Spanien (Andalusien) – Überwintern 23/24

Tourstart 07.11.2023

So, sind losgefahren am Dienstag, den 7. November 2023, morgens um halb 6, um den Elbtunnel noch vor dem Berufsverkehr zu passieren. Erst nach Hannover, um bei meiner Mutter im Altersheim aufzuschlagen. Morgens um 10 waren wir bereits dort. Kaffee und bissl erzählen, immerhin ist sie 92 Jahre alt, und es bleibt festzustellen, daß sie nach wie vor geistig fit ist, zumindest für das Alter hervorragend. Jedenfalls hat sie im Altersheim physisch zugelegt, ist also fitter als vor 5 Jahren. Vmtl. am morgendlichen täglichen Schwimmen und den Mehrkontakten hausbedingt, Mittagessen und so weiter.

Abends ging es dann rüber 140km nach Osnabrück genauer nach Bohmte, dort wo Italiacamper24 seine Anhängerkupplungen verbaut. Der Sitz in Melle, ist nur der „Firmensitz“, da sitzt wohl nur die italienische Mama, und er selbst dünner brauner Glatzkopf hat sein Büro, eigentlich nur seinen Schreibtisch, bei der Firma/Werkstatt SMV, die die Dinge verbaut, AHK oder Stützen… Er gibt sich auch nicht als Italiacamper zu erkennen, tut so, als sei er Mitarbeiter der SMV. Durch mittlerweile Insiderwissen kenne ich nun die Strukturen, man hätte also den Anbau als Gesamtpaket noch billiger bekommen, hätte man es direkt über SMV vereinbart. Nur die kennt ja vorher keiner. Ich habe jetzt jedoch direkten Kontaktpartner vor Ort, also niemand braucht dann den Italo-Glatzkopf. Er operiert tatsächlich scheins ganz alleine und nur online, ansonsten lässt er machen. In zwei Stunden war alles verbaut und wir konnten um 15 Uhr los nach Ulm/Ehingen zu den Schwiegereltern. Die Nacht zuvor haben wir für 2€ Strom (Heizlüfter wurde gebraucht und auch die Kaffeemaschine) 15km vorher auf einem Stellplatz verbracht. Man kann aber auch direkt vor der Werkstatt stehen, dafür sind extra 2 Rasenplätze angelegt, aber kein Strom oder so etwas. 

Die Fahrt nach Ulm über Paderborn, Fulda-Berge, Würzburg wurde stressig, da irre viel LKW´s unterwegs sind. Vielleicht ist das heute normal, aber es ist abartig. Sie stehen von den Parkplätzen weit raus über die Einfahrten bis auf die Autobahn, unter den Brücken am Seitenrand zum Übernachten, um die vorgeschriebenen Haltezeiten einzuhalten. Man kann keinerlei Rastplatz mehr anfahren weil so voll. Und auf der Strecke sind trotzdem noch Massen, die ständig Elefantenrennen veranstalten. Also 105 überholt 100, die 80 fährt da schon lange keiner mehr. So musste ich mit 120km und mehr ständig an den vorbeiziehen, um nicht dazwischen eingekesselt zu werden und auch überhaupt vorwärts zu kommen. Nach 9 Std. Warten auf die AHK und dann Durchstarten nach Ulm 700km ganz schön stressig. Und das Womo wurde schön gefordert, na ja, wurde jetzt als Einfahren für die Andalusien-Tour abgehakt.

Wir waren um 23 Uhr am 8.11. bei Sylvies Eltern, so daß ein Absacker-Weizen noch drin war. Am kommenden Tag besuchte Sylvie ihre Firma, ich machte Womo mit Wasser voll und verlud nach Einweisung mit Hans das geschenkte ältere Elektrofahrrad. Mit Fahrradkörben und Helm für Sylvie, Rückspiegel… auf den Fahrradträger, Spanienschild noch ran und dann nur noch Essen und Trinken und Quatschen mit eintrudelnder Verwandtschaft.

Vorweg genommen, ein großes Dankeschön für das Fahrrad, das super läuft, beide können damit fahren, Einkaufen klappt super, Akku reicht dicke da man locker auch ohne fahren kann, und ohne Bike wäre fatal gewesen auf dieser Tour. Wäre vor Langeweile vmtl. gestorben zwischen den Rentnern und ohne Angeln. Bin jeden Tag unterwegs und Rücken hält so um 15km.

Jedenfalls am 10.11. dann los gen Frankreich, aber zuerst von Ehingen nach Freiburg auf Landstraße. Das war schlimmer als die Tour von Osnabrück. Nach 5 Stunden kommt man an in Freiburg, Verkehr ohne Ende, Umleitungen und jedes Dorf nur 30 erlaubt, und Blitzer ohne Ende. Dank den Grünen und Herrn Kretschmann ist die Einnahmequelle Baden-Württembergs nun die Strafgeldeinnahme, wer braucht da noch die berühmten Schwabentüftler und Häuslebauer… man stellt einfach Blitzer auf. In einem Dorf, ehrlich ungelogen, waren 3 Blitzer auf einem Kilometer. Für die Zukunft sollte man die Geschwindigkeit auf 15 reduzieren, dann hätten sie auch mehr Hotelübernachtungen. Diese 160 km in 5-6 Stunden brauche ich jedenfalls nie wieder.

Danach geht es in Freiburg, natürlich muss man durch die Stadt, auf die Autobahn und dann geht’s zügig nach Frankreich. Dort ist das Fahren deutlich entspannter, viel weniger LKW‘s, kaum Blitzer, obwohl meist nur zweispurig, geht es zügig voran. Wenn da nicht die Maut wäre. Hinter Mulhouse geht’s los. Plötzlich stehst Du vor den gelben Schaltern, bitte die mit grünem Pfeil, wenn man nicht ein Abo hat, und musst bezahlen. Scheins die Strecke von Beginn an der Autobahn (also Grenze) und die Einordnung der Klasse geht auch automatisch. Ob nun mit Kamera, Höhenmessung oder Gewichtswaagen egal, ein Betrag leuchtet auf und nun Münzen oder Kreditkarte. Bei Mulhouse waren es 4,70€, nicht so viel aber war ja auch nicht weit bis zur Grenze. Wir haben nur Münzen reingehauen. An den Trichter oder den Schlitz kommt man noch ran, aber ans durchgefallene  Geld nur mit Abschnallen und bis zur Hüfte raus aus dem Fenster. Sylvie hätte keine Chance da ranzukommen. Sie hätte also aussteigen müssen, geht aber nicht, weil die Tür nicht aufgeht. So dicht muss man nun mal ranfahren, es sei denn Du hast  Affenarme.  Hieße also Aussteigen auf Beifahrerseite, was beim Womo ja gehen würde. Andere die mit Kreditkarte zahlen, haben auch so ihre Probleme, wenn die Karte nicht genommen wird bzw. erst gar nicht wieder rauskommt. Na ja egal, Schranke geht hoch, sobald der Betrag getilgt wurde, Quittung gibt’s auch, wenn man den Knopf dafür gedrückt hat. Einstufung war Klasse 2, OK, damit können wir leben. Aber nach 2 km Fahrt kommt die nächste gelbe Tolllstation, nun aber nur Ticket ziehen. Und irgendwann bei einer Ausfahrt wird dann bezahlt. Man muss nun mal durch Frankreich, wenn man nicht die Alpen durchqueren will im Winter mit dem Womo, und auch dann muss man am Mittelmeer ja da durch. Nächstes Mal nehme ich eine Fähre von Holland direkt nach Spanien, aber die gibt es doch gar nicht, oder doch?

Weil wir gut vorankamen, auch nicht müde waren, beschlossen wir die A75 mautfrei bei  Clermont-Ferrand zu nehmen und die Übernachtung auf diese Strecke zu legen. Sie ist vmtl. deutlich unproblematischer, was Einbrüche und Aufbrüche nachts angeht, als die Strecke Lyon/Marseille runter ans Meer. Abgesehen von der höheren Maut auf Letzterer. Also ab von der A36/A6 in Saint-Remy, und nun Maut abdrücken 30,60€. Wow, alles mit Münzen, das dauert ne Weile. Dann weiter über die E607=N7 zweispurige Nationalstraße mautfrei bis zur neuen Autobahn der A79, welche man nur online bezahlen kann und sollte oder auf einer der Rastplätze halten, da sind dann Automaten zum Bezahlen, sonst soll‘s teuer werden mit 90€ Strafe. Kostet online 6,10€ (hat nur per Laptop geklappt) und nette Autobahn. Da doch schon müde vom stundenlangen Fahren sind wir weiter auf der A71 bis Clermont-Ferrand, da wieder Maut am gelben „Scheiß“ 11,30€, um dann auf mautfreier A75 weiterzufahren. Hinter Clermont-Ferrand sind wir auf einen Parkplatz mit Tankstelle gefahren, Tanken mussten wir und etwas müde waren wir auch nach 746km incl. Freiburg Strecke. Diesel 2,02€ wie zu Coronazeiten, das ist France. Jedenfalls gab es einen überdachten Parkplatz direkt an der Tankstelle, die 24 Std. auf hat, und da sind wir drunter und haben 4 Stunden gepennt. Ein Franzosen-Van stand da auch, der hat sich sogar Strom aus Steckdose dort geholt. Dann gings weiter nachts nach vier Stunden bis zur Brücke von Millau (230km), glaube größte Europas, die kostet 15€ zumindest im Winter. Und das fand ich OK, und auf dieser ist ein Parkplatz gleich 2km hinter Bezahlstation mit Wasser, WC‘s und Entsorgung, TOP. Da haben wir die nächsten 4 Stunden gepennt im Morgengrauen. Die Ganoven werden ja nicht 15€ Eintritt bezahlen, um zum Klauen zu kommen.

Die Strecke A75 ist schon bergig aber sonst OK, nur der Abstieg zum Mittelmeer ist heftig (weitere 130km). Also für die Rücktour zu Bedenken, dann wäre es ja ein Aufstieg und wenn Schneegefahr eine Katastrophe. Am Mittelmeer geht’s dann wieder auf die E9 (wie Lyon Strecke) und na klar Ticket ziehen und bis zur Grenze 140km, dann endlich Spanien. Stopp, natürlich Maut, und nun wird‘s unverschämt. 23,60€ für 140km und die Straße ist in elendem Zustand. Also was Kretschmann mit Blitzern macht, macht France mit der Maut. Was brauchen die Mercedes oder BASF, die Maut geht doch auch. Insgesamt waren es 90€ nur France, die andere Lyon Strecke wäre ca. 140€ gewesen. Manche bezahlten 260€, wie wir erfuhren. Viva la France, wie wir erfuhren. Gesamtstrecke Frankreich von Freiburg bis spanische Grenze über A75 genau 1026km=90,90€ Maut! Alternativstrecke, die fast alle fahren über A9 und A36, kürzer aber mehr Maut. Evtl. unsere Rückfahrstrecke zum Testen oder eine Fähre direkt nach Büsum.

Warum erzähle ich das so ausführlich? Na dann kann man das selbst für ein nächstes Mal nachlesen und evtl. bessere Alternative finden. Momentan kenne ich die aber noch nicht. Evtl. eine Verbindung über Belgien (mautfrei) Richtung Paris nach Bordeaux und dann runter oder um die Küste herum durch Portugal. Wird sich zeigen.

In Spanien angekommen

In Spanien angekommen, wollten wir erst mal nach dem Fahrstress einen Tag zur Ruhe kommen und ne Dusche nehmen. Also sagte ich zu Sylvie, such einen Acsi-Platz raus, gleich den ersten nach der Grenze in Spanien. Wir fahren anhand unserer eigenen Google-Karte, in der ich im Vorfeld alle mir bekannten Stellplätze sowie Acsi-CP eingetragen habe. Acsi ist ne holländische Rabattkarte für Campingplätze in Europa für die Nebensaison, nicht zwingend notwendig, weil meistens machen die CP die Preise auch ohne oder bei Langzeitaufenthalten ohnehin deutlich bessere Preise. Schaden tut es auch nicht, sind halt 20€ im Jahr inkl. Versicherung auf den Plätzen und man muss nicht seinen Ausweis hinterlegen, wie in manchen Ländern verlangt, sondern anstatt dessen die Acsikarte. Acsi Maximumpreis ist 23€, 21,19,17,15 runtergestaffelt für 2 Pers., Mobil, 1 Hund, 2 Duschmarken. Und Plätze sind geprüft, haben also gewisses Niveau. Der rausgesuchte Platz war der Roses CP Salata (acsi), also dorthin. Schon auf dem Wege dahin, stellte ich fest, den hätte ich nie rausgesucht, da es 22km rausgeht, die man genauso wieder zurückfahren muss.

Also wieso nicht einen Platz, der auf der Strecke liegt 3-4 km abseits von Strecke, so toll ist das Autofahren ja nun auch nicht. Und wir wollen ja schließlich runter nach Andalusien. Nur für ne Dusche und bissl Runterkommen ist das verdammt nochmal zu weit raus. Unterwegs dann getankt für 1,54€ den Liter, da war die Welt dann wieder etwas schöner. Bis wir raushatten, daß man zuerst den Betrag eingeben muss manuell, damit die Tankuhr startet, ist nur ne Nebensache. Also 80€ eingetippt. Am Platz angekommen, hieß es „ wir sind voll, haben nur noch Komfortplätze“, in real „Acsi ja =23€ aber für Komfort 5€ plus, plus Kurtaxe 1,20€“, also 30€. Wat für ne Scheiße, da war es wieder, „ich hätte den nie rausgesucht“, aber drauf geschissen, fahre doch nicht heute die 22km wieder zurück. Und nebenan gab‘s noch einen Stellplatz. Da standen sie auch wie Sardinenbüchsen  Meter an Meter, grad so, daß die Tür noch aufgeht. Da hörste dann sogar nicht nur das Schnarchen sondern sogar das Furzen. Also den Komfortplatz. Ok, Platz war in Ordnung, höhere Kategorie, doch im Ort zwar Strand ansonsten absolute Geisterstadt wie Rimini, also wie so oft im Winter tote Tourimetropolen. Keine lebendige Infrastruktur, nix, was willste da?

Noch zu erwähnen, daß ich einen aus Celle getroffen habe, der mir dann das Ventil für spanische Gasflasche verkaufte (20€ gute Qualität), die Adapterschraube, die man dann auch noch braucht, habe ich dabei. Für alle Fälle, kann ja nicht schaden. Später auf Tour erzählte man uns, Roses war voll mit Moskitos oder auch “da sind die Franzosen, die führen sich immer auf, als ob ihnen die Welt gehört“. Jedenfalls war er voll, also nicht gelogen von der Tante vorne an der Rezeption, doch dann morgens früh um Neun, halbleer. Alle weg, alle auf Tour gen Süden. Mir ging so einiges durch den Kopf, „wen hier schon so viele bescheuerter Weise herfahren, wie gesagt 22km ?, wie siehts denn dann auf anderen Plätzen aus“ oder „sind die wirklich alle so „blöd“ wie wir, daß die den ersten Platz nach der Grenze nehmen mit erheblichem Umweg, kann ja nicht sein“. Hier und heute sage ich, ja das kann sein. Also lasst die Frauen ans Steuer, wenn‘s über die Grenze geht, und sucht selbst einen sinnigeren auf der Tour liegenden Platz raus. Der Platz ist es nicht wert.

Gemütlich ging es dann anderntags, nachdem noch ein Besuch bei Lidl in Roses auf dem Weg stattgefunden hatte, weiter. Planungsgemäss circa 120-200km Tagestour, dabei Plätze anschauen, und spätestens gegen 13Uhr Nachtlager beziehen, damit noch etwas vom Tag bleibt. Die spanische Autobahn hier die AP7 ist mittlerweile bis Tarifa unten mautfrei, super!

Die nächste Station war ein privater Stellplatz in Pineda de Mar, mitten in der Stadt, eng und versteckt, muss man telefonisch anmelden, um Code für Tor zu bekommen. Bei uns stand ein Schwede, der hervorragend deutsch konnte, gerade griffbereit innen herum, und der öffnete uns das Tor. Der war Klasse! Chef Sonntags nicht da. Gefallen hat uns, daß wir trotz mitten im lebendigen Ort einen Platz mit viel Grün und Schatten für die Hunde hatten, und ganz wenig Leute da waren.

