2010 Start – Südaustralien

1. Etappe – Adelaide

Jetzt wollen wir mal die erste genauere Berichterstattung abliefern. Flug von L.A. nach Adelaide war unproblemantisch, NZ-Air guter Gastgeber mit gutem Essen, excellentem Service und gutem Unterhaltungsprogramm. Lufthansa sollte sich anstrengen und sollte dankbar für einen solch Kooperationpartner sein. Trotz alledem war die Tour sehr anstrengend, denn den ganzen Tag von 9 bis 21 Uhr Abflugszeit im Hotel in L.A., dann 1 Stunde Verspätung, plus 12 Std. nach Auckland plus 2 Stunden Aufenthalt dort plus 5 Std. Flug nach Adelaide, dann Ankunft in Adelaide bei angenehmem sommerlichem Wetter um 10 Uhr morgens.

Bevor es jedoch ins Bett ging abends um 9 Uhr, zuvor noch Mietwagen abgewickelt, einen Autohändler aufgesucht, eingekauft bei Coles und zum Apartment raus nach Brighton vergingen nochmals 10 Stunden. Macht also zusammen 11+1+12+2+5+11=43 Std. quasi auf den Beinen. Großartiges Schlafen geht bei meiner Länge ja so gut wie nicht im Flieger, egal bei welcher Linie. Sylvie war auch kaputt, aber so nimmt man ab, und das baut dann wieder auf. Und vor allem hat alles perfekt geklappt, Gepäck angekommen, jetzt noch durch die in L.A. gekauften Kayakträger ergänzt, vom Autovermieter abgeholt und Billigkarre (und das ist sie wirklich, aber fährt) erhalten sowie einen Autohändler aufgesucht, mit dem er kooperiert. Zu dem dann auch gleich hin, machte uns Angebot – wieder ein Pajero.

Linksverkehr kein Problem, als ob ich gar nicht weg gewesen wäre. Dann kurz beim Supermarkt rein und Basiseinkäufe erledigt, schließlich haben wir ja ein Apartment, dann noch zu Telstra-shop und Prepaidhandy-card und wireless-Stick gekauft und dann geradewegs zum Apartment, und tatsächlich der Schlüssel lag wie verabredet im Briefkasten. Alles verladen und ausgepackt, dann noch ne Pizza in den Ofen geschoben, und um & abends kam der Vermieter vorbei und holte sich seine Kohle ab. Apartment perfekt, liegt am Meer sehr zentral und hat alles, was man braucht. Um die Ecke auch gleich eine Library mit umsonst Internet-Wireless Zugang. Dann tot umgefallen, aber um 4 Uhr nachts war ich fit und am Computer, dann auch gleich per wireless-stick den newsbanner aktualisiert.

Brighton Beach

Am folgenden Tag also wie bereits angesprochen früh gestartet um 4 Uhr, denn länger schlafen konnte ich nicht mehr. Wir hatten ein Date mit dem Autohändler für späten Nachmittag ausgemacht zwecks Probefahrt und so mit dem Pajero BJ 98 / 170000ks / für guten Preis, weiß mit bullbar, tow bar, sidesteps, und all dem Zeug bei 3.5i-6 Zyl. Motor manuell. Das war laut meinen vierwöchigen Recherchen im Vorfeld ein sehr gutes Angebot. Mir persönlich ging da ein bisschen zu schnell und wieder ein Pajero, obwohl der komplett anders ausssieht. Ist ein ganz anderes Modell und viel neuer, nur der Name ist gleich. Jedenfalls beschlossen wir, gleich morgens eine Rundtour zu machen und die ausgearbeiteten Händler abzufahren, um andere Autos anzuschauen. Das ging dann von einem zum anderen, smalltalk hier und Information da, ohne Pause bis abends um 6 Uhr. 2-3 Autos wären potentiell auch in Frage gekommen, darunter ein Triton mit canopy um 10000$, ein Explorer für 9000$, ein Challenger für 12000$. Übrigens für die, die den Wechselkurs nicht kennen, rechnen einfach die Hälfte und dann 10 % dazu, schon seid ihr in Euro.

