Australien 2005 – 4. Etappe – Cairns nach Sydney

Es war feucht, also der erste leichte Regen nach Monaten. In Cairns selbst leicht bedeckt und tropisch schwuel warm. Ruckzuck war alles erledigt, die Einkaeufe und Tanken, dann noch mein Verlaengerungsvisum bis 20. Dez. 05 in meinen Reisepass eintragen lassen. Hatte zuvor per Internet die Verlaengerung beantragt und per E-Mail die Bestaetigung erhalten, musste es nun nur noch eintragen lassen. Ging reibungslos und blitzschnell. Und dann noch die Information und das Departement fuer die Nationalparks aufgesucht und Infos eingeholt, dann ging’s auch sofort wieder raus. Bei 80000 Einwohnern schon ganz ueppiger Verkehr, vor allen Dingen nach der langen Outbackzeit recht gewoehnungsbeduerftig. So sollte es auch weitergehen, denn trotz vorheriger Planung, dass wir einen kommerziellen Campground aufsuchen wollten, um Batterien aufzuladen und um nicht allzu viel Zeit mit langer Suche fuer einen Uebernachtungsplatz zu verschwenden, war es fast unmoeglich, einen solchen zu bekommen. Die ersten fuenf Plaetze bereits 50 km noerdlich von Cairns Richtung Cape Tribulation waren allesamt ausgebucht. Und wilde Plaetze absolut Fehlanzeige, nur Campingverbotsschilder. Das kannten wir eigentlich nur von Neuseeland bisher. Dass es hier busy werden wuerde, war klar, doch so!? Mal sehen wie es weitergeht. Jetzt jedenfalls sind wir auf einem Campground namens „Pinnacle“ hinter Mossman untergekommen und haben sogar einen Topspotplatz direkt am Meer. Zwar ohne Strom und das fuer satte 20$. Doch sind die anderen Gaeste eher weit weg, bei den Powersite–Plaetzen haengen die wie Huehner auf der Stange nebeneinander. Und die haben hier ausnahmsweise Klassecampkueche und Fernsehraum und so etwas, so dass wie hier unsere Batterien und den Laptop aufladen koennen, sogar draußen sitzend. Dies tue ich eigentlich gerade jetzt beim Schreiben. Vielleicht ganz gut so, dann koennen wir uns langsam an die Menschenmassen gewoehnen, mal sehen wie es morgen weitergeht. Sind ja schon 30 km vor dem Cape Tribulation und wollten eigentlich nicht weiter hoch auf die harte 4 WD Strecke nach Cooktown. Vielleicht bleibt uns gar nix anderes uebrig, um wilde Uebernachtungsplaetze hier zu finden. Und NP Plaetze gibt es auch nicht (NPs schon doch nur zum Wandern) außer einen und den fahren wir auch an (aber prebooking!), andere kommen erst wieder suedlich von Cairns. Habe dies ja zuvor in der Office erfragt. Aber die Straende unterwegs sind schon ein Augenschmaus, und da ist kein Mensch. Nur Uebernachten null Chance. Also bis auf weiteres. Ja, dann haben wir erst einmal unseren Platz auf dem NP „Daintree“ 4$ each reserviert per Internet. Manche Plaetze sind nur per (prebook) Vorbuchungs-System buchbar, entweder telefonisch oder Net gleich per Kreditkarte, von der die Gebuehren angebucht werden. Ganz modern lernen wir ein solches System auch das erste Mal in Australien kennen. Das ist eigentlich kinderleicht, Problem ist nur, dass man den Platz vorher nie gesehen hat. Und dann passt er evtl. ueberhaupt nicht und man ist voll festgelegt fuer die Tagestour, denn abgebucht wurde er bereits. Gut 8$ ist nicht die Welt und da es vermutlich nichts guenstigeres beim Cap Tribulation gibt, das war auch absolut so, und in aller Regel NP-Plaetze echt gut sind und dieser unmittelbar auch noch an der Beach liegt, wollten wir das mal testen. Wir blieben uebrigens 2 Naechte, schon Klasseplatz an der langen Sandbeach und voll im tropischen Regenwald unter Kokospalmen,

Schlingpflanzen und hohen Laubbaeumen. Tatsaechlich war unser Platz auch noch nicht besetzt, das sollte bei anderen Plaetzen spaeter dann nicht so sein. Viele blicken das System nicht, wollen es nicht kapieren oder wollen einfach die 4$ pro Person sparen. Gegen 7 Uhr abends kommt dann auch ein Ranger vorbei und checkt die gebuchte Buchungsnummer. Die keine haben werden eigentlich mit 75$ Strafgeld belegt, oder muessen halt telefonisch dann schnell buchen. Telefonisch ist dies langwierig und von der Beach kaum Empfang letztlich teuerer durch die Telefonkosten als jeder kommerzieller Campingplatz. Ob jemand jemals tatsaechlich die 75$ Strafgeld bezahlt hat, bleibt eine offene Frage. Jedenfalls hatten wir unseren Platz fuer 8$ und OK war es. Manch einer kam im Dunklen und verschwand sehr frueh, so dass er sicher umsonst da war. Na ja, aber man sieht dann vom Platz her gar nix. Wir saßen bereits mittags an dem Platz, als erst die 2 Meter langen Lizards an einem vorbeistiefelten an den Strand zum Sonnenbad,

dann besuchten uns die bush-turkeys in regelmaeßigen Abstaenden auf ein Stueck Brot oder auf die von uns gespaltene Kokosnuss und was von ihr uebrig war, dann zwei rabenaehnliche Voegel (nur die koennen hier singen) und Waldhuehner oder so etwas (braun mit Kamm) und abends dann noch ein Quoll, so ein rattenaehnliches Wesen ohne Schwanz, echt nett. Dazu gab es dicke Kaefer, andere irre Insekten und so gut wie gar keine Moskitos. Am kommenden Tage fuhren wir hoch an alle Spots am Cap Tribulation. Es bleibt letztlich haengen, dass es sehr busy und kommerziell zugeht, irgendwie die Straende trotzdem leer sind, an der letzten Kneipe am ´“Beachhouse“ das guenstigste Beer XXXX-Bitter auf unserer Australientour (großes Glas 3$ – eiskalt im Strandpavillon) ausgeschenkt wird, das soll einer verstehen, ansonsten aber mal kurz 30$ fuer eine normale beschissene tentsite auf einem Campground faellig wird. Dann muss man leider erwaehnen, dass wir in der Nacht erheblich Regen hatten und tagsueber manchmal auch. Ansonsten hat man das Gefuehl, es ist ohnehin alles feucht klamm. Der Wind blaest die Wolken an die Berge heran, da haengen sie dann, abends kommen sie runter und ab geht die Post. Berliner waren hier vor 3 Wochen, Regen, Hamburger vor 5 Wochen, was war Regen, und wir jetzt und Regen. Aber es ist jetzt sog. Trockenzeit und „Monsunregen“ kommt erst ab Nov-Feb, was geht dann da erst ab. Man musste auch noch mit einer kleinen Privat-Faehre den Daintree- River ueberfahren (8$), an dem wie immer Cruises, Krokodilanschaufahrten und all so etwas geboten wird. Spaeter kommen reichlich Ressorts mit Baeder- und Massageangeboten, na ja alles Tourikrams, doch in gewissem Rahmen immer noch ueberschaubar und ertraeglich. Die 4 WD Route nach Cooktown und weiter zum Cap York haben wir zur Schonung des Autos gestrichen. Und vermutlich gut so, es kommt nicht mehr sehr viel Neues. Der schoenste und der guenstigste Platz ist der NP-Ground. Insofern hat der Regen zwar unseren Eindruck sicher etwas zum Negativen hin verschoben, doch es war OK letztendlich. Auf dem Wege zurueck stecken wir nun hinter Port Douglas 10 km am Kuestenhighway, an der sich 1 oder 2 Einfahrten zur Beach hin verstecken, man ist nicht einsehbar und das Meer ist lauter als der Verkehr, und somit der erste wilde Platz in Queensland an der Kueste. Das wird nicht oft so sein, abgesehen ist er auch nicht so toll. Pure Sonne den ganzen Tag hier mit Blick auf die Cap Tribulation Berge, zugehangen mit Wolken wie immer? … und ein bissl Abhaengen, bevor es dann morgen durch Cairns und Großstadtverkehr mit Einkauf und Tanken gleich weiter Richtung Sueden an der Kueste entlang geht. Stationen sind im Weiteren festgelegt, aber es wird nach Auge und Nase vor Ort entschieden. Allein die Vorstellung, dass jedes 2te Fischeroertchen ueber 25000 Einwohner hat, ein unbedeutendes Townsville ueber 80000, dann erschreckt uns das doch ein wenig, wenn man dann zum Vergleich die Westkueste heranzieht mit bekanntesten Ort Broome 13000 und groeßter Stadt Geraldton mit 26000 Einwohnern. Es bleibt sicher busy an der Sunshine-Coast, wir werden es ueberstehen und unsere Kuestenbushcamps beharrlich suchen, doch die Goldkueste ist definitiv gestrichen. Das ist gerade der Mond, nicht die Sonne hier bei uns.