Für 18€ auch mit allem, aber nicht so luxuriös, trotzdem noch zu teuer, 15€ hättens auch getan, dafür in Stadt mit Infrastruktur und Strand 4 Minuten zu Fuß. Jetzt erst einmal Gefühl zu Land und Leuten aufnehmen, davor gabs ja nur Touris die Masse aus Belgien, France, Holländer, Deutsche, der Rest vereinzelt.

Nächsten Tag weiter, wollten Barcelona passieren und danach an Küste unsere Abfahrtour beginnen. Barcelona ist verkehrstechnisch sicher nicht die leichteste Strecke, alles ehr verworren auf der Autobahn, gutes Navi Pflicht, bzw. Sylvie steuerte mich per unserer Googlekarte fehlerfrei und ohne Stau an Barcelona vorbei. Tarragona auch passiert, dann an die Küste nach Cambrils. Den ersten gecheckten CP ließen wir liegen, beim zweiten CP Joan checkten wir sofort ein nach Platzbegehung. Auch ein Acsi-Platz, hohes Niveau, Sonderpreis für eine Woche 6=7 (sechs bezahlen, sieben bleiben) und da sitze ich und schreibe gerade. Platz mit Meerblick,

eingezäunt, keine Straße davor, Superstrand weitläufig für Hunde oder auch zum Baden, wird sogar geangelt, toller Radweg in lebendigen Ort Cambrils mit Aldi, Lidl, Mercadona und vielen Lokalen und mehr.

Auf dem Platz Wasser mit Schlauch, Strom, Wasserbecken, Bäumchen, Schlüsselkarten, Fitness, Schwimmbad, kleiner Laden, freundliches Mädel vorne und Restaurant vor der Tür am Meer, Wetter traumhaft mit 28-17 Grad sonnig, fast zu warm  nachts die ersten beiden Nächte. Ständig mit dem geschenkten Fahrrad unterwegs, zu Lidl Gebäck zum Kaffee holen, zu Aldi Eier und Baguette, zu Mercadona Fischtheke inspizieren, zum Angelladen wegen Angellizenz nachfragen, in die Altstadt zum Schlendern durch die Gassen, ansonsten mit Hunden laufen und Spanisch lernen. Lager aufgestellt mit Teppich, Stühlen und Tischen, Hundekorb-Hütte gegen Fliegen, draußen wird gekocht wie in Norwegen,

und nette Nachbarn. Vorne der Rostocker, sehr bemüht jedem zu helfen, quatscht nun wirklich jeden in Stadt an in bestem Deutsch, doch freundlich wie Spanier sind, versteht ihn keiner. Links der Luxemburger, mit T6 Van und Hochdach, dynamischer schlanker Campingplatzmanager, der den einzigen CP am Hafen an der Mosel in Luxemburg betreibt, rechts von uns ältere Holländer mit Hündchen, die in ihrem kleinen Bus leben und auf dem Wege nach Portugal sind zu Freunden, sie spricht ganz gut Deutsch und man schnackt bei der gemeinsamen Zigarette und gestern 2 neue aus Esslingen, also Schwaben mit ihrem Weinsberg Pepper, aber sonst echte Privatiers. Ihr Pepper soll 80000€ gekostet haben. Fast gar nicht zu Glauben, echte Neucamper seit Mai. Gestern zusammen Flasche Wein getrunken, und nun auch informiert, welche Städtchen und Burgen unbedingt anzuschauen sind. Sie waren zwar noch nicht mit dem Wohnmobil da, aber sie haben sich ausgiebig informiert. Wir werden diese Infos zumindest in Betracht ziehen, sind ja keine Kulturbanausen.

Zur Info für die Angler, eine Angelkarte gibt für 15 Tage oder 1 Jahr = 30€ und gilt für das gesamte spanische Meer auch Andalusien. Zu kaufen einfach im Angelgeschäft.  Werde die Angler beobachten, ob sie etwas fangen, und dann entscheiden. Habe zwei Angeln mit und bissl Equipment, und wenn interessiert mich eigentlich nur Calamares. „Vom Boot ja, vom Ufer noch zu warm, evtl. Dezember oder Januar“ so der Angelladenchef in Spanisch. Also habe ich erst einmal gelassen mit der Karte. Werde schauen, ob die Angler etwas rausziehen, das mich dann motiviert. Ansonsten Fisch genug an Bord aus Norwegen im Gefrierschrank, der muss erst einmal weg.

Was stört mich hier. Eigentlich nichts. Na vielleicht doch, wir sind hier in Katalonien, nicht in Andalusien. Die sprechen hier katalanisch, verstehen spanisch, ist aber anders. Beispielsweise der Lidlprospekt hat in dicker großer Schrift katalanisch, und klein darunter in Spanisch. Beispiel: Schwein=cerdo in Katalanisch=porks und so weiter. Das ist kacke fürs Lernen. Die Separatisten Geschichte läuft ja grad aktuell im Fernsehen. 2017 wollte sich Katalonien unabhängig machen, Bevölkerung vorort  zu mehr als 50% wohl dafür, wurde dann aber vom Verfassungsgericht in Madrid für unrechtmäßig erklärt, und der Ministerpräsident Kataloniens ging auf Flucht Dänemark, Deutschland, Belgien, wo er heute noch ist. Andere Minister und drum herum wurden eingesperrt. Aber dass es 1500 sind, wie jetzt im Fernsehen, ist unvorstellbar. Die haben demonstriert, keine Bomben oder so. Da wurden Strafen von wegen Rebellion und Landesverrat von 75 Jahren gefordert, also das ist schon etwas sehr übertrieben. Wenn es der Demokratie nicht passt, kann sie auch zurückschlagen hier in Spanien, wobei ich kein nichtdemokratisches Verhalten der Katalonier/katalonisches Parlament ausmachen kann. Reiches Katalonien will nicht so viel an armes Spanien abgeben, sehr vereinfacht ausgedrückt. Es passt aber eben nicht ins System, wäre so als ob Bayern sich von Deutschland abtrennt und Söder auf der Flucht in der Schweiz verweilt. Persönlich wäre ich für ein Land Europa, eine Sprache, keine Religion nirgendwo, dann wären viele Probleme weniger. Scheißnationalismus. Und um Europa ne große Mauer. 

2017 glaube ich, gabs den Salafisten IS Anschlag in Barcelona (14 Tote mit Auto in Fußgängerzone),  zeitgleich Tage später hier in Cambrils unten in der Promenade mit Auto (1 tote Frau, 1 schwerverletzter Polizist), waren fünf Täter mit Blender-Sprengstoffwesten. Haben sie, glaube ich, erschossen, gut so. Am Montag geht’s wieder los hier von diesem schöne Platz.

Update 26.11.2023

So zweiter Bericht. Wir blieben in Cambrils auf unserem CP Joan 6=7 Tage, also 7 bleiben, nur sechs zahlen. Da kann man auf jeden Fall wieder hinfahren.  Am letzten Tag überraschend aufkommender Seenebel, da war in minutenschnelle alles dicht wie in London.

Mit dem Boot da draußen, die Hölle. Keine 20m konnte man schauen. Soll auch so die Tage danach noch gewesen sein. Mit den Esslingern sind wir über WhatsApp in Kontakt, die ja ähnlich wie wir fahren. Mit der Holländerin ist Sylvie über Facebook in Kontakt, die noch bis 10. Dezember dort bleibt und dann nach Portugal weiterziehen. Mit dem Rostocker besser keinen Kontakt, weil schon echter Depp. Um das vorwegzunehmen, mittlerweile gehen mir die „Touris“, die in ihrer Landessprache einfach im Aldi oder auf dem Markt die Einheimischen zutexten, die aus Gastfreundschaft oder aus Höflichkeit (gezwungenermaßen bei lidl oder so) mit verzweifelter Miene zu verstehen geben, daß sie nix verstehen, ziemlich auf den Keks… dann werden die Affen noch lauter und quasi sauer, daß man sie nicht versteht. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Deutschen und Franzosen/Belgier. So peinlich und abstoßend für mich, da muss ich immer gleich weg, bevor mir die Hutschnur platzt. Der Rostocker ist auch so einer, und als AfD Anhänger möchte ich ihn sehen, wenn er in Rostock von Asylanten zugetextet wird. Wir sind in Spanien und da leben Spanier und die sprechen nun mal Spanisch. Deswegen betrete ich ja auch nicht France, da ich nur 2 Worte dieser Sprache spreche und keinen Bock auf diese habe. Dieser Respekt hat jedes Land und ihre Einwohner verdient, das man bereist.

Auffällig weiterhin, daß die Preise sowie bei uns sind oder billiger, insb. der Diesel. Restaurants und so aber auch ihren Preis verlangen 10-15€ per Person ohne Getränke muss man schon einplanen. Es herrscht halt großes Konkurrenz-Angebot. Obst wie in Griechenland, im Laden teuer, Stände an den Straßen sieht man gar nicht. Ein bissl außerhalb der Städte finden sich aber genug Plantagen, wo auch schon mal eine vom Baum direkt in die Fahrradtasche wandert, die liegen da teils vergammelnd auf dem Boden rum, ganz viel bei unserem CP Naranja (=Orange), wie der Name schon andeutet. Das wird sich hoffentlich im Andalusien noch ändern, und wenn wir mehr ins ländliche bzw. einsamere Gebiete vorstoßen, wenn‘s die denn überhaupt noch gibt hier?

Jedenfalls von unserem Platz ging es weiter nach Peniscola, ein bekannter Ort durch seine Burg, die aber innen mit Altstadt bebaut ist,

tausend Gässchen und Lokale, und das Meer und Hafen. Auch ein Touriort versteht sich. Er nennt sich Ciudad de Cine = Stadt der Filme, weil dort viele Filme wir aus den 60igern EL CID (wie unser CP) mit Anthony Quinn oder auch Staffel 6 von der Serie Game of Thrones gedreht wurde. Andere Filme auch noch.

Wir blieben 2 Tage auf CP El Cid, der voll war mit Franzosen, auch Überwinterer schon, kostete uns auch nur 15€ den Tag, dafür völlig in Ordnung. Das Fahrrad ist Gold wert und läuft wie geschmiert. Die meiste Zeit fahren wir beide ohne E-Antrieb, nur wenn Steigungen wie in der Burg, da bin ich locker hochgezogen im zweiten Gang, schalten wir diesen zu.

Da muss der Akku nur einmal in der Woche aufgeladen werden. Wir machen fast alles mit dem Fahrrad, Einkaufen, Erkundungen, andere Plätze checken…Naranjas besorgen für Sylvie, die größte Orange, die sie je gegessen hat und die sind lecker. Zu erwähnen, daß am zweiten Tag irrer Wind aufkam, und wir froh waren weiterzukommen.

Von da aus weiter nach Gandia auf den CP El Naranja, der abgelegen etwas mehr in Feldern lag, dafür sehr ruhig unter Eukalyptusbäumen, schöner Platz, störend nur die Katzen. Einfach zu viele und viel Stress für Fella. Zu erwähnen, das nette Mädel an dem Häuschen = Rezeption, die mit mir Spanisch sprach, sehr sympathisch. Kann aber auch Englisch. Sonst der Platz ganz nett, etwas überholungsbedürftig die Steckdosen, Warmwasser auch nicht immer, aber durch die Massen an Leuten hier, wird jeder Platz irgendwie voll, also besteht ja auch kein Handlungsdruck, Dafür ist der Platz zu teuer mit 19€. Nur für die Natur. Mit den Hunden draußen beim Spaziergang ein eher kloakenmässiger Graben, so wie bei uns in Dithmarschen die Siele. Überraschender Weise waren dort größere Fische auszumachen und auch Wasserschildkröten.

Und die Orangen eben. Eine Nacht reichte aus wegen der Katzen, und der Ort Gandia und Oliva waren auch nicht die Reißer, der Strand tot mit Hotelklötzen und geschlossenen Lokalen. Außer einem Riesenhotel, da waren dann nur tief Dunkelhäutige drin, die auch in Grüppchen harmlos am Strand und auf den Straßen rumhingen. Also vmtl. Asylanten, gefragt hab ich nicht und das Gesamtbild wurde dadurch auch nicht schöner.

Von da aus gings weiter nach Calpe. Die Valencianer, wir sind nämlich in der Provinz Valencia, sagen auch Calp, hatten auch so ne Autonomiegeschichte laufen, sprechen auch katalonisch, aber der Lidlprospekt ist nur noch auf Spanisch. Weiter unten im Süden bei Alicante und im Landesinneren ist wohl viel mehr Spanisch angesagt. Hier ein wirklich belebter Ort, zwar auch Hunderte von Touris, aber auch etliche ausgewanderte Dauerlebende in Häusern und Wohnungen.

Berühmter Berg, den man besteigen kann, man muss sich aber online bei der Parkverwaltung registrieren lassen, nur 300 Personen am Tag erlaubt. Kostet nix, und Platz auch genug, im Winter die Rentner kommen da ohnehin nicht mehr rauf. Ist schon ein Herausforderung.

Toller Hafen mit Fischauktion abends, tolle Altstadt höhergelegen mit Gässchen und nobler CP CalpeMar. Mit 23€ Acsi teuer, ohne wollten die 37€, und nur wenn man 5 Tage bleibt, wird Acsi akzeptiert. Sylvie findet es toll. Sogar Animation wie Karaoke, Linedance, Pilates, Yoga, Dart, Spanischlessons, Pool mit Liegen, noch offen, und wir haben tollen abgeschirmten Platz, wo man echt seine Ruhe hat. V.a.D Fella.

Gestern war Livemusik mit Rentnerüberwinterer Schweden, Deutsche, Holländer… die dann das Tanzbein zu Atemlos und Sierra Madre schwangen. Gesehen haben, noch einmal nein, trotzdem versenkten wir ein paar Euro für Botellas Vino rojo, Sylvie genoß die gratis Chips. Als wir dann fragten nach einem spanischem Lied „No tengo Dinero“, da musste der Musikakteur passen, das hatte er nicht im Repertoire. War auch kein Spanier. Auch peinlich. In Spanien brauche ich nicht „Atemlos“, sondern spanische Lieder. Einen Merengue quetschte sein Laptop aber noch hervor, das gehört aber nach Südamerika. Gut, da sprechen sie auch spanisch. Beim Bezahlen sagte ich nur, der Musiker kann nicht die Nationalhymne „No tengo Dinero“ spielen, und der Musiker sein ein Kaspar, da kriegten sich die Mädels vor Lachen kaum wieder unter Kontrolle. Ich habe das als Zustimmung gedeutet. Und eine andere Deutsche hat mich nicht als Deutschen identifiziert, auch das hat mich beflügelt. Und die lebt hier immerhin. Wow, es geht aufwärts.

Heute Wäsche gewaschen, Markt, Altstadt und um 18 Uhr Bundeliga. Dienstag geht es weiter, Alicante lassen wir liegen, weiter nach Cartagena. Dann Provinz Murcia. Glaube, das ist dann „Spanien“. Danach kommt dann Andalusien. Sonst alles gut, Sonne knallt tagsüber, nachts zur Zeit kühl bei 8 Grad, alle gesund, Essen läuft gut, haben unsere Ruhe am Platz, schöne Ausflüge mit Altstadt und Hafen/Strand, alle fühlen sich wohl, was will man mehr – noch keine Schäden.

Update 06.12.2023

So weiter geht’s im Bericht. Noch schöne Tage gehabt in Calpe, Sylvie hat den Fels „Peñón de Ifach“ bestiegen,

eine letzte Abendrunde in der weihnachtlich beleuchteten Stadt und dann abgerechnet, noch 4kwh über unseren erlaubten 20 (5*4) gehabt, also 2€ extra bezahlen und dann ausgecheckt. Wir wollten auf der AP7 Autobahn ein paar Kilometer Richtung Andalusien machen, Alicante als Großstadt umfahren – übrigens der Hauptspot für Flugreisende und die, die ihre Frauen oder Bekannten nachholen, Flug kostet nur 120€ – um dahinter weiter an der Küste nach Spot, evtl. auch mal Gratisplatz Ausschau zu halten. Spot und Gratis war nicht so einfach bislang. Und die Küste zuvor wird durch starke Besiedlung und extremen Betonbauten dominiert, manche Städte sind ja ganz schön, aber erst einmal genug Stadt.

