkeit 60 km/h, dafuer sahen wir 1 oder 2 tot am Straßenrand liegen. Hier liegen also eher tote Kaengurus am Straßenrand herum als Opossums wie in Neuseeland. Erwartungsgemaeß ist auch der Unterschied zu Neuseeland festzustellen, dass die Entfernungen von Spot zu Spot erheblich weiter sind, doch das Fahren im Mitsubishi ist derart angenehm, dass dies bisher keinerlei Belastung darstellte. Kartenmaterial bekommt man zu genuege bei den Informationsstellen, die man auf alle Faelle immer anfahren sollte. Die Campgrounds im Nationalpark sind jetzt zur beginnenden Winterzeit wie ausgestorben, man steht alleine oder max. zu zweit auf einem großen Platz. Auch dort finden sich oft Toiletten, Tische oder ggf. auch Feuerstellen, die man im Winter nutzen kann. Man sollte an geeigneter Stelle seinen Sack mit Feuerholz immer wieder rechtzeitig bestuecken, auch der schwarze Duschsack von Sylvies Vater kam bereits zum Einsatz. Eingedeckt haben wir uns jetzt auch mit gekauftem Koeder wie Squid und Pilchards, so dass dem Fischen auf der Eyre Halbinsel nichts mehr im Wege steht. Eine Fehlinformation ueber die Angellizenz war, dass man in allen Bundesstaaten eine solche benoetigt. Das ist absoluter Bullshit, in South-, Westaustralien und Northern Territory ist das Fischen und Angeln in allen Seen, Fluessen und Meer absolut frei; fuer Queensland, NSW und Victoria dagegen braucht man dagegen eine Lizenz. Die Tierwelt ist bisher genauso weitlaeufig wie das Land, das soll heißen, man wird nicht mit Viechern ueberhaeuft, doch das aendert sich sicher in den weniger abgezaeunten Gebieten. Die Australier sind durchaus alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, auch wenn nicht jeder immer einwandfrei zu verstehen ist. „Abos“ (Aborigines) sind bislang kaum gesichtet worden, das muss aber auch kein Nachteil sein. Weiterhin ist die Devise “frueh zu Bett und zeitiges Aufstehen“ angesagt. Jetzt ist es halb neun, dieser Text ist verfasst und wir brechen auf weiter in Richtung Adelaide. Als erstes Resuemee laesst sich feststellen, dass der Kostenplan durchaus realisierbar ist und alles ganz prima klappt. Es koennte etwas waermer sein, doch was soll’s, braungebrannt und naturgegerbt sind wir ja sowieso schon. In Deutschland beginnt ja jetzt der Fruehling, auch die Fußballsaison des DGS startet bald und in die Richtung beste Grueße von Micha. Bis auf weiteres, Micha und Sylvie

11.05.2005

und mal wieder eine Berichterstattung! Die zeitlichen Abstaende der einzelnen Reisebeschreibungen passen sich der Weite des Landes an, also nicht Muedigkeit oder Unlust sind Grund fuer die „stockende“ Berichterstattung, sondern einfach die Entfernungen, die zu absolvieren sind, und auch die Moeglichkeiten Internetzugang zu finden, sind einfach begrenzt. Jetzt zum aktuellen Stand. Heute ist der 11.05. und wir sind kurz vor Ceduna, das Tor zur Nullarbor-Strecke, dann stehen uns 1200 km OEdland/Halbwueste und Steilkueste bevor…sicher ein Erlebnis!?…und nun zu dem was war… die Entscheidung, Kangaroo Island links liegenzulassen, war im Nachhinein absolut die Richtige. Doch zuvor ging es hinein nach Adelaide, auch wieder Großstadt mit immerhin 1 Million Einwohner, uebersichtlicher und nicht ganz so verkehrschaotisch wie Melbourne, doch so richtig Begeisterung wollte auch nicht aufkommen. Zumindest Internet und die restlichen Einkaeufe wurden erledigt. Schnell ging’s wieder raus aus Adelaide auf direktem Wege nach Port Augusta. Unterwegs stoppten wir an ein paar wilden Campplaetzen, die uns aber nicht vom Hocker rissen, so dass wir weiterfuhren. Das erste Mal waren wir nun satte 500 km als Tagestour unterwegs, leicht gestresst von Großstadt und der Fahrerei, als wir den Nationalpark „Mt. Remarkable“ erreichten. Eigentlich nur zur UEbernachtung, doch dieser entschaedigte durch urwuechsige Landschaft und Tierwelt zu spaeter Nachmittagsstunde fuer die Strapazen zuvor. Bevor wir unser Lager aufschlagen konnten, sprangen gleich 3 große Emus um uns herum. Es dauerte ein bisschen, bis man sich an die Groeße der Kameraden gewoehnt hat und die ersten Aengste ablegte. Es hilft nicht, auf sie zuzuspringen, man muss dann eher mit einer Gegenattacke rechnen, sondern vielmehr ein leichtes Klopfen auf Blech schlaegt die Emus unmittelbar in die Flucht.

Keine halbe Stunde spaeter stand dann eine Kaengurumutter mit Anhang direkt bei uns vor der Wagentuer, zog dann aber auch schleunigst mit Riesenspruengen davon. Ueber uns und um uns herum Voegel aller Schattierungen, die Feuerstelle wurde angeheizt und auf dieser auch gekocht. Zudem verfuegte dieser Nationalparkground ueber hochmoderne, heiße Duschen, Wasser und Feuerholz, und das Ganze quasi geschenkt. Das erste Mal fuehlte man sich so richtig in Australien….aber es sollte noch besser kommen…weiter ging es Richtung Port Augusta, aufstrebender gemuetlicher Ort, auch die ersten Aborigines wurden gesichtet, ein CD-Radio-Player wurde angeschafft – nicht dass unser Kassettenradio nicht ging, doch man muss wissen, in Australien gibt es keinen Radioempfang. Nur im stadtnahen Bereich gibt es einen solchen und Kassetten haben wir keine. Die Aufwendung von 150$ fuer den JVC-Player ist allemal gerechtfertigt. Dann runter Richtung Sueden auf die Eyre Peninsula, es wird dort schon sehr weitlaeufig, d.h. man trifft auf wenig Verkehr und weite eintoenige Landschaft, fuer uns als Europaeer jedenfalls. Alle 30 km geht dann mal wieder eine Gravelroad hinein in eine Bucht und auch der eine oder andere schoene Spot laesst sich finden. Mit unserem Pajero 4-wheel-drive testeten wir nun auch gewagtere Strecken, zum Teil ging es ueber Stock und Fels, nur die eine oder andere Sandduene stoppte uns manchmal wirklich mit tiefem Sand vor der Weiterfahrt, doch meistens fanden wir einen Weg. Zum Teil doch recht waghalsige Strecken, und eigentlich kann man sich nicht mehr vorstellen, spaeter mal in einem ganz normalen PKW durch Deutschland zu fahren. Hier fahren sowieso fast nur 4WD-Fahrzeuge durch die Gegend. Auch das Surffishing hat Micha mittlerweile erlernt,

so dass es auch den einen oder anderen Aussi-Salmon zu essen gab. Nicht immer hing Fisch an der Angel, zweimal ein giant crab, den wir doch wieder laufen ließen. Wenn Peer kommt, wird er gegessen, sind schon echte „Kaventsmaenner“ und der Aussi-Salmon ist ein wilder Kaempfer, findet sich nur in Suedaustralien und schmeckt absolut lecker. Wir hielten auf der Strecke in Port Gibbon einem wilden Platz mit Feuerstelle unmittelbar an der Beach. Dort bieten sich etliche Plaetze zum Wildcamping an. Der Fund eines Eisendreiecks fuer die Feuerstelle, also worauf man Toepfe zum Kochen abstellen kann, sollte sich im laufe der weiteren Tour als Gold wert zeigen. Man sollte also staendig die Augen offen halten, man glaubt nicht, was man beim Wildcampen alles so findet. Da werden Aexte, Karabiner, Seile, Pfannen und Klamotten vergessen, da ließe sich schnell ein Secondhand-Geschaeft eroeffnen. Jedenfalls ging’s weiter zum suedlichsten Punkt der Halbinsel, dem Lincoln Nationalpark. Dort faehrt man dann kilometerweit an der Kueste lang oder durch Eukalyptus-Buschland, findet etliche Uebernachtungs-Camps, ab April auch offenes Feuer erlaubt, eines besser als das andere. Von einem Camp ein paar Bildimpressionen, vor einem das Meer, ueber einem halb entrindete Eukalyptusbaeume und hinter einem rote trockene Erde mit niederer Buschlandschaft. Daß hier Trinkwasser nicht in Mengen vorhanden ist, kann sich jeder vorstellen. Das fuehrt dazu, dass auch die Tierwelt sich eng an die Camps herantraut. So saßen Kaengurus inmitten des Lagers auf Reichweite neben dem Feuer.

Sie pluenderten zuvor nebenan bei 2 Motorradfahrern aus Sydney das Lager am spaeten Nachmittag, wobei man erwaehnen muss, dass ich beim Fischen war und Sylvie am Auto, als die 5er-Bande ihren Angriff startete. Sylvie sprang jedenfalls rueber, um sie dort an der Pluenderei zu hindern, rettete das Zelt vor Zerstoerung, als sich dann zum selben Zeitpunkt die Nachhut in unser Lager stuerzte. Sylvie eilte zurueck, kaempfte mit Kaenguru „Mann gegen Mann“ um die Brottuete und sicherte siegreich unser Brot. Die Vorraete der Motorradfahrer wurden dagegen teils vernichtet. Spaeter wurde die 5 Kameraden jedoch unsere besten Kumpels. Gibt man ihnen ein bisschen Wasser, werden sie absolut friedfertig und gehorsam. Eine Schuessel mit etwas Trinkwasser ist fuer die Tiere wie fuer uns ein kaltes Bier in der Wueste nach Wochen Enthaltsamkeit; aber auch ein Stueckchen Brot wird nicht verschmaeht.

Fuettern soll man die Tiere zwar nicht, doch was kann man machen, manchmal faellt ja auch ein Kruemel runter. Auch zu einer Mohrruebe sagt ein Kaenguru nicht nein, nicht einmal ein kleines, auch wenn es anfangs nicht genau weiß, wie es die Mohrruebe fressen soll. Nicht zu vergessen die Voegel, von großgewachsener Kraehe ueber Elster bis zu unzaehligen farbigen Papageien unterschiedlichster Art. Hier in Australien haben die andere Namen, die uns nicht gelaeufig sind. Diese sind es, die einen am fruehen Morgen, wenn der Tag beginnt, mit ihrem Singen und Gekreische begrueßen, und insbesondere der „Lachende Hans“, den man nicht ueberhoeren kann. Also Voegel gibt es unzaehlige. An Großtieren findet man eigentlich ausschließlich Beuteltiere wie Kaengurus, Wombats, Emus, Possums oder Koalas. Die Westseite der Eyre Peninsula bietet dann unzaehlige schoene Straende, Moeglichkeiten zum Fischen oder einfach nur gute Spots. Auch der abrupte Wechsel von Landschaftsbildern unterschiedlichster Art findet sich hier auf diesem Abschnitt. Es sind zwar immer wieder 50 km zu fahren, die recht einsam erscheinen, da man dort kein anderes Fahrzeug trifft, doch was sind schon 50 km, wenn man an die Nullarbor-Strecke denkt oder ans Outback,

dort erwarten uns 200 oder 300 km Strecke Einsamkeit. Das Ganze ist jedenfalls schon ein echtes Erlebnis und es wird immer schwieriger, sich jetzt schon vorzustellen, wie es mal sein wird, wenn man wieder in die Großstadt zum Arbeiten zurueckkehren wird. Na ja, wird schon gehen. Jedenfalls Gesundheit und Stimmung ist bestens, heute auch heiß geduscht auf dem Campingground in Smoky Bay, ca. 30 km vor Ceduna, der erste kommerzielle seit 15 Tagen wieder. Wagen laeuft immer noch prima, alles funktioniert, nur die Kamera spinnt ein bisschen, trotzdem hoffen wir, dass Euch die Fotos noch Vergnuegen bereiten. Genießt das noch, so lange die Kamera funktioniert. Oft vergessen wir das Fotografieren schon, ist so etwas wie Fotografiermuedigkeit, aber wenn Peer kommt, kann er das ja uebernehmen. Wir sitzen einfach nur da und genießen die Spots. Zuvor auf die Schnelle einen groeßeren Aussie Salmon an der vorgelagerten Wharf gefangen. Dies ging blitzschnell, kurz vorgegangen, reingehalten, Biss und wieder zurueck. Ein Filet geschnitten im Filetierhaus und die Reste den wartenden Pelikanen direkt ins Maul geworfen. Wenn ein Stueck in den Sand faellt, verschmaehen dieses die Pelikane, doch die ebenfalls gegenwaertigen Moewen keilen sich dann um dieses. Ein echtes Spektakel, das man erleben sollte. Und der Fisch einfach lecker!

