Norwegen-Trip 2023 – 5. Juni – 12. Juli

Einleitung

Am Montag den 5. Juni nehmen wir tagsüber noch die neuen Feriengäste vom Ferienhaus in Empfang und starten dann gegen Nachmittag gen Osten gemütlich auf der Landstrasse nach Travemünde. Von dort aus geht unsere Fähre mit Finnlines, übrigens unsere erste Fahrt mit diesem Betreiber, um 22 Uhr rüber nach Schweden nach Malmö, geplante Ankunft 7:15 Uhr. Dann geht’s an der Westküste entlang zum ersten Übernachtungsstop nach Bua, das uns bereits aus unserer Schwedenfahrt bekannt ist. Erwähnenswert, daß wir sowohl Abendbuffet und Frühstück (zwar zu ungewohnt früher Stunde, also Wecker stellen) gebucht haben, aber in unserem Alter darf es ja nun mal etwas luxuriöser sein. Auch auf die Kabine als 4er-Hunde-Appartement sind wir gespannt. Alle haben also ein Bett für sich. Wir berichten dann von unterwegs alle paar Tage, wie es Zeit, Lust und der Fischfang so zulässt. Jedenfalls ist es vorerst so geplant, daß wir uns in Schweden 400 km nordwärts hocharbeiten mit Stops alle 100-200km (rückengerechte Belastung), da der mich vor 8 Monaten niedergestreckte Bandscheibenvorfall, genauer 3 an der Zahl, mit Lähmungserscheinungen im Bein und Fuss, nicht nur mental leider noch nicht völlig verheilt ist. Nichts desto trotz ist Schlauchboot und Motor und Angelequipment verladen und einsatzbereit. Wir wollen es nur etwas ruhiger angehen lassen, da wir einerseits nicht die ganz grossen Mengen an Fischfilet benötigen, andererseits meinen Rücken nicht überlasten wollen. Es wird sich zeigen, ob das überhaupt möglich ist. Ich muss ja die Angel raushauen, das ist ja wie ne Sucht. Wer es selbst kennt, weiss wovon ich schreibe.

Warum weniger Fisch?! Dieses Jahr sollen die Wintermonate wiederum nicht in Deutschland verbracht werden, sondern in Andalusien. Das bedeutet, wir benötigen 3 Monate Fisch weniger, den schleppen wir schließlich nicht mit in den Süden. Was über wäre, würden wir dann ohnehin nur verschenken, und Juni 2024 geht’s ja dann erneut wieder hoch zum Angeln. Manch einen freut es dann, den leckersten Fisch konsumieren zu können, und ich kann denen nur zusagen , daß auch die große Gefahr besteht, daß ich mich trotz geplanter Zurückhaltung nicht daran halten kann.

Endlich geht’s los: Ole kann es kaum erwarten

Fähre und Schweden

Die Rüberfahrt nach Travemünde gegen 15 Uhr verlief reibungslos, leider den Stopp bei einer Tankstelle verpasst, um voll zu tanken. In Deutschland ist der Diesel doch deutlich günstiger als in Schweden oder Norwegen, wobei bei letzterem es sogar günstiger ist als in Schweden. Da wir natürlich voll von zuhause gestartet sind, handelt es sich also nur um wenige Euro „Verlust“. Bei Ableger am Terminalhaus geparkt, das kannten wir schon von 2020 dem Schwedentrip, denn dort geht auch die TT-Line ab. Finnlines unter Grimaldi war für uns das erste Mal. Zeitlich passte das gut, Hundekabine groß und einwandfrei, Nachtfahrt, Abwicklung und Personal freundlich, mitgebuchtes Essen auch gut, und das Besondere, man kann sich für 5€ ne Stromdose dazu buchen für den Gefrierschrank. Haben wir auch für die Rückfahrt, denn da sollte der Fisch gekühlt bzw. tiefgefroren bleiben.

Ankunft Malmö pünktlich, keine Kontrolle, und dann ab auf die Autobahn Richtung Göteborg. In Malmö sollte man bekanntlich auf sein Mobil Acht geben, die werden da ständig aufgebrochen sowie in Göteborg. Also sofort los und zwar erster Stopp in Bua bzw. eigtl. gegenüber unser Geheimplatz im kleinen Hafen für 150Kr mit allem  nur ohne Dusche. Und mit Eis. Tatsächlich war einer der beiden Plätze frei, Nachbarin war eine ältere Schwedin mit genauso altem Womo, alleine und perfektes Englisch. Es war sehr nett und ruhig.