Also hinter Alicante checkten wir ein paar Plätze, es war aber irgendwie zu früh, um zu stoppen, und „Nuller“platz war auch nicht dabei. Ich hatte da einen im Auge Area Los Alcazares, einem Gemeindeplatz nahe dem Wasser. Diesen steuerten wir dann auch an, es gab auch einen freien Platz, aber der Zugang zum Meer war durch Militärgelände versperrt. Er war rappelvoll, die standen da wie Ölsardinen, Belgier, Franzosen, Deutsche, sogar ein Engländer. Direkt an der Straße, man konnte zwar Entsorgen und Wasser auftanken, aber kein WC. Dafür gratis. Wat für Vögel, nur dummes Gequatsche, und Leute wuschen Wäsche per Hand, wie bei den Zigeunern, Hunde liefen frei rum, Hauptsache gratis. Man sollte offiziell dort nur 72 Std. stehen, doch es zeigte sich gleich, daß einige bereits seit Wochen, und das voller Stolz, diese belegen. Wat für Penner.

Wir standen dort 30 Minuten, und dann schaute ich nach Plan B, der schnell gefunden war, Motor an, und ab. 38 km auf unserer Strecke aber ins Landesinnere. Los Olivos, Stellplatz in der Pampa für 13,50€ mit Strom und gutem Wlan. Ok, wir blieben, ruhiges Plätzchen, Leute dort völlig entspannt.

Aber auch dort einige über Monate, nur die haben dann ihr Auto oder Motorrad dabei. Und das brauchste dort auch, weil es ist wirklich voll in der Pampa. Aber nett, ruhig, nachts Hundegebell von weiter weg liegenden Häusern, da fast jeder Spanier dort einen Hund hat und diesen bzw. diese nachts rauslässt als Wachhunde, und die bellen wie verrückt, eigentlich überall, aber wen störts. Besser als Penner und Dummschwätzer. Mit Pennern meine ich auch Leute, die Mobile für 150000€ fahren und trotzdem sich von anderen Asozialen in keiner Weise unterscheiden. Und davon gibt’s hier viele, viel zu viele.

Aber auch Nette und Gute wie auf unserem Pampaplatz. So erhielten wir einen guten Tipp für die Weiterfahrt, und verbrachten noch den kommenden Abend mit Nachbarn, Deutsche „Ossifrau“ Steffi und Holländermann Robby (eher dt), + Hund Leeloo, die seit Monaten nur auf der Suche nach einem Haus mit viel Grund sind. Die hatten einiges Interessantes zu erzählen. Wir spendierten ein gemeinsames Fischburgeressen. Pulle Schnaps gab‘s auch, kam von ihnen. Adressen ausgetauscht.

Nach zwei Tagen von da aus morgens weiter auf Tour über vermeintliche Bergstrecke, um die hier ausnahmsweise erhobene Mautgebühr zwischen Cartagena bis Vera (ca. 10€ ) zu umgehen, die sich als völlig harmlos und eher erfreulich, nämlich schön zum Schauen, herausstellte.

Nach Mazarron rein, um Lidl anzusteuern, denn es sollten Getränke aufgestockt werden, die mit dem Fahrrad zu mühsam zu transportieren gewesen waren, insb. Cola, Wasser und Wein. Und der anzusteuernde Platz ist nicht mehr in Fahrradnähe eines Lidl oder Aldi. Ansonsten wollten wir Mazarron links liegen lassen, immer noch von Städten die Schnauze voll, eher wieder Spot am Meer. Mal wieder baden für die Hunde oder so.

Empfehlung war ein Stellplatz auf hohem Niveau, der erst seit 4 Wochen auf hat. OK, also hin dort. Und tatsächlich Topplatz, kaum einer da, supernette deutschsprechende Spanierin,  und viel Ruhe und Platz. Duschen, besser als nie, im Kabinenstil mit eigenem Waschbecken, immer heiß Wasser und sonst auch Top (Camping Playa Parazuelos).

Superstrand direkt vor der Tür, auch keiner dort, ein paar abgeplante Anbauhallen, und ein niedliches Restaurant am Strand. Frisches Brot/Baquette gibt’s bei der Rezeption für 50Cent, aber wir hatten natürlich alles dabei.

Kostet 16€ ohne 21€ mit Strom, bei 30 Tagen dann 13 oder 16. Und das ist vielen einfach zu teuer, daher ist er eher unbesucht. Auch das Argument, es sei zu weit zum Discounter, schreckt ab, uns aber gar nicht und es könnten gerne noch mehr wegbleiben. Wir blieben ein paar Tage, um dann endlich nach Andalusien vorzudringen. Wir fahren morgens zeitig bei Sonnenaufgang los, immer voll mit Wasser und genug Lebensmitteln, alles aufgeladen, um so alle Möglichkeiten abzudecken. Dann geht’s auf Landstraße am Meer gen Süden, und anhand unserer angelegten Googlekarte mit Spots und Plätzen stoppen wir bei allen, um diese zu checken, wenn sie uns in irgendeiner Weise interessant erscheinen. Das tragen wir dann für uns in der Karte ein. So haben wir für später quasi unsere eigene Karte immer zur Hand.

Gute Plätze, Plätze an denen wir waren, und potenziell interessante Plätze, ohne jetzt sinnlos KM zu verschwenden. So ging es dann völlig entspannt Richtung Aguilas weiter, dort natürlich zum Aldi rein, und dann kam Andalusien in Sichtweite. Und wie es so sein soll, endet hier abrupt die Besiedlung und die Betonburgenbebauung. Warum kann ich nicht sagen, aber auf einmal taten sich die freien Spots an Topständen auf. Und auf einem von diesen hielten wir dann auch für 2 Tage wild.

Topstrand, Topblick, aber Massen an Wohnmobilen aller Schattierungen. Und da es Gratis ist, haste natürlich alles dabei. Kommunenbildung, Aussteigerfamilien mit Blagen (das ist echt das Allerschlimmste), Freaks, Opas, Fkkler, auch hier und da mal einen Netten. Und die bleiben da Wochen, Monate….

Ok, uns reichten zwei Tage, um dann direkten Weges in die Sierra Nevada = Gebirge schneebedeckt vorzudringen und damit den Zipfel vor Almeria abzukürzen. Da stehen wir zur Zeit beim Stellplatz „Route 66“ im Roadhousestil, mit allem für nen 10er.

Hier in der Gegend wurden viele Western abgedreht, ein bissl etwas von Wüste, Savanne und dürrem Canada. Nachts wird es frostig, tagsüber warm, alles sehr entspannt bislang.

Heute den Hollywood Set per Fahrrad auf wilder Tour erkundet,

aber Eintritt plus Stellplatz ca. 40€ für dusselige Tourishow, nee darauf kann man sicher verzichten. Dafür gehen wir lieber essen, wenn die richtigen Lokale kommen. Heute gab es – der Umgebung geschuldet natürlich Spiegeleier mit Bohnen und Speck – gestern allerdings Fisch mit Kartoffelsalat.

Erstmal Grüße aus der Westerngegend von uns und unseren

„Zwei glorreichen Halunken“

Update 15.12.2023

Wir blieben exakt 1 Woche bei Route 66 aus verschiedenen Gründen. Es war nicht alles perfekt dort, aber Grund 1= Landschaft und Natur und relative Ruhe (uns fehlt ja der direkte Vergleich zur Küste), Grund 2 = Sylvie hat sich Reittermin durch die Wüste bei lokalem Veranstalter gebucht,

Grund 3 = es sind zwei Feiertage in Spanien, am 6.12. Tag der Verfassung und am 8.12. Maria Empfängnis, so daß die Spanier eine freie Woche machen sogar mit Blagen, es also richtig voll wird, was auch beim Routeplatz der Fall war. Donnerstag kompleto, Samstag wieder ziemlich leer, Grund 4 = die belgischen Betreiber sind ein wenig verpeilt, haben nur 5 angeschlossene  Stromdosen 6-10 und 23, neue WC‘s aber keine Deckel, keine Haken in der Dusche, Sicherung fetzt sofort raus, wenn einer seinen Lüfter anmacht, und das passiert regelmässig. Dann dauert es, bis irgendwer und irgendwo die Hauptsicherung reinmacht, sonst bleibt alles dunkel. Also haben wir 10€ ohne Strom (mit15€) einmalig bezahlt und das war es dann auch. Es kommt niemand zum Kontrollieren, dafür dort im Lokal bei den Livemusikveranstaltungen ein paar Bier getrunken (3€ grande und eiskalt), Samstag war spanisch-engl. Rock und Sonntag Country.

Man trifft dann völlig durchgeknallte Vögel wie Tom aus Leicester City mit Frau, die seit 5 Jahren dort leben und der einfach mal mit Gewehr und Flinte zum Liveevent kommt

und andere. Mit uns am Tisch unsere Campnachbarn Hans und Elisabeth aus der Steiermark. Dazu unten mehr.

Auch Barbara, eine Schweizerin, die unweit vom Stellplatz lebt und selbst welche anbietet, hat Sylvie gedatet in dem 10m weiter entfernten günstigen Restaurant Venta del Compadre. Dort würde ich auch eher Essen gehen als in der Route66, deswegen sind wir beim Bierchen geblieben. Dort kennengelernt „Nashorn“

oder Dietmar als Spitzname, ein Double von Dietmar Hopp sowohl finanziell als auch karrieremässig (abgesehen davon, kennen die sich… der original Hopp soll auch ein Womo haben), der gerade von einer geführten Wüstentour aus Tunesien wiederkam und 10000€ leichter war, was da aber nun gar keine Rolle spielt.

Kollegen von ihm entdeckte Sylvie beim Ausritt mit Pferd „Flamenco“ in der Wildnis, worauf er diese kontaktierte und sie auch ins Camp kamen. Alles Allradfahrzeuge, Alles Alphamännchen (aber nicht optisch) und die brauchste nicht unbedingt, weil alleine kriegen die meist auch nix hin.

Witzig war es trotzdem, obendrein tauchten dann auch noch an anderer Stelle zwei Reiseleiter von Konkurrenzunternehmen auf, die Touren weltweit anbieten (Abenteuer-Reisen), also mit Womo nach Australien oder Seidenstraße oder Wüste. Ich weiss nicht so genau, wat dat für Reisen sind, jedenfalls nen Reiseführer, der keine Sprachen kann außer Landshut-Englisch un poco sowie Landeskulturell deutliche Defizite aufweist, mit dem durch Asien… ich weiss nicht und dann noch tausende von € hinlegen. Der lernt eher etwas von uns als andersherum. Und als Geschäftsmodell für uns, wir als Reiseleiter einer 10 Womostarken Truppe, nee niemals. Bei so viel Knallern explodiere ich schon in den ersten drei Tagen, versenke den ersten im Meer oder vergrabe ich in der Wüste. Wir würden nie komplett am Ende des Ziels ankommen.

Und dann war noch Hans, jetzt nicht der Schwiegervater, sonder Hans der Steiermarker. Gesunder gestandener LKW Fahrer und Musiker mit Lebenspartnerin Elisabeth aus der Gastronomie (siehe Bild oben beim Liveevent im Hintergrund), lässt nix anbrennen und handwerklich begabt, fährt Carado mit Anhänger (der uns gut gefallen hat und vmt.l nun auch herkommt),

trinkfest und laut, sowie es sich gehört.

Hier eine Kostprobe seiner „Band“ (Hans in der Mitte) – Sylvies Vater Hans wäre begeistert
https://www.youtube.com/watch?v=-XURXSKZ7nk

Mit ihm halten wir Kontakt. Wir fuhren beide dann am Montagmorgen los, nach einem kleinen abendlichen Umtrunk, beide Richtung Süden. Unser Zeitrahmen ist gleich. Wir blieben erst in Roquetas de Mar auf einem wilden Platz, also Platz, wo man freisteht und nix bezahlt aber meist auch nix hat außer Mülltonnen. Hier war es ein Parkplatz für 20 Mobile, also eigtl. ein normaler Parkplatz mit Womoverbotsschild „Prohibido Acampar“=300€ Strafe, aber die stehen da halt und das monatelang, unweit des Ortes zum Einkaufen, mit Anhänger und Mopeds und Bikes, das Ganze für Lau. Der Spot ist dort richtig gut, daher sind wir geblieben.

Eine Nacht und einen Tag. Manche stehen auf einem Aldiparkplatz oder an der Autobahn, am besten mit Stühlchen raus… ,das würden wir uns nicht antun, eher das Mobil verkaufen. Die Polizei fährt vorbei und grüsst, also so viel zum verbotenen Wildstehen in Spanien. Völlig übertrieben die Angstmacherei im Net. Portugal soll mehr durchgreifen. Und natürlich in der Sommersaison darf man auf diesem Parkplatz sicher nicht stehen. Aber ob man das wirklich will, mit dieser wilden Gemeinschaft, meist eng an eng, steht auf einem anderen Blatt.

Jedenfalls stehen wir einen Tag später im Hafen von Almerimar, unser erster Hafenplatz in Spanien.

In Dänemark und Norwegen stehen wir quasi nur an Häfen, na gut die liegen ja auch am Meer. Hier für 15€ alles, Strom, Wasser, WC+Dusche (heiss), Internet, Fernsehen, Angler und Fischerboote, Yachten und Restauranrs und so weiter…. Und wir stehen auf Geheimplatz, also nicht da wo die anderen 40 Camper stehen, sondern mit drei anderen auf der anderen Seite. Aber unser nächster Nachbar ist 60m weg ! WoW ! Wir stehen quasi alleine im abgeschlossenen Gebiet mit Chip für Rolltor.

Hier und da mal ein Auto der Segler oder eines, das Ware vom Fischer abholt, falls die gerade reinkommen. Gestern patrollierte die Guardia Civil in unserem Sektor und 10m vor unserem Womo stoppten die einen von den Vorhergenannten. Mein lieber Jolly, die fackeln nicht lange. Mit zwei Mann und einer Frau besetzt, raus aus dem Streifenwagen, Karre gestoppt, zwei Typen raus mit erhobenen Händen, aufs Autodach Leibesvisitation, Taschen ausleeren, Auto durchsucht, dann Papiere. Wir saßen mit den Hunden vor dem Womo, Tisch draußen, Körbe draußen, Pülleken Wein, da waren sogar die Hunde baff und ganz still und machten keinen Muckser und lagen im Korb und beobachteten den Film. Danach kam ein zweiter Transporter, dasselbe Spiel.

Dann stiegen die drei wieder ein, aber zuvor grüßte der Oberbulle zu uns rüber mit erhobenen Arm. Nächstes Mal kann er sich auf nen Glas Wein dazusetzen, immer gut einen Amigo zu haben. So sollten die mal in Deutschland auch kontrollieren, dann wäre aber ganz schnell Ruhe eingekehrt in manch Gebieten.

Na ja mal sehen, wie lange wir bleiben. Erster Eindruck TOP, nachts bissl windig. Anderswo vmtl. auch. Mal abwarten. Noch zu erwähnen, der Steiermarker Hans fuhr am selben Tag bis kurz vor Gibraltar satte 450km, entweder ist er auf der Flucht, weil seine Lady gesagt hat, er darf keinen Wein mehr mit mir trinken, oder er musste solange fahren zum Ausnüchtern (ist ja schließlich Profi-LKWfahrer gewesen, oder die haben die Story geglaubt, daß die Affen dort Weihnachtsferien haben und sind deswegen dorthin geknallt. Weil die haben auch Zeit bis Ende Februar, da kannste Dich gleich im Dezember auf die Rückreise begeben. Denn es kommt nur noch Malaga, Tarifa, Cadiz, Jerez, Sevilla, Granada und die kleinen Ronda, Nerja…

Update 29.12.2023

Also will mal wieder zusammenfassen, wie es so weiterging. Nach wie vor hatten wir das uns erzählte Fiasko Schulferienbeginn 21. Dez in Spanien vor der Brust, d.h. dann sollen die Spanier mit Kind und Kegel alle freien Plätze belagern. Es gibt auch spanische Wohnmobilisten, und ich kann es gut nachvollziehen, wenn die dann mal frei haben und loswollen ans Meer und natürlich dorthin, wo es wärmer ist, also auch Andalusien und dann feststellen, daß ihr Land komplett in nordeuropäischer „Rentnerhand“ ist, sind die schwer am Kotzen! Würde mir nicht anders gehen als Spanier. Dementsprechend treten sie oft auch so auf, also scheren sich einen Dreck um die anderen, was ich teils nachvollziehen kann, auch wenn das Verhalten sehr fragwürdig erscheinen mag. Abgesehen davon ist die spanische Lebensart eine andere, die Geschäfte haben mittags halt zu, da macht man „Siesta“ und ab 20 Uhr geht’s wieder los. Also essen gehen bis 23 Uhr ist normal, aber um 19 Uhr kriegste halt nix. Das bedeutet natürlich auch, daß die Blagen Fussballspielen bis Mitternacht und da ist es egal, ob es nun kühl ist oder 30 Grad im Sommer. Die Camper dagegen brechen meist um 20 Uhr die Zelte draußen ab, da es zu ungemütlich draußen wird, und viele liegen um 22 Uhr im Bett. So hat man da in der Regel im Winter ruhige Abende bzw. man sitzt selber auch nicht mehr draußen beim Weinchen, man fängt halt eben um Viere an und hört zeitig auf. Unsere Winterjacken haben wir nach Frankreich in die Heckgarage geschmissen und seitdem nicht wieder rausgeholt. Vielleicht bleibt es so bis zum Ende also bis zur Rückfahrt.

