Schweden Trip 2020 mit unserem Wohnmobil

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Also wir sind ganz wie 2019 bereits geplant aufgebrochen und das trotz Corona nach Schweden am 4. Mai von Travemünde nach Trelleborg mit TT-Line.  Stimmt natürlich nicht ganz, denn geplant hatten wir ja für 2020 ohnehin Schweden/Norwegen, dort dann hoch bis Lappland dann rüber nach Norwegen/Lofotenhöhe, um bis Mana Camping (Höhe Alesund) an der Küste runter zu tingeln und uns neue Plätze für spätere Fahrten auszuchecken.  Durch die unklare „Corona“ Lage war das eigentlich hinfällig, da unsere gebuchte Fähre von Dänemark von Grena nach Halmstad ja ausfiel, denn nach Dänemark kommt man ja aktuell immer noch nicht rein. Umgekehrt ist es ja nicht anders. Und mit Norwegen sieht es genauso aus, die lassen zur Zeit auch niemanden rein. Bis wann ist ja völlig unklar.

Nur ergab unsere Recherche, dass Schweden nach wie vor quasi als letztes EU-Land die Grenzen offen hat. Einreise also kein Problem. Es wird nur nicht großartig publik gemacht. Beim Auswärtigen Amt gilt ja eine Reisewarnung in alle Länder. Der Bayer aus Erding, den wir später treffen sollten, berichtete von einem Telefonat mit der deutschen Botschaft, bei dem er nachfragte, wie es denn mit Schweden sei. Man teilte ihm mit, geht gar nicht, Deutsche seien zur Zeit nicht willkommen. Er ist trotzdem gefahren, weil sie ihn aus Holland rausgeschmissen haben. Ursprünglich wollten sie auf Weltreise und er bzw. sie seien völlig abgenervt, weil nix geht. Ich persönlich, wenn ich mir eine politisches Statement ausnahmsweise erlauben darf, und eben auch aus dem Gesundheitsbereich beruflich kommend, kann die Shut-Down Politik von Frau Merkel und Regierung sowie vieler anderer Länder, und wie sie durchgeführt wurde,  in keiner Weise nachvollziehen oder gut heißen. Ich habe das System dahinter nicht kapiert, warum die komplette Wirtschaft in den Sand gefahren werden muss, egal welche Folgen dies hat… völlig unabsehbar, welche Langfristkonsequenzen daraus entstehen, irre Schulden für alle Folgegenerationen, die sie ziemlich sicher nicht stemmen werden können… durch die uns bevorstehende  Rentenproblematik ohnehin bereits fraglich, wie dies gehen soll.

Mir ist es jedenfalls „Wuscht“, ich möchte nix mehr davon hören, jeden Tag Corona, vor Eitelkeit strotzende Virologen quasi wie die Hausmeister bei der Sporthalle, die bei einem Event auf einmal, einmal im Leben wichtig sind, … eine Katastrophe… wie oft haben wir das bei einem Event erlebt, wenn wir mit Mannschaft, Ausrüstung und Equipment anrückten, fing beim Parken an „bitte 2 m nach rechts“ „zum Halleneingang vorfahren ist nicht erlaubt, dann schlepp den ganzen Kram mal 150m“ und hörte bei der Kabine auf “der Schlüssel muss aber bei mir sofort abgegeben werden und dann wieder geholt werden“… damals als Sportphysiotherapeut, für den, der es nicht weiß… und jetzt so ähnlich bei Corona, man wird behandelt wie ein völlig unmündiger Bürger, Freiheitsrechte komplett weg, unsinnige Masken, Händewaschen und Zähneputzen,…usw. Also in meinen Augen sind die Schweden die Einzigen, die es anders machen und richtig machen. Auch wenn der totgesagte Politiker Lauterbach da anderer Meinung ist, indem er die hohe Todesrate Schwedens kritisiert. Ganz ehrlich, wenn dort einfach weniger getestet wird und alle Altersschichten durchgehend betroffen sind, ist das ganz normal, dass da der ein oder andere 95jährige jetzt nicht mehr unter uns weilt. Und die meisten Alten, die ich kenne, finden das völlig in Ordnung. Ich werde Euch berichten, wie es zugeht im Land. 

Als erster Eindruck nach einer Woche. Hier sind scheins gerade die „Risikogruppen“ mit ihren Wohnmobilen unterwegs, sitzen zusammen und klönen aber mit Abstand, gehen Angeln, liegen in der Sonne im Liegestuhl, beim Bierchen, völlig normales Leben quasi und das bei und während Corona. Aber es wird sich lohnen für Frau Merkel und CoKG, sie können sich wieder feiern lassen als Weltmeister der wenigsten Toten, am besten sich wählen lassen für die nächste Amtszeit, weil sie es ja so toll gemacht haben, am besten Merkel bleibt oder Söder = Kanzler, Spahn = Außenminister und Drosten oder Lauterbach = Gesundheitsminister und der Braun moderiert Wetten Das.

So und jetzt nie wieder Politik und keine Religion, beides eigentlich Tabu-Themen.

Also wir sind los mit der Fähre von Travemünde nachts um 3 Uhr. Vorher hatten wir die Stenaline Verbindung von Rostock nach Trelleborg, die fährt übrigens auch noch, storniert. Da sich Mecklenburg-Vorpommerns seltsam verhalten hat eben wegen Corona Panik, sind wir umgeschwenkt auf  Travemünde (unser Bundesland). Das erste Mal übrigens TT-Line nach Jahren Stenaline der Hunde wegen, früher auch Fjordline oder Colorline. TT-Line hat aber auch Hundekabinen. Also 3 Uhr nachts Abfahrt. Hunde solo kosten je 15€, also bei uns 2x = 30€. Dann wären sie im Auto oder laufen auf dem Deck mit Einem rum. Hundekabine kostet 42€ 2Bett-Innen (Rückfahrt sogar Außenkabine mit Meerblick) und dann kosten die Hunde nix. Also 12 Euro mehr, muss man aber erst einmal draufkommen. Was neu war, war die elektronische Abfertigung. Man hält sein Ticket ran an den Automaten, die Bordkarten werden gedruckt und ausgespuckt, dann wird die Line angezeigt, Schranke geht auf und man fährt vor und sucht seine Line und fertig. Interessanter Weise war alles durch Corona ein bisschen wie Sience-Fiction. Nur fette Brummis fuhren an ihren Automaten, und unser PKW/Wohnmobil Automat war völlig verweist. Kein Mensch weit und breit.

Na ja, dann ran da, das hat geklappt, und jetzt die Spur suchen, einfach den Brummis hinterher zur Line 15, wo wir hin sollten. Da standen wir nun alleine. Irgendwann kam dann ein Holländer, Kombi mit Anhänger. Auch schon älter, mit Hund, denke mal die haben eine Stuga (Ferienhaus) in Schweden. Und ein PKW mit einer Frau alleine. Vermutlich Schwedin, die in Deutschland arbeitet. Auch egal. Also auf der Fähre wir drei und LKWs. Fertig.

ganz vorne unser Womo auf dem Außendeck neben Brummis uns 2 weiteren PKW’s

Aber wir standen nicht unter Deck, sondern auf einem Außendeck im Freien auf der Fähre. Auch das erste Mal bei so einer Überfahrt in 25 Jahren. Dann hoch in die Kabine. An der Info der Stewart hatte ne Maske, sonst niemand. Wir hatten unsere versteckt in der Tasche, für alle Fälle. Nachher lassen die dich ohne nicht rein.

So sicher waren wir uns auch nicht, ob es wirklich klappt oder ob wir morgen wieder zurück sind in Travemünde. Ab ins Bett, Hunde haben leider keinen Korb wie bei Stena. Nehmen wir bei Rückfahrt mit in die Kabine.

Hauptsache die Hunde liegen bequem

Ansonsten dürfen sich Hunde überall bewegen, nur in den Essensbereich und dutyfree shop nicht. Der hatte offen. Aber wir brauchen ja nix, und in der Regel ist es ohnehin billiger in Deutschland als im Shop.

Die Ausstattung auf der Fähre eher spartanisch. Ist wohl eher eine Speditions-Fährlinie. Weiß gar nicht, sind die deutsch?  Joo sind deutsch, Traditionsunternehmen Reederei aus Lübeck. Pünktlich um 11:30 Uhr angekommen. Super ist, dass man tatsächlich bis 10:30 Uhr in der Kabine bleiben kann, also 1 Std. vorher sollte man raus.  Bei Stena 3 Std. eher raus. Wetter sonnig, rein ins Womo und dann warten über ne halbe Stunde, bis dann die LKWs raus waren.

Dann gings los, Der Holländer vorneweg, dann wir und die Frau hinterher mit ihrem Van. Ein paar Kurven und raus aus dem Zollgebiet. Nix mit Kontrolle, niemand war zu sehen. Mitten in Trelleborg angekommen, südlichste Stadt Schwedens. Erst einmal vor in die Stadt. Normales Treiben. Nicht so viel los, aber vielleicht ist das auch immer so in Trelleborg, war ein Montag. Alle Geschäfte offen. Leute halten Abstand, keine Ansammlungen von Menschen, das war es. Völlig normal. Keine Masken weit und breit. Kurz zur Info rein und Karte besorgt (in denen kann man immer so schön rummalen kann), die hatten wir vergessen. Dann weiter an der Küste Richtung Ystad, also gen Osten.

Es ist Anfang Mai 2020 – Shut down in Deutschland und vielen andderen Ländern – !!!

Idee ist es, erst an der Küste uns hochzuarbeiten bis max. Norköpping, dann rüber zum Vättern- und Vännernsee. An der Küste hatte ich den Abschnitt Blekinge als Hauptgebiet ausgemacht, Schärengebiet. Dort will ich es mit dem Angeln vom Ufer aus und es auch mit dem aufblasbaren Kayak versuchen.

Die ersten 2 Nächte sollten sog. Nuller werden. Also keine Übernachtungskosten. Wir waren ja mit Wasser ausreichend bestückt und vom Energiestatus voll aufgeladen. Da wir mit dem neuen Wohnmobil (erste Tour) noch über keine Erfahrungswerte verfügen, wie lange der Strom bei unserem Nutzungsverhalten bei wild Übernachten =Nuller hält, wird sich ja zeigen, wie lange die 96A AGM Batterie ausreicht. Wir nutzen ein paar Apps, wo Plätze angezeigt werden, sowohl Nuller als auch kostengünstige Stellplätze und Campingplätze. Dazu aber dann später mehr.

Gleich nach 20km in Smygehamn stehen ein paar Mobile auf einer Wiese. Wir stoppen, laufen mit den Hunden ne Runde am Strand und am Hafen. Ganz winziges Nest. Ja hier kann man Stehen kostenfrei. WC ja in 50m am Hafen bei Info. Ich würde mich eher für eine Nacht unten am Hafen hinstellen, besserer Spot als auf der Wiese und näher zum WC. Für uns zu früh, daher weiter Richtung Ystad. Ystad bekannt durch Kommissar Wallander, so nen Schweden-Krimi aus dem Fernsehen. Der eine oder andere kennt die Folgen sicher.

Die Wiese bei Rökeri-Skurup, Nuller Platz aus einer App, die wir eigentlich angepeilt hatten, gibt’s nicht mehr. Alles dicht, kein WC und ganz eng an der Straße. Also Mist. Weiter nach Ystad und dort dann auf den Ystads Reningsverket, ebenfalls aus App. Den gibt’s. Und tatsächlich WC und Müll, am Meer mit Sandstrand, ist zwar ein „Klärwerk“ nebenan, aber es stinkt nicht. Auch keim Lärm. Wir blieben die erste Nacht. Ein paar Einheimische kamen zum Meerforellenangeln dorthin. Für mich zu früh, weil leider den Rücken verrenkt, exakt 1 Tag vor Abfahrt.  

Kommenden Tag dann vor nach Ystad. Da gibt’s nen Lidl, mal checken wie die Preise sind gegenüber Deutschland. Und Sylvie will ne Telefonkarte von Telia fürs Internet kaufen. Falls wir mal unterwegs mit den Handys nicht genug Netz haben. Erledigt und weiter. Unterwegs immer mal wieder Stopps am Wasser. Superstrände verschiedener Art. So wie auf Sylt mit Dünen, dann wieder tiefgelber Quarzsand, dann wieder flach und steiniger.

Plätze am Meer, also Parkplätze gibt es, die wiederum aber nahezu alle extra einen Hinweis haben  „Camping zu unterlassen“ oder Verbot „Wohnmobil über Nacht verboten“. Man könnte es ja riskieren, aber haben ja Zeit genug, uns etwas zu suchen, wo es erlaubt ist. Dafür dass eigentlich überhaupt keine Touristen da sind, keine Deutschen, Dänen, Norweger, Holländer… so gut wie keine, ist es trotzdem an den Plätzen immer mal wer da. Also die Schweden sind unterwegs. Am ersten Platz standen ca. 10 Mobile über Nacht. Also wenn hier offen wäre und Hauptsaison, dann kannste es vergessen. Da wird Mord und Totschlag sein beim Kampf um die Plätze oder die stehen tatsächlich überall wild rum. Dann verstehe ich sogar die Verbotsschilder. Wir sind jetzt an der Küste im Mai bei Topwetter. Wie es im Landesinneren aussieht, sehen wir ja noch.

2ter Platz war ein Rastplatz mit WC und Toilettenentsorgung auf der Strecke. WC richtig mit Heizung und vollautomatischer Spülung. Ca. 20 km hinter Kiwik. Man darf in Schweden für 24 Std auf jedem öffentlichen Parkplatz stehen, sofern es eben nicht ausdrücklich verboten ist und man kein Camperverhalten, also Stühle und Markise raus, an den Tag legt. Also der 2te Nuller wie geplant.

Der dritte Platz war auch aus den Apps. Also im Vorfeld oder während der Reise einfach Tablet vorne in Halterung und Internet laufen lassen. Da kannst Du Dir viele Plätze anzeigen lassen. Wenn wir dran vorbeifuhren, checkten wir den ein oder anderen. Also da ist ne Menge Schrott dabei. Ehrlich und mit Noten 7 oder 8 von 10 Punkten. Für was? für ne Wiese am Sportplatz mit Müll und WC, ne Dusche im Clubheim und das ganze für 170Kr=17€ – und das ohne Strom!? War nur ein Beispiel. Heute erstellen wir vorab eine Karte bei Google und haben das Tablet quasi als Navi vorne in der Tablethalterung aufgebaut. So sehen wir die von uns vorher markierten Plätze, Versorgungsstationen, Lidls, TopSpots und sogar Wassertiefen. (August 2020 nachgetragen)

Jetzt dritte Nacht gezielt einen sog. Top-Spot rausgesucht, Tosteberga Hamn, Bodavägen, 29034 Fjälkinge und ziemlich früh angefahren also um 11 Uhr. Dieser ist mit Strom, Duschen, WC, Müll und Frischwasser, direkt an einem kleinen Bootshafen, 25 Plätze. Das Ganze für 170KR = 17 Euro incl. alles. Warum? Nach drei Tagen ne Dusche freut jeden, brauchten Frischwasser, können Strom tanken, obwohl eine Nacht hätte wir vmtl. noch locker geschafft, und Strom heißt Luxus wie Toaster, Kaffeemaschine, Magnetfeld-Herdplatte, Fernsehen, usw… und Sylvie hat am Freitag Telefonkonferenz von der Arbeit aus, daher brauchten wir Spot mit Strom und Internet, das funktioniert. Hier bleiben wir bis Freitag nach Konferenz oder bis Samstag und dann weiter. Dieser Spot hält, was er versprochen hat. Nur leider keine Fische. Sonst OK.

Jetzt zum Wochenende ist er bereits am Donnerstag abend voll, nur mit Schweden und uns und einem aus ED, also aus Erding. Noch nicht gesprochen, vielleicht läuft mir der Bayer noch übern Weg. Sind jüngere Leute mit altem Wohnmobil. Sylvie hat ihn getroffen beim Hundewalk und kurz gesprochen.

Sind aus Holland rausgetrieben worden, Freundin ist Physiotherapeutin und beide wollten auf Weltreise. Ein weiterer Schwede, mit dem Sylvie gequatscht hat, aus der „Risikogruppe“ berichtete von Spanien, wo sie waren. Von dort auch vertrieben worden, so richtig heftig überall mit Maschinenpistolen, auch an den Grenzstationen zurück nach Schweden. Überall unglaublich.     

Vmtl. morgen nach Konferenz Abflug hier vor Wochenende-Chaos rein nach Bromölla, zur Info und Karte von Blekinge besorgen und zu Lidl ein paar Eier, Mett für Bouletten und mal schauen. Dann ins Landesinnere an einen See für ein paar Tage, dann wieder raus ans Meer. Dann sehen wir weiter.