Gegenüber war vollbepackt mit Schweden in Zweierreihen und sicher deutlich teuer und ungemütlicher. Bei Schweden scheins sehr beliebt. Dann gings weiter 80km Autobahn, dann ab auf Landstrasse gen Norden. Angepeilt war der Grenzübergang Charlottenberg von wo wir dann durch Norwegen direkt in Elverum auf die E3 kommen sollten. Die E6 ist voll mit LKWs, Blitzern und total Kacke zu fahren, und kennen wir ja schon zur Genüge. Die E3 ist einfach idyllisch und obendrein sogar billiger von der Maut.

Unterwegs holten wir Freunde Sille und Jens ein, die andere Fähre nach Göteborg genommen haben, deutlich stressiger und vor uns waren. Dann fuhren wir gemeinsam bis zur Grenze mit einem Lidl-Stopp kurz vorher, Superpreise durch hohes Konkurrenzgeschäft – erinnert an Toendern in Dänemark. Direkt an der Grenze konnte man entsorgen, es gab Picknicktische, ausgeschriebene Womoplätze und Übernachtung verlief problemlos. Man kann dort auch ein Monument zu Fuß anschauen zwecks Schweden-Norwegen von 1914. Des Weiteren sieht man, wie sich eine Schranke unmittelbar neben dem Stellplatz schließt, das wiederum zur Folge hat, daß alle Fahrzeuge zwecks Kontrolle rausgezogen werden auf der Fahrstrecke 200m weiter.  Morgens aufgewacht, gut gefrühstückt, und unsere beiden Freunde waren weg. Sylvie sagte, sind aufgewacht, gesehen Schranke bei uns ist hoch, und sofort durchgestartet. Jens hatte Angst um sein Bier, wäre wohl bissl zu viel für ne Kontrolle. Wir sind dann auch los, gewaschen und gefrühstückt, Schranke war noch hoch. Hätten selbst natürlich auch zu viel vermutlich. Nur kein Bier, aber Wein.

Auf nach Norwegen

Dann gings immer geradeaus nach Elverum auf die E3, die Freunde mittlerweile überholt, denn die mussten ja noch Frühstücken. Treffpunkt war dann der Elch auf der E3. Kannten wir schon vom letzten Jahr, und Jens war nun ganz entspannt nach geglücktem Grenzübergang.

War aber auch bissl meine Schuld, denn hatten meinen Geburtstag tags zuvor auf dem Grenzübernachtungsplatz gesittet angetrunken, so daß man morgens noch bei 0 Promille fahren kann, die ja in den nordischen Ländern gelten. Bei ausgelassener Stimmung und beim Verfolgen der Schranke „bei uns Schranke runter, Autos auf Straße raus“, obwohl wir schon auf norwegischer Seite standen. Da blieb es nicht aus, ein paar Witzchen über Zollkontrolle, „Nix mehr mit Angeln dann und so weiter“. Die Schranke ging mehrfach runter, saßen da ab 15 – 21 Uhr draußen. Einziges Manko, fliegende Beißer, die Spuren sah man erst am Folgetag. Gemerkt hatte vorher niemand etwas. Lag wohl an den 3l Wein.

Man kann gut übernachten auf vielen schattigen Parkplätzen mit WC, völlig ruhig, weitläufig und kaum einer da. Doch wir waren gut in der Zeit, also weiter gen Fjord, weiter dahin, wo man noch zum Angelauswurf kommt. Es ging ein paar Kilometer auf der E6 zurück, in Oppdal noch einmal getankt, wirklich billig ist was anderes 21,15kr, so etwas um 1,90€. Bootskanister für alle Fälle gefüllt und über einen „Pass“ ohne Blitzer entlang eines Lachsflusses eigentlich vorwiegend abwärts bis runter nach Sunndalsöra an das Ende des Tingvollfjorden. Verblüffend, weil man nie gemerkt hatte, wann es zu einem Aufstieg gekommen wäre. Anders bei der Rückfahrt, wobei wir da die alte Route von Andalsnes nach Dombas nehmen werden, die Strecke aus früheren Tagen nach Mana.