Jetzt zu unserem Tun Vorort. Wir blieben in unserem hinteren Hafenplatz in Almerimar insgesamt 11 Tage bis zum 26.12., genossen die Ruhe weit weg von anderen Campern, denn der nächste Nachbar war ein Schotte, der seit Jahren in Spanien lebt, alleine in einem alten Womo. Er fuhr mit dem Rennrad durch die Gegend und wurde Liebling von Fella, weil er immer eine Kaustange dabei hatte. Also wenn er zum Duschen ging, stand Fella quietschend, wie man es kennt, und Ole parat, um abzugreifen. Weiter vorne 150m weg standen dann noch zwei Deutsche und zwei Franzosen, das war‘s dann aber auch. Mit denen hatten wir nix am Hut, die Franzosen konnten ohnehin nur Französisch, also keine Kommunikation möglich, und die Deutschen vorne, gehörten zu der Kategorie „Rentner-Camper“- „mit denen will man nix zu tun haben“.

Aber es fuhren tagsüber Spanier zu ihren Sportbooten und fuhren raus zum Angeln, ein Deutscher aus Duisburg hatte sein Segelboot zum Überholen hinten liegen (Osmosebefall), und informierte uns über den Yachthafen.

Er ist der Durchgangshafen quasi aller Segelyachten,

die aufbrechen zu den Kanarischen Inseln und dann weiter in die Karibik, sowie über Orkaangriffe auf der Strecke gerade für Segler, die Pinne beschädigen oder ganze Löcher in die Boote reißen. Abends kamen dann die einheimischen Angler auf Calamares vorbei, die zur anderen Seite des Hafens nachts darauf angelten, denn im Hafen selbst war das Angeln verboten. Überraschenderweise waren viele Kleinfische in Schwärmen und größere Meeräschen im Hafen zu beobachten. Viel Calamares wurde aber weder von den Booten noch von den Uferangeln angeschleppt. Boote 3-4, Ufer eher 1er mal, von den Netzfischern, die auch hinten lagen, kaufte ich mir dann den einen Pulpo (Oktopus) frisch.

Sauber machen musste ich ihn und pfannenfertig präparieren. War Ok. Ansonsten auch bei denen eher Kleinzeugs an Fischen, die einen nicht richtig heiß aufs Fischessen macht. Hatte ja auch noch Kontingent aus Norwegen eingefroren, das jetzt aber auf drei piece geschrumpft ist.

Ansonsten ging es zu Strandspaziergängen, Fahrradrundfahrten,

schöne Radwege entlang des Standes

ins Lokal auf Bierchen und Tapas (2x 0,3 Bier=4€  und Tapas Teller 1€ – also preisgünstig und das an der Promenade), zum Einkaufen zu Mercadeo (spanische Kette), die nicht wirklich teurer sind als Lidl oder Aldi, bessere Auswahl und frischere Produkte haben, ganz abgesehen die Masse an Anzahl an Kassierer. Bei Aldi stehste mit 5 Mann bei einer Verkäuferin im ganzen Laden, bei Mercadeo winken dir drei von den zehn Kassen, daß Du zu ihnen kommen sollst. Mit einem „Hola und Bolso“, also Hallo und Tüte?, immer freundlich und entspannt.

Wir hatten volle Leistung Strom mit 16A unbegrenzt, immer heiße Duschen, Fernsehen und Internet, Wasser und Entsorgung und es fiel uns nicht ganz leicht, die Zelte abzubrechen. Zu erwähnen noch zwei Dinge. Einmal hatten wir einen Nachbarn aus HH, junge Familie mit 95000€ Womo, erst frisch erstanden, auf dem Wege nach Marokko, namens Oli (40). Er besuchte seinen Onkel mit 85 Jahren, der im Hafen auf seinem Boot lebte, um dann Heiligabend mit der Fähre von Almeria nach Marokko durchzustarten. Er ist Angler, einer von der ganz heißen Sorte, unbedingt und am besten überall. Mit ihm zog ich dann auch abends los, ich auf Calamares und er mit Blinker auf Großfisch. Dafür musste man auf den Steinen rumkraxeln im Stockdunklen mit Lampe, also schon bei uns, eben nur auf der anderen Hafenseite.

Na ja, nach ner halben Stunde war Feierabend, nicht gemütlich und nix gefangen, wobei ich es eigtl. gar nicht probiert habe, da ich die falsche Rute (Brandungsrute) dafür dabei hatte. Mit der lässt sich eine Calames“pilker“ nicht wirklich vernünftig rauswerfen. Die andere alte Rute, vorne mit Klebeband die Ringe geflickt, und älteste Stationärrolle mit 20 Jahre alter Schnur war mir abhandengekommen. Wie das? Ich hatte sie tagezuvor rausgeholt, um es alleine zu versuchen, bin nicht wirklich dazugekommen, daher stand sie hinten im selbstgebauten Angelhalter am Radträger wie eine lange Stabantenne. Auch nachts. Immerhin war damit klar, daß ich auch Angler bin, und führte zu den Kommunikation mit den Spaniern. So erfuhr ich auch, was und wieviel bzw. meist eben nix sie gefangen haben.

Nur just in der Nacht als der Oli neben uns parkte, sie trafen erst spät ein, verschwand diese. Also vmtl. dachte sich einer der Angler, wenn schon kein Calamares, dann eine Superrute und Rolle vom Deutschen, oder er sagte sich, dann darf der auch keinen fangen, oder Oli hat sie sich einverleibt, weil er damit auf Großfischfang gehen will in Marokko. Die 15€ Verlust (Diebstahl) werden wir verkraften, dafür um einen Wischmopp (schwamm im Meer) und ein Hartgummirad für den Trailer (der lag da so einsam rum) reicher, das gleicht sich dann sozialistisch aus. Nur eben angeln mit der Brandungsrute mit Calamarespilker auf hohen Steinen nachts mit teilweiser Fusslähmung vom Bandscheibenvorfall ist problembeladen und kein Vergnügen.

Interessanterweise stellte sich raus, daß der junggebliebene Oli zwar dynamisch auftrat, aber durch Motorradunfall ebenfalls durch eine komplette Fusslähmung links beeinträchtigt ist, mit der Folge, daß er fast abgestürzt ist und anderntags Rücken hatte. 800 Ibu hat aber soweit geholfen, daß er reisefertig war. Wie es ihm in Marokko ergeht, werden wir wohl erfahren, denn WhatsApp machts möglich.

Trotz Ferienbeginn wurde es bei uns nicht voll, nur bei der Weihnachtsfeier im Bootsclubheim wurde es etwas laut mit Livemusik bis Mitternacht, also gratis Unterhaltung und paar Leckereien von den Foodtrucks.

Dann brachen wir am 26.12. morgens auf trotz Ferien, erwischten in Castell de Ferro einen Stellplatz von 4 freien, und buchten uns dort für einen Tag ein. Es zeigte sich, daß die Vorgehensweise „bei Sonnenaufgang aufbrechen, also so um 9 Uhr, und spätestens um 12 Uhr Übernachtungsplatz anpeilen“ richtig ist. Denn aus den vier freien Plätzen war eine Stunde nix mehr, er war kompleto. Die gegen 15 Uhr kamen und später durften weitersuchen. Im Ort gab es zwei weitere Plätze, die wir ebenfalls checkten, sah es nicht anders aus. Der Platz war sehr franzosenlastig, aber trotz dessen ruhig und angenehm.

Um 21 Uhr wurde das Gate geschlossen und man kam nur noch per Schlüssel zum Strand raus, sonst war alles zu. Wir hatten zwar angenehm großen Platz, aber eng an einem Berg, was dazu führte, daß die Sonne um 15 Uhr verschwunden war und es sehr kühl wurde. Auch nachts am Berg eher kalt.

Der österreichische Kontakt namens Hans, den wir in Tabernas kennengelernt hatten, meldete sich und wollte von Malaga zurück, uns besuchen kommen. Da wir ihm aber mitteilten, daß wir auf dem Wege Richtung Malaga seien, vorher noch ein paar Plätze checken wollen, gab ich ihm ein paar Plätze durch, die er doch vorher anfahren soll, und wir uns evtl. dort dann treffen. Na jedenfalls checkten wir ein, zwei Plätze, dann kamen wir zu unserem ersten Favoritenplatz, doch der war leer, weil geschlossen. Als wir dann aus dem Ort rausfuhren, kam uns ein Womo entgegen mit Hänger. Am Anhänger mit Caradodesign war klar, das ist der „Pöllauer Hans“. Also rechts ran, Telefonanruf, weil mit dem Schreiben hat er es ja nicht so. Joo, er meinte mich auch erkannt zu haben, wendete und wir hielten für einen halbstündigen Plausch irgendwo.

Wir teilten ihm mit, wo unserer nächster Favoritenplatz ist, und ob er die durchgegebenen danach kommenden gecheckt hätte?, nee… er hatte die WhatsApp noch nicht gelesen, war ja schon mit dem Auto morgens unterwegs von Malaga. Aber wie der Hans nun mal so ist, wir sollten mal vorfahren, er würde folgen und dann stellen wir uns schon hin. Jetzt war es schon fast 13 Uhr, und zwei Womos unterzubringen, Ok, was solls. Jetzt aber nicht mehr rumeiern und andere Plätze checken, sondern direkten Weges 46 km zum nächsten Favoritenplatz in La Herradura. Wir vorweg, Hans hinterher, dann die Anfahrt zum Ort, bergab und enge Strässchen, da soll nen Platz sein? Eng rum in winzige Gasse und wow mit zwischen Häusern zentral im Örtchen ein Platz, vor zur Kette, da stand Inka. Ich mit meinem Spanisch „ Buen Dia, tienes una o dos parzellas para nuestros … unas noces…“. Hans auf 1 vorne wegen Anhänger und wir nun mittig wegen der Fernsehantenne, kostet 13€ plus 5€ Strom, und es gefällt uns und ihm auch sehr.

Super Ort, 2 Minuten zum Strand, ne Menge los, aber keine Touris dafür Spanier, Lokale offen, alles da, was man braucht,

und die Leute auf dem Platz ca. 40 Womos, noch völlig entspannt. Selten so eine entspannte Atmosphäre hier in Spanien erlebt, die grüßen fast alle, benehmen sich, bedingt durch die Ordnungsstruktur von Inka und Mann in freundlicher Art und Weise. Wem das nicht gefällt, ist ohnehin ein Idiot. Hinter uns super Holländer mit Hund Anton (Mix aus Mastiff und Rottweiler),

vorne klasse Rheinländer, Tschechen, Schweizer, Engländer, bunt gemischt, sogar Spanier aber nur kurzzeitig, denn Fussballspielen und  Mopedfahren nicht erlaubt. Auch die Franzosen dürfen kein Boule spielen. Wir haben verlängert bis 2. Januar, vmtl. wird es der 3. oder 7. Januar, weil dann können wir direkt zum Dortmund-Testspiel in Marbella fahren. Der BVB macht sein Wintertrainingslager dort vom 3.1. bis 10.1. Zuvor noch einen wilden Parkplatz vor Malaga, um dieses mit dem Fahrrad zu erkunden. Dort war Hans bereits, zwar „Drecksplatz“ aber gratis und sonst gibt’s wohl kaum etwas in Malaga. Wir werden weiter berichten.

Update 08.01.2024

Also wird mal wieder Zeit für ein aktuelles Update, wie wir ins neue Jahr 2024 gekommen sind. Wir standen auf dem versteckten Platz in La Herradura (=Hufeisen) inmitten von uns umgebenen Appartementhäusern, auf nett und gut angelegtem Stellplatz. Wie gesagt, Hans, der Österreicher auf eins, neben ihm der Rheinländer mit Partnerin, beide verwitwet mit 16 Jahre altem Border-Mix Bonny, auch sehr gesellig, und wir auf 24, hinter uns Holländer und Hund Anton.

Es war relativ entspannt vom Platzklima und super nett geführt von Inka und Mann aus Granada. Inka spricht Englisch und man kann reservieren. Es ist alles da, was man braucht, und in 3 Minuten Strand und volle Infrastruktur. Vom Einkaufen her gab es einen Dia Market, der, wenn man sich die App DIA Club downloaded, auch teils bezahlbare Preise hat. Da war die ersten waren, die es konnten, mussten wir für den ein oder anderen auch die Apps downloaden, wie gesagt auch für die Lidl App geht das, man muss nur in den Einstellungen den Standort von Deutsch auf Spanisch umstellen und man erhält ebenso viele Vorzugsangebote und Rabatte. Wir sind da scheins trotz unseren Alters fitter als die meisten hier, und waren dahingehend gefragt.

Inka verabschiedet ihre Gäste mit Geschenken wie Avocados und vorne am Rezeptionshäuschen liegen Küchlein und Baileys für jedermann bereit. Tagsüber Spaziergänge mit den Hunden mal rechts oder links herum an der Beach mit Stop an einen Chiringuito (Strandbar – Bierchen 2,50€ incl. leckerer Tapas je Bestellung), Fahrradtouren auch mal die Berge hoch, Lidl in Amunecar ca. 16km entfernt.

Silvester selbst in Musikpub, doch um Mitternacht dann doch nicht viel los. Ein paar Raketen und Knaller, die man an einer Hand abzählen konnte. Trotzdem war das Örtchen lebendig und es gab viel zu sehen. Und ausgesprochen ruhig trotz der Lebendigkeit. Am Neujahrstag saßen wir nach dem traditionellen Neujahrsschwimmen

alle bei Hans unten zusammen, der Kölner stürzte bissl ab von der einen Flasche Rose, und dann war anderntags am 2ten Aufbruch, Hans gen Norden, wir weiter gen Süden, obwohl die spanischen Ferien noch bis 7. Januar andauerten. Also gewisses Risiko, aber es lief ja bislang trotz der Massen ganz gut. Und es sollte noch besser weitergehen.

Unsere Plätze Vorort waren auch schnell wieder vergeben, vor 12 Uhr sollte man dort sein oder eben bei Inka telefonisch reservieren. Es ging dann über eine kleine Bergstrecke am Meer entlang, wo sich auch hier und da ein Parkplatz mit Aussicht auftat, die auch teils von Womos genutzt wurden. Wild stehen also möglich. Als wir dann auf dieser Strecke um eine Kurve kamen, waren wir baff. Es standen ca. 100 Mobile wild in den Klippen, Zugang zum Meer nur für Kletterer möglich, aneinander gereiht wie Glieder einer Kette auf einer unbefestigten Nebenstraße, die sich um einen Felsen herumzog, mitten in der Pampa. Hunde liefen frei rum, Freikacken war wohl für Mensch und Tier angesagt, unser Albtraum „Kommune“ im Niemandsland mit Nix, nur halt Gratis. Dann besser zuhause bleiben, Kamin anmachen  und Netflix Serien glotzen!

Nach ca. 50km kamen wir in Torrox Costa an, da hatte ich drei Stellplätze auf 1km direkt am Strand, Straße dazwischen, auf unserer Googlekarte eingetragen. Erster, Chefin Valentina und Andrea (der Mann) aus Nortitalien, spricht deutsch, sonst Englisch und Spanisch, war von den Bewertungen her der beste, aber auch kleinste. Nur 18 Plätze und seit knapp drei Jahren in Betrieb. Wie stoppten kurz und fragten nach, wie es aussieht. Er sah voll aus. Aber, Chefin sagte, „sie hätte einen Platz Nr. 5, der frei würde, aber er sei reserviert. Nur die hätten sich noch nicht zurückgemeldet. Wenn die sich nicht bis 12 Uhr melden würden, es war Elfe, dann könnten wir ihn haben. OK, Karte dagelassen, wir würden die Stunde zum Lidl, Aldi, Mercadona Einkauf 2km weiter vorfahren, und sie wollte anrufen.