Update 12.05.2020

So, dann mal wieder den neuesten Stand durchgeben. Wir sind los Richtung Bromölla und haben wieder bei Lidl kurz eingekauft. Da kennen wir die meisten Produkte und die Preise, dadurch lässt sich schnell erkennen, wo die Unterschiede im Preis-Leistungs-Verhältnis zu Deutschland sind. Wir waren auch kurz in einem ICA (vergleichbar mit Rewe bei uns), aber deutlich teurer. Also wieder Lidl. Wir kaufen nur Brot, Eier, mal Nachmittagsküchlein, Butter, Cola, Wasser…. Hatten bei den Getränken gespart, um Gewicht und Platz zu sparen und nicht die vielen Pfandpullen mit uns rumzuschleppen. Haben aber einen Sodastream zum Sprudeln an Bord. Selbstversorgung geht über alles. Aber so gekauftes Wasser muß auch mal her und die Pfandpullen wird man auch wieder los. Ist nicht wirklich unbezahlbar teuer, manches gleich und vieles nur gering mehr. Sogar Tabak wäre bezahlbar. Anders als Norwegen. Aber da ich ja nicht mehr rauche, „Corona lässt grüssen“, ist dies egal. Alkohol ist teuer. Bierchen bei Lidl als Dosen getestet, die gehen. Schmecken nach Bier, schön kalt aus dem Kühlschrank, haben aber nur 2,5%. Das ist, glaub ich, deutlich weniger als bei uns, bin eben Weintrinker. Davon noch genug an Bord. Aber Pinkeln muss man jedenfalls von dem Zeugs genauso. Konnten gleich zur nächsten Entsorgungsstation den kommenden Tag fahren, nur weil ich drei Dosen Bier genossen habe.  Na ja, mussten da sowieso vorbei. War ne Tankstelle in Bromölla, easy.

Rüber über Gulli, Grauwasser ablassen, Toilette genauso schnell gereinigt und den Wagen auch noch grob abgespritzt. Alles gratis. Wasser hätte man auch tanken können, waren aber voll. Fahren hier mit fast 100%, also 100l durch die Gegend. Man verbraucht schon Wasser, Kaffee und Hundetrinken, WC-Spülung und Zähneputzen, Kochen und Abwaschen, Hände waschen und geduscht haben wir auch (funktioniert einwandfrei) und Sodastream. Da geht schon einiges weg jeden Tag.

Ich erzähl das so, weil für uns ja modernes Womo neu ist, und dies quasi ja unsere erste Urlaubsfahrt ist. Wohnwagen ist einfach anders. Und jetzt wo wir hier stehen und ich schreibe, haben wir alles. Auch freies W-Lan.

Also fange ich von aktuell an. Wir stehen gerade in Sandhamn (Hamn=Hafen), ganz im Westen von Blekinge, südl. der Insel Öland. Dieser Hafenplatz mit Blick auf Hafen und Meer hat 12 Stromplätze, und 12 ohne, kostet 175kr. mit Strom (120 ohne) und hat alles. Die Duschen mit Heizung und Musik, Strom, Spot gut, Angeln OK, 1km Laden weg, falls wir nen Brot bräuchten. Warum der Luxus?!

Seit gestern wird es kalt, nachts Minusgrade, in Deutschland wohl auch?, und das soll so bleiben die kommenden 3 Tage. Auch die Tagestemperaturen eher mässig mit 8-12 Grad. Daher der Luxus, man kann schreiben so wie ich unbegrenzt, unbegrenzt im Net alles organisieren von Börse bis Buchungen, abends beruhigt Fernsehen und den Luxus im Mobil nutzen (Induktionsfeld zum Kochen, Eierkocher, Toaster, Kaffeemaschine…) und das Wichtigste – man kann den Heizlüfter nachts laufen lassen auf Strom. Und der Hammer, hier stehen wir ganz alleine! Alles für uns alleine! Der Typ im Bootsladen war ganz überrascht als Sylvie vorne war zum Bezahlen (geht aber auch online oder per Karte), „er habe lange keine Deutschen mehr gesehen, wie geht das denn, dass ihr hier seid, ich dachte die Grenzen seien zu?“. Die Schweden selbst wissen auch nicht Bescheid. Sie sind eben nicht zu.

Gestern standen wir wild als Nuller auf Platz in den Schären Tjuraviken (Listerby abfahren), haben unseren Firepit eingeweiht, also gesammeltes Holz als Feuerchen, dann Würstchen gegrillt und Bratkartoffeln auf dem Feuer in der Pfanne zubereitet, gegessen und dann wieder Feuerchen. Dann Deckel drauf und morgens die Asche einfach wegkippen. Denn gestern waren es auch minus 1,5 Grad in der Nacht um 3 Uhr nachts. Hatten die Gasheizung laufen, der Lüfter für die Heizung läuft aber über Bordstrom, also 12 Volt. Damit wird ein Wildstehen aufgrund begrenzter Batteriereserve eher schwierig. Hatten dort 3 Nachbarn, Womos alles Risikogruppe, natürlich Schweden.

Tagsüber waren wir unterwegs, einen schönen langen Spaziergang mit den Jungs im Naturreservat, mit dem Womo verschiedene Ecken ausfahren, mal ne Angel reinwerfen und so halt eben.

Die Nacht davor verbrachten wir auf einem Stellplatz Östra Piren Nähe Ronneby (auch ein Lidl, bei dem wir uns frisch eingedeckt haben). Ebenfalls ein Hafen mit dazugehörigem Stellplatz. Soll 2022 komplett modernisiert fertig sein. So sind jetzt dort die Plätze fertig, Strom und Beleuchtung, Müll und Frischwasser, aber keine Toiletten. Schranke oben, soll 160Kr kosten, es kommt aber niemand zum Kassieren, steht auch nicht dran, wie man überhaupt bezahlen soll. Er ist quasi offen für alle und alles gratis. Also ebenfalls ein Nuller, ein Luxusnuller. Tagsüber waren 6 Mobile da, nachts waren wir alleine auf einem Platz für ca. 40 Mobile.

im Sommer und ohne Corona brummt hier sicher der Bär

Im Hafen konnte man Angeln. Heringe sind da. Sind deutlich kleiner als in Norwegen, schmecken vmtl. dadurch besser. Mit Nudelsalat und gekochten Kartoffeln im Sicomatic.  Nudeln waren über vom Vortag.

Und die Nacht davor, war auch ein Nuller. Da sind wir auf einen freien offiziellen Platz in Karlshamn mitten im Ort gegenüber der Touristinfo gelandet. Auch am Hafen aber mitten im Ort, grösser mit Fussgängerzone und Rapsöl-Fabrik, nur die Touristinformation existiert nicht mehr.

Dort wurde auch bereits auf Heringe geangelt und zwar von sehr vielen. Links war die Ausländerkolonie (arabisch) am Pier, weiter innen liegend (schlechtere Plätze) die Schweden und ein Deutscher. Ein Fliesenleger, der hier seit 4 Jahren lebt und ein Haus hat. Seine Frau ist Ärztin und seit 6 Jahren hier, war aber nicht beim Angeln dabei. Und genau diesen hatte ich in Englisch auf dem Parkplatz angequatscht und gefragt, „ob man da auch Angeln darf, gegenüber des Womoplatzes?“. Ne Stunde später war das klar, dann waren 30 Leute mehr da. Die Schweden. Vorher eben die arabische Zunft, und da fühlte ich mich unwohl, also hatte ich keinen Bock drauf, mich da reinzustellen. Der Ex-Berliner verdeutlichte mir, dass die Schweden damit auch ein echtes Problem haben.

Offensichtlich wird es dadurch, dass diese Bereiche völlig verdreckt sind. Und das stimmt, die hauen jeden Dreck, Plastiktüten, Angelzeugs, Dosen ohne Pfand, MC-Becher einfach  überall hin. War beim anderen Platz auch so. Pullen und Müll unglaublich. Jetzt hat man so eine Möglichkeit, umsonst Fisch zu fangen am Meer und dann so ein Umgang mit der Natur. Unfassbar! Aber ist ja nicht mein Land, also Klappe halten. Beim anderen Hafen waren es nur Ausländer, die Schweden kamen mit kleinen Booten vom Wasser her. Ich glaube, wenn Du Dich da reinstellst also dazwischen stellst, gibt’s auch echt Probleme.  

Andere Fragen konnte mir der Ex-Berliner auch beantworten. Also die Schweden grüßen doch, nur eben nicht mit Handschlag. Ok bei Corona ja sowieso nicht mehr. Im Süden unten sind die Schweden nett, aber an der Haustür ist Schluss. Erinnert mich an Salzburg und München seinerzeit. Er will mit seiner Frau noch weiter hoch in den Norden, „da sei es nicht so“. Er rauchte, und Stange kostet 52€ mit 20 drin. War explizit Info für die Raucher.  21Kr Std.-Lohn als angestellter Fliesenleger, aber Firmenwagen und Tankkarte, aber nur 25% Abgaben (Steuer). Also er will auf keinen Fall zurück. Er sagte noch, „Meerforellen auf Öland geht super“, der König hat auch seinen Sommersitz da. Also wir fahren den König besuchen, im Reiseplan aufgenommen.

Er fing 30 Heringe, und ich 12. Hatte das alte Gehänge vom letzten Jahr aus Norwegen, hat auch nur 3 Haken. Reicht doch oder? 

Heringsangeln in Karlshamn

Und die Nacht davor, das war der Tag, wo wir von Bromölla aus ins Landesinnere vor sind, um dem „Wochenendtrubel“ der Schweden auf den Stellplätzen zu entgehen und das Landesinnere, also Seen, per Kurztrip zu erkunden, bevor es später dann zum Vättern- und Vännernsee gehen soll. Tja, das war eher bescheiden, denn die ersten 2 Seen und Plätze dürftig. Den Hunden rannten die Zecken nur so über die Füße und Köpfe, Ole mussten wir schon 4 entfernen, Fella hatte 1.

Am dritten See hielt einer seine Plauze in die Sonne vor seinem Womo im Liegestuhl, also auch nix, und geendet hat es an einem Fluss. Als Stellplatz bei einem Sportheim mit Fussballplatz, Fluss und Lachstreppe, Fridafors, so hieß das. Soll 50-100Kr kosten, mit Strom? Wenn man ankommt, gibt es per SMS Code, wenn man Geld überweist. Als wir ankamen, niemand da, weit und breit niemand. Den Kasten gecheckt, Nummernschloss aber offen. Im Kasten Schlüssel ohne Ende, für Hüttchen, für Stromkästchen… usw. Also Strom da. Dann Toiletten gecheckt, auch offen, sogar mit Heizung, Duschen zu, aber eine Küche auch offen.

Der „Aufbau“ des Camps dauert ca. 2 Minuten, Kabel ran, bei Bedarf Stühle und Hundedecken raus und fertig. Vorher natürlich je nach Gelände auf die Keile fahren und das Womo im Lot ausrichten. Auch diesmal hats wieder perfekt gepasst.

Perfekt im Lot

Also da blieben wir die Nacht, brauchten auch Lüfter (weil deutlich kälter als an der Küste, wo wir zuvor ja nur Bombenwetter hatten), schmissen freiwillig 50 Kr. in den dafür vorgesehen Briefkasten und fuhren am kommenden Tag zurück an Küste, eben an den Hafen, wo der Exberliner war. Also ein Quasi-Nuller. Und nun waren wir aber auch gar nicht mehr so überrascht, warum am übernächsten Platz alles offen stand und jeder quasi umsonst benutzen durfte.

Vielleicht weil keine Touris unterwegs sind, nur Schweden? Auffällig, dass aber so gut wie gar keine Womos mehr unterwegs sind oder deutlich weniger als vor 8 Tagen. Vielleicht waren da Ferien oder Feiertag oder weil 100 km südlicher an Küste, aber wieso – ist doch keine Entfernung und für die Risikogruppe ist doch Wurscht ob Ferien oder Feiertag. Habe noch keine Erklärung.

Jetzt essen wir erst einmal. Heute gibt’s Kötbullar mit Rührei auf Brot. Vielleicht noch ne Scheibe Käse drunter. Ein paar Tage zuvor gab es Spaghetti Bolognese. Das Kochen im Wohnmobil klappt überraschend gut und der Platz reicht aus. Jeder weiß wo sein Plätzchen ist. Ole liegt im Korb unterm Tisch, Fella klettert über die Rampe auf Ihren Hundeplatz und kann von oben alles beobachten. Ich stehe meistens am „Herd“ und Sylvie bereitet vor und macht den Abwasch. Alle Arbeiten gut verteilt und alle fühlen sich wohl.

mmmmh lecker – duftet schon – Spaghetti Bolognese

Jetzt gehe ich gleich noch 10 m vor zum abendlichen Heringsfischen, zumindest schauen, ob hier auch welche sind. Nur eben alleine, hier ist niemand. Ganz schön kalt, also Mütze und Handschuhe sind Pflicht. Gerade zog auch noch ein Gewitter über uns hinweg aber wir sitzen ja im Trockenen…und dann nachher noch heiß Duschen bei Musik ….

PS: gerade zurück vom Testangeln, tief genug aber keine Fische, dafür eine hell gefleckte Robbe, die schnaufend aus dem Wasser kuckt und auch zur Begrüßung bis auf 1 m zu mir heranschwamm. Dachte wohl „wat fürn Depp, der hier auf Heringe fischt, hier sind doch gar keine“. Später sah ich, wie die Robbe in Rückenlage einen Fisch verspeiste, vermutlich war es aber kein Hering.

Bis zum nächsten Mal dann und genießt die Masken…  Das war gemein, ich weiß.

Update 14.05.2020

Die Nacht war wie erwartet kalt, also minus 2 Grad, aber durch den Heizlüfter, der immer anspringt wenn es zu kalt wird, ist dies kein Problem. Das Geräusch hört man irgendwann überhaupt nicht mehr und morgens hat man kaum feuchte Scheiben, die wir übrigens mit unserem Kärcher-Sauger absaugen, das geht ganz prima. Das Gewitter in der Nacht fiel harmlos aus, sah schlimmer aus.

Nach Luxusfrühstück mit Eiern aus Eierkocher und frisch getoastetem Weißbrot gings auf Rundfahrt in der Umgebung.

Dabei stellten wir fest, dass auf den einen Zipfel nur eine Fähre geht. War aber so nicht erkennbar bei Google. Also waren wir sehr früh dran, um zum selben Camp zurückzukehren, und sind einfach weiter zum nächsten Spot. Wir fahren von Camp zu Camp täglich nicht mehr als 50-60 km, so dass immer genug Zeit ist, das Lager und die Umgebung genauestens kennenzulernen. So war das nächste Lager ein kleiner Bootshafen mit 5 Plätzchen, einem Häuschen mit Dusche und Toilette, Strom und Wasser. In Ekenäs Gästhamn / Ekenäs.

Alles offen wie immer, Selbstbedienung, und dann auf Vertrauen Geld im Umschlag in den Kasten werfen. In diesem Falle 130Kr., also ca. 12€ für die Nacht komplett, die wir auch tatsächlich bezahlen, solange die Anlagen tatsächlich sauber und alles Ok ist. Hier hatten wir ein schönes windstilles Plätzchen, zwar später einen sehr „fetten“ Womonachbarn mit kleinem Mobil und einer ebenso „fetten“ Frau. Gesprochen haben wir nicht, wirkten etwas asozial, dass kein Bedürfnis nach Kontakt bestand. Waren auch nur am „Futtern“ die ganze Zeit. Wir haben ausgiebig die Umgebung erkundet und Ole hatte auch endlich wieder mal einen schönen Platz zum Baden ausgemacht.

Am kommenden Tag schnell weiter nach Kalmar, eine größere Stadt mit Burg, an der die Brücke nach Öland hinüberführt. 

Spätvormittags hatte Sylvie wieder Telefonkonferenz mit ihrer Firma. Daher waren wir pünktlich um 10:30 Uhr im Centrum von Kalmar direkt vor der Tourist-Information. Die haben Gratis-Wlan dort und ich konnte zeitgleich etwas unternehmen und störe nicht bei der Konferenz. So etwas dauert mal locker ne Stunde. Also Sylvie macht Konferenz, die Hunde pennen nach Frühstücksspaziergang, und ich hab Geld geholt vom Automat, Karten aus der Information – der hat sich gefreut dort, dass mal jemand vorbeikam – normal sind da wohl 25000 Leutchen jedes Jahr. Ich war der einzige an dem Tag vermutlich. Dann noch zu COOP rein, Kuchenstückchen, 2 Cola, einen Brie und Brot als 30% oder mehr reduzierte Schnäppchen gekauft, 3 Cheeseburger (13Kr also einer) als Großstadtlaster mitgenommen und die Stadt und Hafen erkundet.

War sogar in einer kleinen Mall. Also wie gesagt, es ist alles offen, doch trotzdem total wenig los, die Leute halten Abstand, hier und da Desinfektionsmittel wie bei Mc Donalds, nur eine Maske habe ich gar nicht gesehen. Wie hatten auch keine auf, seitdem wir das Land betreten haben. Gefühlt ist es sehr gedämpfte zurückhaltende Normalität. Also so wie man mit diesem Virus auch umgehen sollte, nicht mehr und nicht weniger.

Zu Erwähnen als Nachtrag ist noch, dass Sylvie auf dem vorherigen Platz eine gültige schwedische Mastercard der Ikanobank (Ikeafamilie), auf dem Boden fand. Der Name stand auf der Karte und wir ermittelten diesen durch Google und Facebook als 70 jährigen Schweden vom Vätternsee oder der andere Vänernsee. Jedenfalls per SMS Kontakt und mit dem Ergebnis, „wir sollen sie zerschneiden, es ist eine alte“, nachdem er anfangs meinte, er vermisse gar keine. Egal gesagt, getan, bildlich dokumentiert, aber dann doch das Foto wieder rausgenommen – aus Datenschutzgründen.