Ein Campground auf der Strecke unmittelbar am Lachsfluß, den wir checken wollten, wo auch Lachsangler sein sollen, war gar nicht oder noch nicht offen.  Am Ende sehr flach daher uninteressant, für einen auf Google recherchierten wilden Übernachtungsplatz verpassten wir die Ausfahrt, dann kam schon der erste potenzielle noch unbekannte Stellplatz eines alten Ehepaares auf der Strecke, was uns aus den vorher getroffenen Recherchen interessant erschien, evtl. also für ein paar Tage. Er liegt auch direkt am Fjord, hat ca. 6 Plätze, ein WC-Häuschen, Strom und Bootsrampe. Ich habe ja mein Schlauchboot und Trailer dabei. Sonst sehr uneben und Wiese, nicht wirklich befahrbar. Boote hat er keine. Ein Womo war da, ein Tscheche und dessen Bekannte in einem oben liegenden Ferienhaus, was auch dazu gehörte. Standard unterste Schiene aber ausreichend für unsere Angelaktivitäten. Als wir den Besitzer dann befragten, Frau und Chefin nicht da, „wieviel kosten“ wenn eine Woche und ob Boot mietbar wäre, kam als Antwort „pro Partie 38€ die Nacht und Boot hat er keins . Das ist echte Abzocke, steht sogar auf den Preisschildern, wer geht denn zu solchen Gaunern. Für nen Stück Wiese am Fjord, einer Steckdose und Haus zum Kacken. Zum Pilken viel zu flach, wenn dann Makrele. Auf den Lofoten nehmen sie schon 25€ nur für nen Parkplatz, wie kann man da nur hinfahren. Gut vor 20 Jahren war ich auch mal da, und da war es schon ne Tourikacke und völlig überbewertet.

Wir fuhren 5 km weiter, sahen unten einen kleinen Hafen und fuhren den kurz an. Stand groß „No Camping“, waren aber kaputt vom Fahren, also fragten wir junge Leute, die an einem Boot arbeiteten, ob was geht. Es hieß, die Eigentümer wohnen in dem Haus direkt oberhalb, junge Leute. Also hoch dahin, doch da kam schon junge Frau mit Kindern entgegen. Kurz gefragt, und natürlich kein Problem, können eine Nacht bleiben, wenn wir dann unseren Müll aber bitte mitnähmen. Sehr freundlich und nett, daraufhin spendete Sille eine Flasche Wein und wir Knoppers und Gummibären für die Kinder. Wollte sie gar nicht nehmen, war alles sehr herzlich. Man muss halt freundlich fragen und sich vernünftig verhalten, dann wäre die „No Camping“ Schildergalerie nicht an jeder Ecke. Mich wundert eigentlich, daß Sie nur gesagt hat, „den Müll bitte mitnehmen“ und nicht auch „und bitte nicht in den Vorgarten sch…. und das vollgeschissene Papier verteilen“.

Anderntags gings weiter zu einem uns bekannten Platz vom Vorjahr, der Church. Da hatte ich beim Pilken von der dazugehörigen Pilkstelle so dicke Brummer rausgeholt wie nie zuvor in  meinem Leben, so daß ich gar nicht mehr mit dem Boot raus bin. Das war nur 50 km weiter. Angefahren und kein Mensch da, 2 Steckdosen gleich von uns belegt, Wasserschlauch bis zum Womo, WC und Heisswasser, Privatclubhafen mit verschlossenem Eingang (Code), 2 Bootsrampen und absolut ruhig. Die wollen da auch 21€, aber die sind dafür berechtigt, wenn sie es etwas professioneller aufziehen würden.

Tagsüber tauchen mal ein zwei Badebesucher auf,  kleiner Sandstrand bei Flut, oder eben ein Bootsbesitzer. Und ein paar Ukrainerpäärchen, die sind aber neu, wohnen wohl in einem der 12 Häuschen oben im Örtchen, versuchten sich im Angeln, absolute Anfänger. Nur gequatscht haben die in einer Tour untereinander, Englisch oder Deutsch Nein, Russisch ja, ist schon pervers der Krieg. 

Das Boot wurde aufgeblasen, Trailer aufgebaut, ist aber durch die Größe und den 6PS nur für mich gedacht. Zu zweit wird es eng und ungemütlich und ähnelt einem Panzer im Wasser. Sille war zweimal mit raus, einen Köhler und ein Knurrhahn war das Ergebnis. Ansonsten wurde gepilkt. Nur war der Fisch nicht so da wie das Jahr zuvor, aber es gab Dorsch und Pollak und kleine Köhler. Sowie einen Heilbutt gleich am ersten Tag, den natürlich ich an der Angel hatte und der dann gemeinsam am Folgetag verspeist wurde.

Einfach köstlich. Großer Heilbutt vom Ufer auf Pilker kommt auch nicht oft vor. Mit dem Boot fing ich genug, große Köhler, Dorsche und Pollak und einen Rotbarsch.