16.05.2005

Weiter ging’s auf die Nullarbor-Strecke, eigentlich die Strecke von Adelaide nach Perth 2000 km, doch fuer uns beginnt sie erst in Ceduna, dem letzten Ort, in dem man noch einigermaßen guenstig tanken und seine letzten Einkaeufe erledigen kann, bevor das große Abenteuer beginnen kann. Ganz so abenteuerlich war es dann doch nicht, doch absolut geil und nur jedem zu empfehlen. Aber der Reihe nach. Ceduna, Kleinstadt in der auch schon bereits ein paar Aborigines herumhaengen. Man sollte sein Auto staendig im Auge behalten. Probleme hatten wir keine, besoffene Aborigines haben wir auch nicht herumliegen sehen, doch besonders delikat sahen die, die wir gesehen haben, auch nicht aus. Los ging’s, anfangs abseits des Highway’s auf einer sandigen Gravelroad 80 km entlang der Kueste zur allseits bekannten „Cacuts-Beach“, dem letzten Beachzugang vor der Steilkueste. Dort gezwungenermaßen auf dem Campingground-Areal niedergelassen. Gezwungenermaßen, da umliegendes Gebiet als „no-camping“-Areal ausgeschildert ist und wir satte15$ fuer die UEbernachtung berappen mussten. Der Grund selbst bietet weder vernuenftiges Wasser noch gescheite Feuerstelle, der Privatbesitzer kommt selbst kassieren, doch das Panorama mit Sandduenen, Klasse-Strand und Granitfelsen hat schon etwas. Am kommenden Morgen fuhren wir zeitig zur dortigen Jetty zum Fischen, um evtl. das letzte Mal vor der hohen Steilkueste noch einmal einen Fisch zu fangen. Geschuetzt vor Wind und gemuetlich per Sitzbank auf der Wharf, menschenleer und somit ungestoert versuchten wir unser Glueck. Micha mit großer Angel und großen Haken, Sylvie bekam die kleine mit kleinen Haken. Koeder nach wie vor eingesalzener Squid, selbstgefangene Spotties und Pilchards. Tage zuvor gab es Eierkuchen am offenen Feuer, auch das geht prima, und anderntags Fischfilets sueß-sauer. Die uebrig gebliebene Panade aus Honig und Brot und dem Rest des Eierkuchenteiges war als Teigball in die Koederdose geflogen. Beim Fischen zeigte sich, dass mit diesem Teig weit besser zu fangen war als mit dem Naturkoeder. Jedenfalls Micha fing gar nichts und Sylvie sorgte mit den kleinen Haken und dem Teigkoeder fuer das Abendessen, da sie „Leatherjacket“ und „King George Whitings“ an Land zog. Weiter ging es mittags auf die Nullarbor-Strecke, kurz einen Sack voll Eis am Roadhouse gekauft fuer 3$ zur Fischfrischhaltung und Getraenkekuehlung und dann erst einmal 400 km Fahrstrecke absolvieren, damit wir nicht auf Aborigineland „Yalata“ auf einem Caravanpark uebernachten mussten (davor hatte man uns ausdruecklich gewarnt). Besser gleich direkt an die Nullarbor-Steilkueste. Die Landschaft wechselt von Steppe kilometerweit

bis zu duenn besiedelter Eukalyptusbewaldung, roter Sand oder grauer Sand, beides ist anzutreffen. Von der Tierwelt ist so gut wie nix zusehen, außer einem Rudel Kraehen, die sich ueber die Tierkadaver der Kaengurus am Straßenrand hermachen. Das ist vielleicht auch das einzige Negative auf der ganzen Etappe, die frischen Leichen, meist Kaengurus, auch Wombats und Emus oder die alten abgenagten Skelette, die doch sehr haeufig zu sehen sind. Uns selbst flitzte auf 1500 km nur 2 Mal bei Tage ein Kaenguru knapp am Auto vorbei, doch nachts, wenn die Roadtrains in voller Beleuchtung mit 120 Sachen ueber die Piste fegen, haben die Tiere keine Chance. Nur am fruehen Morgen sieht man hier und da mal ein lebendiges Tier abseits des Highways gut getarnt im Gras. Erstes Quartier wurde unmittelbar an der 100 m abfallenden Steilkuestenwand aufgeschlagen. Dies ist nur ein kurzer 400m Schwenk vom Highway. Nachts hoert man zwar den ein oder anderen Roadtrain vorbeirauschen, doch bei dieser Traumkulisse stoert das keineswegs. Feuer gemacht, Fisch gegrillt mit Bratkartoffeln, vor einmaliger Kulisse. Das Wetter ist seit Tagen sehr sonnig, nachts doch empfindlich kuehl, so dass das obligatorische Lagerfeuer quasi Pflicht ist. Auch hilft das abendliche Feuer ueber die Unheimlichkeit der Nacht und Stille hinweg, es gibt einem irgendwie ein bisschen Sicherheit. Weit und breit ist wirklich niemand, man ist ganz unter sich, in sternenklarer Nacht, leicht rauschendes Meer und immer leichter Brise. Ein bisschen stoerend sind bei Tage die Fliegen, die sich bevorzugt im Gesicht aufhalten. Das kann ganz schoen nerven, insofern ist jedem empfohlen, einen Hut oder Muetze mit Moskitoschutz im Gepaeck zu haben.

In den Abendstunden dagegen verschwinden sie, von einer Minute auf die andere, und auch sehr hilfreich ist das Lagerfeuer, in deren Umfeld sie nie zu finden sind. Holz fuer das Lagerfeuer sollte man staendig dabeihaben, also bei jed’ moeglicher Gelegenheit Holz sammeln. Muetze und Holz haben wir dabei, insofern gar keine Probleme. Wieder zurueck zum Fischen – Micha versuchte sein Glueck an der Steilkueste, mit großen Haken und großer Angel, und es sollte Fisch geben wie nicht zuvor. Er zog verschiedene Fische in 1 kg Groeße aus 120 m Tiefe, bis der Arm schmerzte.

Es gab also die ganze Zeit nur Fisch. Morgens beim Aufstehen tummelte sich eine Seehundfamilie unten in den Fluten, Wale sollen auch da sein, haben wir jedoch noch nicht gesehen, vielleicht ein bisschen zu frueh dran. Ein andermal campierten wir abseits des Highways im dichten Eukalyptuswald, Duschen und Rasieren in freier Natur stand auf dem Programm. Wasser fuer solch Unternehmungen kann man auf der Strecke an so genannten Wasserstationen auffuellen, Getraenke und Essen haben wir ohnehin ausreichend dabei. Von kommerziellen Campinggrounds wollen wir nichts mehr wissen, es sei denn, wir sind gezwungen, unsere Energievorraete (Batterien, Notebook-Akku…) aufzufrischen. Deswegen jetzt Schluss, wir muessen Strom sparen. Wir werden nicht direkt nach Perth vordringen, sondern den Suedzipfel Westaustraliens ausfahren. Dort sollen herrliche Straende und Naturparks und andere Highlights zu finden sein.

21.05.2005

Weiter geht’s, wir fort von der Nullarbor-Strecke, der ersten geilen „Outback-Erfahrung“, und erstmal rein nach Norseman, einer alten Goldgraeberstadt, in der heute nur noch großkommerziell eine Goldmine betrieben wird. Norseman, zwar keine Geisterstadt, doch vom Goldrausch frueherer Zeiten ist auch nichts mehr festzustellen. Doch auftanken und Wagen frisch machen war machbar und weiter 200 km direkt nach Esperance wieder an die Kueste. Sehr schoene Kleinstadt, saemtliche Einkaeufe erledigt und Termin fuer die erste Inspektion nach 5000 km fuer 3 Tage spaeter vereinbart. Der Wagen laeuft prima, doch um die Garantieansprueche (warranty) aufrechtzuerhalten, ist dieser kleine Check zwingend notwendig alle 5000 km. Da auch nun mittlerweile klar war, dass der Wagen eine offizielle RWC (TUEV) nie gesehen hat, da das Relais vom Licht frei im Motorraum herumschlabberte (das war unser Lichtproblem) und Standlicht ohnehin nicht funktioniert, da unterschiedliche Scheinwerfermodelle montiert sind, und damit auch offen war, wann der letzte OElwechsel gemacht wurde, war es auch in unserem Interesse, diesen Check machen zu lassen. So ein Check mit OElwechsel, neuem OElfilter und Schmierung kostet 80 $. Die sind durchaus im bezahlbaren Rahmen. Doch die Basis des Fahrzeuges, Motor, Getriebe, Unterboden, Rost, Reifen sind exzellent fuer das Baujahr. Also wir sind nach wie vor sehr zufrieden. Immerhin fuehrt uns das 4 WD-Fahrzeug zu nahezu allen Plaetzen, dient als Schlafstaette und Transportmittel aller Utensilien und ist wie unser „Einfamilienhaeuschen“. Ein bisschen Pflege schadet da niemals! Von Esperance aus ging es erst einmal Richtung Osten in abseits gelegene Nationalparks wie Cape Le Grand NP und Le Arid NP. Auch wenn etwas abseits gelegen, dadurch aber kaum ein Mensch anzutreffen, finden sich super Straende, Kuestenlandschaft und Vogelwelt.

Es hatte hier vor 1 Woche, als wir auf der Nullarbor-Strecke waren, tierisch geregnet, so dass ueberall leicht ueberflutete Straßenabschnitte anzutreffen waren und saemtliche Wasserloecher und Pfuetzen gefuellt sind. Wassermangel herrscht also nicht, einziges Manko ist, dass dadurch die Moskitos erwacht sind. Gigant Moskitos, die durchaus in der Lage sind, durch Socken und Jogginghose hindurch zu stechen, so dass es angezeigt ist, enge Synthetikhose und 2 paar Socken zu tragen. Ansonsten gilt, einschmieren mit Repellent so oft es geht. Wir benutzen kein gekauftes Repellent, viel zu teuer und zu giftig, sondern eine Eigenmixtur aus Babyoel und Antisepticum „Dettol“, was in jedem Supermarkt fuer wenig Geld erhaeltlich ist. 1:1 mischen, kraeftig einschmieren, gibt einen etwas oeligen Teint und ist gleichzeitig desinfizierend und das Wichtigste, es wirkt! Den Tipp haben wir uebrigens von einem road-living-man aus Neuseeland. Gekaufte Repellents halten maximal 1 Stunde und sobald Wasser drankommt sowieso nicht mehr. Jedenfalls sind hier klasse Straende, klasse Spots und wir auf einem Platz im Nationalpark Fitzgerald, von der UNESCO ausgezeichnet als einzigartig in Flora und Fauna, in seiner Art der Beste der Welt. Dort stecken wir ganz alleine, kein weiterer Besucher zu dieser Zeit, mit BBQ-Moeglichkeit und allen facilities. Heute auch einen Wal in dieser Bucht gesehen, schade, dass wir kein eigenes Boetchen zur Hand hatten. Vorgestern auch im NP „Le Arid“ am einsamen Strand waren Delphine bis 10 m an den Strand heran geschwommen. Strand und Duenen sind wie mit Sand aus der Sanduhr bestueckt.

Sylvie war auch mittlerweile schwimmen an weißem Strand mit kristallklarem, tiefblauen Wasser. Wassertemperatur durchaus ertraeglich fuer sie, waermer wird’s aber dann sicher am Indischen Ozean an der Westkueste, heißt es. Auf der Nullarbor-Strecke war eine Zeitumstellung von 1,5 Stunden, also in Australien ist nicht ueberall dieselbe Uhrzeit. Das fuehrt zu der Tatsache, dass hier jetzt morgens um halb sieben das Licht angeht, doch dafuer dann abends um halb sechs das Licht schon wieder ausgeht. Es ist halt Winter und die Tage sind kuerzer. Wir fahren so max. 200-300 km pro Tag, um noch genuegend Zeit bei Licht an den Plaetzen zu haben. Doch die Abende sind oft kurz, in den Nationalparks sind die Lagerfeuer manchmal strikt verboten, und bei Kerosin-Lampenlicht unserer 2 Lampen und den fliegenden Besuchern (Moskitos) geht es oefter mal bereits um 8 Uhr ins Bett. Nicht immer reicht die Muedigkeit aus, um bis 6 Uhr durchzuschlafen, so ist man manchmal um 4 Uhr nachts wach, ausgeschlafen und sehnt sich nach dem Fruehstueckskaffee. Wenn dann die Sonne aufgeht, erwacht ein neuer Tag und wird freudig und lautstark von der Vogelwelt begrueßt, und niemand weiß, was einen Neues erwartet. Und bis jetzt kam immer etwas Neues und es wird nicht langweilig. Heute war es der Wal, gestern die Delphine in Reichweite und vorgestern die Strecke durch Schlammloecher und ueberflutete Pisten, die Sylvie zuvor barfuss durchwanderte, um den besten Streckenverlauf auszukundschaften. Dies ist nur ein Zwischenbericht, weitere Tage folgen an dieser Kueste.