21.08.2005

Wieder rein nach Cairns am Samstagmorgen, Einkaeufe erledigt, denn hier haben die großen Supermarktketten 7 Tage/24 Stunden offen. Auch die Stadt stellte sich bei ruhiger Verkehrslage am Wochenende als ausgesprochen gemuetlich dar, trotzdem ging es gleich nach Stadtrundfahrt wieder hinaus Richtung Sueden. Die dann kommenden an der Kueste liegenden Campgrounds waren nahezu alle overbooked, also restlos voll, doch wir hatten einen Geheimtipp, dass an der „Mission Beach“ sich ein Council-Billig-Campground befinden sollte. Wir machten diesen tatsaechlich an der „Bingil Bay“

ausfindig und ergatterten tatsaechlich den letzten von 10 Plaetzen mittags um ein Uhr. Hier steht man zwar nicht alleine, aber dafuer fuer 11 $ direkt am geilen Sandstrand unter Kokospalmen quasi direkt im Regenwald und hat sogar warme Duschen. Solche 11$-Plaetze sind nur eingefleischten Australiern bekannt. Hier bleiben wir auch erstmal 2/3 Tage. Leider ist mit Fischen nicht viel los hier in der Ecke, sind einfach keine Fische da. Außer einem kleinen Gummy-Shark, der sich gestern an meine Angel verirrte. Dafuer ist der Spot schon grandios und es scheint die Sonne. Wir haben noch ein paar Geheimtipps fuer wilde Plaetze auf unserem weiteren Weg Richtung Fraser Island, doch wir sind sehr skeptisch, inwieweit diese ueberhaupt noch existieren oder was jeweils die Kapazitaeten hergeben, wir werden sehen. Bis dann. Ein Zwischenstopp in Cardwell an der Jetty, wo wir hinausschlenderten, um bei herrlichem Sonnenschein zu angeln, bevor es dann 45 km landeinwaerts zu den hoechsten falls (Wasserfaelle) Australiens, den „Wallaman Falls“, gehen sollte. Letztlich badeten wir zwar nur die Angeln, Fische gibt’s hier wohl nicht, dafuer sahen wir große Meeresschildkroeten und Dugongs (Seekuehe) nahe unter uns durchschwimmen. Die baden da wohl auch nur?! Dann hinein in den Nationalpark mit dem „Wallaman Falls“, war ein Tipp von den in Alice getroffenen Berliner Studenten und absolut brauchbar. Die Anfahrt ein wenig Gravelroad und zum Teil doch sehr steil und kurvig, unser altes Auto musste dort beim Anstieg doch tatsaechlich 2 Maui-Wohnmobile und 2 neuere Sonntags-4WD-Fahrzeuge ueberholen, die schier ueberhaupt nicht bergauf fahren konnten. Und er machte es anstandslos, obwohl es zuvor wieder ein kleines Kuehlerproblem gab und daher volle Kraft voraus angesagt war. Man weiß ja nicht, wie lange er voll dicht haelt bzw. letztes Mal war eher der Wasser-Kreislauf etwas gestoert. Vermutlich zuviel Dichtungsmittel drin, kam jedenfalls gute Bruehe raus, als ich ihn mit neuem frischem Wasser versorgte. Heiß gelaufen natuerlich nicht, immer ein Auge auf Temperaturanzeige und OEldruck ist in Australien Pflicht, das andere auf die Straße, auch das ist Pflicht. Oben angekommen im NPcampground, schoen gelegen mit Toiletten und BBQGrill und Gaskocher – Feuerstellen. So etwas gibt es nahe der Kueste wohl nicht in Queensland – und fuer 4$ each (wenn man denn bezahlt) absolut in Ordnung, waren wir von mittags bis zum fruehen Abend ganz alleine auf diesem Platz. Nicht ganz alleine, es waren 3 Lizards da, so 2 Meter lange Kameraden, die wirklich nett um einen herumwatschelten in perfektem Vierfußgang. Gespaltene Zunge immer 30 cm vorne raus, um unsere Fett-Fleischreste des zuvor gekauften Rumpsteaks ausfindig zu machen, die wir in die Buesche entsorgt hatten. Ist ja Bio-Fleisch. Diese wurden genuesslich herunter geschlungen, einer kletterte dann sehr behaende den Baum, an dem wir unser Lager bezogen hatten, hinauf, und bezog ebenfalls sein Nachtquartier in einer Astgabel direkt ueber uns. Hin und wieder sah man den meterlangen Schwanz baumeln, ansonsten wuerde man nur einen Ast des Baumes dort vermuten. Er schlief uebrigens genauso gut wie wir auch mit vollem Bauch. An den Flusslaeufen ließen sich kleine Suesswasserschildkroeten ausmachen mit viereckigem Panzer.