Beim Schleppen nur kleinere Meerforellen um 20-30cm, gingen alle wieder zurück, dafür auch einen 80cm Hornhecht. Den hatte ich schon im Boot, doch der sprang tatsächlich wieder in die Freiheit zurück. Eigentlich auch nicht der Zielfisch, da wir den auch in Dänemark fangen können. Das Wetter jeden Tag Sonne pur, bis 22 Grad, abends dann merklich kühler. Etwas nervig der daraus resultierende Nordwind, der sich beim Erhitzen der Berge als auflandiger Wind aufbaut. Wir hatten so Wind mit 2 (4). Von den Wellen her kein Problem, aber durch die Drift gerade beim Schlauchboot ist das Angeln unschön und es müsste ständig zurückgefahren werden. Also blieben mir die Morgenstunden ab 5 – 11 Uhr. Das reichte aber für genug Fisch auf den Tisch und 18 Kilo in der Gefriertruhe nach 12 Tagen. Und das bei Zurückhaltung. Uns bleiben ja noch drei Wochen, also viel Zurückhaltung ist angesagt. Daher viel Schleppen auf Meerforelle.

Sille und Jens sind heute nach einer Woche rüber nach Roedven, wir werden in einer Woche folgen. Wir brauchen ja auch den Fischschein, um den Fisch ausführen zu dürfen. Unschlagbar ist hier die Ruhe,

daß wir die Norweger vorort kennenlernen insbesondere vom Club und daß ich mein Boot mittlerweile im Hafen liegen habe, also Code bekannt, und so bequem ein- und aussteigen kann und das offiziell. Der Handtrailer hat ohnehin ein Loch im Reifen seit dem zweiten Tag hier. Muss also kurz bevor das Boot rauskommt, aufgepumpt werden, dann geht es für 10 Minuten. Das wird dann kommende Woche der Fall sein, wenn wir es wieder rausholen. Und wem mein Rückenproblem vom Oktober 2022 bekannt ist, wird verstehen, wie gut so eine Anlegestelle ist. Überraschenderweise hält der Rücken trotz Belastung wie in alten Zeiten. Die Feinmotorik im linken Fuß noch nicht perfekt, aber besser so als gar nicht mehr. Bissl mehr Zurückhaltung und Schonpausen lege ich schon ein. So 15 Köhler rausschrubben wie letztes Jahr in 5 Stunden entfällt in Zukunft.

Ansonsten Natur pur, Nonnengänse brüten direkt vor unserer Nase,

schreiende Möwen (brüten wohl auch hier), die den Seeadler attackieren, der täglich auftaucht, Rotlangnase oder Läufer = Austernfischer – Päärchen mit seinen 2 Küken, können ganz schön Lärm machen, wenn man ihnen zu nahe kommt, ein Otter in schwarz, der in den Steinen am Ufer sein zuhause hat und Fella zur Weißglut bringt. Angelurlaub ohne Leute eben und Hunde sind oft ohne Leine, das ist hier überhaupt kein Problem.

Ob zum Pilken oder zur Piprunde – super, wenn man einfach ohne Leine loskann

Update 30.06.2023

Wir blieben alleine dort, das Boot lag im Hafen verschlossen durch Codeeingangstür, und genossen die Ruhe. Mittlerweile springe ich wie in alten Zeiten auf dem Boot rum oder gehe mit Ole los zum Pilken, nix mehr von wegen Zurückhaltung oder Schonung.

Der Rücken hält durch. Die anderen  Leutchen vom Bootsclub hielten an, kurzer Schnack auf Englisch, man kennt sich eben. Ein paar Ukrainer, die wohl im Ort ein Quartier erhalten hatten, kamen oft rum zum Pilken. Es waren zwar Anfänger, doch sie steigerten sich zusehends bei ihren Angelerfolgen. Und wenn nicht, schenkte ich ihnen einfach 2 fette Köhler (im Gegenzug gab es am nächsten Tag ein Stück Erdbeertorte), denn wir wollten unser Kontingent von 36 Kilo nicht zu früh ausreizen, sonst sind wir am nächsten Platz und ich kann wieder nur noch für andere fangen.

Also so halten wir uns beim Einfrieren der Portionen zurück, achten auf Vielfalt, also der verschiedenen Arten und Sylvie dokumentiert genauestens Gewicht, Anzahl und Art der Päckchen. Gefangen habe ich nach wie vor exzellent. Das Highlight war dann der Lachs/Meerforelle der beim Schleppen an den Meerforellenblinker blau ran sprang und brav in den Kescher kam von 73cm. Er ergab zwei Filethälften von 800gr feinstes rotes Fleisch mit Haut.   