25.05.2005

Das Wetter verschlechterte sich leider, bedeckt und immer wieder leichter Nieselregen. Das Ganze hielt 4 Tage an, wildes Campen verliert dann nach den tollen Tagen zuvor ein wenig an Romantik. Zumindest Feuer an den freien Plaetzen war immer moeglich, unsere Gasreserven werden irgendwie gar nicht angegriffen. Wir kochen fast ausschließlich am Naturfeuer. Dann kam ein echtes Highlight, der „Tree Top Walk“ 40 m hoch in den Kauri-Baeumen, atemberaubende Waelder mit Riesenbaeumen und auch Uebernachtung am Fluss in einem Nationalpark inmitten dieser Waelder. Obendrein lassen sich ein oder zwei dieser Mammutbaeume, etwas waghalsig zwar, besteigen. Zumindest einmal goennten wir uns auch das Vergnuegen, auch wenn die Knie spaeter weich waren.

Man ist nach unten hin in keiner Weise gesichert und der hoechste zu besteigende Baum ist exakt 75 m hoch. Man klettert frei auf eingeschlagenen Eisenstangen den Baum ringsherum hoch bis auf ein Podest. Man fuhr von Pemberton den NP „Warren“ an, indem man auch gut uebernachten kann, im Camp versteht sich. Das ließ das schlechte Wetter ein wenig vergessen, und heute in Busselten ist es schon wieder fine. Die Tierwelt zeigt hier weniger Kaengurus und Emus, Koalas haben wir seit Adelaide nicht mehr gesehen, doch dafuer haben wir hier eine sauber glaenzende, sehr gepflegt erscheinende „Ratte“ um die Fueße herum flitzen, die sich sogar per Hand fuettern laesst. Auch Papageien und diese Riesenelstern verschmaehen nie ein handgereichtes Haeppchen, und auch die „Rotnase“ (Possum) im Baum, nahezu in Reichweite, laesst sich keineswegs beim Fressen aus der Ruhe bringen. Morgen steht eine riesenlange Holzjetty auf dem Programm, an deren Ende man 7 m unter Wasser in ein „Glasaquarium“ hinabsteigen kann. Man selbst ist dann im Aquarium und die Meeresbewohner die Zuschauer in freier Wildbahn, die einen anstarren. Schwieriger gestaltet sich das Wildcamping ab jetzt, da ca. 300 km vor Perth bereits die Kueste stark besiedelt ist und sich freie Plaetze nur schwerlich finden lassen. Uns haben aber heute auf kommerziellem Campground die heiße Dusche und der 220 Volt Abend in keiner Weise geschadet nach so langer wilder Campingzeit. Vermutlich geht es geradewegs direkt nach Perth, dort evtl. 2-3 Tage mal wieder Stadtleben. Dinge wie Visaklaerung, Bootkauf, Internet und Besuche stehen auf dem Programm, um dann doch sicher so schnell wie moeglich wieder hinaus ins weite Land zu kommen. Dann wieder wildes Campen, evtl. dann mit Boot, und Ausfluege ins Inland (Outback). Und es wird immer waermer, es geht jetzt nur noch gen Norden!

Australien 2005 – 2. Etappe – Westaustralien von Perth nach Darwin

29.05.2005

Es ging nicht gleich nach Perth, wir legten Zwischenstation im NP „Yalgorup“ ein, den wir eigentlich als Uebernachtungsmoeglichkeit nicht auf unseren Karten hatten. Inmitten des Waldes nahe eines kleinen Lakes gelegen, viele Voegel und außer uns niemand da. Ebenfalls gebuehrenfrei, da kein Ranger kam zum Kassieren, wie eigentlich angegeben. Gut so, eine Zwischenstation einzulegen mit abendlichem Feuer kurz vor Perth in der Natur, um richtig Energie zu tanken fuer die Großstadt Perth. Ein paar Kaengurus huepften morgens durch die Gegend und Voegel, sonst Ruhe pur. Korrektur uebrigens, im Campground zuvor, schrieben wir, dass uns eine „Ratte“ zwischen den Fueßen herumlief. Nach dem Besuch des Museums in Perth stellte sich heraus, dass es sich entweder um ein Bandicoot oder Quokkka gehandelt hat, die auch sehr zutraulich werden koennen. Dies war ja unsere „Ratte“ auch, flitzte beim Essen und auch morgens staendig um unsere Fueße herum. Unser Zuschauer auf der Nulloborstrecke war uebrigens ein Lizard. Jedenfalls ging es nach Perth hinein, wir entschieden uns auf einem Campground ca. 10 km von der Innenstadt entfernt morgens einzuchecken und am selben Tag mit dem Bus zu Fuß die Stadt zu erkunden. Erstens kein Gepaeck und zweitens keine Parkprobleme. Strafzettel ueber 16$ aus Adelaide haben wir ja nach wie vor im Gepaeck. So ein Stadtcampground kostete zwar 25$, war sauber und absolut OK. Zwar voll bis zum Anschlag, doch auch wir nutzen den letzten freien Powersiteplatz, da wir ja spezielles Kabel dafuer gebastelt haben und durch Mehrfach-Stecker sowohl die 220 Volt Werkstattlampe (kann man haengen oder klemmen) als auch Batterieladegraete, Computer, Toaster und Wasserkocher betreiben koennen. Also wenn Campground tanken wir selbstverstaendlich immer unsere Energievorraete komplett auf, die heiße Dusche oder den Pool nehmen wir auch dankend mit, doch dies ist nicht zwingend erforderlich. Auch auf einem kommerziellen Campground schlafen wir hinten mit offener Klappe und Moskitonetz. Wenn einer reingucken will, soll er dies tun. Ist uns mittlerweile „Schnuppe“. Perth war uebersichtlich, nicht zu verkehrschaotisch und so ganz nett. Nicht der Reißer wie Sydney, doch Museum, Fußgaengerzone und Swan-River sind OK. Postkarten geschrieben an die, die nicht so ins Net schauen, wurde mal Zeit. Die schoenen Straende um Perth herum, haben wir uns nicht angeschaut. Es soll sie aber geben. Am kommenden Tag ging’s los, wie immer zeitig, direkt nach Midland, um dort guenstig zu tanken, einzukaufen und eine neue Matratze anzuschaffen. Der Sprit hier ist der Guenstigste bisher mit unter 1$, auch Autos sind sicher nicht teurer als in Melbourne, das weiß ich daher, da ich mir zwecks Bootkauf die „Quokka“ (Anzeigenblatt gebrauchter Sachen) gekauft hatte (2,50$). Autos waren auch dabei und ein Blick genuegte, es fanden sich einige passable Angebote. Unser Pajero laeuft nach wie vor ausgezeichnet, wir sind auch zufrieden und billiger haetten ihn wir in Melbourne wohl kaum bekommen (immerhin ja genug Haendler abgeklappert und Zeitung studiert), doch wer die Wahl hat, sollte besser in Perth zuschlagen. Bissl Glueck gehoert ja auch immer dazu. Boote (dinghis) gab’s auch etliche, doch viel zu muehsam durch die Weite von Perth und deren vieler verschiedener Stadtteile sich durchzukaempfen und dies haette sicherlich wieder 2 Tage gekostet. Dazu hatten wir ja keine Lust, denn Motto ist wie nach wie vor „so schnell wie moeglich raus aus der Stadt“. In Midland stoppten wir, dies ist quasi das Handelszentrum vom Swan-Valley (das bekannte Weingebiet) und lag auf dem Weg 40 km hinter Perth. Eigentlich geht dies alles ineinander ueber. In der Zeitung hatte ich eine Anzeige ausgemacht „bedhouse – spezial prices“, dies lag direkt am Highway und wir goennten uns den Luxus einer nagelneuen Matratze fuer 95$. Habe ja bald Geburtstag. Zuvor hatten wir eine Schaumgummimatte von Juergen auf der einen und auf der anderen Seite eine Polsterauflage einer Gartenliege von Eddie (sein „Firmennotbett“). Letztere wird behalten umfunktioniert als Strandliege fuer Sandduenen und Beach. Weiter ging’s schnell nach Norden in die warmen Gefilde, rein in den NP mit den „pinneacles“, einem Muss auf dieser Tour.

Die 9 $ Eintrittsgebuehr sind OK, und um die kommt man nicht drum herum. Weiter in ein Research zur UEbernachtung am Meer, das wir zufaellig ausmachten auf der Strecke nach Cervantes namens „Sandy Cape“. Auf unseren Karten ist nicht viel mit Camping in NP’s in dieser Ecke, erst wieder bei Monkey Mia. Der Platz war soweit in Ordnung, nur kein Feuer erlaubt und Toiletten und BBQ-Platz waren noch nicht fertig. Dafuer sollte man 14,50$ bezahlen, das ist zuviel, das meinte auch der Ranger (echt netter Typ) und wir mussten gar nix bezahlen. Weiter ging es Richtung Geraldton, wo ich mich nach einem Boot umschauen werde. Doch an der Kuestenstraße entlang, immer wieder Einfahrten zur Beach, und die dritte sollte es dann auch sein. Und schließlich wofuer haben wir Allrad! Jedenfalls zwischen Sandduenen, 15 Meter vom Meer entfernt, zwischen ein paar Baeumchen geschuetzt das Lager aufgeschlagen.

Feuerstelle ist bereits erstellt, Holz auch gesammelt, 2-mal Schwimmen gewesen (oder ich zumindest im Wasser), 2 Cuba Libre auch schon intus und bereit fuer das Abendessen. Zuvor den Sonnenuntergang am Strand verfolgen, noch kurz die Angel reinbaumeln lassen und dann ans Feuer zum Abendessen.

Wenn kein Fisch, dann gibt es heute Bratkartoffeln mit Bohnen und Spiegeleiern plus Salat. Wir springen nackt herum, ansonsten Sonnenschein pur, blauer Himmel und auch abends und nachts echt warm…obendrein besuchte uns mehrfach ein echt neugieriger Seehund, der immer um Sylvie herum schwamm…und wieder wird’s ein Klasse-Sonnenuntergang und wir sind echt relaxet. So wie es aussieht bleiben wir noch einen Tag, kostet ja nix, Geraldton kann auch noch einen Tag warten. Bis dann. In Geraldton dann alles erledigt, getankt, Geld geholt, Info Office nach Karten gefragt, eingekauft Getraenke, Essen und Extras, dann noch „Hungry Jacks“ besucht, wir haben ja immer noch die Discountbons 50 % und auch noch nach einem Boetchen umgeschaut. Es bleibt aber vorher zu erwaehnen, dass auf der Fahrt nach Geraldton der Kuehler ein wenig gequalmt hat!? Der Schraubverschluss war nicht ganz zu, Wasser ausgetreten und vermutlich war dies der Grund. Es wird sich zeigen. Jedenfalls dieses Ereignis vorher ermutigte einen nicht gerade zum Bootskauf und Trailer, denn dies belastet das Fahrzeug sicher um einiges mehr. Und wir finden jetzt schon, dass der Pajero ganz schoen belastet wird. Dann auch noch von der Polizei gestoppt, weil wir nicht angeschnallt waren. „seat-belts“, so eine Scheiße, zumindest war ich tief betroffen und versicherte „immer angeschnallt zu fahren“ und eben am Bootsshop gewesen zu sein eine Straße vorher. Glueck des tief betroffenen Fahrers wegen blieb es bei einer „caution“ (Verwarnung), ansonsten waeren satte 300 $ Strafzettel faellig gewesen. Jetzt wird immer angeschnallt aber alles. Zumindest alles andere erledigt und weiter an einen freien oder Low-Budget Campground an der Beach „Coronation Beach“ aus unserem Hundebuch-Campgroundfuehrer. Schon Ok, die 5 $ lassen sich verschmerzen, aber einfach viel zu voll. Der Platz tags zuvor war schon nur noch geil. Auch wenn man nicht fischen konnte, war einfach zu flach. So einen suchen wir uns bald wieder. Noch einmal ein Bildchen von da. Und zum Boot…entweder es kommt jetzt zufaellig ein Schnaeppchen unterwegs, oder dann eben nicht.

05.06.2005

Weiter ging’s nach Kalbarri an der Kueste durch kleinere Kuestenorte, die alle in den Informationsheftchen als Superklasse und Top Fischspots beschrieben werden. In Gregory stoppten wir und fischten von der Jetty, fingen jedoch nur Dutzende von den Kofferfischen, die weder essbar noch als Koederfische zu verwenden sind. Auf dem Rueckweg passiert man einen so genannten „Pink Lake“, den gibt es zwar haeufiger mal, doch dieser war wirklich absolut pink. Das liegt an Algen, die Carotin B absondern und diese Faerbung verursachen. Dann ging’s weiter und es wurde eher enttaeuschend, als Kalbarri erreicht wurde und man am Ortseingang durch ein Riesenschild „no camping -16 km around Town“ begrueßt wurde. Also man ist quasi gezwungen, auf einem kommerziellen Campground zu uebernachten, obendrein sind die dann als Fischspots angegebenen Plaetze mit „fishing prohibited“ markiert, also tolle Karten und „ganz tolle Stadt“, dass wir daraufhin sofort die Kurve gekratzt haben und nicht einen mueden Cent in der Ecke gelassen haben. Auch den NP „Kalbarri“ konnten sie sich irgendwo hinstecken. Es ging direkt zurueck zum Highway, dadurch etwas spaeter als gewohnt, auf einen uns markierten freien Uebernachtungsgrund am Murchison River. Das war wiederum dann klasse, ganz ruhiger Fluss mit Feuerstelle und so war der Tag doch noch irgendwie gerettet. Zum abendlichen Feuer gesellte sich ein Hamburger Paerchen, Sabine und Reinhard Parchmann, unterwegs im Wohnmobil fuer einige Wochen, doch erst 3 Tage vor Ort, die wir bereits in Gregory getroffen haben. Es wurde ein netter Abend.

