Haupttour – Südliches Festland – Pilion – Peloponnes

Update 22.11.2021

Von Lerissos ging es geradewegs zurück bei gemütlicher Fahrt übers Hochland bis Saloniki, dort außen rum, und zurück nach Stavros zur Basis bei Dimi. Wieder kamen wir in der Wohnung bei ihm unter, alles einmal ausladen und reinigen stand auf dem Programm. Nachts kühlt es deutlich ab auf so ca. 4-6°, das uns aber durch die geheizte Wohnung nur peripher tangiert. Dienstag stand dann eine Tour nach Edessa an für Sylvie und Dimi, ein sog. Geschäftstermin. Ich blieb mit den Hunden zurück. Sie trafen sich mit Sakis, einem dynamisch jungen, perfekt englischsprechenden Jungunternehmer, der eine 30 Mann starke Reinigungsfirma dort betreibt. Das dortige Gespräch mit Sylvie war sehr ambitioniert. Sakis ist ein sog. Macher, der Feuer und Flamme war, irgendwie die Produkte von haid-tec, insb. die Pads, auf dem griechischen Markt anbieten zu wollen. Die gibt’s hier noch nicht. Er verfügt über gute Kontakte sowohl zu Lidl und Manasoutis (griechischer Discounter mit fast 500 Märkten), zum griechischen Reinigungsgroßhändler Vario, usw… „Er würde gerne bei Gesprächen dabei sein, er wolle seine Kontakte ansprechen, er würde auch sofort nach Athen kommen (da hat er studiert), denn alles Geschäftliche läuft über die Hauptstadt.“ Warum diese Begeisterung bei ihm so groß ist, bleibt vorerst offen. Auf alle Fälle hat er tags drauf tatsächlich geliefert, Adressen der griechischen Reinigungsfirmen und mehr. Das ist also am Laufen. Sylvie hat mal kurz den Vorstandsvorsitzenden von Lidl Hellas, ein Schweizer und neu in seiner Position, kontaktiert. Lidl sitzt aber wohl in Saloniki.

Na ja, ist auch Wurscht für mich, außer daß jetzt wohl auch Athen angefahren werden muss. Wollte eigentlich die Großstadt umfahren. Wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. Bei Dimi war ansonsten Alltag angesagt, Pfirsichbäumchen schneiden, Kollegen (der sonst Lederjacken, Sitzbezüge und Tabaktäschchen produziert in Handarbeit – selbst eins für mich gekauft und auch eins für Kirsten als Dankeschön-Mitbringsel, ist ziemlich geil), dem er etwas schuldig war, die Außenwand verputzen, restliche Kakis ernten, in Veria die Fliesen der Supermärkte fotografieren und nach Reinigungsmaschinen Ausschau halten….bis zum Samstag, an dem wir dann auf unsere große Tour Richtung Peloponnes aufbrachen.

Im Gepäck 2 Kisten Kakis, Kiste Kiwis, Äpfel, Trauben und Kartoffeln. Alles verpackt, weil die Basis sehen wir dann erst im März wieder, wenn alles glatt läuft. Es ging geradewegs Richtung Süden bei Umfahrung der Autobahn Maut, was bislang auch hervorragend klappt. Dann fiel die Entscheidung den ersten Stopp nicht am Meer einzulegen, sondern durchzufahren bis zu den Meteora Klöstern über Larissa im Landesinneren. Immerhin eine Strecke von 180km oder sogar etwas mehr. Dort angekommen, buchten wir uns auf einem gemütlichen kleinem Campingplatz am Fuße der Meteora-Klöster ein.

Campsite Vrachos Kastraki

Unser erster geöffnete CP in Griechenland, 20€ die Nacht, incl. allem auch starkem Wlan. Insgesamt waren 6 Mobile dort, Engländer, Schweizer, Holländer, Franzose und griechische Kletterer in Zelten. Dank Dimis griechischen Freunden habe ich alle privaten Sender zur Verfügung, so daß ich mir den Luxus erlauben konnte, die deutsche Bundesliga zu verfolgen. Also das mühsame 2 zu 1 vom BVB gegen Stuttgart. Hier ist es eine Stunde später als in Deutschland, die 20 Uhr Nachrichten also um 9 Uhr, Tagesthemen um halb 12. Weil man aber irgendwie immer geschafft ist, ist man meist schon 22 Uhr im Bett. Dafür geht es früher raus, sieben Uhr keine Seltenheit. Immer gutes ausgiebiges Frühstück, in diesem Fall nicht griech. Lifestyle. Die Griechen frühstücken nicht, erst ab 9-10 gibt’s bei denen ein Stück Kuchen oder Gebäck. Dann hoch zu den Klöstern.

Sehr beeindruckend. Gut, daß wir die mitgenommen haben, denn zuerst wollten wir die aufgrund der Fahrkilometer links liegen lassen. Ist aber ein absolutes Must to Go.

Kurzer Fotostop und auch gleich Besuch, Micha hat schnell den Vorhang vorgezogen, denn die Scheibe war runtergelassen und Fella saß auf dem Beifahrersitz !!- es gab etwas Wasser und Krümel für unseren Besucher

Gleichen Tages, also gestern, ging es wieder direkt zurück ans Meer nach B/Volos, einer sehr umtriebigen Großstadt und das am Sonntag, der Eingang zur Halbinsel Pilion. Pilion, der Sommersitz der 12 Götter des Olymp (höchster Berg Griechenlands knappe 3000m, an dem wir zuvor ja vorbeigefahren sind, oben mit Schnee), daher auch die Bezeichnung Dodekatheon und Sitz der Zentauren. Da es zu viel Verkehr war in Volos trotz Corona, die Zahlen sind hier auch nicht besonders niedrig, entschieden wir, schnell wieder raus und fuhren den anvisierten CP in Sikia (winteroffen) in 15 km Entfernung einen Tag früher an als ursprünglich geplant, und das bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Die Chefin, eine perfekt deutsch sprechende Frau, eine zweier Schwestern in meinem Alter, die diesen Platz betreiben, nahm uns in Empfang. Sie bot uns unten direkt am Wasser einen Platz an. Ok, aber zu eng, denn dort waren ein Holländer, Deutscher RitschRatsch (Van) und noch einer. Oben seien auch noch Plätze. Dann gingen wir dorthin. Da oben steht ein Unimog-Umbau 180000€ aufwärts, also eher ein Wüstenfahrzeug aus Deutschland, und ein englischer Wohnwagen mit Mercedes davor. Doch ganz hinten in der Bucht, da kann keiner mehr rein, haben wir unser Lager errichtet. Und wie gestern mit Kurznachricht bereits rausging, ist es der absolute Hammerplatz, kein Vergleich zu den Plätzen direkt unten. Wir haben durch eine Treppe runter direkt Zugang zu einer kleinen Sandstrand-Badebucht, das Wasser kristallklar türkis, mit ein paar Felsen umgeben, tief genug vmtl. zum Angeln.

Platz selbst unter Olivenbäumen leicht beschattet, Blick aufs Meer und Plätschern der Wellen, absolut ruhig und geschützt, Fernsehen geht, Strom da, Wasseranschluss 2 Meter, Duschen und Toiletten TipTop und bei Glück Warmwasser, Waschmaschine und so weiter. Volles leistungsstarkes Wlan, so dass auch Championsleague drin ist, hatten wir ja schon, uns Sylvie kann in Ruhe am Mittwoch und Donnerstag ihre Videokonferenzen mit der Firma machen. Haben uns hier erstmal bis Freitag einquartiert. Nachts Temperatur ca. 10-12°, tagsüber wenn Sonne Oberkörperfrei, Hunde waren baden, Sylvie auch schon. Unten ist ne Dusche am Privatstrand. Und da ist auch wirklich keiner außer uns. Also ein Platz, an dem alles passt. So etwas ist selten! Daher auch die Euphorie.

Da wurde erst einmal die beste Flasche Wein geköpft und zum Abendbrot das frische Brot von der 1 km entfernten Bäckerei verzehrt. Sylvie lebt ohnehin nur von Obst; Trauben; Kakis und Kiwis. So, da sitze ich draußen beim Plätschern des Meeres und schreibe den aktuellen Bericht… leider ohne Ton, würde das gerne mit Euch teilen, geht aber nicht.

So jetzt kommt noch der Oberklops. Sylvie ging vor zur Begehung und traf auf die Saharabock-Besatzung, machen mal ein Foto für Peer, denn der wollte früher auch mal so etwas bauen.

Die Besatzung sind 2 Anwälte mit Hund, also Frau und Mann, vmtl. mein Alter, die die Schnauze voll hatten mit Corona und allem, dann ihr Haus verkauft haben unweit von Berlin, sich bei Mecklenburger Seenplatte kleineres Domizil zugelegt haben und nun auf Jungfernfahrt mit ihrem Mobil sind. Wir werden sicher mit den beiden noch einen Tsipouro trinken. Und ich… bin gleichzeitig vor zu unseren nächsten Nachbarn, dem Wohnwagen mit dem Daimler und englischem Kennzeichen, ca. 50m weg. Alles gestern nach Aufbau des Lagers und Fläschchen Wein, wenigstens mal Hallo sagen,  macht man ja so bei Campern oder zumindest in Australien.

Und es sind keine Engländer, sondern Australier aus Brisbane, aussehenstechnisch etwas älter als wir, obwohl selbst lange keinen intensiven Blick in den Spiegel geworfen. Er gebürtiger Ire, 35 Jahre in Australien, sie gebürtig aus Brisbane. Haben den Wohnwagen (schon nobel) in England erworben mithilfe dortiger Freunde, sie schreibt Webseite wie wir (keine Influencerin), er macht stockmarket (Börse) vmtl. wie ich, durften nicht zurück wegen Corona nach Australien (Australien hat ja nicht einmal die eigenen Landsleute die letzten 2 Jahre ins Land gelassen, wer es nicht weiß) und traveln nun umher. Machen auch housekeeping  und dogsitting wie unsere alten englischen Bekannten aus Australien Dan und Wendy, wollen hier auf dem CP einen Monat bleiben, und mit denen werden wir ganz sicher noch einen oder zwei Tsipouro trinken. Haben keinen Hund dabei. Und alles an einem Tag gestern. Schon echt der Hammer….Gruss von Mike an alle

Update 30.11.2021

So, weiter gings vom Campingplatz bereits am Donnerstag, einen Tag früher als geplant, denn Sylvies wichtiger Sitzungstermin für Donnerstag war aufgehoben. Das passt ganz gut, denn Donnerstag ist der Tanktag bei Shell, die laut Dimi den besten und saubersten Diesel haben sollen. Und am Donnerstag kostet der gute Diesel dasselbe wie der etwas günstigere mit Zusatz, die Ersparnis beim Volltanken machte tatsächlich 15€ aus. Dafür kann man schon eine Nacht auf dem CP bleiben oder fast 20 gefüllte große Blätterteigteile, gefüllt mit Schafskäse und Schinken, bei Lidl kaufen – die sind immer so heiß, daß man sich die Finger verbrennt. Immer ein absolutes „must have“ beim Einkauf. Also mit den Anwälten kam es tatsächlich zum Tsipouro-Austausch, mit den Australiern leider nicht, die waren in ihrem Wohnwagen verschwunden und tauchten irgendwie gar nicht mehr draußen auf. Gut, es regnete auch die beiden Tage Dienstag und Mittwoch. Die Anwälte brachen auf nach Kreta. Und wir verabschiedeten uns eben am Donnerstag von dem netten Campingplatz, können den vollends empfehlen.

Dann nach Tankung und Lidl weiter gen Süden, der nächste Zwischenstop lag dann in Höhe der Thermopylen/Molos am Meer. Die Thermopylen bekannt als Schlachtort von Leonidas (300 Spartaner), aber auch die Römer und Hitler gegen die Engländer haben dort gekämpft. Anscheinend wollten da viele immer wieder sich abschlachten. Der Name beinhaltet Thermo= heiße Quelle und pylos=Enge, was zu Zeiten Leonidas ja von Bedeutung war. Die heißen Quellen ließen wir links liegen, obwohl nur 200m vom sehr schmutzigen Parkplatz entfernt. Am Strand bei der wilden Übernachtung, abends kam auch noch ein Van vorbei, wieder unterste Schublade, zu eng an uns geparkt und kochen auf Gaskocher im Dunklen, kein WC…  keine Ahnung wo die herkamen, jedenfalls fuhren wir einfach 100m weiter vor zu einem kleinen Hafen, an dem ich mich mit einem Cuttlefish-Angler nett austauschte. In Englisch, einer der wenigen Angler, die Englisch können.  Cuttlefish ist eine Calamariart, die aber plumper, dicker sein soll als Calamaris und scheins auch tagsüber gefangen werden kann. Gefangen haben aber weder er noch ich. Er war aus dem Dorf, arbeitet als Security, und hat gute Angeltipps vermittelt.

Am kommenden Morgen im beginnenden Regen versuchte ich erneut mein Glück, aber nix. Dann entschieden wir aufgrund des Regens quasi einen Fahrtag einzulegen, denn wenn es regnet, was willste denn dann Campen. Da wollen die Hunde ja nicht einmal raus. Und die Kilometer müssen ohnehin Richtung Peloponnes gefahren werden. Wir fahren einfach laut Google-Karte mit eingestellter Route (ohne Maut, das kann man auswählen) und oft parallel zur Autobahn. Die Maut in Griechenland ist nicht staatlich, sondern verschiedene Privatbetreiber, vmtl. auch die Autobahnbauer, kassieren verschieden Streckenbereiche. Und es geht nicht nach Achsen oder Gewicht, sondern allein um die Höhe des Mobils. Und mit 2,94m fallen wir in Stufe 3, und ab da wird’s richtig teuer. Bei den Umfahrungen findet man oft die Beschränkung auf 3,5t, danach sehen wir ja aus als Mobil. Das große Saharafahrzeug beispielsweise muß quasi Autobahn fahren, weil er sofort als über 3,5t auszumachen ist. Man fährt zwar langsamer, sieht dafür mehr, und spart doch deutlich Geld. Und Zeit haben wir ja. Nur dass unsere “Fahrtag-Tour“ zum Höllenritt wurde, war uns nicht klar. Denn anfangs regnete es etwas, dann eben etwas mehr, dann gings über die „Alpen“ gefühlt, Nebel mit 10 m  Sichtweite, durch Wolken und es regnete immer mehr.

Es goß später, Unterführungen waren überschwemmt, Hänge abgerutscht, PKW‘s standen am Straßenrand und fuhren nicht mehr weiter, Straßen waren gesperrt, so daß wir zum Ende hin doch auf die Autobahn auswichen. Aber die letzten 4,50€ Maut waren gut angelegt, weil die Landstraßen waren zum Teil nicht mehr passierbar. Es wurden dann fast 250km, aufgehört zu regnen hat es nie, und wir passierten dann tatsächlich Korinth (den Corinth-Canal) und just in this moment the sun kam raus.

Dann waren wir auf der Peloponnes, stellten uns auf einen kleinen Platz am Meer ca. 10km hinter Korinth auf den ersten Finger, und ich konnte sogar noch die Angel auswerfen und ein Fläschchen Wein trinken.

Am nächsten Tag dann weiter. Wohin? Jetzt 2 Tage wild auf dem Buckel, ein maximal zwei Übernachtungen wild wären drin, dann sollten wir dringend wieder an Strom. Haben ja kein Solar, wobei wenn es regnet, dann hilft das auch nicht. So telefonierten wir auf dem ersten „Finger“ die drei CP an, doch alle sind ab Oktober geschlossen. Die ersten offenen CP‘s sind erst auf der Süd/Westseite bei Nafplio (wohl einer der schönsten Städte Griechenlands). Der Weg unten rum in 2 Tagen macht keinen Sinn, also entschieden wir uns für die Tour, erst am Wasser 40km runter, dann soll es landeinwärts zu Epidaurus (Kultur)

und rüber nach Nafplio gehen, insg. ca. 100km. Zuvor in Neo Epidaurus fuhren wir aber ab, es schien die Sonne, um einen Platz, den uns „Alaska Joe“ = Uwe aus Aurich/Emden, den wir mal vor 4 Wochen in Katerini kennengelernt hatten,  als Topspot geschrieben hat. Vorbei an einer tollen Bucht, die allerdings nicht für uns anzufahren war aber einen Fotospot verdient hat,

ging es nur 2 km rein in den Ort. Dort angekommen, fiel uns gleich ein kleiner Yachthafen mit 8 Booten auf, winziger Ort, sauber, nur Unmengen von Katzen und einige Hunde. Irgendwie fand ich das super, und Strom haben die da auch. Also bin ich vor zu ein paar Griechen auf der Hafenbank „bla,bla…“. Jedenfalls Costa, vmtl. der Angelo dieses Dorfes, sprach Englisch, da er früher auf einem Tanker unterwegs war. „Klar, frag vorne in der Cafeteria bei der Lady nach, die ist für den Hafen zuständig“… also bin ich zu der hin, auch Englisch, und es war kein Problem…. Sie schmiß im Hafenhaus eine Pumpe an für Wasser, dann den Strombollen, den wir nutzen sollen und alles klar. Auf die Frage „was soll‘s kosten, Achselzucken…“ ich meinte dann, wir kommen zu Essen vorbei. Ok, und so hatten wir einen tollen Platz mit all dem Luxus, den man braucht.

ganz hinten sieht man unser Mobil stehen

Sonne, um alles zu trocknen, Strom, um alle Geräte aufzutanken und für Toaster, Eierkocher, Fernseher (Bundesliga, war ja Samstag und Tagessieg auch noch… jetzt wird’s eng für Stefan, wie kann man auch quasi gegen Köln tippen) .. und zu Costa kam dann Bill, von Beruf Kapitän mit perfektem Englisch, war unser gegenüber auf einem Segelboot, lebt dort, hat aber auch ein Haus in Athen), sein Kollege Sortiris, auch Kapitän, auch Englisch, dann noch Daniele (Italiener mit altem Ford-Wohnmobil, hat ein großes Haus im Ort, als Architekt selbst gebaut vor 30 Jahren) und alles Angler. So war viel Gesellschaft, klasse Leute

links Daniele und rechts Costa – Micha hat erstmal einen Grappa, Kiwis und Lotos (Kakis) spendiert

und abends ging es dann tatsächlich zum Essen ins Restaurant. 2 Tage in Folge, wir halten unser Wort, mit Retsina und Cola (schmeckt auf einmal Sylvie richtig gut), mit Oktopus, Squid, Suflaki vom Schwein und Huhn, griechischer Salat mit Feta, Zaziki, Brot und Pommes Frites.

Bei einer sommerlichen Abendathmosphäre und nur wir und die vom Ort. Nur gestern Abend gegen 22 Uhr tauchte ein Alkoven aus Schleswig mit Blagen auf. Kam im Dunklen und stellte sich auch auf einen der Parkplätze am Hafen trotz großem Verbotsschild (war aber in griechisch geschrieben (und das in Griechenland), woher kann er das also auch wissen… da steht ja bereits eins, nämlich unsers, wird dann ja ok sein). Hat sich zumindest kein Strom geholt, immerhin und Wasser hat er auch nicht gehabt. Trotzdem hätte er sich ja hinten an den Strand stellen können, wo auch Alaska Joe stand. Wie gesagt, wir haben die quasi nicht gesehen, wollten wir auch nicht. Mit Blöden wollen wir auch nix zu tun haben, und davon sind einige unterwegs. Schade nur um die Gastfreundschaft der Griechen, irgendwann wird das ein Ende finden, genau dieser Leute wegen, oder wegen der Van-Life-Bewegung. Wir hauten dann morgens ab, zuvor noch ein Besuch bei Daniele im Haus,

Haus angucken, ist auch Bildermaler, und dann noch Tüte voll Mandarinen aus seinem Garten mitbekommen. Ein Kefalo (=Meeräsche) übrigens ist auch im Gefrierfach dank Angler Sortiris, schöne Größe, schleppte er an, als ich gerade unter der Dusche im Wohnmobil stand, und drückte ihn Sylvie lebend in die Hand. Irgendwann kommt der dann auf den Grill, reicht für 2 Personen locker. Der erste richtige Fisch.

Na dann noch eine Geschichte zu Hund und Katze, denn die sind ja noch gar nicht erwähnt worden. Auch in Neo Epidaurus gab es ca. 10 wilde Hunde und reichlich Katzen. Die Hunde haben so ihre festen Reviere, also einer der Hafenhund, der andere diese Cafeteria, wieder ein anderer den Fußballplatz. Sie treffen sich gelegentlich, spielen oder beschnüffeln sich, zu wirklichen Auseinandersetzungen kam es bislang nicht.  Die Rangordnung scheint klar zu sein, bei zu extremem „Grenzübertritt“ wird der Eindringling dann deutlich unter Bellen und Zusammenrottung vertrieben. Für uns heißt das, wenn wir mit unseren beiden an der Leine laufen, wird man sofort „aufgefordert“, sich doch bitte woanders hin zu verziehen. Also quasi ein ständiges „Spießrutenlaufen“ an Cafes oder von Touri belebten Plätzen. An einsamen Stränden ist dagegen gar nix. Also in Epidaurus waren drei Vorort, die meinten, unsere hätten da nix verloren. Geht man 300 Meter weg vom Hauptparkplatz ging es. Sie kommen dann laut bellend an, man geht dann dazwischen und mithilfe einer Wasserflasche zum Spritzen ziehen sie sich sehr schnell zurück. Auch der Tipp sich runter zu bücken und so zu tun, als ob man einen Stein aufhebt, wirkt meist Wunder.  Meist! Der am Sportplatz war sehr aggressiv, ein Mix aus Rottweiler/Mastiff mit Flecken. Der wich kaum zurück und kam sogar auf mich auf 5 m ran und das wiederholt. Das war auch bislang das einzige Mal, wo man sagen konnte, ok das war nicht ohne. Und dann die beiden, Cockerspaniel-Weibchen mit Hängezitzen und Mischling in der Größe wie Fella, eher nett wie ein „Welpe“. Gut, die bellten und zogen sich sofort zurück, wie oben beschrieben. Auf dem Rückweg bei derselben Location waren sie verschwunden, kamen uns dann aber wenig später entgegen auf der Straße. Der nette „Welpe“ trug eine Katze, ausgewachsen, quer in seiner Schnauze, stolz wie Lumpi, vor sich her. Den Schnappschuß leider verpasst. Die war offensichtlich tot. Ob frisch erlegt und als Futter dienend bleibt offen. Aber so zumindest wird die Katzenpopulation, die von einigen Touris ständig gefüttert wird, und so in Massen auf Campingplätzen zum Missfallen der Betreiber auftritt und alles zukackt (stinkt unglaublich wie jeder weiß), ein wenig reduziert. Also die Katzenfütterer sind eigentlich Hundeliebhaber, die deren Nahrungskette auffüllen. Also ok. In der Weite, also im Umland, triffst du so gut wie nie auf Katzen, aber eben auf wilde Hunde. Nun weiß man auch warum. Es gibt aber auch solche, wie unser Hafenhund, der wirklich gut im Futter war, der weder unsere Hunde attackiert noch die Katzen und sich einfach nur Streicheleinheiten abholen möchte. Vermutlich weil er genug zu Fressen bekommt.

Update 06.12.2021

Also  sind wir wieder los von unserem tollen Hafenplatz am Montag, das ist knapp eine Woche her. Voll aufgetankt mit Frischwasser und Energie, so daß man wieder locker 2-3 Tage wild stehen könnte. Geplant war der Wechsel auf die andere Seite des Fingers, auf dem Wege Epidaurus als Kulturstätte mitnehmen. Die Begrüssung mit den Hunden hatte ich bereits erwähnt. Der Eintritt pro Person Erwachsene kostet im Winter 6€, im Sommer das Doppelte. Beim Eintritt Maske und Impfapp, im Museum auch Maske, ansonsten ist es ja eine Freiluft“veranstaltung“. Sylvie war alleine drin, machte ein paar Fotos, ich blieb bei den Hunden, denn ich war da ja schon mal zu meiner Schulzeit. Und in den 30 Jahren wird sich auch nicht so wahnsinnig viel verändert haben, wenn man zugrunde legt, wie alt die Gebäude oder Steine ja sind.

Wobei das Theater ja ausgesprochen gut erhalten ist.

Da es leicht regnete und der Platz nicht zum Verweilen einlud (die Hunde), ging es weiter nach Nafplio, eine 20000 Einw. Stadt, der man dies aber durch die Lage am Wasser und dem Charme der Stadt kaum anmerkt. Lidleinkauf natürlich, dann runter zum Hafen. Nafplio gilt als die oder eine der schönsten Städte Griechenlands. Die Altstadt ist toll und geschichtsträchtig, die 999 Stufen-Burg direkt am Wasser verspricht tollen Ausblick. Den eigentlichen Besuch machen wir am kommenden Donnerstag. Am Hafen standen bestimmt 20 Wohnmobile herum. Es war aber stürmisch und lud nicht zum Verweilen ein, auch wenn es gratis wäre. Irgendwie hatten wir auf die Nummer keinen Bock.

Wie bereits erwähnt, Nafplio, gilt als eine der schönsten Städte Griechenlands oder sogar als schönste, war Ausgangsort 1821 der Griechischen Revolution gegen das Osmanische Reich. Quasi die Geburtsstunde des heutigen Griechenlands und Sitz des ersten Regierungssitzes/König Otto 1829-34, dann gewechselt zu Athen. Und Athen ist ja dies bis heute. König Georg (Geschlecht dt.-dän. Schleswig-Sonderburg), der nach Otto (Bayern) kam, war derjenige, der das Griechenland von heute quasi vereint (Jonische Inseln) und die Gebiete Thessalien, Makedonien und Thrakien von den Muselmännern zurückgewonnen hat, als das Osmanische Reich nach verlorener Seeschlacht gegen Franzosen, Engländer und Deutsche vor der Westpeloponnes und im Norden gegen das Zarenreich auf Landseite seine Vormachtstellung einbüßte.

Eigentlicher und einziger König bleibt aber Otto Rehhagel, Geschlecht Ruhrpott-Essen.

Auf Nafplio kommen wir sicher noch einmal im nächsten Bericht zurück. Jedenfalls sind wir weiter nach Drepano 14km östlich auf diesem Finger. Dort sind drei CP‘s offen, einen hatten wir antelefoniert und wussten, daß er 15€ kostet für all incl. Diesen fuhren wir direkt an. Die anderen sind unmittelbar daneben, also ein bissl konkurrierend und das im Winter. Immerhin in anderen Regionen ist ja alles geschlossen. Wir mieteten uns ein bei Vaso, Tochter und Managerin, spricht sehr gut Deutsch und Englisch, hat Landwirtschaft-Ökonomie studiert, war bereits sogar im Zuge der Uni 2 x in China, und ist auch trinkfest was Tsipouro und anderes angeht.  Und das mit 34 Jahren. Dann gibt’s noch einen Bruder dazu, Englisch und der macht die Farm, Oliven und Mandarinen. Dann noch Muttern Sofia gebürtig aus Katerini, also oben in Mazedonien (spricht auch deutsch), und den Vater Giorgo, der kann aber nur Kalimera, aber immer dreimal in Folge. Will damit sagen, die sind alle furchtbar nett, gastfreundlich, kommunikativ. Es gibt einmal alle drei Tage für alle Mandarinen (ohne Kerne, total lecker) und das erste Mal auch einen Granatapfel probiert. Super lecker die Kerne als Crunch zu Hühnchen süß-sauer.

und auch ne Flasche Olivenöl bekamen wir geschenkt. Aber nur wir, obwohl die Ernte durch Trockenheit nicht so dolle war hier unten im Süden. Ihr Olivenöl sei aber besser als das von Kreta. Wir glauben es mal. Vielleicht lag es daran, daß wir Lotos/Kakis angeboten haben, die wir bei Dimi als „Abfall“, weil unverkäuflich mitgenommen haben

teils seltene Examplare dabei

oder daran, daß ich mit Vaso (eigtl. Vasiliki, also die Tochter) bereits einen Tsipouro Umtrunk, zusammen mit einer Finnin, absolviert habe. Dank Dimi weiß ich ja, wie so etwas von statten geht. Wir haben hier den besten Platz, ganz vorne am Eingang, unmittelbar am Meer. Das Meeresrauschen ist allgegenwärtig.

Trotzdem mit kleiner Mauer und Wiesenstück von der Straße getrennt. Der Verkehr ist überschaubar, im Sommer ist es vermutlich weiter hinter unter überdachten Schattenplätzen ruhiger und angenehmer. Aber jetzt ist es der Topplatz und auch die anderen CP´s haben einen solchen nicht aufzubieten.

Es gibt alles was man braucht, sogar heiße Duschen. Also nicht der 5-Sterne-Campingplatz, aber alles, was man braucht ist da, und die Familie ist supernett, wie oben beschrieben. Weitere 4 Deutsche, ein paar aus Lübeck und ein Paar aus Segeberg, die bereits letztes Jahr hier waren, sind vorort. Sie bleiben bis in den Januar hier und ziehen dann um nach Kalamata. Finninen, Holländer, und ein deutscher Radfahrer, das waren dann auch alle. Dann noch ne Deutsche (Susi), die ne Wohnung gemietet hat im Nachbarort Tolo und täglich mit der Segebergerin zum gemeinsamen Hundigassi-Laufen vorbei kommt, ein anderes dt. Paar aus Hamburg, die hier ne Ganzjahreswohnung gemietet haben. Man sitzt mal zusammen, oder der eine hält vorne bei uns auf einen Smalltalk. Alles gut, alles angenehme Zeitgesellen und alles ist sehr entspannt. Wetter gut, auch wenn es einen Tag mal gestürmt hat oder die Nachttemperaturen ordentlich runtergehen.

Am kommenden Tag dann wieder blauer Himmel. Temperaturen heute 21° und nachts 12°, also auch angenehm. Wir sind bereits eine Woche hier. Mit dem Fahrrad geht’s nach Drepano-Centrum (Dorf) zum Bäcker, im Shop Retsina für Sylvie oder einen Frappé holen, freien Tennisplatz haben wir in Drepano auch

dann gab es einen Ausflug gen Süden auf dem Zipfel hier. Einen besseren Platz als den hier haben wir aber nicht entdeckt.

Gestern 1. Sonntag im Monat (im Winter nur/und alle Feiertage) sind ja alle Sehenswürdigkeiten eintrittsfrei, so daß wir einen Ausflug nach Mykene (30km) gemacht und beide sowohl Museum und Ausgrabungsstätten von Herrn Schliemann gesehen haben. Hunde verblieben im Womo, die dürfen da nie rein.

Auf dem Rückwege gings dann noch über Argos, dort auf eine mittelalterliche Burg (Larissa Castle) mit abenteuerlicher Anfahrt (zumindest mit Mobil),

nicht weniger beeindruckend als Mykene selbst. Und die Hunde durften mit, war ja ohnehin niemand dort, nicht einmal wilde Hunde.

Dann kehrst Du zurück in „dein Lager“, schnell eingeparkt, Stühle raus und noch bei Sonnenschein gegrillt… Pizza… es funktioniert einwandfrei, Rotwein und Retsina dazu plus griechischer Salat… alles selbst gemacht.

Wir sind zur Zeit hin- und hergerissen, denn eigtl. gibt der Platz nahezu den perfekten Standort, um länger zu bleiben. Zeit genug haben wir ja. Trotzdem ist innerlich so ein leichter Druck, daß man weiter muss, man könnte ja an den noch nicht gewesenen Plätzen etwas verpassen. Nur was ist, wenn Du zu schnell bist und alles was noch kommt, diesen Platz nicht toppen kann. Der Hafen zuvor war ja schon toll, jetzt dieser CP (15€ ist ja nicht überteuert, und wenn man länger bleibt, wird‘s noch günstiger). Also bis Donnerstag auf alle Fälle, dann wollen bzw. müssen wir kurz nach Nafplio vor, zum Lidl, zum Tanken Shell und Nafplio Begehung. Ob es gleich weitergeht auf diesem Wege, denke nicht. Evtl. erst nächste Woche, oder doch erst nach Weihnachten?!  

So jetzt noch ein paar Dinge für die „Birne“.

Argos, älteste besiedelte Stadt Europas, die von Griechen, Römern, Byzantinern, Venezianern und Türken geprägt wurde, mit mittelalterlicher Burg und die Argiver waren auch zu Mykenischer Zeit bereits eine wichtige Stadt (haben sogar einmal Mykene platt gemacht), nur 13 km von Mykene entfernt, die mykenische Kultur hat das gesamte Griechenland geprägt, erwähne 2 mykenische Könige wie Perseus und Agamemnon, die der eine oder andere schon mal gehört hat. Mykene hatte seinen Machtbereich von Kreta über Pylos bis Athen und Theben. Da sind wir durch gefahren auf unserer Regentour, heutiges Thiva. Der Götterkult der Mykener ist später fester Bestandteil der klassisch-griechischen Mythologie geworden.

Nach der Machtphase Mykenes kam Sparta und quasi zeitgleich die Athener an die Reihe. Danach dann Alexander der Große aus Mazedonien.

Nach Pylos, Nestor von Pylos war König dort, kommen wir noch auf Weiterreise gen Südwesten auf der Peloponnes. Sparta lassen wir evtl. links liegen. Dieser Nestor war ein Kumpel von Iason, sehr weise und trinkfest, war in Kriegen dabei und mit den Argonauten (schiff hieß Argos), das Goldene Vlies geholt hat, siehe Homer/Odyssey… die kamen aber aus Thessalien, hat also nichts mit Argos zu tun. Bezeichnung „Nestor“ gibt’s heute noch als „Adel“ bei den Naturwissenschaften für besonders gscheite Leutchen.

Update 11.12.2021

Und mal wieder neuen Zwischenbericht. Tatsächlich ist uns der Abschied schwer gefallen vom Campingplatz New Triton, nicht nur weil er sehr günstig war, sondern der netten Leute wegen und der gute Standplatz mit Blick aufs Meer ist ja kaum zu toppen. Lediglich die Unmengen von wilden Katzen, die ständig von irgendwelchen Leuten gefüttert werden, haben ein bisschen genervt. Insbesondere für Fella war das nicht ganz stressfrei, ständig war sie auf Anschlag und musste Katzen in ihre Grenzen weisen, kleine Süße und fette Alte, alles dabei. Da es die nächsten drei Tage regnen sollte, entschieden wir tatsächlich für Reisetag Donnerstag. Bezahlt, verabschiedet, dann vor nach Nafplio, Wetter war noch richtig gut, kein Wind und Sonne, zur Shell volltanken, den guten Stoff für 1,41€, bislang der günstigste Sprit, das erledigt hier noch ein Tankwart, bei dem man gleich vorort mit Visacard bezahlen kann, man muss also nicht einmal aussteigen und auch die Luft kontrolliert, das musste ich aber selbst machen. Dann zu Lidl vor – „Großeinkauf“ – hatten die Bestände schon sehr reduziert, und die Lidl sind hier auf der Peloponnes nicht mehr so oft vertreten, denn die Orte sind kleiner. Ab 16000 Einwohner gibt’s einen Lidl, Lidlpolitik.Aldi gibt’s nicht, haben sich nicht durchsetzen können, so wie anderswo auch. Rewe sowieso nicht, nur noch griechische Ketten. Bei den kleinen Einkaufsläden kriegste auch das Wesentliche wie Brot und Margarine, für Butter musste aber schon 4,50€ hinlegen, bei Lidl eben nur 1,99€, oder im Angebot 1,39€. Das gilt dann für andere Angebote auch. Und das ist dann schon ein Argument. In Nafplio dann zum Hafen, wo fast immer 10 Wohnmobile stehen, oft auch mehr.

Das Wetter war gut und die Stadt strahlte auch ihren ganzen Glanz aus, sowohl tagsüber als auch nachts. Sylvie hatte Sitzung, ich kümmerte mich um die Hunde, ging angeln am Hafen mit ein paar Einheimischen, gefangen hat aber nur der Zahnlose mit Handangel, ganz eng an der Mauer. Und was für ein Apparat, ein Octopus, die kann man mit normaler Angel gar nicht rausheben, nur mit fetter Schnur und weißer Kugel mit Riesenhaken. Dann kam das Fahrrad runter und ich ging auf Erkundungsfahrt durch die Altstadt. Es gibt drei Burgen, eine auf dem Wasser, Yachten im Hafen, kleine Gassen mit kleinen Cafeterias, Weinhandlungen, Juwelieren und Nobelrestaurants. Echte Mittelalter-Atmosphäre, ein bissl. Venedig und Nizza gemischt, schon klar, warum sie eventuell als „schönste Stadt“ Griechenlands gilt.

Was ist zu erwähnen! Die eine Segelyacht im Hafen „Maltese Falcon“, gebaut für US Milliardär Tom Perkins, mit elektrischen Segeln und all sowas. 2009 an griech.-englische Hedgefondmanagerin für 60 Millionen Pfund (war ja schon gebraucht) verkauft, und für 12 Personen für Geburtstage und so zu mieten, Crew eingeschlossen.