Einmal war dann doch ein Nachbar da für einen Abend. Ehemaliger WDR-Bildingeneur mit Frau, und absoluter Angelneuling. Er versuchte sich beim Pilken eifrig, doch kam mit seiner eher ungeeigneten Ausrüstung auf 15m Weite. Das reicht nicht einmal dort an der guten Pilkstelle. Die Schnur passte nicht zur Rolle, Rute war OK. Also lange Rede kurzes Ende, ich verkaufte ihm neue kleine Rolle mit geflochtener Schnur für 30€, schenkte ihm meine Billiggriechenlandrute 8€ damals als Ersatz und noch ein, zwei Pilker. Nun konnte er loslegen und trainieren. Wir blieben mit ihnen über Whatsapp in Kontakt und er informierte uns über erste Erfolge wie Makrele und Pollak. Nur mit dem Filetieren, was ich ihm auch gezeigt habe, klappt es noch nicht ganz so gut.

Ansonsten genossen wir die Ruhe, bis dann auf einmal ein Norweger-Paar auftauchte im Mercedes und uns ansprach, ob „wir nicht ihr Haus kaufen wollen“ 1km entfernt. Wir waren baff. Das Thema war früher mal angesagt, sogar letztes Jahr vor dem Bandscheibenvorfall wieder mal ein Thema, jetzt aber eigentlich abgeschlossen also „macht keinen Sinn“. Wir verblieben so, daß ich es mir vom Boot aus erst einmal anschauen würde, und dann melden wir uns eventuell. Als ich dann am nächsten Tag draussen war  mit dem Boot, erreichte mich ein Funkspruch von Sylvie, „sie hätte gerade mit einem Deutschen gesprochen, der zufällig da war… er will auch sein Haus verkaufen“!? Jetzt wurde es etwas suspekt. Denn wir hatten eigentlich nicht signalisiert, daß wir an einem Haus interessiert sind und richtig vorbereitet mit den Infos vom letzten Jahr betreff Abwicklung… waren wir auch nicht. Ich hatte lediglich bei dem alten Angelclubchef mal nach einem Haus gefragt, das ich vom Wasser gesehen habe, was meiner Meinung scheins unbewohnt ist. War es aber nicht, es war das Haus vom Pastor der Kirche, wo wir ja hier standen.

Aber bei einem Deutschen, der hier 20 Jahre sein Haus hatte, konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, es anzuschauen und Infos zu ergattern. Denn das Sprachproblem war ja in diesem Fall ausgeschlossen. Er holte mich am Folgetag nachmittags ab zur Besichtigung und zum Kaffeetrinken. Seine Frau wartete schon mit Kaffee.  Es war drei Kilometer weg, lag an einem steileren Hang, zwar alleine stehend, aber man konnte nicht einmal direkt vor der Haustür parken. Er war offen und zeigte alle seine Umbaumaßnahmen. Preislich lag er höher als die Norweger mit seinem Haus bei 2 Millionen NOK, doch das ist dafür nicht angemessen. Aber interessant war es trotzdem und nett. Das Haus der Norweger war bedeutend interessanter vom preislichen und auch größer, aber auch etwas zu weit vom Wasser weg mit steilem Zugang und vor allen Dingen viel zu groß.

Und schon war man wieder heiß auf ein Haus, doch es macht eigentlich keinen wirklichen Sinn mehr. Wir sind zu alt, evtl. nicht mehr fit genug und dann immer denselben Ort oder tatsächlich dann auswandern und Sprache….Häuser haben wir ja eigtl. genug.

Was ist noch zu erwähnen, der jüngere neue Bootsclubchef namens Kristian, will Flasche Cognac haben, hat die letzten 2 Tage nicht berechnet, für den Bootsliegeplatz auch nix bezahlt, der Exchef hatte ein Boot mit Trailer zu verkaufen, günstig für 10000kr, aber zu groß, der alte gehgeschwächte Farmer Inge, der zum Kaffee und Pilken kam, die Küken von den Gänsen und den Austernfischern sind geschlüpft und von den Schuppendächern gesprungen und rumgewatschelt und ab ins Wasser.

Der ansässige Seeadler, der von all anderen Vögeln attackiert wurde, wenn er auftauchte. Na ja, bleibt ein toller Platz an dem sich alle wohlfühlen….

und eben auch nicht überfischt wie in Roedven, Romsdalfjorden, wohin wir dann am Mittwoch aufbrachen. Der immer noch supergünstige Platz, wo wir alle kennen, und den Restfisch fangen werden. Hauptaugenmerk liegt dann darauf, den ersten Seehecht zu fangen, das ist dies Jahr der Zielfisch, den es zu erlegen gibt.

Alles verstaut gings los, die Strecke kannten wir schon, eingekauft unterwegs in Eidsvag, dann in CP Mittet gestoppt, und uns vom Österreicher volllabern lassen, der ihn mitbetreut und dort lebt auch seit 20 Jahren. Ist ein echter „Laberkopp“ und der Platz auch zu teuer, für das was er bietet. Hat schon die Manapreise.