Der Anblick der Falls vom Aussichtspunkt ist schon beeindruckend und so gesehen war der gesamt 100 km Ausflug zu den Falls sehr gelungen. Danach ging es wieder zurueck zum Highway Number 1 Richtung Sueden, wo wir dann einen der freien Plaetze „Saunders Beach“ ausmachten und dies fuer free-camping ein exzellenter Platz war. Nur fuer Fahrzeuge, kein Zelten! Toiletten und Wasser vor Ort, sowie frei BBQ-Elektro-Grills, an denen wir auch unser Kaffeewasser (das geht) und unsere Bratkartoffeln und Wuerstchen zubereiteten. Solche BBQ-Stellen finden sich nahezu in jedem Ort und das gilt fuer Australienweit, sofern die Gebiete ein wenig besiedelt sind. Manchmal muss man 1$ einwerfen. Erwaehnenswert in diesem Zusammenhang, auch die public libarys (Buechereien) bieten meistens frei Internetzugang an ihren Computern (nicht immer die schnellsten, doch kostenlos) und auch das nutzen wir hin und wieder auf die Schnelle unterwegs, so in Ingham (Klasse!). Alle Strecken hier an der Kueste sind eigentlich asphaltiert, dementsprechend trifft man hier nur noch gelegentlich 4-WD-Fahrzeuge an. In Westaustralien sieht man dagegen kaum Pkws. Caravans gibt aber umso mehr hier, werden halt vom PKW gezogen, dafuer ist das UEberholen auf asphaltiertem Grund weniger dramatisch und halsbrecherisch als auf Gravelroad, wo doch nur so die Steine herumfliegen und durch den Staub zum Teil Blind-Fahren angesagt war. Eigentlich ein Wunder im Nachhinein, dass unsere Windschutzscheibe keinen Kratzer hat. Die zu durchfahrenden Orte sind alle relativ groß und verfuegen ueber komplette Infrastruktur, also Tankstellen, Supermaerkte und Lions-Park, immer gesponsert vom oertlichen Lionsclub. Man muss nicht mehr vorausplanen, wann und wo man den naechsten Tankstopp macht, hat auch etwas fuer sich. Die Straende sind auch ganz nett, die Campingplaetze meist rappelvoll und um freie Spots zu finden, muss man schon einiges an Australien-Erfahrung mitbringen und gegen Mittag seinen Platz beziehen, sonst ist nix mehr da. Da wir das ja ohnehin so handhaben, so dass wir immer noch einen halben Tag Zeit haben fuer den Spot, ist das fuer uns bisher kein so großes Problem. Andere haben weniger Zeit, verbringen viel Zeit auf den Straßen oder in ihren Wohnmobilen (sind ja teuer ermietet) und halten dann auf den sog. Rastplaetzen nahe des Highways. Gut da steht man umsonst, doch der Spot ist ja nur noch Scheiße. Und außer Caravans, Trailern und Backpackern sieht man auch nix wirklich tierisches, jedenfalls nix natuerliches mehr. Habe gerade versucht das ganze Positive der busy-coast hier herauszukehren, ist es mir gelungen?!… ansonsten kann ich nur empfehlen, die Westkueste aufzusuchen, um Australien kennen zu lernen, das zumindest unseren Australienvorstellungen entspricht. Kaengurus oder Emus sieht man hier nicht einmal tot an der Straße liegen, dafuer muss man in den Zoo. Das kann man auch zuhause. Trotzdem ist das OK, dass wir zumindest den Turn bis Fraser Island nun fahren, so haben wir den Regenwald gesehen, australische „Karibik“straende (auch wenn mir in diesem Fall die karibische Atmosphaere fehlt und ein paar Farbige, die da rumhopsen und die droehnende Musik). Frank hatte mich vorgewarnt und eben dies bestaetigt sich auch, nur wir handhaben es hier halt mit dem 4WD-Fahrzeug und unserer monatelangen Australienreise-Erfahrung einigermaßen passabel. Dann fuhren wir durch die Orte Lismore und Merinda, die in dem Buch „Traumzeit“ (bei ebay fuer 1 € gekauft) als Hauptorte im Jahre 1850 vorkamen und Sylvie zu Alice-Zeiten fesselten, so dass ich immer alles alleine machen musste, Essen und so. Kurz danach sind wir jetzt auf einem Campground in Bowen „coral coast“ fuer 20$ die Powersite eingekehrt, und das ist durchaus gerechtfertigt. Die besten sanitaeren Anlagen, die wir in einem Jahr gesehen haben, und alle supernett. Also haben wir gleich fuer die zweite Nacht nachgebucht. Luxus pur fuer uns! Pool haben sie auch, Fischen soll man auch koennen direkt vom Platz aus, und unseren Stellplatz haben wir so eingerichtet, dass wir fuer uns alleine sitzen und doch alle Annehmlichkeiten nutzen koennen. Mittlerweile um drei Uhr nachmittags selbstverstaendlich „no vacancy“, also nix mehr frei. Zwar kein Meerblick fuer uns, doch der ausschlaggebende Grund ist natuerlich, wir muessen unsere Stromkapazitaeten aufladen und eben Peer ein bissl etwas ausarbeiten. Er kommt doch tatsaechlich Anfang Oktober zu Besuch vorbei. Da muss man noch einiges Spezielles zusammenschreiben. So und nun widme ich mich eben dieser Angelegenheit. Bis dann… Nachtrag: Beim abendlichen Scheiben tauchte ein Possum mit Jungtier auf, genau an unserer Lagerstaette und nahezu handzahm. Die gereichte Toastscheibe wurde dankend entgegengenommen und dafuer allerlei Kunststueckchen sowohl zirkusreife Klettereinlagen als auch typisches Possumschnauf“gesaenge“ geboten. Dies ging den ganzen Abend und Sylvie war kaum konzentriert, Sorry Peer.

01.09.2005

Und weiter ging’s los von Bowen dem Campground, an dem wir uns 3 Tage erholten und unsere Nachbarn, die Nieder-OEsterreicher Hans und Rudolf beim gemeinsamen Stanley (Wein) besser kennen lernten und sie uns und den Nachbarn aus Melbourne ihre Kuenste im Didgeridoo-Spielen demonstrierten. Die leicht angetrunkene Melbournerin begleitete das Gespiele verbal und mit stampfendem Tanz. War schon ganz unterhaltsam. Beide spielen zuhause auch und waren eigentlich aus diesem Grunde nach Australien gereist, um ein Festival im Arnheim Land, organisiert von den dort lebenden Aborigines, zu besuchen. Eine nicht ganz preisguenstige dafuer aber einmalige Sache. Sie hatten von dort einiges Interessantes zu berichten, wir dafuer von unserer Tour, denn ansonsten hatten sie bis dato außer Alice und Innland noch nicht soviel anderes sehen koennen. Jedenfalls kamen wir an diesem Abend ueberein, doch gemeinsam die letzten Tage ihres Aufenthaltes bis Fraser Island anzugehen, und so zogen wir nun im Konvoi mit zwei 4WD-Fahrzeugen weiter. Wir traveln also derzeit mit Hans und Rudolf !!! Sylvie ist ganz verwirrt, Insider wissen warum! Kommende Station war der NP „Cap Hillsborough“ mit netter sandbeach. Vorweg sollte man erwaehnen, dass Rudi in Oesterreich einen kleinen Teich gepachtet hat und dort angelt, dagegen Hans weniger Erfahrung vom Angeln hat, dafuer sich mehr mit Computern auskennt. Durch unsere Norwegenerzaehlungen waren beide ganz begeistert, so dass Hans sich gleich eine kleine Angel am kommenden Tag kaufte. Rudi benutzt unterdessen unsere dritte, so dass jeder eine Angel zur Verfuegung hat. Aber zurueck zum NP „Hillsborough“. Mit Angeln war es da nicht so doll, 2 kleinere Snapper und mehr ging nicht. Dafuer tauchten im Lager drei Kookaburras auf, auch als der „lachende Hans“ bekannt, verzehrten nicht nur unser Brot, sondern gaben als Dankeschoen auch ein Lachkonzert. So nahe hatten wir sie bis dahin auch noch nicht erlebt. Unser Name ist fuer ihn Bummsschaedel, da er riesigen Kopf mit Entenschnabel und eher Fell als Federn hat. Kann aber fliegen und das gut.

Dann ging es weiter, eine laengere Tour ueber 500 Kilometer Richtung Fraser Island, denn die beiden fliegen am 5.9. nach Hause zurueck von Brisbane, geben dort ihren Miet-Landcruiser ab; haben also zeitlich nicht soviel Spielraum. Der naechste Zwischenstopp war am „Kalliope River“ ein freier Platz, an dem ich zumindest einen, von der Groeße her gesehen, essbaren pearch herausholte und beim gemeinsamen Lagerfeuer echte Australienstimmung aufkam. Dann weiter an die Kueste zurueck zum NP „Deepwater“ mit zu vorherigem Besuch der „1770“ Town und 4WD-Anfahrt durch sehr eindrucksvollen palmenbewachsenen Regenwald dorthin. Auch der Spot an langer Sandbeach und ungestoert auf einem großen Platz, ebenfalls mit abendlichem (verbotenen) Feuer – wen interessiert`s – finden sich auch gegen unsere Erwartung ganz eindrucksvolle Spots. Auch ungestoert mit langen Sandstraenden und nahezu unberuehrter Natur und das in Queensland. Zum Fischen war es durch heftigen Sued-Ost-Wind einfach zu rau, und Hans wartet immer noch auf seinen ersten großen Fang. Ein kleinerer Barsch und groeßerer Krebs gingen ihm zuvor bei einem Stopp an die Angel, große Begeisterung zwar, aber zum Essen war das nix. Der Eifer ist dagegen kaum zu toppen fuer einen Newcomer-Fischer. Rudi fungiert eher als Berater und fischt gegenueber Hans nur sporadisch, verschwindet dagegen manchmal fuer eine Stunde, um barfuss einen Huegel zu erklimmen oder in den Mangroven nach Getier zu suchen. Abends werden eine Runde Karten gespielt und die Stimmung ist durchaus gelassen. Dann ging’s an einen absoluten Topspot, dem NP „Broadwater Beach“, in keiner Information oder Heftchen gab es jemals darueber Informationen. Wir hatten ihn zufaellig ausgemacht, als wir uns im Internet Informationen ueber Fraser Island und Vorbuchungen auf der Nationalpark-Web-Seite eruiert haben. Es ist eine Anfahrt von der „Rules Beach“, suedlich des NP „Deepwater“ ueber die Beach nur bei lowtide moeglich mit runtergelassenem Reifendruck von 25 lbs ueber 7 km.