Kostet Wochenmiete 520.000€ im Sommer, im Winter deutlich günstiger 450.000€, wär ja mal ne Idee oder? 12 Gäste, sechs Kabinen, 88m lang, unteres Segel dient als Filmleinwand und macht 19,5 Knoten, hängt damit die meisten Motoryachten ab und das ohne Spritverbrauch.

Dann die Burg oben über der Stadt thronend, nachts toll beleuchtet, mit 999 Stufen.

Die hat Sylvie dann am kommenden Morgen erklommen, ich blieb bei den Hunden und hab die 4€ Eintritt gespart. Immerhin 4 Blätterteig-Teilchen bei Lidl, gefüllt mit Schafskäse und Schinken, immer warm-heiß, das sollten die in Deutschland auch einführen. Und einer muss ja auch bei den Hunden bleiben, nicht dass ich zu faul wäre, da hoch zu steigen; abgesehen davon könnte man auch mit dem Fahrzeug hochfahren. Also von Faulheit kann keine Rede sein. Und Sylvie hat ja auch Fotos gemacht.

Was noch ? … mal was ganz anderes… wo man ja manchmal glaubt, Griechenland als so armes (verschuldetes) EU-Land (mit den Schulden das stimmt, aber jetzt haben wir ja Herrn Scholz… das ist der mit den Erinnerungslücken.. und seid gewiss, wir werden gewaltig aufholen, was das angeht), also Griechenland so abgehängt… zumindest ist das Internet mit der Versorgung deutlich besser als in Deutschland. Alles ist digital, ob nun Impf-Corona-Krams oder die uns am kommenden Tag erreichende Regen-Unwetter-Warnung am Arsch der Welt, doch dazu später. Oder Hunde“tüten“ in Drepano am Strand, nicht aus Plastik sondern aus recyclebarem Pappkarton, der sich zu Schaufeln falten lässt.

Bei uns immer noch in Plastik. Gut dafür haben sie genug Plastik und Müll an vielen Stränden, leider immer noch, aber es tut sich was. Genauso mit dem Pfandsystem. Es gibt so etwas, wie auch immer es funktioniert, denn es gibt kein Pfand, das man bezahlen muss. Aber es gibt hier in Nafplio tatsächlich eine Flaschen und Dosen Annahmemaschine. Wer das genau finanziert und wie das läuft, krieg ich noch raus. In Veria bei einem Supermarkt gab es das auch, doch sogar Dimi hat diese Maschine das erste Mal gesehen. Hier in Nafplio identisch, und Autos voll mit Säcken, ganze Transporter. Massenandrang hier, in Veria war eigentlich nix los.

Entweder neu oder die haben es nicht begriffen dort, weil eben neu. Hier ist die Stadt wie geleckt. Kaum Müll und richtig sauber und gepflegt. Auch kaum wilde Hunde und Katzen, auch hier wird für das anständige Maß gesorgt.

Von da aus sind wir dann nach Sylvies Burgbesteigung, vollgetankt und mit Lebensmittel grundversorgt,  weiter gen Süden. Es sollten 2-3 wilde Übernachtungen folgen, dann wieder ein CP mit Strom. Angepeilt ist der CP Semeli, auf dem wir heute schon stehen. 1 wilde Nacht war ja in Nafplio, dann hatten wir 42km vor Leonidio (=CP Semeli) einen einsamen Hafenplatz ausgemacht.

Dafür ging es 7 km versteckt auf engerer Straße runter ans Meer. Dort alles tot, 12 Böötchen liegen da rum, einer machte Oliven auf dem Wege, sonst nix. Ok, da hatten wir guten Spot, Wetter auch Ok und ich versuchte mein Angelglück. Da gab dann den echten Calamaris, einer so wie in Australien, obwohl Einheimische mir sagten, „vom Ufer gehen die nicht“, Octopus dagegen ja. Hatte ich ja gesehen wie. Es wird dunkel um halb sechs, Calamarifang um halb 7, dann noch mal los.

Um 8 Uhr dann schrillender Alarm auf beiden Handys im Mobil, nehme ja meins nicht mit zum Angeln. Was war das für ein Ton, wie Alarmanlage, Unwetterwarnung in Griechisch, irrelanger Text und Durchsage in voller Lautstärke. Wir haben keine App für so etwas. Also die wissen, wo man seinen Standort hat, und egal ob griech. Nr. oder deutsches Telefon, die geben einem Bescheid. In der „Bananenrepublik“ Griechenland, und damit auf diesem Wege „schönen Gruss an unsere so geliebte Frau Merkel“, …es wurde so etwas von Zeit zu gehen, denn 16 Jahre wirtschaftliche Zukunft und Entwicklung zu verpennen, das ist schon eine Leistung. Nur die Rentner interessiert ja ohnehin nur die Rente, wer auch immer die bezahlen soll. Wir werden sehen, Deutschland das Griechenland von Morgen. Nur nicht so schön viele Inseln und Früchte.

Also sind wir im Dunklen aufgebrochen um 8 Uhr abends, denn das Risiko hier in der Pampa eingeschlossen zu werden durch Wassermassen, war uns zu groß. Ich war fit, also Auto angeschmissen und los. Nur 44km, etwas kurvenreich, und man sah halt leider nix von der Landschaft, aber dann lieber auf CP mit Strom eingeschlossen sein, bei Regen und Unwetter. Wir kamen an, Rezeption war noch besetzt, und alles klar, Impfapp raus und abgescannt, dann auf unseren Platz. Da stehen wir immer noch, windgeschützt, fernsehen geht auch, also Bundesliga heute, Internet geht gut (das eigene oder das vom Platz), morgendliche Begehung mit Hunden (Kackbegehung) hat geklappt bei Wind aber noch kein doller Regen, und seit dem regnet es seit 2 Stunden. Hunde pennen, Sylvie arbeitet, ich schreibe Webseite (das hier gerade). Kleiner Hafen fussläufig erreichbar,

dort auch kleiner Laden und Restaurants, „Michael und Margaretes fisherman tavern“ scheins offen, also es gibt die kommenden Tage etwas zu tun. Essen gehen, Brot holen, Angeln, Strandspaziergänge, und Kletterer beobachten, die sind auch hier. Ganz gut besucht hier der Platz. So 20zig Parteien sind da. Mal sehen, wie sich das Wetter noch entwickelt.

Update 14.12.2021

Ja, haben den Sturm und Regen gut überstanden. Der Platz hat sich mittlerweile etwas geleert, waren wohl auch andere, die Schutz gesucht haben. Der Platz selbst ist von den Duschen und auch sonst so das Beste vom Niveau her. Gut der CP davor kostete 15€, dieser 19€, doch die 4€ sind gerechtfertigt. Und wenn man eine Woche bleibt 7%, bei 14 Tagen 10% und bei 4 Wochen dann 15%, also auch angemessen. Die Plätze verteilen sich von windgeschützt hinter hohen Bambus-Schilfsträuchern oder auch welche vorne am Sandstrand, an Wassergrenze dann Kiesel und im Wasser nur Sand.

In Fußweite ist ein Hafen, der sogar mit Unterwasserlichtern auch abends ein Besuch wert ist. Dort auch ein Miniladen, oder auch auf dem CP selbst lässt sich einiges einkaufen. Natürlich teurer aber da wir vor kurzem bei Lidl waren, brauchen wir nix.

Die Lokale am Hafen sind alle zu, in den Ort hoch ist es zu Fuß zu weit, dafür liegen überall griffbereit Mandarinen und Orangen rum. Die Bäume sind voll, auch auf unserem CP, zum Teil gibts auch wild wachsende Bäume quasi ohne Eigentümer. Und die Dinger sind lecker frisch vom Baum. Das kenne ich ja aus früheren Zeiten, also als ich mit 18 auf Kreta war und dort Orangen geerntet habe, um für Tageslohn 5€ und eine Mahlzeit das Rückreisegeld nach Deutschland zu erwirtschaften. Da hat man von frischen Orangen tagsüber sich seine Flüssigkeit zugeführt, für Cola war kein Geld da. Und später in Deutschland waren die Orangen dann ungenießbar, also die schmecken dann einfach nicht mehr. Sylvie wird vermutlich jetzt dieselbe Erfahrung machen, dafür gibt es jeden Tag bei ihr Kakis, Kiwis, Mandarinen, Orangen und später dann noch Gurke, Peperoni und Tomaten.

Die Ohren werden immer länger und spitzer wie beim Hasen (ach nee, das waren ja die Karotten). Am Hafen mein Angelglück versucht, tief genug ist es und auch am Strand. Ein kleiner Babyoctopus ging an die Angel, dient jetzt als Köder, denn der hält eben besser als irgendwelche Garnelen oder Sardinen, gerade wenn es um vom Ufer fischen geht und man weit auswerfen will.

Ole unterstützt Micha immer tatkräftig und wartet auf die Fänge, ob vom Hafensteg oder am Strand

Der Platz ist vom Panorama und der Ausstattung und von unserem individuell ausgesuchten Platz wieder absolut TOP, doch auch von hier werden wir morgen Mittwoch wieder aufbrechen. Heute voll Sonne und Arbeitstag für Sylvie. Ich werde mit dem Rad in den Ort vorfahren. Ansonsten steht Duschen, alles Aufladen (Akkus) und Fahrzeug klar machen für Abfahrt auf dem Programm.

Ja? Warum schaffen wir nicht einmal eine Woche hier, nicht einmal die 7% Rabatt, Zeit hätten wir ja genug. Vielleicht ist es der Anblick der RitschRatsch-Vans mit den „jüngeren“ Kletterern, die hier rumlaufen, wie im Winter. Die haben ja keine Heizung noch irgendwelchen Luxus an Bord, kochen draußen am Köcherchen mit Thermojacke und Pudelmütze. Der Anblick und das „armselige“ Campen erinnert an Survivaltraining pur und dieser Anblick erweckt so viel Mitleid, dass man es gar nicht aushalten kann. Und das alles nur wegen Corona, die Flucht raus aus dem Land, egal eben nur raus, um zu leben. Wie die Münchener Familie, waren nett, mit Zwillingesmädels mit 5 Jahren und einem Neugeborenen im Multivan mit Dachzelt. Waren nett, aber zu 5, mit Kleinkindern, und dann bei 4 Grad nachts und tagsüber 14 im Schatten.

Aber das ist nicht der wirkliche Grund. Denn obwohl wir Heizlüfter an Bord haben, uns nächtliche Temperaturen um 6°also quasi nicht betreffen, denn der regelt ab 12° immer konstant auf diese Temperatur ein. Das natürlich mit Strom, so werden unsere Gasflaschenreserven nicht angegriffen. Wenn wir wild stehen würden, wäre der Gasverbrauch der Heizung sicher hoch. Auch morgens mit frischem Kaffee aus der Maschine, Warmwasser zum Zähneputzen aus dem Kocher, dann braucht man nicht vorzulaufen, WC ja an Bord, auch dafür muss man nachts nicht raus, Eierkocher und Sandwichmaker runden das Paket ab. Abends dann Fernsehproramm zur Verfügung oder freies Internet mit 33er Download und 6er Upload, da wäre man in vielen Regionen in Deutschland neidisch. Wie bereits mal geschrieben, bei gutem Internet sind auch die Privatsender möglich, gratis!. Das ist auch gut so, denn für uns entsteht der Eindruck, wenn wir das deutsche Fernsehen 1+2 anmachen, daß es nur ein Thema gibt in den Talk-Shows. Corona!!! Bald im dritten Jahr müssen die doch in Deutschland ne Vollmacke kriegen, was ist denn mit dem Land los. Gibt es nix anderes mehr. Hier spricht kaum ein Mensch über das Thema, man lebt damit, lässt sich impfen und hat die App, Maske auf zum Einkaufen und fertig. Wie sagte eine befreundete Italienerin, „in Deutschland bekämpft man Corona mit Talkshows“, ja das ist leider wahr, und die Minister werden nun auch schon dort ausgewählt. Wobei vmtl. der neue Gesundheitsminister sicher fachlich nicht schlechter ist als der alte, auch wenn er nicht jedermanns Liebling ist und auch schon nerven kann. Bei Spahn wusste man, daß er nicht hetero ist, bei Lanz und Lauterbach muss man es vermuten, so oft der bei dem war, nahezu täglich.

Also der eigentliche Grund, warum wir morgen weiterfahren ist der. Es soll tatsächlich ab Mittwoch mit den Temperaturen richtig runtergehen. Das hat etwas mit der nahen Lage zu den Bergen zu tun hier vorort.

Hier keine Oliven oder Kakis sondern Salat

Es soll runtergehen auf tagsüber 7° und nachts bis auf -1°. Und dann ist es tagsüber auch nicht nett. Und wir müssen über einen Bergpass, um auf die andere Seite zu kommen. Da wollen wir ja auch hin, nur vielleicht nicht ganz so schnell. Aber damit wir diesen nicht im Schnee (könnte ja bei solch Temperaturen möglich sein) passieren müssen mit unserem „Allrad-Sahara-Survival-Mobil“, ist die Entscheidung, morgen geht’s schon rüber auf die andere Seite dieses Fingers, also auf die Westseite in den Raum Gythio. Wieder Lidl, dann 2 Nächte wild, wenn es die Temperaturen zulassen, dann auf den CP Mani einkehren und dort Weihnachten und evtl. auf einem weiter bei Stoupa dann Silvester verbringen. Es wird nachts auch nur 6°, aber tagsüber hält es sich bei 14°, und die Berge sind überquert.   

Noch zum Abschluss das Lebkuchenhaus a‘la Griechenland von Sylvie für Firma haid, eine Aktion der Firma zum Jahresabschluß. Was man hier alles machen muss, unglaublich.

Update 19.12.2021

Also wie angekündigt Abfahrt am kommenden Morgen, der 15.12. muss das gewesen sein, in Leonidio hoch in die Berge, um auf die andere Seite zu kommen. Anfangs nett, und hier und da sah man dann die Bergsteiger oder Wanderer, wie man die auch benennen will, überall Höhlen und irre Namen für die angeschriebenen Touren wie Dracula oder Xmas oder Frankenstein. Na egal, ich bleib lieber beim Fischen, das ist gemütlicher und  hat den Nutzen, daß man das Resultat auch essen kann. Weiter hoch wurde es dann beeindruckend vom Panorama her,

und ganz weit oben dann dramatischer. Gut war, daß kaum Fahrzeuge unterwegs waren, einen Globebus haben wir getroffen, so etwas wie unsereins nicht. Warum dramatisch, also erst einmal kam ein „Schumacher“ entgegen mit weißem Kleinwagen, Wahnsinnstempo um die Kurve, schleudernd gerade noch den Wagen abgefangen, ansonsten wäre er frontal in uns rein geflogen, und wir waren auf unserer Spur talwärts, also mit Blick gefühlt 1000m steil abwärts. Vmtl. hätte unser Mobil den Aufprall nicht abfangen können und wir wären gemeinsam mit dem Deppen abgestürzt. Vielleicht hat‘s der Typ oder Typin, muss man ja heute sagen, später alleine geschafft, würde mich nicht wundern, aber schade wäre es gewesen um die 2 Flaschen Wein, die wir noch an Bord hatten. Die hätte ich ja den Tag vorher trinken können. Aber gut wir sind noch da, dramatisch auch, weil immer wieder Passagen sehr eng und Riesenbrocken von Steinen auf der Straße lagen, die man zum Teil umfahren musste. Oben angekommen nach 1 Stunde Serpentinaufstieg kommt dann quasi in den Wolken ein Ort namens Kosmos, durch den man durchfahren muss, denn die Straße geht durch diesen hindurch.  Nur, daß es sehr eng wird, 2m länger und auch nicht viel breiter darf das Mobil nicht sein, ansonsten kannst du diese Gassen nicht durchfahren; dann bliebe nur der Rückweg. Aber davon erfährt man nix, wenn man unten losfährt, also Schilder oder Infos. Die Durchfahrtsgassen enden mitten auf dem Dorfplatz, da ist eine Cafeteria und parkende Autos, aber wo geht die Straße nun weiter. Immerhin gibt es drei Ausfahrten von diesem Platz. Also ich spreche von einem Kaff und der Platz ist groß genug für maximal 5 parkende Autos. Kurz gestoppt, eine geraucht, und zu Fuß orientiert, wo es dann weitergeht. Richtige Abfahrt gefunden, draußen 3°, also nicht so gemütlich, um zu verweilen in Badelatschen, und dann ging es über eine Hochebene,

traumhaftes Panorama mit Blick auf Schneeberge – Serpentinen geschafft – durchatmen

tausende von Olivenbäumen, mal etwas hoch mal etwas runter, rüber nach Skala auf der anderen Seite, wo es beim Lidl zu stoppen gilt und damit ist der Ort Skala größer als 10000 Einwohner. Sonst hat der Ort nix.  Man sollte wissen, daß Sparta nur ca. 28km von Kosmos entfernt  liegt, und jetzt erklärt sich auch, warum die Spartiaten, so hießen die doch, so berühmte Kämpfer waren und so fit. Die müssen da oben nur Höhentraining machen und  ein, zweimal hoch und runter, und schon würde es bei Olympia Medaillen regnen. Sparta lassen wir links liegen, wie gesagt, sind nur Steine, die man sieht, und geschlossen soll es auch sein. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wollten wir ohnehin wegschenken. Nach Einkauf in Skala, Reserven wieder für mindestens 1 Woche gefüllt, vor ans Meer, einen wilden Platz checken, den ich mithilfe Google ausgemacht und bei uns in der Karte eingetragen habe. Der stellte sich als ziemlich mies heraus, denn es waren die dunklen stinkenden Algen überall und der Wind war auch unschön. Zum Angeln war es zu flach und gegen den Wind. Die Algen kennen wir aus Schweden und Dänemark, nun auch in Griechenland. Hoffe, das sieht nicht die ganze Küste so aus in Mani. Mani heißt der mittlere Finger, also das Gebiet hier und früher waren die Maniaten bekannt für ihre Freiheitsliebe. Ganz spezielle Gattung soll das sein. Früher hatten Freibeuter und Piraten bei denen ein gutes Leben, selbst konnten sie sich gut hinter ihren Bergen verstecken und so gut ihr Gebiet verteidigen. Durch ihren unbändigen Freiheitsdrang sind sie jeder Staatsräson skeptisch, aber waren auch die, die ganz vorne mit dabei waren, als der Freiheitskrieg gegen die Osmanen begann. Die anderen Finger haben auch irgendwelche Namen, krieg ich noch raus.

Jedenfalls auf zum nächsten Platz, ein kleiner Hafen auf der Strecke, wirklich klein 5 Fischerböötchen. Ein Restaurant und 1 Kapelle. Vor der Kapelle 6 Männer, laut gröllend und diskutierend, mittags 14 Uhr. Man kann da schon stehen, dachte ich, also hin zu den Typen. Mir war ja klar dank Dimi, was da los ist. Kein Streit oder so, das ist Tsipouro-Time, und so war es auch. Tausend kleine Püllchen, ständig holte einer Nachschub aus dem Restaurant, das tatsächlich geöffnet war, und der Chef war einer der 6 am Tisch. Also kurz gefragt, „Jassas .. Milas anglika i germanika… „… „Nai, englisch kein Problem“, Also sagte ich, wir würden hier gerne eine Nacht stehen, und evtl. angeln, ob das ein Problem wäre. Und natürlich war es kein Problem und wir stellten uns direkt auf den einen freien Platz am Hafen.

Später versuchte ich auch mein Glück mit Angeln, doch da war irgendein Netz oder so, daß ich die ersten Verluste zu beklagen hatte. Wenn man sich da einhängt, geht nur noch Hinschnorcheln und befreien, aber bitte nicht nachts. Dann waren da noch 2 Hunde vom Restaurant, also eigentlich wilde Hunde, sehr abgemagert, denn außer den sechs Leutchen vom Saufen mittags kam auch niemand mehr zum Lokal. Die waren dann aber auch irgendwann mal weg. Sylvie hatte 2 neue Freunde,

wurden sogar gefüttert und gemeinsamer Strandspaziergang. Dafür haben wir einen speziellen Hundefuttersack bei Lidl schon früher mal eingekauft.  Bilder von den beiden sind sicher schon online. Mit unseren bin ich dann los am Strand zum kacken, der war direkt neben dem Hafen, aber auch nur ein kleinerer.

Und wenn schon ein Lokal da ist und das auch auf hat und niemand dort und das auch noch gute Bewertungen hat, dann müssen wir halt hingehen. Das war ja nur 15m vom Fahrzeug weg und dann kehrten wir dort ein um 18 Uhr. Was gab es, nur Fisch und nur  2 Sorten, so ein rot-rosafarbener Heringsgröße und ein Lakadia, na ja sagen wir mal 25 cm lang, Chips, Brot, griech. Salat, Wein. Ok, Salat war großartig, Fisch essbar, Wein  Ok, aber das lag nun mal am Fisch. Er sei aber frisch gefangen von den Fischern im Hafen, was ich sofort glaube, nur meine Haken hätten nicht ausgereicht. So kleine Haken habe ich gar nicht dabei, um solche zu fangen. Also Netzfische. Es gab aber mehr als nur einen.

Der Preis ist immer gleich. Du bist bei 30€ komplett mit allem für 2 Personen. Immer gleich, überall bislang.

Kommenden Tag dann von Sylvies Freunden verabschieden, natürlich erst noch einmal Frühstück für die Beiden. Und weiter gings zum „Schiffswrack“, was nur unweit von hier nämlich 6 km weiter liegt. Dort sind auch viele Camper auf einem halboffiziellen wilden Platz. Nennt sich „area soster camper“, also zumindest gab es Müll und eine offene Dusche, wo auch gleich jemand nackt am Duschen war. Wir sind ja im orthodoxen Griechenland, da ist das so üblich. Es standen mindestens 15 Fahrzeuge rum, 1 Globetrotter-Wüstenfahrzeug neben normalen Campern wie wir und mindestens 10 RitschRatsch-Karren oder sog. Strand- oder Wildkackern. Der Duscher war sicher so ein Wildkackerer. Der Strand war sehr schön dort, wir sind zum Wrack vorgelaufen. Komischerweise waren wir dort alleine.

Vermutlich hatten die eine Warteliste für die Dusche, jedenfalls am Wrack war kein Mensch. Und wir trafen dort auch unseren Fahrradfahrer aus Drepano wieder. Kurzer Schnack mit ihm, er will heute rüber von Gythio mit der Fähre nach Kreta, kostet nur 21€ oneway. Als dann der Globetrotter am Duschen war, aber in seinem eigenen Fahrzeug, und das Grauwasser aber direkt auf den Platz lief, war es Zeit zu gehen. Und Blagengeschrei war auch noch aus dem Mobil zu hören, dann ist ja alles klar. Vmtl. macht der das mit dem Klo genauso. Auf solchen Plätzen müssen wir nur im Notstand stehen, und freuten uns über unseren tollen aber einsamen Hafenplatz nachts zuvor. Und mit Griechen und dem typischen Leben am Hafen, also Fischerböötchen und deren Treiben, dazu gehört auch morgens dem einen Alten um 7 Uhr mit der Taschenlampe zu leuchten, als der sein Boot alleine zu Wasser brachte vom Trailer. Für ein ehrliches „Efcharisto“.

Also rüber nach Gythio, der Hafenstadt, wieder nur 6 km weiter. Und die Stadt ist echt schön gelegen mit riesenlanger Bucht und auch nicht zu groß als Ort, aber alles da, was man braucht.

Nur kein Lidl. Dort dann wieder der Radfahrer Matthias, der auf seine Fähre wollte. Würzburger Ehepaar, im Rentenalter in so einem Camper (zumindest die Größe) wie wir, aber mit Dieselaggregat, das Strom produzierte. Ganz nett, hatten 2 Hunde, nur die Frau wußte nicht, wo sie waren oder wo es hingeht, das macht ihr Mann. Gut, und der erzählte stolz, daß er auch sich zur Boosterimpfung angemeldet hat. Mithilfe eines Schwedens, denn Englisch können sie nicht, kein Wort, Griechisch natürlich auch nicht, aber Bayrisch. Als ich fragte, wie sie die griechische Telefonnummer angegeben haben, war er sehr verunsichert. Das geht doch über Email oder nicht. Egal, und dann der Typ aus Esslingen, auch bestimmt 55 Jahre alt, pennt in so einem Caddy, also PKW, der stolz berichtete, also wir standen da alle zusammen im Hafen rum, Wetter war super, „er sei nicht geimpft, würde er auch nicht machen. Bei ihm kommt kein Gift in den Körper“. Na dann ist es ja nicht so leicht, sagte ich, weil weder CP noch Lokale, da kommt er ja nirgendwo rein. Sei egal, CP=Campingplätze bräuchte er nicht. Ok, sagte ich, also auch so ein Strandbuddler. „Er hätte keine Schaufel dabei, er würde so hinkacken…. denn wenn die ihn nicht auf Toilette lassen im Lokal (umsonst oder wegen Corona), dann kacke er das Land eben zu“… und da konnte ich mir nicht verkneifen, ihm ins Gesicht zu sagen, daß er für mich völlig unten durch ist, was für ein assoziales Arschloch, sorry, aber ich würde als Griechenland die Hälfte der Reisenden mit der Peitsche aus dem Land jagen. Ehrlich, das meine ich völlig ernst. Und der Bedarf an Kommunikation mit anderen Reisenden war für ein paar Tage erst einmal gedeckt. Wieviel Deppen sind hier unterwegs. Noch nicht eine schlechte Erfahrung mit Einheimischen, aber auf Schweizer, Franzosen, Holländer und Deutsche kann ich gut verzichten.

Dann nur Brot eingekauft und vor zu einem CP, den wir antelefoniert hatten, ob er auf hat. Nennt sich Mani Beach Camping, ist 6 km südlich von Gythio, und an einem Sandstrand, an dem die Schildkröte Caretta Caretta zum Eier legen kommt. Also die, die wir mal am Anfang tot aufgefunden haben.  Zumindest steht das auf den Schildern hier am Strand vorort. Wir fuhren also die Straße entlang, dort die Einfahrt offen, also rein, Rezeptionshäuschen unbesetzt, also runterwärts vorbei an vielen „toten“ Wohnwagen-Dauercampern vorbei, ganz runter an die Plätze mit Strandblick. Wir wussten ja, daß diese nicht so zahlreich sind, insgesamt gibt es nur sechs Plätze. Und dann waren wir Baff und auch ängstlich, denn da stand niemand. Also auf den Eckplatz, das sind gleich 2 Plätze, damit wir unsere Ruhe haben und schönen Platz für die Hunde.

Strom rein, Ok, die dritte Dose funktionierte von Dreien. Wasserwaage, Ok, stehen perfekt gerade, brauchen keine Keile. Fernsehantenne laufen lassen, Ok, macht die automatisch. Internet-Verbindungscheck, das eigene, OK, LTE Niveau und dann ist das vom CP-Restaurant, offen (PW steht vorne dran) und ausreichend für mich zum Beispiel. Dann zum WC, Check, OK, mit vernünftigem Papier, also nicht so dünnes Zeug, wo ständig der Finger im Hintern stecken bleibt (manche mögen es), und Warmwasser sofort da bei der Dusche, auch OK, dann Wasserschlauch in Reichweite, erst einmal Wasser voll auftanken. Ohne Gießkanne, auch OK. 

Wo ist der Haken? Wieso ist hier keiner? Und 10km weiter am Schiffswrack, wo sie in der eigenen Scheiße stehen, ohne Warmwasser und Stromluxus stehen mindestens 15 Stück, am Hafen dann noch einmal 6 Stück und hier keiner bei 13€ die Nacht, wenn man länger bleibt. Evtl. ist der doch nicht auf!? Doch er ist auf. Ein Hausmeister checkte unsere Impfapp und behielt die ADAC-Campcard als Pfand. Ansonsten schneidet er die Olivenbäume und erntet die. Besorgt uns Olivenöl Liter für 3,50€ das eigene (bio), sei besser als das von Kreta, aber das hat der in Drepano auch schon gesagt. Also so 20 Liter werde ich mitbringen. Außer uns nur noch ein Pole mit Frau, uralt und hört schlecht, spricht aber perfekt deutsch. Auf die Frage wieso, kam „die slawischen Völker haben die Gabe mit Fremdsprachen… sogar Adolf Hitler hatte einen  Dolmetscher, der war Pole, und den nannten sie Schmidt, später sogar Prof. Schmidt, also nicht seinen polnischen Namen.“ Dann hat er noch einen Labrador, so einen fetten Hund hab ich noch nie gesehen, „der sei gebissen worden letzte Woche von einem Schäferhundmischling, von einem deutschen Camper hier auf dem Platz, er musste sogar zum Tierarzt… abends sei er dann hin mit seiner 9mm Pistole, er sei Jäger und hätte einen Waffenschein, hat einen Schuss in die Luft gemacht, dann auf den Hund gezielt und gesagt der nächste ist für ihn. Dann seien sie ganz schnell abgefahren“.  Also was gibt‘s da noch weiter zu sagen…also Polen brauchen wir auch nicht. Wat für ein Trollo, evtl. ist das sogar der Dolmetscher selbst. Vom Alter könnt’s ja fast sein. Übrigens verbringt er den Winter hier als Dauergast. Steht aber nicht bei uns an der Front und gut ist es. Ich hätte ihm sofort eine gelangt als bedrohter Camper.

Dafür haben wir den Nachbarn kennengelernt. Der Nachbar-Grundstücksbesitzer, der hat da Olivenbäume. Kommt aus Athen, arbeitet für Firma Hama (Elektronikzeugs) und ist manchmal in Deutschland bei der Zentrale. Jedenfalls hat er uns 1 Stunde altes frisches Olivenöl aus der Destillation vorbeigebracht in einer 1,5 L Colaflasche. Sei wie Medizin am Anfang, gut für Salat, nach 3 Monaten wird es heller und verliert bitteren Geschmack. Ich hatte auch ein kleines Präsent für ihn. Später kam er dann noch einmal, brachte Sylvie nen Sack voll Zitronen und eingelegte salzige Oliven. Und die schmecken ihr sogar. Die Frage ist nur, wie soll ich den ganzen Fisch fangen bei so vielen Zitronen. Wir werden hier etwas länger bleiben, es ist quasi der südlichste Punkt. Gestern ist hier in den angrenzenden Bergen Schnee gefallen.

Nachts geht es runter auf 6 Grad, so dass der Heizlüfter auf 15° durchweg eingestellt ist, und tagsüber sind wir bei 14° ohne Sonne. Mit Sonne gefühlt 25° und mehr, T-Shirt Zeit. Ab Montag geht’s dann wieder rauf zu Weihnachten mit den Temperaturen auf 17°und 11°. Wir lassen uns überraschen. Weihnachtsessen steht, es wird den Kefalos (also der gefangene Fisch aus dem Gefrierer) mit Zitrone und Brot und griechischem Salat auf unserem Grill geben.

Update 25.12.2021 – Frohe Festtage

Wie angekündigt stehen wir nach wie vor auf dem Platz in Gythio; d.h. wir haben tatsächlich einen 4 Wochen-Deal. So ist keine Fahrerei angesagt, wir haben einen einwandfreien Platz, groß und mit Meerblick, alles nahe vor der Tür und einen Nachbarn, mit dem wir Kontakt haben. Zu dem später mehr. Gestern war Heiligabend, was uns in Wahrheit überhaupt nicht interessiert, nur insoweit, daß man abends nicht den Fernseher anmachen kann geschweige Radio, da man nur so von Schwachsinnsmusik und sich überschlagender Heuchelei überhäuft wird. An den folgenden Feiertagen wird ja meist mal ein guter Film gezeigt. Ansonsten hatten wir gestern Sonne pur den gesamten Tag ohne ein Wölkchen, waren zum Spaziergang nach rechts. Nach 500 m kommt ein Fluss rein zu einer Minilagune. In dem kristallklaren frischen Süßwasser lässt es sich gut baden für die Hunde und trinken.

Selbst war Sylvie im Meer auch baden mittags, ebenfalls kristallklar und nur im ersten Moment kalt, danach kurz raus und wieder rein, dann ist es mollig. Der Strand ist ca. 3 km lang, sandig, am Rand ist alles übersäht mit riesigen Kakteen“bäumen“,

der Strandabschnitt soll Schildkröteneiablageplatz sein, aber noch keine gesehen. Kommen evtl. noch, oder muss mal schauen, wann das bei denen so üblich ist. Es liegt ne Menge Schwemmholz rum, evtl. machen wir mal kleines Lagerfeuer am Strand bei ablandigem Wind. Im Winter sollte das gehen, im Sommer aufgrund der Brandgefahr undenkbar. Unser Strandbereich ist mittlerweile topsauber. Bei jedem Spaziergang nimmt man halt ne Dose oder irgendein Plastikteil mit, und schon glänzt der Strand, keine Algen. Das Müllthema ist ja hier ein Thema und wenn man an manchen Plätzen um die Ecke schaut, kann es auch mal so aussehen, wie hier z.B. bei der Anfahrt zu unserem Hafenplatz nahe Gythio

Der Strand hier ist weitläufig und auch nur im Wasser reine Sandstruktur mit kleinsten Bodenpflänzchen.  Angeln lässt sich gut, also die Angel einholen, ohne daß man etwas abreißen kann. Nur Fische sind eben keine da, denn Plattfische gibt es so nicht, und kleine Beutefische sind eher da, wo es steinig ist und Klippen sind, also wo man sich verstecken kann. Damit sind auch keine größeren Fische da, was sollen die auch hier. Evtl. nachts, aber da hab ich noch nicht probiert.

Warum nachts? Na ja, da ist dunkel und die sehen nix, evtl. verirren die sich eher als am Tage. Ist bei uns ja auch nicht anders, die meisten älteren Semester fahren auch nicht mehr nachts aus Angst vor Verfahren und weil sie nix sehen. Das ist natürlich Blödsinn. Es gibt sogenannte nachtaktive Fische, die weniger über Sicht jagen, sondern eher mit der Nase oder anderen Sinnesorganen (elektr. Impulse z.B.), und die sind eben tagsüber nicht da. Wenn es mal wärmer wird nachts oder eben ein Feuer gemacht wird, werde ich es probieren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber trotzdem nicht hoch, daß etwas ranspringt. Aber auch Calamaris und Octopus sind nachtaktiv und lichtaffin, also muss es am besten ein sehr, sehr großes Feuer nah am Wasser sein, dann rumpelt es nur so an der Angel. 

Was macht man sonst. Man fährt mit dem Fahrrad vor zu einem kleinen Laden, kauft dort ein Brot, Tomaten und Zwiebeln, wie gesagt, Spaziergänge mit den Hunden am Strand links und rechts rum, dann wieder nur in der Sonne sitzen

und mal ein Small Talk mit jemandem. Dann Arbeiten wie zuhause, Saubermachen, WC weg, Wasserauffüllen, alles raus und auf Wäscheleine mal Durchlüften, Essen machen, abends zur Zeit auf Sport1 Dart-WM, nur das zwischendurch Schnorcheln, Baden und in der Sonne sitzen bei 25° mit direktem Meeresspot ist der große Unterschied. Nicht zu vergessen das reine Olivenöl, das frische Obst und fishfood. Nachteilig jetzt im Winter eben auch, daß es früh dunkel wird. Also um halb 6 ist es dunkel und nicht mehr so nett, draußen zu sitzen. Damit ist der Campertag eigentlich beendet. Ansonsten würde man noch um 23 Uhr beim Weinchen und Meeresrauschen draußen sitzen. Und bereits erwähnt, wenn es in Deutschland 18 Uhr ist haben wir bereits 19 Uhr, die Tagesthemen kommen also nicht um 22:30 Uhr sondern erst um 23:30 Uhr. Dagegen geht es morgens raus um 7 Uhr, wenn die Sonne aufgeht, sonst wird der Tag zu kurz. Also, daß wir Tagesthemen gesehen haben, ist schon ne Weile her.

Am 15. Januar wird hier Abfahrt sein, dann ist der Monat rum. Dann geht es weiter auf die andere Seite von Mani (dem mittleren Finger) und rüber nach Methoni (der linke Finger), also Kalamata, der Hauptstadt der Peloponnes mit Flughafen, Hafen und 4 x Lidl, weiter nach Finikounda, südlichster Teil des Fingers. Dort ist dann auch wieder ein längerer Zeitraum an einem Ort geplant.

Hier auf dem Platz gab es um 15 Uhr Schokoladentorte mit unserem Gast nebenan namens Jürgen und Hund Wanja.

Abends um 17 Uhr bei uns dann Kefalos (Goldäsche) mit Kartoffeln und Möhren in Lachs-Sahne-Soße mit frischem Dill und Basilikum von hier wild wachsend.