Dann am kommenden Tag direkten Weges auf die Halbinsel hinein in die Shark Bay, wo wir uns dann vor Denham querfeldein an der Kueste einen Uebernachtungsplatz suchten. Eigentlich ein Top Platz, wenn nicht abends und nachts mehrere schwere Gewitter ueber uns hinweg gezogen waeren. Hier regnete es bereits seit 2 Tagen extrem und dies sollte die naechsten 2 Tage so bleiben. Dies hatte zur Folge, dass allerlei Straßen ueberschwemmt sind und einige Straßen nicht mehr passierbar waren. Der eine oder andere Campervan harrte bereits mehrere Tage auf abseits gelegenen Plaetzen aus, weil ein Durchkommen nicht moeglich war. Doch wir passierten mit unserem Pajero muehelos Schlamm- und Wasserloecher, halfen auch mit Toast aus. Auch fingen wir am ersten Abend 4 Pink Snapper und kleinere Korallenfische und gelegentlich kamen Schildkroeten vorbeigeschwommen und schauten mit ihren langen Haelsen zu uns auf. Auch die folgende Nacht verbrachten wir wiederum dort und fingen abends wiederum groeßere Snapper und einen 50 cm langen „Scool Shark“. Uebrigens leicht zu filetieren, ohne Graeten, schmeckt super. Fisch gab es, Regen gab es und es war trotzdem sehr geil aber halt nicht perfekt. Normalerweise wollten wir weiter raus auf die Halbinsel in den Peron Nationalpark. Doch dieser war laut Information nach den schweren Regenfaellen kaum passierbar und uns blieb dann eigentlich nur noch, laut Reisefuehrer, das Highlight „Monkey Mia“, dort wo die Delphine ans Ufer schwimmen zu den Fuessen der Besucher, fest in der Hand und Vermarktung eines Nationalparkressorts. Wir fuellten unsere Treibstoff- und Wasservorraete in Denham auf und trafen Hamburger Sabine und Reinhard. wieder Dank ihrer Information, wie sich in Monkey Mia alles zutraegt, entschlossen wir uns, uns so eine Touriabzocke zu schenken und kehrten wieder an unseren Schildkroetenplatz zurueck. Denn mit 250 Leuten in einer Reihe zu stellen am Ufer, ohne auch nur einen Fuß ins Wasser zu setzen, streng verboten, und dann zuzusehen, wie sich ein Ranger ein/zwei Trottel raussucht, damit sie einem Delphin ein Haeppchen Fisch reichen duerfen, die sich vielleicht zu sechst in einer braunen Bruehe im Abstand von 10-20 m suhlen, ist nicht unbedingt unser Ding. Das Ganze natuerlich auch nicht umsonst. Da goennen wir uns lieber „unsere wilden“ Delphine im Le Arid Park oder die schwimmenden Schildkroeten wie Tags zuvor. Raus ging’s wieder auf den Highway Richtung Norden, Ueberschwemmungen weit und breit sichtbar um uns herum. Das hat zur Folge, dass die sonstige rote Halbwueste jetzt gruen ist auf rotem Sand wie auf der Alm im bayerischen Land. Ueberall sprießt es hervor aus tot geglaubtem Land. Ganz ungewohntes Bild, leider hat es aber auch zur Folge, dass allerlei Beißvolk unterwegs ist, nicht nur mittlerweile Moskitos, sondern auch irgendwelche „sandflies“ aus dem Landesinneren, die uebel juckende Bisse verursachen. Damit muss man beim Camping halt leben. Eingekehrt jetzt jedenfalls mal wieder auf einem kommerziellen Campground in Carnarvon, da einer unserer geplanten Anlaufpunkte „Road closed“ zur Zeit nicht passierbar war und diesem Umstand verdanken wir das Erlebnis des heutigen Events, die Siegerehrung der Fischkompetition von Carnarvon „Carnarfin 2005“, vom oertlichen Lions-Club organisiert. Einfach super zu sehen, wie sie die verschiedenen Fische praemierten, dabei ein Tuna von 62 kg und das Ganze bei preisguenstigen gesponserten Getraenken. Einfach nett und sehr sehenswert. Morgen geht’s jedenfalls raus auf die hiesige Halbinsel, sicher nicht so busy wie die Denham-Ecke zuvor und soll auch klasse sein vom Fischen und von der Landschaft her. Etwas schwuel ist es bereits, von Kaelte nichts mehr zu spueren, man merkt also bereits, dass man sich im noerdlichen Teil Westaustraliens befindet. Vielleicht noch mal 2 Worte zu den DGS-Fußballern. Schade, dass ich bei dem Abschiedsspiel der alten Haudegen nicht dabei sein kann, der Nationalmannschaft wuensche ich viel Erfolg fuer die anstehenden Testspiele gegen Irland und Tschechien. Und eine allgemeine Empfehlung, „ich trinke seit Monaten kein Bier, kaum noch Bauchansaetze zu sehen, es gibt nur noch Wein. Also, Jagla, nimm’ dir daran ein Beispiel, schlank laeuft es sich schneller“ und nochmals viel Erfolg“.

13.06.2005

Hinaus auf die Halbinsel von Carnarvon ging es, um Michas Geburtstag in aller Ruhe am Meer zu begehen. Leider war dort auch der Zugang wegen der Regenfaelle ganz hinaus auf den Zipfel gesperrt, so dass wir in der Mitte auf einem halbkommerziellen Platz halten mussten. Es gab zumindest eine Toilette und der Strand war ganz passabel. Leider auch gut besucht, also es standen einige Wohnwagen und private Camper herum, ausschließlich Australier, das geht dann noch. Die grueßen alle und sind netter und relaxter als die „Touris“ mit ihren Keas, Apollos oder Sixt–Fahrzeugen. Auch keine buntbemalten Backpacker-Vans oder so. Aber nicht ganz so super wir geplant, doch den Geburtstag haben wir gut ueberstanden, sogar mit kleiner Torte. Und einmal Lager aufgebaut und alles gruendlich gesaeubert. Auch einen schoenen Fisch gab es, „sprangeld emperor“ von 50 cm Laenge, war aber wohl ein Gluecksfang am 6.6., denn am 7.6. war absolut Fangflaute. Wir blieben demnach 2 Tage dort und dann ging’s Richtung Exmouth weiter an das groeßte Riff Australiens. Richtig, es ist groeßer als das Great Barier Reef im Osten und nennt sich „Ningaloo Marine Park“, zum Großteil in verschiedene Schutzzonen eingeteilt; Das bedeutet, es gibt Zonen an denen man fischen und mit dem Boot rumkurven, an anderen ansonsten nur schnorcheln und schwimmen darf. Die kleinen Orte Coral Bay oder Exmouth sind sehr busy, eigentlich absolut Retortenorte, mit Campgrounds, teuren Petrolstations und Supermaerkten, Tauchschule und all so ein Gedoens. Haeuser gibt’s kaum, nur fuer Touribelange etwas, aber noch bei weitem nicht ueberbevoelkert. Also sehr uebersichtlich, doch ohne Atmosphaere und an „Tourischeiß“ haben wir keinerlei Bedarf. So wurden in Coral Bay nur die Information und der dortige Lokus aufgesucht, in Exmouth ebenfalls wieder Lokus und alle Wasservorraete aufgefuellt. Wie spannend! Der Nationalpark mit Campgrounds von Exmouth her war absolut ueberfuellt und wir drehten am selben Tag um, besuchten diesen dort also vom Norden her nicht, da am Kassenhaeuschen „entrancefee 9$“ und die zwei freien Plaetze je 10$ im Voraus gebucht haetten werden muessen. Auf dem Rueckweg ueber Exmouth kamen uns etliche Camper entgegen, wo die hinsollen ist fraglich bei 2 freien Plaetzen. Na ja, jedenfalls haben wir ihnen einen frei gelassen. Geplant war eigentlich den Park zu durchfahren und dann ueber einen Creek „Fluss“ in den suedlichen Teil vorzudringen. Denn da waren wir bereits die Tage zuvor, oder besser kurz davor, bis uns Spritprobleme leider nicht ganz bis an ihn heranfahren ließen, also von der Suedseite des Creeks her. Dort gibt es weder Kassenhaeuschen noch Bezahlbox, so dass wir ihn umsonst gesehen haben. Und das ist gut so, denn die Topspots gab es bereits dort. Dahin sind wir jetzt wieder zurueckgekehrt und da waren wir auch davor schon einige Tage. Also der Ausflug nach Exmouth war nur der Art, Petrol aufzutanken, Brot zu kaufen und Wasser aufzufuellen und die ganzen Touritrottel zu sehen, die nicht wissen, dass man am suedlichen Teil sowohl Park als auch Riff quasi umsonst sehen kann. Ein gewisser Abschnitt ist privat, dort sind so geniale Plaetze, man kann sich hinstellen, wo man will, und das Ganze kostet 2,50$ pro Person per week. Da ist weit und breit niemand außer ein paar Emus, Kaengurus, so andere große Laufvoegel (muessen erst einmal rauskriegen, was das ist), hunderte von Riesenschildkroeten, Eidechsen flitzen rum und tausende von Fischen. Man geht Schnorcheln in seichtem badewannenwarmem Wasser, lange Sandstraende mit tuerkisblauem Meer oder auch Fischen vom Ufer und vom Boot.

Alles liegt innerhalb des Riffs. Weiter draußen sieht man die Wellen, die sich am Riff brechen. Auch da kann man raus mit dem Boot, wenn man weiß, wo man rauskommt und aber nur mit GPS und das auf den Dhingis. Micha war dort mit dem Nachbarn Bob, die uns nicht nur abends zum „tea“ (Abendessen), Lammbraten im „hangi“ gemacht, einluden, sondern Micha auch mit ihm mehrmals zum Fischen rausging im kleinen Dhingi. Fische gab es vom Ufer satt, aber vom Boot aus in Massen und in welch Groeßen. Kein Fisch unter 3 Kilo, auch ein 2,5 Meter großer Hai hing an meiner Angel. Nach 20 Minuten hatte ich ihn am Boot, schmerzender Arm und als der dieses sah, gab er Gas und weg war er. Schnurbruch! Wir kauften fuer Bob Brot und Newspaper mit ein in Exmouth, so hilft man sich halt gegenseitig. Sind immerhin 120 km bis Exmouth, und davon 55 km Gravelroad, und nicht die beste. Jedenfalls checkten wir beim zweiten Mal dort den Nationalpark vom Sueden her bis zum Creek 40 km 4WD Strecke, hatten ja diesmal genuegend Petrol. Man fuehlt sich richtig in Australien. Warm, menschenleer, links die Duenen, rechts grasbewachsene kleine Bergkette, dazwischen rote Erde mit Kleinbewuchs und umher springende Tieren.

Und man weiß, abends gibt es sicher Fisch und das am Lagerfeuer und das Ganze nahezu gratis. Im Nationalpark kein Feuer, kein Angeln an allen Plaetzen, fees (Gebuehren) ohne Ende, die Grounds kosten 10$ und haben nur Toilette und sind nicht einmal direkt am Wasser. Wir fahren hier mit dem Auto, wenn wir wollen, bei Ebbe ueber den Sandstrand ans Wasser ran, schauen nachts auf sternenklarem Himmel ueber das Meer aus unserem Auto hinaus. Vielleicht der schoenste Platz auf unserer Australientour!!! Wir bleiben noch ein bissl. Danach sollen noch tolle Plaetze kommen an der Westkueste, werden ein Abstecher ins Landesinnere zu einem NP machen, und dann kommen die Kimberleys irgendwann. Dann Darwin, na ja mal sehen, haben bereits jetzt schon einige negative Kommentare ueber den Norden erhalten. Unsere Erwartungshaltung ist ein wenig heruntergeschraubt, Fische soll man da auch nicht fangen (so Bob) und Baden sowieso nicht wegen der Krokodile und Hochsaison ist auch noch. Peer, also vielleicht doch Broome, danach kommt noch ein geiler Zipfel an der Westkueste, bevor es durch die Kimberleys geht?! Bis dann.