Maßstab war folgende Vorgabe: nicht älter als 15 Jahre also mind. 1995 Baujahr, nicht mehr als 200.000ks und mehr als 3000$, was sich automatisch daraus ergibt. Damit ist ein Händler vom Gesetz verpflichtet, die statuatory warranty zu geben; d.h. eine Basisgarantie für die ersten 5000ks oder 3 Monate für alle wichtigen Teile. So richtige Schnäppchen waren bei allen Autos aber nicht dabei. Mit etlichen Visitenkarten ausgestattet, den Laptop über die Schulter gehängt und einem Stadtplanbuch (ohne das geht es gar nicht) auf Sylvies Schoss ging es auch raus zu einem unserer angeschriebenen (und nett geantworteten) Camper-Trailer Companys. Gebrauchten 1999er für 3300$ auf dem Hof, ein brand new für schlappe 5700$. Dies wurde auch getestet, Auf- und Abbau in Minutenschnelle. Haben das ja noch nie gemacht, die gibts ja in Deutschland quasi gar nicht. Gute Sache und das wollen wir machen, das steht nun fest. Ein Anruf genügt und die machen uns einen fertig. Keine Anzahlung nötig, Wort reicht aus. Wir hatten ja noch einen anderen, vielleicht geht da ja etwas für 5000$. Und wie es der Zufall so will, sind wir bei einem Autohändler, der zwar kein passendes Auto hatte, dafür aber Rückenprobleme nach einem schweren Unfall vor 6 Monaten und sich auch vor einem Jahr ein trailer-tent, so nennt man es auch, gekauft hat. Geheimtip, und das ist es auch.

Damit es auch so bleibt, lassen wir es dabei. Jedenfalls haben wir einen gekauft und können ihn Montag abend frisch lackiert abholen. Der Verkäufer hatte auch noch einen 8 Zyl. Landrover Discovery zu verkaufen, ursprünglich für 5000$, der uns doch erhebliche Kopfschmerzen bereitete. An sich kein schlechtes Angebot, der Preis war aber durch ungünstige Konstellation auf 6500$ gestiegen. Und wenn etwas beim Landrover kaputt gehen sollte, soll man sich dumm und dämlich zahlen.

Daher kauften wir letztlich abends doch den Pajero – vmtl. am Freitag frisch geserviced abholbereit –

Ob das die richtige Entscheidung ist, weiß man beim Autokauf nie. Zweifel bleiben aber. Jetzt geht es darum, die Ausrüstung einzusammeln, also vom BBQ-Grill bis zur Gabel, Abwaschkiste bis zum Gaskocher. Campingtisch, echt geiles Teil, gestern schon für 34$ mitgenommen. Weiterhin alles klären, Bank, Versicherung, Anmeldung, Nationalparks, Informationscenter, Bekannte aufsuchen, Kaykahändler und alle Einkäufe. Es gibt also noch reichlich viel zu tun, bevor ich die erste Angel auswerfen kann. Vor der Tür hier bei uns tun sie das auf der Jetty oder in Booten. Die Urlaubsathmosphäre ist also schon gegeben. Känguruh gab es aber noch nicht, weder auf der Speisekarte noch in Natura, dafür aber strahlend blauer Himmel, tagsüber 30 Grad, nachts allerdings noch recht frisch.

Erst in das Marion Shopppingcenter (größtes shoppingcenter Adelaides) ein paar Minuten mit dem Auto, dort quasi alles vertreten, was namhaft ist in Australien wie Target, BIGW, Kmart, Mitre10, Bunnings, 1$-shops, JB-HI-FI, Woolie und Coles, und viele, viele Boutiquen. Dort kriegst du alles, aber halt immer nur neu. Ein paar Dinge wie Pfanne und CD/MP3-Player (mit USB-Anschluß) wurden sofort mitgenommen. Zu gutes Angebot, anderes wurde auf Papier von Sylvie notiert, um Vergleichspreise zur Hand zu haben. Einen Super-Bademantel, den sie zwar nicht unbedingt braucht, aber für 10$=6€, gab es für Sylvie. Haben jetzt durch den Hänger erheblich viel mehr Platz, brauchen auch die Sitze nicht herauszunehmen, können demnach problemlos 2 Personen mitnehmen, falls doch jemand uns besuchen kommen will.