Nachbar Jürgen hat sich Hühnersteaks gegrillt auf unserem Grill, und dann in Olivenöl Kartoffeln frittiert. Er ist hier seit 4 Tagen mit einem älteren Pickup, indem er auch pennt. Der Hund auch. Es ist eher spartanisch, wir sind ja auch nicht weit weg von dort, aber Ok. Denn er ist nur die Weihnachtsferien hier, spricht griechisch, weil er schon öfter hier war. Das irre ist, er kommt aus Justingen (quasi Ehingen), ist selbständiger Töpfermeister und verkauft sein Zeugs insb. auf Mittelaltermärkten oder normalen Märkten. Im Onlinemarkt ist er noch nicht so dick vertreten, kommt aber bald. Des Weiteren ist er seit 38 Jahren bei der Urspringschule unter Vertrag, wo er den Handwerkerausbildungsbereich mit abdeckt, aber auch Mentor war, also ganze Gruppe führen und betreuen muss/sste. Und ich war ja auch dort, um die Basketball-Kaderschmiede des Internats mit der parallel laufenden Pro-A Mannschaft in Ehingen zu betreuen von 2006 – 2009. Dadurch kennt er selbstverständlich Leute, mit denen ich viel zu tun hatte und eine enge Bindung zu dieser Zeit mit einigen aufgebaut hatte. Es war eine sportlich sehr erfolgreiche und ausgesprochen tolle und eisern verschworene Gruppe namens, Ralph, Nico, Felix und mir. Wie ich gerade aktuell vernommen habe, hat Nico seinen Abschied als sportlicher Leiter verkündet und sucht neue Herausforderungen. Ralph scheint nach wie vor in Nürnberg beim Basketball alles zu managen, und Felix, zurückgekehrt von seiner Weltreise, versucht sich zur Zeit, weniger erfolgreich als Trainer in Ehingen. Aber ohne Fans und bei dem Etat ist ein erfolgreiches Bestehen in der Pro A kaum denkbar und dann quasi alleine, geht nicht. Gruß an alle von hier aus.

Na jedenfalls sieht man, wie klein die Welt ist. Gut, ich konnte mich nicht an den Töpfer Jürgen erinnern, hatte ja auch nicht unmittelbar mit ihm zu tun. Er meint, „er hätte mich mal nach seiner Hüfte um Rat gefragt.“ Da ich nett bin, habe ich sicher auch geantwortet, obwohl mich viele um Rat fragten, meist natürlich unentgeltlich. Daher kann ich mich nicht an jeden erinnern und will auch gar nicht. Auf alle Fälle ist es nett mit ihm und er haut ja auch zum Ende der Weihnachtsferien wieder ab, muss so um den 6. Januar zurück zur Schule. Er nimmt Olivenöl von hier aus der Destillation mit. Der Preis ist festgesetzt staatlich, wie es scheint, verrate ich aber nicht, denn er will ein paar Liter verkaufen, um die Reisekosten wieder reinzuholen. Werden auch 40 Liter oder so mitbringen. Wer etwas haben will, soll Bescheid geben, können auch sechzig Liter oder mehr werden.

Wir waren noch einmal vor in Gythio um Einzukaufen und am Hafen. Dort holte ich dann einen größeren Calamari raus, den gab es vor 2 Tagen mit griech. Salat (rote Zwiebeln, Schafskäse, Oregano, Olivenöl, Tomaten, Oliven, Peperoni, Gurken) mit frischem Brot und Calamaris in Öl gebraten, zuvor paniert. Essen wie in Australien, draußen in der Sonne. Ne Pizza war auch mal wieder drin und war wieder ausgesprochen lecker.

Die zwei selbstgefangenen Calamari reichten gut aus für 2 Personenmenü. In Gythio haben wir unterdessen auch noch die kleinen, dicken „Calamaris“/Cuttlefish“ käuflich erworben, Kilo für 3 Euro. Die sind kleiner und dicker. Zur Zeit eingefroren, aber wenn es die demnächst mal gibt, kommt es zum Vergleich zum selbst gefangenen Original. Ich werde berichten.

Corona? Ist hier kein wirklich tagesbestimmendes Thema. Man braucht wohl jetzt zur Einreise außer 2G noch einen aktuell gültigen Test nicht älter als 72 Stunden, in den Lokalen und Geschäften und Kinos gilt 2G, Maske in Supermarkt und Bus, jetzt wohl ganz neu FFP2 in den Gebäuden wie auch Supermarkt, und normale Maske auch außen bei belebten Plätzen ab 24.12. Muß mal schauen, wo wir ne FFP2 rumliegen haben. Heute bissl bedeckt, daher Zeit zum Schreiben. Aber kein Regen, und nach dem gestrigen Sonnentag tut allen eine kleine Pause auch ganz gut. Nachbar ist mit Hund Wanja runter auf die südliche Mani, kann ja auch nicht so bequem im Womo sitzen wie wir, und will ne deutsche Töpferin, die dort leben soll, besuchen oder besser aufsuchen. Der komische Pole ist noch da, klar, der überwintert ja auch hier, und sein Hund, der eher aussieht wie ein Schwein, weil so fett, natürlich auch noch. Eine Niederösterreicherin mit 60000€ Wohnmobil und 2 reinrassigen Windhunden auch, die kannte ich schon vom Strand. Nicht zu jung, nicht zu alt, nur mehr als 1 Nacht CP will und kann sie sich nicht leisten?! Daher extra betont, Niederösterreicherin. Sie wäscht ihre Wäsche und haut morgen wieder ab, will aber auch über Winter in Griechenland bleiben. Treffen die bestimmt wieder, zumindest für 1 Tag, mehr ist nicht drin, weder bei uns wild (1 Tag) oder bei ihr (1 Tag CP). So unterschiedlich sind die Verhältnisse, wobei mir das unverständlich bleibt, Womo 60000€ und reinrassige Windhunde und Übernachtungspreis incl. Strom (Heizen und Kochen damit) und Internet und Klopapier und Heiße Dusche für 2 Personen machen 13€ aus pro Tag. Vieles bleibt eben unerklärlich. Wild heißt eben auch Heizen mit Gas (11l Pulle kostet 18€ und die braucht man dann alle 14 Tage neu), meist Kosten fürs eigene Internet (wenn es man dann hat), Kacken ins eigene Klo (wenn man‘s denn hat) und Zeugs gegen Gestank reinmachen (evtl. benutzt der eine oder andere auch Papier für den Hintern, das muss man auch selbst kaufen), dann die „Scheiße“ irgendwo verbuddeln oder jemanden in den Hintergarten kippen (das muss man auch unbedingt wollen und macht Spaß), meist hat man tolle Nachbarn (RitschRatsch nachts, aber der Platz kostet ja nix), Markise, Stühle raus und so weiter sollte man tunlichst unterlassen, denn dann würde man Camping machen und 300€ würden fällig. Und Griechenland kann jeden € gebrauchen.  Nicht zu vergessen, daß Hunde gerne auch mal einen Platz haben, wo sie eine ganze Weile bleiben und sich quasi an ihr Revier gewöhnen können. Das tut ihnen ganz gut ohne Stress. Bei wilden Plätzen fährt man eher schnell wieder los, weil das Wasser knapp wird und man ja die Scheiße los werden muss. Das war einmal ein Vergleich zwischen CP und kostengünstiger Wildübernachtung. Aus ökonomischer Sicht ist der Unterschied nicht all zu groß, aber vom Qualitätsstandard her und der Einstellung her schon deutlich größer.  

Ganz neu angekommen, eine jüngere blonde Norwegerin im moderneren RitschRatsch, aus Risör kommend, ein Ort zwischen Kristansand und Oslo, den ich bis heute noch nie besucht habe. Obwohl der Name unserem Nachnamen so ähnlich ist, habe ich es bis heute nicht geschafft. Im Oslofjord ist das Fischen nicht so dolle, aber nun, das wäre die Gelegenheit. Wollte aber nicht so aufdringlich sein, erst einmal ankommen lassen, ist ganz alleine ohne Hund, und will nicht als lüsterner alter Sack erscheinen gleich zu Beginn. Ist schon ein Augenfang.

Update 09.01.2022

Nach längerer Zeit mal wieder einen Bericht, zusammenfassend die Tage auf Mani Campingplatz, dortige Abreise und Neuankunft auf CP Thines in Finikounta. Wir waren also auf dem CP Mani Beach, wie bereits berichtet, dort kehrten dann über Weihnachten und Silvester doch noch ein paar mehr Camper ein. Eine Bulgarengruppe mit 5 Wohnmobilen, die wohl nur ne kurze Ausfahrt als Gruppe über die Festtage unternahmen. Eigentlich keinen Kontakt, da sie weiter hinten aus Platzgründen ihr Gemeinschafts-Domizil aufgeschlagen haben. Außer, daß sie baden waren tagsüber und in der Silversternacht am Strand „Happy New Year“ riefen und eine Feuerwerksbatterie 10 nach 12 hochschossen und einer vor ihrer Abfahrt jedem einen Metallkaffeebecher vorbeibrachte, war‘s das schon. Wir bedankten uns mit ein paar Kiwis. Die Kaki- und Kiwibestände sind damit erschöpft. Wieder mehr Platz in der Heckgarage, der aber nicht lange leer blieb. Dann waren da noch eine Slowakenfamilie mit einem Labi und Kindern, die genauso schnell verschwunden waren, wie sie gekommen sind, eine junge campingunerfahrene Norwegerin im Mobil aus Risör in der Selbstfindungsphase, da irgendwie schwer krank, eine dazugehörige Schwedin mit einem anderen Mobil. Beide alleinreisend und für die gings von Gythio aus mit der Fähre nach Kreta. Na ja und dann unsere „Gruppe“, mit Jürgen dem Töpfer, den wir später mit seinem Fahrzeug und Hund Wanja in unserem großen Lager integrierten, aus Angst davor, daß sich sonst jemand anderes dorthin stellen würde. Das klappte sehr gut. Wir machten zusammen den gekauften Cuttlefisch (kleine kurze dicke Calamaris) oder fuhren mit ihm vor nach Gythio zum Einkaufen.

Jürgen und Micha sind auf Einkaufstour, ich halte mit den Hunden Wache, tolle Truppe und es klappt prima

Sein Pickup war schnell zugemacht und los gings. So erkundete ich mit ihm auch die Nachbarbucht, da sollte ein anderer CP offen haben, was sich als Fehlmeldung herausstellte. Oder er machte im Topf in Olivenöl griechische Kartoffeln oder Chips, wir dann mal ein Frühstücksei oder Pizza. Sonst saß man auch nur rum in der Sonne, quatschte über Gott und Ehingen, ging gemeinsam mit den Hunden zum Strandwalk .

Dann gab es noch Michi und Frau und 2 kleine Kinder und Hund, im Wohnwagen und VW-Campbus unterwegs, die dann nach gemeinsamer Weihnachtsfeier und Silvesterabend nach Deutschland auf dem Landwege ins tiefste Bayern abreisten. Er betreibt dort ein Catering und Restaurant, also von Beruf Koch. Noch jung und vielleicht sieht man den mal bei der Kochsendung „The Taste“. Er könnte dort gut aufschlagen. Und mit ihm besorgte ich einen 2m großen Grill vom Campingplatz, er machte Tsatsiki, Avocadocreme, Bayrischer Kartoffelsalat, grünes „Löwenzahn-Paprikazeug“ (Dimi weiß, wie das heißt), alles selbstgemacht, dann verschiedene Fleischsorten, die nach dem Grillen noch in Butter-Rosmarin-gewürzter Pfanne geschwenkt wurden vor dem Servieren, Feuerholz vom Strand wurde für das anschließende „Lagerfeuer“ gesammelt, Holzkohle haben wir gesponsert, und neu angekommene Nachbarn aus Aalen (schon in den Siebzigern), die sich links neben uns einquartiert hatten, holte ich spontan auch dazu, machten kurzerhand griechischen Salat. Und Jürgen machte einen leckeren Krautsalat sowie zu später Stunde ständig frische Kartoffelchips.

Getrunken wurde, es wurde spät am Feuer, und als alle im Bett waren, gabs noch ne Friedenspfeife wie bei den Indianern für die 3 Jungmänner. Ein wirklich gelungenes Weihnachtsfest oder war es Silvester, beide Male jedenfalls supernett. Geknallt wurde Silvester nicht, denn die Griechen machen das grundsätzlich eigentlich nicht. Außer die Bulgarentruppe, wie oben erwähnt, und den depperten Albanern, die in ihrem Zelthaus selbst eine eigene Feier machten. Zu dem komme ich gleich noch einmal. Offiziell war es eigentlich verboten. So insgesamt ein Superplatz direkt am Strand mit guten Leuten, keine wilden Hunde und sehr entspannt nahe dem schönen Gythio. Kurz vor Abfahrt von Koch Michi, fuhren Jürgen und Michi vor und kauften 360l Olivenöl, frisch aus der Destillerie (heißt doch so), also das Ding, wo frisch gepresst und abgefüllt wird. Laut Koch sei es von hochwertiger Qualität und zu dem Preis ein Schnäppchen. Jürgen 200l, Michi 100l und für uns 60l in Kanistern, und damit war der entstandene Raum in der Heckgarage mehr als gefüllt. Abgesehen davon gibt’s Obst vom Markt, Zitronen Kilo 20cent, Orangen 50cent, Mandarinen ebenso, Tomaten und Zwiebeln kosten quasi auch nix. Und geschmacklich frisch, kein Vergleich zu dem, was es bei uns gibt. Auch Gewürze wie Oregano oder Rosmarin sind deutlich intensiver als bei uns. Also viel weniger nehmen, obendrein günstig. Auch Rotwein und Retsina sind günstig.

Nun zu  dem einzigen Negativen auf dem Platz. Also der Platz selbst hätte ein Riesenpotenzial, und es gibt wohl einen neuen Chef seit einem Jahr. Also kann ja noch werden, und ich hab mir vorgenommen diesen einmal zu informieren, was sein Albaner, der „Platzmanager“, für ein Vollpfosten ist. Zusammengefasst in Kurzform, er lebt in einem Vorzelt mit bereits wieder schwangerer Frau und 2 kleinen Kindern, das er wohl mit Holz heizt. Also eher unterirdische Wohnverhältnisse. Er macht quasi alles, die Olivenernte, Säubern der Sanitäranlagen, Platzkontrolle, Abrechnung, also einfach alles, was anfällt. Sein Englisch ist so Lala, und er ist grundsätzlich launisch und unfreundlich. Mal sagt er guten Morgen mal geht er 1 m an dir vorbei und nix. Sein Gehabe ist das eines typischen Hausmeisters, der völlig an mangelndem Selbstbewusstsein leidet. Hausmeister deswegen, weil die habe ich von den Meisterschaften her eh gefressen, denn die haben nie etwas zu melden, aber wenn dann einmal ne Europameisterschaft oder so ist, dann spulen die sich oft auf. Zum Kotzen.  Natürlich nicht alle. Also zum Albaner, unfreundlich bis anmaßend, wie er Leuten übers Maul fährt, also seinen Gästen. Dimi hätte ihm längst eine verpasst, da bin ich sicher. Den Feudel, mit dem er das Bad putzt, nimmt er auch, um das verstopfte Klo „durchzustoßen“, die Hälfte alle Steckdosen an den Beachfrontplätzen funktionieren nicht, Plätze von Baumstämmen und Dreck von uns aufgeräumt, Kindern, die um halb 4 auf dem Spielplatz spielen, gibt er Platzverbot, da seine dann schlafen, einem Holländer, der ihm unentgeltlich geholfen hat bei der Ernte, brüllte er an, den Grill, den wir ausleihen wollten und zuvor aus dem Gebüsch geholt hatten und gereinigt hatten, unterstellte er uns „Diebstahl“ (wir hätten ihn fragen sollen), einem festgefahrenen Camper, den Michi befreit hatte, da er gerade nicht da war, und der dankbar war, dafür wurde er zurechtgewiesen, „dies sei sein Job, er wäre ja da“ und nachts fliegen ständig die Fetzen bei denen zuhause (das hört man, wenn man zum Pinkeln geht laut Michis Frau), seine Kinder dürfen quasi nicht raus ohne Begleitung, der Hund eines dt.-Polens aus einem Wohnwagen, der aussieht wie ein Schwein so fett und auch so grunzt und kackt wie ein Pferd, immer direkt vor der Tür zum Strand, ist ihm egal. Also vergruben wir die Kacke alle 2 Tage, war sehr unansehnlich. Zu Silvester, wie gesagt, waren alle bereits um Null Uhr im Bett von den Campern, ging er mit seiner Partygruppe verbotenerweise zum Knallen und Grölen raus mitten auf dem Platz. Na klar, was interessieren schon zahlende Gäste. Und dann am Ende, und das war der 6. Januar, an dem Tag musste Jürgen los zur Fähre nach Patras, ging es ans Bezahlen. Wir entschieden auch mit ihm zeitgleich Weiterzufahren, denn jetzt war der Platz für uns ausgelutscht nach drei Wochen. Extra ging er und Sylvie hoch zum Bezahlen. Ich wusste vorher, daß es Probleme gibt mit dem Deppen und ich mir nicht sicher war, wie ich draufkomme. Denn eigentlich hatten wir mit ihm ja nix zu tun und alles war gut, aber dort musste man sich ja mit ihm auseinandersetzen. Und so kam‘s auch. Über eine Stunde waren beide weg. Erst hat er den Computer nicht hochfahren können, dann musste er seine Deutschkenntnisse unter Beweis stellen „Guten Tag“, „Guten Abend“, „ein Biera“, als Jürgen was sagte, fuhr er ihm übers Maul „er sei noch nicht fertig „ mit dementsprechendem Ton. Mehr kam aber auch nicht. Dann nahm er die Sommerpreise, zog irgendwelche Prozente ab, das entsprach aber nicht dem am Anfang in seinem Englisch Gesagten, und auch nicht dem, was wir per email vom Chef erhalten hatten, und die Rabattkarte Asci oder ADAC (obwohl der CP ist bei denen dort gelistet) wurde nicht anerkannt, „das würde im Winter nicht gelten, nur im Sommer, denn im Winter würde man auch mehr Strom verbrauchen…). Was für ein Idiot. Sylvie weigerte sich, den Preis zu bezahlen, den er verlangte. Jedenfalls irgendwann fragte er sie, „was sie denn bezahlen möchte, because I like your husband so much“, und sie einigten sich auf einen zuvor besprochenen Preis. Sie bekam eine Quittung für den Zeitraum. Doch als beide wieder im Lager waren und ich noch bei den Campern aus Aalen Übernachtungsplätze austauschte, kam er wohl runter wieder zu Sylvie und forderte noch einmal 17€ nach. „Der Computer hätte einen Tag vergessen“, was tatsächlich stimmte. Wir fuhren jedenfalls dann und von seinem Freund „nämlich mir“ gab‘s jedenfalls nix, weder freundschaftlichen Händedruck noch 17€. Jürgen musste wohl noch 13€ nachbezahlen, der fuhr nämlich später, und ich bin sicher, die sind jetzt in seiner Tasche. Jedenfalls als heutiger Ferienhausvermieter und ehemaliger Praxischef werde ich dem Chef mal eine Email schreiben, daß er sich doch gescheites Management besorgen soll und nicht nur billigen Albaner, und evtl. ADAC und Asci dann informieren (dann fliegen die vielleicht raus), denn ein Chef sollte schon wissen, was da vorgeht. Der Platz selbst ist nämlich geil und war auch geil. Und ne Online-Bewertung gibt‘s natürlich auch gratis von seinem Kumpel Mike.

Jedenfalls gings für uns dann weiter rüber auf die Westmani, eine gelbe Straße über den Berg rüber auf die andere Seite. Diese sollte sich als Panoramastrecke erweisen, jedenfalls aber auch nur etwas für ambitionierte Womofahrer. Es geht durch kleine Ortschaften, bei den wir die Spiegel einklappen mussten, sonst wären wir nicht durchgekommen durch die Häuser auf der Hauptstraße.

Vom Straßenbelag reden wir mal nicht, kennen wir zur Genüge, da drehen sich die Schrauben schon mal raus beim Womo. Aber der Ausblick ist super, wenn man bei der anderen Seite runterkommt.

Wenn viel Gegenverkehr ist, wird es stressig, glaube ich. Auf der anderen Seite fuhren wir ein paar Spots an, um wild zu übernachten, doch da Feiertag war, waren an Häfen, Restaurants und Kirchen unzählige Autos vorort. Und so wie die Griechen parken, hieß das auch mal 200m rückwärts wieder raus, da kein Durchkommen war. Schlussendlich sind wir in Kalamata spätnachmittags angekommen, dort auf den einzigen CP Platz, und bekamen einen Sonderpreis, warum auch immer, von 16€. Wir sollen das auf keinen Fall rumerzählen. Tue ich auch nicht, aber schreiben darf ich es ja schon. Eine Nacht Ok, mehr gibt der Spot nicht her, die Stadt als solche ist auch nicht der Burner, aber den Lidl nahmen wir mit Großeinkauf selbstverständlich mit, denn die Vorräte hatten nach drei Wochen erheblich gelitten. Zum Beispiel Bohnenkaffee bei Lidl 500gr 3,20€, bei anderen Geschäften nicht unter 7,80€. Also jetzt 8 Pakete wieder an Bord, oder Hundefutter und so ein paar Dinge, die dort doch deutlich günstiger sind als anderswo oder es eben nur da gibt.

ein kurzer Walk am Strand von Kalamata, das war’s dann auch schon mit der Großstadt

Dann gings weiter nach Petalidi, 50 km südlich den nächsten Zipfel runter Richtung Finikounta, zu einem Hafen. Es fing an zu regnen, besser an zu schütten und hielt den ganzen Tag an. Wir blieben eine Nacht, anfangs alleine auf einem großen Platz hinter dem Sportplatz am Hafen, später 2x Franzosenmädels im größeren Womo und ein Riesenbock Morelo aus Deutschland mit dickem Fahrer, nicht kommuniziert, tat immer so, als ob ich wichtig am Telefon bin. Die Frage, was ich mit so einem Ding hier will, stellt sich, denn von unseren Plätzen, wo wir bislang auf dieser Tour gestanden haben und die super waren, hat er nix verloren. Da kommt er gar nicht rein. Also was macht der, steht in Kalamata, auf diesem Platz und auf der Autobahn? Zu Angeln gabs nix, zu windig und zu viel Regen und viele Blitze. Am kommenden Morgen mussten wir kurz umparken, um mit den Jungs Gassi zu laufen. Denn der Parkplatz stand ca. 15cm unter Wasser. Sylvie war noch in der Apotheke im Ort, klein und nett, und kaufte Antibiotika und Cortison. Machen nämlich gerade wieder Einheit für Ole, der wieder so ein paar Bollen unter dem Kinn hat und ständig sich juckt. Und damit wir wieder etwas in Reserve haben, haben wir nachgekauft. In Kalamata in der Apotheke war Cortison ausverkauft (Lieferschwierigkeiten, bestimmt wegen der Chipkrise) und „für Antibiotika erst einen Tierarzt aufsuchen“. In Petalidi ging beides, auch ohne Tierarzt, und kostengünstig 30x5gr Prednisolon/Cortison=90Cent und Antibiotika 12 Stück für 6€. Also wer Medikamente braucht, schon günstig. Das ist eben auch wieder Griechenland. Es geht oder geht auch nicht. Kann jeden Tag anders sein.

Jedenfalls nach Frühstück und Kurzgassi im Regen und nun Feuchtigkeit im Fahrzeug (nasse Hunde, nasse Schuhe, nasse Handtücher) beschlossen wir, direkten Weges weiter nach Finikounta zum CP Thines zu fahren 30km. Erstens sollte es nicht aufhören zu regnen laut Wetterbericht die kommenden 2 Tage, was sich so nicht bestätigt hat, denn bereits gestern kam die Sonne raus und auch heute, wo ich jetzt schreibe, hängen die nassen Klamotten draußen auf gespannter Wäscheleine und Sylvie ist mit dem Fahrrad vor, den Ort erkunden. Die 30km waren auch spannend, denn es galt überflutete Straßen zu durchqueren, einen Berg zu überfahren in den Wolken und viele auf die Fahrbahn gestürzten Steine, teils größere Brocken, die man umfahren musste. Aber es war so gut wie kein Verkehr, ein Vorteil, wenn man mal auf der falschen Fahrbahn fahren musste, da die andere überflutet war.

Gut angekommen morgens um 11 Uhr, Begrüßung der Altchefin Griechin supernett, und so behandelt man Gäste. Alles problemlos hier, Scheiß auf Corona, Namen aufschreiben, einen Preis für alles 14€ am Tag incl. Heißduschen mit Musik, Waschmaschinen und nettem Strand.

Schon gut besucht, Plätze eher klein, aber einen haben wir uns dann geschnappt. Nicht unmittelbarer Beachblick, da vorne alles besetzt ist, ziehen aber evtl. später dann um, wird sich zeigen. Jedenfalls jetzt kurzer Weg zur WC und allem anderen. Leute bislang alle super OK.

kleine Parkbucht aber schön ruhig und unseren Grill hatten wir auch schon in Betrieb – Pizza

Ein Paar aus Drepano Segeberg kennen wir ja schon. Dienstags und Freitags soll das Restaurant hier auf dem Platz aufmachen, aber zur Zeit wegen Corona nur „To Go“, also im Mobil essen. Auch egal, gestern jedenfalls Bundesliga mit grandioser Aufholjagd von Dortmund. Es gibt viel zu erkunden, zu Fuß, dann mit dem Fahrrad, wobei wir ein weiteres seitens des Campingplatzes nehmen dürfen, also gemeinsam rumfahren könnten. Ein, zwei Wochen werden es wohl werden. Evtl. kann man auch CP hopsen, denn wenn der Preis nicht an die Dauer des Aufenthaltes  geknüpft ist, sondern so schon günstig, spräche auch nix dagegen, mal 40km nach West oder nach Ost oder nach Nord zu fahren, dort 1-2 Nächte zu machen, und dann wieder zurück hierher als Basis oder eben auch ein Leihwagen käme in Betracht. Es wird sich zeigen. Auf alle Fälle ist das die Destination, die vor der Reise als Hauptaufenthaltsort fürs Überwintern auserkoren wurde. Wir werden berichten.

Update 12.01.2022

So, nachdem wir dort drei Tage gestanden haben, den Ort Finikounta per Fahrrad erkundet haben, sind wir doch wieder umgezogen. In Finikounta sind allenfalls 2-3 Lokale geöffnet, doch das lässt sich mit Bestimmtheit erst sagen, wenn man vielleicht abends dort mal aufschlägt. Nur ist das mit dem Fahrrad nun auch wieder nicht so toll im Dunkeln durch die Gegend zu fahren. Es gibt einen größeren Supermarkt und einen Geldautomaten und weitere geschlossene Geschäfte. Im Sommer ist der Ort sicher sehr umtriebig. Ein kleiner Hafen, an dem man vmtl. auch angeln könnte, ziert die Bucht. Nur es angelt niemand, obwohl bei dem Regen ist das Wasser eher braun als türkisblau. Wird sich aber ändern, wenn es aufhört zu regnen. Montagnacht hat es wieder stundenlang geschüttet. Tagsüber kommt immer mal die Sonne raus und es gibt auch immer trockene Stunden. Richtig gut werden soll es erst ab Freitag, den 14.01., aber es wird auch kalt nachts. In Veria bei Dimi oben im Norden sollen es minus 6° werden heute, in anderen Plätzen wie Semeli oder Drepano null, bei uns 4° nachts als kälteste Nacht. Da wir ja mit Strom geschützt stehen, läuft nachts der Lidl-Heizlüfter auf 14°gestellt. Tagsüber wenn die Sonne rauskommt ist es gut auszuhalten. T-Shirt-Zeit ist es aber auch dann nicht. Wir sind jetzt in der kältesten Zeit Griechenlands, danach soll‘s nur noch aufwärts gehen. Auf dem Thines CP hat es sich weiter gefüllt. Mittlerweile sogar 2 Großböcke Carthago aus EM und Phoenix aus KA, damit wirkt der Platz quasi überfüllt. Hinter den Sanitätsgebäuden sind Leute aus Bangladesch untergebracht, die wohl hier arbeiten auf Feldern oder für den CP-Chef. Ein paar von ihnen haben Teile vom angeschwemmten Bambus aufgeräumt. Bei den Waschmaschinen und abends in der öffentlichen „Küche“ sieht es mehr nach Dhaka (Hauptstadt) aus, weniger nach Griechenland,  gewöhnungsbedürftig. Und bestimmt 15 Katzen belagern das Gelände, leider habe ich auch beobachtet, daß sie unkontrolliert aus der Küche des CP eigenen Restaurants kamen. Es ist zwar zur Zeit geschlossen, außer Di und Fr gibt es Essen als „To Go“ zur Abholung, aber hat sich nun mehr erledigt. Dann kochen wir lieber selbst, ist auch kostengünstiger. Fella ist ständig in Aufregung aufgrund der vielen umher streunenden Katzen. Nach vorne umgezogen (Beachblick) sind wir auch nicht, denn dann steht man neben einem Wohnwagen, der keine 20cm von einem entfernt ist. So eng stehen die hier. Für Hunde schwierig ein eigenes Territorium sich aufzubauen, und, wenn man so dicht steht, muß man Freund von Schnarchern, Forzern, dt. Folklore, Senioren mit Hörgeräten … sein. Das sind wir keinesfalls. Also der Platz ist zwar OK vom Preis-Leistungs-Verhältnis und nett waren sie und die besten Duschen bislang, aber nicht optimal. Und wenn es voller wird, dann kann‘s auch nervend werden.

Und wie das so ist, ist Mike (also ich) mit dem Fahrrad auf Erkundungsfahrt in westlicher Richtung bei einem zweiten Supermarkt zu einem „offiziell“ geschlossenem CP vorgeradelt, dieselbe Bucht nur 2 km weiter. Dort war das Haupttor offen und 2 Leute standen mit einem Pickup und waren an einer Garage am verladen. Also hin und gefragt, ob offen sei. Es war der Chef mit Arbeiter, der meinte „grundsätzlich jein, aber Stammgäste seien da, viele seinen nicht gut wegen Corona, ich solle doch mal ne Runde drehen und schauen“. Das tat ich und sah ein Mobil aus Irland, einen aus Frankreich und ein holländischer PKW sowie ein dt. Wohnwagen. Das ist bei 100 Plätzen nicht viel. Strand super, WC‘s super. Dann hoch zum Chef und gesagt, „wir würden morgen kommen, heute wären wir noch beim Thines“. Er zeigte mir, wo ein Schlüssel für das normal verschlossene Tor ist, die Schranke danach öffnet automatisch und wir sollen uns hinstellen, wo wir wollen. Ich hatte ja schon 2-3 Plätze ausgeguckt. Die Platzsuche hängt nur immer vom Fernsehempfang, Internet oder funktionierender Stromdose ab. Dann zurück, um Sylvie zu berichten, daß wir morgen umziehen. Sie war ein wenig überrascht, denn eigentlich ist ja alles zu. Bei genauem Recherchieren der Webseite stellte sich heraus, daß er ganz offiziell offen hat, auch 14€ alles incl., bei 2 Monaten dann nur noch 12€ bei 2 Personen. Da aber das Tor verschlossen ist, kommt keiner auf die Idee, daß dort offen ist. Wie wir erfahren haben unterdessen, war das nicht immer so, aber es kamen die Ritsch-Ratsch einfach reingefahren und auch andere, wuschen ihre Wäsche in der Waschmaschine, gingen ausgiebig kacken und duschen und hauten wieder ab. Da hat er das Tor zugemacht. Die Rezeption ist eben nicht besetzt und einen Billigalbaner hat er und will er auch nicht. Die, die hier sind, halten es geheim, auch wir, und das Tor wird sofort wieder verschlossen, wenn einer von uns rausgeht. Von uns auf dem Platz versteht sich. Jede Partie hat einen Schlüssel für ein Privatklo und Privatdusche (wegen Corona), es sind 4 mit Namen versehene Katzen auf dem Platz, die oben täglich gefüttert werden, die Iren haben 2 kleine Hunde (laut Sylvie ist Frau sehr nett), die72 jährige Holländerin ist 5-sprachig, bissl speziell und pennt im Kleinwagen, aber sehr nett, und der dt. Wohnwagen sind Münchener, die aber wohl erst im Februar wiederkommen. Die Tochter vom Chef spricht deutsch, die brachte uns die Schlüssel einen Tag später vorbei. Es gibt Internet, heiß-Duschen, Grillstellen, Hundeduschen, Entsorgungsstellen, wir haben einen eigenen gepflasterten Strandzugang, Fernsehen und Wasser direkt im Lager. Die Iren stehen ca. 60m entfernt. Erste Nacht ruhig, keine wilden Hunde, keine Katzen hier unten, Fella ist schon langweilig aber sie ist völlig entspannt,

den beiden ist schon fast langweilig ohne Katzen, schön, die Hunde so entspannt zu sehen

und der Strand ist super.

Wir räumen den angespülten Müll weg, legen Holz zum Trocknen hoch für ein späteres Lagerfeuer. Wenn das Wasser sauberer ist, also der runtergespülte Schlamm und Sand sich abgesetzt hat, werde ich auch sicherlich mal ne Angel auswerfen. Der Einkaufladen und ein Kaffeeshop ist in 5 Minuten zu Fuß zu erreichen, Restaurant und Minimarkt auf dem Platz natürlich dicht. Hier werden wir mit ziemlicher Sicherheit länger bleiben. Kommende Woche wird es Ausfahrt nach Pylos 25km geben wegen der Boosterimpfung und einem Einkauf bei AB-Markt in Methoni und dem Hafen dort 8km, ansonsten eher die Ruhe und Einsamkeit genießen.

Wäre sicher, daß die Hälfte der Thines Mobile hierher umziehen würde, wüssten sie, daß offen ist. Aber wer will das schon!

Update 22.01.2022

Mal wieder ein Zwischenstand über alles, was so passiert ist. Wir sind wie geplant nach wie vor auf dem Platz in Finikounta namens Finikes. Also der CP, wo wir quasi alleine stehen, mit dem Irländer Paul und Sue (Engländerin) und 2 Cocker Spaniel. Dann noch Nancy, ältere Holländerin mit Haus in Holland und Haus in Südafrika sowie einem Franzosen, der Macron hasst. Der Platz ist quasi privat, wir haben Zugang zu Schlüsseln für das Eingangstor sowie die verschlossenen Ausgänge zum Strand. Zum Strand sind es auf gepflastertem Weg 2 Minuten. Dieser ist von uns und Sue komplett von Müll befreit und glänzt, außer angespültem Bambus und Holz mit sauberer Natur und feinem Sand. Zum Baden ist es eigentlich zu kalt, also zumindest waren wir noch nicht Schwimmen.

Hin und wieder kommt ein griechischer Angler vorbei und stellt tagsüber seine Angeln auf. Ob er was gefangen hat, weiß ich nicht. Ich habe auch für 2 Stunden die Angel aufgestellt, auf meinen selbst gebastelten Angelständer aus Bambus, doch bei mir hing der Köder dran wie vorher rangemacht.

Nachts ist es mir zu kalt, um es zu probieren. Er sagte nur, jetzt seien Calamari da, aber besser mit Boot weiter draußen, und in 2 Wochen seien die dann verschwunden, dann kämen die Fische wieder. Auch wohl größere weiter vorne. Dann wird wieder probiert. Zumindest habe ich 100m weiter draußen Delphine springen sehen, oben die Möwen und das jagende Rudel. Dauerte 10 Minuten, dann war der Spuk vorbei. Also die gibt es hier auch.

Was macht man sonst. Ausgiebige Strandläufe mit den Hunden, zum Einkaufen hoch gehen zur Straße, sind 5 Minuten zu Fuß zum Butcher oder Supermarket von uns aus, mal mit dem Fahrrad Tour nach links oder rechts die Gegend inspizieren. Der Nachbarcampingplatz ist randvoll, also auf dem wir vorher die 2 Tage waren.

Hier auf dem Platz gibt es 4 Katzen, die von Sue vertretungsweise gefüttert werden, bis die aus Bayern im Februar wieder kommen sollen. Wir hatten ein gemeinsames Barbecue mit Sue und Paul und anderen Engländern, die sie 2 Tage besucht hatten. Tags zuvor beim gemeinsamen Drink Sue und Paul näher kennengelernt.