27.06.2005

Schon lange her, dass wir geschrieben haben. Das liegt daran, dass wir lange nicht mehr auf einem kommerziellen Campground campierten, unser Akku vom Laptop auf Null stand, denn wir blieben laenger hier am Riff. Aber der Reihe nach. Zurueckgekehrt von der Rifferkundungstour an die bisher schoenste Beach am Ningalooreef „lefroy bay south“,

einen ganz nah gelegenen Platz fuer unser Fahrzeug am Sandstrand auserkoren, die Feuerstelle praepariert, unser „Sonnendach“ gespannt und alles wieder umgeraeumt, sprang auch noch am selben Tag ein „Giant Trevelly“ an Michas Angel. Also gab es ein Klasseabendessen, denn der Bursche war absolut lecker und dicke groß genug fuer Zwei. So sollte es auch weitergehen, tolle Zeit in einfach einem Klassegebiet. So war es am kommenden Tag ein Oktopuss und ein Leatherjacket an der Angel, die umher schwimmenden Riesenschildkroeten beim Schwimmen waren zu beobachten, die neugierig ihre Koepfe herausstreckten, oder weite menschenleere Sandduenen bei Wanderungen zu erkunden. Dann lag da noch eine Seeschlange,

giftig wie alle am Ufer neben der Angel, dann die netten Hunde der Campnachbarn oder die durchziehenden Delphine und Seekuehe (Dugongs), die keine Langeweile aufkommen ließen. Fischen eine wahre Pracht! Tags darauf auf einmal mehr Wind, Wetterwechsel, doch Sonne blieb, nur mehr Stroemung und raueres Wasser. So blieb nur ein walk in eine ruhigere Bucht um die Ecke zum Fischfangen. Dann der Biss, die Bremse lief mit lautem Knarren und nach 150 Metern Schnur machte Micha dem ein Ende, indem er zu machte und die Schnur riss.. Jeder Angler weiß, wie das ist. Minuten spaeter, die Angel war wieder neu mit Haken versehen, wieder ein gewaltiger Biss, wohlgemerkt nur vom Ufer aus. Die Angel bog sich. Diesmal sollte es zappeln bis ans Ufer, kein Abriss, ein nahezu zweieinhalb Meter großer Hai. Was nun, kein Gaff, kein Kescher, also versuchen, ihn mit der groeßten Welle auf den Strand zu schleudern. Schon auf dem Sand riss der Haken und die naechste Welle war im Anmarsch. Sylvie sprang in vollem Kampfgeist hin (vermutlich noch ermutigt durch den siegreichen Kampf mit dem Kaengurus damals ums Brot) ueber den Fisch, packte zu und schon war die Welle da. Man konnte den Fisch gar nicht mehr sehen durch den aufgewirbelten Sand und er machte eine kraeftige Rumpfbeuge und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Vielleicht besser so, denn Sylvie hatte den Kopf gepackt von oben. Bei spaeteren Ueberlegungen meinten wir dann beide, es waere eventuell moeglich gewesen, ihn am Schwanz zu packen und dann weiter ans Land zu schleudern. Haie sind naemlich nicht glitschig. Der Kopf ist sicher nicht die geeignete Stelle und sicher auch nicht die ungefaehrlichste, um zu zupacken. Soll nicht wieder vorkommen, sagt Sylvie. Jedenfalls gab es keinen Fisch und es ging weiter am naechsten Tag nach insgesamt 9 Tagen dort.

Zu berichten ist auch noch, dass Micha in einen Kampf mit einer Heuschrecke verwickelt wurde und das bei Fahrt durch tiefsten Sand in den Duenen. Genau dann, wenn man also nicht anhalten soll, sprang sie ihm durch die offene Seitenscheibe auf den Schoß und machte Rabatz. Zur Freude von Sylvie, dass auch Micha einmal in einen Kampf verwickelt wurde. Na ja egal. Weiter ging’s, auf dem Wege stoppten wir am Robe-River, fingen ein paar breams (wie Barsche) und waren von weißen Papageien umvoelkert. Wir waren links ganz alleine, alle anderen Camper rechts der Bruecke. Das ist eben 4 WD und gewusst wie. Man wird auch immer mutiger und erfahrener, was das Gelaende angeht, tiefer Sand auch nur noch geringfuegig problematisch. Da gibt es sog. 24 Std. Plaetze mit Muelleimern, Toiletten und Feuerstellen an den Highways oft an Flusslaeufen, kosten nix und sind einfach zum Rasten gedacht bei den laengeren Strecken. Leider nutzen diese Plaetze hier so ein paar Rentner zum Dauercampen, kostet ja nix und daher kann es schon einmal sehr eng werden gegen Abend, wenn dann alle reinkommen. Man muss also schon ein bisschen querfeldein fahren, um sich seinen Topspot zu sichern und auch ungestoert von Generator oder herumlatschenden Rentnern zu sein. Dann weiter zur „40 Mile Beach“, zeichnet sich aus durch Mangrovenbaeume und dadurch, dass bei Ebbe kein Wasser mehr zu sehen ist. Das kommt jetzt noch oefter, viele Mangrovenstraende und ein Tideunterschied von bis zu 12 Metern. Das bedeutet, wenn man einen Platz bei Flut begutachtet und sich denkt, „wie schoen am Wasser“, ist sechs Stunden spaeter nix mehr als matschiger Sand oder nur noch Steine. Na ja, da kann man dann herumlaufen, allerlei Schnecken und Krebse oder Oktopusse sehen, die gerade Krebse in ihre Hoehle reinziehen oder knietief im Wasser waten und verlorene Gewichte und Haken der Anglerkollegen suchen – uebrigens hat sich Sylvie darauf spezialisiert, findet Unmengen an brauchbaren Gewichten, Vorfaechern und Haken – bis dann auf einmal wieder mal ein Hai (Riesenflosse) bis auf 2 Meter an Sylvie heran schwamm. Sicher derselbe von Ningaloo, er wollte wieder gekrault werden. Doch diesmal flitzte sie aus dem Wasser. Leider hat man bei solchen Geschichten nie die Kamera laufen oder griffbereit. Unterwegs sollte man Stoppen und Holz sammeln, denn an den 24Std. Plaetzen ist meist das Holz leer gesammelt und man muss weite Wege gehen, um welches ranzuschaffen. Daher unterwegs ein Stopp und der Sack ist Ruckzuck voll.

Weiter an die clearville-beach, auch hier dem caretaker (nullrunde) nicht begegnet, und Infos ausgearbeitet fuer den Besuch von Peer. Doch der kann doch nicht kommen, wissen wir mittlerweile, insofern Arbeiten sind hinfaellig. Nur aus diesem Grunde (Strom) checkten wir auch den Caravanpark in Point Samson, doch zu teuer und echt Schrott. Also daher direkt in den NP Millstream-Chichester 60 km Gravelroad landeinwaerts. Rein durch beeindruckende Steinformationen, Berge wie Pilze, Tafelberge und hinein in so ein Wasserloch zwischen den Felsen. Endlich einmal ein Sueßwasserbad, zwar arschkalt, doch einmal von oben bis unten nackt hinein, bis einem sich die Kopfhaut vor Schmerz zusammenzieht und auch schnell wieder raus. Dagegen war der UEbernachtungsplatz wenig ueberzeugend. Die kosten immer etwas die Parks, wenn man dann einen trifft von den Rangern, und dafuer war dieser Platz echt schmuddelig. Also raus und einfach vor die Parkgrenze in die Landschaft, lediglich 500 Meter weit davor, dann ist es ja kein NP mehr und das ist freies Land. So ein Bloedsinn, denn es exakt dieselbe Landschaftsformation. Sehr einsame UEbernachtung, niemand weit und breit. Lediglich ein Riesenlizard (fuer uns ein Waran) von 1,5 Meter Laenge besuchte uns. Knallgruen leuchtender Schwanz, herrlich anzusehen, leider waren wir mit der Kamera zu langsam. Zu erwaehnen ist noch der beeindruckende Mondaufgang, den wir beim gemuetlichen Abendessen beobachteten.

Dann wieder raus die 60 km, was sind schon 60 km Gravelroad, hinein auf einen Stopp und ein Bierchen im „Whim Creek Hotel“ auf dem Highway. Ein Museum als Kneipe, raues Volk und sprechende Papageien im Kaefig. Der kommende Stopp an der Ballaballaroad einem versandeten Meeresarm nahe dem Mangrovenmeer. Also bissl Wasser ist noch drin, so sprangen ein paar mullets herum und Pelikane schwammen gelegentlich vorbei. Viele ganz graue Kaengurus waren zu bewundern, als wir einmal auf die andere Seite wieder quer durchs Gelaende einfach den Wasserlauf durchfuhren. Naechster Platz wieder an so einen 24 Std Platz am Highway „Yuleriver“, trafen auf aelteres Ex-Hollaenderpaeaerchen, die uns Topadresse von einem Farmstay vor Darwin (der Sohn lebt in Darwin) gaben. Werden diese eventuell checken, soll man auch arbeiten koennen, das ist aber sekundaer, eher das es sich bei dem Besitzer um einen alten Knaben handeln soll, ein Raubein und Fischer und Farmer und ein Unikum eines Australiers.

Viele Voegel besuchen diese Wasserstelle hier, denn es sind eigentlich gar keine Fluesse mehr. Es ist nur zum Teil Wasser da, das abrupt verschwindet, und wer weiß, vielleicht unterirdisch weiter fließt. Jedenfalls zum Waschen fuer uns, zum Trinken fuer allerlei Tierchen ist es gut genug, und dadurch ergeben sich Topnaturspots. Große Reiher, Adler oder Pelikane, verschiedene andere Voegel teils neugierig teils auch nur singend oder krachmachend, dann wieder stampfende „wilde“ Rinder, die zum Wasser ziehen, einfach so mitten durch, egal was ihnen den Weg versperrt. Dann wieder ein Vogel, der im Steilanflug eine Heuschrecke vielleicht 30 cm vor dem Gesicht von Micha wegfaengt, sonst waere er erneut Opfer eines Angriffes einer Heuschrecke geworden. Dank sei dem Vogel! Dabei sieht er noch Klasse aus, blaue Fluegel, gruenen Schwanz und roten Kopf und behaender Flieger. Und, wenn man dann noch ein Fischchen fangen kann, dann ist es doch echt nett hier Also man muss nicht immer das Meer haben, da ist sowieso oft zuviel Wind. So gab es das erste Mal Catfisch paniert (haben leicht giftige Stacheln, sollte man beachten) in sueßsauer mit Reis. Das war dann der De Grey River.

Jedenfalls jetzt auf kommerziellem Campground an der 80 Miles Beach, so heißt der auch hier. Viel Sand und lange Straende. Leider kommt man vorher auf der gesamten Strecke nicht an den Strand heran, es gibt einfach keine Wege nicht ein mal querfeldein moeglich. Kaum zu glauben, aber wahr. Jedenfalls alle Akkus aufgeladen und viel geschrieben. Jetzt ist Schluss, ist schon verdammt spaet. Morgen dann vielleicht schon wieder der naechste Campground 50 km vor Broome, der soll total Klasse sein mit Hunderten von Tieren und geil am Sandstrand und gut zum Fischen. Aber kostet halt. Dann kann ich ja weiter schreiben, abends…

05.07.2005

nix war es mit Campground und Strom am kommenden Tag. Wir checkten den naechsten Campground „Port Smith“, doch fuer 25 $ einfach zu teuer und zu weit weg vom Wasser, und wir hatten ja alles recharged also die Batterien und den Computer. Wir hielten in „Barn Hill“, dem dritten privatbetriebenen Campground fuer 15$ auf tentsite, also ohne Strom aber mit warmer Dusche. So voll, dass uns nur ein weiter Weg an die Beach an diese heranfuehrte, doch die Beach war dann schon sehr eindrucksvoll. Mit aller Gewalt wollten wir einen Fisch fangen, doch diesmal sollte es nicht klappen. So waren 4 Stunden in praller Sonne vergebens und abends waren wir echt fertig vom Laufen, vom Fischen und von der Sonne. Mit aller Gewalt, weil wir die Befuerchtung haben, dass ja in naechster Zeit kaum Meer sein wird und Moeglichkeiten zum Fischen bestehen werden. Das war dann auch so und trotzdem gab es geile Erlebnisse. Also erst einmal rein nach Broome, viel kleiner und uebersichtlicher als erwartet, doch alle Moeglichkeiten wie Einkauf bei Coles, Tanken und Internet. Dort verschickten wir meinen Verlaengerungs-Visaantrag per Post an die „Dimia“ Behoerde. Mal sehen, was da raus kommt. Ansonsten bin ich ab 15. Juli illegal hier, aber auch egal.

30 ks (=km) nach Broome entlang der Kueste Richtung Cap Leveque auf Gravelroad, wie eigentlich immer abseits der Piste ging`s weiter zur naechsten Uebernachtstation. Die 200 ks Gravelroad zum Cap wollten wir uns dann doch nicht antun, denn solch aehnliche Spots gibt es bereits davor, also bogen wir an die Kueste ab an Plaetze wie „willie creek“, „barret creek“, „james price“ usw. Freie wilde Plaetze, die nix kosten, sehr ruhige Spots und Feuer auch kein Problem ganz gegen unsere Erwartung, weil Broome ja quasi direkt vor der Tuer liegt und auch noch die Highseason begonnen hat. Der eine Platz ist ein estuary, in Mangroven gelegen, einmal voll mit blauem Wasser und sechs Stunden reiner Sand. Nachts huepften allerhand Fische und es platschte nur so. Fischen hatten wir kaum versucht, da ein Rumpsteak aus Broome noch an Bord war. Wir fanden aber einen riesigen lure (Plastikpilker) um die 20$ wert mitten in den Baeumen haengend, den wir gerne zu unseren geschrumpften Angelutensilien aufnahmen. Irgendwer hatte wohl versucht, einen Hai in der Nacht zu fangen. Auf dem Wege zurueck wollten wir hier erneut stoppen und unser Angelglueck dann selbst probieren. Doch wie es so ist, stellten wir am kommenden Tag fest, dass jeder etliche Bisse an Armen und Beinen davon getragen hatte. Unmerklich, irgendwann tagsueber. Wir sahen außer den Fliegen, die gehoeren schon einfach dazu, doch nerven manchmal auch, immer wenn sie sehr aggressiv sind und in Augen und Ohren gehen, nur winzige Tierchen. Kleiner als ein kleiner Nadelkopf. Die pieken manchmal, aber man sah nix. Und eigentlich auch viel zu klein, um durch menschliche Haut zu beißen. Spaeter erzaehlte mir dann ein Aussie, dass dies die sandflies Australiens seien, die nicht beißen, sondern „pissen“. Die „Pisse“ ist so aggressiv oder giftig, dass wenn sie so groß waeren wie eine deutsche Stubenfliege, einen Menschen toeten wuerde. Moeglich ist das, denn andere sandflies haben wir nie gesehen als die uns bekannten groeßeren aus NZ. Und die bissen, das sah man ja, wenn sie sich mit ihren Torpedoschaedeln durch die Haut bohrten.