Nach Abschluss der Konferenz ging‘s dann rüber nach Öland, also die große lange Insel da im Südosten, Lidl wurde gecancelt (Einkauf war ja schon erledigt), unterwegs noch bei der Entsorgung gestoppt. Da dann Grauwasser abgelassen, Toilette auch gereinigt und Frischwasser aufgetankt, schon sind wir wieder für 3-4 Tage „wildcamping“ gewappnet. Dann also rüber nach Öland, dort auf die Ostseite zum offenen Meer hin, weil ja Nord-Westwind, also für uns Wind im  Rücken und in ein Camp mit Strom. In Gräsgårds Hamn/Degerhamn kostet 110Kr. Immer durch zehn teilen, dann hat man €, also 10€ mit Strom, Wasser, WC.  Und da stehen wir mal wieder für eine Nacht. Morgen dann mal wieder wild, wird ja wärmer nachts.

Update 17.05.2020

Moin, nicht wundern, wir nehmen das Bild mit der Mastercard wieder raus, nicht dass noch jemand darauf einkaufen geht.

Also wie geht’s weiter, der kommende Platz Bläsinge Hamn, 38692 Hagby-Bläsinge, ein Top-Spot wieder am Hafen, wobei hier die Standplätze direkt eine Sicht aufs Meer und Schären gewährleistet. Näher am Wasser geht gar nicht.

Hier waren 12 Plätze mit 12x Strom, und die waren am Ende tatsächlich nahezu alle besetzt. Wir und 11 Schweden, das Ganze für 120kr mit Strom und Plumsklo. Das wars auch schon, also kein Schnäppchen. Wir haben 100 bezahlt, da der Strom zwischenzeitlich ausgesetzt hat, bzw. weg war. Also Sicherung geprüft, im Fahrzeug OK, an der Dose auch OK, also andere freie Dose gesucht und da war wieder Strom. Also warum der weg war, keine Ahnung und wie lange weiß auch keiner, weil wir ja woanders dran waren. Also eine Kabellänge von knapp 30 Metern kann im Einzelfall Gold wert sein. Und da man im Briefkasten einwerfen konnte, haben wir 20kr reduziert. Abgesehen davon haben die ja auch vollen Umsatz auf dem Spot. Man könnte ja quasi jeden Platz mit Null verlassen, es überwacht ja keiner, und es kommt auch niemand zum Kassieren. Außer einmal bislang.

Der kommende Platz Böda Hamn, Bödahamnsvägen, 38773 Böda, wie immer auch ein Hafen. Eigentlich Touristenmetropole, daneben liegender Campingplatz, super Sandstrand, mit Pub, Buden, Restaurants, quasi alles zu, außer einer kleinen Fischräucherei. Großer Platz, auch Superspot, links Vogelschutzgebiet wie gefühlt die ganze Insel, und rechts der Sandstrand. Vor einem der Hafen und das Meer. Hafen heißt nicht Betrieb. Die 2 Schiffchen liegen da, gefahren ist bislang noch nie einer. Und Lärm oder irgendwie Betrieb auch nicht. Den Strom als Luxus nehmen wir gerne mit. Auch hier an diesem Platz soll der Preis eigtl. 190Kr sein, mit Strom, Duschen und allem anderem. Doch hier steht „Automat kaputt“, man soll mit schwedischer App bezahlen oder evtl. kommt auch jemand vorbei. Bis jetzt kam niemand, ein Tag rum, Strom ist da, Toilette mit Dusche ist offen.

Insgesamt stehen 5 weitere und hier auch die fetten Cartagos oder Phoenix, da eben breite Straßenverbindung. Da wir die App nicht haben, warten wir ab, ansonsten ist das ein „Luxus-Nuller“. Kann man eben nix machen, auch das ist Corona.

Öland selbst ist ja im Sommer oder vmtl. auch jetzt schon Touristenhochburg auch für die Schweden. Daher gibt es wenig klassische Nuller, es sei denn man will sich auf einen Parkplatz direkt neben der Hauptstraße stellen. So schlimm ist es um uns noch nicht bestellt, daß wir das müssen. Wenn ich mir vorstelle, hier nicht in Corona-Zeiten und im Hochsommer mit all anderen Holländern, Dänen, Franzosen, Italiener, Deutschen und so weiter unterwegs zu sein, dann wäre das vmtl. kaum zu ertragen. Daher jetzt Schweden bzw. Schwedenküste auf touristischer Sparflamme und sonst Flucht ins tiefste Lappland. Da wird dann immer noch mehr los sein als hier.  Und trotzdem gefühlt hat jeder 3te Schwede ein Wohnmobil, meist Deutsche Modelle. Na ja, dann weiß man, wie es zum Exportweltmeister gekommen ist.

Entsorgung ist gar kein Problem. Unterwegs oder wie hier auf dem Platz sind einfach Stationen, da fährst du rüber, Abläufe auf und das Grauwasser raus, Toilette auch bzw. meist Extrastelle mit Wasser, und Frischwasser ist auch da als Trinkwasser. Immer gratis. Und kein Gedränge. Mehr als easy.

Offizielle Stellplätze gibt es zu Hauf, ansonsten kann man in Schweden 24 Std. auf einem Parkplatz stehen, und niemanden stört es auffällig. Quasi jeder Hafen hat Stellplätze mit Strom und je nach Niveau andere Bequemlichkeiten.  Die Preise sind na klar verschieden. Wir haben folgendes Segment für uns ausgemacht. 50Kr für Platz mit guter Toilette und Spot ist Maximum, mit Strom ab 100-150Kr aber auch mit Dusche wenn möglich und Spot. Spot heißt also nicht im Hinterland oder bei Bauern auf dem Hof. Darüber hinaus ab 200Kr wäre dann Campingplatz mit allen Dingen, die es so gibt, also Brötchen ans Bett und so. Vielleicht ist das anders im Sommer oder zu Nicht-Corona, derzeit ist es aber so. Daher treibt uns auch nicht das riesige Verlangen von der Küste Wegzufliehen ins Landesinnere an die Seen, wo sich der normale Camper-Wahnsinn etwas mehr verteilen würde. Seen können wir auch später mal machen.

Aber den Vättern- und Vänernsee nehmen wir vmtl. noch mit. Aber keinen Druck bitte. Da Norwegen auf diesem Trip ja nix wird, Grenzen nach wie vor zu, können wir auch weiter an der Küste rumtingeln. Es ist kein Vergleich vom Angeln her zu Norwegen, weil bei Wassertiefen von 1m – 6m kilometerweit raus, wird nie mein Ding werden. Und Plattfische mit Schere zu beschneiden auch nicht, bin ja kein Friseur. Hin und wieder versuche ichs mal, aber eher sporadisch, dafür beobachtet man hier und da mal ne Robbe oder wahnsinnig viele verschiedene Vögel. Möwen ganz verschiedene, die ins Wasser stürzen wie Kamikazeflieger, Kormorane beim Tauchen, Schwäne bei Landung und Start oder die hocken rum und brüten, langbeinige Reiher, langschnäbelige Samurai, Enten in Dinosauriergröße und riesige Kackhaufen.

Das Wetter ist auch eher durchwachsen. Es ist zwar nicht mehr ganz so kalt aber ein starker kalter Wind geht schon noch und dann regnet es zwischendurch auch immer mal wieder. Gut, wenn man dann ein warmes und trockenes Plätzchen hat mit bestem Blick auf den doppelten Regenbogen.

Mit dem Fernglas vorne aus dem Womo raus, das geht, sogar als Gehbehinderter. Die gibt’s auch zu beobachten, aber wenige. Die Camper, die 2m neben der Toilette ihr Camp aufschlagen, damit sie es wohl nicht soweit haben, wenn aus Corona die Pest wird. Die Schmusecamper, die direkt neben einen fahren, weil sie alleine Angst haben und Kontakt suchen. Aber dank Corona fast ausgestorben, zumindest hier jetzt aktuell und Platz ist ja auch genug. Außer die beiden fetten von Tagen zuvor, das war die Gattung. Die Kleingärtner-Camper, die stundenlang auf Böcke fahren, ihr mobil erst einmal einen Tag lang putzen und dann erst zur Begehung vorkommen. Die gibt’s hier gar nicht in Schweden.  Oder die Fernseh-Camper, die als erstes auf den Platz fahren, und die Antenne laufen lassen, um zu sehen, ob sie Bild haben, und wenn nicht, unverzüglich wieder abhauen.

Ok, gestern haben wir auch Sportschau gesehen, und das 4:0 von Dortmund bestaunt. Aber wenns keins gibt, auch OK.

Zwischendurch kommt dann wieder die Sonne raus und Ole kann ein Bad nehmen, Fella geht ja nur bis zum Bauchnabel rein, und man kann einfach die schöne Natur genießen.

Ansonsten laufen wir mit den Hunden an teils Supersandstränden,

ganz hinten am Zipfel sieht man unser Mobil stehen

Wälder sind eher Tabu, da wir einen „Zeckenmann“ an Bord haben. Verblüffender Weise ist es Ole, der jeden Tag mindestens ein Zecke hat, in Rot oder Gelb oder auch die gewöhnlichen Grauen. Die Jahre zuvor hatte Ole nie welche, sondern Fella, aber diesmal quasi nur Ole. Daß es Zecken gibt ohne Ende, war uns bekannt, insbesondere in Nadelwaldgebieten. Hatten wir in Dänemark auch schon. In Norwegen am Meer eher ganz wenig. Hier aber auch am Meer. Auffällig, dass sie quasi alle tot sind, völlig lahm und kaum vollgesaugt.  Aber entfernen muss man sie auch. Vielleicht weil Ole ja ständig im Salzwasser schwimmen geht oder es sind evtl. Salzwasser-Schwimm-Zecken, die es aber nicht gibt.

Der Süden Ölands eher karg, ein bissl wie Wüstenlandschaft, kaum Bäume, dafür Steinzäune von früher. So haben die Gutsherren oder die einzelnen Grundstücksbesitzer ihre Grundstücke getrennt. So sieht man Kilometerweite Zäune aus einzelnen Steinen, wat für ne Maloche das gewesen sein muss.  Oder ganze Häuschen.

Im Norden dagegen wird es bewaldeter. Und da geht es jetzt hin zu dem Inlet Grankullaviken ganz im Norden von Öland. Meine letzte Hoffnung auf Fisch. Und auch Aktion mit dem Kayak, wenn das Wetter mitspielt. Es soll ab morgen (Montag) vorbei sein mit dem Wind, das wäre enorm von Vorteil bei einem Schlauchboot-Kayak. Wenn das nix wird, verkaufe ich das Angelzeugs und investiere in Jagd-Fotokamera wie die Vogelkundler hier. Die sind mit Stativ und Kameras im Militäry-Look unterwegs, und wat für Teile. Ist einfacher als Fische zu fangen, ein paar Vögel abzuschießen – mit der Kamera versteht sich.

Bis denne.

Update 18.05.2020

Also das Gebiet, das Inlet um Grankullaviken, gestern abgefahren, vom touristisch bekannten „Zauberwald“ Trollskogen bis  ganz herum in den Norden zum „Langen Erik“, Leuchtturm. Es ist schon toll da oben, die Sandstrände erinnern teils an Australien, das Wäldchen auch super und wir liefen ca. 6 km mit den Hunden – nur dort.

Am kommenden Tage, also heute, sind wir früh morgens wieder hoch, um den tatsächlich vorhandenen Kiesstrand und kiesartigen Untergrund im Wasser (Tigergrund)  zu beangeln, mit Watthose und verschiedenen Ködern vom Gummifisch über Fliege und Spinnern. Wetter gut, blauer Himmel, Wind ok.

Und dann erkundeten wir zwecks Meerforellenangeln die anderen Bereiche. Man kann beim langen Erik tatsächlich auf einigen Plätzen frei stehen. Alles andere entweder verboten oder Nepp. Gegen Abend begann es zu regnen und wir beschlossen den guten Platz vom Vortage, der ja gezwungenermaßen ein Nuller war, da wir nirgends bezahlen konnten, wieder anzufahren. Es waren nur 15 km zurück.

Micha – mit Watthose ausgerüstet – versucht sein Glück auf Meerforelle – leider ohne Erfolg

Kam weit genug raus oder eben küstennah (da ca. 50 cm tief), also alles gut. Aber weder Fisch gesehen noch gefangen. Überall hellgrüner Algenbesatz, aber das war nicht behindernd. Man sieht auch kein Leben, Krebse, Seesterne oder ähnliches. Nur ufernah Mengen an Kleinstfischen. Verwunderlich auch, dass im Angelland Schweden niemand am Angeln ist. Vielleicht hat man das des Coronavirus wegen auch verboten oder die Fische haben den auch. Und deswegen sind keine da. Halt die Platten, aber ehrlich, es gibt ja auch noch Lidl. 

Fella und Ole warten gespannt auf den ersten Fisch
da es keinen Fisch zu bestaunen gab, erkundete Sylvie mit den Jungs die Gegend

Wir hatten tags zuvor noch einen kleinen Unfall mit einem Langohr. Ganz schöne Apparate, insbesondere morgens in der Frühe Hunderte, v.a.D. im Süden der Insel. Sind tatsächlich meistens Hasen und keine Karnickel. Fuhren gerade in einen Ort rein mit 50, als einer am Straßenrand lossprang, erst von der Straße weg, doch dann gedreht und direkt vors Auto. Hatte zwar runtergebremst aber so 20 Sachen waren es noch, beim Aufprall sprang er aber noch hoch, so daß er in die Frontscheibe hineinguckte und dann nach links zur Fahrerseite abrollte, auf dem Asphalt landete und vmtl. leicht benommen, leicht humpelnd (wie „Oma“ Gabi in alten Zeiten) davon hoppelte.

Wir fuhren weiter, da Frontscheibe heile war und es nicht hörbar geknackt hatte, nur eben gerumpelt. Abends sah man dann drei kleine Beulen in der Haube und einen deutlichen Kratzer. Wahrscheinlich Brillenträger und davon. Aber nix kaputt.

die Autobahn zurück zur Stadt Kalmar (knapp 40000 Einwohner – menschenleer

Sind wieder im jetzt. Da keine Fische an Bord kamen, entledigte ich mich aus dem Wattanzug, und sagte „jetzt weg von der Insel“. Dann fuhren wir mal kurz 100 km, tut dem Diesel auch mal ganz gut, und sind ca. 30 km südlich von Oskarshamn gelandet. Netter Spot, auf Gemeindewiese in so einem Kaff direkt auf Wiese am Meer/Schärengebiet. Normalerweise müsste jetzt das Kayak raus, evtl. morgen. Auf alle Fälle nachher Grillen am Wasser direkt vor unserem Mobil, Würstchen bereits ausgefroren. Am frühen Morgen noch beim Angeln einen vergessenen Grillwagen, neuwertig, eingeladen. Also keiner für 300€, aber 20€ hat der auch mal gekostet.  Wir haben zwar unseren Feuertopfgrill an Bord, aber dieser hat etwas zum Räuchern oben in der Haube. Und ich will mal gucken ob man damit Brot backen kann oder Pizza machen kann.  Wir kommen vermutlich mit mehr Zeugs zurück als wir los sind. Einen Rasensprenger, einen Fender und nun den Grill, alles an Bord.

Sylvie will jetzt Baden gehen. Der Platz hat normalerweise Dusche und Toiletten, die sind aber geschlossen wegen Corona, daher jetzt nur 130Kr. Egal zu teuer, aber Tage zuvor ja günstig, und Spot eben Klasse und ans Kayak fahren gedacht. Mal sehen, evtl. morgens nach Frühstück und dann erst gegen Nachmittag los zu neuen Ufern, dann eben Parkplatz als echten Nuller, am Fluss Eman, unweit von Oskarshamn. Zumindest hab ich das im Auge. Ist bekannt für seine Regenbogenforellen. Hab ich jedenfalls gelesen.  

Update 19.05.2020

Und dann doch ganz anders. Nachdem wir so ein paar Stunden an dem Platz gesessen haben, überkam es mich, und ich wollte weiter. Erstens 130kr für den Spot ohne WC/Duschen aber Strom, eigtl. ja nicht teuer, doch für hiesige Coronaverhältnisse irgendwie nicht ganz zufriedenstellend. Da wir ohnehin voll sind mit Wasser und Strom, Toilette und Abwasser sind entleert, also bereit für 4 Tage wild stehen, ausgeruht und erst 15 Ur, dann schnell zusammengepackt, dauert bei uns keine 5 Minuten, Runterrollen von den Keilen, wenn wir sie überhaupt benutzen müssen, Strom ab und eingerollt, Kissen, Hundedecken, Hundelangleinen, evtl. Angeln, die in den Vorrichtungen am Fahrrad und am Radträger von mir zuhause montiert wurden, so dass ich auch kurze Wege tatsächlich mit fertig präparierten Angeln fahren kann, entweder mit dem Fahrrad oder eben mit dem Womo.

Eher für Norwegen angedacht, denn dort fährst Du aus einem Tunnel raus und Bombenspot „da muss die Angel rein“ oder aus einer Bucht in eine neue und dasselbe. Bevor man da alles immer ein und auspackt, dann wie bei so einem Pickup in Australien an der Bullbar vorne die Angelhalterungen, habe ich jeweils per PVC Rohr eins am Fahrrad und eins am Fahrradträger hinten verschraubt. Weil Bullbar haben wir ja leider nicht, dann wäre der Hasenunfall schadloser gewesen. Dann kurz angehalten, 2 Griffe und schon fliegt der Pilker hinaus zum Fisch.