Eingekehrt in Roedven, provisorisch Platz bezogen und nach sechs Stunden Warten, waren dann die Holländer weg und wir haben uns wieder auf unseren alten Platz vom letzten Jahr gestellt.

Und alle anderen Bekannten standen quasi auch da, wo sie immer stehen. Heute den 30. Juni sind weniger Leute als vor einer Woche, es regnet jetzt heftig, aber auch erst das zweite Mal in den vier Wochen. Boot hatte ich liegen am Steg für ein paar Tage, für den Trailer ein Ersatzrad in Andalsnes besorgt, aber so entfällt das ewige Rein und Raus.

Gefangen beim Schleppen Makrelen, Dorsch und Pollak,  auch 90ziger Köhler vom Schlauchboot.

Ansonsten alle mit Makrelen beliefert, die man braucht zum Seehechtangeln oder Leng. Mit den Leihbooten von René und Jens und Sille gings dann in die tiefen Bereiche bei 140m.

Und gleich beim ersten Anlauf mit René fing ich einen größeren Seehecht und großen Leng, er leider nix, aber ist eben so. Das Angeln ist speziell, man braucht vernünftig angepasstes Equipment, sonst geht nix. Das habe ich eigentlich nicht sondern eher Er, aber ich eben das Glück.

Ein weiteres Mal mit Jens und Sille, die zuvor ihr Glück versucht hatten, aber nur mit schönen Lengs und kleinerem Lumb heimkehrten, gab es dann fette Beute. Jens mit bestem Equipment fing gleich fünf  Kracher Seehechte, die ergaben 16 Kilo Filet und Essen für uns alle am kommenden Tag.

Vorweg genommen, der schmeckt super der Seehecht. An der Angel nicht der Burner wie ein großer Pollak, aber Schwerstarbeit aus der Tiefe von 140m. Sille muss noch ihren ersten Seehecht fangen, heute letzter Versuch, ansonsten hat sie sich eher auf Leng und Dornhai eingeschossen, die man ab diesem Jahr sogar wieder mitnehmen darf. Nur die waren zu klein.

Hoffentlich hörts bald auf zu regnen, denn ich will noch die letzten fehlenden 4 Kilo mit Seehecht auffüllen. Schlauchboot schon draußen zum Putzen, morgen soll Sonne sein, dann wird alles getrocknet und eingepackt. Sonntag solls auf die Rückfahrt gehen, uns bleibt rund eine Woche noch, die verbringen wir in Schweden. Voll genug mit Fisch, hier reichts.

Ole wartet auch schon darauf, dass es weitergeht – genug Sonnenuntergänge beobachtet und unser Nachbarn „Avon“ lässt ihn auch schon völlig kalt

Roedven ist nett und günstig, aber eine Woche reicht auch, die kleinen Beissviecher haben echt genervt, und es ist „überfischt“ von zuviel Besuchern hier insb. die „Fischfabriken“ aus den Häusern und überall im Romsdal.

Update 06.07.2023

Nachdem Sille und Jens vollgepackt mit Fisch gen Schweden zu ihrem Bekannten los sind, René und Kerstin zurück gen Südosten zur Arbeit aufbrachen, haben wir beschlossen einfach eine Woche Mana Camping ranzuhängen, um in Erinnerungen zu schwelgen bzw. mal zu schauen, wie und was da so abgeht. Er kostet zwar schlapp das Doppelte und ist ebenfalls im „überfischten“ Romsdal, doch wir wollten mal sehen, was sich alles zum Positiven oder zum Negativen geändert hat. Wir haben einen der mittlerweile durchnummerierten parzellierten Plätze gegenüber des Bootsliegeplatzes eingenommen, die Ecke am Wäldchen kennen wir schon von 2018. Die Schlauchboot-Flotte hat sich allerdings vermehrt.

Positiv, daß Boss Odd einiges investiert und erneuert hat. Es gibt nun sogar ein Beachvolleyballfeld, gespielt hat aber keiner von den fettbäuchigen Anglern. Wäre sicher ein Spektakel gewesen. Hätte ja gerne ne Runde gegen die Platzhirsche Walter, dem Österreicher oder „Hildebrandt“ gespielt und diese nach Strich und Faden vorgeführt. Viele der Altbekannten sind immer noch da, die Lagerbildung hat sich in meinen Augen noch verstärkt und es fühlt sich an, als ob keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Ein Beispiel ist die Anekdote von unserem alten bekannten „Derrick“, der nun auch unten den Anglern ist,

daß ein Päärchen vorbei kam am Filetierplatz, wo wieder Berge an Fisch rumlag und fragte, ob sie ein Filet bekämen und es auch bezahlen würden. Die Antwort der Truppe lautete, „gehen sie doch mal hoch zu Odd dem Campchef und fragen sie, wo sie Fisch kaufen können“. Also bei mir hätte jeder der Nichtfischer einen befickten Köhler oder so geschenkt bekommen.