Die australischen sieht man dagegen eigentlich nicht. Jedenfalls jucken diese kleinen gefuellten Bollen einen Tag spaeter, das ist kaum zum Aushalten. Ich selbst habe sicher 30 an der Zahl wie Pickel aufgedrueckt, dann verschwindet der Juckreiz und nach ein paar Tagen ist es verheilt. An dem anderen Platz war ein Superspot, doch auch dort zieht sich das Meer hunderte von Metern bei Ebbe zurueck. Es bleibt dann steiniger Untergrund zurueck und an Fischen ist nicht zu denken. Die Ecke hier ist der Platz mit dem groeßten Gezeitenunterschied in der Welt. Bis zu 20 Metern sollen es sein, habe ich mir sagen lassen. Die Stadt Derby liegt also entweder am Wasser oder kilometerweit im Matsch je nach Uhrzeit. Jedenfalls holten wir uns noch einmal Sonne pur ab und dies am ganzen Koerper. War ja keiner weit und breit außer uns. Dann ging es nicht zurueck in die Mangroven, sondern straight way in die Kimberleys, das Land der Boab Baeume (haben Wasser innen drinnen).

Auch die „Gibb River Road“ durch die Kimberleys cancelten wir und beschlossen die normalen Highway zu nehmen. So konnten wir zum einen das Bush Rodeo in Fitzroy Crossing zeitlich mitnehmen und sparen uns die 600 ks brutale Gravelroad. Abgesehen davon glaube ich nicht mehr daran, dass es sich um eines der letzten großen Abenteuer handelt, denn wenn da schon Backpacker Busse durchfahren, kann dies nicht mehr sein. Und es ist einfach besser auf asphaltiertem Grund zu bleiben und von diesem dann die Gravelroad 120 km in die NP „Tunnel Creek“ und „Windjana Gorge“ vorzudringen oder spaeter dann in Halls Creek den Duncan Highway 54 km zu „Palm Springs“ und „Saw Pit Gorge“.

Die Strecken sind ausreichend hart genug und wir brauchen den Wagen ja noch ein paar Tage laenger. Jedenfalls bevor es in die oben genannten NP`s ging, ein Stopp an einem Lake mit abertausenden von Voegeln direkt linkerhand am Highway. Die weißen parrots, die laut kreischend aufschrecken, machen ein Hoellenspektakel oder andere kommen, um Brot zu schnorren. Der eine ruelpst immer, der andere zischt mit erhobenen Kopf und lang gezogenem Hals, ein weiterer ist nur damit beschaeftigt, alles zu vertreiben an Konkurrenz, verpennt dadurch aber, etwas abzukriegen und ein anderer ist eben einfach nur schoen bunt. Oder es stuerzt sich wieder einmal ein Raubvogel zu Tale. Ist immer etwas los. Der NP „Tunnel Creek“ ist eine 1 km lange Hoehle, die teils unter Wasser steht, und man diese knietief durchwatet. Mit Taschenlampe versteht sich. Krokodile sind aber keine drin. Der Nationalpark „Windjana Gorge“ sind irre Felsformationen mit Versteinerungen und Pool, an dem sich ca. 100 Sueßwasserkrokodile tummeln. Die groeßten so um 2 Meter haben ganz nette Beißerchen, doch machen sich total ins Hemd, als ich sie streicheln wollte. Dann jumpen sie mit Seithueftsprung flink ins Wasser.

Die Kimberleys sind eigentlich ein ehemaliges Riff und uralt, das nun trocken liegt, es finden sich ueberall Versteinerungen von Meerestieren und auch in den Pools teils Meeresfische wie Stingrays oder Haie, die sich angepasst haben. Auf der gravelroad-Fahrt trifft man immer wieder auf wilde Pferde oder auf Kamele, wenn man Glueck hat.

Wir blieben an einem waterpool 10 km ueber Nacht kurz vor dem Highway, um am kommenden Tage am Sonntag das Rodeo in Fitzroy Crossing anzuschauen. Alle unsere wilden Plaetze erhielten wir eigentlich durch Tipps von Einheimischen oder anderen Reisenden und beinhalten immer „Feuer machen“, „Wasser“ zumindest zum Waschen, „keine fee“ und „nature wild life“. Wann mal wieder der naechste Campground kommt, ist in weiter Ferne. Warum ueberhaupt, nur um Batterien aufzuladen. Haben wir auch schon im Netcafe gemacht, das naechste Mal frage ich einfach beim Schlachter beim Fleischeinkauf, ob ich den Laptop zum Aufladen ans Netz haengen kann. Das Rodeo war echt ein Buschrodeo. Die Stadt mit 3000 Einwohner ist wahrlich keine Weltmetropole, und mehr als die Haelfte der dort lebenden sind Aborigines. Es war spannend anzusehen, ob nun das bullriding (auf Bullen) oder das bronzen (auf Pferden) – wobei Sylvie das nicht so klasse fand, denn die binden den Pferden so ein Band zwischen ihren „Doedel“, damit es auch bockt – oder das Rodeo fuer unter 6 jaehrige Kinder und all so etwas. Dazu gab es einen Lamb-Burgerbude und eine „Bierbar“, aber nur mit Erlaubnisschein oder gueltiger Eintrittskarte. Das ganze Gebiet hier ist „Alkohol Restricted“, das heißt man bekommt zwar als Tourist Wein oder Bier gegen Ausweis, doch die Einheimischen (hier die Abos) natuerlich nicht. Aus diesem Grunde diese Regelung und vermutlich ganz sinnvoll.

Man faehrt mit den Autos an den Ring und sitzt oben darauf oder direkt am Zaun. Na ja, es war mal etwas anderes und auch das ganze Drumherum schon ein Erlebnis. Besoffene Abos gab es aber trotzdem, wie auch immer. Normalerweise pruegeln sich die dann staendig, heißt es, doch das haben wir noch nicht gesehen. Der kommende Stopp war dann am Highway auf dem Top eines Cliffs mit Blick in die davor liegende Schlucht. Dingos kamen abends, Sylvie war begeistert, wir teilten unsere Wuerstchen mit ihnen und als Dank stahlen sie mir nachts einen meiner Ledersandalen. Bloedes Vieh, denn der blieb verschwunden, den anderen warf ich dann auch dazu in die Schlucht. Vielleicht kann er ja den zweiten auch noch gebrauchen. Die hatten lange gehalten, eigentlich jeden Tag seit 7 Monaten, na ja was soll`s. Jetzt eben Arena-Latschen und Blasen oder Barfuss. Ist etwas unguenstig, da ich mir den mittleren Zeh des linken Fußes vermutlich gebrochen habe, damals an unserem Traumplaetzchen in Ningaloo. Ich bin gegen einen Stein gelaufen beim Fischen, das kann schon mal passieren, wenn man im Kampfesrausch mit Hai an der Angel ist. Die erste Nacht war hart, aber Voltaren zweifach dosiert half auch dagegen. Jetzt nur ein bisschen empfindlich sonst kein Problem. Ansonsten gibt es Schnittwunden, Quetschungen und kleinere Verbrennungen. Meistens beim Feuermachen und Holzsammeln oder „sandflie-Gepisse“. Sonst aber alles klar. Jetzt wieder an einem absoluten Hammerspot 55 km suedlich von Halls Creek an einem waterpool. Wir parken direkt an dem Pool, nur erreichbar mit den 4 WD Fahrzeug, natuerlich wilder Platz. Ganz schoen steil und steinig darunter, ob es wieder rauf geht, werden wir sehen. Gibt nur den einen Weg. Wird knifflig. Deswegen noch ein paar Anekdoten aus der Tierwelt. Vielleicht von den weiteren Angriffen der Heuschrecken gegen Micha. Der zweite Angriff erfolgte am De Gray River. Ich saß auf meinem Stuhl tagsueber und beobachtete einen Vogel. Der ist Klasse, hat einen breit gefaecherten Schwanz, mit dem er hin und herwedelt wie ein Hund, der sich freut, um Insekten aufzuschrecken. Nur so groß wie eine Amsel, aber ein phantastischer Flieger. Er jagt den Insekten nach und faengt sie im Fluge. Jedenfalls schoss dieser Vogel auf mich zu und packte die mich angreifende Heuschrecke sage und schreibe 20 cm vor meinem Gesicht, drehte ab und verspeiste sie an dem nahe liegenden Ast. Sylvie sah die Heuschrecke anfliegen, ich den Vogel, gemeinsam den vereitelten Angriff und auch das Klasseabendbrot fuer den Vogel. Ich danke ihm noch heute. Den dritten Angriff gab es dann am abendlichen Feuer an anderem Platze, wobei mich der fette Brummer beinahe vom Stuhl gehauen haette, als er mein linkes Schluesselbein frontal Maß nahm. Gluecklicherweise kam es zu keiner Verletzung auf beiden Seiten, auch das gleichzeitige Aufspringen fuehrte nicht zu bleibenden Verletzungen. Die Brummer machen ganz schoen Laerm kann ich Euch sagen und ueberraschend kommen die Attacken auch immer. Oder Sylvies Auseinandersetzungen mit Ameisen, die gibt’s hier in Hunderten von verschiedenen Ausfuehrungen. Sie bauen Huegel in die Landschaft ueberall oder buddeln nur Loecher. Spaeter gibt’s einmal ein Bild von den Termiten oder Kompass-Ameisen, denn die bauen immer in Nord-Suedrichtung bis zu 4 Meter hohe Huegel mit Belueftungssystem. Aber es gibt auch welche mit weißen oder lila Koepfen, oder die Bulldog-Ameisen, Riesenviecher, sind ganz ueble Beißer. Allergiker muessen da schon echt aufpassen, haben Giftdruesen. Ich finde die gut, denn wenn ich die Fliegen erledige mit der Klatsche, kommen die immer und sammeln die toten und halbtoten ein und schleppen sie in ihren Bau. Wenn mir langweilig ist, lege ich sie auch gleich vor ihren Eingang. Die muessen auch mal Kraft sparen, die armen Dinger. Eidechsen sind auch gegenwaertig, kleinere zumindest, die ebenfalls Fliegen verzehren. Und davon gibt`s echt reichlich. Also Insektenfreunde, kommt nach Australien, davon gibt’s reichlich. Die irresten Viecher. Jetzt gehe ich erst einmal in den Pool zum Erfrischen oder danach eine Dusche aus dem warmen Wassersack zum Haarewaschen. Habe im Auto liegend geschrieben, draußen zuviel Fliegen zum ruhigen Schreiben. Beim naechsten Male dann evtl. schon Bericht aus dem Nordterritorium. Vermutlich steht Cairns auch noch auf dem Programm. Zeitlich jedenfalls durchaus realisierbar. In Darwin dann evtl. kurzen Trip nach Bali oder so, ist ja nicht weit, zwecks Visa-Verlaengerung fuer Sylvie.