Holz liegt zu Massen am Strand rum bzw. schneiden hier die Eigentümer ein paar Bäume runter und bauen neue Metallgestelle über einzelne Plätze als Schattenspender für den Sommer. Die abgeschnittenen Äste sammele ich ein und verbrenne diese auf der Grillstelle. So macht man sich nützlich und hat gleichzeitig genug Glut zum Grillen. Oder Nancy sitzt abends am wärmenden Feuerchen, wie gesagt, die schläft in ihrem Auto als 72jährige. Schon ein bissl strange, aber supernett. Irgendwann demnächst am Feuerchen wird sie uns die Südafrika Nummer erzählen, das interessiert mich schon. Den Franzosen siehste so gut wie nie, aber wenn, grüßt er supernett. Hat schon mal Laub zusammengefegt. Ist so meine Altersklasse, spricht vmtl. kein Englisch (was ja für Franzosen nicht untypisch ist), und er sei absoluter Macrongegner, das sei der Grund, warum er hier ist. Dies beruht auf Informationen von Sue. Und ansonsten auch einfach mal nur faul am Stand rumhängen und die Angel beobachten oder

nach schönen Fotomotiven Ausschau halten.

So, bei Ole sind alle „Wunden“ verheilt, haben das Prednisol (Kortison) quasi abgesetzt, also schleichen uns gerade aus der Therapie heraus. Alle Bollen, die unter dem Kinn und am linken Fuß sich aufgebaut hatten, sind quasi restlos verschwunden bzw. abgeheilt. Keine Verletzung, irgend so eine Autoimmun-Allergie-Geschichte. Keine weiß genaues. Wer es genau wissen will, so heißt die Diagnose: CAD – canine atopische Dermatitis – unheilbar. Hatte er ja bereits in Deutschland davor seit 2 Jahren ungefähr. Das Prednisol kauft man hier für Centbeträge einfach in der Apotheke, in Deutschland müssen wir erst teuer zum Tierarzt rennen und dann zahlen wir das 8fache. Ich habe die Therapie übernommen, sonst müssen wir nachher noch ein Haus verkaufen, um die Therapie zu bezahlen.

Sylvie hatte letzte Woche viele Stunden am Computer zu arbeiten, neue Website, Programmumstellung und solch Sachen in ihrer Firma. Das klappt auch prima hier, sogar mit dem CP-eigenen Net, also sie muß nicht einmal für Konferenzen den eigenen Router aufbauen. Unser 60 GB Budget verbrauchen wir nie. Da ist dann auch sogar mal ein Livespiel von Dortmund gegen Freiburg drin. Obwohl das ging auch über das CPeigene Net. Der DFB-Pokal war aus Dortmunder Sicht ja weniger toll, dafür trumpft der Norden auf 2x Hamburg und Berlin sowie Hannover. Handball auch wenig erquickend, mit quasi C-Mannschaft uneingespielt gegen die „Großen“ kann ja nix werden.

Seit 2 Tagen regnet es konstant, da bleibt einem dann nix anderes als fernsehen oder am Computer Jahresabschluss, Steuersachen oder Börse. Donnerstag waren wir beim KEP (Bürgeramt) in Pylos, um anhand unser freigegebenen provisorischen „Sozialversicherungsnummern“ den Boosterimpftermin auszumachen. Vorort war Fanni, griechische Verwaltungsbeamtin in perfektem Deutsch. Haben jetzt beide Termin zur Impfung am 27.01., also nächsten Donnerstag im kleinen Krankenhaus in Pylos. Das ist 18km von hier gen Westen. Am schönen Naturhafen waren wir, haben auch ein bissl rumgeangelt tagsüber, aber war nix.

Andere fingen Fische so groß wie mein kleiner Finger. Keine Ahnung, ob die die essen oder als Hundefutter nehmen. Das ist für mich Kleinkinderangeln, also nix. Pylos ist schon nett, der Besuch beim Supermarket war OK. Ist kein Lidl, Preise schon deutlich höher als bei Lidl, doch der nächste ist von hier 58km Richtung Kalamata. Das wäre bei den Straßen 1 Std. hin und 1 zurück, 10l Sprit =15€, und der Zeitaufwand. Das lohnt nur bei Ausflug oder großer Langeweile. Und 15€ Luft hat man ja auch, dann darf es ruhig etwas teurer sein. Auf dem Weg zurück noch nach Methoni, ca.8 km von uns. Die Burg angeschaut, den dortigen geschlossenen CP angeschaut, der is nix, der Strand ist auch nix, viele Algen dort und Müll. Sonst durch die Burg schon ein Spot.

Methoni wird bereits in Homers Ilias als Pedasos erwähnt. Die Polis war in der Antike wegen ihres natürlichen Hafens eine bedeutende Hafenstadt. Sie wurde zusammen mit Pylos im Zweiten Messenischen Krieg bis 620 v. Chr. als letzte gegen Sparta von den Messenern gehalten, war anschließend aber bis 370 v. Chr. unter der Herrschaft Spartas. 431 v. Chr. versuchten die Athener erfolglos die Stadt zu erobern. Während der byzantinischen und der 1124 beginnenden venezianischen Herrschaft wurde die Stadt mit mächtigen, noch heute sehr gut erhaltenen Stadtmauern versehen.

Zum Angeln war aber nur Pylos als Hafen geeignet.  Pylos liegt auf dem westlichen Teil des messenischen „Fingers“, Messenien, am Südeingang der gleichnamigen Bucht, die auch als Bucht von Navarino bekannt ist. Zwei bedeutende Seeschlachten waren hier; die Schlacht von Sphakteria, 425 v. Chr., im Peloponnesischen Krieg und die Schlacht von Navarino im griechischen Unabhängigkeitskampf 1827. Direkt nördlich davon schließt sich ein größerer Salzsee und die bekannte Ochsenbucht, Παραλία Βοϊδοκοιλιάς, an. Diese sei spektakulär. Wir werden sehen. Dort sollen viele Autos bzw. Wohnmobile aufgebrochen werden, tagsüber, wenn die Leute am Strand spazieren, sogar in Sichtweite. Auch weiter nördlich Richtung Patras soll dies vorkommen. Es scheinen organisierte Trüppchen zu sein, immer wieder ist die Rede von einem schwarzen Pickup (Leute mit Funkgeräten und Ohrstöpseln) sowie einem weißen Pickup und dazugehörigem Quad.

Auch bei uns unweit vom CP standen auf einem Parkplatz am Strand auf einmal eine größere Gruppe von Wildcampern. Es waren bestimmt 12 Karren, meistens umgebaute Ritschratsch Schrottkarren, Feuerwehrauto und kleine alte Busse. Ausschließlich Deutsche, leider haben sie sich benommen wie die letzten Penner. In dem Moment war mehr als peinlich, ein Deutscher zu sein. Lagerfeuer, Wildscheißen ohne zu Vergraben, Rumlungernde jüngere Typen, laut, Singen und ätzendes Lachen, Technomusik lauter als in jeder Diskothek… sie waren 2 Tage dort. Warum die Polizei nicht sofort gegen solches Verhalten vorgeht, ist mir schleierhaft. Es gab wohl auch Streit mit anderen P4N RitschRatsch-Fahrern, denen es zu laut war. Sylvie hatte zufällig die Szene, „als ein großgewachsener Deutscher aus einen neu gekommenen RitschRatsch wohl zu einem meinte, es sei ein wenig zu laut.“ Als Antwort bekam er zu hören, von dem grünen Transporter mit eingebautem Kamin (wat für ein Depp), erinnerte mich an Ben (wer ihn  kennt, weiß wen ich meine), „verpiß dich von meinem Strand, wenn dir meine Musik nicht gefällt“, rumbrüllend mit einem Knüppel wedelnd. 2 Tage später war dann großer Aufbruch. Man hörte nur jemand in Englisch laut Rumbrüllen.  2 von denen hatte ich zuvor ein „Platzverbot“ erteilt, als sie von hinten her verbotenerweise durch einen gesperrten Zugang mit 2 freilaufenden Hunden auf unseren CP wollten. Ich teilte ihnen mit „ this is private property… „ und sie verschwanden so schnell wie sie gekommen sind. Und der eine sah aus wie Ben. Ich gab mich nicht als Deutscher zu erkennen, daher Englisch.

Ich bin sicher, es ist eine der Truppen vom „berühmten“ Elea oder Elia-Beach Camp. Es ist ca. 85km Richtung Norden unter Olivenbäumen, wild und wohl schon seit Jahren bewohnt. Dort war wohl zu Silvester auch ne Technoparty, das würde passen zu der mitgebrachten Box. Wem es gefällt, dann dorthin, aber dann Zaun drum herum ziehen, und Abschiebung, wenn‘s nach mir ginge.

Jedenfalls hatten Einheimische bei uns hier die Absicht die Polizei zu informieren, doch bevor diese überhaupt auftauchte, war dort großer Aufbruch. Ich bin sicher, daß diese auch ihren Unterhalt nicht durch Arbeit verdienen und sein Auto sollte man auch nicht unbewacht dort in deren Nähe rumstehen lassen. Vmtl. ist das auch der Grund des schnellen Aufbruchs, bevor die Papiere kontrolliert wurden. Bei P4N ist das jedenfalls jetzt dokumentiert. Das Traurige ist nur, daß in diesem Fall Deutsche Gastfreundschaft und Gastrecht eines Landes beschmutzen, und dies nur negative Auswirkungen auf die vielen sich anständig verhaltenen Camper und auch „Wildcamper“ haben wird. In 2 oder 3 Jahren wird es hier auch so sein wie heute in Spanien oder Portugal.

Heute scheint jedenfalls gerade mal wieder die Sonne. So kann man feucht gewordenes Zeugs an die Wäscheleine hängen. Evtl. schmeiße ich nachher ein Feuer an, um zu Grillen, obwohl heute ist Samstag Bundesliga. Oder besser morgen. Zuhause hat sich leider beim Ferienhaus ein Rohrbruch ereignet. Also ein zentraler Rohrbruch der Wasserleitung vom Wasseramt unter dem Haus oder was weiß ich wo genau. Jedenfalls ist der gesamte Garten und die Garage vom Nachbarn vollgelaufen mit Frischwasser. Nun brauchen wir eine neue Leitung, nur wie und wo, und wer bezahlt. Tönning als Gemeinde ist pleite, wie jeder weiß, das Wasseramt gehört ja dazu, und die wollen möglichst sich um alle Kosten drücken. Von hier aus nicht so ganz einfach zu lösen. Da brauchte es kompetente Leute zuhause, die Zeit und Willen aufbringen, das Problem zu lösen. Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Heute Morgen tauchte ein ausgebüxter weißer Golden Retriever mit Langleine in unserem Camp auf, Sylvie sagte nur „das ist doch Elvis“. Da hörte man auch schon die lauten Rufe „Elvis, Elvis“…er gehört zu den uns bekannten Campern aus Segeberg, die wir aus Drepano kennen und auf dem Thines CP nebenan überwintern. Wir brachten Elvis zu ihr zurück und unsere „Deckung“ ist somit aufgeflogen, aber kein Problem, wir haben Stillschweigen über unseren Standort vereinbart.

Update 25.01.2022

Kurzer Zwischenstand aus unserem Camp. Vorweg zum Wetter, denn die Nachrichten auch in Deutschland melden ja die extreme Wetterlage in Griechenland und der Türkei. So ist ein Tief, gespeist mit sibirischer Kaltluft, passt ja auch zur politischen Lage, die auf das erwärmte Meer trifft. Es bewegt sich kaum und daher kommt es zu extrem kaltem Wetter und dort zu Niederschlag. Die ionischen Inseln, Ankara und Istanbul, Thrakien im Norden bis nach Athen und auch Inseln wie Naxos oder Mykonos sind betroffen. In Athen ist quasi Vollchaos bei einem halben Meter Schnee, Stromleitungen durch umgefallene Bäume durch die nie dagewesene Schneelast sind teils gekappt, Autobahnen dicht durch Fahrzeuge mit Sommerreifen, Flughäfen gesperrt. Der Schnee reicht bis an den Strand ans türkis leuchtende Meer, ein bizarrer Anblick. Wie jeder weiß, liegt Ankara deutlich südlicher. Umso südlicher, desto wärmer haut also nicht hin. Sogar Syrien ist betroffen. Wir sind derzeit nicht betroffen, und wie es aussieht, werden wir auch nicht vom Schnee befallen. Ich sitze zur Zeit in der Sonne mit leichter Jacke draußen bei tiefblauem Himmel und ruhigem Ozean. Gestern hatte ich sogar die Angel mittags draußen, aber wie immer nix gebissen.

Zuvor hatte ein griechischer Angler laut bekundet, 4 Fische, namentlich „Lita“, gefangen. Weiß aber nicht, was das sein soll, gesehen habe ich die nämlich nicht.

Abends verbinden wir dann das wärmende Feuerchen mit einem Barbecue und die Holländerin Nancy wärmt sich dann noch bis spät in die Nacht am Feuerchen

Deutschland versinkt scheins im Coronachaos, alle sind erkrankt oder in Quarantäne. Intelligenterweise wurde der kleine 28 Jahre alte Mercedes meiner Mutter(A-Klasse) mit kaum Kilometern auf der Uhr, so dämlich vor dem Haus in Hannover, aus dem meine Mutter über den Umweg Krankenhaus ins Eilenriedestift (Altenheim) umgezogen ist, geparkt, der ab Mittwoch dann dort im Halteverbot steht. Schilder für einen anderen Umzug wurden aufgestellt. Es kann also sein, daß er abgeschleppt wird. Von meiner Mutter mit 88 Jahren und aktuell Lendenwirbelfraktur kann ich nicht erwarten, daß sie ihn umparkt. Wir wollen den Wagen mit ein paar Beulen auf dem Rückwege von Hannover in den Norden mitnehmen, denn in zwei Jahren kann er eine Oldtimerzulassung bekommen und er passt in unsere sehr kleine Garage. Für unsere Belange als Fahrzeug völlig ausreichend. Das Firmenfahrzeug von Sylvie ist auch im Jahre 2022 Geschichte, es kommt also weg. Noch steht es im Hof bei uns mit ausgebauter Batterie. Bis April soll der Mercedes halt vollgepackt mit Zeugs, aber angemeldet, in den Straßen von Hannover stehen. Meine Kontakte nach Hannover sind auf 2 Personen begrenzt. Also den einen angerufen, ob er den Schlüssel bei meiner Mutter abholen und dann den Wagen umparken kann. Eigentlich keine große Sache, für uns ein Fliegenschiß als Herausforderung. Nun der Angerufene ist in Coronaquarantäne, aber Hoffnung besteht, daß er Mittwoch „gesund getestet“ wird. Dann kann er es wohl machen. Die zweite Person, eher aus weiterer Verwandtschaft, vermeldet heute Dienstag Coronainfektion und Quarantäne. Bei Sylvie in der Firma steht der Firmenchef quasi selbst am Band, um Reiniger abzufüllen. Alle anderen krank. Also hoffen auf morgen, daß der Erkan gesund gemeldet wird und das hinkriegt. Sonst wird’s teuer und er wird vmtl. abgeschleppt. Was für ein Theater eines geparkten Autos wegen. Und das Ganze bei einem Umzug von einer Wohnung und deren Auflösung und Umzug in ein Einzimmerappartement eines Altenheims. Mit Umzugsunternehmen, Ebay-Verkaufsstelle und vmtl. noch psychologischer Betreuung aufgrund des hohen Stresses.  Wir hatten seinerzeit einen Umzug aus einem Haus in die Dreizimmer-Wohnung durchgeführt mit allem, was dazu gehört. Privat, frisch aus Australien kommend, für nen Appel und Ei an Kosten. Kein Problem. Und einen Wagen, den ich ins Halteverbot stelle, fahre ich dann dort auch wieder weg, so umständlich das auch sein mag. Vor allen Dingen dann, wenn man Vorort ist, und nicht in Griechenland. Von dort aus ist es nicht so ganz einfach. Aber vielleicht klappt das ja noch morgen. Dann noch unser Wasserrohrbruch seitens der Gemeinde im Ferienhaus, aber das klappt vermutlich, es ist in Händen, der auch einen Wagen umparken könnte. Nur der ist eben nicht in Hannover.

Jetzt aber zurück nach Griechenland, denn von diesem Schwachsinn in Deutschland wie zum Beispiel auch, die Klärgrube unseres Wohnhauses in Hemme hätte unkorrekte Werte angezeigt (Gemeinde oder so ein Amt dort), obwohl seit Monaten weder einer reinkackt noch Reinigungsmittel oder anderes eingeführt wird, (dort ist das Wasser abgestellt), habe ich echt keinen Nerv mehr. Das Problem hat sich aber mittlerweile mit einer neuen Messung unserer Wartungsfirma erledigt, konnten wir von hier aus über Weihnachten organisieren. Neueste Weisheit, „Klärgruben funktionieren nur einwandfrei, wenn man genug dort reinkackt oder 2x die Woche Wäsche wäscht.

Jetzt aber zu Griechenland zurück. Auch hier gab es nachts einen erwähnenswerten Vorfall. Vor 2 Tagen nachts um 1 Uhr hörte ich eine „Kuhglocke“  bei uns im Camp unweit unseres Fahrzeuges ständig auf und ab läuten. Also raus und ein Hund kam auf mich zu. Ein Jagdhund, was auch immer für ne Rasse „Basset“?,

lief zu meinen Füßen, ich leuchtete ihn an, und dann lief er auch schon wieder sehr panisch davon. Ein zweiter kleiner folgte ihm. Bei genauem Hinsehen erkannte ich, daß es ein Babyhund war. Also Sylvie raus aus dem Bett, Anziehen, Taschenlampen und dem Geläute hinterher. Zu erkennen war jetzt, Mutter anhand der langen Zitzen und dazugehöriger Welpe, keine 2 Monate alt, der der völlig umherirrender Mutter folgte. Nur wenn sie dann auf einen Absatz sprang oder ne Treppe hoch, konnte der Kleine nicht folgen und es kam zu unerträglichem Quieken und Heulen. Das Gelände ist ja komplett abgesperrt mit Zäunen und verschlossenen Toren. Wo kamen die denn her. Jedenfalls hab ich mir dann den Welpen geschnappt auf den Arm, dann Sylvie zur Mutter und konnte ihr dann eine Leine umlegen. So dann mit Leine vorne vor zur Straße, Tor aufgeschlossen und der Mutter an der Leine folgend, mit Taschenlampe und ich den Welpen auf dem Arm folgend. Hoffnung war, daß sie den Weg nach Hause findet, evtl. mehr junge Welpen dort und daher die Panik. Sie rannte auch brutal ziehend 100 m nach rechts, dann nach links und dann wieder zurück in unser Lager.

Also was jetzt tun?! Wir haben zur Zeit zwar keinen Schnee aber nachts doch minus 2 Grad. Am Nachmittag, wenn die Sonne weg ist, ist es auch nicht gerade gemütlich.

Im Wohnmobil mit Heizlüfter von Lidl (Strom ist ja incl.) und unserer Frontscheiben-Dickmantelplane kein Problem. Abends beim Fernsehen haben wir dann so 20 Grad, nachts stellen wir auf 14 Grad ein. Und morgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen kommen, wir können die Frontscheibe anhand Klettverschluß  sekundenschnell öffnen, ohne die Plane zu entfernen, heizt es schnell auf. Jetzt mittags haben wir im Mobil 23 Grad.

Zurück zu den Hunden. Also was tun. Einfach aussperren mit dem Kleinen, das packt der nicht mehr. Der war völlig fertig bei mir im Arm und machte auch keine Anstalten da runter zu wollen. Zwischendurch zeigte ich der Mutter ihren Kleinen, und sie schnüffelte und leckte an ihm rum, und beruhigte sich zunehmend. Wir beschlossen, einen der unbenutzten Toilettenräume, Licht geht, als Nachtlager einzurichten. Draußen wäre es zu kalt.

Leider gibt es fast nur verwackelte Bilder – lag wohl an der Aufregung

Sylvie holte die kleine Hundebox, Decke und Laken, Wassernapf und bissl etwas zu essen, also Krümel und Reis, den wir noch überhatten. Wir bauten das Lager dort auf. Es wurde gefressen und getrunken, gestreichelt und betütelt, und letztendlich kauerten sich beide in den vorbereiteten Korb und mümmelten sich in die Decke ein. Wir gingen dann auch zu Bett. Morgens um halb sieben ging Sylvie rüber und sie lagen beide noch so, wie sie sich nachts niedergelegt hatten.

Keine Pisse oder Kacke. Dann Gassilaufen mit denen. Ich Gassilaufen mit unseren, wir haben ja auch 2. Wir verlegten dann das Lager nach draußen, um den informierten CP-Besitzer nicht zu vergraulen (der soll laut Engländerin Sue kein allzu großer Hundefreund sein). Sue war jetzt auch mit an Bord, also Sue und Sylvie bei den Jagdhunden, ich bei unseren und Paul bei seinen.

Wir waren noch beim Supermarkt vorne und beim Butcher, doch niemand wusste etwas. Niemand kannte die Hunde oder die Hundeglocke mit Lederband, was ich aber bereits nachts abgemacht hatte. Der Lärm war ja nicht zu ertragen.

Jedenfalls hatte der Chef von hier in einem Laden wohl einen Nachbarn und Jäger aus der Nähe als Besitzer ausgemacht, der die Hunde scheins morgens schon gesucht hat. Mittags kam dann einer zum Abholen, und das große Hundebetreuen für Sylvie und Sue war Geschichte. Aufregend, und Hund, genau das was Sylvie gebraucht hatte. Hier sind zur aller Überraschung überhaupt keine wilden Hunde. Das ist schon quasi seit Nafplio auf der Peloponnes so, überraschenderweise. Die räumen die hier aus den Tourigebieten wohl ab. Aber ganz verständlich ist das nicht, denn in Katerini oder Chalkidiki und anderwo sind genauso Tourigebiete und da ist alles voll mit wilden Hunden. P.S. persönliche Anmerkung meinerseits, den Welpen hätte ich mitgenommen. Jagdhund geht immer, und auf dem Arm bei mir hat der sich schon wohlgefühlt. Vermutlich war sein Nachtlager und die Betreuung am Morgen deutlich feiner, als das Lager was sie zuhause haben. Und das wollten wir auch gar nicht sehen.

Update 08.02.2022

Heute mal wieder einen kurzen nicht so spannenden Zwischenbericht, denn es passiert zur Zeit nicht sonderlich viel. Daher mal Gedanken, die einen hier so beschäftigen, Pläne, wie es weitergeht, und was uns so alles peripher beschäftigt und einen Tipp.

Mit dem fangen wir an.

Gutes Olivenöl erkennt man woran?! Man kann es in Deutschland kaufen den halben Liter für 3,50€ beim Discounter oder für 20€ in Bio-Qualität im Fachgeschäft. Man kann es riechen, gutes Öl riecht nie nach Oliven, dann sind es immer spät geerntete reife Oliven. Der Ertrag ist höher, die Qualität mies. Das Gute ist immer frisch gepresst aus quasi „grünen, unreifen“ Oliven, kommt unmittelbar in die Presse (Ölmühle), riecht eher nach Pfeffer, fruchtig und scharf und oft bitter die ersten Wochen. Es gibt auch Facetten wie Gras, Beeren, Zitrus oder Jodsalz. Also wenn man mit diesen dann den frischen Salat oder Paprika mariniert, braucht man keinerlei andere zusätzlichen Gewürze. Ein Olivenbaum braucht 4 bis 10 Jahre, bis gutes Öl geerntet werden kann, ca. 3-4 Liter je Baum. Daher ist ein Preis von 3,50€ immer Schrott, zu alt, überreif, gepanscht. 15€ je halber Liter ist quasi angemessen. Es gibt in Italien die Kennzeichnung „D.O.P“ und in Spanien „D.O.C“, diese gibt zumindest den Hinweis auf Qualität. Im Discounter nie zu finden. Hierbei handelt es sich in der EU um sog. „natives Olivenöl extra“, „extra virgen“ oder „extra vergine“, ist immer kaltgepresst bei ca. 27°, Fettsäuren weniger als 0,8gr. pro Liter, riecht einwandfrei (eben nicht nach Oliven) hat eine gewisse Fruchtigkeit und die „Säure“ ist nicht sauer, sondern führt zu einem eher bitteren trockenen Kreidegeschmack. Insbesondere wenn es ganz frisch ist. Geöffnet sollte eine Flasche nach 6 Monaten verbraucht sein, ansonsten verlieren sich Aromen. Flaschen sollten immer dunkel und kühl aufbewahrt werden. In heißen Sommertagen darf es sogar im Kühlschrank stehen. Also für alle, die von uns biologisches frisches Hochqualitätsöl wollen, bitte dunkle Flasche aus Plastik oder Glas gesäubert bereit halten.  Wir werden die dann befüllen. Unsere an Bord, die in Benutzung sind, sind gewöhnliche Colaflaschen (die aber mit Alupapier abgedunkelt sind, also umschlungen). Wir nehmen es quasi für alles. Bitte nur nicht zum Frittieren, es wird deutlich schneller heiß und verbrennt eher, und dafür dann Rapsöl oder so.

Gerade Italiener kommen zur Zeit nach Griechenland, kaufen hier griechisches Olivenöl auf, mixen es mit ihrem eigenen 30 zu 70, also 70 Prozent das griechische und verkaufen es dann als das tolle italienische. Die Italiener haben schlechte Ernten, also die Bäume bringen den Ertrag nicht, haben aber die besseren Absatzmärkte als die Griechen. Die griechische Mentalität ist so gepolt, „lieber das schnelle Geld in der Hand, dann kann man nen Tsipouro trinken gehen“. Gilt außer bei Haus/Landverkäufen nahezu für alles. Von letzterem wollen sie sich dann doch nicht trennen, nur wenn sie müssen.

Das war der Bildungsteil, kommen wir zum aktuellen Vorort. Wir sind nach wie vor auf unserem „einsamen“ abgeschotteten CP. Aber ich bin gerade dabei die weitere Tour zu bearbeiten, es wird also ein früherer Aufbruch, als im früheren Bericht angedeutet. Dazu später dann mehr. Vorab haben wir unsere Booster-Impfung erhalten. Sind vorgefahren ins Gesundheitsamt/ländl. Krankenstation, dort angemeldet und nach 5 Minuten waren wir beide geboostert wieder draußen. Ehrlich nach 5 Minuten. Einer hat unsere mitgebrachtes Schreiben von der KEP gescannt, gefragt ob Vorerkrankungen und Medikamente, Kollegin unterdessen geimpft. Fertig. So geht das hier. Bezahlt wurde nix, Krankenkassenkarte wollten sie auch nicht, nicht einmal einen Ausweis. Ins Impfbuch wurde auch nix eingetragen. Eine Woche später sind wir dann wieder zum KEP gefahren, haben unsere Daten vorgelegt und innerhalb 7 Minuten ausgedruckte Formulare als EU-Boosterbescheinigung und eine für die griechische App erhalten. Dann per email am kommenden Tag das Ganze in den Briefkasten. Eingescannt mit unserer CovCheckApp, ist alles valid=gültig. Das war‘s. Digital, ohne Geschisse und alles Blitzschnell in einer „Bananendemokratie“ Griechenland, wie viele meinen. Wenn wir von hier aus Aktuelles im Fernsehen verfolgen, Nachrichten, Illner oder Lanz, glaubt man, Deutschland ist die Bananenrepublik. Wenn dann zusätzlich Dänemark, Norwegen und Schweden aktuell erwähnt werden, möchte man nicht nur dorthin reisen, was wir ja grundsätzlich tun, sondern am liebsten sofort auswandern. Alles ist besser als das tolle Deutschland, so fühlt es sich echt an.

Gut, das Wetter ist auch hier durchwachsen, aber gegen das Grau, Schmodder und die Kälte bei uns nicht tauschenswert. Die Preise für Lebensmittel sind nicht günstiger, das ist sicher, und trotzdem kommen die Griechen mit deutlich geringerem Einkommen ja auch über die Runden, bei gefühlt deutlich höherer „Alltagsqualität“.  Geregelt wurde hier seit 10 Monaten, alles über 60 muss geimpft sein bzw. geboostert, ansonsten jeden Monat 100€ Bußgeld. Damit ist die Risikogruppe deutlich geschützt, um die geht es ja schließlich, wenn man ansonsten der gesamten Bevölkerung die Freiheit nimmt. Für 3 Millionen Deppen die Kinder, die Jugend und alle Solidarier mit unabsehbaren Spätschäden auf Eis zu legen, hat nix mit Demokratie zu tun! Der so blühende Staat ist quasi jetzt pleite, das Geld nicht mehr da für die Rentenlücke und den großen Umbruch der Ampel. Die Gesellschaft gespalten, in 30 Prozent die schon nach Diktator oder Kaiser schreien, der Rest verängstigt, abgenervt, ausreisewillig, politikverdrossen bis zu politikverachtend. Und unterdessen findet eine idiotische Winterolympiade in China statt, damit die Senioren vor der Glotze ruhiggestellt werden bei Biathlon und Skispringen. Mit Fußball als „Spiele fürs Volk“ wie in Rom geht’s ja auch nicht mehr durch Corona, Fans dürfen nicht rein und PayTVSender haben den Markt so aufgesplittet, daß es keiner mehr bezahlen will oder kann. Und es wird ja noch schlimmer, weil die Vereine noch mehr Geld benötigen, denn die Eintrittsgelder fehlen ja, also woher. Es wird den Fußball kaputt machen. Trotzdem habe ich das Spiel Dortmund gegen Leverkusen gesehen, bezahlt habe ich aber nicht, dank der Griechen.

Und schon sind wir beim nächsten Thema.  Geld, Geldanlage, auch das ist schwierig zur Zeit. Bin zwar noch aktiv an der Börse, was soll ich auch sonst machen. Goldmünzen kann ich ja wohl schlecht hier am Strand. Ok, evtl. suchen mit Suchgerät. Reicht aber schon, wenn ich die tief gegrabenen Löcher von anderen beim Spaziergang zuschütten muss, damit sich der Angler nicht im Dunklen die Beine bricht, oder der Ritschratsch-Bus Camper, wenn zum kacken geht. Der dürfte sogar sich die Beine brechen, wenn‘s nach mir geht.  Also was macht man, gute Frage, Anleihen gehen genauso wenig wie „Aktien“, wenn Zinserhöhungen anstehen. Ein sehr volatiles Spiel ist angesagt, also rein in die Aktien, sehr kurze Stoplossorder setzen, die sofort hochziehen, wenn‘s in den Gewinn geht und das Spielkapital auf 50% reduziert, so daß Cashgelder dumm rumliegen und von der Inflation gefressen werden. So gibt’s Gewinne auf Valuewerte oder andere, dann werden aber wieder andere Stoploss im Minus gezogen, so daß rechnerisch so gut wie nix überbleibt. Umgestiegen auf ETF‘s mit Sparplan, da kauft man die Minus ja auch immer mit an, aber als Anlage ist das etwas für etliche Jahre, also überhaupt nicht spannend anzuschauen oder sich damit zu beschäftigen.

Zum Glück sind wir nicht in der Türkei, da waren im Januar 45% Inflation, also jeder zweiter Schein quasi zum Zigarettenanzünden. Da kommt die Krise, oder Russland nach Olympia, da ist die Krise, oder Inflation… schon da die Krise. Aber die Zinsen werden erhöht, super, dann kann ich ja in 5 Jahren wieder Geld da anlegen, sofern die Zinsen höher sind als die Inflation, weil sonst ist es auch sinnfrei. Nur bei der EZB nicht, also EU, weil die können nicht erhöhen, sonst gehen Italien, Portugal und Spanien sofort Pleite, bei der Inflation nur das Volk. Das wäre dann die nächste Krise. Was soll‘s, denn wenn die Russlandkrise zur realen Krise wird, dann geht‘s richtig bergab, insbesondere für die deutsche bzw. europäische Wirtschaft. Nicht für die Amis. Und wieder fürs Volk. Erst Corona in einer Bananenrepublik, dann Inflation in einer Unfähigkeits-EU, dann Krieg in Europa mit einer dt. Dorfarmee geführt von einem Scholz und Frau Baerbock, die die große Veränderung schaffen wollen. Könnte sogar gelingen.

Wenn es richtig rumst, das wäre bei einer Verknüpfung der Interessen, Russland gegen Europa, Bosnien und Herzegowina als kleines Potenzial, China auf Taiwan, Türkei auf Griechenland,… dann stellt sich die Frage „Wohin“. Island vielleicht. Aber im Winter arschkalt. Australien lässt wieder Besucher ins Land, aktuell, aber wohin mit den Hunden. Und die hängen mit den Amis auch gegen die Chinesen mit drin. Es bleibt nur Afrika oder Südamerika… Chile, da wollte ich schon immer mal hin.

Ja, jetzt zur weiteren Planung. Unsere Fähre zurück am 2.4. mit camping on board (Hunde bzw. alle schlafen im Wohnmobil auf der Fähre) ist gebucht. Eher ging halt nicht, weil es diese Form der Buchung erst ab 1.4. gibt. Der Landweg wäre noch eine Option gewesen, aber nicht wirklich stressfrei. Und zuhause Sturmschaden in Hemme am Gartenhaus, aber halb so wild, Wasserleitung zum Ferienhaus in Tönning immer noch nicht gelegt, soll Donnerstag an Sylvies Geburtstag passieren, die nächsten Gäste kommen am 26.2., aber vmtl. nicht in ein Ferienhaus sondern auf eine Baustelle. Wie das geregelt werden soll, steht noch in den Sternen. Also nur Arbeit und Mist zuhause?!? Einerseits will man gar nicht zurück, anderseits sollte man dringend zurück. Auf dem Platz hier waren wir lang genug. Alles gesehen, Fische kann man nicht fangen, Strand ist gesäubert vom Dreck, die Gespräche mit den 3 Mitbewohnern sind ausgeschöpft, neue kommen keine, weil alles abgesperrt (aber immer noch besser als irgendwelche Deppen), und Zeit bis zur Fährabfahrt sind genau 44 Tage. Dann wenn wir am 16.2. hier abrücken und wieder auf Tour bzw. auf Rücktour gehen würden.

44 Tage minus 1 Woche bei Dimi, 44-7=37 Tage (müssen uns verabschieden, Bäume einladen, paar Sachen da lassen), vielleicht 4-5 Tage am ägäischen Meer also bei Igoumenitsa zum Abcampen, 37-5=32 Tage,… ca. 700 km sind es von hier bis zu Dimi und weiter zur Fähre, auf der Strecke liegen noch 5-6 CP‘s, Olympia, evtl. Delphi und …also 5 x 4=20 Tage auf CP dazwischen immer 5×2=10 Tage wild ergibt genau 30 Tage, dann 2 Tage als Puffer zum Fahren…sind Null. Und man sieht etwas anderes und hat nicht das Gefühl etwas liegen zu lassen. Könnte also sein, daß es am 16.2. wieder auf die Rückfahrt geht.

ein bisschen werde ich die Sonnenaufgänge bei der morgendlichen Pipirunde am menschenleeren Strand vermissen, wenn’s dann wieder weitergeht – Sylvie

Update 20.02.2022

So, wir sind wieder auf Tour und dann gibt’s auch wieder mehr zu berichten. Wie bereits angekündigt, haben wir unser „Wintercamp“ in Finikounda den CP Finikes verlassen. Abends gab es noch einmal Barbecue, Holz vom Strand gesammelt und Feuer gemacht, Grill drauf und gemeinsam mit der Holländerin und dem englisch-irischen Paar Sue und Paul gegrillt, getrunken und verabschiedet.

Zuvor war Ilias, einer der Besitzer da, hat uns abkassiert, abgerundet und um 1 Tag verrechnet, so daß die Summe für 35 Tage überschaubar blieb. Morgens ging es los, frisch aufgetankt mit Wasser und Strom, nach Pylos, dort das Nötigste eingekauft, Obst, Blue, Honig, Marmelade, Parmesan… und dann die Westküste nordwärts. Gestoppt an zuvor markierten „Wild“plätzen in unserer selbstgeschaffenen Googlekarte, doch für einen Übernachtungsstopp war es noch zu früh.

Daher zum Hafen nach Kyparissia. Dort wird auf einer Seite groß gebaut, also schlecht zum Stehen, und nach Begehung sind wir einfach auf die Mole ans Ende hinter einer fetten Yacht – „007“ stand dran.

Und im tiefen Hafenbecken bzw. Hafenausfahrt dann die Angeln ausgelegt.  Alles probiert, Calamaris nix ging, Pilker durchgezogen mit Heringshaken, nix ging, dann Naturköder Sardinen und Calamaris als Köder bestückt und rausgeworfen. Sylvie ist unterdessen erst mit den Hunden rumgelaufen, dann in den Ort, frisches Brot kaufen beim Bäcker, weil das gab es vorher nicht. Nach 5 Stunden Angel im Wasser und ein paar Mal Kontrolle hängt bzw. hing der Köder genauso dran, wie ich ihn befestigt habe. Weder Krebse noch irgendwelche Kleinfische haben irgendetwas abgefressen. Eigentlich unvorstellbar, aber ein Angelparadies ist Greece sicher nicht.