Also fast schon so wie in Fraser Island, nur dass hier kein Mensch ist. Wir stehen auf dem Top einer Sandduene, ueberschauen einen großen Creek der ins Meer fuehrt und sich je nach Gezeiten verschiedene Sandbaenke herausheben. Es bilden sich mehr oder weniger einzelne tiefe Kanaele und man kann dort fischen, unabhaengig vom Wind oder der Flut. Bei Flut ist dann alles unter Wasser. Abendliches Lagerfeuer ist auch vorhanden, zwar verboten, macht doch aber jeder hier und der Ranger kann sowieso nicht kommen, weil abends zurzeit Flut ist. Heute wird fuer Hans den ganzen Tag Fischen auf dem Programm stehen, vermute ich einmal, fuer uns Schreiben, Brot backen, Fischen und Baden. Wir verbringen hier bereits den zweiten Tag, denn vermutlich kann es auf Fraser Island kaum besser werden. Was soll da eigentlich besser werden?! Nur der große Fischfang steht noch aus, gestern bei mir kleiner Flathead, bei Sylvie Yellowfin, bei Hans viele Bisse sonst nix. Doch ein australischer Nachbar, mehr sind nicht hier, fing einen großen Flathead (haette gelangt fuer 4 Personen fuer vernuenftiges Fischessen)… vielleicht heute. Morgen geht’s vermutlich weiter, die Fraser Island ist fuer Hans und Rudi aus zeitlichen Gruenden gestrichen, dafuer noch gemeinsam die „Rainbow Beach“. Wir werden dann ruebergehen, zuvor aber einen Campground aufsuchen und fuer Peer alles Notwendige zu eruieren. Er kommt am 30.9. in Sydney an und wir holen ihn dann vom Flughafen ab. So jetzt muss ich auch runter zum Fischen, der Spot ist zuschade, um am Computer zu sitzen….

04.09.2005

Nachzutragen bleibt vom Topspot vom NP „Broadwater Beach“, dass eine lebendige Schlange im Lager auftauchte. Leider waren alle Maenner unten beim Fischen, so dass Sylvie alleine diese an unserer Sportalukiste bemerkte. Beide waren sehr erschrocken und fluechteten in entgegengesetzte Richtungen, so dass nur die Faerbung durch Erzaehlung bekannt ist und die Kriechspuren blieben, ein Foto leider nicht existiert. Fisch wurde auch gefangen, zwar nur kleinere, fuer einen Fishburger fuer jeden reichte es aber. Da wir nur mit kleinen Haken fischten, ging Sylvie leider der einzig große Fisch, ein gut 70 cm langer Flathead, durch die Lappen. Unmoeglich diesen mit dem kleinen Haken und der duennen Schnur anzulanden. Gesehen haben wir ihn aber, nur nicht gegessen. Die Natur entschaedigte aber fuer den ausgebliebenen großen Fisch wie zum Beispiel mit dem Portraet der beiden Pelikane. Die 7 km Rueckfahrt an der Beach und auch der Rueckanstieg durch sehr tiefen und unebenen Sand zurueck auf die Straße war nahezu problemlos. Dann ging es weiter an die „Rainbow Beach“ Gegend, wo wir eine Nacht am estuary in den Mangroven uebernachteten. Mit abendlichem Lagerfeuer und ziemlich ungestoert, außer dass die Ecke von sandflies verseucht war, doch diese vielen kleinen und uebel juckenden Bisse/Pisse lassen sich erst nach 1-2 Tagen bemerken. Mich hat es wieder einmal am uebelsten erwischt. Fuer Hans blieb dieser Platz trotzdem als Topspot in Erinnerung, da er abends beim Angeln 2 groeßere breams (Barsche) fing, mit Wurm am Haken und Gloeckchen an der Angel. Es waren seine ersten selbstgefangenen essbaren Fische vom Meer. Der weitere Platz an der gegenueberliegenden Seite an der Meeresseiten-Beach war auch absolut klasse, doch auch die großen Kracherfische blieben dort aus. Gemeinsam mit Rudi und Hans verbrachten wir ihren letzten Tag vor Rueckreise auf dem Campground in Rainbow Beach, die erste heiße Dusche nach nun 8 Tagen gemeinsamen „Travellens“ tat jedem gut, und Nachmittags ging es auch noch zu viert in kleinem Dinghi mit 5 PS Motor raus auf das Inlet. Das Fischen vom Boot war dafuer ebenso armselig wie zuvor. Damit bleibt als Resuemee ueber die Queensland-Kueste, „es gibt wirklich Superstraende, auch einsame wilde geile Spots, aber Fische sind kaum noch da“. Mal sehen was uns auf Fraser Island erwartet. Die Eintrittsgebuehr rueber betraegt 34$ fuer ein Fahrzeug (4 Wochen gueltig), dieses Zettelchen klebt man sich an die Frontscheibe, und fuer die Faehre rueber fuer knappe 400 Meter muessen 70$ hingeblaettert werden. Wir gehen trotzdem rueber, doch zuvor ein paar Tage an die lange Rainbow Beach, wo man sich aehnlich wie Fraser Island einfach hinstellen kann, wo man will.

Eine 4$ UEbernachtungsgebuehr pro Person faellt als NP-Gebuehr trotzdem an, wenn man sie denn entrichtet. Von unseren oesterreichischen Neubekannten verabschieden wir uns heute Morgen, verbleiben mit Emailadressen und es koennte durchaus sein, dass man einmal eine gemeinsame Norwegenfahrt macht. Unsere Erzaehlungen fanden großen Anklang und sonst haben die letzten 8 Tage auch prima geklappt, also warum nicht auch 2-3 Wochen Norwegen gemeinsam und dann die „Riesenkracher“ fuer Hans beim Angeln. Ob das Boot dies dann aushaelt bei seinen Freudenspruengen, die er hier schon bei den breams (Barschen) vollzogen hatte, wird sich zeigen. Wir zogen los an die Rainbow Beach, eigentlich „Teewah Beach“,