Dann weiter zu sog. OP-shops, die gebrauchte Sachen verhökern, mal aus sozialem Interesse mal kommerziell ausgelegt. Da finden sich immer Schnäppchen, weil vieles muss nicht unbedingt neu sein. Dasselbe gilt für Flohmärkte, die jetzt am Wochenende aufgesucht werden. Der Wagen ist gestern in unseren Besitz übergegangen, funktioniert bislang alles tadellos, nur schmutzig von innen, der neue CD-Player von Pioneer mit USB dudelt schon. Heute lassen wir ihn trotzdem in einer Werkstatt unseres Vertrauens checken. Wir sind auch RAA (=ADAC) Premium Member geworden. Wir hoffen, das darüber abrechnen zu können. Kostet 95$, dauert 1,5 Std. und bringt hoffentlich keine negativen Erkenntnisse. Bremsbeläge sind in ca. 20.000ks fällig und linke Sony-Box hinten brummt, Differenzial bisl ölig, das war eigentlich alles. Lassen wir uns überraschen. Dann heute noch zu zwei Privatverkäufern von ebay die Kayaks anbieten, mal sehen, was da geht. Morgen holen wir Stühle ab, auch ebay.

Desweiteren hatten wir Besuch in unserem Apartment von Gudrun und Karl, beide 1940 geboren, und noch richtig fit. Wie immer in Australien, die sind einfach fiter. Über eine Stunde gequatscht, dann haben sie uns noch die Bestätigung für den Erhalt einer Client-Number, für die Rego-Anmeldung manchmal hilfreich, ausgefüllt. Eigentlich besagt die nur, daß man eine postalische Anschrift bei einem Resident in Australien hat; denn wir sind ja auf Tour und können kaum einen Brief in Empfang nehmen. Die Versicherung bei der RAA für Auto und Hänger ging so etwas von problemlos über die Bühne und war so nett, daß wir gar nicht mehr dort raus wollten aus der office. Auch noch voll beladen mit Karten und sonstigem Zeugs. Leider gibt es keine Promotion-Aktion derzeit, wir hatten auch die Mitgliedsnummer von Gudrun parat als Neumitglieder-Werbung. Fast schon so wie bei uns zuhause. Die beiden Deutschen, übriges erst seit ca. 5 Jahren ein Paar, was Ihnen beiden sichtlich gut bekommt, müssen wir unbedingt noch besuchen auf nen Bier, evtl. am Dienstag, wenn wir ohnehin auschecken müssen und dann evtl. Richtung Gawler nach Norden aufbrechen werden. Sie wohnen etwas außerhalb dort oben auf der Strecke.

So jetzt gehts los. Zu Erwähnen bleibt, daß nicht jeder die angegebene Telefonnummer testen sollte so wie Peer abends um 18 Uhr, es klingelt dann nämlich bei uns um 3 Uhr nachts. Wir sind 9 Stunden voraus! Die Numer funktioniert, auch SMS, das wissen wir spätestens seit heute Nacht, auch von Deutschland aus.

Erfreulich, ganz erfreulich, daß die Basketballer auch auswärts gewinnen können und so überzeugend. Conny „Bleib fit und unverletzt und halte die Mannschaft als Team zuasammen, weiter so! Gruss aus Australien“. Würdet on top stehen, hättet Ihr das erste Ding in Stahnsdorf nicht -wie soll man das nennen- verzockt, verschenkt, verpennt.