Wenn dann mal die Grenze zu Norwegen wieder aufmacht. Vielleicht sollte man doch noch auswandern, aber in meinem Alter, die nehmen einen ja nicht mehr.

Also gepackt, weitergefahren und Stopp an dem Forellenfluß. Ist ja ein Parkplatz an der E22, quasi Autobahn ähnlich. WC war auf, das war gut für mich. Und man konnte tatsächlich durch ein Tor runtergehen zum Fluss, ein Hammeranblick. Aber zuvor Riesenschild „Angeln verboten“. Außer 2 LKW‘s stand niemand auf dem Parkplatz. Ich lief einige Meter den Fluss abwärts, und was war da. Rehe, vielleicht 50 Stück, und was war da noch, ein Angler! Fliegenfischer, Vollprofi.

Ich beobachtete den, wie der seine Leine fliegen ließ. Der kam locker auf 100m, na wäre vielleicht auch noch mal etwas.  Aber gefangen hat er nix die 5 Minuten, die ich ihn beobachtete. Und Angeln durfte ich deswegen trotzdem nicht. Das Schild blieb. Also weiter, und wir sahen auf der APP „park4night“, eine APP, die insb. von all den Jüngeren genutzt wird. Da trägt jeder nach Lust und Laune seine Tipps ein, mit dem Ergebnis, dass spätestens nach Erscheinen auf dieser entweder 2 Monate später ein Riesenverbotsschild „No camping“ dort steht oder sich 7 Fahrzeuge auf ein Plätzchen für 4 Fahrzeuge drängeln.  So wie jetzt wohl in Deutschland, nachdem in einigen Bundesländern die Stellplätze geöffnet wurden. Und alle Womobesitzer, habe sogar Verständnis dafür, jetzt dorthin aufbrechen oder jede freie Minute am Wochenende nutzen und losfahren, so daß sämtliche Plätze so voll sind wie Sardinen gedrängt in einer Sardinenbüchse.

Zumindest erreichen uns solch Nachrichten und Bilder aus Deutschland. Also normalerweise kam man meines Erachtens die obengenannte APP kaum nutzen, abgesehen davon, daß ein Großteil von den eingetragenen Plätzchen der größte Schrott ist oder gar nicht existent. Aber wenn mal einer auf dem Wege liegt, checken wir diesen auch mal mit ab, nur Umwege für einen würde ich niemals fahren. Und jetzt zu Corona besteht sogar die Chance, da die jüngeren Schweden bei den Womos deutlich in Unterzahl und in der Woche arbeiten gehen, super Plätzchen zu ergattern. In der Hochsaison völlig unsinnig. Das einzig Gute, sie ist kostenlos und der Button fährt die Strecke mit wie bei einem Navi. Auch ohne Internetverbindung, wenn vorher eingegeben mit Internet.

Wir haben uns ca. 8 verschiedene APPs angeschaut für Schweden im Vorfeld, diese mit einander verglichen, und ich kam zu dem Schluss, dass zwecks Übersicht eine Ausreicht. Die meisten Plätze doppeln sich, andere sind nur in Schwedisch verfügbar und müssen erst übersetzt werden, oder der Umgang mit Karte und Infos erschienen nicht so doll. Also mein Favorit ist in deutsch „campercontact“, übrigens für die ganze Welt, da dann auf Schweden gehen und alles gut. Auch hier fährt das Button mit, wenn man das Tablet vorne in die Halterung hängt und die Tour eingegeben hat. Also zum Beispiel rausgesuchte Plätze für den kommenden Tag, oder Tage. Werd ich gleich noch machen für heute.

Also nach dem Parkplatz am Fluss sind wir weiter und dann eben über die park4night App auf ein Plätzchen/Stellplatz aufmerksam geworden, den wir bei campercontact nicht hatten. Jetzt hab ich ihn aber eingefügt. Top-Norwegen Plätze, wo ich wieder hin will, würde ich dagegen auch dort nie einstellen. Warum wohl?!

Auch ein Hafenplätzchen in einem winzigen Ort mit kleinem COOP, ganz ruhig, Top-Spot auf die Schären, und mit allem sogar Free Wifi für 125kr. Zu Bezahlen derzeit (Corona) mit swishApp, eine Bezahlapp für Schweden, die aber wohl nur für schwedische Konten/Karten funktioniert. Das Problem ist ja von zuvor schon bekannt, wir können einfach nicht bezahlen, wenn keiner vorbeikommt. Auch wenn wir wollen. Was sollen wir machen, den Bürgermeister suchen und aus dem Bett klingeln morgens um 6 Uhr? Für 100kr?!  Alles offen außer Duschen und WC, auch Entleerung…

heute wieder bedeckt, dafür kein Wind

Strom offen, also angekabelt. Aber in diesem Fall kam zufällig einer vorbei auf dem Fahrrad, erklärte uns, dass wir ja gar nicht bezahlen können, da wir vmtl. keine schwedische Karte haben, und Visa- oder Mastercard gehen eben auch nicht, und nahm die von uns in diesem Fall gerne zurecht gelegten 125Kr. in Empfang. Die angebotene Quittung wollen wir nicht. War ja mal selbständig. Muss das mal eruieren mit dieser SwishApp. Ob das wirklich nicht geht?

Ist aber easy so, entweder einer kommt oder er kommt eben nicht. Sind dann Corona-Luxus-Nuller, da gewöhnt man sich ganz schnell daran. Das Neue hier in dieser Provinz oder Bezirk, da steigt keiner durch, ist, daß hier von Amts wegen tatsächlich die Duschen und WC‘S geschlossen bleiben müssen. Das war zuvor in Skane, Blekinge und Öland nicht der Fall. Auf den Rastplätzen lassen sie maximal eine offen, auf Stellplätzen verschlossen, auf Campingplätzen werden wir ermitteln. Dadurch kostet der Platz hier eben nur 125Kr, ansonsten wohl diesen Einheitspreis von 150Kr.

Dann habe ich mal kurz Coronastand Schweden national angeschaut, also HOTspot sind Stockholm und Göteborg, die anderen im Mittelfeld, und am wenigsten Gotland, Öland und Blekinge. Nicht Lappland wie man glauben könnte. Vielleicht sind daher so viele schwedische Womos auf Öland unterwegs, da dort quasi Nullfälle Corona sind. Die Womo-Risiko-Gruppe, das sind ja die Mehrzahl von Womobesitzern, flüchten eventuell aus den Metropolen, weil sie Muffe haben. Wäre ja ne Erklärung.

Daraufhin haben wir überlegt, sollen wir wieder umkehren, dann haben wir zumindest offene Duschen und Klos! Nein, wir bleiben beim Plan erst einmal die Schärenküste hoch bis kurz vor Norrköping und dann rüber zum Vätternsee. Hier auf dem Platz 2 Womos außer uns, ach ja heisst „Päskallavik“, also dieses komische a mit Kringel vorne. Einer quatscht uns in Deutsch an. Deutscher in Schweden lebend. Hat nen Sunlight, Frau und Kind, machte gerade seine Toilette sauber, „eins muss er jetzt fragen…wie ist es möglich, dass wir aus Deutschland hier seien… er wollte zu Ostern rüber zur Schwiegermutter, aber dann haben sie es gecancelt, weil irgendwie keine Fähre da gewesen wäre“. Nicht ganz verständlich, habe ihm geantwortet, was Sache ist. Also auch die in Schweden sind völlig verunsichert und desinformiert, was geht und was nicht geht. Er sagte auch noch „Norwegen hat entschieden bis Ende August nicht aufzumachen“. Gleich recherchiert! Stimmt natürlich nicht. Werdet sehen, wenn wir wieder zurück sind, geht’s auf nach Norwegen. Wir brauchen ja Fisch dieses Jahr. 

Heute jedenfalls zum Lidl, Vorräte auffüllen (außer Wasser, das blubbern wir selbst) dann weiter hoch Västervik-Gegend. Habe noch im Hinterkopf, evtl. einen Campingplatz ganz weit in den Schären gelegen, ausfindig zu machen, der auch noch bezahlbar ist und dort 10 Tage oder so zu bleiben. Dann kann ich da mit dem Kayak rumfahren, die Hunde kommen vom Zigeunerleben mal zur Ruhe und Sylvie kann mal bissl mehr arbeiten. Muss ja unbedingt getestet werden. Und wenn es so etwas gibt, dann kann uns die ganze Seengeschichte mal den Buckel runter….

….kaufst Du noch oder blubberst Du schon

Update 21.05.2020

Haben tatsächlich die Västervik Ecke, auf der Karte irre viele Schären abgebildet und durch örtliche Touristbüro mit „Schwedens schönster Schärengarten“ beworben, abgefahren. Jedoch finden sich hier tatsächlich nur eine große Stadt nämlich Västervik und viele Boote und Häuser, keinerlei Campingplätze oder Stellplätze, geschweige denn die Chance wild zu stehen. Ein völlig besiedeltes Gebiet, so kann man sich täuschen, Google und Karte und dann die Realität. Kann man also getrost weglassen. Da hat man mit Womo nix verloren.

Sind dann gezielt zwei von mir rausgepickte Campingplätze angefahren, von der Idee ja vorher bereits berichtet, einer ist der Tättö Havsbad & Camping, Tättövägen 50, 59095 Loftahammar und mein Favorit Lilla Kalvö Camping, Södergården 1, 615 92 Valdemarsvik, der aber als zweiter auf dem weiteren Weg liegt.

Beim ersten, also dem Tättö, angekommen, Sylvie raus und erst einmal gefragt, was denn offen ist, also WC, Duschen, usw. und ob überhaupt offen ist. Ältere Dame, Mutter der Chefs, ziemlich ängstlich aber durchaus freundlich „haben komplett alles offen, kostet 250kr. alles, suchen Sie sich doch einen Platz anhand von Übersichtskarte aus, denn ich muss jetzt dringend weg… ich bin schon alt, habe Angst vor Corona, mein Sohn macht das, der kommt dann um sieben Uhr, können dann ja noch einmal umziehen“… also Sylvie wieder zurück, Platz Nummer 56 rausgesucht und Schlüssel für Strom und Karte für Schranke bekommen. Wie sich herausstellte, ist Platz 56 wirklich der Beste.

Er hat Schatten, man steht alleine, hat Rundumblick aufs Wasser und kann die vorbeifahrenden Böötchen beobachten, gegenüber die Ortschaft Loftahammar, bei der es sogar ein ICA (Laden für Brot…) gibt, direkt eine Feuerstelle (werden wir heute evtl. testen) und unten Steine zum Pilken auf bis ca. 9m Tiefe. Dies hab ich auch bereits ein paar mal getan, und einmal ist tatsächlich ein großer Zander ca. 50cm bis ans Ufer dem Gummifisch gefolgt. Also konnte ihn fast greifen nur gebissen hat er nicht. Aber es bedeutet, dass zumindest ein Fisch in essbarer Größe da sein muss. Und das motiviert.

Jedenfalls wird hier Lager aufgeschlagen, aufblasbares Kayak aufgebaut. Habe das so konstruiert, dass ich damit Echolot und Angelhalter sowie Fischkiste, Kescher und Paddel dabei habe. Das große Schlauchboot mit 20PS Motor wäre zu aufwendig und beladungstechnisch nur sinnvoll, wenn man zu einem Platz fährt, wo man dann längere Zeit bleiben will. Oder man baut ne AHK ans Womo und fährt als Gespann, also Boot auf Trailer. Das wäre dann quasi wie mit Klein-Wohnwagen.

Das war ja auf dieser Tour nicht angedacht, daher das Kayak. Kann man sogar bequem alleine hochheben, lässt sich in 5 Minuten aufbauen, und man kann sogar zu zweit rumpaddeln, wenn man will.  Ist natürlich nix für Hochsee und extrem windanfällig, versteht sich. Theoretisch könnten wir hier auch die Markise rausfahren, usw… aber trotz Sonne ist es nicht so, dass man sich davor schützen muss. Kann ja noch kommen. Und Regen ist auch nicht, wie die Fotos zeigen sollten. Jetzt zum Vatertag, auch Feiertag hier, füllt es sich ein wenig, aber zu sonstigen Zeiten ist wirklich nix los. Anlage sauber und völlig Ok, Duschen mit Musik, ansonsten ist auch alles da.

Was steht die Tage so an. Ich fahre mit dem Kayak bissl durch die Gegend,

werde die Angel baden, morgen mit dem Fahrrad zum Laden vorfahren und Brot holen, oder mit dem Kayak, bissl Computer, Spazieren gehen, Sylvie für die Firma arbeiten und das war es auch schon.

Wir werden wieder die Gegend erkunden und Badeplätze für Ole und evtl. für Sylvie ausfindig machen, das letzte Bad ist ja entfallen.

Sonnenuntergänge und das Treiben rund ums Lager beobachten

oder einfach nur relaxen, drinnen oder draußen in der Sonne

Vielleicht ne Pizza in den Ofen schieben, die haben hier ne Küche mit vier CeranHerdÖfen.  Oder eins von den großen Flintsteaks auf dem Feuer brutzeln, die Grillstelle ist ja vor der Tür. Und vielleicht dann am Feuer eine Angel auf Grund legen abends auf Aal. Schluck Wein oder Bierchen. Bierchen gibt es hier bei Lidl mit 2,8% für 35 Cent die 0,5l Dose. Das ist wenig %, aber kalt aus dem Kühlschrank ist das für mich als Nichtunbedingtbiertrinker OK, bei Sylvie führte eine halbe Dose zum Schwanken, bei mir eher geeignet als Diuretikum (Abführmittel flüssig). Erwähnenswert auch, dass so ein Fahrrad echt OK ist, um mal schnell zum WC vorzufahren. Man wird halt älter bzw. ist schon weit bis dahin – 300m.

Update 26.05.2020

Nach drei Tagen auf dem Campingplatz für satte 250Kr am Tag sollte es von dort weiter gehen. Wie gesagt, der Spot war sagenhaft, zur Ruhe kommen auch mal ganz gut, auch wenn es sich zum Wochenende mit Schweden ganz gut gefüllt hatte, aber das Grillen an unserem Spot war schon etwas Besonderes. Erst habe ich Holz gesammelt, das in einer Feuerstelle entfacht und brennen lassen, gleichzeitig unseren Tisch und Stühle an die Aussichtsstelle verlegt, dort unseren gefundenen Grill aufgebaut, und die entstandene Naturglut in ihn umgefrachtet. Darauf dann an unserem vorbereiteten Platz gegrillt und das Flintsteak verspeist mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, den Barbecuesoßen und Tomaten.

Tagsüber bin ich mit dem Kayak unterwegs gewesen, leider erfolglos, was das Angeln angeht. Aber man tut eben noch etwas dabei. Oder dann auch mal wieder vom Ufer versucht, Ole war immer ganz motiviert dabei.

Das Wetter war die drei Tage bombig. Am Samstag jedenfalls sollte es schlecht werden, d.h. Regen. Regen ist beim Campen Gift, also entschlossen wir uns weiterzufahren und nicht das teurere Quartier aufrecht zu erhalten. Aber wohin, war jetzt die Frage. Weiter gen Norden noch ein paar Schäreninseln, aber besser als wo wir da waren kanns eigentlich nicht werden, nach Norwegen wie geplant, geht ja nicht, also doch dann die Ersatztour zum Vättern- und Vänernsee durchziehen.

Joo, man kommt vmtl. ja dort nicht wieder hin. Muss ich auch nicht bei Womo-Volltourismus. Allein die Schweden, das reicht schon. Als wir von Mortala…..ach das kommt später.

Also gepackt, dauert 20 Minuten alles einzupacken, also Fahrrad hinten rauf, Kayak zusammenpacken usw… Um neun Uhr an Rezeption bezahlt mit Kreditkarte 750Kr. vorher alles vollgemacht Frischwasser 100%, Abwasser Null, Toilette leer, Strom voll, also sämtliche Akkus geladen, Boombox und Powerbank  und los. Richtung Göta-Kanal und zum Vätternsee. Ab 10 Uhr regnete es den ganzen Tag bis 15 Uhr durch. In Linköping zum Lidl, „Großeinkauf“, also alle Vorräte wieder auf Vordermann gebracht. Dann von da ab ein, zwei, drei, vier Stationen gecheckt, die auf der Strecke lagen, am Göta-Kanal entlang, mal Pause mit Kaffee und Vanillebollen, oder kleiner Spaziergang mit den Jungs, wenn es mal nicht so stark regnete, und es endete in Mortala/Ställplats Göta Kanal Borenshuld Slussur.

Den kennt man von vielen Bildern oder aus Fernsehberichten. Das sind enorm viele Schleusenstufen, bald 35m oder so zu überbrücken, glaube sogar das höchste Gefälle auf der ganzen Strecke. Alles andere war nix auf der Strecke vorher, entweder unsinnig, dann wenn ein Parkplatz auf Wiese am Kanal 100kr kosten soll, und dort ist nicht mal ein WC, oder 300Kr mit Strom ohne Spot. Schon touristisch vermarktet die gesamte Strecke am so berühmten Göta-Kanal, wo sie gerade ein Sportboot hochschubsen können. Kommt wohl am Nord-Ostsee-Kanal auch noch. Gleich bei den verarmten Kommunen in Dithmarschen einführen. Läuft – Stück Wiese und WC 20€. Bitte mit Blick auf Kanal.