07.07.2005

Wir hatten noch einen unterhaltsamen und informativen Smallltalk beim abendlichen Feuer und ein paar Glaeschen Wein mit unseren Nachbarn Allen und Julie, ein Paerchen aus dem Gypsyland suedlich von Melbourne, die unterwegs in einem Landcruiser sehr aehnlich wie wir auf Tour sind. Auch die Alterspreislage ist aehnlich, und es gab auch einmal Informationen von Leuten, die ein bissl Plan haben ueber Dinge von unserem Interesse. Die Caravanrentner sind in der Gepraechskompetenz begrenzt. Es war sehr nett, wir fuhren dann auch gemeinsam aus dem Wasserloch einen sehr steilen, staubigen und mit tiefen Loechern durchzogenen Anstieg nacheinander hoch und verabschiedeten uns von unserem Waterpool. Sie fuhren weiter Richtung Sueden, wir dann weiter in den Norden. Eines der Themen war auch „dumper“ Brot zu backen. Wir machten bisher nur Fladenbrot in der Pfanne, doch mit dem self-raised Mehl, das es hier ueberall zu kaufen gibt, kann schlicht und einfach mit Mehl, Milch, Salz und Zucker und dann irgendetwas rein wie Mandeln, Bananen oder Kraeuter Brot im Feuer gebacken werden. Sie hatten dafuer so einen gusseisernen kleinen Topf, Aborigines werfen den Teig einfach so in die Glut und wir bauen uns einen simplen Ofen aus Alupapier. Absolut lecker, sieht Klasse aus, nix angebrannt und den schoepferischen Moeglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Nix mehr mit Brot kaufen, jedenfalls nicht so viel. Und eingeladen haben sie uns dann auch noch zum Segeltoern auf ihrem Holzsegelboot, wenn wir wieder im Gebiet um Melbourne sind. Weiter ging es mit einem Stopp am Highway in der Botanik, ganz allein. Die anderen 24 Std Plaetze um NP „Bungle Bungle“ entrance herum waren wie immer mit Caravans zugestellt. Der naechste Stopp dann 100 km vor Kununara am Dunham River, wieder Topspot, denn auch dort weit weg von den Caravans, die stehen links auf den offiziellen Parkplatz, (haben da auch Feuerstellen und Picnictable und so), wir aber 4 WD Strecke rechts weg ueber ein paar Steine und Loecher. Kein Problem, haben jetzt den Fluss vor der Tuer liegen (15 Meter), stehen alleine ohne Generatoren weit und breit und bleiben sicher 2 Tage. Krokodile gibt’s wohl nicht, jedenfalls keine gesehen. Mithilfe von Eimern geduscht, sehr erfrischend, denn es wird zunehmend brutal heiß. Unter unserer gespannten Plane suchen wir deshalb oft nach Schattenpausen, Feuer ist eher zum Kochen und fuer Licht abends da, ansonsten auch abends tropisch warm. Also Schlafsack „Ade“, nur Schlafen so ohne alles ist jetzt angesagt, sonst haelt man es ohnehin nicht aus. Das Zelt aufgebaut zwecks Durchlueftung. Peer, es wartet noch auf Inbetriebnahme. Werden heute ein Bananenbrot und ein Zwiebelbrot backen, den Wagen vom Staub ein wenig befreien, Waesche waschen im Eimer und ein bissl Lesen. Dann noch die Angel in den Fluss werfen und Abendessen am Feuer. Gestern bereits Koerperpflege, Moskitonetze repariert und Kleinigkeiten am Auto festgezurrt. Holz suchen und solch Sachen werden bei der Hitze zu sehr schweißtreibender Angelegenheit. Das Trinkwasser laeuft tatsaechlich literweise in einen rein, zuvor hatte man noch gegruebelt, wie man so Wasser pur und davon 5 Liter am Tag ueberhaupt trinken soll. Ich sage Euch 6 Liter sind tatsaechlich kein Problem. Und Pinkeln muss man deshalb auch nicht oefter. Als am fruehen Morgen Wildpferde zur Traenke kamen, war Sylvie ganz aus dem Haeuschen.

Morgen geht’s dann nach Kununura, Einkaufen und Tanken, dann in den NP „Keep River“ und zum „Lake Argyle“ Richtung Katherine. Stimmung nach wie vor relaxt. Vielleicht zur Abwechslung einmal ein paar Anekdoten zu den Aborigines. Also man ist eigentlich erst hier (außer Ceduna) auf Sie getroffen. Ansonsten ist der Anteil von Abos im Northern-Territorium mit ueber 30 % auffaellig am Hoechsten. „Abo“ ist eher herabwuerdigend wie „Nigger“, doch ich schreibe das ja, und da es kuerzer ist, eben einfacher. Die aeltere Generation hat eher ein Problem mit den Abos als die juengere, ist bei uns ja auch nicht anders in Deutschland in solch Angelegenheiten. Alkohol-Probleme sind wohl das Hauptproblem, doch mit kontrollierter Ausgabe und ueberall Alkoholberatungsstellen scheinen sie der Sache einigermaßen Herr zu werden. Es finden sich ueberall „communites“, wo sie in alter Tradition bzw. geordnet eigene Lebensgemeinschaften haben. Dort ohnehin absolut Alkoholverbot. Man trifft doch durchaus auch auf Abos in fetten Landcruisern, bei den Rodeoreitern waren welche dabei, oder auf Farmen, an der Kasse am Supermarkt oder an der Tankstelle. Wir haben bislang keinerlei negative Erfahrung gemacht, das wird vermutlich so bleiben. Alle Geschichten mit „im Outback ausgeraubt“ sind vermutlich Raeuberpistolen, aber wir werden sehen. Man sagt auch, „umso dunkler, umso harmloser“, wie weltweit das Problem der Mischlinge ueberall gleich ist. – „Zugehoerigkeitsprobleme“!? Trotzdem 2 wahre Geschichtchen; „ein kleines Abo-Maedchen, vielleicht 7 oder 8 Jahre alt, steht vor einem Budenwagen. Sie legt Geld oben auf das Bord, schaut hoch zum Verkaeufer, und sagt nix. Der Verkaeufer schaut auch nur, nach kurzer Zeit fragt er dann, was sie moechte. Keine Antwort. Er fragt dann „Icecream“, das Maedchen nickt mit dem Kopf. Er reicht ihr eine Waffel mit Eis, sie ergreift sie gierig und rennt sofort davon. Der Verkaeufer ruft ihr noch nach, „Das Wechselgeld…“ Das soll zeigen, sie haben bis heute kein Gefuehl zu Geld. Wenn ein Abo zum anderen kommt und sagt, „He, hast Du Geld?!“, dann schaut der andere und wenn er Geld hat, gibt er ihm die Haelfte von seinem Geld. Das ist so! Von Kapitalismus des Westens oder Ostens haben sie noch nix gehoert, die Lebenseinstellung ist einfach so. Aber Rumpruegeln gehoert eben auch dazu, insbesondere wenn der Alkohol dazu kommt. Wir halten Euch auch weiter auf den Laufenden. Jetzt muss ich Fruehstuecken, es ist viertel vor sieben. Demnaechst wird die Uhr um 1,5 Std. wieder vorgestellt, wenn wir Westernaustralien zum Nordterritorium an der Quarantaenestation (nur nach West rein) verlassen.

13.07.2005

weiter ging’s ueber Kununurra, Touristikpreis fuer Ort 2001, das merkte man durchaus. Sechs Caravanparks bei 4000 Einwohnern. Alles UEbliche lies sich prima erledigen. Weiter zum „Lake Argyle“ ein kuenstlicher riesiger Stausee. Eines der Menschheitsverbrechen an der Natur, sagt man. Nett anzusehen, das war es aber dann auch schon. Na, da waren noch der vorgelagerte Pool auf der Strecke und die Begegnung mit einem Wasserlizard.

Dann ueber die border hinweg hinein ins Northern Australien. Uhr vorgestellt und weiter. Hinein in den NP „Keep River“. Fees von 3,30$ each ist absolut human, dafuer Toiletten, Feuerplatz und Trinkwasser. Keine Generatoren und wir blieben 2 Tage. Auch unser 1. großer walk wurde in der Mittagshitze unternommen, mit freiem Oberkoerper durch Australiens Buschland und den sandstones. Schon sehr beeindruckend die Felsformationen. Weit und breit niemand. Mit den Aborigines-Steinmalereien konnten wir herzlich wenig anfangen. Koennen auch nur Verfaerbungen im Stein sein, in die man dann etwas hineininterpretiert. Dann weiter in den naechsten NP „Gregory“ an einen River mit Salties oder Kroks (Krokodile die gefaehrlich sind). Baden zuvor an einem Wasserpool nur mit Sueßwasserkrokodilen, das sind die, die kleiner sind und sich in der Regel “verpissen“. Gesehen habe ich keine Saltie, und Angeln gehe ich auch trotzdem. Ist nur tropisch mit Palmen und Pflanzen alles zugewachsen, also gar nicht komfortabel da ranzukommen. Und Insekten auch. Die Fliegen sitzen in allen Ritzen, das nervt. Also doch Muetze auf. Eine irre harte Strecke ueber ein Steinrollfeld, sieht aus wie ein altes Flussbett mit Loechern bis zu einem Meter, war die harte Anfahrt hierher. Also da musst du ueber spitze, kantige Steine hinweg manoevrieren in Schritttempo. Wenn ich bis jetzt noch nicht 4 WD fahren konnte, jetzt spaetestens muss ich es koennen.

In der naechsten Zeit werden viele weitere Nationalparks folgen. Die Preise sind ja human, auch der KakaduNP hat seit einem Monat keine entrancefee mehr. Wurde abgeschafft, vorher 24$. So viele freie Plaetze im Norden soll es nicht geben, wir werden sehen. Nur so in die Natur geht sicher aber auch hin und wieder, das Land ist ja groß genug. Von da aus weiter nach 2 Tagen, zurueck ueber die Steinpiste in Schrittgeschwindigkeit, auf einen zweiten Platz im selben Park. Der war nicht so ueberragend, auch niemand da, so konnte man wenigstens ungestoert duschen und sich dem Fliegentoeten mit unseren Fliegenklatschen widmen. Viel zu machen war da nicht, denn es ist einfach zu heiß und durch die Fliegen kaum auszuhalten. Man braucht Minimum eine Hand frei zur Abwehr. Bezahlt haben wir aber auch nicht, und insofern schon OK. Dann raus aus dem Park und 30 km vor Katherine zum „Kings River“ eine Strasse rein. Ein wilder Platz, unten der Fluss mit fließendem Wasser. Jetzt bei der Hitze ist jede Dusche eine Erfrischung und zum Abwaschen braucht man ja schließlich auch Wasser. Kroks sind keine zu sehen. Schattig obendrein, nur Großtiere sind auch kaum zu sehen hier oben im Norden bisher. Gestern auf dem Wege aus dem NP lief uns eine Herde Wildpferde ueber den Weg. So richtig wie im Fernsehen mit Hengst vorne weg, sehr erhaben kontrollierte er alles und die anderen immer hinterher. Ansonsten sollte man aber wissen, dass Wildpferde als „Pest“ aus den Helikoptern abgeschossen werden. Als Pest gelten eingeschleppte Tierarten, die sich ungestoert vermehren und die urspruengliche Natur verdraengen. So gelten Wildkatzen und Fuechse, Pferde, Esel, Kamele, (Dingos), Possums, Karpfen, Riesenkroeten aus Suedamerika, usw.… als Pest. Die darf man also auch ungestoert abknallen oder wie auch immer alle machen. Von Zuhause bekommt man weniger Positives zu hoeren, die Tante von Sylvie ist verstorben. Mein Vater hat mit Muehe die Herz-OP ueberstanden. Also man ist schon gedanklich dabei, hin und wieder jedenfalls. Zurueckkommen wir ja trotzdem noch frueh genug. Nun stecken wir auf Campground im Katherine Nationalpark, einer der drei Highlights des Nordens neben Kakadupark und Ayers Rock (heute Uluru), und das merkt man auch. Obendrein hat der Norden 4 Wochen Schulferien, damit die auch einmal etwas unternehmen koennen. Vorher sind ja die Straßen oft unpassierbar weil ueberschwemmt. Dies spuert man deutlich, auch deutsche und saechsische Stimmen tauchen vermehrt auf sowie selbstverstaendlich Maui-, Britz- und Kea-Wohnmobile. Die alten Rentner mit ihren Wohnwagen gibt’s als Draufgabe. Es wird haerter Topspots fuer sich allein auszumachen, und die touristischen Highlights sind doch gewoehnungsbeduerftig fuer uns nach der oft „einsamen“ Zeit. Doch Tourigucken kann auch ganz nett sein, zumindest heute Abend. Die haben Fliegengitterhuete auf, obwohl nur fuenf Fliegen da sind, Outfit-Wanderklamotten fuer Großwildsafaris, wo wir barfuss mit freiem Oberkoerper laufen oder sind so schneeweiß, dass jeder Landcruiser dunkel aussieht. Die sind meist weiß, zumindest die Grundfarbe vor Fahrten im Outback und auf Gravelroad. Dafuer ließ sich ein Wallabi (kleines Kaenguru) begrueßen (und verbotenerweise per Hand fuettern – wen interessiert`s) hier auf dem Platz und dreiste Voegel wie der „bauer“, die sogar in den Wagen hineinhuepfen und nach Essbarem suchen. Das sind immer die besuchten Touriplaetze, wo sich die Wildtiere sehr den Umstaenden angepasst haben. Auf den wilden Plaetzen im Outback wird man dies so nie vorfinden. Also morgen ruecken wir ab, speisen dieses alles in Katherine ein, und weiter geht’s nach Pine Creek. Dort soll ein Schweizer ein Wildpferdereservat betreiben und man soll Campen koennen. Werden dies checken. Weiter dann in den Litchfield NP und nach Darwin. Ein, zwei wilde Uebernachtungen eingestreut, wenn moeglich. Und in Darwin dann Autocheck, Visaproblematik und auch solch Dinge stehen dort auf dem Programm. Ab heute bin ich naemlich illegal, falls das mit dem Visaverlaengern nicht geklappt hat. Werden dies morgen vielleicht in den E-Mails lesen. Jetzt erst einmal rueber zu einem ungarstaemmigen Lehrer aus Adelaide, ein bissl Quatschen, was er so zu erzaehlen hat. Also von hier aus sonst alles klar. Bis dann