Bei uns hier ist alles soweit fortgeschritten, daß wir bald auf Tour gehen können. Müssen ohnehin Dienstag aus dem Apartment raus, die Neuen kommen dann. Soweit hat alles gut geklappt, wie das Auto nun laufen wird, bleibt abzuwarten. Bislang jedenfalls gut, und es erstrahlt nun auch in ganz anderem sauberen Glanz.

Die Ausrüstung umfasst folgende Artikel. Hier eine gesondert aufgeführte Liste mit ortsüblichen Preisen oder teils vom Flohmark erworbenen used parts, wirklich nur interessant für die, die auch nach Australien reisen wollen. Als Resümee kann man insofern festhalten, daß 1 Woche doch sehr knapp bemessen ist, um solch Vorbereitungen ins allerletzte perfekt umzusetzen. Die Tage beginnen morgens um 5 Uhr und enden abends um 1o Uhr. Und es muss alles klappen, demnach gut vorbereitet sein von zuhause her, und da man meist auf freundliche relaxte Australier trifft, ist das Ganze doch gar nicht so stressig wie manche vermutlich glauben.Anstrengend aber schon.

Mike Rizor – SA Yorke Peninsula

2. Etappe – Yorke Peninsula

13.10.2009

Am Dienstag Morgen ausgecheckt aus dem Apatment und los zum campertrailer-Händler, um auf dem Wege Richtung Norden Yorke Peninsula diesen abzuholen und zu bezahlen. Dies lag on the way und so mussten wir nicht hin und zurück durch die Stadt. Montags selbst beide, also Pajero und Trailer umgemeldet, die Rego bezahlt und Kennzeichen für den Trailer mitgenommen. Auch für den Trailer zalt man eine Rego (99$) für ein Jahr incl. Anmeldegebühren. RAA third party Versicherung mit Diebstahl läppische 44$ für das Jahr, eine stampduty wird nicht fällig, und unser Händler übernahm diese Kosten aus Kulanz, wie er sagte. Für den Pajero werden allein ca 800$ Rego fürs Jahr fällig.

Am Sonntag kräftig auf einem Flohmarkt zugeschlagen, von Pfanne über Eskys (Kühlboxen)) bis Werkzeug, usw… Günstiger geht nicht mehr, ein Besuch im deutschen Klub war auch dabei, und ebay-Einkäufe wurden ebenfalls eingesammelt. Dann nennen wir uns Besitzer eines nagelneuen Kayaks mit Rutenhalten, Sitz und Paddel für 300$. Wie das geht weiß keiner hier so geanu, aber der Chef holte das Ding irgendwie als „verkratzt“ aus der Fabrik. Dasselbe gilt auch für andere Eikäufe, ein bisschen Handeln geht überall. Jedenfalls nahezu alles komplett an Bord, besser ausgestattet als damals nach einem Jahr. Drei, vier Sachen fehlen noch, Kabel für Konverter, zweite Batterie, Axt und das war es auch schon. Zu Erwähnen bleibt, dass alle Autohändler „Mafiosis“ sind, liegt wohl am hart umkämpften Markt. Deswegen kriegt unser Dealer auch keine Bestnote und wird damit nicht weiter empfohlen, dagegen der Camper-Trailer Mann ist eine Wucht.

Camper-Trailer Firma Adelaide „Desert Sky“ – Rudi Vester

Hilfsbereit, nett, ehrlich und der Preis einfach Klasse und kann auch auf Auktionen Autos erstehen, falls jemand Bedarf hat.

Mittlerweile haben wir unser Trailertent auch das erste Mal komplett aufgebaut, alles hat geklappt. Schon echter Luxus. Auch das Fahren klappt bislang einwandfrei, und Platz für Besucher ist auch. Also Nico sieh zu. Auch Peer müßte nicht mehr im T-Häuschen unterkommen, vorne im Vorzelt ist reichlich Platz. Wobei wir die Walls, also die Außenwände, nocht nicht aufgebaut haben. Auf dem Foto also nur Fahrzeug und Aufbau mit Vorzelt. Etwas geübt, klappt das in 15 Minuten. Solange haben wir letztes Mal auch gebraucht. Und viel mehr Raum und Platz!!!