In Mortala gibt es einen solchen für 200 Kr., hinter ein einem Kiosk, mit Blick auf Schleusen und Kanal, aber nur 6 Plätze mit Strom, und WC (welches aber defekt war, also die Tür geklemmt hat- bis wir es herausfanden und mit einem Schraubendreher von außen entriegeln konnten – (wir gingen immer mit unserem kleinen Schraubendreher zum WC). Andere haben es nicht geblickt. Der Kiosk hatte zu, am Sonntag, also bezahlen geht dort nicht, sondern wie immer nur mit Swish. Und das können Nichtschweden im seltensten Fall, also Luxusnuller. Schöner, sehr langer Spaziergang zum Geldautomaten, Lidl war sehr aufwendig 400Kr, die Karre ist wieder voll, am Hafen unten am Borensee und dann als es die Sportschau geben sollte um 19 Uhr.

Ein Gewitter eine Stunde lang mit irren Blitzen und Regen, mit anschließendem Hagel, dass alles weiß war und Scheiben zugefroren mit Eisschicht. Muss man auch mal mitgemacht haben im Womo, echt laut, „Fella hat sich ins Höschen gemacht“.

Früh am nächsten Morgen weiter, damit nicht doch noch einer zum Kassieren vorbeikommt, runter zum berühmten Strand in Mortala. Sieht super aus am Morgen um 7 Uhr. Kein Mensch und picobello sauber!!! Ansonsten zugebaut mit Villen und Feriendomizilen der Reichen und im Sommer bestimmt wie an der Copacabana….

Dann weiter nordwärts herum um den Vätternsee, mal einen Zugang finden, damit man die Angel testen kann. Man darf ja an den fünf größten Seen in Schweden ohne Angelkarte angeln. Vmtl. weil man ohnehin ohne Boot kaum etwas fängt. Problem war, es gibt keine Zugänge oder eben nur Schotterprivatwege oder unbefestigte „Risikowege“ ins Ungewisse. Es hatte ja Stunden tags zuvor geregnet und auch heute regnete es immer wieder einmal. Mit einem größeren Womo auf unbefestigten Wegen oder Wiese kann „tödlich“ sein, da kommst nie wieder raus ohne fremde Hilfe, wenn Du Dich einmal festgefahren hast. Das sind keine Allradspezialisten wie in Australien. Und das geht blitzschnell. Hatten bereits zweimal das Vergnügen auf der Tour. Und ich nehme es schon nicht ganz so eng mit den Wegen, einmal durch Waldstück, wo die Äste kaum ein Durchfahren ermöglichten. Wenn Peer dabei gewesen wäre, den hätte ich mit der Axt den Baum hochgeschickt, um den Weg frei zu schlagen.

Wenn wir schon bei den Freunden sind, Horst hat den Rasen gemäht im Neuweg. Es sind gestern nämlich die ersten Ferienhausgäste gekommen. Horst war sich nicht sicher, ob sie evtl. wegen der Coronageschichte im Freien kampieren sollen oder müssen. Kirsten kümmert sich um die Betreuung und Regelung mir den Gästen. Sie hat auch akribisch die Verordnungen studiert, was ja nicht immer ganz einfach ist, seitens der Ämter, Landesregierung, usw. Also Hygiene-/Sicherheits- und Reinigungskonzept und als dieses wichtige Zeugs. Also verfasst und auf Papier gebracht. So etwas kann sie, war ja lange im Krankenhaus Führungskraft in der Organisation in Hamburg. Abgesehen davon schaut sie auch nach dem Haus in Dithmarschen und unseren Salaten und Tomaten. Das wird ja noch ne Überraschung, ob da noch etwas steht. Hatten 2 kleine Gewächshäuser erste Mal im Leben aufgebaut Anfang Mai, Corona lässt grüßen, man hat ja sonst nix zu tun.

Sylvie korrespondiert zwischendurch mit Leuten oder wie mit der Londonerin Ilona, die ja schon ein paar Mal da war im Ferienhaus. Sie besucht ihre Mutter in Tönning. Sie hatte auch überlegt zu kommen Anfang Juni, weil da aufgrund von Absagen noch etwas frei war. Aber nun doch nicht, England hat ja jetzt die 14 Tage Quarantäne eingeführt. Diese hätte uns ja auch bevorgestanden zur Zeit der Abreise hierher, ist aber nun ja vom Tisch für unser Bundesland. Gutes Bundesland und gute FDP. Also allen noch einmal ein Danke von hier aus.

Also wir fuhren und fuhren, keinerlei Plätze den Vätternsee herum, die auch nur irgendwie uns ansprachen, zweimal ans Wasser ran und die Angel raus. Ohne Fisch, aber versucht hab ichs. Wetter auch regnerisch nach wie vor, am Ende kamen wir dann auf dem Platz Baskarp an. Ein wilder Platz aus Campercontact und aus Sylvies Womoforum. Und tatsächlich ein Hammerspot, also ein Strand wie der in Mortala, nur keiner spricht von dem.

Ein kleiner Sportboothafen links, irre viel Platz unter Bäumen, vor einem feinster Sand und kristallklares Wasser, und hinter einem eine Sand-Fabrik. Hier fahren heut montags ein paar LKW‘s, aber das stört kaum. Und es ist nichts hier, keine Toilette, denn die da ist, ist verschlossen. Im Sommer am Kiosk wohl zeitweise auf. Aber jetzt nicht, also völlig autark stehen. Aber der Spot lohnt.

da kommt echtes Australien-Feeling auf

Echt das ist der einzige Platz, den es sich anzufahren lohnt, am ganzen Vättern. Heute bleiben wir, evtl. noch Feuerchen und Pizzatest, dann morgen weiter zum Vänernsee rüber. Ein paar Stopps rausgesucht zum Checken, noch Brot kaufen unterwegs, und dann einem Tipp von Frank nachgehen.

Update 27.05.2020

Joo, so war es. Faszinierend war, daß wir von fetten, dunklen Wolken den ganzen Tag umgeben waren, also ringsherum um den Vättern (See), und über dem See selbst aber komplett blauer Himmel und voller Sonnenschein herrschte. Kurze Hosen waren angesagt. Wir sind noch einen ganzen Tag geblieben, im kristallklaren Wasser sogar Schwimmen, sagen wir Kurz-Reinigung anstattdessen lieber.

Die Hunde waren baden und Ole tatsächlich schwimmen, dann Sandgrube ausgehoben und offenes Feuer gemacht. Später dann die Glut rüber geschaufelt in unseren gefundenen Grill, der ja komplett verschließbar ist, und unsere große Pizza aus Gefrierfach aufs Grillblech gelegt. Und gewartet 20 Minuten. Und schmeckte wie Italiens Holzofenpizza. Zuvor ein Süppchen als Vorspeise, wer konnte schon ahnen, dass es so easy funktioniert.

leider kein Bild von der fertigen Pizza, die war so lecker, da war keine Zeit noch zu knipsen

Beim nächsten Lidl ist Pizza mit auf dem Programm. Ein recht großes Gefrierfach ist schon von Vorteil, wir haben derzeit Chicken Nuggets, Filet zum Grillen, 2x Toastbrot, 1 x 500gr Rindermett, 1 x Spaghettis als Zweitmahlzeit in Tupperdose, Fischstäbchen (die gibt’s heute) und Hühnerfleisch ebenfalls zum Grillen an Board. Wenn wir ohne Strom stehen läuft der Kühlschrank incl. Gefrierfach auf unterster Stufe 1, wenn wir fahren automatisch auf 12 Volt und wenn wir stehen, wie jetzt, auf 220 Strom automatisch. Das ist schon Luxus. Und der Kühlschrank riesig.

Gestern hatten wir dann neuen Platz aufgesucht, denn länger Stehen ging nicht mehr, die Bordtoilette leuchtete bereits rot. Erste Mal. Weiß noch nicht genau, wie das funktioniert, kann ja nicht ein Fühler drin sein, der die Menge der Scheiße misst. Vielleicht unter der Toilette ein Gewichtssensor, es leuchtet ja auch nicht die Toilette selbst, sondern im Bad ein Licht. Na ja, wird sich noch klären. Wir fuhren jedenfalls nur 50 km weiter landeinwärts Richtung Vännern, und wollten einen Platz checken, der als umsonst aber mit Strom und WC angegeben war. Seit wann hat eine Provinz oder Gemeinde etwas zu verschenken? Auch in Schweden? In Sandhem. Kamen gegen 10 Uhr dort an. Platz war da, für ca. 4-6 Womos ausgelegt, in kleinem Ort, an Bahnstrecke gelegen. Es standen 2 Schweden dort. Und tatsächlich, es gibt 2 Stromanschlüsse, die natürlich besetzt waren. Da aber der eine abhaute nach einer Stunde, standen wir halt dort. Packten das Kayak aus, in der Wartezeit schon aufgeblasen, angelfertig und ich war dann den halben Tag später auf dem kleineren See, 1km Durchmesser, unterwegs. Ist nur maximal 6 m tief, Schilfränder, und nicht kristallklar sondern eher schwarz und muffig riechend, wie viele der Seen.

Gefangen habe ich nix, den ganzen See abgefischt. Und 50Kr für eine fiskekart investiert. Das muss man bei quasi allen Seen, eben nur bei den 5 größten nicht. Und auch nur um der Gemeinde etwas zurückzugeben. Denn der Platz ist tatsächlich gratis. Alles !!! Toilette vom Feinsten (mit Wickeltisch- damit grüße ich mal Peer, der ja dann bald keine Zeit hat, mehr Bäume zu erklettern), Frischwasser, Toilettenreinigung (Sylvie hatte enorm Spass), Spielplatz und Badestelle, einfach Klasse.

Die Hunde dürfen nicht offiziell am Strand baden, und die Bahn die tagsüber vorbeifährt 5x, ist auch kein Problem. Und Wetter war auch wieder Klasse. Hatten abends um 21 Uhr noch 22 Grad draußen. Im Womo also mehr.  Trotzdem brachen wir am heutigen Tag auf, rüber zum Vännern (man sagt entweder Vännern oder Vännersee- warum weiß ich nicht, hat irgendwo ein Klugmichel mal geschrieben), wollen ja noch etwas sehen. Direkt den Platz in Hällekis am Vännern, war die Empfehlung von Frank aus Bayern, den wir aus Mana/Norwegen her kennen. Er war da wohl mal. Wie ward Ihr hier? Mit dem Womo? Habt doch nur den Wohnwagen, oder Mietwomo? Jedenfalls eben hergefahren, auf Platz 4 von 4 El-Plätzen (also Strom) raufgefahren, war ca. 12 Uhr, vorher in Skövde bei Lidl versteht sich eingekauft, frisches Brot…(Pizza)… (Pissbier)… und festgestellt, daß der Kaffee echt deutlich billiger ist als bei uns, und auch Knäckebrot. Beides bringen wir mit.

Auf Platz für 150Kr. ist alles vorhanden, man kann Grauwasser ablassen, was zwingend notwendig war. Auch dort leuchtete jetzt 75% nach quasi 4 Tagen wild. Toiletten und Duschen mit Code. Also schreiben wir eine SMS an Hafenbetreiber und erhielten diesen prompt. 2005 lautet er. Entweder sind sie spät dran oder er wurde damals eröffnet. Im Gegenzug werfen wir einen Umschlag mit 150Kr ein. Da ist ein Briefkasten, müssen nur noch Kuvert basteln. Ansonsten wird mit Swish bezahlt, also hätten auch Nuller machen können, wären eben dann nicht ins WC und Dusche reingekommen. Erst einmal checken, bevor wir basteln.

So und nachher gehe ich da angeln, da an der Tankstelle, da wo Frank empfohlen hat. Oder sogar Kayak morgen, das geht hier auch, Bucht ist geschützt, und wir halbieren die Aufenthaltskosten. Mal sehen. So jetzt mal ran an die Bouletten.   

Update 30.05.2020

So, dann wollen wir mal weitererzählen. Runter zum Angeln. Und? Joo, 2 Fische gefangen, den einen auf einen Tiger (gelb) Gummifisch, ein Abbarro (Barsch) von ca. 29cm, den ich wieder laufen ließ. Irgendwie sah er schön aus und dann doch wieder sehr klein zum Essen. Davon hätten wir mindestens 4-6 gebraucht.  Und dann später auf einen 8 cm Wobbler (3m Tiefläufer), einen Hecht, auch in der Größe von ca. 24 cm. Also ein Babyhecht, niedlich und zurück, damit beide auf 1m Größe heranwachsen, insb. der Barsch, dies als Info für die Nichtfischer. Der Hecht war ja fast ausgewachsen. Der Platz als solcher war völlig in Ordnung, vom Spot her zwar nicht der Brüller, aber man hatte alles, sogar einen Laden und Pizzeria im Ort, Hafen zum Schauen und Angeln ging auch.

Interessanter als das Angeln auf Fische ist, was ich so einsammle, vorgestern eine Schwimmerkugel mit Haken dran im Wasser treibend, im Hafen beim Pilken mit Gummifisch eine geflochtene Leine mit SuperBlauGlänzendem 80 gr Pilker dran (neuwertig), der ist super für Norwegen, davor einen Blinker mit Haken (ebenfalls neuwertig) silber glitzernd, und heute beim Angelerkundungsklettern um die Halbinsel rechts herum wieder einen großen 60cm Fender (blau-weiß, neuwertig) in den Klippen. Also was sich im Fahrzeug an verbrauchten Lebensmitteln gewichtstechnisch verringert, wird durch die gefundenen Gegenstände mal locker wieder kompensiert.  Also sprittechnisch kein Vorteil.

Gewichtstechnisch hatten wir den Carado T337 ja auf 3850kg aufgelastet, laufen damit offiziell als LKW (was man ihm aber nicht ansieht so von wegen 80km/h fahren). Als wir losfuhren vollgetankt aber nur mit 30l Wasser hatten wir ca. 3650 kg, also noch gut Luft nach oben. Ein Durchschnittsverbrauch von 8,3-8,5l hier in Schweden, auch das lässt sich jetzt schon sagen. Hier haben wir mindestens 75% Wasser aufgefüllt beim 120l Tank. Man glaubt nicht, wieviel Wasser man braucht, für Kaffee, Hundetrinken, Abwaschen, Kochen, Zähneputzen…. also ohne zu duschen. Geduscht nur einmal zum Testen… Mit 120 l kommen wir maximal 4 Tage hin.

Vorweg noch Genesungsgrüsse an Muttern von hier aus.  OP gut verlaufen, Daumen hoch, aber dann nachts den „Stöpsel“ ziehen und Blut vergießen. Es gibt doch Corona, warum die Mühe machen. Aber ist ja gut gegangen, ansonsten würden die Dich ja nicht am Folgetag entlassen. Hoffen, Du liest auch zwischendurch, wie wir hier leiden müssen. Im Ausland, die einen ja nicht wollen, frühestens ab 15. Juni (Auswärt. Amt), in dem Land, wo die Diktatur die Menschen brutalst sterben lässt, insb. die über 85 Jahre. 90% aller Toten in Schweden älter als 70 Jahre und jeder, der Coronainfiziert ist, wird gezählt, auch wenn er an Herzversagen gestorben ist. Und testen lassen sich hier wohl die wenigsten. Also gestern wieder auf den Tagesthemen „Schweden“ eine Katastrophe, was die da berichten, eine Stimmungsmache ohne Ende. In 1 Jahr wird man sehen, daß sich alle Todesraten angleichen statistisch, nur dass in Schweden die Menschen „normal“ geblieben sind, keine Kinder irgendwelche Schäden genommen haben, die Menschen noch kommunikativ auf Abstand miteinander umgehen und an die Politik glauben, und eine Rentenreform unnötig und einer Wiederwahl von „grün/rot“ in Schweden (da auch ok so) nichts im Wege steht. Hier entscheidet Corona weder über die Wirtschaft, Ethik, finanzielle Zukunft und das Miteinander „nichts wird mehr so sein wie vor Corona“ wird normal sein. Ich kann den Satz nicht mehr hören, mir graut es schon vor dem Zurückkommen nach Deutschland in 10 Tagen. Die Maske, die wir in der Tasche hatten, als wir die Fähre betraten, liegt seit dem im Handschuhfach. Und da liegt sie gut.

Wir merken das hier aber auch. Man sitzt nicht zusammen. Also unsere Kontakte beschränken sich auf Small-Talk. Und die 4 deutschen „Urlauber“, die wir getroffen haben, haben wir nicht einmal gesprochen. Außer den Bayern vom Anfang. Man geht sich echt aus dem Wege, der eine Opi hat sogar extra einen Umweg um uns gemacht. Kam aus Freiburg, das war schon beängstigend. Wir als Deutsche untereinander sind gefährlicher als die alles falsch machenden Schweden. Auch wir haben nicht das Bedürfnis, mit den anderen deutschen Campern zu sprechen. Das ist doch seltsam. Ich kenne das von meinen Reisen anders, da war man manchmal ganz froh, mit dem Landsmann in der Muttersprache zu plaudern. Eigentlich sollten doch die Typen, die sich jetzt als Deutsche hier rumtreiben, ganz fit sein, würde man denken, ansonsten würden sie im Heimatlande verweilen und im Coronafrust schwelgen. Aber man spricht nicht mehr miteinander!?