Wir wollten da sogar über Nacht bleiben, doch, wie gesagt 5 Stunden, da haste dann auch keinen Bock mehr und außerdem hörte man von irgendwo ein Hundebellen von gefühlt Hunderten von Hunden und Zwingerscheppern, so daß sogar Sylvie es besser fand, sich für die Übernachtung einen anderen Platz zu suchen. Also gings noch einmal los, und der nächst beste wilde Platz an der Beach war es dann auch. Es standen drei Globetrotter Altgurken da rum, Franzosen und Deutsche, was wir aus den Kennzeichen schließen konnten, zwei von denen gingen zum Wellenreiten raus. Na ja, oder sie versuchten es, denn länger als 5 Sekunden dauerte kein Ritt. Wie hielten von denen in 200m Abstand.

Ruhig, angenehm, problemlos, aber eben wild. D.h. Brot zum Abendbrot und kalt und morgens weder Bohnenkaffee aus der Kaffeemaschine noch gerösteten Toast vom Toaster. Also ein bissl wie im Knast, dafür aber alles umsonst. Wir sind natürlich jetzt verwöhnt durch die letzten Wochen Winterlager. Auch Fernsehen entfällt, um Strom zu sparen. Also nur wichtiges wie Nachrichten oder so sind dann drin.

Am kommenden Tag gings weiter. Geplant war wieder eine wilde Nacht, bevor es dann zu einer Monika gehen sollte. So fuhren wir einfach von der Hauptstrecke immer mal wieder 1-2 km an den Strand und arbeiteten die zuvor markierten Plätze ab. Was uns missfiel, wurde anschließend aus der Karte gelöscht. Man fährt also an, manchmal spannender, ein andermal eher langweilig, dann dort angekommen, halten, aussteigen, Hunde raus zum Laufen und alles inspizieren.

An manchen Plätzen stehen welche, an anderen ist niemand. Wir vermeiden in aller Regel die Kontaktaufnahme, es sei denn uns spricht jemand an. Am Anfang also im Oktober sind wir auf Leute zugegangen und haben nach Tipps oder Standplätzen oder eben nur Smalltalk gefragt, mittlerweile haben wir festgestellt, daß die meisten entweder völlig anders ticken und es überhaupt nicht lohnenswert erscheint, irgendeine Kommunikation zu suchen (also RitschRatsch Karren), aber auch andere Camper haben echt überhaupt keinen Plan von Griechenland, obwohl sie schon Wochen unterwegs sind.

Wir blieben in Neochori, riesiger Sandstrand, der an Australien erinnert, standen neben einer geschlossenen Beachbar mit Blick aufs Meer. Sylvie war happy, denn endlich gab es auch wieder Hundekontakt.

Sylvie arbeitete von dort sogar ein paar Stunden, also Konferenz und so, ich saß am Strand mit den Hunden in der Sonne oder lief am Meer lang.

Ein toller Platz, insbesondere beeindruckend der Sonnenuntergang bei bestem Wetter, wenn die Sonne am Horizont ins Meer eintaucht.

Bei Pizza und Wein den Sonnenuntergang aus dem Mobil bestaunt

Morgens kommt die Sonne dann hinter den Inlandsbergen etwas später vor. Aber unter Zeitdruck stehen wir ja nicht. Am nächsten Tag Freitag gings dann weiter zu Monika, einer Wienerin, die direkt an unserer Strecke über ein Grundstück von 20000qm verfügt, besetzt mit Olivenbäumen und Orangen. Sie offeriert auf ihrer Facebookseite, daß sie Stellplätze hat, 10€ und Strom 4€, quasi CP-Preise, natürlich nicht zugelassen, Hütten und Gästezimmer, Duschen und WC. Wir fahren hier so maximal 50km am Tag, nur daß man eine Vorstellung hat, wie langsam wir es angehen lassen.

Also kurz nach dem Frühstück los, einen oder 2 Wildplätze noch gecheckt und dann zur Monika. Sylvie schrieb mit ihr schon länger hin und her. Na ja, ich bin ja immer eher skeptisch, eher wieder so eine, die sich mehr schlecht als recht durchschlägt, wie so viele andere. Doch die Facebookbeschreibung sagte etwas anderes, OK dachte ich, vielleicht deutsches Paar die richtig etwas auf die Beine stellen. Sicher interessante Gesprächspartner. Wir kamen an, die Einfahrt direkt an der Hauptstraße, aber eng und bergab steil, leicht zugewachsen… also besser erst einmal nicht runter.

Sondern Sylvie zu Fuß vor, Erkundung, und kam wieder mit zwei jungen Deutschen, Lars und Melli, zurück. So alt wie Michi (Neffe von Sylvie) und Verena, Bauingenieur und Architektin, mit rotem Selbstumbau-RitschRatsch. Sie waren dort aber keine Gäste, sondern hatten als „Help for Holiday“Arbeitskräfte eingecheckt, also Arbeiten gegen umsonst stehen und Essen.  Kein Geld. Solche Portale gibt es auch. Sie hatten eine 6 Monate alte Hündin aus Bosnien dabei, schlappe 300€ Gebühr für einen Straßenhund hingelegt, und „Ufo“ war gerade das erste Mal läufig. Na ja, hier hätte ich ihnen mindestens 10 gleichwertige für Lau besorgen können.

Aber im Vorhinein, die waren beide in Ordnung, auch wenn sie weder wussten, was Retsina oder Tsipouro ist, noch so genau, warum Hündinnen nach der ersten Läufigkeit sterilisiert werden. Sind auch erst seit 5 Monaten unterwegs und wollen noch ein Jahr bleiben, na dann haben sie noch Zeit genug. Die Anfahrt war nicht ganz ohne da runter, aber Lars und ich waren der Meinung, das geht schon. Also Anfahrt runter, ein paar Ästchen gestreift, aber das ist normal. Es gab zwischen den Bäumen so 2-3 zusammengefegte Plätzchen, da gab es auch eine Haushaltsstromdose. Na gut, Sylvie schrieb so nett mit ihr, Strom war da, den wir nach 2 Tagen auch brauchten, denn Sylvie hatte ja gearbeitet. Und sonst laut Facebook ist ja alles toll.

Das war im Nachhinein mein Fehler trotz Erfahrung und genug Grips, aber auch ich mache diese. Man hätte erst also nicht nur die miserable Anfahrt ínspizieren sollen, sondern gerade auch genau deswegen die anderen angegebenen Dinge in Frage stellen müssen. In Norwegen vor drei Jahren hatten wir einen ähnlichen Fall. Aber der Mensch ist so vergesslich und gutgläubig blöd, aber die Nummer hält bei mir sicher erst einmal wieder 2 Jahre, also länger als so ne Coronaimpfung.

Na, ich also runter alleine mit dem Fahrzeug, rauf aufs Grundstück, dann über unbefestigte Wiese zu dem einen Standplatz, auf dem ich rückwärts einparken wollte. Kurz davor aufgeschüttete mit Steinen angelegte Fläche, die deutlich stabileren Eindruck machte, als die Anfahrtsstrecke über etwas lehmigen Wiesenboden mit herausguckenden Wurzelstumpen.

Doch genau in dieser Fläche, also unmittelbar vor dem „angelegten“ Stellplatz, versanken die Vorderräder zwanzig Zentimeter. Und das Ganze leicht bergauf. Also auf diesem „Stellplatz“ hat noch nie einer gestanden, denn auch jeder RitschRatschBus wäre hier „abgesoffen“. Und es war trocken, also kein Regen davor. Beim nun gemeinsamen Graben, also die beiden Deutschen Helfer und wir beide, na ja so 2 Stunden dauerte das Manöver. Mit Spaten und Harken, mit unseren Traktionsbrettern, denen der Deutschen und großen 2m langen Aluauffahrhilfen von Monika, mit Vor- und Zurückmanövern bin ich dann irgendwann mit Speed querfeldein wieder zurück auf die Raseneinfahrt kurz vor der Auffahrt angelangt.

Bissl Kupplungsgeruch, na ja kennt man ja, viel ausgegrabenes Glas, Müll und Rigips. Also die „angelegte Fläche“ war nix anderes als abgelagerter Müll, nix verfestigt, ein Unding. Von Monika übrigens bislang nix zu sehen. Dann kam die Begehung, und dann war klar, ich hatte recht mit meiner Vorahnung. Das was Sylvie anhand von Vorgelesenem und Fotos seitens Facebookseite mir im Vorfeld präsentiert hatte, erinnerte eher an die gefälschten Hitlertagebücher als an reale Begebenheiten. Dusche klein, kein Warmwasser, mitten drin WC und Waschmaschine, unterste Schiene, und nur ein „Bad“, keine Drei, dafür drei “Hüttchen“, nicht größer als eine Hundehütte. Da passt kein Doppelbett rein und einsteigen muss man dann unmittelbar vom Türeingang, das war das. Dafür fühlte sich Fella wie zu Hause, denn unsere Nachbarn waren Pferdchen und Eselchen.

Na ja, und der Rest ist halt, das ist ja klar, genauso wie jetzt erwartet. Wir trafen uns dann um 4 nachmittags zum Umtrunk oben auf ihrer Hochterrasse. Ich killte mit ihr 2 Liter Wein, ok die anderen haben auch rumgenippt. Monika ist 56 Jahre alt aus Wien, macht dort so etwas wie Brain-Neuro Trainer. Keine Ahnung, was das sein soll, irgendein Training für Lehrer und Erzieher, wie sie ihr Gehirn neurologisch auf Vordermann bringen, damit sie unterrichten können. Also absoluter Bullshit und das kannste auch nur mit Lehrern machen, von den ja bereits 40% im Alter von 30 an Burnout leiden und in die Berufsunfähigkeit wollen.

Nicht alle, aber vmtl. genau diese haben ein Seminar bei ihr gebucht. Ansonsten tauchte noch ein Australier auf, der dort seinen verstorbenen Vater beerdigt, ein Schwabe namens Sigi, der noch einen normalen Eindruck machte (immerhin 7000 Franken Rente laut Monika), eine österreichische alte Freundin (noch nicht geimpft) mit einem Gesichtsausdruck, wo du sagst, „nee, keine 5 Minuten, dann lieber in den Krieg in die Ukraine“, der ja morgen beginnen wird. Jetzt haben die genug Waffen aus USA und EU, damit es auch weh tut. Putin will „sein Russland, nämlich die Krim und den Militärhafen“, hätte man ihm doch geben können, wenn man kein Ukrainer ist. Warten wir es ab, ich gehe jedenfalls nicht dorthin zum Kämpfen, das ist sicher.

Weiter zu unser Tafel. Monika war nach dem dritten Glas so unterwegs, daß sie in drei Sprachen anfing zu lallen, also Wienerisch, Deutsch und Englisch. Irgendwelche interessanten Informationen rechtlicher oder erfahrungstechnischer Art (Haus/Landkauf) für Griechenland waren leider Null. Lange Rede, kurzer Sinn… alles mehr Schein denn Sein, Riesengrundstück für 100000€, sogar Kneipe oben noch dabei, scheint so ja Ok zu sein, wie und ob was bezahlt ist, ob es stimmt, da habe ich so meine Zweifel.

Die 900 Liter biologisches Olivenöl aus 200 Bäumen, die mehr als 100 Jahre alt sind, sind laut Monika „nettes Zubrot“, die sie für 10€ je Liter in Austria vermarktet!? Es muss schon sehr viele bekloppte Lehrer geben, oder denke, Monika ist eher der Therapiefall und bräuchte Hilfe! Aber nett für einen Tag war es schon, aber dann auch schnell wieder los am Morgen. Das Beste waren die Orangen, davon auch ein paar Kilo gepflückt. Für 14€ war es nicht der Hammer.

Morgens jedenfalls dem deutschen Lars die 14€ in die Hand gedrückt, auch den Beiden die Visitenkarte gegeben (denn die waren schon absolut OK) und dann ab nach Olympia. Monika haben wir gar nicht mehr gesehen, war scheins beim Schwimmen. Ab und los, nicht einmal halbe Stunde und schon waren wir morgens um 11 Uhr dort. CP, alte Oma mit gefühlt 100 Jahren, Preis 25€, runtergehandelt auf 23€, zu teuer aber egal, wollen „die alte Dame“ und Greece schließlich auch supporten und eingecheckt auf CP Diana. Und es gab heiße Duschen, Zitronen und Orangen gratis, nur letzteres hatte wir ja zu Genüge, Strom, schöner gerader Platz, Fernsehen, und wir waren ganz alleine dort… super, denn dann können die Hunde rumlaufen, du kannst schnell mal zum Pinkeln um die Ecke, und hast Ruhe.

Und gut ist dort, daß man nur 70m bissl den Berg runtergeht und schon ist man in der Fußgängerzone eines kleinen, sauberen etwas touristisch angehauchten Örtchens. Sylvie war dreimal unterwegs, hatte Spaß mit Hunden,

Dieser kleine Kerl macht sein eigenes Ding, streift durch die Straßen und schlägt sich so durch
Den am Abend zuvor im Ort angetroffenen „Teddy“, traf Sylvie dann bei der Olympia-Begehung wieder

Essen eingekauft im Restaurant und oben bei uns dann gegessen. Am kommenden Morgen beschlossen wir, doch wieder loszufahren und das hieß,  runter in den Ort mit Womo zum Olympia Antike Parkplatz. Sylvie macht dann die Begehungstour für 6€ und ich sitze hier und schreibe. War da nämlich schon mal vor dreißig Jahren. Leider ist nur der erste Sonntag im Monat frei, und gut, im Sommer kostet es auch 12€. Und Hunde nicht erlaubt, leider, sonst wäre ich auch gegangen. Man hätte auch noch einen Tag bleiben können, doch 23€ ist schon „Wucher“ (es sei denn man vergleicht es mit Monika, dann sogar ein Schnäppchen), aber schön war es trotzdem und Olympia ist echt ein Besuch wert.

Sylvie fand es toll sowohl im Ort mit Hündchen, Cafes, bissl Shopping und Antike.

Ich muss jetzt aufhören, weil jetzt geht es los. Wir fahren nun zum Hafen nach Pyrgos oder besser Katakolo vor, ca. 30km. Dort soll es Strom geben für 5€ und man kann ansonsten frei stehen. Wieder angeln probieren, besseres Laufen für die Hunde und evtl. jeden 2ten Tag Essen gehen, weil 5€ ist ja günstig. Man muss sich etwas gönnen vor dem Krieg. Wir werden sehen.

Den Lidl in Pyrgos lassen wir links liegen, haben noch genug für 7 Tage, dann kommt auf dem Wege bereits der nächste. Die Überquerung des Korinther Kanals in Patras und damit die Peloponnes verlassen ist so für den 7. März geplant, dann den Kanal Nordseite rüber nach Delphi, und von dort im Landesinneren nordwärts wieder zu den Thermopylen. Dann die bereits gefahrene Strecke nordwärts zügig zu Dimi hoch. Dort ein bissl bleiben, um dann rüber gen Westen noch an die südliche Küste von Igoumenitsa die letzten Tage bis zur Fährabfahrt ausklingen zu lassen, den 2. April.

Dann wieder über Ehingen, evtl. Köln, Hannover und dann mit zwei Fahrzeugen nach Hause. Dort ist dann einiges zu Arbeiten an den Häusern. Und dann muss ich ja nach Norwegen, der Fisch wartet. Oder Krieg, und dann weiß sowieso keiner was kommt. Und das 2022, wer hätte das jemals gedacht.     

Update 02.03.2022

Aktuell stehen wir auf dem CP Ionion Beach, vmtl. der Campingplatz mit dem höchsten Standard. Dafür nimmt er auch pauschal 20€ am Tag incl. allem. Also Strom, direkter Meerblickplatz, alles sauber, beleuchtet mit Kiesuntergrund und Toiletten, modern gefliest und beheizt, Regenduschen, heiß versteht sich, sogar mit Fön bei den Frauen. Alles gepflegt, der Pool ist außer Betrieb, aber sonst alles da. Jeder Platz direkt mit eigenem Wasseranschluß und sogar Abwasserablauf und richtigem Camperstromanschluss.

Nur das Wetter spielt ab heute nicht mit. Es ist bedeckt und regnet zeitweise, und auch ordentlich kühl. Wenn man aber dann die Wetternachrichten verfolgt, oben bei Dimi in Mazedonien, da schneits bei 3 Grad tagsüber und nachts minus 4. Dabei sollte es doch ab März schon Frühling werden, also wie in Deutschland im Mai/Juni, laut Dimi. Also so richtig treibt es einen nun nicht gen Norden, trotzdem werden wir am Plan festhalten. Offen nun jedoch ob wir die Tour über Delphi wählen, denn das heißt, von dort aus geht’s landeinwärts durch die Berge. Und wenn es dort schneien sollte, müssen wir das nicht unbedingt haben.

Aber Abwarten, denn eine Woche ist hier fest eingeplant, evtl. ändert sich ja die Wetterlage bis dahin. Ansonsten weichen wir also ab und schlagen uns am Meer westlich Richtung Igoumenitsa durch. Am Meer wird es ziemlich sicher nicht schneien!? Jedenfalls soll es die kommenden Tage so wie heute bleiben, wir werden sehen. Das bedeutet aber auch, Küste hoch bis Igoumenitsa, dann zu Dimi Highway (Maut) und nach ein paar Tagen wieder retour dorthin. Aber evtl. haben wir dann die Sucherei mit Spot und CP weg für die letzten Tage, bevor es dann auf die Fähre geht, weil wir ja dann bereits da waren.

Gestern hatten wir jedenfalls einen netten Weinnachmittag mit unseren Nachbarn, beide jung 22 Jahre alt, aus dem Saarland mit einem selbstumgebauten „RitschRatsch“, namentlich Pascal und Clara. Er ist Elektriker und darin echt fit, sie Altenpflegerin, geht aber nach Rückkehr zum Studieren. Beide nehmen eine Auszeit für ein halbes Jahr und haben eine ambitionierte Tour vor, die fahrtechnisch so etwas konfus erscheint. Aber wenn km egal sind, dann sollen sie mal machen. Jedenfalls sind sie erst vorgestern in Griechenland aus Italien kommend über Patras angekommen und so konnten wir ihnen etliche Plätze und Infos über Kultur und Leute in Griechenland geben.

Es war recht nett. Ihre Tour ist so geplant, erst Peloponnes 4 Wochen, dann zurück nach Italien, dann Korsika, dann Andalusien, dann Portugal und dann hoch nach Norwegen. Daher haben wir sie jetzt auch in der Gruppe dabei, ein Treffen in Norwegen ist geplant. Ich zeige Pascal, wie das mit dem Fischen geht, versorge sie auch damit, sie dürfen einen Nuller-Halt bei uns in Hemme machen, und auf dem Rückweg von Norway will er mir dann den Umbau für Solar fachmännisch planen oder sogar machen. Das sei ein Klacks für ihn. Glaube ich tatsächlich, denn für seine 22 Jahre ist er echt fit. 

Auch sind auf dem Platz noch die Lübecker, die wir zuvor ganz am Anfang in Drepano getroffen haben. Es sind die beiden mit dem Wohnmobil und dem Smart auf dem Anhänger. Ist auch Angler und sie fahren auch nach Norwegen im Juli. Da gibt’s dann sicher auch noch mal ein Weinchen zusammen.

Nun aber chronologisch zur Tour. Wir sind ja von Olympia vor zum Hafen nach Katakolo, da wo es Strom geben sollte für 5€. So haben wir es auch gemacht. Der Hafen ist groß und klein zugleich. Es liegen da gerade mal 5 Böötchen, es gibt eine Promenade mit ein paar Restaurants und Cafes, und das war es auch schon. Die Besonderheit ist, daß es einen riesigen Anlegesteg gibt, an dem Kreuzfahrtschiffe anlegen können.

Nur jetzt und die 2 Jahre davor mit Corona, war wohl keins da. Dann verändert sich vmtl. das Örtchen zum BusyOrt. Dann gibt’s noch ne Bimmelbahn, die eine Verbindung nach Olympia hat. Für die Touris dann, also die vom Schiff. Am Hafen selbst sind viele Strombollen, die mit einer Plastiktüte abgedeckt sind. Als wir ankamen, stand ein RitschRatsch aus Frankreich dort und hatte ein Stromkabel an einer der Bollen angeschlossen. Nur zu sehen war keiner. Dann sind wir vor zum Restaurant, haben gefragt, wer dafür zuständig sei. So richtig kamen wir aber nicht weiter. Auf alle Fälle steht auf ein oder 2 Bollen eine Telefonnummer. Diesen Nikos riefen wir an, ging nicht ran, dann schrieb Sylvie SMS in Englisch. Und dann haben wir uns einfach an so einen Bollen rangehangen mit dem Stromkabel und hatten unseren Platz.

Gegen Nachmittag kam dann der Nikos mit einem Gurkenauto vorbei. Ich war gerade mit den Hunden unterwegs. Er hielt an, fragte ob Sylvie Sylvia sei, und sagte „Ok, Strom geht klar, kostet 4 oder 5€, weiß er gar nicht genau, und er käme morgen oder so dann vorbei“. Und da wo wir stehen sei nicht gut, wir sollten weiter nach links, wo keine Boote anlegen können. Ok, also zogen wir später um, und nahmen den anderen Strombollen. Und dann ging der Nikos rüber zu den Franzosen, riss das Kabel aus dem Bollen und verschwand wieder. Von den Franzosen war immer noch nix zu sehen, den ganzen Tag nicht.

Doch irgendwann Stunden später stieg ein Mädel aus, jung und gutaussehend, und schaute verblüfft zu uns, „so als ob wir ihr Kabel aus dem Bollen gerupft hätten“. Dann bin ich halt hin, und erklärte in Englisch, daß der Kommandante Nikos das war, und nicht wir…“. Sie verstand kein Wort Englisch, wollte dann ihr Handy holen mit Übersetzungsprogramm, bzw. stieg dann ihr Freund aus, auch junger Typ. Und der konnte bissl Englisch, und fragte nur „Police?… coming?…“. „das weiß ich doch nicht“, war meine Antwort. Und innerhalb von 4 Minuten war ihr Kabel verladen und sie waren mit ihrer Karre verschwunden. So standen wir dort alleine. Abends holten wir vom Restaurant Essen, 3 Minuten zu Fuss, Begehung des Ortes und Wasser gibt’s auch um die Ecke. Auch eine WC Anlage, die aber nur zum Entleeren der Toilette geeignet ist. Denn benutzen willst du die nicht wirklich, dreckig und alles „vollgeschissen“.

So standen wir 2 Tage dort. Dann kam noch ein Grieche vorbei, älterer Herr so wie ich, übergab eine Visitenkarte, auf der er Appartements vermietet und fragte, ob wir etwas bräuchten. Olivenöl, Eier, Orangen oder Wein. Ok, Orangen hatten wir von Monika zuvor, Olivenöl von der Mani, aber Bioeier und Biowein, selbst gemacht. 2 x 1,5l Rotwein, selbstabgefüllt für Flasche 3€ und 10 Eier für 2€, ok, kann er rumbringen. Am nächsten Tag kam er vorbei, und Obst dabei, gratis. Das wurde gleich verarbeitet.

Im Nachgang hätte ich 10 Flaschen Wein bestellen sollen, denn der war richtig gut. Und die Eier auch, so ganz langgezogene, so noch nie gesehen, so wie die Kopfform von Ernie und Bert, wer die noch kennt, also der Kopf von Bert, glaube ich. Und auch lecker.

Ein Wehrmutstropfen gibt’s auch, denn in der Nacht, bevor wir abfuhren, kamen mitteljunge Leute mit Autos, hielten, schoben Bänke zusammen und quatschten ohne Ende bis morgens um halb vier Uhr. Also nicht Rumrandalieren oder mit Autos oder Mopeds irgendwelche Schwachsinnsmanöver vollbringen, oder Bala-Bala Musik in irrer Lautstärke, eben nur Gequatsche von Männlein und Weiblein. Und Du hörst jedes Wort, verstehst aber nix. So toll war die Nacht da nicht. Bin sogar aufgestanden und hab Kaffee getrunken, war also abfahrfertig. Das war auch der Grund, warum wir nicht ein Tag länger geblieben sind. Also die da gerade in Deutschland abgesoffen sind, die jungen Leute, das sind auch solche, die da ihre Fahrkünste demonstrieren wollen oder müssen. So etwas ist in Griechenland auch leider eine oft anzutreffende Unsitte. Halt junge Leute. Ich glaub, ich hab das nicht gemacht als Jugendlicher oder Jungmann, dafür ganz andere Sachen. Auch nicht besser.

Als wir morgens fuhren, kam dann Nikos just in dem Moment vorbei, das kleine Dickerchen. Also hielt ich an, sagte letzte Nacht war „Party“ und wollte ihm die 8€ von Auto zu Auto rüberreichen. Da winkte er ab, also bezahlen mussten wir nix. Das Franzosenpaar hat auch nix bezahlt, halt nur überstürzte Abfahrt gehabt. Wir haben ganz normal gefrühstückt. Denn um halb 4 war Schluss mit Gequatsche, aber Warum. Es fing für 10 Minuten an zu regnen. Der erste echt willkommene Regen und dann löste sich das Meeting auf. Sylvie hat sogar ne halbe Stunde aufgezeichnet. Dimi kann das dann mal übersetzen, was die da so von sich gegeben haben, Männlein wie Weiblein.

Geangelt hab ich auch. Und da war auch noch ein Junggrieche mit Kumpel, den hab ich angehauen, welch Köder und so. Er sprach perfekt Deutsch, hat beide Pässe, studiert in Pyrgos Schifffahrtsingenieur. Seine Eltern sind Deutsche, vor 30 Jahren ausgewandert nach Griechenland. Mal andersrum, auch eher selten. „Und was er denn so fängt“? „Nix, also noch nie etwas, sei alles überfischt“. Na ja, kann ich bestätigen. Aber dafür gibt’s halt leckere Orangen, Tomaten und Schafskäse. Und Fische sind ja in Norwegen, noch hoffentlich.

Dann gings weiter aber auch nur 40km nach Amaliada, ein Lidl und ein Chinaladen. Den Lidl in Pyrgos hatten wir ja links liegen lassen. Der nächst längere Aufenthalt sollte ja dann Ionion Beach sein, wo wir jetzt sind. Doch es kam anders. Eingedeckt bei Lidl,

Unseren kleinen Filos vor dem Lidl haben wir 3x getroffen und 3x gab’s leckere Hundewurst

Socken vom Chinaladen, war nämlich durch Löcher entsorgte Mangelware, also ich hatte nur noch ein Paar. Aber laut meinen Recherchen waren dort 3 CP Plätze nur 5km entfernt an der Beach unten. Alle zu zwar, doch lass uns mal hinfahren. So nah war ja noch nie ein Lidl. Und dann fuhren wir den „Umweg von 5 km“ da runter, erste zu, dann kurzes Stück Gravelroad, und uns kamen wilde Hunde entgegen auf der Strecke, erst Xenos (der Fremde), dann Gipsy (der Boss), und ein paar Welpen namens Sunny, Wauzi, Melly und Mutter Luna, und wir erreichten den Paradise CP. Dort war ein Tor offen bzw. lag kaputt am Boden. So hielten wir an, erkundeten das Gelände rechterhand, entleerten unser WC, gingen auf den Lokus…

Auf der anderen Seite war ein Häuschen. Da standen 2 Autos und ein Quad. Sylvie rief an und es klingelte im Anbau davor. Keiner ging ran. Also doch keiner da. Als wir so beratschlagten und schon weiter wollten, öffnete sich eine Luke, Frau streckte Kopf durch. Ok, wir können bleiben, weiter vorne einfach das Tor aufschieben und uns dann da einrichten. Der Platz ist riesig, allein drei große Toreinfahrten zur Beach hin, alles komplett leer, und zur anderen Seite auch noch einmal 2 Eingänge, da standen dann die Wohnwagen rum. „Was es kostet“?, das wusste sie nicht 14€ oder 15€, wir hätten ihren Mann gerade geweckt. Sie sah auch aus, als ob sie gerade aus dem Bett gefallen ist. Es war 11 Uhr morgens, Montag. Dann fuhren wir dort rein, also Tor aufgeschoben, Platz mit Blick aufs Meer, Strom anschließen.

Erst den Hauptkasten finden, dort dann von 50 Sicherungen die richtige finden, dann WC und Dusche inspizieren. Auf der war wochenlang niemand mehr gewesen. Aber egal, eine ausgewählt, Besen gefunden, Spinnenweben raus und alles abwischen. Schon glänzte das Ding wieder, aber nur die eine, nicht alle anderen. Eine langt ja auch für uns zwei, dasselbe mit einer Dusche. Und es gab Warmwasser (Solar) und Privat-WC und Strom. Und wir waren alleine, wirklich ganz alleine auf dem Riesenplatz, mit Restaurant, Bar und Minimarkt. Halt alles zu. Überraschend war, daß der Wiesenplatz mit ein paar Bäumen perfekt gemäht war. Ansonsten halt quasi alles außer Betrieb. So sammelten wir den Müll auf unserem Privat-Gelände und schon war alles schön. Blick links auf einen Hafen, vor uns rechts und geradeaus Strand. Doch ziemlich vermüllt durch angeschwemmtes Treibgut.

Aber ist auch spannend, die angeschwemmten Dinge zu durchsuchen. Also von Laptoptasche, Schuhe aller Art, Puppe und Spielzeug… usw. Brauchbares haben wir dort gelassen für Kinder… auch die Bälle… in unserem Besitz ist jetzt eine Schwimmweste und eine große Riesenkerze mit eingebauten Muscheln. Wir blieben 6 Tage.

So jetzt taucht natürlich die Frage auf, wieso kamen da wilde Hunde auf uns zu, und wir kennen die Namen. Ja, das waren gar keine ganz wilden Hunde. Denn einen Tag später, als wir mit Fella und Ole auf unserem Wiesenplatz ne Runde drehten, ein Paradies für die Beiden, daher auch der Name des CP (der heisst tatsächlich Paradise Camping), stand uns genau diese Truppe „wilde Hunde“ gegenüber. Man konnte vom Strand problemlos aufs Gelände, aber auch von der Straße gab es ein Loch im Zaun. Und von da kamen die gerade her. Also unsere zurückgepfiffen, ab ins Mobil. Die Truppe traute sich aber auch nicht wirklich ran an die Beiden, also sie hielten gehörig Abstand.

Und dann schlenderte ein mitteljunger Mann, 41 Jahre alt namens Jonas, auf der Straße entlang. Ich sprach ihn an in Griechisch. Überraschend antwortete er in Deutsch. Er ist Jonas, Barkeeper aus München, lebt jetzt 2 Jahre hier bei seinen Leuten, die ihn per Taschengeld finanzieren.  Seine Leute sind Mutter Psychologin 66 Jahre und „Stiefvater“ 73 Jahre aus München. Jedenfalls tranken wir bei uns ne Dose Bier, gingen dann gemeinsam zum kleinen Hafen vor zum Kiosk, dort kaufte er dann für jeden ein Bier und auf dem Rückwege hielten wir dann wieder bei uns, und wieder ein Bier. Damit waren unsere Bierreserven auch erschöpft. Im Schlepptau immer die ganze Truppe Hunde.

Und Gypsy, der Boss, sei eigentlich nur ihr eigener Hund seit einem Jahr, als Straßenhund aufgenommen. Luna, die Mutter der Welpen, hatten sie vor 4 Wochen ohne Welpen in einem Haus gefunden und mitgenommen. Sie ist dann ausgebüxt und kam einen Tag später mit ihrer ganzen Bagage zurück. Und Xenos schloss sich ca. vor einer Woche der Truppe an. Sie übernachten alle bei ihnen auf dem Gelände im Garten und werden dort auch gefüttert. Xenos ist noch der Außenseiter und kriegt, wenn es ums Happi geht, immer von Gypsy ne Abreibung. „Irgendwie sind es jetzt viel zu viele, und im Sommer, wenn die Tourisaison losgeht, geht das gar nicht mehr“ meinte Jonas…na ja, ist nicht einfach und wenn man nicht wirklich Ahnung von Hunden hat erst recht nicht mit 7 „Straßenhunden“.

Ansonsten machen die 3 einen zufriedenen Eindruck, zwar nicht geimpft und auch gesundheitlich nicht ganz fit, aber die Klinik in Patras ist ja nicht weit. Übrigens sind alle staatlichen Krankenhäuser in Griechenland gratis. Und schon ist klar, warum wir nix bezahlt haben für unsere Boosterimpfung. In Norwegen Ok, aber in Greece. Bei einer Basisrente von 400€ für die Griechen, Ok, da sehe ich das noch ein. Klar, bei einem Land, was Pleite ist, macht das auch völlig Sinn, den Deutschen gratis zu behandeln, obwohl er eine Krankenversicherung hat und dafür nach wie vor in Deutschland bezahlt.

Jedenfalls für Sylvie ein toller Platz: A für unsere beiden,

B die Hundetruppe von Jonas, die auch unsere Krümel nicht verschmähten, insbesondere Xenos,

C: eine Straße weiter gab‘s dann noch einmal ne Truppe von 4 weiteren, die Sylvie regelmäßig besuchte.

Auf alle Fälle habe ich die Münchner in ihrem Strandhaus besucht. Schlappe 350000€ haben sie bezahlt vor drei Jahren. Ihr Golf Cabrio steht auch noch dort rum mit Münchener Kennzeichen (zwar nicht erlaubt, aber das interessiert hier auch keinen) und ungeimpft ins Nachbarlokal geht auch, aber ne Glühbirne oder so kaufen wird dann auch schon ein Problem. Und wenn man jetzt denkt, Wow, was für ne Villa, dem darf ich berichten, so ist es ganz und gar nicht, die Lage machts. Sie waren super gastfreundlich, es gab Wein und Tsiporo, Kekse und Kuchen. Ich habe Tischtennis mit Jonas gespielt, er wollte nach langer Zeit mal wieder verlieren, was ihm auch gelungen ist. Die Platte war eine unlackierte verzogene Küchenplatte, schwierige Umstände nach 14 Jahren Abstinenz. Für ihn reichte es gerade noch. Das letzte Mal war Tischtennis in Urspring gegen Felix Czerny, das war ne andere Hausnummer und ist eben 14 Jahre her. Und mit Wein und Tsiporo auch nicht gerade sportlich.

Sylvie war dann am nächsten Tag auch noch zu Besuch, hat sich vor allem mit den Hunden beschäftigt und am Strand mit ihnen gespielt.

hätten wir Fella und Ole nicht an Bord, hätten wir jetzt Xenos an Bord

Aber, ein Haus für 350000€, OK, es ist direkt am Strand bzw. Meer und können wir uns nie leisten. Topspot. Garten ja, aber voll mit „Müll“, nix begradigt, keine Anbauten… am Haus selbst nach drei Jahren eine neue Tür und neue Fenster. Kein Solarboiler auf dem Dach und alles andere fehlt auch. Also unser Hemme ist dagegen eine Villa, Tönning ein Palast, nur der Spot ist eben nicht zu vergleichen. Aber wenn ich schon so nen Spot habe, dann mache ich den Rest doch dazu, oder? Katastrophe! Hundekacke, Katzen auch noch da, keine Anpflanzungen, keine wirkliche Terrasse, einfach eigentlich nix. Innen ist es auch nicht viel anders. Ein Geldproblem ist es bei ihnen nicht. Da ist noch genug da. Vielleicht Corona geschuldet. Nee, das wäre zu einfach. Wie bei vielen anderen, die geradewohl auswandern, die versumpfen hier irgendwie. Körperlich wie auch ihre Anwesen, keine Ahnung warum. Überforderung!? Sind ja ganz viele, ob nun Monika die Österreicherin, jetzt die Münchener, in Mani die aus dem Ruhrpott… Der Einzige, bei dem es vernünftig aussieht und der sich was hingestellt hat, das ist Dimi und das bei ganz kleinem Budget. Ganz ehrlich, da sah es am besten aus von allen, wo wir bislang hier waren. Ok, da gibt’s sicher auch noch etwas zu tun. Bei uns zuhause ja auch. Und seine Kasse hat sich ja erst vor nicht so langer Zeit etwas aufgefüllt. Und parallel in der Wirtschaftskrise Griechenlands noch 4 Kinder zur Schule, dann Uni durchzubringen gehabt. Und die ersten Sanktionen gegen Putin waren ja 2014, seitdem kann Dimi seine Kakis nicht mehr nach Russland verkaufen. Hat ihn 2/3 des Erlöses gekostet. Die lieben nämlich Kakis. Deutsche Maschinen wurden aber wohl weiterhin verkauft. Kakis durften aber nicht geliefert werden.     