Erstes Lager Port Parham für 2 Tage – 15.10.2009

Dies ist also unser erstes Lager auf der Tour Richtung Yorke Halbinsel, freies Camp mit Wasser, Toiletten und BBQ-Grills. Außer uns vielelicht 4 Parteien. Also nicht voll. Alles in Ordnung bei uns, Wagen läuft auch noch gut. Zum perfekten Anfang spielt das Wetter nicht mit. Der Wind pfeift und es regnet immer mal wieder, oder anders ausgedrückt „es stürmt“, aber Zelt hält. das sollte es auch! Aber das ist das Einzige, was durchaus verbesserungwürdig ist, der Rest hat nahezu perfekt geklappt. Und das Wetter wird besser, da sind wir sicher. Trocken haben wir es ja, und Platz auch, also hauen wir uns gleich ein Rumpsteak auf unseren Grill mit unserer 4l Gaspulle am Hänger und arbeiten noch ein bisschen das Kartenmaterial und die Unterlagen der Information aus.

Fast vergessen, auf dem Wege raus aus der Stadt besuchten wir noch die Deutschen Gudrun und Karl, die uns eine postalische Adresse in Adelaide zur Verfügung stellen; so etwas ist außerordentlich hilfreich bei Anmeldung eines Fahrzeuges! Hier die Beiden in ihrem Heim in Craigmore.

Gudrun und Karl…Herzliche Grüße an Eddy in Melbourne

19.10.2009

Das schlechte Wetter haben wir beim Wein mit unserem Nachbarn Bob, einem 1959 ausgewanderten Österreicher aus Linz und seiner neuen Partnerin im Caravan „Priscilla“ vebracht. Nette Geschichten aus seiner Sturm und „Jagd“ zeit ließen es nicht langweilig werden. Unser Trailerzelt ist jedenfalls sturmtauglich und auch durchnässt. Wir sollten ohnehin das Zelt komplett mit Wasser einweichen und dann von der Sonne trocknen lassen laut Hersteller, daß sich die Nähte wasserdicht schließen. Dies hat das Wwetter erledigt und die Sonne ist jetzt auch da. Von Port Parham ging es weiter nach Black Point (kommerziell – kann man vergessen), weiter nach Port Julia Bushcamping für 6$ mit Toiletten und Wasser. Schöne Jetty zum Squidfangen (Calamares). Kein Wind mehr, dafür ein dummer Nachbar (wie sagte Bob „shit in his brain“), der seinen Generator bis spät in die Nacht laufen ließ. Also brachen wir den kommenden Tag auf und beschlossen, direkt in den Innes NP zu fahren. Dort sind die Dinger nicht erlaubt, zumindest auf den meisten Plätzen, und das Wetter sollte ja auch besser werden. Also warum im Auto sitzen, wenn das Wetter gut wird. Ein weiterer Grund, die wilden Bushcamping-Plätze an der Marion Bay links liegen zu lassen, ist der, daß wir uns entschieden haben, den National Park „Holiday Pass“ für 2 Monate Südaustralien Gültigkeit 51$ pro Fahzeug zu zulegen, der es erlaubt eben 2 Monate lang alle includierten Nationalparks anzufahren und dort zu übernachten. Und da wir vorhaben vier Parks, den Innes, Remarkable, Lincoln und Coffin anzufahren und dort länger zu bleiben, ist es quasi ein 1$ Tagespreis, den wir uns doch noch leisten können.

Lager Innes NP unser Lager mit Vorzelt ohne Walls

Hier im Innes angekommen, traumhaftes Wetter, keine Generatoren, kaum Leute, gleich bei der Anfahrt den ersten Squid gefangen, den Sylvie parniert abends verspeiste und ich die Würstchen (die sie nicht mochte), den zweiten Tag gleich 5 Fische mittlerer Größe gefangen, so daß wir bei Kartoffelsalat und Meeresgetier kein Hunger leiden. Eine Handvoll Emus kamen auch kurz vorbei, MacPie und andere Sänger wecken uns morgentlich, die Sonne knallt, daß man tatsächlich gegen Nachmittag lang anziehen muss – gegen die Sonne die ersten Tage.