Also Vorräte aufgefüllt, und 5 nach 12 rief ich an. Wir kriegten das OK, also die 2 km zurück und auf die 5. Topspot mit Blick auf Strand und Meer, nur die Straße dazwischen. Aber das war das Einzige, was nicht perfekt war, allein der Spot ist es wert. Und abends konnten wir direkt vor der Tür bei der letzten Pipirunde noch auf ein Bierchen im Chiringuito.

Nur ein WC, aber bei 18 Mann egal, Dusche 1€, eingeführt, weil die Spanier sonst in 24 Std. 8x Duschen und das stundenlang. Trotz Wasserproblemen scheißen sich gerade die Spanier was drauf, lassen die Hähne nach dem Abspülen einfach offen, Phänomen nicht neu. Die ignorieren das Problem einfach und Wasser kostet ja auch nix, keine Wasseruhren. Daher haben die es dort auf dem Platz vor einem Jahr eingeführt. Super nettes Klima, da eben so klein und alle sind bemüht, eine gute Atmosphäre auf dem Platz zu Behalten. 2 Franzosen, 2 Schweden, Rest Deutsche…. Is ja klar, wenn die vorne an der Rezeption deutsch spricht. Wir buchten auf der 5 drei Nächte, dann wollten wir weiter nach Marbella zum BVB Testspiel, Preis 13,50 Euro + 80 Cent kwh Strom, auch erst frisch eingeführt, da manche Camper mittlerweile Strom verbrauchen wie die Deppen, E-Autos laden, Roller und Bikes, Kochen, Heizen, Duschen usw…  das finde ich übrigens sehr korrekt und gerecht, denn so kann jeder individuell bestimmen, was er verbraucht.

Vorne auf der 1 wohnt Dirk mit Frau Alex und Tierschutzlabby Harry, der absoluter BVB Fan ist. Er tauchte bei uns gleich nach 1 Stunde auf, hat das wohl von Chefin erfahren, daß wir auch zum Spiel wollen. Er hatte sich aber bereits einen Stellplatz in der Nähe von Marbella gebucht für 25€ am Tag, bis zum 9ten, dann fliegt BVB ja zurück. Er wollte auch zu den freien Trainings morgens an den anderen Tagen. Also war die 1 frei, weil er hat den Platz bis Ende Februar durchgebucht, auch das Jahr zuvor bereits.

Ein schöner Platz!  Also fuhr er anderntags los am 3. und wir blieben zurück in Torrox mit den anderen, „Opa Horsty“ aus Flensburg, der Deutschland den Rücken gekehrt hat und ganz hinten mit Zäunchen, Hündchen und abgemeldetem Womo sein Platzhirsch Dasein fristet, dem Schwaben, dessen Frau ein Haus hatte in Wesselburen, dem Knausfritzen aus Aachen, dem sein Wohnmobil in Rendsburg gestohlen wurde oder besser der dort lebte, und sein jetziges Womo in Heide beim Händler gekauft hatte, und all die anderen, die alle grüßten und alle die Hundehaufen am Strand in Tüten verluden. Schön zu beobachten, sogar Delphine tauchten am ersten Tag auf.

Mit dem Fahrrad nach Torrox, ein sehr belebter Urlaubsort, jetzt nicht so der Hit, aber Massen an Restaurants und auch Leuten. Viele auch in Appartements mit Leihautos. Auch hier sind die jüngeren Leute wie wir oder Dirk schon unterrepräsentiert. Aber Topplatz und Dusel muss man haben. Am 4ten meldete sich Dirk, übrigens aus dem Sauerland, auch Angler, aber so oft fischen geht er wohl nicht. Aber Schein fürs Mittelmeer hat er, im Gegensatz zu mir. Die Franzosen gingen auch angeln, schön zu beobachten, wie sie ihre vier Ruten jeden Nachmittag runterschleppten, Stühlchen aufstellten, vier Stunden saßen, dann die Köder ins Meer schmissen und heim kehrten. Jeden Tag das gleiche Spiel, gefangen haben sie nix. Warum man nicht nachts geht wie die Einheimischen, aber dort gabs die auch nicht als Angler, bleibt unklar, und warum nicht auf Calamares ebenfalls. Reden kannste mit Franzosen ja nicht, weil sprechen nur ihre Sprache, zumindest die Meisten.

Also Dirk meldete sich und sagte „fürs Spiel am 6ten gegen Alkmaar braucht man Karten, gibt’s nur Online und nur mit Kreditkarte…und er hat keine“, also rein ins Net, auf die spanische Seite, email, Ausweisnr. oder NIR (spanische Steuernr) Adresse, Telefon und so weiter, dann zwei Tickets für mich und Sylvie gekauft, anschließend für Dirk auf seinen Namen auch zwei. Dann rübergeschickt als PDF zum Ausdrucken oder auf Handy, beides ist besser. Unsere hat Opa Horst für uns ausgedruckt.

Wir blieben dann doch die Nacht vom 5 auf 6 (da ist ja das Spiel) dort, zogen aber auf den Platz von Dirk der 1, war ja bezahlt und wurde mit Chefs geklärt, und fuhren anderntags direkt zum Spiel um 15Uhr, bereits früh morgens los. Immerhin 130 km Autobahn an Malaga vorbei. Die A7-Autobahn führt direkt am Meer entlang und es ist gefühlt von da ab bis runter nach Tarifa vmtl. alles eine Stadt. Verkehr ohne Ende, alles zugebaut, die Autobahn 500m vom Strand weg. Plätze gibt es auch nicht wirklich, keine CPs, und nur der eine Stellplatz, auf dem ich hier gerade sitze und schreibe. Dazu später mehr.       

Auf Sportanlage angekommen, direkt angrenzend eine 5 Sterne Golfanlage mit ein paar Parkplätzen. Dirk stand dort bereits drinnen, aber Securitymann am Eingang. Es kostete ein bissl Überzeugungsarbeit, in Spanisch natürlich, daß er uns hineinließ, und wir parkten dann beide direkt vor dem Restaurant.

Ich bin dann noch rein und habe geklärt, daß wir dort bleiben also parken durften. Vorweg genommen, wir waren die Einzigen Deutschen und die einzigen Womos, die ihr Promiquartier dort aufgeschlagen haben. Nur Watzke und die beiden BVB-Busse durften noch rein und die Golfmitglieder und die 60 Mann Security, die bald nach unserer Ankunft auftauchten. Wir quatschten und liefen mit den Hunden rum, Dirk bezahlte seine Tickets, er bestand darauf. Um eins gingen wir auf einen Drink auf die Veranda des Restaurants dort, 2 Cola und 2 Bier (= 22€), die hab ich dann mal bezahlen dürfen. Dirk und Frau wollten auch noch speisen, dafür wurden dann schlappe 72€ fällig. Kostet das ja in Deutschland auch, eigtl. hätte ich mit mehr gerechnet.

Sylvie und ich verfolgten die Einfahrten der Busse, wobei der Alkmaar-Reisebus die Einfahrt verpasste und sich die rechte Seitenscheibe am Tor zerfetzte. Es hat heftig geknallt, leider nur Fotos, weil Sylvies Kameraaufnahme streikte. Der Dortmundbus kam dann unbeschadet durchs Tor.

Dann gemeinsam zum Spiel rein, war kaum ein Sitzplatz zu kriegen, haben wohl mehr als die angegeben 300 Karten verkauft. Und etliche hatten keine Karten, die durften dann auf dem Parkplatz als Hinterzaungäste verweilen. Neben mir sass übrigens der Spielerberater eines Holländischen Nachwuchsstars, Stürmer Mexx Meerdink. Netter Plausch, so lange sich die Spieler warmgespielt haben (hier Hummels und Füllkrug:

Spiel war Ok, 4×30 Minuten, ging 2 zu 2 aus, und Erkenntnis war, BVB hat viel Luft nach oben und viel zu viele alte Spieler in der Defensive und meiner Meinung nach ein Problem im Mittelfeld. Brandt alleine in der ersten Hälfte mit den alten Spielern in der Abwehr wie Süle, Hummels, Can und Meunier völlig alleine gelassen und überfordert, es stand 2 zu null für Alkmaar, und in der zweiten Hälfte kamen Reus und Sabitzer sowie Schlotterbeck und Özcan und Moukoko, da drehte sich das Blatt, Reus und Sabitzer im Mittelfeld. Und hinten deutlich schneller. Tore Reus und Sabitzer.

Vor Abpfiff sind wir beide Womos dann los. Dirk hatte keinen Bock mehr auf seinen bereits bezahlten Platz in Cancelade für schlappe 25€ bis zum 9ten, und Geld wollten sie ihm nicht zurückzahlen. Also bot er uns an, daß wir dort hinkönnten, bezahlt sei es ja sowieso, und die wussten dort auch Bescheid. Wir hätten diesen Platz nicht genommen, für 25€ definitiv zu teuer, kein gutes Klima dort, Dusche nur zum Sitzen, also Duschkopf muss man halten oder auf Penishöhe einhängen. Gut, der hat beim Duschen Dauerwasser oder man setzt sich auf den Boden. Ab 19 Uhr ist alles verschlossen und vor 9 Uhr morgens kommt man nicht raus, Strand ok

mit Radweg bis nach Marbella oder andere Richtung, Lidl und Mercadona 2km weg, aber kein Lokal offen und seltsame Leute, und keine Sonne, jedenfalls nicht lange. Plätze zwar groß aber trotzdem absolut nicht unser Ding. Wir blieben auch nur, weil „für uns quasi gratis“ und weil Sylvie wichtige Konferenz Montag den 8. hat. Die sitzt gerade drinnen und konferiert.

Gerade Franzosen als Nachbarn bekommen, damit Sonne weg, oder ich setz mich auf die Straße, und mehr als ein Bonjour war nicht drin. Dafür nebenan lautes Francegequatsche. Morgen geht’s weiter, Richtung Gibraltar und Tarifa. Dort wird es vmtl. nicht besser. Laut meinen Recherchen sind hier nicht weniger unterwegs, mehr Franzosen und Engländer auf alle Fälle, dafür Spanier vmtl. weniger, Ferien dann ja zu Ende, aber die Anzahl an Plätzen wird massiv geringer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zu wenig Angebot für die Nachfrage herrscht. Also die wenigen CPs nehmen Preise um die 30€ und machen dafür nix, veraltete Anlagen und auch nicht freundlich. Hoffentlich sind meine Recherchen falsch und wir haben weiterhin so viel Glück wie bislang. Ansonsten wild stehen oder schnell weiter bis nach Sevilla. Nur dann sind wir am Atlantik, dort soll es kühler und windiger werden. Und wir sind evtl. zu früh dran für die Rückfahrt. Wir werden berichten, wie es weitergeht. Jetzt erstmal zum Lidl/Mercadona vor mit dem Fahrrad oder mit den Hunden auf nen Walk, Hauptsache raus hier und in die Sonne.   

Update 12.01.2024

Nachdem wir unser gesponsertes Luxusquartier nach Ablauf der bezahlten Periode morgens verließen, machten wir uns auf den Weg Richtung Gibraltar. Unterwegs Stopp bei Lidl und Einkauf, später noch Kurzstopp bei Aldi, um Leberwurst zu besorgen. Aber hier unten haben sie diese nicht oder ganz aus Sortiment genommen. Also weiterhin Mangel an essbarer Leberwurst.

Und dann fing es an zu regnen und es war alles mit Wolken zu. Also Gibraltar Felsen bei Schlecht-Wetter, das erste Mal übrigens, ach nee zweite Mal (Torrox), macht ja nun mal gar keinen Sinn. Der vermeintliche Stellplatz dafür ist am Hafen, und die chargen schlicht weg für einen Betonplatz 15€, dafür eine Ablassstelle und WC-Entsorgung, wo man Schlange steht, wenn man Pech hat oder sich zu dumm anstellt. Und es ist egal, ob man 20 Minuten parkt oder 24 Stunden, immer sind es 15€. Und wenn man rechtzeitig morgens da ist, kriegt man einen Spot in der ersten Reihe mit Blick auf Bootshafen, ist zentral an der Grenzstation, um Gibraltar zu erkunden.

Aber bei Schlechtwetter dahin, ist Quatsch. Also stoppten wir vorher bei einer „Community“bucht auf sandigem Grund, aber durch den Regen sind wir nur kurz rein, und kaum wieder rausgekommen durch Matsch und Regen. Die im unteren Sektor kommen definitiv da nicht raus, einer soll da nun schon 7 Jahre sein, dem ist es sowieso egal, ob er da jemals rauskommt, vermute ich. Sind weiter, hatte bei Google einen großen Parkplatz ausgemacht. Liegt am Strand und unmittelbar an einem Yachthafendorf (mehrere Inselchen mit Quartieren und Bootsplätzen) Parkplatz Torreguadiaro, ist gratis, aber da ist auch nix außer Wasser unten an Dusche und der Holländer kippt sein WC in den Gulli. Vmtl. nicht er alleine. Wir stellten uns abseits, insg. waren dort 20 morgens und abends dann 60 Mobile. Für die Hunde fand erstmal alles nur drinnen statt

und ich machte mich, mit Regenschirm bewaffnet, auf Wanderung nach „Klein-Marbella“, toller Holzweg und nicht weit. Kleinmarbella, weil genau das ist, Boutiquen, Friseure, Banken, Restaurants, dreistöckige Yachten… nett zum Gucken. Als ich zurück war, Schuhe und Hose durchnässt. So wie einige andere Dinge auch feucht, später Hundekackwalk.., weil es hörte den gesamten Tag nicht auf zu regnen. Aber wir standen auf Beton und damit nie gefährdet, anderntags nicht rauszukommen.

Morgens ging es dann vor nach Gibraltar,

weil Wetter wieder sonnig wie immer, und da es nur 20 km waren bis dorthin, also auch zeitig da. Wilder Parkplatz davor war schwierig, also auf den besagten Hafenplatz um 10 morgens und Topspot am Ende mit Blick auf Boote ergattert.

Sylvie machte sich für Begehung fertig, um Gibraltar, den Berg und die Affen zu erkunden. Ich war da schon früher mit Fußballern, als ich in Malaga EM beruflich betreut habe, und blieb bei den Hunden. 4 Stunden mindestens eingeplant, es sollten sechs Stunden werden. Spannend war nur, kommt sie mit dem Personalausweis rein oder braucht sie den Reisepass, den wir nicht mithaben. England nicht mehr EU, wie jeder weiß, und die Infos vorab waren widersprüchlich. Offizielle Seiten sagen „man braucht den Reisepass“, Realität „perso vorzeigen, wird gescannt, und durchgewunken“, sofern man nicht gerade von Interpol gesucht wird.

Bin gegen Spätnachmittag auch noch mal vor, um zweite Ladung Tabak zu holen. Ist schon bedeutend billiger als in Spanien oder zuhause, duty free halt, der tatsächlich echt ist. 20€ die Stange is aber auch nicht mehr, von 27-37€ die versch. Sorten. Und Sprit genauso in Literflaschen = 10€.

Sylvie ist durch die City, dann den Basiseintritt von 18€ bezahlt für alle Highlights, die der Berg zu bieten hat, und dann zu Fuß den Berg erklommen. Es sollte einer der für Sie beeindrucktesten Erlebnisse werden, erzählt sie am besten selbst.

Von Sylvie: Worte können nicht beschreiben, wie „Affen“geil das war. Ich hätte stundenlang dort sitzen und die Affen bei der Körperpflege und rumfläzen in der Sonne beobachten können. Der Besuch in der Höhle war spektakulär mit Licht- und Musikshow. Einfach nur beeindruckend. Holz-Hängebrücke in luftiger Höhe, Tunnelsystem im Berg und dazwischen immer wieder Begegnungen mit den Affen. Die Stunden rannten nur so dahin und ich hatte immer noch nicht alles gesehen. Nach 25000 Schritten und etlichen Blasen an den Füßen dann aber wieder den Berg runter und die gefühlt 2000 Stufen und zurück zu Micha und den Hunden – und erstmal die Eindrücke sacken lassen. Gibraltar war wirklich ein absolutes Highlight für mich.