Halte ich auch hier so, als eine „Chinatruppe“ aus 4 Anglern mit Mädel auftauchten, ein Leihboot für 100€ und raus zum Angeln. Kamen wieder und hatten nix. Über Funk wusste Sylvie, daß ich zwei Köhler Bolzen um 80cm an Bord hatte, und wir eigtl. keine Verwendung dafür haben. Also fragte sie, ob sie die wollen. Sie wollten. Als ich reinkam übergab ich sie ihnen. Fotos wie üblich. Dann musste ich sie aber filetieren, davon hatten sie auch keine Ahnung. Später kam das Mädel rum, übergab Sylvie eine Wassermelone und chinesische Leckereien, „getrocknete Erbsen“ und Weißdornsnacks.

Jedenfalls stellte sich raus, es waren junge Studenten aus Uppsala in Schweden, die nun ihr Angelglück testen wollten, hatten sich ein Haus gemietet und ein Leihboot. Angeln hatten alle und Boot fahren konnte einer auch gut, nur vom Rest hatten sie irgendwie keine Ahnung. Jedenfalls bei der zweiten Ausfahrt mit 3 Pilkern von mir (geschenkt) und entsprechender Angeleinweisung kamen sie abends mit 14 Kloppern wieder rein, freudestrahlend. Auch diesmal habe ich geholfen beim Filetieren, sonst hätten sie noch um drei Uhr morgens da rumgestanden und rumgequakt. Mittlerweile machen sie alles alleine, einer filetiert ganz gut „Mikelike“, aber heute hatten sie nur zwei.

Jedenfalls hätte die hier keiner mit dem Arsch angeschaut, ich bin da anders und es ist mir SchnurzPiepegal, ob kommende Saison Mana und der Romsdal mit Chinesen überschüttet wird. Ich ziehe die anderen vorher besuchten Plätze allemal vor, da die Atmosphäre nix mehr für mich ist, das habe ich natürlich nicht verraten. Nett war es schon, Kommunikation in Englisch, Studenten der Biochemie und Management Uppsala und London Universität, also die Zukunft Chinas von morgen. Und Sylvie hat‘s geschmeckt.

Und vor Abreise brachten die Jungs als Dankeschön für die Angelerfolge ein „Gift“ in Form einer hochentwickelten, 2 kg schweren Taschenlampe mit integrierter Powerbank (made in China versteht sich). Im Gegenzug übergab ich dann noch ein Paket Dorsch und Pollak, damit sie noch was anderes haben außer Seelachs, und die Visitenkarte für die Deutsch-Chinesische Kooperation in Zukunft.

So zum Angeln vor Ort, leergefischt wie überall im Roms, außer Bolzen-Köhler und ausgesprochen viel Lachs bzw. Meerforelle, wobei jeder hier am Schleppen ist und sich mit allem die Kisten vollmacht. Der altbekannte Kollege, Namen verrate ich jetzt mal nicht, nimmt vermutlich auch fast 80 Kilo Fisch mit verbotenerweise, anders ist es nicht zu erklären, dass er rund um die Uhr unterwegs ist mit dem Boot, ob es stürmt, schneit oder regnet und das schon seit 7 Wochen?! Und er fängt immer. Egal was, Hauptsache er fängt etwas und friert es ein, oder gibt es schon Angelsuchtkranke?!.

Auf der anderen Seite, wenn man das Gehabe, Gezicke oder den Zoff von manchen Genossen hier so beobachtet, kann man auch nachvollziehen, dass man lieber 10 Stunden auf dem Wasser verbringt und seinem Hobby nachgeht, als hier im Lager den „Hähnen“ über den Weg läuft. Auf dem Wasser hat man einfach seine Ruhe.

Das Treiben am Filetiertisch ist schon „imposant“. Die sollten die Kontrollen mal verschärfen und Einreiseverbote erlassen, dann wäre das Manacamp kommendes Jahr nur noch halbvoll und wieder erträglich. Vielleicht sollten die Kopfgelder aussetzen für V-Leute, die die Schmuggler hochgehen lassen, ich wäre sofort dabei – gratis!