eine 16 km lange 4WD-Anfahrt auf sehr sandigem und huegeligem Boden, rauf auf die Beach und ca. 15 km Richtung Sueden, bis wir ein gescheites einsames Plaetzchen unter Palmen windgeschuetzt fanden. Am Sonntagnachmittag war der Rueckreiseverkehr nach Brisbane an der Beach durchaus spuerbar, erinnert ein wenig an Muenchen im Winter, wenn alle vom Skifahren am Sonntag zurueckkommen. Doch in der Woche ist es schon seltsam ruhig. Leider zog der Wind wieder an und es gab vereinzelt kleine Schauer. So haben unsere oesterreichischen Neufreunde tatsaechlich viel Glueck gehabt noch so tolle Tage auch vom Wetter her gesehen zum Abschluss ihrer Reise genießen zu koennen. Die Beachstrecke hier zieht sich ueber 50 km bis nach Noosa Heads entlang an langem goldglaenzendem Sandstrand. Man stellt sich einfach dorthin, wo Platz ist, und es hat genug Platz. Feuermachen ist ebenso erlaubt wie Angeln. Feuerholz fanden wir ausreichend, indem wir die verlassenen Wochenendlager pluenderten, so dass wir hier trotz des maessigen Wetters (na so schlecht ist es auch wieder nicht) vier Tage blieben. Hin und wieder faehrt ein „fliegender Haendler“ im 4WD mit Haenger vorbei und bietet Eis, Feuerholz, Lebensmittel und mehr an. Man koennte also hier sehr lange bleiben, ohne sein Lager abbrechen zu muessen, um Einkaufen zu gehen. Unsere Boxen sind aber voll, wir brauchen also nix. Dies ist vielleicht auch der große Unterschied zu der Westkueste, so etwas gibt es da halt noch nicht. Und auch mehr Fische dort! Jedenfalls der Umstand, dass es genauso oder vermutlich sehr aehnlich aussieht wie Fraser Island und was soll da noch mehr und anders kommen – vielleicht die Dingos, die haben wir ja bereits gesehen – haben wir daher beschlossen, den vermarkteten Frasertourismus zu meiden und unseren Aufenthalt fuer dort gecancelt. Die doch erheblichen Faehrkosten und Inselgebuehr dabei gespart, dies schadet sicher nicht. Hier vor Ort gelernt, wie man Pippis (Muscheln) findet und ausbuddelt und wie man die Wuermer zum Angeln per Hand mit Fisch aus dem Sand faengt. Also Koeder gibt’s lang, etwas zu spaet fuer Hans und Rudolf, Riesenkracher von Fischen aber auch nicht hier. Fuer die Anfahrt nach Sydney ueber Brisbane, wo wir unsere Jahres-Rueck-Flugtickets ausschreiben lassen wollen, bleibt genug Zeit. Zeit genug hatten wir hier beim Relaxen an der Beach, um unsere weitere Tour zu planen, die sich ja dadurch, dass wir Peer am 30 September am Flughafen in Sydney abholen werden, ziemlich veraendert hat. Wir werden parallel zur Goldkueste im Landesinneren Richtung Sueden fahren, ein paar NPs aufsuchen, dann zurueck an die Kueste hinter Coolangatta, wo erst einmal der extreme Hotelburgenscheiß ein Ende haben soll, um weiter an der Kueste Richtung Sydney an dem einen oder anderen KuestenNP bzw. eingeholten Tipps an der Beach zu stoppen. Nicht nur laut Fischbuch sind dort noch nette Plaetzchen, sicher auch nicht menschenleer, insbesondere wenn man bedenkt, dass ab 10 Sept. 14 Tage Schulferien in Queensland sind. Dann in Sydney nahe dem Flughafen auf einen Campground naechtigen, Peer abholen und gleich weiter Richtung Sueden. Wir haben beschlossen, die Kuestenroute zu nehmen, also weder Canberra noch die „Blue oder Snowy Mountains“ uns anzutun. Schnee haben wir noch frueh genug im Dezember in Deutschland dann. Zurueck ueber das Gippsyland nach Melbourne. Die Rueckfahrt an der Teewah Beach auf 30 km Sandbeach, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, links die Wellen und rechts verschieden farbige Sandhuegel, war jedenfalls ein einmaliges Erlebnis. Fraser Island soll genauso sein nur eben kommerzieller, so bestaetigten uns dies Nachbarn aus Brisbane, die ihre Ecke hier bestens kennen. Ein, zwei Tipps fuer unsere Weiterfahrt gab es ebenfalls. Kaum jedenfalls mit der Faehre den Noosa River ueberquert fuer 5$, empfing uns ab Noosa Heads reger Autoverkehr, dann zweispuriger Highway und nix mehr mit einsamer Strandatmosphaere. Ein echter Schock anfangs, so einen Verkehr kannten wir eigentlich in unserer Erinnerung nur aus Melbourne und nun so etwas bereits 100 km vor Brisbane. So soll das die ganze Goldcoast weitergehen, und Sydney erst, na dann schon mal daran gewoehnen, Stress!!! Jedenfalls erst einmal auf Campground fuer 20$ 30 Kilometer vor Brisbane halt gemacht, um morgen frueh nach dem Berufsverkehr in die Stadt vorzudringen und die Bueros von Singapore Airlines und Emirates aufzusuchen. Dann gleich raus und ab ins Landesinnere zu doch wieder tollen NPs, so jedenfalls der Tipp unseres Nachbarn von der Teewah Beach. So bis auf weiteres.

11.09.2005

Also rein ging es nach Brisbane um kurz nach 9 Uhr morgens, damit wir den vollen Berufsverkehr nicht unbedingt mitnehmen. Der zweispurige Highway wurde vor Brisbane vierspurig, amerikanische Verhaeltnisse, und das Problem mit dem Verkehr sollte gar nicht so gravierend sein. Auch die Orientierung in der Stadt klappte prima, die beiden Offices von Singapore Airlines und Emirates liegen quasi gegenueber in der Queen Street und Eagle Street und warten musste man auch nicht. Das Ausstellen der Jahrestickets mit jetzt festem Datum, Rueckflug 15. Dezember 2005, ging ratz fatz ueber die Buehne und bereits um 11.00 Uhr hatten wir Brisbane, nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, bereits wieder verlassen.