Micha vor Strand in Cable Bay Innes NP

Fliegen hat es aber auch und Moskitos in Stubenfliegen-Größe tagsüber. Feuer machen ist erlaubt, offiziell bis 1. November, und der von Hans gebaute Grill hält – TOP! Danke. Dann wird man sehen. Nachts sternenklar und frisch. Wir speisen dieses per wireless-Verbindung mit unserem Telstra-Stick ein, evtl. die Bilder erst später. Kontingent geht nämlich auf mb. So und jetzt los zur Jetty nebenan, da waren wir noch nicht, per Auto. Zelt lassen wir einfach stehen. Ist ja abgeschlossen, der Hänger jedenfalls.

26.20.2009

Heute nach 13 Tagen wild Camping oder besser bushcamping zurück in der Zivilisation angekommen; d.h. auf Campingplatz in Port Pirie direkt in der Stadt am River untergekommen. Gut, sauber, zentral für 22$ powersite, laden alle Stromreserven auf, haben Wassertanks gefüllt, Wäsche gewaschen, Großeinkauf Nahrungsmittel und damit die Bestände aufgefüllt, beim RAA-Büro noch abgeklärt, ob unsere Hängerversicherung perfekt ist. Hatten nämlich per Email Kennzeichen und Rego nachgereicht. Alles super.

Dann die vorerst letzte große Ausgabe getätigt. Offen war ja noch, wie das mit dem Aircompressor und dem Inverter zu händeln sei, also Strom umwandeln von 12V auf 220V, um LapTop und Kamerakkus aufzuladen. Aircompressor deswegen, weil man bei Beachfahrten die Luft bis zur Hälfte aus den Reifen lassen und später dann wieder auf festerem Boden aufpumpen muss. Denn 100 km mit halbgefüllten Reifen ist doch ausgesprochen unempfehlenswert. Und Rechargen von Computer und Kamera ist ja jedem klar. Aus nun 13 Tagen wild in Folge sollen ja noch 21 Tage und mehr werden. Haben nun eine günstige Variante ausgewählt mit einem besseren „JumpStarter“, der sowohl einen leistungsfähigen Kompressor als auch Akkuagregät besitzt. So schließe ich einfach den mitgebrachten Inverter dazwischen und kann die erwähnten Geräte aufladen. Den Jumpstarter können wir bei der Fahrt per Zigarettenanzünder aufladen oder bei der nächsten Stromtanke eben. Schöner Nebeneffekt, man kann auch seine zusammengeklappte Batterie vom Fahrzeug zumindest für einem Einmalstart des Motors verwenden. Also im Busch evtl. schon mal sinnvoll.

Den Kompressor ausprobiert, funktioniert einwandfrei, Luft runter und auch wieder rein, auch Computer lässt sich aufladen. Wie oft man das kann, wird sich zeigen, und ob man alle 4 Reifen tatsächlich voll aufpumpen kann, wird sich ebenso zeigen. Bleibe etwas skeptisch, denn mit 90$ wieder ein Schnäppchen oder? eine Super-Sache, wenn es denn so funktionieren sollte. So das die technischen Details.

Allgemein zur Tour: Wetter sonnig, aber auch stets kühler Südwind, durchaus typisch für SA. Bisweilen böig. Plätze daher nicht Überlaufen, ersten raueren Track mit Hänger auch gut überstanden. Noch ist alles heile, aber staubig und sandig. Beim Fischen noch ein paar Squids und dessen Arme als akutfrischen Köder erbrachte 2 klasse schmackhafte KG (King George Whiting) von je 35 cm Länge. Werden nicht größer!