Abends dann noch ne Pizza und ein paar Burger von MC, weil zum Kochen war ja keine Zeit, außerdem kein Strom bei den 15€ dabei, wusste ja nicht wann Sylvie und in welchem Zustand sie wieder auftaucht.

Morgens dann wie immer bei Sonnenaufgang los Richtung Tarifa. Wir hatten dort einen Tipp von Österreicher Hans, natürlich auch bei Park4Night drin, oben bei den Windmühlen. Fuhren also dort die Strecke Richtung Tarifa und bogen gezielt dort auf Schotterweg rechts ab. Nach 400m das besagte Plateau, und unser Nachbar vom Regenparkplatz, Pickup mit Aufbau und weißem Labbi, junge Leute, standen dort und nun quatschten wir kurz. Vorher auf Parkplatz nicht gesprochen. Sind seit einem Jahr unterwegs, Auszeit, erst Griechenland jetzt hier, und kamen zum selben Resümee „Spanien ja, aber nicht mehr mit dem Camper“, jedenfalls das Fazit meinerseits zur Halbzeit. Greece immer wieder auch mit Camper.

Ansonsten meiden wir mittlerweile, so gut es geht, andere Camper insb. Deutsche und auf keinen Fall Franzosen (geht ja sowieso nicht, weil die können ja nix, kein Englisch…), und insb. Deutsche oft zu nervige und wirklich dumme Leute dabei. Der Pickup fuhr dann weiter, sie waren nicht in Gibraltar, was sie ein wenig bereuten, glaube ich.

Wir richteten uns ein, Superspot, mit Blick nach Marokko, Windräder im Hintergrund, Sonne und Ruhe für die Hunde.

Getrocknet hatte ich alles bereits in Gibraltar. Also bissl. Begehung machen, Sylvie konnte ihren zu erwartenden Muskelkater rauslaufen, ich mit Fernglas Tarifa beschauen oder die Schiffe im Golf von Gibraltar auf den Weg in den Atlantik. Dazu unsere neu installierte Solartechnik, von mir selbst, ausgepackt und zum Einsatz gebracht.  Wir standen ja nun den dritten Tag in Folge ohne Strom, und das Handballspiel versus Schweiz konnte ich mir ja wohl nicht entgehen lassen. 3 Std. mit 14,5 geladen, dann auf 13,9 load umgeschaltet, und zeitgleich alles, also Laptops, Handys, Powerbanks, Tablet, Boombox auf vollen Stand gebracht. Abends dann noch den Weber-Grill raus und unsere eigenen Pizzas mit Gambas usw. 

beim Weinchen genossen. Der war schon nachmittags geöffnet beim Blick auf den Golf, Stühlchen raus + Fernglas + Wein und Zigarettchen… so muss das ein. Und Solar bewacht.

Unterdessen hat Sylvie Laura kennengelernt, eine Einheimische mit Freunden in Hamburg, vielleicht kommt sie uns ja mal besuchen. Ein Schweizer Botaniker war unser Nachbar, so nen gepiercter, tätowierter, im Auto schlafender Junggenosse, nur 3 Wochen auf Urlaub unterwegs, dann zurück zur Arbeit, aber in Ordnung und weitaus interessanter als viele dieser Womo-Anhänger-Typen oder Morellos oder Ritschratsch-Karren. Abends noch zwei normale Womos aus Aurich und Konstanz, aber keinen Kontakt, auch nicht gesucht unsererseits.

Nachts wurde es dann extrem windig, daß ich das Womo kurzerhand um kurz nach eins frontal gegen den Wind gestellt habe, sonst wird Fella noch seekrank und das Warnschild hatte schon Eigenschwingungen, und nun sitzen wir immer noch hier, ich schreibe und Sylvie arbeitet, und werden durch Wind und auch Regen jetzt beim Sonnenaufgang durchgeschüttelt.

Fahren bald los, sobald ich hier fertig bin, weiter Richtung Cádiz, also nun windige Atlantikküste, Station heute eine Gasladestation, die auch dt. Flaschen auffüllt. Testen, und natürlich illegal.

Update 19.01.2024

Also von unserem windigen Platz, der über Nacht deutlich zugenommen hatte, dann bei Sonnenaufgang gestartet nach Tarifa rein, um einerseits Vorräte für evtl. längere Einkaufsdurststrecke aufzustocken, andererseits die beiden Gasflaschen zu füllen. Eine Füllstation, die verbotenerweise deutsche Flaschen füllt, sei da vorort. Die dt. Flaschen haben andere Ventile als die Spanischen. Dafür benötigt man erstens eine Adapterschraube und ein entsprechendes Modul, das zuvor auf die spanische Flasche installiert wird. Beides haben wir vorsichtshalber an Bord. Von den 2 spanischen Flaschenanbietern, meist Butan anstatt Propan, was zu bevorzugen ist besonders in den Regionen, wo es auch mal kalt werden könnte, denn da is Schluss mit Butan, gibt es zwar Flaschen, die sind teils etwas größer und passen nicht bei allen Womos in die Gasfächer. Bei uns aber möglich, trotzdem ist ein Kauf mit Ausweis stressaufwendiger, wenn‘s denn offiziell sein soll, denn in Spanien geht auch alles ohne Genehmigung.

Wie mit den Verboten „No camping“ oder Womoverbotsschilder auf Plätzen, und doch stehen da die Womos direkt drunter. Scheinbar wird es weder geahndet noch bestraft, also die Nummer mit „man kann nicht wild stehen“, ist in der Realität völlig übertrieben. Hält sich sowieso niemand dran. Gilt auch für fast alle anderen Verbote, Fahrradfahren mit Helm, Hunde an der Leine, Müll und Scheiße in den Gulli.

Und so bin ich vor zur Gas-Füllstation, habe gefragt, „dt. Flasche füllen“, dann drückt mir der Typ ein Adapterteil in die Hand und schickt mich zur Füllsäule „LPG“ gas. Ok, bissl fummelig, den Adapter auf Pulle, dann Tankpistole druf, Pulle öffnen und Knopf drücken. „Es soll dann bei voll stoppen“, doch das ist ein wenig umstritten, so ne Pulle zu füllen. Sollte bei 80% stoppen, da sich das Gas bei großer Hitze ausdehnt und evtl. die ganze Pulle in die Luft fliegen könnte. Vermutlich unschön, wenn’s im Gasfach im Womo passiert und man drüber ein Nickerchen macht. Auch ohne Nickerchen nicht zu empfehlen. Und man sollte wissen, wie viel in so einer Pulle drin ist, was auch nicht ganz einfach ist. Wir haben ein Messgerät, was hoffentlich funktioniert. Das zeigt, 11kg Pulle nahezu leer, also ca. 20 l Gas füllen (2 zu 1 = 2 Liter Gas = 1 Kilo), dann wäre noch 2 kilo Explosionsreserve.

So erfolgt, Pulle voll, bei der kleinen 7kg  nur 6l befüllt, war noch halbvoll. 20€ für beide bezahlt, fertig, der Drops war gelutscht. Bislang nix explodiert. Man muss das selbst machen, da es ja verboten ist, so die Denke der Spanier, strafbar macht sich der Füller und wenn dann was explodiert, ist man ja auch selbst Schuld. Kohle wird aber trotzdem verdient easy going. Mit dem Gas sollten wir mühelos den Rest der Tour durchkommen, dann kann das Adapterzeugs zuhause bei ebay wieder verkloppt werden. Dann noch Einkaufen bei Mercadona und Dia, uns gefallen die spanischen Discounter mittlerweile besser als Lidl oder Aldi, die nicht wirklich billiger sind und auch die Produkte bei den spanischen wirken frischer und spannender. Großeinkauf Hundedosen und Getränke Wasser+Cola nach wie vor bei Lidl.

Dann weiter zu den jetzt vier kommenden CP-Plätzen, die in unserer Googlekarte vermerkt sind. Nicht weit, nur so 40km Tagesetappe. Der erste, auch Empfehlung von Esslingen, kennen wir noch aus Cambrils im Norden und stehen nach wie vor in Kontakt, mit Deutschem an Rezeption, „wir sind voll, aber kannst Dich vorne auf Parkplatz an Straße stellen, da stehen schon vier und warten“. Ja wie lange? blieb offen, nee und 26€ mit Strom auch kein Schnäppchen, also dann weiter zum Zweiten. Einen hatte ich anhand der Bewertungen ohnehin disqualifiziert, der vierte ist geschlossen.

Nun stehen wir auf dem zweiten in Valdevaqueros, ist völlig OK für 19€ mit Strom, Heisswasser (trotz Duschräumen, die man mal renovieren könnte), aber Plätze groß, muss aber sehen, welchen man ergattert, da nicht alle Fernsehempfang haben (Bäume) und bei manchen ein fetter Baum in der Mitte des Platzes steht (gut um Wäscheleine zu spannen), aber nicht für die halbierte Platzgröße. Tennisplatz gibt es, gut ein, zwei Löcher, Salzwasserpool, aber nicht beheizt, nettes Restaurant (gutes Bier mit Oli, dem Wohnungslosen seit 2006 vorort), netter Kneipenwirt mit gutem Englisch und dt. Frau aus München, auch Großfernseher vorhanden, werden da evtl. morgen Dienstag das Handballspiel gegen die Franzosen schauen, wenn dem Weltmeister hoffentlich der Arsch versohlt wird vom dt. Underdog und wat essen. Sah jedenfalls lecker aus.

Unweit von hier ein anderes BVB-Fanlokal von einem Ossi betrieben, dort das BVB-Spiel gegen Darmstadt geschaut und ne sog. Pizza gegessen. Ist eher ein dünnbelegter  Flammkuchen als Pizza getarnt, und das abgehalfterte mit BVB Schal und Trikot getarnte „Ossivolk“ würde nicht einmal die Südtribüne im BVB Stadion erfreuen. In Dortmund ist ja auch nicht sächsisch die Landessprache oder etwa doch. Daher reicht gastronomisch ein einmaliger Besuch dort, sonst vom Ambiente her nett gemachte Kneipe. Daher gestern Radtour nach Westen zur Düne, gar kein Wind, wie die Tage vorher, wo Surfer aller Art sich tummelten.

Nun ein paar Spanier am Weekend-Ausflug, ist ja auch ein feiner Sandstrand mit Blick rüber nach Marokko, das im Seenebel irgendwie romantisch aussah. Auf dem Rückweg dann vorne bei uns im Restaurant bei strahlendem Sonnenschein ein Bier getrunken, einen Typen angelabert, der nicht rentnermässig oder zu sehr tourimässig aussah, tätowiert, ca. 50 mit fetter Kamera, eher dunkel… dachte es sei Engländer oder Spanier, aber es war Oli.

Oli ist aus Ecke Koblenz, 2006 mit Rucksack aus Deutschland per Mitfahrdienst (vmtl. geflüchtet) in Tarifa angekommen, und seitdem hier. Daher auch so dunkel, die Sonne. Er hatte anfangs bissl Geld, dann bissl gejobbt, dat wat kam, dann Wohnwagen geschenkt bekommen, mittlerweile den vierten 50 Jahre alten Tabbert, der nun bei einem Spanier etwas im Hinterland steht für 100€ Monatsmiete, wo er sein Dasein mit seinem geschenkten Pitbull fristet. Als Staatsgast hat er einen spanischen KWD= Kein Wohnsitz in Deutschland Ausweis, ohne Scheiß, hab ich in Hand gehalten, ist bei der spanischen AOK versichert, bekommt spanisches „Harz4“ von ca. 480€, meldet sich alle drei Monate beim Amt (geht hier online) und erfreut sich mit Hund, Fahrrad, Kamera und Handy mit Netflixabo und unlimited-Internet seines Lebens. Jedenfalls nach 17 Jahren vorort konnte er mir etwas über Infrastruktur und Leben in Andalusien erzählen, mal aus einer anderen Warte des Lebens, und für mich viel Interessanter als dummes Ossigequatsche vom BVBLokal, die von nix ne Ahnung haben.

Bei den Wessis gibt genauso viel dümmliches Gelaber grad bei den Campern, die hier in Spanien unterwegs sind. Deswegen reden wir ja auch noch kaum mit nem Deutschen hier. Engländer, Österreicher, Schweizer, Holländer sind durchweg bevorzugt. In Griechenland war das anders, ein ganz anderes Reisevolk auch aus Deutschland. Ich erinnere mich noch, warum meine früheren Reisen durch die Welt immer so gestaltet waren, daß ich auf den normalen Tourist kaum getroffen bin. Mit Hunden ist das eben etwas schwieriger nach Australien oder Canada, Südamerika, Asien oder Karibik. Nur eins steht fest, mit einem Camper nochmals nach Andalusien eher nicht, wenn, dann Appartement mieten und per Auto, dann kann man flüchten und sich abschotten. Dann wieder nach Griechenland, auch wenn da die Sprache eben deutlich schwieriger ist.

Mein Spanischlernen habe ich mittlerweile eingestellt, genau aus diesem Grunde. Daran wird sich jetzt bis zum Ende nix mehr ändern, daher kann ich dieses als Resümee ruhig vorziehen, klang ja ohnehin mehrfach in den Vorberichten an. Umso größer die Vorfreude auf Norwegen, da haste wenigstens Rene als Ossi, auf den man sich freuen kann und dem man ja gerne zuhört, auch wenn man nicht immer alles versteht. Jetzt nicht, weil ich mir Hörgerät zugelegt habe:) Und natürlich auf die Natur, auf die Ruhe, auf die Fische, auf alles…

Wir haben hier den Deal 10+1 gezogen, also auf elf Tage verlängert. Nicht weil es so obergeil ist, aber eben doch OK. Sylvie kann arbeiten, man hat seine Einigermassen-Ruhe, den Luxus des CP’s, Handball-EM, und wir sind meiner Meinung nach zu schnell unterwegs. Denn wenn wir nach Sevilla kommen, müssen wir entscheiden, wie der Rückweg aussieht. Entweder geht es Inlands über Granada und den weißen Dörfern wie Ronda usw. (wobei es im Inland auch schon nachts kalt wird bis zu Null Grad) zurück Richtung Malaga und dann den gesamten Weg am Mittelmeer über Südfrankreich und Baden-Württemberg zurück. Das hat den Vorteil, wir sehen mehr von Andalusien, kommen dann wieder an Plätzen vorbei, die wir bereits als positiv kennengelernt haben (also die Platzsuche fällt weg), und sind auch noch im Februar im Warmen. Und treffen unter Umständen Leute, die wir kennengelernt haben.

Oder welche Alternative! Die wäre, weiter nach Portugal am Atlantik (auch noch warm) und außen rum nach Nordspanien. Das wären dann aber etliche Kilometer mehr, der Sprit ist ja günstig hier in Spanien. Letztes Mal getankt für 1,30 Diesel. Tank ist voll. Oder die Alternative, die ich zur Zeit präferiere, von Sevilla direkt oder über Cordoba voll durch Inland hoch nach Nordspanien Galizien und Baskenland, da ist aber vmtl. richtig kalt und von dort aus natürlich auch über Frankreich Norden über Paris, Belgien, Köln hoch gen Norden. Weniger Kilometer, kaum Camper (hoffe ich), viele Gratis-Gemeindeplätze und echte Einheimische, und daher Februar, da wird’s evtl. bereits wärmer und nicht so regnerisch. Mal sehen wir weiter vorankommen Richtung Cadiz, zumindest ist die nächste angepeilte Station ein Hafenplatz Puerto de Barbate, auch nur 50km entfernt. Das wäre dann am 23.1. wenn‘s weitergeht.

Interessanterweise sind hier auf dem Platz deutlich mehr Engländer, zum Beispiel gegenüber von uns Schottenpaar mit Hündchen. Links neben uns seit gestern vermeintlich dt. Lesbenpaar mit Blag oder Schwestern, auch egal, noch kein Wort gewechselt, wird auch so bleiben. Warum so viele Engländer? Gibraltar wegen, nein! Ist mir jetzt klar, weil für die ist die Anfahrt hierunter eben der kürzere Weg über Nordspanien, warum sollen die sich dann in Malaga, Almeria oder Valencia aufhalten. Ist ja völlig logisch. Wären ja etliche km mehr, deutlich mehr Scheiß-Maut in France, also nix wegen Brexit und nur drei Monate, wie vorher vermutet.