Straight way Richtung Landesinnere nach Beaudessert in die Great Dividing Range, der Kornkammer Queenslands. In der gemuetlichen Kleinstadt erledigten wir dann wie ueblich Internet, Einkaeufe und Tanken, absolut stressfrei. Preise fuer Obst und Gemuese sind bemerkenswert guenstig. Zur Uebernachtung ging es in den Nationalpark „Koreelah“, den Tipp bekamen wir von einem lokalen Tankwart, denn auf irgendwelchen Karten ist dieser nicht verzeichnet. So stehen wir hier in der Natur auf Hoehe der Gold Coast nur 100 km landeinwaerts, „Mutterseelen alleine“ auf einem NPCampground zwischen tausenden von Eukalyptusbaeumen und einem kleinen Creek. Zur Begrueßung hopste uns auch gleich ein Kaenguru vors Auto, nach langer Zeit in Queensland das Erste wieder einmal. So genießen wir erst einmal die Ruhe hier, nur wir und die Natur, Voegel und Feuerstelle, bis es morgen dann weiter in die Nationalparks „Boonoo Boonoo“ und den NP „Bald Rock“ gehen wird. Ebenfalls ein Tipp eines Einheimischen aus Brisbane der sagte: „da muss man hin“. Wir werden sehen! Jedenfalls erscheint uns dies der optimale Weg, die Gold Coast zu umfahren, um dann spaeter bei Grafton wieder an der Kueste andere empfohlene Spots aufzusuchen. Hier in Australien klappt mittlerweile alles so reibungslos, dass es eher unheimlich wird, denn irgendwann muss ja mal irgendwas daneben gehen. Man wird schon ganz unruhig, wenn immer alles „wie am Schnuerchen“ laeuft. Kommt bestimmt noch Etwas?! Zu erwaehnen bleibt, dass nachmittags ein Riesenlizard bestimmt incl. Schwanz 3 Meter lang unser Lager aufsuchte, als wir im Auto Reiseliteratur studierten und sich einen Kampf mit 2 MagPies (Voegel) lieferte. Diese attackierten ihn staendig mit Luftangriffen und huepften unerschrocken staendig vor ihm auf und ab. Sie verteidigten ihr Revier, also unsere runter gefallenen Brotkruemel. Der Lizard oder Goanna gab entnervt auf und suchte das Weite. Eines schoenes Spektakel und willkommene Abwechslung vom Lesen. Den kommenden Tag regnete es eigentlich ununterbrochen schon waehrend der Fahrt. Wir fuhren den NP „Bald Rock“ an, fanden eine noch brennende Feuerstelle vor, die wir staendig am Laufen hielten. Genug Holz lag herum. Unser Lager bauten wir so, dass beide Planen, direkt am Feuer geparkt, Regenschutz boten und darunter sitzend mit dem alten Freund „Stanley“ (Rotwein) ging dieser verregnete Tag auch herum. Als Besucher tauchten etliche verschiedene Voegel auf, so viele unterschiedliche wie noch nie. Auch am fruehen Morgen weckten uns alle die Voegel vom Vortage und saßen uns quasi auf dem Schoß. Man kannte sich ja schließlich schon. „Bummsschaedel“ (Kookaburra) hatte kleineren Bruder mitgebracht, rote Papageien, MagPies und gruene und lila farbige, Raben und Kraehen… und Bergkaengurus (rock wallabies) waren auch dort, sind kleiner und haben schwarze Schwaenze und Koepfe…einfach geil. Und das Wetter glaenzte mit blauem Himmel und Sonne. Also bestiegen wir den drittgroeßten Monolithen, groeßter Granitfelsen Australiens gleich nach dem Fruehstueck, und weiter ging’s zum nahe liegenden NP „Boonoo Boonoo“. Auch dort Klasse-Spot mit Wasserfall und River. Wir sahen dunkelbraune Kaengurus, die wir auch noch nie zuvor gesehen hatten. In Queensland gibt es also auch welche, wenn man ins Hinterland ausweicht. Dann ging`s zum „Mann River Nature Reserve“, an einen freien Naturschutzplatz nahe eines plaetschernden Rivers inmitten eines Bergtales. Die Herunterfahrt dorthin war schon ein Erlebnis, 600 Hoehenmeter in steil abfallenden Serpentine, und dort auch kaum ein Mensch und Wetter nach wie vor Sonnenschein pur. Hier sind wieder Voegel lange Meter, Papageien in allen Farben krabbeln in den Baeumen vor einem herum und gegen nachmittags kommen haufenweise die großen braunen Kaengurus auf die angrenzenden Wiesenflaechen. Sie sind nicht scheu, man kann also ganz nahe herangehen. Und etwas 3 Meter vorher stoppt man automatisch, wenn sich ein Riese von Kaenguru mit ueber 2 Metern Hoehe vor einem aufbaut. Wir bleiben einen weiteren Tag hier, haben unsere Feuerstelle und erforschen heute dann zu Fuß das Tal. Schlangen soll es geben, Pythons und eine riesige schwarze (toedlich giftige) Natter wurden gestern vom weit weg von uns campierenden Nachbarn gesichtet. Er kam gerade herum und fragte, ob wir Getriebeoel haetten. Er hatte den Oelwechsel scheinbar falsch gemacht. Fuer einen Roadlebenden schon duemmlich, erzaehlte ansonsten aber nette Geschichtchen und deswegen werden wir auch die alte Glen Innes–Grafton Road weiter nach Grafton fahren. 120 ks Gravelroad, ein paar Flusslaeufe und von den Strafgefangenen muehevoll per Hand in die Felsen geschlagene Tunnel. Es soll der spannendere Weg sein nach Grafton als der schon als spannend empfohlene Highway. Wird schon klappen mit einem mangelhaften Ersatzreifen. No risk, no fun! Außerdem habe ich keinen Bock mit kaltem Motor den steilen Aufstieg gleich morgens zurueck zum Highway zu absolvieren, dann lieber 120 ks „dirt road“. In Grafton speisen wir dann alles ins Net ein. Dann weiß man, dass wir gut durchgekommen sind. Bis dann.

16.09.2005

Und wir sind gut durchgekommen. Der Weg an einem River entlang, links und rechts von steilen Bergen umgeben, dichter Regenwald und viele Kaengurus unterwegs, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, das ist schon Klasse und das in NSW. Haette ich nicht fuer moeglich gehalten. Das Landschaftsbild entsprach eher dem der Wildnis und Weite Kanadas, wenn da nicht die Eukalyptuswaelder und die Kaengurus gewesen waeren. Australien ist also nicht nur Land der roten Erde und trockener Deserts. Es ist sehr vielfaeltig und in vielen Bereichen nahezu unberuehrt. Wenn man also nur nach Nationalparks schaut, um dort „unberuehrte“ Natur zu finden, waere das der falsche Weg. Obwohl wir auch selbst sehr oft in die NPs ausweichen zwecks Uebernachtung. Man findet generell gute Plaetze mit basic amenities (Toiletten, Feuerstellen, Wasser, picnic tables…) vor, und Wildlife eigentlich auch immer. Ob das auch immer unseren Vorstellungen von „oekologisch einwandfrei“ entspricht, ist dagegen zweifelhaft. Ein Beispiel: sie stellen Muelltonnen auf, so richtig mit Deckel und so, doch unten am Boden haben diese ein Loch und darunter ist ein Riesenloch im Erdboden ausgehoben. Also der Muell faellt einfach in den Boden und wird irgendwann einmal nur zugekippt. Und da fliegt alles rein, Plastik, Dosen, Schuhe…. Also nicht unbedingt sehr oekologisch wuerde ich meinen. Also viel Show und viel Wind, was die NPs angeht, und man sollte also die dortigen Beschraenkungen nicht all zu europaeisch eng sehen, sondern eher australisch laks. Und das mit dem Bezahlen wird aehnlich „australisch“ gehandhabt, zumindest von uns bei einer Ein-Jahres-Tour. Denn wenn man bedenkt, dass wir jetzt in Wooli auf einem kommerziellen Campground eingekehrt sind mit heißen Duschen, Pool und Powersite fuer laeppische 12$ gesamt und die aber hier in NSW fuer fast jeden interessanteren NP 7$ vehicle entrancefee erheben plus bis zu 8$ each Campgebuehren pro Nacht, also per day mehr als 17$ fuer 2 Personen fuer Bushcamping, steht das ja in keinem Verhaeltnis mehr. Hier jedenfalls nutzen wir das Sonderangebot und nutzen den Power insofern, dass wir unsere Verkaufofferten fuer den Wagen bereits vorbereiten und bei Gelegenheit im Internet bei verschiedenen deutschsprachigen AustralienForen einstellen werden. Ebenfalls wird ein Flugblatt erstellt, das wir dann in Melbourne in den Hostels und Internetcafes aufhaengen werden sowie ein Zeitungsverkaufinserat fuer die Trading Post. Fotos muessen ebenfalls noch erstellt werden, d.h. alles aus- und einraeumen. Wenn Peer dann da ist, brauchen wir dafuer dann keine Zeit zu verschwenden. Man kann unsere Verkaufsofferte auch bei uns auf der Seite unter „Autoverkauf“ finden. Also ein bisschen Arbeit steht an. Eventuell gehen wir noch mit einem Kanu raus heute Nachmittag. Bis dann War nix mit Kanu, denn nachmittags, solange zog sich das hin mit Fotos erstellen und Anzeigen schreiben, wurde es eher bewoelkt und gegen 6 Uhr abends ging dann der Regen los. Das zweite Mal diesen Monat in NSW, ganz ungewohnt. Na jedenfalls gab es einen Pizzabaecker vor der Tuer und die Riesenpizza holten wir uns und machten es uns im Auto gemuetlich. Die erste Pizza seit 7 Monaten! Bei Stromlicht und einem Weinchen war das auch ganz nett. Man glaubt gar nicht, wie viel Platz in unserem Auto ist, also ueberhaupt kein Problem auch mal einen Abend im Auto zu verbringen. Die heiße Dusche dann vor dem Schlafengehen rundete unseren „Arbeitsaufenthalt“ auf den Campground ab und es war trotz Wetter durchaus OK. Am kommenden Tag war wieder Sonne und blauer Himmel. So blieben wir einen weiteren Tag, mieteten ein Dreimann-Kanu fuer 7 Std. und kurvten mit Angeln im Gepaeck auf dem Wooli-River herum, ebenfalls fuer laeppische 15$ uebrigens. Dafuer kriegt man das Kanu in manchen NPs fuer eine Stunde. Gefangen wurde nur ein flathead und ein paar kleinere breams, aber fuer Fischspaghettis am Abend langte es allemal. Es ging dann am folgenden Tag weiter in den NP „Yuraygir“ erst an die „Pebly Beach“, Zugang per 4 WD ueber die Beach und man musste einen knietiefen, salzwasserfuehrenden Creek von 20 Metern durchfahren. Der Spot war schon OK. Beach mit Sandstrand und so weitlaeufig, dass man sich nicht beengt fuehlte. Gleich zur Begrueßung flog ein „Lachender Hans“ an, jumpte vor den Stuhl und ließ sich per Hand ein paar Brotstueckchen reichen. Weil man nur bei Ebbe wieder zurueckfahren konnte, dies ging erst so ab 1 Uhr Mittags, zogen wir bereits am folgenden Tag von dannen zu dem anderen 10 Minuten weiter liegenden Platz „station creek“ etwas weiter im Inland liegend. Dort ließ sich zwar ein MagPie auf den Schoß nehmen, aber was ist das schon gegen einen echten Bummsschaedel (Kookaburra).