19.07.2005

Aus dem Nationalpark die 30 km zurueck nach Katherine am naechsten Tag, letzten Einkauf und bis zum Anschlag voll getankt. Dann noch einen Sack Eis gekauft und die Eskys gefuellt, so bleiben einem fuer 2 Tage wenigstens kuehle Getraenke. Dann noch ins Internet und festgestellt, dass mein Visum in Bearbeitung ist, nur die Gebuehrenabbuchung von meiner australischen Kreditkarte nicht klappt. Das soll ja nicht das groeßte Problem sein, klaeren das endgueltig in Darwin. Dann ging’s weiter Richtung „NP Litchfield“, laengst kein Geheimtipp mehr. Auf dem Wege das Wildpferdereservat eines Schweizers mit exklusiver Lodge besucht. Es war ausgebucht und ohnehin fuer uns zu teuer. Ein paar Wildpferde rannten tatsaechlich durch die Gegend. Auf dem Stuart Highway war ganz guter Verkehr, vorwiegend Miet-Wohnmobile und Traveller-Vans. So beschlossen wir den NP „Litchfield“ vom Sueden aus ueber einen 4-WD-Track anzufahren, in der Hoffnung, dass diese Route nicht ueberlaufen sein wuerde. Zuvor einen Abstecher zu den Douglas Hot Springs, einem Flusslauf aus dem heiße Quellen das Wasser teils bis zu 40 Grad aufheizen. Wirklich ein irres Panorama mit Palmen, Fischen und Schildkroeten einerseits, andererseits Sandstrand aehnliche Flussabschnitte. Der direkt angrenzende Campground kostete 9$, da der Ranger direkt zum kassieren kam. Leider war Wochenende und deswegen reger Andrang zumindest auf dem Platz selbst. Direkt bei den heißen Quellen erinnerte ein bisschen an Bad Buchau. Abends saßen dann Omi’s und Opi’s bis 9 Uhr im Dunklen im Wasser laut kreischend wie Teenager in der Pubertaet. Keine Ahnung was die da im Dunklen trieben. Danach kamen dann die juengeren Semester dran bis um eins. Trotzdem ist es wirklich ein Top-Spot, wenn man ueber Letzteres hinwegsieht. Dann ging’s tatsaechlich ueber den 4-WD-Track vom Sueden aus in den „NPLitchfield“ und der erste Halt am „Surprise Creek“ Camp, mehreren Wasserloechern mit kleinerem Wasserfall. Man konnte baden, kleine Froesche und Fische sprangen herum, im oberen Flusslauf ließen sich Yabbies (Flusskrebse/Krabben) beobachten. Und der Platz war wirklich nicht ueberlaufen, außer uns nur noch ein anderes Paerchen. Und gebuehrenfrei, ganz gegen unsere Erwartung. Leider waren tagsueber tausende von Fliegen und bei Einbruch der Dunkelheit Millionen von Moskitos gegenwaertig. Ein Sitzen am Feuer war absolut unmoeglich und uns blieb nur die Flucht ins Auto. Am kommenden Tag weiter auf dem 4-WD-Track zum naechsten Camp „Sandy Creek“, einem groeßeren Wasserloch mit groeßerem Wasserfall. Richtiges Schwimmen war moeglich. Weniger Fliegen und Moskitos sind heute kein Problem, da wir unser ehemaliges Reise-Moskitonetz so umgebaut haben, dass wir darunter im Freien sitzen, trinken und auch am Laptop schreiben koennen, wie jetzt gerade. Zu erwaehnen bleibt noch, dass auf dem Wege hierher ein Fluss namens Reynolds River zu durchfahren war. Nirgendwo stand dieses zuvor, so dass wir unvermittelt nach 38 km 4WD-Strecke vor einem ca. 100 m langen zu durchfahrenden Flusslauf standen bis zu teils 1 Meter tief. Wir begingen diesen Flusslauf zu Fuß und fassten nach 1 Stunde Warten den Entschluss, ihn zu durchqueren. Grund war, dass ein hollaendisches Paerchen mit Toyota Landcruiser und Schnorchel ausgeruestet, diesen muehelos durchfuhr. Wir wollten uns keine Bloeße zeigen, denn unser Mitsubishi kann dat ja wohl auch, auch ohne Schnorchel. Wir schafften es auch „muehelos“, Sylvie erzaehlte nur, dass der Wagen ganz schoen blubberte, als der Auspuff unter Wasser war. Das Gehoppele ueber die Steine ueberstand der Wagen schadlos, auch sonst weder Wasser an Bord noch andere Probleme. Vor Anspannung vergaßen wir leider Fotos zu machen. Auf der Zufahrt vom Norden her fand sich spaeter ein großes Schild „Reynolds River Crossing – Snorkel recommended“. Haetten wir dieses auf der Suedanfahrt gelesen, waeren wir die Strecke vermutlich gar nicht gefahren. Umso besser, ein ueberstandenes Abenteuer mehr, vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass im Prospekt im inneren Litchfield Park Bootstouren auf dem Reynolds River angeboten werden mit Krokodilwatching. Darunter nicht nur Sueßwasserkrokodile, sondern auch Salties. Auch dies lasen wir erst spaeter. Doch wie frueher bereits angekuendigt dafuer ein Foto von dem Kompass-Termitenhuegeln, die bis zu 4 m hoch hier an der Wegesstrecke haufenweise zu bestaunen sind. Kompass…weil sie sich immer in Nord-Sued-Richtung ausrichten. Warum weiß keiner, eines der vielen Geheimnisse der Natur. Morgen geht’s weiter durch den „NP Litchfield“ straight way Richtung Darwin noch 150 km. Bis dann.

weiter ging´s im „NP Litchfield“ auf der 4 WD-Strecke bis zur asphaltierten Straße. Ein kleinerer Flusslauf von 15 Meter Laenge stellte sich noch in den Weg, doch jetzt als coole Flußdurchquerer rasten wir hindurch ohne vorherige Begehung und auch noch ohne 4 WD zu zuschalten. Das war beinahe ein großer Fehler, denn dieser war minder tiefer als der vorherige. So drang ein wenig Wasser durch die Tueren und mit Muehe und Not gelang die Durchfahrt, ohne dass der Motor verreckte. Wenn es passiert waere, ich weiß nicht, ein Wiederanlassen mit unter Wasser stehendem Auspuff ist wohl kaum moeglich. Muss mich mal informieren. Jedenfalls auf der sealed road angekommen, besuchten wir die „Wangi-Falls“, eines der Hauptattraktionen des Parks und fuer jede Art von Fahrzeug erreichbar.

Ein echt netter Spot, waterpool mit kleinem Wasserfall, Schwimmen konnte man auch, nur nicht alleine, denn da tummeln sich die Leute. Also wie gesagt, es ist etwas komplett anderes, wenn man alleine moeglichst nackt in einen Pool rings herum Natur pur springt. Was wuerden wir bereuen, haetten wir kein 4 WD-Fahrzeug gekauft. Wenn jemand mal auf die Idee kommt, Australien zu bereisen, dann bitte ist ein 4 WD-Fahrzeug ein absolutes Muss. Ansonsten verpasst man in unseren Augen saemtliche Topspots und auch die Einsamkeit und Weite Australiens. Und das macht ja Australien erst als so fernes Reiseland unverwechselbar. Raus aus dem „NP Litchfield“ fuhren wir nordwaerts auf einer sog. dirt(y)-road, doch da fahren auch etliche PKW. Außerhalb des Parkes fanden wir am „Finiss-River“ unseren naechsten wilden UEbernachtungsplatz. Der Fluss hat hinter der Bruecke Wasser und einen gestauten Bereich. Direkt dort schlugen wir unser Lager auf, duschten bequem mittels Wassersack, kochten am Feuer und versuchten die nicht existenten Kroks auszumachen. Spaeter kurz vor Daemmerung kamen dann drei PKW auf unseren Platz und fragten, (ein blondes junges Maedel) „ob sie sich auch hier hinstellen duerften und ob wir keine Angst vor den Kroks haetten so nahe am Wasser“. „Hier gibt’s keine“ war mein fachlicher Kommentar. Damit war schon einmal klar, keine Australier, denn die haetten niemals gefragt, ob sie sich dazustellen duerften. Ist ja ein freies Land und da macht jeder das, was er fuer richtig haelt. Jedenfalls war es ein deutsches Grueppchen, bunt zusammengewuerfelt, alles sog. Backpacker oder whoofer, also junge Leute unter 30 mit dem Holiday-Arbeits-Visum. Am naechtlichen Feuer in deutsche Sprache holten wir uns Informationen ueber das whoofer-Leben. Zum Teil waren sie schon 9 Monate unterwegs, arbeiteten gemeinsam in Kununurra bei der Apfelernte. Denn in Broome gibt`s keine Arbeit so wie in Darwin auch, jedenfalls kein fruitpicking. Sei immer ziemliche Knochenarbeit, bis 15$ die Stunde wird bezahlt oder auf Akkord (Leistung), die Arbeitsbedingungen sind teils heftig und die Hitze zermuerbt einen. Mit der Bezahlung gibt dann auch haeufiger mal ein Problem und die angegliederten Backpacker-Hostels sind teils auch reine Abzocke. Na ja und so weiter. Es wird wohl grundsaetzlich deutsch gesprochen unter den Backpackern, wenn schon einmal ein Inder dabei ist, kommt der dann aus Hamburg. Viel des erarbeiteten Geldes wird dann wieder in den Pubs umgesetzt. Man arbeitet immer erst dann wieder, wenn man eigentlich pleite ist. Ist ein ganz anderes Reisen als bei uns und das ist ein eigener kommerzieller Tourisektor. Jedenfalls der Tenor, „Arbeit hat`s genug, und ohne die Deutschen wuerde da gar nix laufen“. Sicher eine Moeglichkeit, das Land zu bereisen, wenn man jung ist und nicht das noetige Geld hat, um eine Reise so zu unternehmen, wie wir es tun. Man ist ja jung und kann spaeter Australien noch einmal bereisen, um die Natur und so kennen zu lernen. Sie beneideten uns um unser 4WDFahrzeug und fanden den Riverspot absolut Klasse. Na ja, so uebernachten wir ja eigentlich taeglich seit Monaten.

Das blonde Maedel ging sich die Haende waschen, zeitlich von laengerer Dauer, ganz wohl war mir ja nicht. Vielleicht gibt es doch Kroks. Passiert ist nix. Und uebrigens sie waren auf dem Wege nach Darwin und machen von dort aus einen 2-woechigen Baliurlaub fuer 650$. Immerhin also schon mal eine Preismarke, weil evtl. wollen wir ja auch raus Sylvies Visa wegen. Am kommenden Tag auf nach Darwin, es gab ja Einiges zu klaeren. Darwin ist echt nett, uebersichtlich vom Verkehr, der Highway fuehrt direkt an die Stadtesplanade, verfahren kann man sich eigentlich gar nicht. Am Highway liegt alles Gewerbliche wie Supermaerkte, Autohaendler oder egal. Auch die Campgrounds, die aber alle ausgebucht waren, auf einem waere noch ein Zeltplatz fuer 20$ moeglich gewesen. Auto aber draußen. Vielleicht lag es daran, dass am kommenden Tag ein großes Spektakel ueber drei Tage stattfand so mit Rodeo und all so etwas sowie das beruehmteste Pferderennen von Darwin. Oestlich ziehen sich Badestraende, Museum (kein Eintritt) und eine Halbinsel entlang, echt schoen bei hightide und alles sauber und entspannt. Innenstadt mit den paar alten Gebaeuden und Esplanade ebenfalls nett, erledigen laesst sich alles (immerhin 2 „Internetcafes“). Dadurch erkennt man, Darwin ist zwar touristisch gepraegt, aber es haelt sich doch in ueberschaubarem Rahmen. Mittlerweile konnte auch die 200$ Visagebuehr fuer mich (6 Monate Verlaengerung) abgebucht werden und ich habe ein bridging-visum bis zur endgueltigen Ausstellung. Wird mir wohl per E-Mail zugehen. Also nicht mehr illegal, doch zum Ausreisen nach Bali nicht sonderlich geeignet. Abgesehen davon habe ich gar keinen Bock nach Bali, war ich ja schon einmal. Und Sylvies Visum laeuft ja schließlich noch 3 Monate, erst dann gilt es ja dies per Ein- und Ausreise zu verlaengern. Wer weiß, was bis dahin ist. Meine Idee ist eher von Melbourne oder Sydney (von da aus billiger) rueber zu den Fidshis also den Suedseeinseln zu fliegen. So als Abschluss und dann ganz etwas anderes. Haben jedenfalls Darwin in einem Tag erledigt, das geht problemlos, wenn man nicht gerade auf der Pubmeile abends unbedingt einen Saufen gehen will. Also auch noch aufgetankt, eingekauft, Werkstattcheck gestrichen, Rueckfluege nach Deutschland im Net gecheckt (Buchen reicht auch noch in Alice oder Cairns) fuer unsere Jahrestickets, Visum ist geklaert und raus aus Darwin in Richtung „NP Kakadu“, dem Tourinationalpark schlechthin.