Manche Erkenntnisse kommen spät. Hätte mir aber auch einer der anderen „Deppen“camper, die seit 20 Jahren herkommen, mal sagen können. Woher sollen die das auch wissen, ist ja echt kompliziert, darauf zu kommen. Mach jetzt mal Schluss, will noch mit dem Fahrrad heute nach Osten nach Tarifa, schlappe 8 oder 10 km.

Update 28.01.2024

So, hatten ein paar nette Tage auf dem Platz, wobei man sagen muss, sowohl Restaurant ist nur gut für nen Bier, das Essen ist unterirdisch, als auch die Duschen haben nicht wirklich ein acsi 21 Niveau und er ist doch 10km weg von der nächsten Einkaufsstation mit Tarifa. Für nen Fahrradtrip nicht unbedingt ne Spazierfahrt quasi auf der Hauptstraße. Sylvie hatte sich einmal aufgemacht und Tarifa angeschaut und dann noch mit dem Fahrrad zur Düne und das wars dann auch schon in der Umgebung.

Hatten noch ein Hannover-Paar kennengelernt, unsere Altersklasse und kommen aus der Gastroszene bzw. Bikerszene Hannover, reisen etwa im selben Lebensstil mit Kaffeemaschine und gewissem Luxus aber ohne Hunde, dafür mit Motorroller. Mit ihnen tauschten wir Tipps aus, so daß wir uns quasi gemeinsam auf CP hinter Cadiz einbuchten, wir am 5.2. für eine Woche und sie ab 8.2 für 14 Tage, um das berühmte Carnival in Cadiz mit zu erleben.

Für uns geht es dann weiter kurz die Küste, dann Sevilla und nordwärts ins hoffentlich nicht zu kalte Nordspanien der Baskenregion als Beginn unserer Rückreise. Das kommt dann ja später. Das Wetter hier auf dem CP war auch nicht so dolle, also drei Tage Regen

und einmal Wind, so daß wir dann doch bereits nach 9 Tagen beschlossen aufzubrechen.

Mein nächster Favoritenplatz war dann nach 50km in Barbate ein Hafenplatz 13+2Strom, der es auch tatsächlich werden sollte. Im strömenden Regen noch rechtzeitig aus unserer matschigen Parzelle raus, bezahlt und los. Im Regen über den Berg und auf der anderen Seite nur noch Sonne seitdem. Einen Platz checkten wir zuvor, der war etwas überschwemmt und geschlossen, der CP duldet keine Hunde, so daß wir zeitig am Sonntag am Hafenplatz in Barbate ankamen. Ein sehr moderner Zugang, also man muss langsam an die Schranke ranfahren und auch etwas Geduld haben, denn Kennzeichen wird fotografiert und zentral gespeichert. Dann öffnet sich die Schranke und man kann rein. Vorne Ablassen und WCentsorgung sowie Wasser, ist man länger als 10 Minuten vorort, kommt man nur noch raus, wenn man einen Tag bezahlt. Da wir ja ohnehin bleiben wollten, suchten wir uns einen Eckplatz ganz hinten mit Spot auf Hafen.

Nach Platzwahl und Stromanschluss geht man vor zum Bezahlterminal, dann Sprachwahl von dt-franz-span-engl-port…und Eingabe des Kennzeichens. Dieses plobbt dann auf, dann Eingabe von Platznr., Stromanschluss, wieviel Tage und dann Bezahlvorgang per Kreditcard. Der Platz hat 60 Plätze und ein Drittel ist besetzt, so daß in der Regel der nächste Nachbar meist zwei Buchten weiter ist. Daran halten sich auch die meisten, es sei denn Schweizer Ritschratsch, der auf Kuscheln aus war, aber zum Glück nicht bei uns. Bei Mobil aus NF, die wir von einem anderem Platz kannten. Das ist schon nervig, wenn doch so viele Plätze frei sind, daß man auf Kontakt an andere ranfährt. Warum auch? Um sich am Furzen und Schnarchen des anderen zu berauschen, anderen Grund erkenne ich nicht auf umzäunten offiziellen Platz.

Es ist ausgesprochen wenig los, für einen Platz mit perfekten Duschen (immer Heisswasser, Papier und Seife), billigsten Waschmaschinen, zentral am Ortsrand mit voller Infrastruktur mit Lidl, Aldi und Mercadona. Zwei Strände, viele Restaurants und so weiter.

Das einzige, was bissl nervte (am meisten Fella), war die offizielle „sterilisierte“ freilaufende Katzenstation außerhalb aber unmittelbar angrenzend mit insgesamt vier Futterstationen. Also sicher 50 Katzen um das Gelände herum, und hier und da schaute auch mal eine vorbei, zur Freude von Fella. Dann gabs Grund zum Bellen und Attacke.

So fette Riesenmöwen hab ich auch noch nie gesehen, nicht einmal in Norwegen, wo ja alles viel größer ist, und woran liegts. Die sind auch Stammgast an den Katzenstationen und hauen sich das Proteinkraftfutter rein. Ist ja jederzeit frei zugänglich für die. Tagsüber einen großen Strandmarsch in anliegenden Naturpark mit den Hunden,

bissl in den Wellen rumspringen und ein, zwei Wellenreiter beobachten.  Mit dem Fahrrad in den Ort, Einkaufen und alles Erkunden. Sylvie viel am Computer, perfektes Internet vorort also der Empfang, und in der Firma auch bissl Notstand, nach dem eine neue Kollegin nicht länger an Bord bleibt. Aber Arbeitskräftemangel haben ja fast alle Unternehmen in Deutschland, dazu die Krankenstände. Abends dann  die Handball-EM alle zwei Tage. Heute wieder Bundesliga, morgen sonntags geht es weiter.

Uns bleiben noch 8 Tage bis zum eingebuchten Platz am 5.2., und ein paar Stationen kommen noch. Viel besser und ruhiger als hier wird es wohl nicht mehr werden, also ziemlich sicher, doch eine Woche reicht dann auch. Sylvie fährt grad vor Hundedecken waschen, also zur Toilette sind es 400m, daher das Fahrrad auch dafür wichtig, nicht nur um einzukaufen. Ohne Fahrrad wäre die Tour quasi nicht erträglich gewesen. Erzählenswert daher, da am zweiten Tag abends die Guardia Civil (Polizei) so um Neun bei uns anhielt. Sehr netter mit superenglisch sprechender Beamter wies Sylvie daraufhin, das Fahrrad nicht draußen zu lassen. Wir hatten es mit Kette und Schoss am Zaunpfosten befestigt, doch er sagte, „die Schneiden das durch mit Bolzenschneider“. Ok, dann hinten rauf auf Fahrradträger, nein sagte er besser „rein“. Wo rein, Garage ist ja voll, also schieben wir es jetzt nachts ins Womo vorne. Dafür kurz den Tisch abbauen und an die Seite und Rad über Rampe reingefahren. So hat Ole seinen Korb dann im Flur, aber besser is es, denn gesetzt den Fall, die klauen es echt, würde man sich ja schwarz ärgern, wenn man explizit vorher gewarnt wurde.

Scheinbar haben die hier auch ein Drogenproblem im Ort. Andere haben ihre Fahrräder draußen und bislang nix mitbekommen, daß eins fehlt. Aber wie sollen wir es wissen, wir gehen auch nicht rum, und weisen Neuankömmlinge daraufhin, noch sucht hier überhaupt einer Kommunikationskreise, jeder macht so sein Ding und genießt die Ruhe und den Abstand. Jetzt stehen wir auf dem Platz gegenüber in der Ecke, und unser Nachbarn sind Andre und Iris aus Hannover, Bekannte vom vorherigen Platz, die noch nach Gibraltar und dann hierher gekommen sind. Hatten den Platz von uns, finden ihn auch super, und gestern gabs nach längerer Zeit mal nen Umtrunk mit Wodka-Feige. Wie gesagt, kommen aus Hannover Gastrogewerbe. Sind sogenannte Corona-Wohnmobilisten, also zu Corona Womo zugelegt wie viele, ansonsten vorher viel durch die Welt geflogen, er ist siebzig und sie mein Alter.

Gestern sind zu Hause die Fenster fürs Ferienhaus angeliefert worden zu Nachbar Horst, der er dann ins Ferienhaus mit Kai rüber getragen hat. Daher so langsam kommt die Rückfahrt im Kopf immer näher, erst die Tage vor Cadiz, dann Cadiz selbst, dann noch Sevilla, und dann geht’s nordwärts in die Kälte?!, geplant durchs Landesinnere nach Nordspanien Atlantikküste weiter Richtung Bordeaux und schnell durch Frankreich durch an Paris vorbei über Belgien, Köln, Hannover nachhause, ne Menge Zutun wartet.

Fenstereinbau,  Reparaturen am Haus, Womoreinigung, TÜV für Womo, Umbau für neues Boot und Motor für Norwegen, Glasfaseranschluss und so weiter. Na ja ein paar Tage sind’s noch, aber so langsam kommt es in den Sinn.        

Update 08.02.2024

So dann will ich mal wieder bissl zusammenfassen, vom Hafenplatz von Barbate gings weiter und zwar nur 40km an den Strandplatz Nomad, eigtl. kein Ort, sondern Dörfchen mit Appartements und Lokalen und ein Duft von Hippie und Surfer-Atmosphäre. Das Publikum verjüngte sich deutlich, dafür waren Rastalöckchen und RitschRatschbusse an der Tagesordnung. Wir kamen zum Wochenende an, und es war kaum ein Durchkommen an der kleinen Promenadenstraße. Eigtl. Surferladen, Kneipen und Restaurants auf einfachstem Niveau, hier und da ne Prise Marihuana in der Luft, aber auch Unmengen Spanier zum Wochenende per Auto da, auf nen Drink, zum Surfen oder eben nur so.

Der Platz war simpel, kostete 14+3 Strom, alles andere wie Ablassen und Wasser sollte extra kosten. Daher hatte er relativ schlechte Bewertungen. Viele von den Gurken standen auch einfach wild rum, unter Schildern, die ein Parkverbot und ein Womo zeigten, was abgeschleppt wurde. Interessiert aber scheins niemanden. Man war in zwei Minuten am Strand und in einer Minute an den Lokalen, also wir waren mittendrin. Mit dem Fahrrad war alles in 20 Minuten nach rechts und links abgefahren. Dabei fand ich einen kleinen Supermarkt der Kette Coviran, wo es günstig Tomaten, Orangen und quasi selbstabgefüllten Wein für 1,50€ die Flasche gab, quasi versteckten Tante Emma Laden. Natürlich auch frische Baguettes. War nun ne ganz andere Szene, auch voll, aber keine hörgerätebesitzenden Dauercamper oder Riesenmobile mit Anhängern und Smart oder Roller hinten drauf. Unsere Hannoveraner fuhren quasi zeitgleich, standen auf dem Platz nur weiter rechts, wir gleich vorne neben einem Norweger aus Bergen mit Ferienhaus in der Telemark, zwei Boote zuhause, mit brasilianischer Frau. Adresse gesichert und evtl. schaut er bei uns vorbei auf dem Rückweg, dann weiter über Dänemark. Der „Manager“ war witzig, sprach Deutsch, und nen cooler Typ. Platz selbst simpel, aber völlig Ok für uns, und das Schöne eben aufgrund der negativen Bewertungen nur wenig belegt. Damit war Ruhe angesagt, und in zwei Minuten aber eben auch Vollaction an Strand und Partymeile.

Zum Wochenbeginn, also Montag, wurde es dann sehr ruhig, denn die Tagesbesucher waren verschwunden. Und damit war es gut so zentral zu stehen, denn nur bei uns vor der Tür hatte das ein oder andere Lokal geöffnet. Also Strandspaziergänge mit den Hunden

und sonst eben mal vor auf nen Drink. Also das stressige Camperleben mit den „Deppen“ war hier mal nicht. Aber nach 4 oder 5 Tagen auch genug, denn sonst gab es nix. Surfen gehen wir nicht, zum Angeln war auch nix, außer Schwimmer mit Riesenhaken gefunden,

leider kein Fisch dran, zum Anschauen gabs eigtl nix. Wetter super wie immer, und Wasser hatten wir auch gratis, wenn man weiß wie. Der Norweger wusste wie. WC und Dusche gabs auch. 1€ für die Dusche ist ja auch noch drin.

Entspannt ging es dann weiter, wieder quasi gemeinsam, in die Stadt nach Jerez de la Frontera, da wo die andalusische Reitschule ihren Sitz hat und der berühmte Sherry herkommt. Altstadt und Kirchen ohnehin.

Das Besondere bei diesem Stellplatz für 15€ inkl. Allem war, daß er sich inmitten eines Outletzentrums am Stadtrand befand. Mit dem Fahrrad konnte man die Stadt erkunden, bei der Gelegenheit auch in der Markthalle beim Fischhandel, also ganz viele Buden, günstiger Calamares eingekauft, frisch, musste ihn also auf dem Platz zum Essen vorbereiten. Saubermachen, Ausnehmen… aber es gab eben Calamares selbstgemacht wie in Australien mit frischem Knoblauchbaguette.

Ansonsten war Shopping angesagt, Decathlon, Chinaladen, Adidas, Nike, Puma usw. … alle waren da, Großeinkauf fand bei Leftis statt. Auch Mercadona und Alcampo direkt nebenan. Bei letzterem gabs 1€ Produkte, darunter auch richtigen Rotwein mit Korken und vieles andere. Beim Chinaladen eher Maskenzeugs, bei Leftis Hoodies, Hosen, Shirts. Natürlich konnte man auch was zum Essen kaufen, aber auf MC oder KFC keinen Bock, dafür gabs Pizza für 3,90€ für ne 30cm Funghi. Da konnte man dann nicht widerstehen.

Und Sylvie deckte sich mit neuen Sportschuhen ein, ihre Größe war auch günstig verfügbar, also gabs gleich drei neue Sätze. Der Platz war für die Hunde nicht so ideal, außer Kunstrasen und Beton weit und breit nix, also kein Strand oder Bäumchen. Hatten aber in der Ecke auf dem professionellem Platz (Inhaber haben auch noch ne Wohnmobilvermietung), hochelektronisch alles, nen ganz ruhiges Plätzchen, auch mit genug Platz zum Draußensitzen, und als Nachbarn kamen die Hannoveraner Andre und Iris rein, so daß auch von dort aus Ruhe herrschte.

Mittags war natürlich alles kompleto, viele standen dann draußen wild auf den Riesenparkplätzen. Da alles über Code lief, kam auch keiner von denen rein. Nur wenn einer rausfuhr, sprang Anzeige auf libre um und dann gings das Hauen und Stechen los, wer denn nun reindurfte. Mit dem Ergebnis, daß sie teils mitten vor der Einfahrt verweilten, bis dann vielleicht einer rausfuhr. Konnte aber Stunden dauern bei nur 30 Plätzen. Gerade zum Wochenende war Vollandrang, die Spanier rückten eben auch an.

Interessanterweise haben wir seit ca. 4 Wochen immer das Glück, echt gute Plätze zu finden, und die Hannoveraner genießen das wohl auch. Bereits das 5. gemeinsame Camp. Die Idee mit dem Carneval kam ja auch von mir, und da hatten sie sich ja auch auf dem CP im Voraus eingebucht. Das ist ja auch die nächste Station bzw. da sind wir jetzt.

Fuhren gemeinsam los morgens, ich sollte voraus fahren, sie würden einfach hinterher fahren trotz des eingeplanten Stopps bei Lidl. So gings dann auch gestern los, checkten dann auch auf dem gebuchten CP Playa las Dunas in El Puerto de Sta Maria gegenüber von Cádiz ein. Zuerst Stop bei Lidl und Aldi, Vorräte auffüllen, insb. Getränke, die zu mühsam mit dem Fahrrad zu transportieren sind. Die Hannoveraner haben nen Roller in der Heckgarage, für sie ist es etwas einfacher. Das Einchecken klappte, doch das Besondere auf dem schon hochwertigem CP ist, daß man Acsi-Karte vorlegt und Ausweispapiere, dann zu einem Meetingpoint vorfährt und dort ein Mitarbeiter mit Funkgerät entweder auf Fahrrad oder im Caddy auf einen wartet. Der fährt dann vor und zeigt einem seinen Platz. Das ist ungewohnt, weil wir uns ja sonst auch unsere parcela am liebsten selbst aussuchen. Aufgrund des Carnavals und der Buchungen aber hier nicht möglich.