Unser Polster hat sich dank Putin auch reduziert. Zumindest war ich intelligent genug, die russischen Werte noch mit Gewinn abzustoßen, wie Magnit, Sberbank, Norils Nickel und Gazprom, die waren alle noch in meinem Pott vor 6 Wochen. Dann hätte ich auch Konkurs anmelden müssen. Dafür sind jetzt die deutschen Valuewerte im Keller. Aber jetzt wie Buffett, aussitzen bis ich 73 bin, oder sowieso egal, weil alles kaputt gebombt ist. So das ist die Sachlage, nur eins noch. Der Krieg ist die größte Scheiße, und die da so heldenhaft kämpfen, sind für ihr Leben kaputt, aber es gibt eins, was gut ist. Lauterbach ist nicht mehr in der Talkshow und man spricht endlich auch über etwas anderes, auch wenn es noch übler ist. Aber da ist der Aufriss jedenfalls gerechtfertigt. Nur wie das in Deutschland funktionieren soll, energietechnisch, wirtschaftlich, das wird noch nett. 100% erneuerbare in 10 Jahren, wow, bei uns ist noch Platz im Garten in Hemme. Und jetzt haben wir ja PipsiBaerbock, dagegen war ja Lauterbach noch ein Operntenor.

Macht‘s gut… bis zum nächsten Mal…

Update 11.03.2022

So, vermutlich der vorletzte Bericht unserer Tour. Die restlichen Tage sind nun fast an zwei Händen abzählbar. Es verbleiben nun 20 Tage bis zum Fährtermin, also von Igoumenitsa nach Venedig am 2.4.2022.

Unser letzter beschriebener Spot war der CP Ionion Beach, der sich durch den hohen Luxus der Anlage auszeichnete. Die beheizte Toilette bzw. Dusche wird bereits jetzt hier vorort vermisst. Aber der Reihe nach. Auf Ionion Beach lernte ich noch einen einbeinigen selbständigen Polsterer kennen aus Landsberg (Bayern). Er ist dort mit seiner Frau und Wohnmobil sowie einem T5-Bus, da seine Frau bereits Wochen vor ihm auf diesen Platz gefahren ist und er später mit dem T5-Bus nachkam. Er musste sich wohl noch um seine Firma kümmern. Sie stehen insgesamt sieben Monate auf dem Platz und waren auch letztes Jahr hier. Er hatte am Strand bei sich unten zwei Angeln aufgestellt, und dann bin ich zu ihm hin. Es war ein netter Talk beim Bierchen. Er hat in den ganzen Wochen eine kleine Muräne und eine Dorade gefangen. Also quasi nix.

Auch war der Sohn des Campinplatzchefs mit einem Arbeiter raus mit einem Schlauchboot und haben ein Netz ausgelegt. Das war so 1000m lang, an jeder Seite eine Boje, unweit vor unserem Strand in direkter Sichtweite. Wir haben aber auch Netze von 2-3km gesehen. Das sind dann immer kleine Boote der Einheimischen und die Netze liegen dann immer so 100m vor der Küste. Gegen Nachmittag oder kurz vor’m Dunkelwerden fahren sie vor, legen die Netze über Nacht und holen sie morgens früh dann wieder rein. In diesem Falle konnte ich also morgens beim Frühstück mithilfe des Fernglases jede Aktivität auf dem Böötchen verfolgen und beim Anlanden tatsächlich feststellen, daß sich 4 Fischchen im gesamten Netz befanden. Der größte war eine Dorade von 20cm, die anderen nicht größer als 10cm. Was auch immer das war. Also jeder Fisch an meiner Angel hätte kein Glücksgefühl ausgelöst, alle hätte ich wieder laufenlassen. Der Aufwand Boot rein, Spritverbrauch und Netz auslegen, rechnet sich keinesfalls. Trotzdem vermisse ich mein Schlauchboot und bin sicher, beim nächsten Mal kommt das Boot mit Motor mit, das Fahrrad bleibt dann  zuhause bzw. verbleibt ohnehin jetzt bei Dimi für seine Albaner. Falls wir da überhaupt noch hinkommen. Was soll das heißen?!

Der Reihe nach. Nach einer Woche sind wir vom Luxus-CP aufgebrochen. Übrigens der Chef von Ionion-Beach spricht perfekt deutsch, er war über 20 Jahre in Deutschland und hat sein Geld dort verdient. Das ist vermutlich auch der Grund, warum hier auch ein Dt. Standard herrscht, und nicht nur bissl Farbe über verrostete Deckel oder Gitter rübergepinselt wird zu Anfang der Saison, Drainage gelegt ist, so daß die Plätze nicht Absaufen bei Regen, und so weiter, sondern tatsächlich auf Langlebigkeit renoviert und erneuert wird. Jedenfalls sind wir los, hielten im Nachbarort 10 km weiter morgens an, und tauschten die 11kg deutsche Gasflasche für 23,50€ um. Man kann da tatsächlich eine deutsche, graue Flasche eins zu eins umtauschen, und bezahlt nur das Gas. Im September kostete  eine Füllung noch 18€ in Deutschland, jetzt ?, wahrscheinlich auch so 24€?

Somit sind wir vom Gas her auf der sicheren Seite und können sowohl Warmwasserboiler oder auch Bordheizung, die auf Gas laufen, betreiben. Sylvie genießt das warme Wasser aus dem Hahn zum Abwaschen oder auch zum Zähneputzen. Zuvor mussten wir mithilfe des Wasserkochers erst Wasser vorbereiten. In der 11kg Flasche waren noch ca. 2 Kilo drin, wir haben es ausgewogen. Und normalerweise kann man keine deutschen Flaschen tauschen oder kaufen. Die griechischen sind mit Butan gefüllt und haben andere Anschlüsse, da geht ohne Adapter nix. Die haben wir zwar dabei, aber nicht benötigt.

Der Verbrauch ist durch das Betreiben des Kühl-Gefrierschranks zu erklären in den letzten 4 Monaten. Wenn wir wild stehen, also keinen Strom zur Verfügung haben, läuft er auf Gas bzw. wird auf Gas gekocht. Die Gasheizung hatten wir nicht einmal im Betrieb, nur auf der Herfahrt aus Deutschland. Ansonsten wird über Strom mit Iduktionsfeldplatte gekocht (meist draußen) und mit Lidlheizlüfter geheizt.

Also Flasche getauscht, dann weiter Richtung Patras. Aufgrund der angekündigten Kälteperiode haben wir die Tour abgeändert. Es geht nicht über Delphi und dann über die Berge wie ursprünglich geplant, und auch die Ankunft bei Dimi oben in Mazedonien wird nach hinten verschoben. Es war gestern Nacht 4,5 Grad, heute Freitag und Samstag soll es um 2 Grad werden. Im Epirus (Gebirge) sollen es Minus 13 werden laut Wettervorhersage. Bei Dimi hat es geschneit und das ist nicht in den Bergen, nur nördlicher und im Landesinneren. Solange man am „aufgeheizten“ Meer bleibt, sollte es nicht unter Null gehen und auch kein Schnee fallen, hoffen wir. Wobei wir morgens schonmal auf schneebedeckten Berge blicken.

Tagsüber scheint aber die Sonne und du kannst im T-Shirt rumlaufen. Gestern hatten wir einen sehr netten Nachmittag mit Rotwein und Retsina bei österreichischen Nachbarn Ariane und Thomas, die mit Nobelwohnwagen und Nissan Navara für 2 Monate in Griechenland auf Tour sind. Die sind also noch recht frisch hier. Für sie geht es dahin, wo wir herkommen und dann runter nach Kroatien, wo ihr 12m Segelboot liegt. Sie fahren doppelgleisig, im Sommer Segelboot, im Winter Wohnwagengespann. Sie kommen aus Linz und sind beide Anwälte, die jetzt mit 58 + 55 Jahren sich selbst durchfinanzieren, bis die Rente kommt mit 63 Jahren. Also viele Parallelen zu uns, und das besondere, passionierte Tennisspieler. Er hat mehr als 8 Schläger mit. Jedenfalls eine sehr nette unterhaltsame muntere Runde,

bis die Sonne unterging, und wir uns trotz Jacken schnell ins Wohnmobil verkrümelten. Sie wollten noch zum Essen vorfahren, ob sie das gemacht haben, ich denke nicht. Noch haben wir sie nicht gesehen. Denn sie sollten auch Nachschub an Rauchware und Wein mitbringen, wenn sie ohnehin schon Vorfahren in den nächsten kleinen Ort 12 km entfernt. Sonst fahren sie heute. Wo wir jetzt sind, kommt gleich.

Jedenfalls auf Tour Richtung Patras, Verkehr überraschend wenig, nur man sah schon ein, zwei überfahrende Hunde am Straßenrand, Blechhütten wie Slums in Afrika mit km-lang aufgehängten Kleidern an Zäunen direkt am Straßenrand. Patras ist keine Wohlfühloase, halt eine große Hafenstadt. Und rein in die Stadt sind wir nicht, vielleicht ist es dort ja ganz toll. Wir nahmen eine mautfreie Autobahnumfahrung, auf der überhaupt kein Mensch unterwegs war.

Großstadt, Autobahn, kein Verkehr… keine Erklärung. Schon befürchtet, die haben Fahrverbot sowie in den Siebzigern „Sonntag Autofrei“, aufgrund von Spritmangel. Da wir nicht über die Brücke über den Korinth Kanal fahren wollten, da die Maut weit über 20€ beträgt, also die westliche Verbindung von der Peloponnes aufs Festland, sondern die Fähre mit Blick auf die Brücke, die nur die Hälfte kostet und 10 Minuten länger braucht, denn Zeit haben wir ja genug, fuhren wir kurz vorher ab. Ein 2 km Abstecher zu einem Lidl vorab war eingeplant. Beim Lidl angekommen, war dieser zu an einem Montag. Wie gesagt, zuvor am Morgen noch Gasflasche getauscht, bei My Market Hundefutter (ist besser als Lidl) und Parmesan gekauft, und nun 80 km weiter alles zu.

An den Straßen wurden überall Drachen verkauft. Hier ist ein Feiertag, scheinbar ein regionaler, irgendwie Fasching und auch der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit, wo sich Familien treffen und insb. Muscheln und Oktopus und so etwas im Gemeinschaftsgelage vertilgen. Mist! Also kurzfristig umgeplant und einen Abstecher von 20km am Korinther Kanal längs Richtung Athen eingebucht. Dort ist ein CP in einer tollen Anlage (so die Webseite), verlangt 25€ pro Tag mit Strom, hat aber offen. Das hatten wir im Vorfeld abgefragt. Gut dann dorthin für 1 oder 2 Tage. Als wir ankamen, stand gerade ein Angestellter vor der Einfahrt. Er öffnete das Tor und winkte uns hinein. Also rein, egal, den Preis kannten wir, scheiß aufs Checken. Lange Rede, kurzer Sinn. Platz hatte Strom, Warmwasser auch, und das war es auch schon.

Quasi wie immer, eher dürftig, dafür viel zu teuer, alles musste noch renoviert werden, die Saison fängt ja bald an. Keine Ahnung, wie die das hier machen, die lassen dann die Handwerker aus Albanien einfliegen? Alle sind zu spät dran und alle gleichzeitig, aber ich denke, die Griechen scheißen sich etwas drauf, ob Saison läuft oder nicht, dann wird halt zwischen den Füßen der Gäste renoviert. Jedenfalls eine Nacht Ok, und wir waren auch die einzigen Gäste dort.

Zu erwähnen bleibt, daß auf einmal nachmittags der „Arbeiter“ vor dem Tür stand, und rief zum Essen. Da ich gerade unpässlich war, schaute Sylvie vorbei. Da saßen dann nahezu 50 Personen um einen Tisch mit Muscheln, vermutlich die ganze Familie von Kindern bis Omas. Eben griechische Gastfreundschaft, wir sollten uns dazu setzen. Nee, Sylvie hatte Arbeitstermin mit ihrer Firma, ich hatte gar keinen Bock auf Leute, wollte lieber mal ne Angel in den tiefen „Kanal“ werfen. Also sagten wir aufgrund von Terminen ab. Hab ich dann aber auch nicht gemacht wegen des aufkommenden Windes. Jedenfalls fuhren wir am kommenden Morgen, Handwerker um uns rum, und der Chef war nicht so wahnsinnig freundlich bei der Abfahrt. Weil wir nicht zum Essen gekommen sind oder weil wir schon wieder Abfahren, aber auch egal, denn „Scheiß drauf“ können wir auch.

Der Lidl hatte dann offen, Einkauf für kommende 10 Tage, dann runter zur Fähre. Das war alles völlig easy. Da stand so ein Fährschiff, Typ winkte, also drauf und egal, die wird schon nicht nach Kreta fahren. Schilder gibt’s keine oder so. Eingeparkt, Fotos von Brücke gemacht bei der Fahrt, man kann auch nen Kaffee trinken an Bord.

Ganze Fahrt dauert nur 15 Minuten. Bezahlt wird auf der Fähre, 11,50€, alles klar. Dann wieder runter auf der anderen Seite. Per Landstraße, die erste teure Mautstation (Tunnel) umfahren, ist Superstraße mit Panoramablick über den „Kanal“, dann die kommende Auffahrt auf die Autobahn ein 40km Stück. Die Mautstation bei der Auffahrt war offen und die Stimme am Automaten sagte, „it‘s free“, heute oder immer, keine Ahnung, auch egal, die eingeplanten 5,80 Euro gespart, immer gut. Dann ging‘s halt wieder runter, es sollte zu einem privaten Platz gehen, zu Lisa, die auch Stellplätze anbietet für 15€ mit Strom.

Die Erfahrung mit den angebotenen (illegalen) Privatplätzen, siehe Monika, wo wir uns festgefahren haben, ist ja nicht die beste und was die bei ihren Beschreibungen da so angeben ist auch meist sehr geschönte Sichtweise. Unterwegs stoppten wir noch für ne Stunde am Wasser 25km davor, Sylvie hatte Konferenz. Ich bin raus mit den Hunden, und da stand da noch so nen Wohnmobil rum. 2 Leute hockten davor in ihren Stühlchen. Na mal vorbei gehen mit den Hunden, schauen wo die herkommen, hab ja ne Stunde Zeit, bevor es weitergeht. Und engl. Kennzeichen, es waren wieder Australier, die unterwegs waren. Sie wollten nach Preveza zur Fiat-Werkstatt, da ihr Motor immer Leistungsverluste hat. Dann muss er Motor abstellen, dann geht es wieder. Nicht so dolle. Jedenfalls supernett, so daß nach einem einstündigen Plausch ohne Weinchen ich ihnen Visitenkarte gab, falls sie mal nach Dänemark oder so wollen. Sind eben coole Australier, auch schon älter.

Na dann ging‘s weiter die letzten km bis zu Lisa. Wir sind jetzt bereits auf dem Festland Richtung Igoumenitsa. Es kommt dann noch ein 20€ CP auf der Strecke, auch nix Dolles vermutlich und dann kurz vor Igoumenitsa ein neu geschaffener Stellplatz für 18€ (ohne Dusche und WC, also auch teuer), aber quasi im Ort. Da soll‘s ein tolles Restaurant geben, direkt daneben, das haben uns nun unsere Anwälte, die ja von da kommen, gesteckt. Der Vorteil ist jetzt, daß wir an der Westküste hochfahren und dabei den Schnee vermeiden (hoffentlich) und bereits den Ort vor dem Fährtermin checken können. Wir sollten spätestens 2 Tage vor Abfahrtermin, also am 31.3. dort sein, Ticket abholen….Die Abfahrt ist um 6 Uhr morgens am 2.4.

Der Temperaturtiefstand nachts soll übermorgen sein, tagsüber ist es aber völlig Ok, wie oben beschrieben. Die Strecke zu Dimi auf der Autobahn durch Epirus soll derzeit für LKW‘s gesperrt sein. Aber wir frieren nachts nicht, und wenn tagsüber die Sonne rauskommt, ist es super. Nur abends draußen sitzen, geschweige angeln, kannste halt knicken. Nun zu Lisa. Es geht von der Hauptstraße asphaltierten Weg runterwärts direkt von der Landstraße. Dann steht man vor einem Tor, einmal Hupen und sie kommt aus einem Quasicontainer raus und öffnet. Lisa ist Griechin, so in den 30igern, etwas propper. Sie betreibt unten 8 Appartements im Sommer, auch ein kleines „Restaurant“, besser Bar/Cafe. Mutter kocht. Lisa spricht englisch, Mutter ochi. Das ganze Gelände gehört irgendwie der ganzen Familie seit Generationen. Und weil Appartements da sind, darf man nicht gleichzeitig „Camping“ haben.

Jedenfalls stehen ein paar abgestellte Wohnwagen rum, das Gelände ist riesig, mit zwei Stränden und mittig einem Ausläufer (Klippen, aber gut begehbar), wo man auch mal ne Angel rauswerfen kann. Hab ich heute vor. Auch Bojen für Boote liegen verankert im Wasser, ein Traum für im Sommer. Es gibt Wasser an verschieden Plätzen und auch Strom. 2 WC‘s, eins mit Deckel, eins ohne, die Spülung muss hier und da geflickt werden, die Türen sind nicht abschließbar, Restaurant geschlossen, und das war es auch schon. Ein paar Katzen unten bei den Appartements, aber weit weg und völlig verängstigt, gut so. Wenn die Fella schon auf hundert Meter sehen, geht’s ab auf die Bäume. Natürlich 15€ völlig überzogen (und illegal), aber das ist eben Griechenlandsupport.

Aber der Spot ist quasi unschlagbar. Weit und breit kein Mensch außer uns vieren und der Natur. Wir stehen völlig allein auf unserem Plateau, die Österreicher 40m weg genauso. Die Fotos sprechen für sich.

Wir teilen die WCs durch vier. Das geht problemlos. Ansonsten ist das Pampa pur, auf der Hinfahrt kein Auto getroffen, nur rumlaufende Ziegenherde, dann Schafherde und dann wilde Schweinchen. Im Wasser sind überall „Lachsfarmen“ ohne Lachse, also Fische drin, eben aber keine Lachse. Welche erzählt mir bestimmt Dimi. Hier bleiben wir, bis die Kälteperiode vorbei ist, evtl. kommenden Donnerstag (Tanktag) oder länger sogar. Was soll noch kommen, der Stellplatz Ok für eine Nacht und ein überteuerter CP auf der Strecke und Dimi. Aber Dimi nicht bei Schnee, das haben wir schon beschlossen. Allein für den Spritverbrauch müssen wir dann schon Sozialhilfe beantragen bei den Preisen dann eventuell.      

Update 20.03.2022

Doch noch etwas zu erzählen, also auch die letzten Tage  passiert immer wieder Unerwartetes. Wie angesagt, sind wir nach 8 Tagen von unserem tollen Spot mit spärlichem Sanitärbereich weitergezogen, und zwar am Donnerstag, weil tanken angesagt war. Bevor wir nach ca. 40km Preveza erreichen, muss man einen Unterwassertunnel mautpflichtig durchfahren, um auf die andere Seite zu kommen. 7,50€, geht nach Höhe, ist schon üppig. Höher ist in Griechenland halt teurer, andere Länder machen das nach Länge oder anhand der Achsenzahl. Das ist sehr speziell hier, muss man halt schon sagen. Unsere Nachbarn, also die Anwälte Ariane und Thomas, mit denen wir die Anfangstage jeden Nachmittag um 16 Uhr kleinen Umtrunk gemacht haben, bis die dann jeden Tag zum Essen in den Ort um 19 Uhr vorfuhren, haben für ihr Gespann Pickup Navara und 8m Wohnwagen nur 3,75€ bezahlt, also die Hälfte. So verhält sich das preislich auch auf der Autobahn. In Italien oder quasi überall anders hätten sie mind. das Doppelte bezahlt, eben 4 Achsen und 14m Länge gegenüber uns mit 2 Achsen und 7m Länge. Und noch den Vorteil des zur Verfügung stehenden freien Fahrzeugs, um zum Essen vorzufahren.

Gibt aber auch Nachteile, wie langsameres Vorankommen, sicher höherer Spritverbrauch, Gespannfahren hat auch so seine Nachteile, und nicht immer alles dabei, wenns zum Einkaufen oder so geht. So ganz unbewacht seinen Wohnwagen wild stehen zu lassen ist gefährlich. Wenn man immer auf einem Campingplatz steht oder wie auf dem tollen letzten Platz mit uns als bewachende Nachbarn, ist das schon ne tolle Sache mit dem Pickup. Wollte seit Australien immer so nen Ding haben, na ja, macht eigentlich keinen Sinn, nur so als Männerspielzeug, aber jetzt vielleicht doch. Dimi braucht sowieso so etwas, evtl. kann man das kombinieren. Muss das mal Durchdenken.

Die letzten Tage waren wir völlig allein auf dem Spot bei Lisa, sie selbst ist vorne in ihrem Haus weit weg mit Black, kräftiger Wachhund, und schläft den ganzen Tag. Der Hund ist aber eingesperrt und kommt nicht auf das untere Gelände. Und die paar Katzen sind gut erzogen, die sind beim 50m entfernten geschlossenen „Restaurant/Bar“ und nähern sich nicht weiter als 250m unserem Lager. Also auch Fella und Ole waren völlig entspannt und gingen jeden Tag im kristallklaren Wasser baden. Geangelt hab ich auch,

von oben hat man den besten Blick auf’s Geschehen

aber außer Köderbaden war nix los, und das Angelzeugs mittlerweile mit Frischwasser gereinigt und verpackt. Nix mehr mit Angeln in Griechenland, jedenfalls nicht ohne Boot. An einem Mittag kamen dann 2 Griechen, 30 und 22 alt ungefähr, mit weißem Kleinwagen zum Strand runter. Kennen wohl Lisa, sonst kommt ja keiner auf das ständig verschlossene Gelände, um zu Schnorcheln und zu schießen. Beide im Neoprenanzug mit Haube. Vorne auf dem Stuhl in der Sonne direkt aus dem Lager heraus konnte ich sie gut beobachten, mit dem Fernglas alle Aktivitäten mit verfolgen.

Nach zwei Stunden kamen die rein und auch nix. Direkt vorne sind Gesteinsformationen, hat man ja evtl. auf dem Foto gesehen, da wo ich auch geangelt habe. Da geht es schon so 4m tief runter und steinig. Auch die Netzfischer fangen ja nix bis wenig. Am Folgetag kam erneut ein weißer Kleinwagen, wieder 2 Jungs, auch mit Neopren und Spießgewehren und einem aufgeblasenen gelben Delphin, den einer der beiden mit an eine Fuß geknotetem Seil hinter sich herzog beim Schnorcheln.

Dachte eigentlich, daß das dieselben vom Vortag waren, nein, waren sie nicht. Auch wieder Fernglas, auch wieder Teilhaben an der Jagd unmittelbar in Sichtweite. Und bei den beiden gab‘s auch Action. Immer wieder tauchte einer ab, dann wieder mal lautes Prozedere mit Winken und Rufen. Dann kam der andere zu Hilfe. Die fingen Oktopusse, sieben insgesamt, und ganz schöne Brocken. Am gelben Delphin waren Haken befestigt und die gefangenen wurden daran aufgehängt und hinterhergezogen. Macht Sinn, denn ein Beutel oder Netz würde es ja auch tun am Körper, und die Gefahr, daß Haie angelockt werden durch den toten Fisch oder Blut, ist in Griechenland ja nicht gegeben. In Australien dagegen brandgefährlich. Aber wenn man so mit drei Oktopussen von mehr als 2kilo, also sechs Kilo, am Körper hängend abtauchen will, das kannste vergessen. Daher einfach an Schnur hinterherschleppen.

Bin runter als sie reinkamen. Hatte zwei kalte Bier in Hoody eingesteckt. Dann hin und „Jassas …Milas Anglika i Germanika“, heißt soviel wie „moin, sprichst  Du oder jemand Englisch oder Deutsch.“ Dann ist das erste Eis schon gebrochen, da man in Griechisch fragt. Und die jungen Leute können nahezu alle Englisch. Dann habe ich ihnen das Bier übergeben. Der eine hämmerte die Oktopusse wie beim Handball als Ganzes bestimmt 20x auf die Felsen, damit die weich werden für den Verzehr. Das Bier nahmen sie gerne. Gut waren ja auch 3 Stunden draußen und ewig Salzwasser rein und ausblasen. Schon anstrengend. Sie tauchen runter und schauen in Löcher und Unterschlüpfe, ob da einer sitzt. Manchmal sieht man aber schon von oben, den einen oder anderen Arm rausschauen. Da wird nicht geschossen, sondern die packen den einfach an den Armen und ziehen den raus. Anschließend kleben dann die Saugnäpfe überall, dann wird er „irgendwie getötet“, das wird noch einmal spannend, wenn ich das dann mal mache später.

Beißen können die nicht wirklich, das Maul ist deutlich kleiner als bei Calamaris, die schon ordentlich zukneifen können mit ihrem Papageienschnabel“. Auf meine Frage hin, warum einmal das Gewinke…kam zur Antwort, da war einer so groß, daß er ihn nicht rausziehen konnte, relativ tief auch noch. So kam der andere zur Hilfe, aber auch zu zweit ist es ihnen nicht gelungen, den Burschen da unten rauszukriegen. Die saugen sich so fest an den Steinen fest, daß entweder die Kraft oder die Luft nicht ausreicht, um ihn zu ergattern. Irgendwo hab ich schon mal gelesen, daß jemand nicht mehr losgekommen ist, weil ihn der Octopus im Gegenzug gepackt hat und der Typ ist dann jämmerlich erstickt, weil er nicht mehr hoch kam zur Luft. Und das muss schon ein Klopper gewesen sein, beide waren noch ganz aufgeregt, aber auch verärgert, weil sie ihn  eben nicht rausbekommen haben. Für ne Zigarette zum Bier obendrauf, haben sie mir den kleinsten ungefähr ein Kilo geschenkt.

Den haben wir jetzt eingefroren und der kommt bei Dimi dann aufs Barbecue, das es ziemlich sicher geben wird. Vmtl. mehr als einmal.

Jedenfalls Donnerstags los und vor dem Unterwassertunnel war noch ne Shell, Budgetday, wo das gute weniger gepanschte Dieselzeugs dasselbe kostet wie der billige Diesel. Muss man wissen, steht nicht draußen dran. Getankt für 1,81€, das ist echt Ok, wenn man bedenkt, daß zeitgleich in Deutschland 2,36€ hingelegt werden müssen. Tank voll, Tunnel passiert und bezahlt, weiter zum Lidl. Eingekauft für wieder mal 100€, dann gen Norden Richtung Igoumenitsa. Es sollte ja nur noch vor dem Stellplatz in Igoumenitsa ziemlich neu, der für 18€ aber ohne WC und Dusche, nur noch ein CP kommen, für 25€ und nur drei Plätze, sonst mit Dauercampern belegt. Wir hatten alle ja bereits vor 2 Wochen angeschrieben, um zu erfahren, ob sie auf haben. Nicht alle haben geantwortet, aber die meisten haben zu. Öffnen 1. Mai oder 1. April.

Auf dem Wege hoch, hatte ich noch einen kleinen Hafen eingetragen, also warum nicht einmal links ab von der gelben Bundesstraße und kurzer halt dort. Evtl. ja ein Plätzchen für wild. Große Sperenzchen sind aber nicht mehr angesagt, also keine Gravelroads, Sandmanöver, steilen Aufstiegen oder enges Gelump mit Bäumen… Fahrzeug ist belastet worden, aber bislang alles OK, daher jetzt ist quasi Heimfahrt angesagt, da solls jetzt zum Ende hin relaxt bleiben und keine Schäden auftreten. Zu Dimi ist auch nur noch Autobahn mehr oder weniger, und nach Igoumenitsa zum Stellplatz auch dasselbe für die letzten Tage vor der Fähre.

Der Hafen selbst nix Dolles, weiter hinten Gravelroad, nee keinen Bock drauf, also zurück. Na da sind zwei km weiter 2 CPs, der eine hat zwar geantwortet, er sei zu, aber der andere CP Nissos eben nicht. Den kann man ja mal checken, Straße 2km sind noch drin. Daß es dann etwas enger durch den Ort ging, und dann rechts noch viel enger bergauf zu dem Geschlossenen, wusste man da ja noch nicht. Jedenfalls vor dem „Aufstieg“ gedreht, und beim zurück gings zu dem anderen CP Nissos doch schon steil, mit Steinen gebaute Strecke, bergrunter.

Sylvie wollte Vorlaufen und Fragen, na scheiß drauf, also um die Kurve runter. Und da sah man auch schon die Zufahrt, keine 100m hinter der Kurve, quasi nur die Einfahrt runter. Tor war auf also vor bis zu ein paar aufgestellten Hütchen. Oben die Rezeption, offensichtlich alles dicht. Doch unten brannte ein Feuer und Sylvie ging zu so nem Uralten, der da rumstiefelte. Dauerte etwas zulange, also bin ich auch dazu. Jedenfalls nach getätigtem Anruf (er, der Vater des Chefs, vmtl. den Sohn), gestikulierte mit einem „Nai“, „nai“… Reinkommen. Ok, Hütchen beiseite gestellt und rein aufs Gelände.

Vorne ein, zwei Handwerker, die noch eine neue Terrasse beim Restaurant bauen, Fundamente für weitere Anbauten, Bootsrampe wird erneuert…aber alles weit weg, kein Lärm. Der alte Chef konnte nix an Englisch oder Deutsch. Unten mit Blick aufs Wasser nach drei Seiten, weit und breit niemand, natürlich sind wir auch die einzigen Gäste bzw. die ersten im Jahr 2022.

Er macht auf zum 1. April. Aber wir dürfen bleiben, 15€ mit allem… so der aufgetauchte Jungchef nach einer halben Stunde, supernett, perfekt englisch und war auch bereits in Deutschland von München bis Hamburg. Man bemerkt sofort den erweiterten Horizont und auch auf der Anlage, ein Verständnis für Niveau und Weitblick. Hier wird renoviert, Äste geschnitten, denn wir stehen hier unter Olivenbäumen. Alles voll davon. Links ne Beach, rechts ne Beach, langgezogen und weitläufig, vorne Felsen, also super zum Schnorcheln. Wenn man dann einen Neoprenanzug hätte. Also nächstes Mal ist so ein Ding definitiv an Bord, und der mitgenommene Wattanzug, der bleibt zuhause. Wat für Quatsch, den mitzuschleppen. Als ob es hier Meerforellen gäbe.           

Duschen zwei von Zehnen sind aufgeschlossen, Heißwasser mit Regenduschen, WC´s dasselbe, alles gefliest, alles super gemacht. Obendrein gibt’s ne Küche vom Feinsten mit Backöfen und Ceranfeld sowie drei Waschmaschinen neuwertig. Und umsonst. Für uns aufgeschlossen, aber da ist nix zum Einwerfen. Heute jedenfalls die ganze Wäsche durchgewaschen, das entfällt also schon mal für Dimi, nur Ausdrucken unseres Tickets und PLF für Italien müssen wir dort. Also schon mehr Zeit Tsiporo-Time und Barbecue. Ionion war ja der beste CP auf unserer Tour bislang, doch dieser ist noch ne Ecke schöner. Kein Schwimmbad aber dafür die Küche, ansonsten quasi gleich, nur hier naturbelassener. Und für 15€ quasi geschenkt. Altchef besorgt noch Apfelsinen. Wir haben am Strand und vorne am CP den gesamten Müll eingesammelt.

Da kanns dann am 1.4. losgehen. Für uns als „Tester“ bereits 2 Wochen vorher, also wer nicht fragt, der nicht gewinnt. Wir bleiben bis Mittwoch, den 23.3., fahren dann nicht mehr über Igoumenitsa sondern direkten Weges zu Dimi, satte 290km. Wir werden voraussichtlich eine Woche bleiben, so daß wir am 30./31.3. zurückfahren nach Igoumenitsa für eine Tag auf dem Stellplatz und im Restaurant davor, Essen gehen (Tipp der Österreicher). Die Nacht vor Abfahrt vmtl. im Hafen Igoumenitsa, denn Abfahrt ist 6 Uhr morgens, Ticket ab 5 Uhr in Office dort einzulösen, also warum sollst du da noch für 18€ auf dem Stellplatz rumstehen, wo Du ohnehin nur aufs eigene Klo gehen kannst. So ist der Plan.

Bei Dimi gibt’s bestimmt auch noch ein paar Dinge zu tun. Hier ist der einzige Kontakt eine Deutsche (Sandra) aus BW mit „wild“rumänischem Straßenhund Jascha, die am Hafen versteckt in ihrem Phönix (älteres Alkovenmobil) „überwintert“. Eine erfahrene etwas spirituell angehauchte Alleineisende, aber wie gesagt, die macht das schon ein paar Jährchen. Sie ist hier im November wohl angekommen, und seitdem steht sie da vorne. Umsonst natürlich, aber ohne Strom mit ihrer ZerhackerToilette. Also bereits den ganzen Winter. Na der Spot ist nicht der Reißer, aber keine Ausgaben außer zu essen. Sie kommt aber täglich vorgelaufen zu uns hier vorne zum Strand, weil einerseits windgeschützter und halt ein Spot. Man kann schon mit ihr gut quatschen, und vmtl. genießt sie jetzt den sauberen Strand. Das hätte man eigtl. in den Monaten „der Einsamkeit“ erledigen können, halt ne halbe Stunde weniger Meditation, dafür aber die Natur auf diesem Stück sauber.

Zum besseren Verständnis, warum sie solange an diesem Platz geblieben ist, sei die Info, daß sich dort auch ein Rudel mit Mama und Junghunden aufhält. Und die kommen irgendwie jeden Morgen zu Besuch, „und das sei Grund genug“. Na ja die Hundeversteher haben dann dafür sofort Verständnis. Ihre Vorort-Bekanntschaften sind trotz der 4 Monate hier scheinbar sehr begrenzt. Auf alle Fälle gibt es vorne in dem Kaff einen kleinen Laden, da kriegste quasi alles von Zigaretten bis Gummistiefel. Das ist OK, gerade wenn man ohne etwas zu Rauchen angereist ist, sonst bei Lidl alles aufgefrischt. Nur Zigaretten oder Tabak verkaufen die hier eben nicht bei Lidl.  

Mittwoch geht’s weiter, bis dahin ist Ausspannen angesagt. Sylvie macht sich gerade für die Messe in Amsterdam klar, also Übernachtung und Zugfahrt. Sie wird für Haid im Mai für paar Tage dort aufschlagen, das passt mit Vermietung und sonst auch. Außerdem will sie mal wieder nen Joint rauchen mit den Kollegen. Das ist gut fürs Betriebsklima. Bis zur Fähre dann.  

Rückfahrt und Abschlussbericht

Nachdem wir uns vom letzten CP Nissos verabschiedet haben, der Chef nicht die vereinbarten 15€ pro Tag sondern nur 12€ kassierte und das von sich aus, der Vater des Chefs uns mit frischen Orangen und Zitronen im Kilobereich versorgt hatte, fuhren wir geplant am Mittwochmorgen hoch zu unserem Kumpel Dimi in den Norden Griechenlands.

Das Wetter sollte dort oben uns nun zumindest mit Temperaturen zwischen 14-20 Grad erwarten. Die Tour ging per Landstraße nach Ionamina, dort auf die Autobahn und direkt nach Veria. Immerhin Tagesstrecke von 290km. Angekommen bei Dimi bezogen wir Quartier im Womo in seinem Garten. Wir übernachteten auch weiterhin im Womo direkt vor dem Barbecue-Grillanbau, wo sich ohnehin das meiste Geschehen abspielt. Die zur Verfügung stehende Wohnung nutzten wir nur für das große Geschäft und um zu Duschen. Das Bett selbst ist nämlich nicht annehmbar, also die Matratze nicht mehr rückengerecht, wollen wir es mal so formulieren. Abgesehen davon hatten wir kein Hin- und Her-Geräume vom Womo in die Wohnung. Nach 5 Monaten hatten sich ja alle an die Abläufe im Womo gewöhnt. Alle hatten ihre Plätzchen für die Nacht bzw. für den Tag, das beziehe ich mal insbesondere auf die Hunde.

dieser arme Drops hat’s nicht leicht und wollte lieber bei uns sein – andere Geschichte!!!

Natürlich gab es Barbecue und alle Erfahrungen unserer Tour wurden analysiert. Auch die Nummer „Hauskauf in Griechenland“ wurde wieder aufgenommen. Letztlich wurde ein bissl Geld verschwendet für Anwalt und notarielle Vollmacht, denn es war tatsächlich kurz vor 12 bei 2 Objekten. Doch am vorletzten Abend, wieder mal beim Barbecue, mussten wir feststellen, daß Kumpel Dimi mit seinen Übersetzungskünsten und „wirtschaftlichen Zukunftsideen“ doch eher überfordert erscheint, und daher brachen wir kurzerhand die Hauskaufidee in „seinem Dorf“ ab. Grundsätzlich ist dies aber noch nicht vom Tisch, nur der Standort sollte eher südlicher auf der Peloponnes oder auch Küste südlich Igoumenitsa sein, und auf die Hilfe von Dimi würden wir eher verzichten, denn er ist mit seiner Landwirtschaft tatsächlich völlig ausgelastet. Wir wären für ihn eher eine Belastung und würden es nun alleinig umsetzen. Und Griechen, die einen unterstützen würden, findet man quasi ohnehin an jeder Ecke. Die Gastfreundschaft ist schon enorm, aber das gilt ja für viele südländischen Länder.