Zu den Schweden. Ok, da haste die „Risikogruppe“ der Wohnmobilisten, die ja auch viel Zeit haben – übrigens die Gruppe in Deutschland, die keine finanziellen Einbußen hat durch Corona (unglaublich!!) – die hier in Schweden tatsächlich aus Göteborg, Malmö oder Stockholm kommen, dort dem täglichen Hotspot-Leben entfliehen und auf Tour gehen, und dann wie jetzt zum Wochenende die jüngeren arbeitenden, die dann die Plätze extrem auffüllen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wie sich das hier zu Normalzeiten zuträgt. Gefühlt hat jeder 2te Schwede ein Wohnmobil. Muss mal eine Statistik finden, wo die Einwohnerzahl im Verhältnis zu Womobesitzern gebracht wird. Bin fest davon überzeugt, Schweden ist weltweit führend. Und bevor ich schreibe, wo wir sind, noch die Frage an Hans und Gabi als erfahrene Womofahrer „ist das normales Verhalten, Ankommen, Stühle raus und Sitzen“. Unsere Nachbarn hier beidseits, gefühlt aber alle Schweden, hocken nur in den Stühlen in der Sonne und machen sonst nix. Entweder haben die hier so moderne Stühle oder extrem sonnenunterversorgt und damit Mangelerscheinungen oder die Vorschrift „Corona“ = in der Sonne sitzen stundenlang ist Therapie bzw. Prophylaxe (was ja nicht ganz falsch ist, da sich der Virus bei UV-Licht ja nicht solange halten soll). Wie gesagt, die neben uns (nur halbe Risikogruppe), haben gestern geschlagene 8 Std. gesessen, sind dreimal umgezogen in die Sonne gegen Abend, aber nur mit Stühlchen. Keine Markise, kein Boot, keine Angel, keine Hunde, nicht sauber gemacht, die Essen und Trinken nicht einmal, die sitzen nur… Pinkeln gehen die auch nicht, wovon auch).

Also wo sind wir. Wir waren am Vännern. Eben ein See. Ein großer See. Angeln umsonst, also keine fiskekart notwendig. Und gefangen auch. Aber eben ein See. Und das Wochenende steht vor der Tür. Und unsere Erfahrung sagt uns, es werden mehr auf den Plätzen, gerade zum weekend und Feiertag hin. Und Wetter soll bombastisch werden. 17 Std. Sonne heute, kaum Wind. Und das bleibt so. Also was sollen wir machen. Wir entschieden bei 14 Tage Restzeit folgendes „Scheiß auf Seen“. Wir bzw. ich sind Meerestypen. Und daher ins Auto kurz geschaut wie weit. Ok weit. Wohin? Westküste, Schären, nicht zu nahe an Göteborg. Also eingepackt, alles startklar gemacht, Toilette leer, Frischwasser voll … und direkt Richtung Süden Uddevalla. Dort tanken und zum Lidl, Brot, Bierchen, Eier…. besorgen. Unterwegs noch ein- zweimal gestoppt noch am Vännernsee, schöne Strände in der Nähe von Vänersborg im Süden, Kaffee und Kuchen, Spaziergang und weiter.

Fuhren dann bestimmt 150km zumindest gefühlt. Waren noch im Berufsverkehr in Uddevalla unterwegs. Das erste Mal längeres fahren, etwas stressiger als sonst und wir wussten auch nicht ganz genau, wo es hingehen soll. Also welcher Platz. War eher spontan der Aufbruch am Spätvormittag in Hällekis. Auf dem Parkplatz für Wohnmobile (mit Strom) gegenüber von Lidl wollten wir dann doch nicht bleiben.

Von Uddevalla (ist recht groß) nur 20 km südlich in den Schären, kaum vorstellbar, eben noch stressige Stadt mit Berufsverkehr und vollem Lidl, dann ein Spot wie in Norwegen. Also das könnte durchaus Südnorwegen sein.

Platz bezogen in erster Reihe – sogar mit Holzterrasse

Steinige Schären, blaues Meer ringsherum. Also peilten wir einen CP an, der nur 220kr kosten soll. Für CP günstig. Als wir ankamen, keiner da an Rezeption, erst 19-20 Uhr. Also selbst Begehung. Auf der anderer Seite Plätzchen direkt mit Blick aufs Wasser frei, eigentlich ganz viele Plätze frei. Ein paar Dauercamper und wenige Risikogruppen-Womos. Dann gewartet bis der Chef kam. Ganz junger Typ, unter 30. Englisch perfekt, Deutsch auch gut.

Dachte, kann den runterhandeln auf 190kr. Wollte er aber nicht, also egal, Kreditkarte vor Maschine gehalten und bezahlt. 1 Nacht. Und aus 1 Nacht werden sicher 4 Nächte, aber das wussten wir da ja noch nicht. So behält man sich alle Freiheiten, wenn man von Tag zu Tag bezahlt. Mittlerweile am Strom, Markise ausgefahren, Kayak einsatzbereit und schon 3 Stunden damit unterwegs gewesen.

Haben hier teils Wassertiefen von 20-50m. Ein Traum, wenn mal etwas Schnur von der Rolle abläuft. Alles voll mit Wattwürmern, große Miesmuscheln (schade, mit Peer hätten wir sicher welche gegessen), weisse Sternmuscheln (glaub so heißen die), und die ganz fetten stabilen an den Steinen, groß (sehen aus wie Austern), durchsichtige Krabben sieht man im Flachwasser, kleinste Fischschwärme , richtig „Schwärme“!, kleine Barsche in den Algen, Quallen hier und da, Ringe auf dem Wasser, springende Fische = müssen Meerforellen sein), Geschrei von Möwen und tauchende Kormorane, Sand- und Muschelstrände, Ebbe und Flut… also Meer… verstanden warum Meer und nicht mehr See… Sylvie macht die Fotos, die sagen alles aus… Muss jetzt raus, den Stuhl umstellen in die Sonne für die nächsten 2 Std. zum Sitzen, dann wieder umziehen mit dem Stuhl… welch Stress… machen das wie die Schweden oder vielleicht auch nicht…           

Blick aus dem Womo während das Essen brutzelt, gerade ist Ebbe

Update 03.06.2020

So weiter geht’s…Nachdem gefühlt unser „Abschlusscamp“ verlassen wurde, an dem wir noch einen wunderschönen Abend verbracht haben, quasi alleine auf dem Platz, mit Feuerchen, Fleisch auf dem Grill und Musik, was sollte denn auch noch kommen die letzten 9 Tage bzw. Übernachtungen?

Wir hatten die verbleibenden Übernachtungen in einer Liste zusammengefasst, sogar per Datum, und dann einen quasi Rückfahrplan nach Trelleborg erstellt. Am 10. Juni nachts sind wir auf der Fähre, also 9 ÜN bis dahin. Wichtige Stationen, die es anzufahren gilt, sind zum Beispiel Bua, Mellbystrand, Öresundbrücke und Kullen.

Aber zuerst sehr zeitig aufgebrochen, einerseits um etwas zu sparen bei den ÜN-Kosten (oft wird das Kassieren ja vergessen, wie viele wissen), andererseits lagen 128km auf dem Programm zur nächsten Station und das über Göteborg mit Lidl-Einkauf (brauchen Brot und Bier). Abgesehen davon wird es heiß, so wie in Deutschland auch. Da macht das Fahren im Womo auch keinen Spaß. Also schnell morgens los, unterwegs gefrühstückt, Kaffee natürlich noch vorher durch Maschine durchlaufen gelassen, und dann kam Göteborg. Der Lidl lag nur 3 km von der Autobahn E6 weg, doch zur Öffnungszeit 8 Uhr war noch Berufsverkehr. Gefühlt ne halbe Stunde Anfahrt, um Brot zu kaufen, hätten wir uns im Nachhinein schenken können, und unterwegs in einem kleinen ICA, zwar etwas teurer, aber stressfreier einkaufen können. Dagegen haben wir den Corona-Alltag in einem Hotspot in einer Großstadt, immerhin 2t größte Schwedens,  erleben dürfen. So wurden wir wenigstens mal daran erinnert, daß ja so etwas wieder auf uns zu kommt nach Rückkehr ins schöne Heimatland.

Auffällig der Verkehr und Menschenmassen, auch die Risikogruppen dabei, manche mit Masken, viele ohne, manche mit Gummihandschuhen, viele ohne, und eng im Lidl weil voll, morgens um 8 Uhr, da läßt sich das mit dem Mindestabstand kaum aufrecht erhalten. Viel „MultiKulti“ oder anders ausgedrückt viel Migrationshintergrund. Von schlitzigen Augen über sehr dunkel bis zu lautem Basargerede, alles dabei. Von Disziplin und Ordnung wenig zu fühlen, war ausgesprochen unangenehm. Sind auch nur rein, so schnell wie möglich durch zur Kasse und wieder raus. Dann Hände gewaschen im Womo, man hatte richtig das Bedürfnis danach. Also schon auch bei uns tatsächlich Coronaveränderungen. „Nix wird mehr so sein wie vorher“. Und dann so schnell wie möglich raus aus Göteborg.

Unsere Sicherheitslinie waren ca. 40km weit weg von Göteborg. Dazu sollte man wissen, daß Göteborg auch für Kriminalität bekannt ist. Dort gibt es verschieden sprachige Banden und viel Kriminalität bis zu Morden, weit schlimmer als in der größeren Hauptstadt Stockholm. Wenn man mal Berichte liest, dann wurden nahezu alle Aufbrüche, versuchte Aufbrüche an Womos oder sogar Überfälle im Großraum Göteborg erwähnt. Und wegen Corona natürlich.

Also waren wir bei Gluthitze um ca. 10Uhr bereits in Åsa Camping & Havsbad Stora Badviksvägen 10, 43953 Åsa. Den Campingplatz hatte ich anhand seiner exzellenten Bewertungen rausgesucht, liegt an einem Sandstrand mitten in kleiner Stadt und sollte auch halten, was er versprochen hat. Günstig mit 220Kr mit Strom und allem. Sehr sauber, 5 Klasse Sanitär, Küche und alles da, Familienbetrieb. Richtiger Badestrand. Um nicht bei den 30Grad Temperaturen blöd herum zu fahren, das gefällt den Hunden nicht so, Fella liegt lieber im Schatten des Womo und kontrolliert die Gegend, Ole geht lieber ne Runde Schwimmen, stoppten wir halt dort und machten Relaxingtag.

Tage zuvor waren ja mit Kayakfahren, Angelbaden, Spaziergängen, leichtem Sonnenbrand und so drauf gegangen. Und es lag direkt auf dem Wege. War einer der Stopps mit Nacht 1 markiert. Anhand rausgesuchter Stopps in Liste nun durchdatiert, langsamer dürfen wir sein, denn dann kann man zum Ende etwas Streichen. Zu schnell wäre ungünstig, dann wären wir zu früh in Trelleborg und da wollen wir nicht unbedingt eine Nacht verbringen. Da ist nämlich nix. Außer Lidl zum Abschlußeinkauf Kaffee und Knäckebrot. Die Fähre geht um 16 Uhr, also Zeit genug am Abfahrtstag, um dort hinzufahren, auch noch einzukaufen und schwupps auf die Fähre. Ankunft in Travemünde ist dann 0 Uhr, also um 1:30 Uhr sind wir dann zuhause. Und ne Hundekabine haben wir uns geleistet, kostet nur 35€ incl. Hunde, ohne Kabine wären es 30€. Also die 5€ Luxus sind gut angelegt. Hatte ich anfangs schon erwähnt, glaube ich.

Um 9 Uhr vorne an der Rezeption bezahlt, dann  weiter nur 30km nach Bua. Ach ja, ein Päärchen Deutsche, jung aus ST Kennzeichen, gab es auch auf CP. Aber auch hier gings über ein Hallo nicht hinaus, hat sich einfach nicht ergeben. Nach längerer Zeit mal wieder dt. Kennzeichen.

Also auf nach Bua, wieder Empfehlung von Frank. Auch diese ist gut! Als wir ankamen in Bua, einem Örtchen mit Fischerhafen und dortigem Stellplatz, einem Zipfel mit Leuchtturm und unweit ein Kernkraftwerk. Also landschaftlich OK,

ähnelt sehr Norwegen, auf dem freien Platz hinten standen tatsächlich 2 Womos, aber auf dem Platz im Hafen!!! Wir waren baff, über 30 Womos, aufgegliedert wie an einer Kette.

Ja Ok, der Spot an sich isst schon schön, aber der Hafen als solcher auch nicht besser als viele der anderen Hafenplätze, also eher untere Kategorie. Und 180Kr auch kein Schnäppchen, wobei Entsorgung und so extra kostet. Also warum so viele auf einem Haufen. Vielleicht waren alle in Göteborg und hatten die Schnauze voll, oder es gibt Sill (Hering im Hafen abends zu fangen, also hielten wir nicht vorne an den Frontplätzen, sondern fuhren nach hinten an die roten Häuser, da war noch einmal Platz für weiter 30 Stück. Nur keine Sicht und Geräusch einer Fabrik. Erst mal raus und Begehung mit den Hunden. Da kam mir ein Fahrradfahrer entgegen, Einheimischer. Den habe ich angehauen, ob er wüsste, warum da so viel Camper seien. „Könnte ich mir so nicht erklären, nach 4 Wochen Schweden“. Und er antwortete „nee, keine Ahnung, ist immer so hier, und Hering gibt’s nicht. Und Angeln gehen die da vorne beim Leuchtturm, da is aber nix. Er ginge immer gegenüber auf den Vorsprung beim Kernkraftwerk angeln, da gäbe es Makrelen und sogar „yellow tuna“ und zeigte mit dem Finger rüber. Dort würde das Kernkraftwerk mit zwei Rohren kochend heißes Wasser einführen, und das lockt die Fische an. Gelber Thunfisch, wers denn glauben will. Und die würden dann auch alle leuchten, Ok, das war jetzt von mir. Jedenfalls führen wir rüber, nachdem wir Leuchtturm und Umgebung erschlossen hatten. 3 km auf anderer Seite, beim Naturreservat. Man fährt am Kernkraftwerk vorbei, „Vattenfall“ unser Stromanbieter, na dann erst einmal zum kleinen Hafen dort.

Klein, überschaubar, Freizeitboote und ein Kutter und siehe da, Womo Parkplatz als solcher sogar gekennzeichnet. Insgesamt 5 Stück, 2 vorne und 3 an der Seite. Kurzer Check, WC da und sauber und offen, Preis 100 Kr. die 3 und 125 Kr. die 2. Na ja, erst einmal hoch zum Naturreservat-Parkplatz, der taucht übrigens bei Park4night auf, aber unser Stellplatz in Videberg nirgendwo. Weder dort noch woanders!? War auch keiner da, auch als wir dort blieben, waren wir alleine.

Oben beim Naturreservat musste ich einen Weg von knapp 600m über Steinchen machen, um an den besagten Angelspot zu kommen. Wirkt sehr ansprechend, tief genug und sauber zum Anlanden und angeltechnisch zum Stehen. Der gelbe Tuna kann kommen. Aber erst zurück, auf dem Parkplatz hat Sylvie mit den Hunden im Womo gewartet. Denn auf dem Platz war verbotener Weise Lager von Fahrrad-Zelt-Hund aufgeschlagen. Als ich losging war niemand zu sehen, aber als ich wieder eintraf, brannte dort eine Feuerstelle und Riesenhund  und tätowierter bärtiger Oberkörperbekleidungsfrei war geschäftig. Sylvie sagte gleich, sollen wir ihn nicht fragen ob er was braucht. Wegen des Hundes vermutlich. Also rief ich ein hey rüber, fragte wie es mit Englisch aussieht, und Yes.. und Deutsch auch perfekt. Sah zwar etwas wild aus, aber nach 2 Minuten wusste ich, der ist völlig OK. Ein Perser, der mal 4 Jahre in Frankfurt war, wohl auch gearbeitet, evtl. sogar deutscher Hintergrund, denn sein Deutsch war nahezu perfekt. „er sei aus Rom unterwegs, dann über Polen (dort die Menschen grandios, was er alles bekommen hat, unglaublich… haben wir aber erst später erfahren) und eigentlich auf dem Wege zum Nordkap. Aber da geht ja nix, erst ab 20. August, woher er das auch immer wissen konnte, und ob das stimmt, ist ja auch fraglich. Überhaupt wie er denn als Nichteuropäer überhaupt hier her gekommen ist aus Polen oder nach Polen. Vielleicht klärt sich dies ja noch.

Auf die Frage „was brauchst Du“…“ein bisschen Wasser wäre Ok, er kocht sich gerade Wasser ab, der Hund säuft bis zu 4 Liter am Tag bei den Temperaturen“…. Jedenfalls gaben wir Würstchen, Brot, Tomate, Nudeleintopf und Frischwasser sowie 1 eiskaltes Bier ab, nur Hundefutter wollte er nicht. Er hatte noch 15 Kilo da, aus Polen von jemandem verschickt, weil in Schweden geht gar nix. Die würden ihn hier als Nichteuropäer behandeln wie Dreck, verdient auch kaum etwas mit Musik hier, „die gucken ihn mit dem Arsch nicht an“… Realität?!, zumindest für unseren verwegen aussehenden Perser (Weltenbummler oder so etwas und ein echter Jedermanns-Recht-Nutzer). Jedenfalls wird es für ihn nicht leicht sich bis 20. August hier durchzuschlagen.