So fix uebrigens aus dem Grunde, damit wir am folgenden Tag rechtzeitig aufbrechen konnten in aller Fruehe, da dann Neteinspeisung, Telefonate und Einkaeufe wieder auf dem Programm standen. Der Netaufenthalt sollte diesmal laenger dauern und damit waeren wir dann erst verdammt spaet unterwegs, um einen Platz zu finden fuer die kommende UEbernachtung. Ansonsten haette man durchaus auch 2 Naechte an der „Pebly Beach“ verbringen koennen. Beim „Station Creek“, zwischen Mangroven gelegen, leider wieder ein paar sandflies, dafuer eine kleine „wharf“, an der man bei hightide die Angel bequem auslegen konnte. Zwei große Bisse, jedes Mal ein echt fetter Seeaal, einen konnten wir anlanden. Nur geraeuchert ist er ja gut zu essen, aber gebraten eher sehr gewoehnungsbeduerftig. Auf der Rueckfahrt kroch uns eine 2 Meter lange pechschwarze Schlange vor das Auto, verweilte ein bisschen fuer ein Foto und zog dann wieder ab.

Ziemlich behaende uebrigens. Es muss eine „black snake“ sein, scheinbar relativ haeufig hier an der NSW Kueste anzutreffen, denn mittlerweile hatten wir bereits drei weitere Begegnungen in den Sandduenen hier an den Straenden. Spuren lassen sich alle paar Meter finden, wenn man einmal weiß, wie sie aussehen. Sie sind schon sehr giftig, doch beim Biss soll sehr wenig Gift abgegeben werden, so dass noch nie jemand daran gestorben ist. Eine Info laut meines australischen Gift-Tierbuches, doch die schwarze Tigersnake sieht verdammt aehnlich aus und ist fuer Todesfaelle bekannt. Wer weiß also genau, was da hier so rumkreucht. Dann hielten wir am kommenden Tag in Nambucca Heads, erledigten in der library unsere Interneteinstellungen zwecks Autoverkaufs und die sonstigen Einkaeufe. Es dauerte tatsaechlich laenger und wir waren froh, einen total verlassenen NP-Platz im Hat Head „Smoky Beach“, wie im Regenwald unter Palmen und doch sehr wild, ausfindig zu machen. Vorherige Plaetze wurden immer kommerzieller umso naeher man in Richtung Hauptstadt vordringt. Dann sind in 2 Tagen Schulferien und es wird sehr, sehr busy ueberall. Preise schießen von einen Tag auf den anderen von 15$ auf 45$ fuer eine normale tentsite zum Beispiel in South West Rock „the gap“. Fuer 15$ eigentlich OK, aber uns da schon zu busy. Kein richtiger Campground!, aber nett gelegen. Auch jetzt bei den weiteren Plaetzen im NP „Crowdy Bay“, alles sehr kommerziell, die Kaengurus liegen degeneriert anmutend zwischen den Caravans und Zelten tagsueber herum. Wir haben den ruhigsten Platz ausgewaehlt „ Kylies Beach“, ist auch der schoenste von allen und da huepfen die Kameraden noch, aber auch sehr nahe am Lager. Davor gab es auf der Strecke sog. „freie Plaetze“ fuer 15$, caretaker kassiert (war aber keiner da) und da waren wir beim „Racecourse“ Platz. Direkt an der Beach in einem Gap gelegen. Das war auch sehr gut, zwar sehr versteckt gelegen links von der Straße, dafuer aber auch kaum jemand da, außer einem farbenfrohen Pfau der staendig um uns herum dackelte. Auch mal ganz nett so ein Pfau, Handfuetterung versteht sich. Um doch nicht noch auf den Caretaker zutreffen, fuhren wir ebenfalls am folgenden Tag weiter, eben jetzt in den NP „Crowdy Bay“. Alle brauchbaren beachnahen NPs in NSW haben eine sog. „vehicle entrance per day“ (meist 7$) und dann noch campgroundfee von 5$ each. Dafuer gibt`s Toiletten, Feuerstellen, manchmal Wasser und Feuerholz. Aber bitte das sind ja auch 17$ und dafuer kriegt man auch schon einen kommerziellen Campground mit heißen Duschen und Campkitchen, halt nicht immer so einsam in der Natur gelegen. Die in NSW sind halt auch in den NPs schon sehr geschaeftstuechtig, wir handhaben das immer noch australisch und bisher klappt das ohne weiteres. Groeßtes Problem zurzeit ist die UEbernachtung in Sydney auf einem Campground. Entweder sind die voll und sie chargen dort satte 39$ fuer eine einfache Powersite zurzeit. Das ist zuviel! Nur wenn man außerhalb bleibt, bedeutet dies fuer uns eine Stadtdurchfahrt von Nord nach Sued zum Flughafen in der Rushhour morgens, um den Peer um 9:30 Uhr vom Flieger abzuholen. Na irgendetwas wird uns schon einfallen, ansonsten muessen wir da halt durch. Stress pur also vermutlich. Positiv zu vermelden gibt es, dass sich die OEsterreicher Hans und Rudi gesund und „begeistert“ von der Arbeit zuhause rueckgemeldet haben, auch uebrigens der Deutsche Sascha aus Perth aus Zeitgruenden vermutlich nur nicht ganz so persoenlich. Von hier aus noch einmal Gruesse nach Austria und Fische gibt’s dann in Norwegen. Bis dann.