Wir waren dann abfahrfertig, hatten ein paar Kakibäume verladen, ein paar Resteinkäufe erledigt und machten uns dann auf Richtung Fähre nach Igoumenitsa. Es verblieben 2 Nächte bis zu Abfahrt. Zuvor ereilte uns ein Anruf der Fährgesellschaft Anek, daß unsere geplante Fähre „Olympic Spirit“ nicht fahrbereit sei und nun eine andere dafür fahren würde. Auf dieser sei aber ein „Camping on Board“, also im Womo gemeinsam mit den Hunden übernachten und ansonsten frei auf dem Schiff bewegen, nicht möglich. Stattdessen wurden wir ohne Zusatzkosten upgegradet und bekamen eine Außenkabine mit Fernseher, Dusche und Meeresblick incl. Hunde. Also anders als geplant, ähnlich wie die Touren nach Norwegen, nur halt 26 Std. Fahrzeit, deutlich länger.

Egal, in Igoumenitsa angefahren, vollgetankt, ging es zu dem 16km südlich gelegenen neu eröffneten „Stellplatz“ in Plataria. Dieser entpuppte sich als gewöhnlicher sehr kleiner Parkplatz am Ende einer Uferpromenade, mit Strom und wohl Entsorgung, doch ohne Dusche. Das für 18€! Eher keine Option, weil zu teuer für das Angebot. Es war auch kein Mensch dort. Es soll in dt. Hand sein, also die Erschaffer sollen „dt. Jungunternehmer“ sein. Also man kann wohl doch „Stellplätze“ in Griechenland aufmachen. Wir kehrten aber nicht dort ein, sondern gingen auf den CP Kalami, der noch näher an Igoumenitsa liegt. Offiziell noch zu, aber am 1.April öffnet er zur Saison. Wir waren einen Tag früher dran und durften natürlich wieder mal rein. Für 15€ mit Dusche angemessen, die Betreiber drei Schwestern und alle sprechen deutsch und sind supernett. Lage, Preis und Restaurant, was ab dem 1.April offen hatte, gegenüber „Stellplatz-Parkplatz“ für 18€. Strand säubern, Hundebesuch für Sylvie

und schwere Tauchbleie finden war gratis, also es kam nicht einmal Langeweile auf am letzten Tag. Wir waren auch die ersten Gäste im Restaurant im Jahre 2021 und hatten da unser Abschiedsessen. Abends um 19 Uhr nach dem Essen verließen wir den CP und fuhren zum Fährterminal vor. Abfahrt sollte um 6 Uhr morgens sein. Man kann direkt vor dem Terminal stehen und die Nacht verbringen. Aber auch ein paar LKW‘s stehen da rum und die Kühlaggregate laufen, wer kennt das nicht. Man kann auch mit den Hunden rumlaufen, im Terminal gibt es Pitabude und so etwas, auch in die Stadt sind es nur 5 Minuten Fußweg, nachts war es ruhig, und das Gute war, „Anek Lines hatte abends um 8 Uhr auf“, so daß wir unsere Bordkarten bereits abends völlig entspannt abholen konnten und nicht morgens um 5 Uhr in der Früh. Kurzes Frühstück um 5 im Mobil, Sachen für die Fähre gepackt incl. Wasserkocher und Zweitfrühstück, dann um halb 6 rein ins Hafengebiet (alles mit Stacheldraht gesichert „Flüchtlinge“) und ab auf die Fähre.

Vorwärts rein, eng eingepfercht wie immer, und in Italien am kommenden Tag um 9 Uhr da wieder rückwärts runter und raus. Auch mal etwas Neues. Nach 6 Monaten Griechenland durch Dörfer, Stränden, Gravelroad und Olivenplantagen fährt man so ein 7m Mobil aber wie einen PKW, auch wenn man nicht Berufskraftfahrer von Beruf ist.

Die Überfahrt verlief unspektakulär. Kein Gekotze, wenig los auf der Fähre (Vorsaison), nicht einmal der Duty Free Shop machte auf. Die LKW Fahrer zockten an den Automaten, alle aßen im Selbstbedienungsrestaurant, sogar wir. Das lohnt aber wirklich nicht, nur Du hast ja gar keine andere Wahl. Frühstück hatten wir ja noch mit, aber das Essen im Womo wie bei „Camping on Board“ viel ja flach. Vorteil der Kabine ist Dusche/WC direkt im Zimmer, kurzer Weg auf Deck für Hund und Mensch und Fernseher, aber nur griechische Kochsendungen. Nachteil ist kein Essen und sein ganzes Zeugs muss man mithochschleppen sowie später zur Ausfahrt wieder im Gedränge runterschleppen. Und normalerweise auch deutlich teurer als CP on Board, was ja in diesem Falle für uns nicht ins Gewicht fiel. Solange es CP on Board gibt, würde ich dies vorziehen. Gerade mit den Hunden.

die Jungs fandens nicht schlecht – Micha und ich schliefen dann unten:)

In Italien angekommen also Venezia, runter von der Fähre, vor zum Zoll, haben uns durchgewinkt (durchgewunken) und  auf Richtung Norden. Landstraße Richtung Bozen. Ist gemütliches Fahren, deutlich billiger da keine Maut anfällt, und auch km-technisch kürzer. Gestoppt beim Famila unterwegs, frisches Brot gekauft, und dort auf einen netten, perfekt dt. sprechenden jungen Italiener getroffen, der dort auch mit seinem AlkovenWomo hielt. Junger Familienvater, Expolizist nun Bademeister in Meran im Thermalbad, erhielt sogar Visitenkarte, obwohl nur 15 Minuten geplaudert. Der Plan war nun evtl. 1-2 Tage in Italien zu überbrücken, da das Wetter in Deutschland sich rapide verschlechtert hat. Sie sprachen von minus 8 Grad in Ehingen/Ulm und von -13 Grad auf dem Brenner. Sogar Schneefall war angesagt. Auf so ein Schneegerutsche hatten wir echt keinen Bock, insb. ohne Schneeketten und mit Sommerreifen.

Die Tour ist eigentlich mit Griechenland beendet, also jetzt noch etliche Tage in Italien ranzuhängen, war nicht unsere Absicht. Zuhause wartete genug Arbeit an den Häusern sowie Papierkrams mit Finanzamt und so nen offener Mist. Wir machten bei einer Pizzeria mit angebautem Stellplatz mitten im Ort Löweneck, Ristorante Veccia Fattoria halt. Für 15€ stehst du da mit Strom, Entsorgung, Wasser, Fernsehen, perfekt mitten vor dem Restaurant. Und die obligatorische Pizza für 7-9€ grandios. Den Wein gab es im Womo, gegessen wurde auch dort, geholt zwei Gänge Pizza 15m weiter oben, direkt heiß aus dem Holzfeuerofen des Restaurants. Und nett sind die da auch noch.

erst einen schöne Spaziergang, dann lecker Essen

Weiter dann am kommenden Tag über Brenner nach Ehingen, der Heimat von Sylvie, zu ihren Eltern. Der Brenner hatte zwar tagsüber minus 4 und Schneeregen, aber sonst war alles gut.

Uns kamen nur Unmengen an Womos entgegen, alle wohl auf dem Wege nach Süden. Das Wetter besserte sich von Tag zu Tag, 2 Tage Ehingen, Firmenbesuch von Sylvie bei ihrer Firma, Besuch vom Töpfer, Übergabe von Kakibäumchen, gemeinsames Essen und so weiter. Wir parkten bei Hans direkt unten vor der Garage, was viel sinnvoller und netter ist als bei der Firma von Sylvie in Rottenacker. Denn auf der Hinfahrt war dort oben die Straße aufgerissen und Riesenbaustelle. Insofern war das SuperOK bei denen, aber so ist es schon besser. Oben in Ehingen auf den Stellplatz beim Stadion, neee, dann gleich nach Italien zur Pizzeria.

Von hier aus ging es Richtung Hannover und ein Zwischenstopp in Bad Salzdetfurt für eine Nacht unmittelbar vor Hannover. 10 Plätze mit Strom, kosten 5€ oder so, Strom am Automaten 1€ für 6 Std., nett vor dem Thermalbad. Automat zum Bezahlen kaputt, also standen alle gratis. Außer der 1€ für Strom bzw. 2 bei uns weil ja 12 Stunden. Morgens um neun ging es dann rein zur Podbi in Hannover. Dort musste der Wagen von meiner Mutter Mercedes A-Klasse Bj 1999 abgeholt werden. Jedenfalls nach Übergabe von Papieren seitens Erkan und Austausch griechischer Geschenke sprang der Wagen geradeso eben noch an, hatte vorne einen platten Reifen und leuchtete in Reserve, also noch Sprit für maximal 5 km. Super, so erwartet man eine Übergabe. Obendrein vollgestopft mit all möglichem Zeugs, was sich später als Mist entpuppen sollte. Umgefallene Putzmittel, alte Werkzeugkisten, super alte Boxen, abgerissener Fensterheber, tolle Familienbilder, aber auch das Fonduezeugs und vier verschiedene Weingläser waren dabei. Sowie das von Sylvie bestellte Bettzeug für das Ferienhaus. Hier hat Eine einen völlig chaotischen sehr teuren Umzug abgewickelt. Entweder völlig überfordert oder arrogant ätzend nach dem Motto „nach mir die Sintflut .. und was ich hab, das hab ich“… Muttern jedenfalls jetzt im Altenheim, kommt so langsam wieder auf die Beine sowohl körperlich als auch geistig, gefällt ihr wohl ganz gut da, und ihre „Bude“ wird nun auch demnächst bald fertig, so daß sie ihre Jacke aufhängen kann und ihre Kekse auf einem Plastiktablett anbieten kann. Die Silbersachen sind ja an Fairtrade oder so in Hannover verschenkt worden. Großartiger Umzug! Und beinahe das Aus für die 88 Jährige. Das ist echte Fürsorge und Planung. Am selben Tag, also ein paar Schubladen gerichtet, die falsch zusammengeschraubt waren, den Schrank repariert, kaputte Birnen ausgewechselt, Geschirr in Griffweite eingeräumt, Ordner aufgestellt, die Gartenlampen eingesteckt und verkabelt, Eimer und Putzzeugs besorgt…

Dann ging‘s für Muttern zum Mittagessen und wir haben uns im Hagelsturm gen Mittag aus Hannover mit zwei Autos aufgemacht nach Norden zu unserem Haus. Mittlerweile für 100€ vollgetankt, Reifen aufgepumpt, und Auto fahrfertig umgeräumt, ich spreche jetzt nur vom Mercedes. In Hannover natürlich. Die Rückfahrt hoch verlief problemlos, keine Staus, keine Vorfälle. Jetzt nach 2 Wochen bereits den Großteil an Haus+Gartenschäden repariert und aufgeräumt, daß ich Zeit finde, diesen Abschluss zu schreiben.

Resümee:

Es war sicher nicht das letzte Mal Griechenland, das liegt an Griechenland selbst – Weite, tolle Menschen, Obst und Essen, ruhig und sicher, EU, viele Aktivitäten möglich Meer, Berge, Kultur…und Hunde (ein ganz spezielles Thema für Sylvie)

Überwintern könnte wärmer sein, aber das gilt wohl auch für Andalusien oder Portugal, Australien leider zu weit mit dem Womo bzw. die Brücke ist noch nicht fertig, d.h. im Dez/Januar ist meist um 17:30Uhr Feierabend draußen… einfach zu kalt, also nix mit dem Weinchen und Blick aufs Meer wie im Sommer… aber immer noch besser als im Norden im Nebel, grau in grau und nasser Kälte vor der Glotze

Sprache lernen, insb. wenn man etwas auf die Beine stellen will, besser alles selbst in die Hand nehmen und organisieren möchte, das vereinfacht anstatt zu verkomplizieren oder negativ zu überfordern oder verarscht zu werden. Und man versteht auch das Gastland deutlich besser. 

Eine Alternative zum Womo-Urlaub wäre tatsächlich Appartements an verschiedenen Spots anzumieten, kostenmässig käme es vmtl. auf dasselbe heraus, man hätte ein Auto zwecks Herumfahren zur Verfügung und könnte mehr Activities umsetzen an mehr Spots. In der Totsaison sollten sich gerade in den Urlaubsländern preiswert genug Optionen anbieten. 

wieder zu Hause – nach der Reise ist vor der Reise – mal sehen wo es als nächstes hingeht – NORWEGEN

Makedonien – bei Dimi Basislager- Festland Griechenland

Update 30.10.2021

So, wieder ein neuer Bericht. Fange ich mal chronologisch an. Nach angenehmer Fährfahrt 26 Std. kamen wir in Igoumenitsa an, fuhren runter, vor uns 2 Mobile aus Deutschland. Im ersten 2 Leute aus Mitteldeutschland, die bereits ein paar Mal im Winter für 6 Wochen jeweils in Griechenland waren, dann eine Berlinerin im besten Alter mit Hund, die hier Immobiliengeschäfte im Raum Saloniki machen will und absolut vom Fach ist. Mit dieser Deutschen habe ich die Visitenkarte ausgetauscht und Small Talk auf der Fähre geführt. Man weiß ja nie, wann man auf ihre Hilfe zugreifen sollte. An der Passkontrolle wurde das erste Mobil aufgehalten, wüst beschimpft, wie dämlich sie seien…. sie hatten das Corona-Einreiseformular nicht ausgedruckt geschweige überhaupt ausgefüllt, die Berlinerin genauso wie wir legten es dagegen vor, und der Zöllner laut schwenkend „seht ihr, alle Deutsche haben das, „ihr Deppen oder so ähnlich“ zu den Mitteldeutschen. Wir fuhren hinter der Berlinerin durch den Zoll, die erfahrenen Mitteldeutschen blieben zurück und werden vmtl. immer noch verhöhnt. Dann sind wir durch Igoumenitsa, ziemlich Verkehr und busy und schmutzig, „erinnerte eher an Mexico als an EU-Land“, meinte Sylvie. Dann sind wir die Bucht herum an den nördl. Campingplatz Drepano an einer Bucht mit Sandstrand.

Die Idee war dort erst einmal 2 Tage einzuchecken, um vom „Reisestress“ runterzukommen und zu akklimatisieren. Doch er will ADAC-Campcard nicht akzeptieren sondern nur Asci-Card, dann eben nicht. Abgesehen davon war es nicht so sauber, am Strand lungerten etliche wilde Hunde herum und Rinder rannten wild frei herum. Das eine oder andere Womo stand wild dort, also kein Problem, da aber ein starker unangenehmer Wind herrschte und die wilden Hunde Vorort waren, entschieden wir nach Telefonat direkten Weges erst einmal zu Freund Dimi zu fahren. Über die Autobahn, dort lernten wir das Mautsystem kennen, und nach 5 Stunden kamen wir in Stavros bei Veria an. Wir können mit dem Womo hinter dem Tor vor dem neugebauten Barbecue parken, haben Strom und sind aber in der unteren freien Wohnung eingezogen.

Dort wohnen wir jetzt bald eine Woche. Am kommenden Montag, also übermorgen werden wir für ein paar Tage nach Chalkidiki aufbrechen, das sind die drei Finger, hergeleitet von Poseidons Dreizack, westlich von Thessaloniki. Dann kehren wir wieder zurück hierher, um dann zu geeigneter Zeit Richtung Peleponnes aufzubrechen. Momentan haben wir 20° tagsüber und 10 Stunden Sonne, also in der Sonne im T-Shirt, abends wird es deutlich kühl bis nachts runter auf 6°. Obwohl Chalkidiki nur 120km weg ist, sind dort laut Info 19° und nachts 13°. Und in ca. einer Woche am 9.11. sind für hier, Stavros, tags 21° und nachts 18° angesagt. Wir werden sehen.

Was machen wir hier? Am ersten Tag musste ich mit Dimi durch das Dorf, Häuser anschauen, die verkauft werden sollen, seine bestellten Felder anschauen, im Dorf 50 Leute kennenlernen und wer alles in Deutschland war und dort gearbeitet hat. Nach Nummer 20 sahen dann doch irgendwie alle gleich aus. Der Ladenbesitzer schenkte mir kleine Flasche Wein, ein anderer stopfte mir Mandarinen in die Tasche, der dritte Sack voll Kiwis… anderorts sammelten wir 4 Tüten voll Wallnüsse… und Sylvie verspeist rund um die Uhr Obst, in Kisten sind Trauben hingestellt und was weiß ich.

Von den Kakifeldern habe ich frische Kakis mitgebracht, die esse ich auch. Mittlerweile weiß ich, wie man bewässert, was der Anbau kostet, Agraflächen-Unterschiede, Anbaumethoden….usw. Das harte Arbeiten, also das Sammeln auf den Feldern verrichten hier Albaner, die mit dem 3 Monate Visum hier im Urlaub sind, 8-10 Std. Arbeit=30€.

Ohne Essen und wenn ihnen Unterkunft gestellt wird, sind es nur 25€. Als ich beim Verladen geholfen habe, meinte der eine Albaner zu Dimi, „der Deutsche, also ich, „Chermanikos“, weiss schon, daß er nur 3€ kriegt“… wenn  der wüsste, nicht einmal die habe ich.

Wer jetzt glaubt, das ist Ausbeutung, der irrt, denn der griechische Mindestlohn beträgt 30€ für 8Std. Dann aber angemeldet. Niki, die Frau von Dimi, arbeitet 6 Tage die Woche, weil derzeit viel Arbeit, als Schneiderin für 25€ pro Tag 8 Stunden. Das ist irgendwie Verwandtschaft oder wie auch immer, jedenfalls geht sie um 7 Uhr aus dem Haus, fährt mit dem Fahrrad die 200m vor, und kommt um 4 Uhr wieder, Mo-Sa,… na immerhin, das sind dann im Monat 600€ … zwar nicht der volle Mindestlohn, aber eben Verwandtschaft… irgendwie so eben..

Am zweiten Tag dann war Namenstag von Dimitrios. Und Namenstag wird hier gefeiert wie bei uns der Geburtstag, der hier wiederum so gut wie keine Bedeutung hat. Also wurde im Barbecue um 14 Uhr der Grill angeschmissen und aufgetischt. Zu Beginn waren wir 12 Personen incl. uns

es wurden nie weniger, sondern blieb quasi konstant, obwohl die ersten nach 2 Stunden gingen, dafür kamen andere. Bis 23Uhr nachts ging das so. Die jungen können Englisch, die Alten evtl. deutsch, wenn sie denn mal in Deutschland gearbeitet haben. Viele in Hannover, wohl der Partnerstadt, aber auch Köln, Regensburg und Ruhrpott.    

Aufgetischt wird Massen an Fleisch, also der Grill lief sehr lange. Dazu gibt es einen Thermobehälter, in dem das Fleisch abgelegt wird. Wenn man es rausnimmt, ist es immer noch heiß wie vom Grill. Es herrscht nie Mangel, kein Nachschubproblem. Dann natürlich Tomaten, Gurken, Auberginenmuss, Zwiebeln, Feta (Schafskäse), Pommes Frites, Pita-Brot, normales Brot… und nicht zuletzt Trinken ab 14 Uhr… Retsina mit Cola, Tsipouro (Brand aus Traubenresten) in Kreta heißt das Raki) mit Wasser (wird eben nicht weißlich, da kein Anis drin ist wie beim Ouzo) oder eben normalen Wein. Nicht zu vergessen Frappe oder Mokacaffee (arabischer Cafe in kleinen Tassen). Und zwischendurch oder besser am Ende süßes Gebäck, Blätterteig in Zucker getränkt. Wenn du noch kein Diabetes hast, danach sicher. Ich hielt mich nach dem einmaligen Essendurchgang an Wein.

Der Mittwoch, der dritte Tag, war dann Begehung mit Sylvie und Hunden durch Stavros. Ein lehrreiches Training für Hunde und Mensch. An nahezu jeder Hauspforte oder Zaun standen wild bellende Hunde. Wilde Katzen flitzten an jeder Ecke herum. Und in der Stadt dann, dort wo die Cafeterias sind, die wilden Hunde. In den Wohngegenden eher selten, aber dort wo Essen verkostet wird oder in Touristencentren, wie Vergina (Geburtsort von Alexander dem Großen) 40 km weg, am Stausee, wo Parkplätze sind…

Spaziergang abgebrochen, da ein Rudel Straßenhunde auf uns zukam

also dort wo Leute Essen wegwerfen oder die Jungs auch füttern. Also die erste Begehung war quasi ein Spießrutenlauf für Mensch und Hund. Jetzt nach ein paar Tagen haben wir die Erfahrung gemacht, „sie hauen eigtl. ab, wenn wir sie fortschicken, also der Mensch“. Bei einigen bilden sich Rudel oder Einzelhunde, die einem dann folgen bzw. uns. Da hilft eine Wasserflasche, mit der man spritzt oder man beugt sich runter auf die Straße, tut so, als ob man einen Stein werfen will, dann flitzen die meisten ab. Therapie für Fella, denn irgendwann lohnt kein Bellen mehr, völlige Reizüberflutung. Ole „guckt nicht einmal mit dem Arsch hin“. Nur einmal im Ort, Mitte des Ortes, wechselten wir die Straßenseite oder drehten ab, denn da sitzt der Rottweiler. Der alte Oberboss von allen. Das war sogar Dimi zu riskant und wir nahmen einen kleinen Umweg. Ich denke es liegt daran, daß die Griechen eher zu freundlich sind. Also eher hart nach außen gegen Tier und Umwelt, doch eigtl. füttert fast jeder die Jungs und eingeschläfert wird auch keiner, solange er nicht Ärger macht. Natürlich „Kacke weg machen“, gibt’s hier nicht. Überraschenderweise sehen die wilden Hunde hier ziemlich gut genährt aus, will nicht sagen fett, aber nahe dran. Auch nicht mit Zecken übersäht oder so.

Gut, hier landwirtschaftliches Gebiet, also Essen und Wasser ist genug da. Evtl. ist das dann auf der Peleponnes anders. Auf alle Fälle ist es spannend für Hundebesitzer. Ängstlichen Hundebesitzern eher nicht zu empfehlen.   

Wie gesagt, die liegen hier einfach so auf den Bürgersteigen rum… hier mal einer, dem ein Bein fehlt, vmtl. abgebissen oder abgefahren… da geht man einfach so drüber hinweg, die rühren sich nicht. Mit den eigenen Hunden natürlich dann nicht, sondern so wie oben beschrieben. 

Am Donnerstag war dann Feiertag, da wo Griechenland zu Mussolini Nein „Ochi-Day“ gesagt hat, als dieser hier im zweiten Weltkrieg einmarschieren wollte. Sie hielten 21 Tage stand. Auch in diesem Ort wurde gekämpft. Die Italiener packten das nicht alleine, also schickte Deutschland Truppen, um zu helfen. Erst dann gaben sie auf. Die Nazis wüteten in Griechenland ziemlich übel. Ganze Dörfer wurden platt gemacht und egal ob Mann, Frau oder Kind wurden teils abgeschlachtet.  Nazis zwar, aber das waren eben auch deutsche Soldaten. Also die Deutschen. Bewundernswert, daß die Griechen eine der ersten Nationen waren, die Deutschland nach dem Krieg die offene Hand reichten,  und so Frieden sowie schnelles Verzeihen ermöglichten. Noch faszinierender, wie auch gerade die Alten, doch so gastfreundlich und gerade eben den Deutschen gegenüber sind. Das habe ich in anderen Ländern noch ganz anders erlebt, wenn man Richtung Norden schaut. Ich weiß auch nichts von ewigen Entschädigungsgeldern oder Forderungen, das sollte man bei Griechenland positiv miteinpreisen.

Jedenfalls bedeutet National-Feiertag freier Eintritt in Museen und eben auch für uns kostenfrei die Vergina-Grabstätte besucht, daher waren wir am Donnerstag dort,

und anschließend? …. Was wohl?… Barbecue, nicht ganz so üppig wie am Namenstag, aber im Prinzip dasselbe…

Freitag holten wir dann die von den Albanern in Kisten gesammelten Kakis vom Feld ab… von denen sind etwa 30 Leutchen im Dorf und die sind echt gefragt.. Zwischendurch solche Erkenntnisse wie „auch hier wird geblitzt“, aber wie in nordischen Ländern, es wird vorher davor gewarnt. Eigentlich gibt es nur ein Land, nämlich Deutschland, wo nicht gewarnt wird und so das staatliche Raubrittertum immer zuschlägt. Hier ist ein Schild „großer schwarzer Punkt und ein kleinerer daneben“= d.h. unmittelbar demnächst Blitzer. Die können aber auch mit Radarpistole zwischendurch blitzen. An Geschwindigkeitsregeln hält sich so gut wie keiner, daß man immer das Gefühl hat, störend im Verkehr zu agieren, immer wenn man sich an die Regeln hält; besonders nervend wenn ein LKW-Brummer hinter einem an der Stoßstange klebt. Das für uns Ungewohnte ist, daß die Kameras von hinten blitzen. So sind die Kästen nicht direkt mit Kameralinse auszumachen. Laut Dimi haben sie früher auch von vorne geblitzt, das hat aber dann zu „Mord und Totschlag“ geführt, weil bei den zugeschickten Bildern ständig jemand mit fremder Frau oder Mann, quasi bei Fremdgehen auf frischer Tat, abgebildet war. Seitdem eben nur noch von hinten. Bei einer Fahrzeughalterhaftung ist es auch egal, weil dieser haftet und bezahlt, nicht wie bei uns der Fahrer.

Heute waren wir länger bei Lidl, Preise eruieren und auch bei Shell volltanken, so daß wir am Montag ohne Anzuhalten in unser Zielgebiet durchrauschen können. Dimi ist heute mit Frau und Onkel nach Saloniki, um Wohnung/Studentenbude für seine kleinste Tochter, die eine Physiotherapieausbildung macht, zu renovieren. Musste umziehen, weil notwendig. Noch 2 Jahre dann ist sie fertig.

Morgen dann Sonntag, da haben alle dann auch frei. Die zweite Rutsche Kaki-Ernte ist in einer Woche geplant. Da werden wir vielleicht wieder da sein. Wen es interessiert, der Albaner kriegt 3€ die Stunde fürs Sammeln, das Kilo Kaki kostet den Ankäufer 0,30€, der es wiederum an Lidl verkauft. Bei Lidl kosten Dimis Kakis kommende Woche im Angebot 2,31€ in Griechenland. Seine gehen tatsächlich zu Lidl und bleiben auch nur in Griechenland. In Deutschland kostet so ein Ding, richtig gehört eine ca. 0,40€. Die sind irrelang haltbar, können durch die harte Schale auch transportmässig echt was ab, im Keller gelagert halten die jetzt gesammelten bis März, und schmecken wie ein Mix aus Birne und Apfel und Honigmelone leicht süßlich. Ich, kein Obstesser, esse die. Und die schmecken. Einfach mal eine kaufen. Bei Lidl sind Preise hier zum Teil ähnlich wie bei uns, Pizza sauteuer 4€, griechischer Honig das Kilo 3,99€ und der Liter Diesel 1,56€. Das gute Zeug ohne Bakterien Zusätze. Also für uns völlig OK, für den 30€ für 8 Std. Verdienenden ziemlich hart. Aber die Griechen meckern nicht. Das ist eben so.  

die Griechen sehen alles etwas lockerer, man trinkt Frappe und nimmt’s wie’s kommt

Update 06.11.2021

Er wird mal wieder Zeit für den nächsten Zwischenbericht. Gegen unsere ursprüngliche Planung für ein paar Tage nach Chalkidiki, drei Finger östlich von Saloniki, zu fahren, sind wir nur am Sonntag letzte Woche zu einem Tagesausflug ans Meer Richtung Katerini gefahren. Auf der Landstrasse sind es knapp 44km. Durch einige Dörfer mit holpriger Straße kamen wir nach Alyki oberhalb von Katerini an einen Sandstrand und einem Hafen für Muschelarbeitsboote und kleinem Privathafen. Dort angekommen standen ein Bimobil und 2 Vans herum. Van-Life, die neue Bewegung, daß sich junge Menschen nach dem Abi oder Studenten einen „olllen“ Transporter oder Van kaufen und aufs Notwendigste beschränkt als Womo umbauen, ist allgegenwärtig. Auch die beiden Vans waren mit ca. 5 Leutchen besetzt, keiner älter als 22 Jahre und natürlich Deutsche. Später tauchte noch ein Dritter auf, ein Holländer-Päärchen. Man steht einfach am Strand unweit von den Hafenanlagen, wo sich 100 griechische Angler aufhielten.

Vorab, gefangen hat wohl keiner etwas, also ich hab jedenfalls nix gesehen mit dem Fernglas. Eine Außendusche hielt sogar Frischwasser bereit. Wild stehen ist das Motto, für die Van-Life Bewegung ohnehin quasi Pflicht, weil das Budget eben nicht mehr hergibt. So sollen sich laut Informationen auf der Peleponnes, wo wir ja im Dezember-Januar hinwollen, hunderte davon zur Zeit aufhalten. Wir werden sehen. Ein negativer Effekt ist sicher, daß diese Vans oft nicht über ein WC verfügen, sondern nur Matratze und Gaskocher und natürlich Handy und Tablet an Bord haben. Sie müssen gezwungenermaßen in die Wildnis kacken. Und das tun sie auch. Denn öffentliche Toiletten sind absolut Mangelware. Beim Walk mit den Hunden nahm ich Kontakt zu dem Bimobil-Fahrer auf, der sich als Uwe aus Aurich und ehemaliger Vollzugsbeamter outete. Er bat mich, die am Strand liegende, bereits tote und verwesende, Schildkröte „Karetta Karetta“ in ein von ihm zuvor tief ausgegrabenes Loch zu transportieren. Das tat ich.

Bereits im Rentenalter lebt er seit 2 Jahren ununterbrochen im Bimobil, teuer ausgestattet, und zufällig beim selben Händler in Elmshorn erstanden, da wo auch unser Womo herkommt. Seine Erfahrungen und seine Erzählungen ließen kein gutes Haar an der Firma. Unsere Erfahrungen waren anders. Wahrscheinlich hatten wir nur Glück bei unserem Kauf. Er legte 140000€ für sein Gefährt hin, dafür könnten wir unseres, größer und quasi neu, 3,5 x kaufen. Er hält sich im Sommer im Norden wie Dänemark, Schweden und Norwegen auf, im Winter eben jetzt hier in Griechenland. Er ist auch auf den Weg nach Süden zur Peleponnes.

Tagsüber konnte man sich noch draußen aufhalten, abends kamen dann die Moskitos in Schwärmen!!!

Wir verbrachten den Abend bei 2 Flaschen Wein und bei uns im Womo sitzend, tauschten Adressen  aus, und sind nach wie vor in Kontakt. Treffen ihn sicher später im Süden wieder. Er bekam von uns 4 Kakis geschenkt. In Zukunft haben wir eine ganze Kiste davon an Bord. Problem an dem Platz war, daß ab Sonnenuntergang Horden von Moskitos auftauchten. Daher saßen wir trotz guten Wetters im Womo beim Wein, weil draußen ging gar nix mehr.

Nach einer Nacht dort fuhren wir weiter, legten einen kurzen Angelstop an einem schönen Strand ein

und vor nach Katerni, schauten uns um, bei Lidl vorbei und dann gings zurück zur Basis zu Dimi. Es gab noch zuviel zu bequatschen.

Heute Samstag geht’s für Sylvie und Dimi nach Edessa, dort wird für Fa. Haid ein griechischer Kunde aufgesucht und einiges über den griechischen Markt beredet. Ich werde hier bleiben mit den Hunden und vmtl. den hier jetzt begonnenen Bericht fertigstellen.

In unserer Basis-Wohnung kann man alles wieder auf Vordermann bringen

Zuvor besucht Sylvie auch wieder alleine, eine „Hundelady“ Dimitrea, also eine Frau im Dorf, die sich privat um verletzte, vergiftete oder herrenlose Hunde kümmert. Sie werden verwahrt, gepflegt und aufgepäppelt. Sie war gestern zum Umtrunk, hat viele Infos und Geschichten. Mit selbstbeigebrachtem Englisch und mit Google-Übersetzer ist sogar Kommunikation für Sylvie mit ihr möglich. Für Schule war sie früher etwas zu faul, wie sie sagte. Sie macht sonst noch Honig als Imkerin, hat wohl auch ein paar Kaki-Felder… sie finanziert ihr „Hobby“ völlig ohne Hilfen. Es gibt scheinbar einen Kontakt nach Deutschland, der versucht, manch nicht vermittelbare Hunde in Deutschland unterzubringen. Ansonsten versucht sie die Hunde hier in Griechenland an den einen oder anderen zu vermitteln. Das ist aber außerordentlich schwierig. Und da wären wir beim Hundethema. Sie hat zur Zeit meines Wissens nach etwa 9 Hunde in „Pflege“ sowie drei eigene. Sylvie geht heute Mithelfen, also Füttern und so weiter. Es werden sicher einige Bilder folgen. Die mitgebrachten Utensilien aus unseren Privatbeständen wie Leinen, Halsbänder, Gurte… sind nicht wie geplant an die Hundestation in Kalamata ausgeliefert worden, sondern bereits hier an Dimitrea verschenkt seit gestern Abend. Die Griechen selbst haben kleine Hunde im Haus, so wie auch Dimi einen Pisser oben bei sich hat, die großen sind auf dem Hausgelände angekettet oder hinter den Zäunen zur Bewachung. Spazieren gehen sieht man so gut wie Niemanden mit den Hunden. Kacke wird nicht weggemacht und Trinkgeld gibt man auch nicht. Das hat zwar nix mit Hunden zu tun, aber viel mir gerade so ein.

Und schwarze Hunde sind so gut wie gar nicht vermittelbar. Und jetzt wo sie es gesagt hat, denken wir drüber nach, wie viele schwarze Hunde wir gesehen haben. Uns fällt nur ein kleiner Welpe ein. So, und nun erklärt sich auch, warum uns hier die Leute einerseits bewundernd und lobend „was für feine Hunde, und das Fell so glänzend (ob wir sie jeden Tag baden, eine ernstgemeinte Frage) und so brav begegnen, andererseits nie kam „und so schwarz“. Schwarz gilt als Farbe des Todes. Als doch griechisch-orthodox geprägtes Land ist also ein schwarzer Hund quasi ein NO-GO.

Ich interpretiere das jetzt so; wir mit den beiden auffällig schönen und gepflegten Hunden fallen dadurch extrem auf, an der Leine spazierend, sind sicher Abgesandte des Teufels.

Ein wenig übertrieben vermutlich. Aber wenn die Rolläden runtergehen würden beim Vorbeigehen, würde es Zeit, die Kurve zu kratzen. So ist es nicht, sondern die Leute im Cafe hocken und beobachten uns , fangen an zu Quatschen über uns, das bemerkt man schon. Aber eben nicht negativ. Und es gibt nach wie vor die Straßenhunde, in der Regel alle mittelgroß und aggressiv bellend, wenn wir mit unseren unterwegs sind. Wenn man auf sie energisch zugeht, hauen sie aber ab. Oder mit Wasserflasche spritzen hilft auch. Bis jetzt. Auch am Strand tigerten welche rum, oft in Rudelgrüppchen. Na klar, die Van-Life Bewegung ist tierlieb und nicht nur die, füttert und gibt Wasser. Die Hunde würden ansonsten bestimmt verhungern. Deswegen gibt es ja auch so viele.

Die anderen Tage verbrachten wir mit einem Besuch in Veria, einer der ältesten Städte Griechenlands, 60000 Einwohner groß, busy. Waren Einkaufen in sog. Chinesen-Kaufhäusern. So etwas wie bei uns Kik, aber ein Kik für alles. Da findest du Technik, Haushaltskram, Werkzeug, Klamotten, Taschen… und alles für chinese-Preise. Da reicht dann auch der Stundenlohn von 3€.  Wir gaben einen Tageslohn von 30€ aus, haben dafür im Gegenzug ich= neue Lederbrieftasche, eine Angel, Sbirolino, LED-Stirnlampe und Sylvie=neue Umhängetasche, Maskara, Doppelhundeleine… bestimmt irgendetwas vergessen.

und blitzsaubere glänzende Böden, hier jedenfalls keine Reinigungsprobleme

Dann war die zweite Kakiernte, die heute hoffentlich abgeholt wird vom Aufkäufer.