Wir sind dann runter auf unseren Stellplatz am Hafen. Den, den niemand kennt, nicht einmal Frank?! Frischwasser da, WC mit allem da, Strom einfach angeschlossen am Hafen, reichlich Anschlüsse, und steht auch nicht, dass man es nicht darf, und das Ganze für 125Kr, die man entweder in roten Briefkasten werfen soll oder wieder mit Swish App bezahlen kann. So läuft das auch für Boots-Gastlieger. Aber der Hammer kommt ja erst noch. Direkt vor unser Nase ist so eine Art Kiosk. So mit Langnese-Fähnchen. Also Sylvie rein, evtl. um zu bezahlen, aber niemand ist da. Großer Eiskühlschrank, Kaffeemaschine, Getränke-Kühlschrank mit Fanta/Cola bespickt…  niemand da, nur Preisliste liegt da, man kann mit App Swish oder Kasten mit Geldschlitz steht rum. Sie konnte nicht widerstehen, und das Magnum wurde verzehrt im Gegenzug von ein paar Münzen in diesen Kasten.

Während ich gerade schreibe stehen wir hier noch, Sylvie schläft noch, ich schreibe und beobachte das beginnende Leben im Privathafen. Erst kam um 6 Uhr die Gymnastikgruppe mit 12 Mann und Vorturnerin, dann ein Traktor, um den rechts 20 Meter entfernten Sandstrand durchzukämmen, dann die ersten Angler zu ihren Booten. Die fahren vor auf Makrele, da wo das Wasser warm wird durch Vattenfall. Und Gelb-Tuna stimmt tatsächlich, nur wenn man ihn denn fangen sollte, darf man ich nicht mitnehmen.  Muss wieder zurück. Hat der Fahrradfahrer bestimmt nicht gewusst. „Den kriegste vom Ufer sowieso nicht raus“ so ein junger 20jähriger blonder Austrainierter, der gerade auch wieder mit 2 Kumpels raus ist. Im Hafen selbst ist nix.

Ein Fischer erklärte mir, evtl. ginge „Laksöring“ noch von Land aus, das muss Meerforelle sein. Vmtl. gehe ich nachher mal vor an die Steine, na ja immerhin 600 m „klettern“ bis an die Seite durch das Naturreservat, da wo man darf. Denn in einer davorliegenden kleinen Bucht steht groß angeschlagen „Angeln verboten“. Hab ich gesehen, der Blondie mit dem Boot und seine 2 Kumpels war dort, mit dem Boot versteht sich, die wissen wohl warum. Da kommen die Röhren rein und die Fische strahlen. Und tagsüber ist reger Betrieb, Bootsleute zu ihren Booten, Badegäste, Jugendliche, Vattenfall Mitarbeiter mit Ausweisen, hin und wieder fährt ein Sicherheitsdienst Patrouille, aber auch alle… wirklich alle halten beim „Kiosk“ und holen sich ein Eis. Wir gehören ja auch schon dazu. Ich vermute, daß Vattenfall hier der Hauptsponsor ist auf dem Eiland und vieles von denen quasi bezahlt wird. Wir glauben kaum, dass das konsumierte Eis tatsächlich bezahlt wird. Und warum ist der Platz so voll gegenüber? Ich vermute, dass es „Corona-Flüchtlinge“ aus Göteborg sind. Es ist nicht soweit, typischer Womoparkplatz am Hafen, Stühlchen raus auf Asphalt und sitzen… schwedische Risikogruppenlebensart… das wird die Lösung sein… um noch einmal Coronamässig abzuschweifen… die nächste Krise steht ja an, die Hitzewelle 2020.

Auch hier haben wir die gleiche Risikogruppe, also die Wählerschaft von Frau Merkel, mal sehen, was sie dann abziehen. Die Sonne verdunkeln, das wäre mein Tipp, kann ja nicht so teuer sein. Der Steuerzahler von Morgen wird das schon machen, die Renten sind sicher (zumindest für die Merkelanhängerschaft). Oder alle Geschäfte per Klimaanlagen auf 15 Grad runterkühlen, aber die Umwelt?! CO² nicht gut, bringt den Grünen Stimmen. Jetzt weiss ich es, die Geschäfte öffnen in Zukunft nur von 17:30 – 0:30 Uhr, dann  ist es kühl genug, und die Verkäufer von Lidl und Aldi bekommen dann doppeltes Gehalt als lebensrelevante Berufsgruppe oder so ähnlich hieß das doch. Die Kitas machen auch nur nachts auf dann 2022 nach Corona. Und RTL und Pro7 bekommen einen Zusatz-Fernsehbeitrag als relevante Fernsehunterhaltung tagsüber um 11-17 Uhr, wenn das Leben so dahinsiegt bei den Hitzetemperaturen. Meine ich voll Ernst, habe Aktien von RTL. Zahlen nämlich normalerweise gute Dividende, es sei denn Corona, dann geht ja nicht mehr viel. Die Börse ist zu hoch – auch das macht keinerlei Sinn – … muss mal raus aus Positionen, also jetzt keine Zeit mehr… bis denne  

Update 05.06.2020

So, haben jetzt unseren überraschend gefundenen Spot im kleinen Hafen verlassen und sind weiter auf Rücktour. Zuvor war ich an besagter Stelle zum Angeln vorgefahren. Ja tatsächlich, gefahren. Dafür hält unser in Seelze ersteigertes Fahrrad her, an dem ich auch ein Angelhalterrohr befestigt habe. So kommt da die Angel rein und hinten Messer und Falteimer in Gepäckträgerbox. Und los geht’s. Angelequipment sind in der Brusttasche vom Pullover, also Ersatzkarabiner oder andere Pilker oder Gehänge. Oder wir haben es genutzt, um zu Pinkeln vorzufahren oder um kurz mal Brot vom 3km entfernten Laden zu holen. Auch hier war das so, daß ich zum ICA vor bin nach Bua und Brot und Mett gekauft habe.

Sylvie und die Hunde sind im Lager geblieben und haben das schöne Wetter genossen, Fella fühlt sich sichtlich wohl in der Sonne, muss nicht zwingend immer ne Wiese sein.

Fahrrad jedenfalls oben am Parkplatz Naturzentrum abgestellt und dann noch 1km zu Fuß auf die Nordseite vorlaufen. Und da auch dann Makrelen gefangen. Abends waren da richtig viele. Die Einheimischen sind alle mit ihren Booten raus und haben ordentlich eingesammelt. Scheint also nicht immer so dort zu sein. In Norwegen ist es eher eine Plage in den Monaten Juli und August. Daher haben wir auch nur eine eingefroren. Sind ja nicht sicher, ob der Gefrierschrank, bei der Rückfahrt auf der Fähre die 8 Std. ausgestellt, das überhaupt packt. Also nicht vollmachen mit 30 Stück oder so.

Der neu angeschaffte mitgenommenen Waeco heute Dometic Gefrierschrank, 60l groß und in der Heckgarage stehend, dient zur Zeit als Flaschenlager. Wurde auf dieser Fahrt gar nicht benötigt. Aber dann auf dem nächsten Norwegentrip sicher, und der läuft dann auf 12V, hoffentlich ausreichend.  Konnten wir ja auch nicht testen, so daß nur theoretische Kenntnisse vorliegen. Vattenfall hat noch das Reise-Eis spendiert, ebenfalls im Gefrierschrank liegend.

Es ging weiter laut Tourplan in Richtung Mellbystrand. Dort sollte ein freier Platz mit WC und Müll in einem Naturreservat sein. Im Vorfeld erwähne ich, daß es die längste Tour sein sollte, also vom Fahren her und von enttäuschenden Plätzen her. Geendet hat es im Hafen in Höganäs für 220kr, ein Stellplatz mitten in der Stadt am Hafen. Und ehrlich das war der Beste von der gestrigen gefahrenen Tour.

Daran erkennt man hier deutlich besiedelter und damit immer schwieriger gescheite „Naturplätze“ zu finden. Wir sind jetzt genau gegenüber von Dänemark im Öresunddurchgang. Also gar nicht mehr so weit bis Trelleborg dem Rückfahrtterminal, 120km noch. Und noch 5 Übernachtungen Zeit. Werden jede Stellplatzmöglichkeit, die halbwegs interessant sein könnte, anfahren und hoffen, daß es für 5 Plätze noch reicht. Also dass wir 5 vernünftige Übernachtungsplätze noch finden bei echt gedämpften Erwartungen seit gestern. Das Wetter hat die Stimmung auch nicht gerade aufgehellt.

Als Notlösung also Plan B steht noch ein Campingplatz im Südzipfel zur Disposition, Falsterbo Camping für kostspielige ca.290kr/day, der Rivera von Schweden und 2018 Stellplatzsieger. Dazu heute Regen, viel Regen und Sturmböen. Daher lassen wir es ruhig angehen, hängen bis mittags um 12 Uhr hier rum, schreiben wie jetzt, hören Musik, denn bis 12 Uhr ist ja bezahlt. Und Wlan haben wir auch, ist inclusive. Code steht auf erhaltener Quittung, alles per Automat per Kreditkarte, fünfsprachig beim Hafenbüro. Da siehste wie touristisch perfektioniert „das Janze hier so ist“. Und jetzt kommt ja noch Fährstadt Helsingborg, Malmö… quasi nur noch Stadt…

Zur gestrigen Tour selbst. Anfangs der Skreastrand bei Falkenberg, evtl. der schönste Schwedens, Abfahrt wegen Baustelle gesperrt, durchgefahren. Dann der Mellbysandstrand, einer der bekannten, weil längsten, und man darf auf ihn rauffahren,

dafür aber gepflastert mit Wochenendhäusern und Verbotsschildern „No Camping…“. Nur beim Naturschutzgebiet, also da wo der Parkplatz sein soll, ist es wunderschön, ein Inlet, Dünen und Sand mit Fluss, Australienerinnerungen kamen hoch, nur der Platz selbst existiert nicht mehr.

Kein WC und kein Mülleimer mehr, dafür Riesenverbotsschilder. So etwas kommt für uns nicht in Frage, auch die Plätze am Mellbystrand nicht. Ich übernachte „verbotenerweise“ nicht 15m entfernt von irgendwelchen Ferienhäuschen. So manch Freakcamper macht das sicher, aber dafür sind wir entweder zu alt oder anders lebensverwöhnt. Dieses Level haben wir überschritten. Dann bezahle ich lieber 20€ und finde dafür hier im Hafen noble Badehose und 2 schicke Sauna-Handtücher.

So zerschlug sich ein Platz nach dem anderen, unsinnig schräger Standplatz mit Drecksklo für 200kr., anderer Platz existiert nicht oder war einfach geschlossen, am nächsten knallte frontal der Wind rein, da konnte man nur im Fahrzeug sitzen, und mittags um 12 Uhr setzt Du Dich ja nicht auf einen „Autobahnparkplatz“ zur Übernachtung nieder, nur weil die Toiletten sauber sind und es nichts kostet. Also man kann schon quasi jeden Tag die Übernachtungskosten problemlos in Schweden einsparen, wenn man will oder muss, was bei uns ja nicht der Fall ist. Die Börse hat sich ja erholt trotz so schlechter Nachrichten, insofern sind die Coronaverluste zum Großteil wett gemacht. Ich hoffe der Staat und Euro hält noch 15 Jahre durch, danach interessiert es mich dann wirklich nicht mehr.

Die Dusche nach drei Tagen tat jedenfalls gut und ich beobachtete auch noch 2 Jungs per Fernglas, die verbotenerweise einen Zaun überkletterten und auf einem langen Steg hier im Hafen zum Angeln vorgingen, bei schweren Sturmböen. Und die fingen hier auch Makrelen, schöne große 25-30cm Dinger. Wäre ich 40 Jahre jünger, wäre ich ihnen vmtl. gefolgt. Aber Makrelen zum Räuchern sind ja nicht Hammerbeute. Und wenn es dieses Jahr doch noch nach Norwegen gehen sollte, also 20. August ist ja in der Überlegung seitens Norwegens, „dann mach ich rüber“ und dann gibt es die benötigten 30 Makrelen zum Räuchern in zwei Stunden vom Boot aus.

Also heute um 12 Uhr geht es weiter, also in 2 Stunden, die Erwartungen auf geile Plätze sind realistisch gesehen sehr gedämpft. Lassen wir uns überraschen. Zumindest der Blick auf die Öresundbrücke ist für uns neu. Und in Malmö gibt es 4 Lidl, die wir gar nicht mehr brauchen, sind voll. Und den Kaffee und Knäckebrot gibt es in Trelleborg/Lidl am Abreisetag, ist schon eingeplant. Also was wird noch kommen?! Gestern jedenfalls 200km runtergefahren mit viel Mist an Plätzen, falschen Informationen, oder zu hohen Erwartungen. Nach dem Duschen festgestellt, wie braun wir sind, wo kommt das denn her. Waren wohl im Urlaub.

Ach ja, den Tylösandstrand, kurz vor Halmstad, gabs auch noch, der wurde 2018/19 zum Schönsten von den Schweden gewählt. Irgendein Spa-Hotel vom Roxette Sänger soll da sein mit kleinem Roxette Museum dabei, daher wohl so beliebt. Und der Nationalfeiertag kommt noch auf uns zu morgen am 6.6. Wird alles geflaggt, aber durch Corona dieses Jahr auch dementsprechend ruhiger wohl, und Wetter auch bescheiden morgen. Wird sich wohl nicht zusätzlich negativ auf Platzsuche auswirken. Dann soll‘s besser werden vom Wetter her die letzten drei Tage. Das kleine Törtchen ist im Gefrierer bereitgestellt, Insider wissen warum, gab es bei Lidl in Falkenberg als Schnäppchen, der Beste aller Lidl bislang. War gestern das Highlight der Tour! Wenn wir wieder da sind in Deutschland, mal schauen ob ich bei Lidl Promotion-Vertrag kriege und Ole kann auch die Yoga-Übung wie der Mops von Voltaren und Fella tanzen. Also Lidl zuschlagen.

Update 06.06.2020

Weiter geht’s. Das Wetter ist ja schlecht, erst bedeckt, dann Regen, dann Regen und Wind und nun 6.6. Nationalfeiertag Regen und Sturmböen vom feinsten. Das ganze Mobil wackelt, vielleicht doch noch zusätzliche Stützen?! Hatten eigentlich entschieden, die auf keinen Fall mehr zuzulegen. Aber zu Banalitäten des Campens später. Nachdem wir wieder alles entsorgt hatten, Grauwasser und Toilette, Frischwasser getankt auf 75%, Batterien voll, kurz bei Lidl Brot und Bollen (Berliner mit Pudding und Nussteile länglich, immer 4 für 20Kr=2€) weiter auf Tour.

Da ja nur noch 120km zu absolvieren sind, fahren wir gemütlich später los und auch jeden vorher eruierten Platz an. So könnten wir alle Plätze neu beurteilen und quasi Reisetipps geben. Mache ich vielleicht auch noch bei Schlechtwetter wie heute später. Dann bei Campercontact und park4night. Nur so den neuesten Stand nach Corona-Dramatik. Jedenfalls blieben wir nur 30km weiter auf einem freien Platz, Södra Kustvägen vor Helsingborg, wild als offizieller Ställplats bei Google geführt, stehen. Nicht nur weil es ein Nuller ist, sondern auch gleich vis a vis „Hundarbadplats“, gut zum Rumlatschen, Treppe als Trainingseinheit hoch mit tollem Blick

(oben Stück geradeaus, dann ein Laden) und einwandfreie Toiletten.  Füllte sich dann bis abend mit bis zu 10 Mobilen.

Wochenende, Feiertag, egal wir hatten ja unseren Platz. Man kann von dort aus wunderbar den Öresund beobachten, gegenüber dann Dänemark mit Helsingör, die vorbeifahrenden Container- oder Arbeitsschiffe, sogar 2 Angelböötchen in der Mitte der Fahrlinie, oder die Fährlinie Helsingborg-Helsingör mit Forsea. Da fährt man für 100€ kurze Verbindung (20Min.) rüber nach Dänemark (Seeland) dann über Kopenhagen zu uns in 5-6 Std. Also nicht so weit nach Hause, v.a.D. wenn man bedenkt, daß unsere Fähre in 3 tagen 7 Std braucht, aber günstiger ist. Wenn man öfter als 1 x fährt, reduziert sich der Preis dagegen um 50% bei Anschaffung des Bropasses, so heißt das Ding glaub ich. Die Öresundbrücke kostet quasi dasselbe, bzw. dasselbe Passsystem. Da kommt ja aber noch ne Brücke, die etwas kostet. Also wir hatten das früher recherchiert. Direktfähren mit Angebotstarifen sind deutlich günstiger bei rechtzeitiger Buchung. Man ist halt da an den Tag gebunden.