28.09.2005

Was gibt es nachzubessern. Gemeldet haben sich auch Julie und Allan aus dem Gippsland, die wir damals in den Kimberleys getroffen haben, zwei nette gemeinsame Tage beim Bushcamping verlebt und sie uns dann auf ihr Segelboot zum Toern eingeladen haben. Super, so steht dem Segeltoern wohl nix mehr im Wege fuer unsere letzten Tage im November in Melbourne. Man kann ja viel versprechen und dahersagen, das ist hier auch nicht anders als bei uns in Deutschland. Dann noch die ueberdimensionale „Yabbiepumpe“, mit der wir Yabbies (Flusskrabben) aus dem Boden pumpten und als Lebendkoeder zum Angeln benutzten. Das war am Wooli-Campground, als sich ein aelterer Nachbar unsere Angelversuche ansah und meinte „Hier faengt man nur etwas mit Yabbies“. Toll, das war auch so, aber wie kriegt man die Yabbies. Also lieh er uns seine Pumpe, wir trabten los an die sandigen Stellen bei Ebbe, Pumpe rein, zweimal gezogen, Yabbies raus und schon hatten wir 50 Stueck zusammen. Dann ab ins Kanu und Fisch gab es ja, wie man weiß. Und was noch, nix war es mit „australischer“ Handhabung beim letzten Bushcamping im NP „Crowdy Bay“, ein Ranger kam rum und checkte die Bezahlscheine. Man haette vorher 10 km entfernt im „degenerierten Camp“ („Kaengurus liegen herum“, also echt nur etwas fuer die, die noch nie welche vorher gesehen haben… sind aber nicht „naturgetreu“ und ungepflegt) bereits auch diesen im Voraus bezahlen sollen. Wer weiß denn so etwas, und warum kann er denn nicht gleich kassieren. Nein, es wird eine Ermahnung erteilt und ein Zettel ausgefuellt, dass man zu dieser Office zurueckfahren muss zum Bezahlen, oder es auch per Post machen kann, wie wir auf dem Verwarnzettel dann gelesen haben. Zurueckfahren ist nicht unser Ding, also per Post irgendwann, wenn wir Zeit und Muße dazu haben. Wenn nicht, wird penalty (Strafe) von 300$ faellig. Beruhigend jedenfalls war, dass wir bei weitem nicht die Einzigen waren, die so ein Ding ausgefuellt bekamen. Penalties gibt fuer alles, Holz suchen, was ins Klo werfen und so weiter. Na ja, da bin ich ja sehr skeptisch!? Danach ging es wieder in einen NP „Wallingat“, am Fluss gelegen doch ein Stueck weg von der direkten Beach. Und dort war dann wieder kaum jemand anzutreffen. Die Preise human und NPtypisch, Ranger nett wie immer, sonst aber auch nicht viel los so mit Fischen oder so. Ja, eine Rotnase (Possum) kam zu Besuch in den Abendstunden und auch ein groeßerer Goanna, das war wieder nett. Letzterer legte sich nach verzehrter Boulette sogar zum Sonnenschlaefchen bei uns ins Lager, nachts sind die ja bekanntlich auf den Baeumen zum Schlafen. Wir blieben 2 Tage, denn wir muessen ja Zeit killen, bis Peer kommt. Und es wird nicht leichter, gescheite Uebernachtungsquartiere ausfindig zu machen, wie vorher bereits oft genug erwaehnt, desto naeher man an Sydney herankommt und die aetzenden Schulferien dazu! Jeder faehrt ans Meer zum Fischen oder zum Surfen, und um die Blagen auszufuehren. Sind immer laut und nervend. Zu erwaehnen hier beim NPcamp ist, dass der Nachbar (auch mit Kindern und auch laut, aber schon OK, weil unser Platz total abgeschirmt war) per Auto losfuhr, um die Ranger zu benachrichtigen. Es tauchte naemlich eine Abo-Familie auf mit zwei Fahrzeugen und 5 Crossmaschinen und sie droehnten mit den Dingern durch die Lager wie die Gestoerten. Egal ob NP oder ob da jemand herumlief, nur gib ihm. Ein Laerm und ein Staub, das glaubt einem keiner. Nicht irgendwelche Halbstarken, nein, Vater mit Hund hinten auf der Maschine, dann ein paar Jugendliche und auch kleine vielleicht 6 Jahre alte Maedels gurkten da rum. Voll durch das Lager von den Nachbarn, Tracks hoch und runter, echt der Hammer. Dazu rannten 2 große Hunde wild durch die Gegend, und die sind streng verboten in den NPs. Vermutlich war dies der Grund, dass tatsaechlich Ranger vorbeikamen und ihnen Platzverweis gaben. Sie zogen mucksmaeuschenstill ab, kaum zu glauben. In Deutschland waere ich mit einigen Kameraden schier ausgerastet und eine handfeste Konfrontation waere unvermeidbar gewesen. UEbrigens das erste Mal, dass die Ranger wirklich reagiert haben. Dafuer durfte der Nachbar aber auch 20 km vorfahren, um zu telefonieren zu koennen, weil Handy wie immer empfangslos war. Wir selbst haetten nix unternommen, denn wir sind ja Gaeste und Zuschauer vom „Janzen“. Nachdem wir dort in aller Ruhe alle weiteren Etappen im Groben durchgeplant haben, auch die bis nach Melbourne gemeinsam mit Peer, zogen wir weiter in fester Absicht ein Bushcamp in dem NP „Watagans Mountains“ aufzusuchen. Wir waren sicher, dort ziemlich leere Plaetze vorzufinden und dann die restlichen 2 Tage bis Ankunft von Peer am Sydney Airport zu killen. Doch A: regnete es nach langer Zeit wieder einmal und dies ist immer Scheiße fuer Camping (egal wo) und B. war der Platz echt Mist, voll und kein Holz, alles total matschig, klamm und kuehl… weiter, aber wohin???, an die Kueste zurueck, da war noch theoretisch ein Platz… lange Fahrerei, dann angekommen, und „Ferienpreise“ von 30$ fuer eine tentsite auf staatlichem Platz, aber v.a.D. fuer WAS?!… eigentlich drauf geschissen, doch wir sind Ein-Jahresfahrer, lange genug da und muessen bekanntlich 2 Tage killen… 2 Tage sind zuviel hier auf diesem Platz, also weiter, aber es ist schon spaet und Wohin?!… wieder zurueck ins Landesinnere und ab in den NP „Dharug“, 70 km Fahren bis in die Dunkelheit hinein… und noch einen Platz gefunden, es ist ruhig und es ist OK. Doch kamen wir in Dunkelheit dort an, das erste Mal in Australien uebrigens waehrend unserer gesamten Tour, Stimmung und Fitness schwer angegriffen, nass war es auch, warmes Essen entfiel, ein Feuer gab es noch, weil Feuerholz bereit lag, aber es war vermutlich der uebelste Tag in Australien, den wir bisher verlebt haben. Aber hier kann man wenigstes 2 Tage bleiben und zu aller Ueberraschung kam abends sogar ein Wombat vorbei.

Der erste!!! (jedenfalls lebend), doch die Stimmung war kaum da, um total begeistert zu sein. Morgen Abend vielleicht, denn wir bleiben hier ja 2 Tage. Weiter geht’s dann auf einen Campground in Naehe Sydney, wo auch immer, und dann ab zum Flughafen und bloß schnell raus gen Sueden, weg von Stadt und Schulferien…hoffentlich so! Es ging auf einen big4-Campground im Nordwesten von Sydney in Dural, 40$ (Ferien) zwar, aber schon OK. Tennis haben wir gespielt, war frei, Waesche komplett durchgewaschen, in schoener Campkitchen mit Ofen primagroße Pizza Hawaii mit dicken Shrimps gegessen, mittags Lachsschnittchen und selbst gemachten Krabbensalat verzehrt, und alle Batterien aufgeladen und endlich mal wieder geduscht und rasiert. Haben es uns also richtig gut gehen lassen nach dem einen beschissenen Tag vorher. Obendrein soll Peer ja nicht gleich einen Schock kriegen. Der Wagen hat auch eine komplette Hochdruckwaesche bekommen, war mal wieder absolut noetig. Morgen geht’s dann um 7 Uhr ab in den Berufsverkehr von Sydney, einmal quer durch auf Highway Nr. 2, ueber die harbourbridge bis zum Airport und soll ungefaehr 1,5 Std. in Anspruch nehmen. Wir werden sehen!? Sydney nun einmal anders! Danach geht’s dann eine zeitlang zu dritt weiter, darueber dann mehr bei der naechsten Berichterstattung. Leider kam der Wombat nicht wieder vorbei, die Ruhe an dem Platz war aber schon erholsam genug gegenueber der busyKueste in den Ferien. Auch landschaftlich ist die Strecke um Wisemans Ferry sehr empfehlenswert und die Ferry sogar umsonst. Also eine gute Moeglichkeit den noerdlichen Highway Sydneys zu umfahren. Bis auf weiteres.

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