Bäume geschnitten bei Schwiegermutter, Grappa trinken beim „Rebell“, Häuser anschauen, die verkauft werden sollen, Umtrunk Tsipero abends in Cafeteria (nur für Männer, Frauen bleiben zuhause) und Labern mit Bürgermeister und anderen zum Teil 10 Worte Deutschkönnern … so wie mein Griechisch… So ein Tsipero als Raki, in Miniflasche serviert mit Flasche Wasser und etwas Geknabbere auf den Tisch kostet sage und schreibe 1€ pro Person. Kein Trinkgeld.

Für die Frauen auch etwas, Frappe oder frigo Cappucino, mit Flasche Wasser und Schokoladenhörnchen für 1,50€. Im Cafe natürlich mit Bedienung. Das dann tagsüber in Veria zum Beispiel. Ansonsten werden besprochen Themen wie landwirtschaftliche Flächen, Hauspreise, Autos…. usw…. Sylvie konnte sogar den Fernsehbericht über die Kollegin Sara im Fernsehen verfolgen, ich auch das Dortmund-Debakel gegen Ajax dank griech. Hacker, die es ermöglichen jeden, also ich betone jeden, Sender frei auf dem Computer zu sehen. Morgen dann wieder Barbeceu, also Sonntag, und dann geht es wirklich für ein paar Tage nach Chalkidiki. Im Gepäck der Selbstgebrannte 1,5l Tsiporo, das 1Kilo-Glas Honig, Kiste mit Kakis und Quitten, Kiwis, Äpfel und selbstgemachtes Zuckerzeugs von Schwiegermutter.

Update 13.11.2021

Vorab muss ich etwas korrigieren, nämlich daß die Kakis, die hier Lotos heißen (hergeleitet von Lotosblüte), lediglich 1,30€ kilo bei Lidl kosten. Damit relativiert sich das Preisgemenge und der Gewinn des Discounters ist doch nicht unverschämt hoch, eben nur hoch. Dafür trägt er auch das Verkaufsrisiko und wie wir festgestellt haben, sind die Kakis bei den Griechen nicht so angesagt wie bei den Deutschen. Des Weiteren haben wir festgestellt, daß jeden Donnerstag „shell-Discount“ Tag ist. Dimi erwähnte so etwas beiläufig, wusste aber nicht wann. Also tankten wir für 1,59€ Liter anstatt 1,51€ tags zuvor. Das passiert aber nicht wieder, jetzt wissen wir es und können es auch unseren Urenkeln noch erzählen, Donnerstags ist Tanktag….Wem?….

Weiterhin war Sylvie anderntags wieder bei Dimitria, der Hundefrau aus Stavros, um gemeinsam mit einem Helfer eine Hündin einzufangen, die immer wieder geschwängert wird und den Nachwuchs auf die Straße zum Überleben wirft. Darunter leidet so ein Hund auch, denn die Jungen sind ja kaum zu ernähren und daher überleben viele auch nicht das erste Jahr. Das taten sie, fuhren dann mit eingeladener Straßenhündin nach Veria, wo ein deutsches Team aus München für 1 Woche Sterilisationen im Akkord durchführt.

von groß bis klein, beim Hundeheim in Veria

Das Ganze wird über einen Verein namens TierInsel – Umut Evi e.V. durchgeführt und finanziert, mithilfe einiger weniger Hundehelfer der Kommune Veria. Im Frühling geht’s dann nach Mittelgriechenland. Früher auch in die Türkei. Das Konzept leuchtet mir persönlich ein und ist vmtl. die einzig wirklich greifende  Maßnahme, die langfristig etwas bringt. Die würden sogar von mir eine Spende kriegen. Angefangen hat es bereits, denn Sylvie hat  den dortigen Ärzten eine Kiste Kakis mitgebracht. Und die haben sich richtig gefreut. Und Sylvie hat neue Adresse. Nun haben wir auch Atropin an Bord, das man den Hunden bei Vergiftung spritzen kann. Das hatte uns zuhause die Tierärztin verweigert, denn wir könnten damit schließlich auch die Schwiegermutter unter die Erde bringen. Aber es kam nicht von den deutschen Ärzten. Was hab ich vergessen, nur Barbecue wie immer sonntags, abends bei Moskitos und 14 Grad und Kaki-Schwachsinns-Arbeitstherapie. Die ganzen aufgeladenen Kakikisten, 3 Tonnen, mussten alle abgeladen werden und dann jede einzelne Kaki „beschnitten“ werden und dann der ganze Scheiß wieder aufgeladen werden.

In 6 Stunden verrichteten wir dies incl. Frauen und 2 albanischen Minderjährigen (5€). Und das war meine letzte Kakikiste, die ich hochgehoben habe, und Griechenlands Wirtschaftsmisere ist auch nur durch Sterilisation aufzupäppeln.

So jetzt zur Chalkidiki-Tour. Wir fuhren Montags los, geradewegs Landstraße nach Saloniki, umfuhren die Mautstation zufällig, weil wir bei einem Lidl stoppten, um frisches Brot mitzunehmen. Denn von da gings nicht wieder auf die Autobahn, sondern erst später und da waren wir an der Mautstation vorbei. Bis auf den ersten Finger Kassandra. Wetter ist immer sonnig,  jeden Tag, und nachts so um 12°. Jetzt Mitte der Woche stürzen die Temperaturen auf 6° nachts ab für ein paar Tage, da geht es nicht mehr ohne Heizung. Tagsüber aber im T-Shirt unterwegs, die Griechen nicht, die im Winterpullover. Soll aber wieder wärmer werden, und egal, wir machen uns demnächst ohnehin auf den Weg nach Peleponnes. Noch Edessa, Sylvies Arbeitstermin, noch einmal Hundefrau,

noch einmal Barbecue und das war es dann auch hier oben im Norden.

Also weiter zur Tour. Kassandra, ist am meisten vom Tourismus geprägt, oder sagen wir ausschließlich. Alles hat zu, kein Campingplatz offen, kaum ein Laden oder Cafeteria, und die Orte selbst, tot. Ein paar Handwerker, vmtl. aus Saloniki, die abends um Fünfe abhauen, das war es. Das Gute daran, du kannst Dich wirklich überall hinstellen, niemanden interessiert es, und wenn‘s bei einem 4-Sterne-Hotel ist. Die Strände hast Du für Dich allein. Abends taucht dann manchmal ein Angler auf. Die angeln hier quasi nur nachts. Doch meist ist um 9 Uhr Schluss, weil dann wird’s den Griechen zu kalt. Und nicht nur denen. Und Du hast die zurückgelassenen Straßenhunde, die jetzt niemanden mehr haben,

im Sommer bei Touristenmassen sieht es ganz anders aus. Und Katzen, die in und um die Mülltonnen hausen. Mülltonnen und Müllcontainer gibt es zu Hauf. Mülltrennung natürlich nicht, Pfand ja sowieso nicht. Und da die 20 Meter zum Müll zu weit sind, schmeißen viele (ich will es mal freundlich ausdrücken), den Müll einfach aus dem Auto oder an den Strand. Unglaublich wie viele schöne Strände so verkommen und verdreckt aussehen. Und niemand schert sich darum. Das gilt für nahezu alle Strände bislang. Es müßten sich doch in Griechenland so Müllsammel-Aktionen von der Schule oder der Kommune organisieren lassen. Ruck-Zuck sieht es ganz anders aus. Das beste Beispiel ist der kleine Ort Kalamitsi auf Sithonia, mittlerer Finger, der sieht Picobello aus. Da haben wir sogar die letzten 2 Plastikflaschen und die letzte Dose Cola eingesammelt, weil es einfach sauber und ein tolles Panorama in der Bucht war.

Dort übernachteten wir unter anderem. Dagegen in Sykia, langer Strand und viele geschlossene Campingplätze, völlig runtergekommen und absolut verdreckt. Da willste nicht im Winter bleiben und erst recht nicht im Sommer beim Massentourismus. Auch Nikiti war schön, größter Ort auf Sithonia. Dort fuhren wir an den zentral gelegen Hafen, fragten nach Strom und kauften eine 12€ Karte. Mit der sind die Terminals zu betreiben, an denen die Boote angeschlossen sind oder auch Frischwasser zu erhalten ist. 30l = 9Cent. Strom ganze Nacht, Heizlüfter, Fernseher, Toaster, Kaffeemaschine, alles aufgeladen= 2€. Und das sind alle Kosten, keine Standgebühren. Diese Karte wird dann wieder mit dem Guthaben reloaded und ist bei weiteren Häfen in ganz Griechenland zu benutzen. Es sind auch welche auf der Peleponnes. Geht also nicht verloren das Guthaben. Besser geht ja gar nicht.

Ist ja eigtl. nicht für Womos vorgesehen bzw. haben wir es eingeführt.  Ist aber quasi die einzige Möglichkeit an Strom zu kommen. Und wir waren dort willkommen, uns grüßten Angler, Fischerboote-Besatzung und Angelo, ein deutsch sprechender ergrauter Grieche mit Zipero-Flasche. Mit diesem musste ich gleich nach Ankunft 2 Std lang “Medizin“ zu mir nehmen und Geschichten über Familie und deutsche Politiker anhören.

Er war sehr gut informiert. So richtig schlau bin ich aus ihm nicht geworden. Sieht aus wie Onassis, abgestürzt durch seine „Medizin“, hat irgendwie den Boden unter den Füssen verloren. Fuhr verbeulten Opel mit dt. Kennzeichen, hatte größte Baufirma auf Sithonia, war erster Hafenmeister, in der Politik auch, hat ein Pferd zu betreuen vom Enkel, eine dt. Exfrau in Hessen und kennt persönlich Politiker Rau, Steinmeier…. und hat noch mehrere Ländereien, die er seinen Enkeln versprochen hat. Oder alles nur Schmarrn, würde ein Bayer sagen.

Jedenfalls hat uns erster Finger nicht gefallen, weil zu touristisch und viele Orte liegen hoch. Von da aus geht’s steil und eng runter ans Meer, um dann festzustellen, „nee das is nix hier“… und dann die ganze Scheiße wieder rauf… dafür ist unser Mobil nur begrenzt geeignet und es kommt kein Spaßfaktor auf. Glaube auch mit einem Van hätte ich da keinen Bock drauf. Auf Sithonia ging es auch ein bissl bergig zu, doch ansonsten viel angenehmer. Mittlerweile auch mal die Angel ins Wasser geschmissen. Aber nix, weder Calamaris noch Fisch. Habe andere Angler beobachtet. Also Einheimische, die angeln hier wie verrückt, bauen Gerätschaften auf, drei Angeln, ziehen dann halbe Stunde später an neuen Standort. Aber wie einer etwas gefangen hat, hab ich noch nicht gesehen. Obwohl ich die quasi mithilfe des Fernglases observiere, will mir ja was von den heimischen Anglern abschauen. Doch einmal, da hatte ein Junger mit drei aufgebauten Angeln  wie beim Schießstand, einen Treffer. Aber Englisch, nee, Angler können ausschließlich nur Griechisch, bis jetzt. Aber anschauen durfte ich mir den, so mit Finger und Füßen kommuniziert. „kalo“ sagte ich, „poly kalo“ sagte er, und ich ging zum Womo zurück. Dachte nur OK, der Fisch war ca. 20cm lang, bräunlich, evtl. ein goldener Fisch. Denn von dem würde nicht einmal Fella satt, geschweige 2 Erwachsene. Ach so, ich muss noch übersetzen. „Gut“ sagte ich, „Sehr gut“ sagte er.

Ich vermute, die Angler füttern die Fische durch die reingeworfenen Köder, damit diese wachsen und von den Anglern in Norwegen wieder rausgeholt werden. Dort wirft man die Angel raus, um einen Fisch rauszuziehen, nicht um zu füttern. Nur als Erklärung für die unwissenden Nichtangler. 

Jetzt sind wir gerade in Lerissos beim dritten Finger mit Fernblick nach Troja oder heutige Türkei. Denke heute Samstag oder morgen geht es zurück zu Dimi, dann aber bald los auf richtige Tour in Richtung Peleponnes.

Noch anzufügen ist, daß wir hier an einem absoluten ruhigen langen Sandstrand nördl. von Lorissos übernachtet haben.

Abends versuchte ich mein Anglerglück.

Es kamen zwei weitere Griechen mit PKWs dazu. Aber niemand hatte wirklich einen Biss. Wo ich bereits aus Kältegründen abgebaut habe, hat der eine wohl einen Octopus rausgezogen. Darauf hat er aber nicht geangelt. Um uns rum sind ein älterer kräftiger Rüde und zwei schwarze Labradormixe, vermutlich aus einem neuen Wurf. Einer ist noch winzig so 4-5 Monate alt. Heute Morgen zum Frühstück stellte ich ihnen Wasser und zwei Schalen mit Trockenfutter von Lidl, dort gerade der 2 Kilosack im Angebot für 1,39€, hin. Es begann das große Fressen. Der Winzige wurde per Hand gefüttert. Danach schmissen sie sich in die Morgensonne mit voller Wampe und wirkten völlig relaxt. Wir gingen mit unseren beiden zur Morgentoilette raus, sie bewegten sich gar kein Stück. Auch unsere waren völlig relaxt, ein bissl Jaulen.

Unser größtes Problem ist tatsächlich das Verbringen vom Grauwasser, also unser Wasser vom Abwaschen und Zähneputzen, sowie das Klo. Es gibt lediglich Entsorgungsstationen auf den Campingplätzen, die ja alle zu sind. Als wir bei der Tankstelle, wo wir teuer tankten, fragten, ob wir diese entsorgen dürften, kam ein freundliches Ochi. Der Tankwart konnte Englisch und sagte „ja, das ist ein Infrastrukturproblem“. Also was macht man. Man lässt es ab das Grauwasser, da wo es vermeintlich niemanden stört. Bei dem Müll überall hat man nach dem zweiten Mal kein schlechtes Gewissen. Es ist ja eigtl. nur Wasser. Dasselbe passiert mit der Toilette. Viele haben sog. Trocken-WC, wir leider nicht. Wir verzichten aber auf Papier bzw. das Papier für den Hintern geht in eine Tüte, wie sonst in den Häusern und Gaststätten auch. Einmal fanden wir ein Autobahn-WC. Da wir aber hier nie Autobahn fahren, entfällt diese Möglichkeit. Also bei einsamer Bergüberquerung, anhalten und in die Natur. Ist ja auch nur Kacke wie von den Hunden. In den Bergen summt es unglaublich, denn an jeder freien Ecke stehen Bienenkästen. Die tun aber auch nix beim Entleeren. Schade, daß solch Infrastruktur den nördlichen Ländern vorbehalten ist. In Schweden ist an jeder Ecke eine Entsorgungsstation zugänglich, frei und meist kostenlos. Öffentliche WC`s gibt es hier in Griechenland so gut wie gar nicht, und wenn Du mal eine findest, dann betrittst Du die nur unter Waffengewalt. Sonst ist alles gut. Nur kleinere Probleme, bei mir mal der Rücken nach „Schwachsinns“Kaki-Verladeaktion und bei Sylvie mal in  die Schulter gezogen, nachts den einen Ort verlassen, weil es zu regnen begann und wir auf weicher Gravelroad, also so roter Lehmboden, am Strand standen. Wenn es da durchgeregnet hätte, wären wir da nie rausgekommen. Also nachts umgezogen an befestigtem Ort. Ansonsten klappt alles, Sylvies Konferenzen per Internet für die Firma, Freundlichkeit des Gastgeberlandes, Essen und Trinken ist super, Angeln sekundär – kommt erst später – zuhause mit Vermietung dank Kirsten und auch die Börse läuft noch.

Griechenland – Überwintern 21/22

im Oktober 2021 geht’s los

So langsam nimmt die Planung Kontur an. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Was ist also geplant. Wir wollen endlich mit unserem Womo auf längere Tour gehen („Scheiß auf Corona und geimpft sind wir auch“); d.h., daß ein Überwintern in Griechenland für uns ansteht. Das haben viele andere vor uns gemacht, viele sind jeden Winter in Spanien, Portugal oder Italien unterwegs und andere fahren durch Afrika. Also nix besonderes eigentlich. Doch für uns schon, obwohl doch viel im Leben gereist mit allerlei abenteuerlichen Erlebnissen, denn es ist das erste Mal „Überwintern“ im Süden im Womo begleitet von unseren beiden Hunden auf engstem Raum für uns. Vmtl. wird es weniger gefährlich als bei anderen Reisen, wohl hoffentlich aber genauso abwechslungsreich und ablenkend von einer zurückliegenden Zeit mit zuvor seltsam „staatlich verordneter Freiheitseinschränkung“, wobei sie uns als Eigenheimbesitzer auf dem Lande nicht ganz so schwer getroffen hat wie andere.

Die Anreise erfolgt über Süddeutschland, Österreich und Italien – Venedig – Igoumenitsa als Fährverbindung mit „camping on board“ am 24. Oktober. Die Rückreise vmtl. Mitte März bleibt offen, entweder ähnlich zurück oder auf dem Landwege mit ganz anderen europäischen Ländern.

Für uns in der Planung zu beachten sind folgende Themenbereiche und werden aktuell bearbeitet:

Hunde – Regeln, Gefahren, Verpflegung… also welche Impfungen sind notwendig, welche Vorschriften gelten für die Ein-und Durchreise der verschiedenen Länder, welcher Umgang ist mit Hunden üblich, Gefahren von Giftködern und „wilden Hunden“, wie läuft’s mit der Futterversorgung…

Reiseplanung – Was soll angefahren werden, Wetter, Übernachtungsmöglichkeiten Womo… also wohin soll es gehen, wann ist es wo am Sinnigsten vom Wetter her zu sein, offiziell ist freies Campen in Griechenland untersagt, wer hat im Winter offen…

Wohnmobil – Länderregeln, Verkehrsvorschriften, Maut, Straßenverhältnisse… Vorschriften für Womo über 3,5t wie Bereifung, Schilder und Ausstattung, welche Mautregeln und wie kann man dies sinnvoll kostengünstig gestalten, Verkehrsregeln im jeweiligen Land, kann man auch jeden Platz mit einem mittelgroßen Womo anfahren….

Wohnmobil – Ausstattung -Technik und Zubehör, die ein mobiles Arbeiten als auch qualitativ hohes Niveau an „Luxus“ garantieren, Angeln zur Selbstversorgung, Hundezeugs

Griechenland – Sprache, Gesten, Highlights, Landeskunde… der griechischen Schrift kundig, ist die Aussprache doch schon hammerschwer…

Allgemeines – Krankenversicherung, Kapitalversorgung, ADAC, Zuhause-Planung mit Eigentumsversorgung bzw. Betreuung und Vermietung…. wer versorgt Haus, Garten und schaut nach dem Rechten… was ist mit Frost bzw. Minusgeraden und Schnee… wer schaut nach dem Ferienhaus und der Vermietung… wer kümmert sich um postalische Angelegenheiten…

Daher denke ich, daß sicherlich ebenso Neufahrer oder Nachahmer etliche sehr brauchbare Infos finden werden, denn wenn wir etwas machen, machen wir es meist ganz hervorragend…. daß die Leute, die wissen wollen, was wir so treiben, ganz nette Anekdoten und die ein oder andere auch neue Information über Griechenland vorgesetzt bekommen… hoffentlich unterhaltsam genug, wir werden uns bemühen… wie immer Politik, Religion und Genderthematik sind tabu, doch das gelingt mir nie, das hinzukriegen… und ein bisschen eigenkomponierte Philosophie/Lebensweisheit wird sicher nicht fehlen, gerade wenn man in einem Land wie Griechenland unterwegs ist. Vorab geplant sind folgende Unterrubriken

geographische Reiseblöcke

Makedonien – bei Dimi Basislager- Festland Griechenland

Südliches Festland – Pilion – Euböa – Athen

Peloponnes – Überwintern

Griechenlandreise Oktober-März allgemein

Essen, Riten und Gastfreundschaft

Sprache, Gesten und Regeln

Antike, Highlights und Topspots

Immobilien, Kapital, Geschäfte

Länder, Gesetze, Maut und Regeln

Übernachtung, Plätze und Preise

Webseiten, Apps und Digitalisierung

Hunde, Tipps und Tierisches

Wohnmobil spezifisch -Tipps, Ausstattung

Reisetipps allgemein

START UNSERER TOUR am 16.10.2021

So, sind losgefahren am Samstag, den 16.10.2021, zuerst nach Hannover zu Muttern, um sich beim Kaffee noch zu verabschieden. Man weiß ja nie, was in geplanten 4 Monaten so alles passiert. Geschlagene 5 Stunden von Tönning nach Hannover, Herbstferien-Reiseverkehr, so daß wir bei Munster dann über die Dörfer aufgrund von Stau auswichen. Beim Womo ist es nicht ganz so wichtig, ob nun Autobahn oder Landstraße, denn schneller als 100-120 fährt man in der Regel ohnehin nicht. Bei den heutigen Dieselpreisen rechnet sich das sogar, in den Nachbarländern kommt dann die eingesparte Maut obendrein dazu.

Übernachtet abends dann in Bad Brückenau, da sind 2 Stellplätze, beide gratis, nur für Strom wirft man 2€ ein. Die sind an der Straße, nachts aber dann ruhig. Strom, weil der kleine neue Heizlüfter von Lidl läuft (absolut ruhig) und springt zu jeder gewünschten Temperatur an. Der Kühl-Gefrierschrank natürlich dann auch. Wir haben eine 11Kilo Gasflasche sowie eine kleine 5 Kilo an Bord, das würde Dicke langen, doch der geröstete Toast am Morgen ist gesetzt, wenn man keine frischen Brötchen oder Baguette zur Hand hat, und so auf den eingefrorenen Toast zurückgreifen muss. Auf einen Wandler haben wir bewusst verzichtet, macht für uns keinen Sinn. Dazu später mal mehr, warum und wie die Ausstattung. Zur Info vorab; wir haben vor, die 11kg Gasflasche in eine griechische Flasche mithilfe eines Gasadapters (bereits an Bord) bei Freund Dimi auszutauschen. Die andere und sonstiges Zeugs wird bei ihm ebenfalls untergestellt. Das ist schön, wenn man eine Basis im Land hat. Bei Rückfahrt kommt die deutsche wieder rein und er kann die andere abgeben und das Pfand kassieren oder behalten für ein andermal. Die griechische lässt sich dann quasi überall tauschen. Zwar haben wir auch einen Fülladapter für die deutsche Flasche dabei, und die Griechen füllen wohl auch oft (zum Teil verbotenerweise), aber es bleibt immer ein etwas ungutes Gefühl. Außerdem gibt es Vorort nur Butan und kein Propan-Gas. Und Butan in Norwegen wäre später einmal nicht so toll, wenn es kalt ist.

Von Bad Brückenau, nachts war es 1 Grad, Scheiben vorne wie immer feucht morgens, dann kam der Fenstersauger von Kärcher zum Einsatz und ein paar Trockentücher, ging es weiter nach Ulm/Ehingen. Dort wurde dann Sylvies Familie besucht und bei ihrer Firma übernachtet. Die haben ein Stromkabel rausgelegt und ein Schlüssel für Wasser, WC usw. lag bereit. Dort wurde es nachts deutlich wärmer, nämlich 3 Grad… also Lüfter und so weiter. Den gesamten Montag verbrachte Sylvie ohne Pause in ihrer Firma. Es gab vielerlei zu besprechen. Der Montag war der Familie gewidmet, das sind so einige, und ein gemeinsames Essen im Restaurant fand auch statt. Danke noch dem Gastgeber, sonst wäre unsere Reisekasse schon vor der eigentlichen Reise gesprengt worden.

Dienstag, den 21sten, ging es früh um sieben los über Ochsenhausen nach Füssen und Grenze nach Reutte. Auf deutscher Seite war die Autobahn gesperrt und alle entgegenkommenden Autos wurden rausgezogen. Auf unserer Seite, also nach Österreich, war gar keine Grenze zu sehen. Dann ging es über Imst und dann Autobahn Richtung Salzburg und dann über den Brennerpass nach Italien. Ein Halt für die Hunde zum Pinkeln, ein Foto mit Blick auf die Zugspitze, und die Feststellung, daß der Diesel in Österreich nur 1,40€ kostet, waren alle Erkenntnisse.

Na ja, zu Erwähnen bleibt, daß wir trotz den nur 130PS die Anstiege zügig und problemlos bewältigten. Wir überholten die LKW’s und die meisten Womos seltsamerweise. Sind aber eigtl. ganz gut beladen. Gestoppt ganz kurz an Rastplatz kurz vor Grenzübertritt nach Italien, um das Warnschild an den Fahrradträger zu montieren. Der ist Pflicht in Italien. An der Grenze war weit und breit niemand. Da wir aufgelastet sind, also 3,85t im Schein verzeichnet haben, gelten wir als LKW papiermässig, optisch jedoch gehen wir noch als unter 3,5t durch. Nur bei Mautkontrolle würde das vmtl. sehr teuer werden. Die Österreicher sind ja nicht blöd. Daher haben wir uns die GO-Box, die für LKW notwendig ist, bereits im Vorfeld übers Net geordert. Das geht, obwohl es oft heißt, es ginge nicht. 5€ Versand und an die Scheibe gebastelt. Und kostet auch nur unwesentlich mehr als die 10 Tagesvignette für diese Tour. Anders sieht es aus, wenn man in den 10 Tagen ständig in Österreich hin-und herfahren würde auf der Autobahn. Funktioniert und immer freie Fahrt und keinen Stopp vorher bei Stelle, um die zu besorgen, oder dann auf der Strecke. Einfach immer nur freie Fahrt. Andere fahren mautfreie Strecke über Fernpass (Reschenpass) nach Meran. Aber wir wollten einfach schnell und völlig flexibel so schnell wie möglich nach Italien.

Gestoppt haben wir nicht in Sterzing wie geplant, sondern erst an einem See namens Lago di Caldonazzo/Valcanover Parkplatz.

Also runter von der Grenze, tierischer Stau an LKWs auf rechter Spur, galt nur für schwere Brummis über 7,5t, also wir links und freie Fahrt. Die Brummis standen teils über 10-20km oder länger. Manche waren wohl auch eingeschlafen, denn immer wieder waren hunderte von Meter Lücke. Die anderen warteten brav dahinter, bis er ausgeschlafen war. Keiner von denen befuhr die linke Spur. Bewundernswert. Dann ging es in Bozen runter von der Autobahn vor an die Mautstelle Italiens. Da schiebt man die zuvor gezogene Karte rein, und es kommt langer Text in italienisch. Dann in englisch, dann in deutsch „Karte nicht leserlich“.. „Bitte nicht aussteigen“… und die Schranke bleibt unten. Dann  nach einem Moment piept es auf, der Betrag 6,60€ und den kann man per Münzen oder Schein einwerfen. 8€ rein, 1,40€ Wechselgeld zurück. Nur eins ist echt Kacke, sorry für die Formulierung, aber es gibt zwei Einwurf- und Entnahmestellen, tief für PKWs und hoch für LKWs. Und man muss wissen, die Schiebe beim Ducato geht nicht ganz nach unten. Ich wählte den unteren Einwurf und dabei habe ich die Scheibe durch die Achsel bis an den Hals gedrückt, um das Wechselgeld zu ergattern. Beim nächsten Mal probiere ich den oberen Einwurf, wahrscheinlich dann Ischias danach vom Verdrehen.

Jedenfalls ging die Schranke auf. Und nun sollte man wissen, wohin man möchte, denn die unmittelbare Ausfahrt teilt sind in 4 Abfahrten, und man hat nur einen kurzen Moment zu entscheiden. Und Italiener fahren schmerzfrei. Alles gut, richtig getroffen. Dann ging es 30 km Landstraße zu dem ausgewählten Stellplatz, 10€ alles incl. Dort angekommen, „Schild geschlossen – Kommune“ mit Kette verschlossen. 2 Womos (Italiener) standen einfach auf dem Parkplatz für PKWs davor. Aber nee, zum Anfang so einen Spot, nee beim besten Willen nicht. Trotz ermüdender Fahrt Weiter! So kamen wir zu dem oben genannten See, zwar kein Strom, aber Entsorgung, Müll und Wasser. Alles gratis. 20m entfernt kleiner Laden mit tollen Brotsorten zum Abendbrot und Frühstück und eine Trentino Flasche  (es ist dort nämlich das gleichnamige Weingebiet) gab es auch. Und Spot am See ist OK. Und kein Wasser mehr am kommenden Morgen an der Scheibe, also auch kein Lüfter mehr nötig. Wir sind im Süden.

Tags darauf ging es weiter. Nur noch Landstraße. Man spart die Maut und diese ist gut zu befahren. Der Diesel kostet hier 1,54€, bei einem Lidl unterwegs gestoppt (günstiger als bei uns), in einem Ort ein bissl verfahren, aber dann durch bis ans Meer in das bekannte Jesolo. Da waren viele schon, da würde ich nie hinwollen im Sommer zumindest. Jetzt im Herbst schon alles tot, dafür schön ruhig. Ein Pizzeria hat auch auf, da gibt’s dann heute Calzone zum Fussball. Wein auch schon rausgestellt. Der Platz ist neben dem DeiDogi, da wollten wir eigtl hin, doch einen zu spät rein auf Don Bosco. Jungmädel sagte zu Sylvie, 10€ und 3€ Strom, und Sylvie zeigte die ADAC Campcard und „Rabatt?“. „Hat sie noch nie gesehen, na gut aber 10%, also 10€“. Kein Kommentar.

OK, wir suchten uns einen Platz, Strom ran, Stühle raus, Kaffeemaschine an, Kuchen von Lidl auf den Tisch, erst einmal Kaffee. Es war 12 Uhr. Hier ist alles, nur kein Toilettenpapier, aber dafür die berühmten Stehklos. Für Sylvie interessant, da wir vor kurzem in einer Runde ausgiebig darüber sprachen, und sie die tatsächlich nicht  kannte. „Dann aber mal los zum Testen“, fachsimpelte ich. Es gibt ja sogar Bücher übers „richtige Geschäft“, wie ich neuerdings weiß. Ich bevorzuge WCs zum Sitzen in tiefer Höhe ohne Höckerchen. Aber jetzt genug davon.

10€ ist völlig „mega“, voll Wlan, warm genug, 200m zum Strand, 150m zur Pizzeria, dort habe wir uns leckere Calzone geholt

und Fernsehen geht auch. Sylvie konnte bissl arbeiten für die Firma. Morgen geht’s dann vor nach Venedig auf den Campingplatz nahe des Fährterminals.

24.10.2021

So, nach 2 Tagen hier in Jesolo ging es nach einem kurzen Stopp bei Aldi, Wein, Tomaten, Trauben und Brot geholt, weiter geradewegs per Landstraße nach Venedig auf den Fusina-Campingplatz. Dort ist man Visasvis von Venedig am Wasser, also Blick auf Venedig und ca. 500m vom Fährableger von Anek Ferries entfernt.

Fella fühlt sich wohl

Es ist Industriegebiet, also keinerlei Einkaufsmöglichkeiten, es sei denn im eingegliederten Shop (teuer verständlicherweise daher Aldi vorher) und einer Pizzeria und Restaurant. Das Nette dort ist nicht allein die gute Lage, sondern es gehen auch stündlich Transferböötchen rüber direkt in die City von Venedig. Ticket kostet 13€ pro Person als Tageskarte oder 3-Tageskarte ca. 25€. Hunde dürfen mit an Bord. Trotzdem haben wir entschieden, daß ich mit den Hunden am Camp bleibe und Sylvie ist alleine für 5 Std. nach Venedig rübergefahren.

Im Camp selbst war es tagsüber sehr ruhig, denn fast alle sind rüber. Die Nacht von Freitag auf Samstag zuvor war die Hölle los, bis spät 1-2 Uhr. Irgendwelche Kleincamper oder auch Wohnwagengespanne suchten sich im Dunkeln Plätze, parkten manche einfach zu oder bauten völlig bescheuert nachts um 1 Uhr die Markise mit Stirnlampen auf. Auch bei uns direkt war ein Österreicher mit so einer Karre. Und alle Herren Länder sind vertreten, Holländer, Belgier, Schweizer, Esten, Dänen, Franzosen, Engländer…. Ganz Europa ist da. Am Sonntag, unserem Abfahrttermin, war dann obendrein Venedig-Marathon. Viele Straßen waren dort wohl gesperrt. Menschenmassen auf dem Markusplatz. Also für Hunde und das bei vollem Sonnenschein wäre das nun  gar nix gewesen. Nicht zu vergessen das Kreuzfahrtschiff „Viking Jupiter“…

norwegische Flagge, das ja neben dem Campingplatz in Sichtweite lag, die wurden mit Bussen geholt und gebracht. Nach der neuen Regel dürfen die Kreuzfahrtschiffe ja nicht mehr Venedig direkt anlaufen, werden also außerhalb geparkt. Wir jedenfalls am Abend so umgeparkt, daß wir auch am frühen Morgen vom Platz rauskommen. Es gibt auch keine gezeichneten Plätze, außer die teuren nummerierten direkt am Wasser erste Reihe, die kosten dann aber auch mal gleich 39€. Wir bezahlten aufgrund ADAC-Campcard (12€ Einkaufspreis) nur 25€, sparten alleine 11€ pro Tag. Diese wurde übrigens auch bei Rezeption hinterlegt, so daß der Ausweis selbst in eigener Tasche verblieb. Auch abends haben wir bereits ausgecheckt, daß wir morgens nur zur Entsorgung vorfuhren, Wasser raus und Frischwasser rein, und dann rüber zum Check-in am Fährableger. So spart man sich das allmorgendliche Chaos bei Ein/Auscheck.

Blick auf unseren Campingplatz von der Fähre aus

Der Check-in bei der Fähre ging fast reibungslos von Statten, dann ging‘s auf die Fähre rauf und Polizeikontrolle. Insgesamt sind wir hier 6 Womos (oder sowas ähnliches) nach Igoumenítsa und 4 direkt weiter nach Patras. Wir parken auf dem Deck, haben sog. Fensterplatz mit Blick aufs Meer, und Duschen und WC sind ebenfalls auf dem Deck in 15m.

Strom holt man sich mithilfe einer langen Stange von der Decke. Darum musste ich mich selbst kümmern, von den Einweisern waren alle verschwunden. Die anderen Camper habe ich gleich mitversorgt. Um uns herum die Womos und LKWs eng auf Anschlag eingeparkt. Irgendwo soll hier theoretisch eine Hundeecke sein am Ende des Decks, doch dorthin ist gar kein Durchkommen. Es ist viel zu eng. Einer der noch fetter ist als ich, muß im Fahrzeug bleiben. Wir haben als einzige hinter uns eine Lücke von 5 Metern, so daß ich unser Fahrzeug einfach nach erfolgter Einweisung 1m zurückgesetzt habe. Ansonsten wäre die Treppe nicht mehr auszufahren gewesen und für die Hunde kein Einstig mehr da. Die Hunde dürfen an Bord an allen Decks außen, da haben wir natürlich bei Begehung Gebrauch von gemacht.

Leider kein Fahrstuhl in Betrieb, daher Treppe und Ole verfiel in altes Muster „die gehe ich nicht“. So musste ich den kleinen Hund 2 Stockwerke hochtragen. Runter ging‘s dann aber von alleine. Heute 2ten Tag an Bord, jetzt nach dem Frühstück, Sylvie pennt noch, werden wir einen 2ten Anlauf starten. Die Nacht war ruhig, es gab abends Strammen Max mit Schinken und Bärlauchkäse und Spiegeleiern.

Wir haben selbst auf unserer Magnetfeldplatte per Strom gekocht. Ab ca. 4 Uhr heute Morgen ist das Meer gut bewegt, daher verbleibt Sylvie lieber im Bett. Ihr geht’s soweit gut. Ein bissl liegt ihr die letzte Überfahrt nach Norwegen im Magen bzw. in Erinnerung, wo ja quasi alle außer den echten Seefahrern sich ausgekotzt haben. Vermute dem einen oder anderen geht es hier momentan auch nicht so toll. Werde mal Begehung machen vorab alleine. Bin seit 5 Uhr auf den Beinen, geduscht und gefrühstückt.

Wenn man um 22 Uhr ins Bett geht,  das Meer sieht man ja auch nur bei Tageslicht, oben auf dem Schiff war auch nix los, Disco zu, dann ist man eben um 5 schon fit. Sonst kriege ich Dekubitus vom Rumliegen. Was ich jetzt schreibe, stellen wir dann erst nach Ankunft ein, denn wir haben auf dem Schiff  kein Internet. Haben alle mobilen Daten ausgestellt. Das kostet hier sonst richtig Geld. Sylvie hat gestern noch im Shop Calvin eingekauft für uns beide, das gab das Börsenbudget der letzten 2 Wochen her. Teuer….gut riechen ist jetzt angesagt.

Nächstes Mal dann aus Griechenland und weiter in der Rubrik

Makedonien – bei Dimi Basislager- Festland Griechenland