Ich selbst konnte nicht wie geplant auf Seehecht gehen, weil auf unserer Fjordseite keiner ist, und drüben, da wo sie sind, war es mir zu weit bzw. zu riskant mit dem kleinen Motor. Beim Schleppen ein paar Makrelen, auf Grund nen Leng zum Räuchern, und fette Seelachse. Dafür brauche ich keinen Sprit, direkt vorne in der Bucht, immer mindestens drei, dann  hab ich gestoppt, Einen zum Essen für uns, Einen für die Hunde,

Einen zum Verschenken. Warum manche da stundenlang rumkutschen und doch nur zwei kleine anschleppen, bleibt mir ein Rätsel. Und nach Ankommen der erste Gang ist zur Tankstelle und 20 Liter Sprit kaufen, und der kostet auch hier Geld. Sinnfrei!?

Vielleicht fange ich noch ein paar Makrelen für unser Sommerräuchern, sonst nix mehr angeltechnisch vor, alles absolviert.

Resümee, größeres Boot sinnvoll, Solar aufs Dach beim Womo, Fahrrad eher unsinnig, weggelassener Grill eher interessant, evtl. Vorzelt und Omnia aber Seitenmarkise war regentechnisch nützlich.

Wetter war hier mehr Regen als Sonne, hatten wir aber so laut Wettervorhersage erwartet.

Nett war es trotzdem, schön für die Hunde zum Laufen, Sylvie konnte sich Vanille-Bollen beim Laden holen, bissl Rumangeln für mich, Spektakel beobachten, und vermutlich besser als in Schweden nichtfischend zehn Tage zu verbringen.

Planmäßig werden wir Sonntag aufbrechen und drei Tage für Rückfahrt bis Malmö einkalkuliert dann die Fähre nach Travemünde nehmen und ab nach Hause. Ach ja, unsere 36 Kilo Filet haben wir dabei plus Lachs, das reicht dicke fürs Jahr und um ein paar Bekannte zu erfreuen.

Das war es dann wohl in diesem Jahr.

Übersicht Übernachtungen und Essen

06. JunRavioliBua Schweden
07. JunKalt Brot und  WienerleGrenze Norway Schweden
08. JunLinseneintopfLTorvikbugt privat (gefragt)
09. JunWürstchen + KartoffelpüreeHafen Church Öre
10. JunHeilbutt gegrillt+Pfanne Kartoffeln HollandaiseHafen Church Öre
11. JunKöhler, Reise süs-sauerHafen Church Öre
12. JunSpagetti Bolognese MettHafen Church Öre
13. JunPollak NudelsalatHafen Church Öre
14. JunWiener Schnitzel NudelsalatHafen Church Öre
15. JunFischspagetti Mix Rotbarsch, Pollak, KöhlerHafen Church Öre
16. JunKöhler mit Kartoffeln und Hollandaise + MaisHafen Church Öre
17. JunTortellini mit Zwiebeln, Schinken usw.Hafen Church Öre
18. JunWürtschen mit Püree Hafen Church Öre
19. JunDorschnuggets mit Reis süßsauerHafen Church Öre
20. JunKöhlerschwänze mit KartoffelsalatHafen Church Öre
21. JunGockel mit Kartoffelsalat von SilleRoedven CP 
22. JunKöhler Fischspagetti – Erbsen Roedven CP 
23. JunRavioli mit RestnudelnRoedven CP 
24. JunGockel mit griech. Salat Brot + gr. SalatRoedven CP 
25. JunPollak mit Kartoffeln + Mais + HolldaiseRoedven CP 
26. JunKöhler Fischspagetti – Erbsen Möhren, gr. SalatRoedven CP 
27. JunSpeckwürstchen mit Püree, Erbsen-Möhren-MaisRoedven CP 
28. JunSpagetti Bolognese ausgefrorene SoßeRoedven CP 
29. JunSeehecht gebraten und gegrillt mit KartoffelnRoedven CP 
30. JunGulasch von SilleRoedven CP 
01. JulPan. Schnitzel mit PüreeRoedven CP 
02. JulTortelliniMana Camping Mandalen
03. JulSeelachs Nuggets mit Reis süßsauerMana Camping Mandalen
04. JulSchweinenacken dunkle Soße, NudelnMana Camping Mandalen
05. JulKartoffeln, Hollandaise, FischMana Camping Mandalen
06. JulGeschnetzeltes Huhn Reis, dunkle Soße PilzeMana Camping Mandalen
07. JulRindermett Burger oder rote SpaghettiMana Camping Mandalen
08. JulFisch SpaghettiMana Camping Mandalen
09. JulEier / Bohnen / Hühnerzeugs mit RestnudelnStoa Camping 
10. Julkalt BrötchenMellerud Hafen
11. JulReis mit Hühnergeschnetzeltem, Pilze usw.Landskrona Hafen

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