Also kriegten wir einen Platz mittendrin, rechts Freiburger, gegenüber Ire mit Hund, schräg vorne Engländer, links vorne seltsame Spanier, und hinter uns Rheinländer mit Hörgerät und Holländer, vmtl. auch Hörgerät; sog. Dauercamper ziemlich sicher. Kaum eingeparkt, kam der Rheinländer an und wies mich daraufhin, „ich stünde 5cm über der Linie auf dem Boden, also der Radträger ragte etwas darüber“. Aber kein Hallo oder Guten Morgen, also ein Vollidiot. Ich sagte nur, er bräuchte den ja wohl kaum, weil da stand Busch und Baum oder will er die absägen? Dann kam so nen genuscheltes Ok, na ja, jedenfalls Fahrrad runter, Fahrradträger hochgeklappt, schon ragte nix mehr rüber, und bin dann mit dem Fahrrad auf Erkundung. Sylvie hatte Onlinesitzung.

Erst Platz abgefahren, ein Riesenplatz mit Eukalyptuswäldchen ganz hinten, ansonsten Kiefern und vorne Fahrradweg, Lokal und Strand. Duschen alles vom Feinsten, und hinten war es auch noch nicht voll. Dann raus in den Ort zum Katamaran-Fähranleger für Tour rüber nach Cadiz, 2,80€ pro Person, 35 Minuten mit Aussendeck, also wie Kreuzfahrt, bei Mercadona rein, Teilchen zum Cafe geholt, schöne Altstadt und Stierkampfarena, und dann zurück.

Als ich wiederkam und mich auf Stuhl setzte, um Sylvie die Neuigkeiten zu erzählen, hörte man nur dummes Gequatsche vom Rheinländer rüber zu seinem Holländer in Kanakendeutsch. Auf Hörgeräteniveau versteht sich. Das Schlimme dabei ist, man kann sich selbst nicht unterhalten, und das allerschlimmste, man versteht die Scheiße, die da so gesprochen wird auch noch. Wenn‘s Chinesich oder Französisch wäre, wäre es halt laut, aber nicht noch nur Dummes Zeug. Also kochte es in mir, gefressen hatte ich den ja schon bei Ankunft, also entweder voll Musik aufdrehen oder gleich rübergehen, und sagen „ich hau Dir gleich aufs Maul“. Bedeutet aber Stress und bei so nem alten Sack auch Peinlichkeit, weil machen kannste es ja nicht wirklich.

Hunde los und zum Spaziergang nach  hinten, da konnte man sich wenigstens unterhalten. Bei der Gelegenheit zeigte ich dann auch Sylvie die hinteren Plätze mit dem Ergebnis, daß wir bei Rückweg gleich in der Rezeption aufschlugen mit Hunden, und um Asyl im hinteren Bereich ersuchten. „ Das sei nicht einfach, weil so ausgebucht“, aber zu dem Zeitpunkt war noch viel frei. Hatten uns ein paar Platznummern notiert, doch die wollte die nicht. Wir sollten zurück ins Camp, dann würde einer der Einweiser vorbeikommen. Zurück ins Lager, da stand er schon mit Fahrrad. Also auch aufs Fahrrad hinter ihm her, sagte ihm, es seien nur Trottel hinter mir, er konnte bissl englisch und mein bissl spanisch, das klappte.  Er fuhr vor, zeigte mir einen Platz, sagte „ist aber weit weg von den Duschen“. Meine Antwort „ Nehmen wir, und habe kein Hörgerät und kann auch noch 50m gehen“, er sagte, “geht klar, könnt umziehen und funkte es durch“. Zehn Minuten später standen wir dort. Super im Grünen, man hört nur Vögel und fühlt sich mitten in der Natur, ist aber im Ort.

Paar andere stehen hier schon, die wollen aber wohl auch alle ihre Ruhe. Ist super, Hannover kam gestern schon auf Besuch. Duschen und WC 4 Minuten zu Fuß, also machbar. Ich weiß gar nicht, wie weit es beim anderen Platz war, viel kürzer kann das auch nicht gewesen sein, ist aber ein ganz anderer Block. Wahrscheinlich muss man da nen Zettel ziehen, um kacken zu wollen, bis man dran kommt und hat dann noch ne Gesprächsrunde beim gemütlichen Sitzen auf dem Deckel „Rheinländisch-Holländisch-Englisch“, old school, das werde ich vermissen.

Gestern am Strand mit den Jungs, Bierchen im Chirinquito,

zuvor Fahrraderkundungsfahrt andere Strandseite,

überfüllter Wildparkplatz-Campingbesuch, und Sylvie heute bei erfolgreichem Strandausritt mit Einzelbetreuung auf anderer Kanalseite kurz vor Cadiz.

Das ist der Grund, warum ich grad Zeit hab zum Schreiben, einer muss ja schließlich bei den Hunden bleiben. Die Hannoveraner sind schon mal heute rüber nach Cadiz, mache ich evtl. morgen vor dem Carnaval, der beginnt am 9.2.

Was gibt’s noch, ja hier gibt es Seidenspinnerraupen oder bekannter als Prozessionsspinner. Raupen, die sich wie Ketten hintereinander reihen. Normalerweise kommen die erst viel später, wenn es deutlich wärmer ist. Warm ist es ja jetzt schon die ganze Zeit. Insbesondere wo Kiefernbäume stehen, und die haben wir nun mal hier. Das Problem ist, daß sie ganz feine Widerhakenhäärchen haben, die sie abstoßen können, glaub ich, und das ist für Hunde/Tiere lebensgefährlich, auch für Asthmatiker. Gestern zwei solche Reihen gesichtet auf dem Platz, wurden aber umgehend von Bediensteten vorort mit  Brenner getötet und zusammengekehrt. Aber aufpassen müssen wir hier schon sehr, abends Spaziergang nur mit Lampe. Supergeeignet meine Lampe vom China-Angelfreund aus Mana, Norwegen, die macht richtig Licht. Auch super für Moskitoauffindung und Hinrichtung im Wohnmobil.

Am Samstag und Sonntag geht’s dann rüber zum Carnaval (heisst so in Spanisch), spannend wann und wie es sich hier vorrort noch füllt. Es soll mächtig voll werden, auch Carnavalisten, also verschieden Gruppen von überall könnten hier auftauchen, die müssen ja auch irgendwo pennen, wir werden sehen. Dann wird’s vmtl. laut, ist aber eingeplant, nur dann in Spanisch ohne Hörgerät ziemlich sicher. Hoffentlich kratze ich vorher ab, bevor ich eins brauche, und wenn, dann bleib ich zuhause oder geh nur zum Angeln, die Fische quatschen ja nicht.

Abschlußbericht 28.02.2024

Hiermit erfolgt der letzte Bericht unserer Andalusien-Spanien-Reise als Überwinterung 2023/24 mit Womo. Gegenüber von Cadiz, wo der Carnaval tobt, in El Puerto de Santa María auf dem CP hatten wir zwar einen schönen ruhigen Platz im hinteren Sektor, doch die Existenz der Prozessionsspinnerraupen unter den Kieferbäumen, die auch am letzten Tag direkt in unserem Lager auftauchten und für die Hunde lebensgefährlich sein können, machte den Platz quasi ungeeignet.

Der Vorteil dieses CP´s ist, daß man von dort mit einer Fussgängerfähre alle Stunde rüber nach Cadiz bequem fahren kann für 3€. Doch leider fuhr sie nicht aufgrund hohen Wellenganges, dafür stellten sie einen Ersatz-Bustransfer zur Verfügung. Sylvie fuhr also dann alleine am Samstag mit genau diesem rüber ins Getümmel des Karnevals.

Ich blieb bei den Hunden und verzichtete auf einen Besuch von Cadiz, denn auf Busfahren hatte ich keinen Bock. Dafür schaute ich mir eine Woche später den Umzug in Chipiona an bei unserer nächsten Station.

Es war viel Trubel und ein Erlebnis, doch alleine ist alles nicht so nett, als wenn man es gemeinsam machen würde. Das Problem hat man aber immer, wenn man Hunde dabei hat, die man nicht über Stunden alleine lassen kann. Ob man nun zum Essen gehen will oder Sehenswürdigkeiten anschauen will, immer das gleiche Lied. „Einmal Karneval reicht aber auch“, so Sylvie, liegt wohl daran, daß wir als Nordländer ohnehin nicht karnevalverrückt sind. Wir kennen halt Wacken, doch das ist auch nix für uns. Lieber einsame Fjorde in Norwegen und ein guter Fisch an der Angel, spannender, nicht so laut, entspannter und auch wohlschmeckend.

Zu erwähnen ist noch, daß Sylvie einen erneuten Ausritt mit dem Pferd unternahm, diesmal aber als Strandritt. Man gönnt sich ja sonst nichts, und Friseurbesuch war auch noch drin. Es ist schon deutlich günstiger als zuhause in Deutschland, das muss man schon mal feststellen. 15€ Friseur, 1l Diesel 1,35€, langes Baguette 45 Cent, Kilo Orangen beim Obsthändler 80Cent, nur ein paar Beispiele. Zu erwähnen, daß es Aldi und Lidl in quasi jeder großen Stadt gibt, uns aber immer mehr die einheimischen Geschäfte insb. Mercadona, der auch überall zu finden ist, zusagten. Frischere Ware, quasi genauso teuer, mehr Auswahl und viel besserer Service.

Am Montag nach einer Woche verschwanden wir auch ganz schnell von diesem CP, vorher ging nicht, weil wir eine Woche gebucht hatten, was wir nicht wiederholen werden, da es unfrei macht. Unsere Hannover-Freunde hatten sogar 2 Wochen gebucht, wollten auch los, aber hätten ihr Geld nicht wiederbekommen, so daß sie wohl oder übel eine weitere Woche dortblieben. Ich glaube, sie wären lieber direkt mit uns mitgefahren.

Für uns ging es direkten Weges weiter Richtung Portugal aber nur 50km weiter nach Chipiona,

einem kleinen Hafenort, der vorwiegend als Urlaubsort für Spanier gilt und als besonders sauber bekannt ist. Unterwegs ein paar Bauernproteste auf der Gegenfahrbahn, so daß wir staufrei durchkamen.

Auf dem dortigen Stellplatz, einem Hafenplatz mit modernem Zugang mit Fotoschranke genau wie in Barbate, bezogen wir unseren Platz. Es war der Eckplatz Nr. 89, der riesig war, es passen dort zwei Mobile drauf, so daß wir uns schräg positionieren konnten.

Damit abgeschotteter Außenbereich mit Zaun umgeben, ideal für die Hunde, trotzdem mit Meer + Strandblick, gleich 15m weiter ein Tor mit Code, um zum Schnellgassi rauszukommen, und alles dabei für 15€. Ziemlich sicher war dies der beste Platz durch seine ideale Lage unserer gesamten Tour. Wir blieben unsere letzte Woche, bevor es zur Rückfahrt nach Hause losgehen sollte.

Am Abfahrtstag übergaben wir unseren Platz dem Hannover-Päärchen Andre + Iris, die tags zuvor nun auch angekommen waren.

Die Stadt hielt, was sie versprochen hat, wirklich sauber und schön mit tollem Leuchtturm, Kathedrale, Stränden, Lokalen jeglicher Art, Altstadt und Fischereihafen, dabei alles überschaubar und ruhig.

Auch den Karnevalsumzug konnte ich mir am Sonntag einverleiben, na ja, Bilder und Videos gemacht, reicht mir aber auch fürs restliche Leben. Ein paar Einkäufe für die Rückfahrt erledigt und der große Einkauf mit Kaffee, Wein, Marmelade, Muscheln, Honig, Hundetrockenfutter Säcke Compy, Apfelsinen, Tomaten,…erfolgte dann unterwegs in Burgos auf dem Rückweg nach Hause.

Der Rückweg sollte anders als der Hinweg gestaltet werden, denn die gesamte Mittelmeerküste zurück und dann über Frankreich inkl. Freiburg mit seinen Scheißblitzern könnte ich umgehen, wenn wir einfach landeinwärts nach Nordspanien durchfahren und dann Frankreich direkten Weges über Bordeaux, Orleans, Paris nach Belgien Lüttich und Köln über Hannover (Mutternbesuch) bis nach Hause. Das wären dann 200km weniger, aber eben Neustrecke und der Schwiegereltern-Besuch in Ulm würde wegfallen und wir kämen deutlich schneller in kältere Regionen. Auch unklar, wie viel Maut in France anfallen wird. Belgien ist dagegen mautfrei. Insgesamt sind es aber auch fast 3000km oneway zurück.

Die ersten Etappen in Spanien Landesinneren waren zwischen 200-300km täglich auf vier Stationen aufgeteilt, alles kostenfreie offizielle „Gemeindeplätze“ mit Wasser und Entsorgung aber ohne Strom bis auf einen und dann auch noch gratis. Das Fahren dort auf Autobahn war völlig entspannt und mautfrei.

Die Plätze OK, 1te Monesterio hinter Spar mit Strom, der 2te Platz Bejar war sogar ein Topspot, Burgos Stadtplatz, dann Abbruch und zum Einkaufen vor (Mercadona) und dann doch weiter bis Grenze San Sebastian hinter Arena (schräger Parkplatz), so daß es effektiv nur drei ÜN wurden. Dann wurde es etwas heftiger, weil Frankreich durchfahren so schnell es geht. Ich kann die Sprache nicht und ich mag sie dort nicht, warum auch immer. Hinter Grenze erste Stück mit Maut bis Bordeaux, dann Mautumfahrung über die E606 + N141 und leider ein Stück Landstraße 675.

Wobei die ersten Stücke zweispurig sind und es ging, war dagegen das Stück Landstraße eine Katastrophe, weil diese mautfreien Strecken werden auch von den LKWs genutzt. Und diese kannst du teils aufgrund der Strecke und deren Länge mit dem Womo nicht überholen, so daß sich die Strecke zeitlich tierisch zieht und nervt. Mit dreißig Stundenkilometern eine Strecke von 1300km Frankreich bewältigen zu wollen, ist für mich untragbar. So lange halte ich es nicht aus in Frankreich, daher dann auf der A20 (mautfrei) entschieden, Scheißdrauf fahren jetzt Mautstrecke Autobahn, egal wat es kostet. So getan und volle Pulle drauf los. Wir hielten einmal eine Stunde hinter Orleans auf Autobahnparkplatz zum Augen zu machen, dann weiter nachts durch Paris und hielten noch einmal für 5 Stunden Pennen auf Autobahnparkplatz kurz vor Belgien und dann gings durch bis Hannover, Cafe bei Muttern und nach Hause nach Hemme.  

Um 20 Uhr waren wir da mit drei Tankstopps wohlgemerkt und insgesamt 1885 km in einer Tour. Womo lief gut, Hunde waren super, so um die 120 Geschwindigkeit gefahren. Die anderen 1200km zuvor waren in Spanien zur Durchquerung von Süd nach Nord fällig / 81€ Maut in France und 500€ Sprit nur die Rückfahrt.  

In drei Monaten geht’s dann nach Norwegen in die andere Richtung zu Anne, das sind dann wieder 1880 km oneway. Aber dann nicht in einem Tag bitte.

Resümee: Wetter super, Preise OK, im Landesinneren geht es, aber kälter, am Meer einfach zu viele Camper aller Nationen, zu viele Idioten und Anarchieverhalten der Campercommunity, und damit wenig brauchbare Plätze für Womo, die den Stress und die Kilometer kaum rechtfertigen. Die Gastfreundschaft der Spanier geht dadurch komplett verloren und damit stellt sich die Frage „Überwintern Andalusien… ist dies wirklich sinnvoll!?“

 111 Tagegesamt Übernachtung 1.533 €13,81 €
Gesamt KM7371 kmgesamt Einkaufen 1.314 €11,84 €
  gesamt Tanken 1.187 €10,70 €
  gesamt Maut 172 €1,55 €
  Sonstiges / Bar, Eintritt… 1.189 €10,72 €
 GesamtGesamtkosten5.396 €48,61 €

Laut Kostenabrechnung stellt sich die Frage, ob eine Flugreise (mit Hunden für uns nicht machbar) mit Appartementmietung und Leihwagen oder nur Tour mit PKW mit Dachbox und Appartements in vier Orten (wenn man nun weiß WO) nicht kostengünstiger und stressfreier zu gestalten ist !!!???

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