Einen Nachbarn hatten wir auch, der informierte mich im Smalltalk, dass heute am 5.6. der „studentday“ ist, so etwas wie Abitag bei uns, nur dass die hier verkleidet sind (evtl. Schuluniformen) und mit gelb-blauen (+weißen) Luftballons geschmückten Autos und Eingangstore der Häuser (in denen im Garten Partyzelte) aufgebaut waren. Was die weißen Ballons sollen, ist mir nicht klar. Gelb-Blau=Flagge. Na jedenfalls säumten gegen Abend 2-3mal hupende und aus den Fenstern grölende Jugendliche unsere Womoreihe und das war es auch. Nur die Abba-Hits bis 23 Uhr, die waren auch noch zu hören von oben aus den nahen Villen oberhalb des Platzes. Aufgefallen ist mir, daß die Kids bzw. Jugendlichen recht frei (früher hieß das mal antiautoritäre Erziehung) agieren können, wollen wir es mal so formulieren. Das ist wie in Australien aber auch. Es bedeutet, Geschlechter absolut gleich, auch gleich laut und immer laut egal welchen Alters. Wenn die Eltern dabei sind, sind die eben auch laut, ob beim Angeln oder Boggia spielen.

Bei den Jugendlichen auch, wie drüben die Mädelgruppen bei Schwimmen, dann beim Sitout im Hafen oder beim Grillen. Gegröle, Gelache, oder das Moped auf Anschlag, das ist eben so. Auf der anderen Seite ist es ungewohnt, denn sie sind laut aber keinesfalls aggressiv. Das liegt vermutlich daran, daß sie nicht so leicht an Alkohol rankommen, der fehlt bei fast all beobachteten Veranstaltungen. Bei Lidl wird auch nur das Pissbier verkauft mit 2%. Der andere Stoff? keine Ahnung … haben wir nie gesehen wo.

In Australien gab es ja extra die bottleshops aber hier in Schweden? Für uns aber trotzdem ungewohnt, weil laute Jugendliche in Deutschland, heißt in der Regel Aggression und damit Trouble. Muss man sich erst drangewöhnen genauso wie an die Tangaslips der Mädels, die haben wohl nur die hier. Egal wie knackig oder fett der Hintern der Mädels war, da war nur das Riemchen in der Rille. Wegschauen ging gar nicht, die wurden einem quasi ins Fenster gehalten, beim Aufpumpen vom Standup Surfbrett, im Eisladen oder beim Umziehen auf dem Steg. Nicht nachts um 12 Uhr, mittags um 12. Für den ein oder anderen bestimmt ein weiteres Argument Schweden zu bereisen.

Von unserem wilden Platz, also heute am Nationalfeiertag brachen wir in der Früh auf, es ist nur am Regnen und Sturm. Da war die Entscheidung klar, heute ein bezahlter Platz mit Strom, Duschen, Fernsehen (Fussball) und so. Also trotzdem die beiden auf dem Wege liegenden Plätze gecheckt, wären OK gewesen, doch wir entschieden uns für Lundakrahamnen Hamn in Landskrona, wieder riesige Stadt. Sind bestimmt 25 der 48 Plätze belegt.

Hinter den Booten kann man die Womo-Front erkennen

Die Schweden wissen warum. Egal, hier am Hafen sehr viele schön gelegene Plätze, super Sanitär-Anlagen, alles modern mit Bezahlcomputer (deutsch auswählen, antippen was man will, 200kr. alles, und Kreditkarte rein, Nr. angeben, und Ok, das war es… ist nicht Swish!)…sogar Lokal vorne gibt es für nen Drink. Haben aber noch reichlich im Auto, also überflüssig. Früh Duschen, viel Essen und Kaffee, Schreiben wie jetzt, Börse (etliche Positionen aufgelöst, ein paar neu aufgesetzt), auch gut zum Rumlaufen für die Hunde hier.

Unsere Direkt-Nachbarn, Schweden natürlich, haben echt ihre Stühle und Tischchen rausgeholt und sich an die Gutwetterseite niedergesetzt, so wie immer. Echt Hardcore, denn draußen haben wir 80ziger Sturmböen und Regenergüsse. Ohnehin aufgefallen auf dem Wege hierher, das Wetter war ja den ganzen Tag so. Auf dem Golfplatz wurde gespielt, da waren echt reichlich Leute, am Strand waren bestimmt 10 Kitesurfer (ok bei Sturm kann ja sein, daß das geil ist) aber Golfen. Leider keinen Tennisplatz gesehen unterwegs, das hätte ich zumindest 100% beurteilen können.

Ach ja, da war noch um 8 Uhr heute Morgen die ca. 30 jährige Frau, als Sylvie mit Fella in voller Regenmontur schnell zum Pipi raus ist, die ihr im Bademantel entgegen kam. Sylvie war so baff, dass sie sie verfolg hat, und beobachtete wie die bei Sturmwellen ins Wasser zum Baden ging bei 15 Grad Wassertemperatur, identisch zu draußen. Jetzt ganz vergessen zu fragen, welch Schlüpper die anhatte. Also die stammen hier von den Wikingern ab, das ist sicher, hardcore dem Wetter trotzend, grölend schon von Kindes an, nur die Bärte haben sie nach Arabien verkauft und das Met nach Österreich (glaub da wird das meiste Bier getrunken). Muss ich auch mal recherchieren.

Zurück zu wichtigen Camper-Banalitäten. Wir brauchen einen neuen Tisch, einen den man schnell rausholt, aufklappt und ebenso schnell einklappt und verstaut. Und neue größere also zumindest höhere Stützen zum Drauffahren. Haben zwar so gelbe Schlappen, aber zum Beispiel bei dem freien Platz vorgestern waren die einfach nicht hoch genug, um das Gefälle auszugleichen. Gerade die modernen ASR-Kühlschränke finden das viel besser, und auch das Fett, wenn es in der Mitte der Pfanne schwimmen kann. Ein paar Sachen zu viel dabei, aber das Resümee ziehen wir am Ende der Tour. Genauso wie der Tourenübernachtungsplan, aber den könnte ich auch jetzt mal offenlegen.  Oder andere Kostenpositionen. 

Travemünde – Trelleborg Mo. 4. Mai 2020 03:00 Uhr – 11:45 Uhr
Tom Sawyer mit Rückfahr-Rabatt / 2x Erwachsene ab 18 Jahren / 1x Wohnmobil bis 7m jeweils mit Hundekabine – Meerblick (nicht zwingend erforderlich)  
Preis = 225€ komplett mit TT–Line Hin- und Rückfahrt (10.06.)

Übernachtungsübersicht

Update 09.06.2020

So, dann will ich mal zum Abschlussbericht ausholen. Der Übernachtungsplan ist jetzt ebenfalls abgeschlossen. Mit unter 400€ für 37 Nächte ist das ein ganz akzeptabler Schnitt für unsere Altersgruppe. Die Käufe bei Lidl sind vom Gesamtwert nahezu identisch. Wenn man dann die Fährkosten von um die 200€ dazu nimmt, sind wir mit einem glatten 1000er raus. Das ist tragbar. Rein aufzubringender Wert an aktuellem Reisekapital.

Aber wie gings denn eigentlich weiter. Wir standen auf dem Hafenplatz in Lundakrahamnen, wie gesagt, für das Geld ein Top-Platz für uns. Nachdem wir Duschen, Abwasch und so weiter erledigt hatten, zogen wir auf einen Platz weiter hinten um. Dort ist es zwar weiter zu den Duschen nach vorne, man steht aber quasi ohne Gesellschaft und WC ist auch da hinten. Dort sind viele Kitesurfer nebenan. Nett zum Zuschauen.

Man hat obendrein ein kleines Stück Sandstrand und Ole und Fella konnten Baden gehen. Und eine Mole geht dahinten raus, also vor dem eigentlichen Hafengebiet, wo die Boote stehen. Vorne vor dem Hafentor, das nachts verschlossen wird, man hat aber einen Code, um rauszukommen, ziert ein großes Schild „Angeln verboten“. Doch gegen Nachmittag beobachtete ich Einheimische, die mit dem Auto hinten auf den Parkplatz vorfuhren und Angeln gingen. Also Fernglas raus und ach, die fangen tatsächlich dort. Und was. Hornhechte. Also Angel raus und vor. Und auch ich fing nach dem 20sten Wurf mit einem Blinker einen davon. So ca. 60cm lang. Ganz schöne Klopper dabei. Ich meine die Bremse läuft nicht, aber die machen schon Alarm, um drinzubleiben.

Wir entschieden, auch den kommenden Tag, den GB-Tag dort zu blieben, und ich meine eingefrorenen Heringsköder von Karlshamn für weitere Angelversuche zu verheizen. Dazu wechselte ich beim Blinker auf Einzelhaken und mit Sbirolino vom Forellenangeln mit Flour-Carbonschnur und Karpfenhaken vorne dran mit Heringsfetzen, sollten am 7.6 weitere 8 oder 9 dazukommen. Wir haben alle gesäubert und eingefroren. Werden die zuhause zum Räuchern nehmen. Durch die Heringsfetzen, die sonst keiner hatte, wurde ich als Oberangler doch von dem einen oder anderen beobachtet und später befragt. Na ja, fürs erste Mal Hornhechtfischen war das auch gar nicht so schlecht, wobei ich bestimmt 20 Bisse verpasst habe oder den Fisch verloren habe mit der langen spitzen Zahnreihe. Die Dänen nehmen irgendeine Seide also gar keinen Haken oder zusätzlich, die hatte ich aber nun auch nicht. Habe ich gelesen.

Dann sah ich, wie Sylvie gegenüber am Lager mit einer Frau quatschte. Dies waren, Nicole und Oliver, aus Koblenz mit einem Mietwomo so nen Globebus. Jedenfalls haben wir dann an dem GB-Abend, das war aber nicht der Grund sondern rein zufällig, gemeinsam die etwas angefangene Whiskey flasche und das süße Zeugs eine Pulle Killepitsch getötet. Als gebürtige Düsseldorferin war Nicole das Zeug nicht fremd. Wir wollten ja nicht Fusel vom Urlaub mit nach Hause nehmen. Und zuvor kam es einfach nicht zu der Gelegenheit durch Corona, man hält ja Abstand, mal mit jemandem vernünftig zusammen zu sitzen. Und mit den beiden war das kein Problem. Viele Ansichten stimmten überein und auch wenn ich der alte Sack war in der Runde.

Interessant die Parallelen, daß Oliver beruflich für Audi Events in der ganzen Welt betreut, also rumfliegt, und bei mir war das ja ähnlich über die vielen Sportevents weltweit. Also es gab genug zu erzählen und Corona natürlich auch. Und die Info, daß Niedersachsen die Quarantäne wieder einführt, lag auch schon auf dem Abendtisch. Daß jetzt HH und Schleswig-Holstein diesen Unsinn auch machen, betrifft uns direkt, aber mal sehen, was wir daraus machen. Zum TÜV Termin müssen wir am 24. und da wäre die Frist ja zu Ende.  Alles andere wird sich zeigen. Vom Arbeiten her ist es ja kein Problem.

Das Killen der Pullen oder soll ich sagen die Sauferei oder einfach es war ein gemütlicher gelungener Abend bis ca. 1 Uhr hatte den Nachteil, daß man am Folgetag nen dicken Kopp hatte. Das hat angedauert über fast 24 Std. Die zweite Sache war, daß am frühen Morgen, als wir beim Frühstück saßen, der Hafenmeister vorbeikam, und meinte „er hätte unser Kennzeichen nicht auf seinem Ausdruck/Liste“. Das konnte auch gut sein, denn wir hatten nur den ersten Tag bezahlt, den roten Ausdruck vorne an die Scheibe geklemmt, und den zweiten Tag… na ja wir sind ja nicht dazu gekommen, erst Angeln dann Party…  Ich sagte noch aus dem Fahrzeug vom Frühstückstisch, „Jo das könnte sein, wir müssten den heute noch bezahlen“, doch da war er schon vorne rum um unser Fahrzeug und entschuldigte sich dann gestenreich. „Sorry, wir hätten ja bezahlt…“. Mein englisch hat er wohl nicht verstanden, aber gut so. Man soll ja die angebotene Gastfreundschaft in vielen Ländern annehmen, ansonsten sind die dort massiv beleidigt, und das geht nun gar nicht. Das führte aber dazu, daß wir beschlossen weiterzufahren und den einen Nuller mitzunehmen.

Vielleicht wichtig noch die Geschichte unserer Koblenzer, denen man 3 Tage zuvor in Göteborg am helllichten Tag das Fahrzeug auf einem COOP Parkplatz aufgestochen hat. Unter dem Fahrerschloss ein aufgebogenes Loch, das gab es schon vor 20 Jahren. Dass so etwas heute noch funktioniert, unglaublich. Und man hat wichtige Sachen entwendet wie iPad, Drohne mit komplettem Zubehör, Jacken usw… was ich auch bemerkenswert finde, ist die Erzählung, daß man anhand des iPads die Position orten kann. Also sie wissen, wo sich das iPad (und vielleicht auch das andere gestohlene Zeugs und mehr?) befindet, also in einem Wohnhaus in Göteborg. Aber laut Polizei Göteborg dürfen sie dort nicht rein, weil dort mehrere Menschen wohnen, und man nicht genau sagen kann, wer evtl. etwas gestohlen hat. Also da komm ich mit meinem Rechtsverständnis nicht mehr mit. Die Polizei müsste doch so etwas von dankbar sein,  den Aufenthalt eindeutig gestohlener Waren zu kennen, und dann dort nachschauen. Man könnte eventuell einen ganzen Ring ausheben, also nicht nur eine Straftat aufklären. Also manchmal spinnen die Schweden auch. Also die wissen, wo das Zeug liegt, und keiner macht etwas. Na ja, wir wussten schon, warum wir den Hotspot Göteborg extra 30km umfahren haben, und den Vorteil , zwei aufpassende Genossen, auf den Fahrerplätzen sitzend, zu haben… da traut sich doch ein Großteil der Ganoven nicht ran, die mit Migrationshintergrund wechseln ja oft schon die Straßenseite, wenn wir mit ihnen entgegenkommen. 

Jedenfalls verabschiedeten wir uns von den Koblenzern und fuhren weiter. Da war dann Vikhög, ein freier Platz unterwegs. Der war nur schmuddelig, das war gar nix. Dann kam Hafen Malmö, und irgendwie hatten wir beide keinen Bock auf Hafen und auf Großstadt. Also weiter. Unten im Süden, linke Ecke Schwedens auf der Karte, ist Falsterbo. Das soll die Riviera Schwedens sein. Na ja, vom Tourismus her stimmt das auch, von den Preisen evtl. auch, ein Stellplatz am Hafen auf einem Parkplatz für 300kr, schon eine Frechheit, also wenn schon dann in Resort Campingplatz für 290Kr bis 11. Juni (der war ja noch nicht, danach dann 350 oder mehr). Der Platz selbst Ok, aber der 40km lange Sandstrand mit Wäldchen und Dünen ist nett, aber im Wasser hast Du schwarze Algenteppiche, stinkend, und auch am Strand liegen. Da willst Du nicht ins Wasser geschweige rumlaufen. Also da riecht es in der Innenstadt in Rom aber besser, so von wegen Riviera. Morgens dann wieder los, aber wohin. Geht ja nur noch Richtung Trelleborg, aber da ist nicht wirklich was Gutes. Also einen freien Platz wollen wir nicht zum Schluss am letzten Tag, abgesehen davon ist DFB-Pokal, also Strom, und Duschen und Aufräumen und anständig Kochen… dann zum Campingplatz Trelleborg Strand, auch wie das Resort vorher eine Kette? denn auch 290Kr. aber nix Resort, an der Strasse gelegen, nix Dolles, an der Straße Baulärm, am Wasser unten Baulärm (der Steg wurde repariert) und am Wasser „schwarze stinkende Algen“. Nee, das geht ja gar nicht, dann stell ich mich lieber auf nen Parkplatz, kostet nix und der Müll stinkt auch nicht so. Aber da war noch so nen kleiner CP ein paar Kilometer weiter, den musste man aber erst einmal finden. Kein Schild an der Straße, nix. Irgendwann fährste eine Sackgasse rein, und siehe da, ein kleiner Platz, sauber, 250Kr., alles da, Strand nicht perfekt sauber aber ruhig und immer wieder Stellen, wo es reingeht.

Und es stinkt nicht. Und eine Badebrücke ist auch da. Und Hunde, zumindest keine Verbotsschilder. Also großen Spaziergang und siehe da, da ist noch ein kleiner Hafen. Ca. 1,5km hinter dem Trelleborg Strand Camping und 1 km vor unserem kleinen Platz hier. Gislovs Hamn. Da kann man auch stehen, und für 170Kr am Bezahlautomat haste auch Duschen, WC und Stromsäule sogar auch auf Parkplatz. Da stand auch so ein Concorde-Schiff, also so ein 300000 Womo, gut bei uns auf den Campingplatz wäre er eh nicht reingekommen. Zu groß für die Zugangsstraßen. Und wo wir da draußen sitzen beim Kaffee und ich schreibe, kommt eine Facebook Nachricht von Nicole aus Koblenz. Die haben denselben Abfahrtstermin am 10. Juni Trelleborg mit TT-Line, nur morgens 10Uhr nach Rostock, wir ja erst 16:30 Uhr nach Travemünde/Lübeck. „wir checken heute den CP Nybostrand, steht bei park4night, und wir antworteten „Joo, ist nett und klein, und noch etwas frei“… Sie sind mittlerweile auch angekommen. Nur heute sicher kein Killepitsch, evtl. Strandspaziergang oder Baden. Und dann morgen Rückfahrt. Und dann Quarantäne, mal sehen wie wir das Händeln.