Einer der 2kg – ist ein leckerer Speisefisch
und die nettaussehenden, tintenversprühenden Squids

Dann aber auch wieder mal 2 Tage keinen Fisch. Von netten Nachbarn aus dem Gippsland, Kaye und Shane, beim Stanley-Wein gute Tips geholt;

Kaye und Shane in ihrem Lager

u.a. dem mit dem Jumpstarter. Erste Solardusche, Campfeuer, Emus, Brown Snake (zweitgiftigste), Delphine, na ja und all so etwas, angetroffen. Zu Erwähnen folgende Geschichte. Sylvie stellt wie immer am Lager einen Eimer oder zwei mit Wasser auf. Salzwasser vom Meer ist kein Problem, doch einmal war es Frischwasser aus einem Tank. Als wir dann vom Fischem am Meer zurückkamen, saßen 1000de bees (wilde Bienen) auf und in diesen. Das Lager war umlagert. Also sie rein in das von mehreren Seiten zu betretende Trailerzelt, da war man sicher. Und durch meine 5m lange Meeresrute war ich in der Lage, den Eimer aus weiter Entfernung umzustoßen und mich dann ebenfalls im Zelt zu verkriechen. Die Sonne trocknete nun den Rest des Wassers binnen einer halben Stunde weg, dann war wieder Ruhe.

Das Problem war uns neu, obwohl davor gewarnt wird, doch nun selbst erlebt. Das Problem wird immer größer, aufgrund von Wassermangel und zunehmenden Bienenvölkern kommt es zu solch Vorfällen und auch zu Unfällen. Selten sind wohl die Bienen die Opfer. Auch noch 2 Tage später kamen immer Mal wieder ein paar vereinzelte Bienen vorbei und checkten den blauen, aber nun leeren Eimer. Gute Orientierung und Erinnerung die Kameraden. Das Summen blieb uns für 24 Stunden oder länger im Hirn. Wir hoffen, in Deutschland ist alles OK, morgen werden wir mal ins Internet gehen, Emails checken und schauen, was die Basketballer so gespielt haben. Hoffe weiterhin erfolgreich!?

Die Welt könnte untergehen und wir hören nur das Rauschen vom Meer und die Bienen und den Wind. Die Nächte sind auch kühl hier, daher gehe ich lieber in den warmen Schlafsack. Sylvie liegt schon drin. Fotos schauen wir morgen früh gemeinsam durch. Vielleicht ein nettes Bild von den letzten Plätzen oder so.

Gym Beach Innes NP

Ansonsten geht es morgen weiter in den NP Mount Remarkable, langer Track von 5 Stunden = 12km erwartet uns dort durch Schluchten. Kein Meer mehr für ein paar Tage, dafür Kängurus und Emus, aber auch kaum Wind und keine Moskitos???, hoffe ich. Übrigens die mitgekaufte Wall, also das Vorzelt, leistet gute Dienste. Ist Schutz gegen Fliegen beim Essen und Moskitos in jeder Lage´sowie Wind- und Sonnenschutz. Gruss an Alle.

Lager „The Cap“ – Wall mitaufgebaut

Mike Rizor – SA Eyre Peninsula

3. Etappe – Eyre Peninsula

27 Okt. angekommen im Mount Remarkable Nationalpark. Dieser war uns ja in bester Erinnerung von unsrere ersten Tour, und hat uns diesmal noch mehr beeistert. Wir standen auf unserem identischen Platz von 2005. Emus rannten durch Lager allenthalben, kündigen ihr Kommen immer durch tiefes Glucksen ähnlich wie Buschtrommeln. Känguruhs waren genauso im Lager und auch auf dem 12 km gemachten Walking Track in der Mittagssonne. Es war brutal heiß, kein Wind dort, und durch die Frühlingszeit ein irres Treiben von Vögeln. Viele alte Bekannte wie Mac Pie, Krähen, Kakadus und auch „Bummsi“ =Kookaburra“ und etliche kleinere waren darunter. Jeder versuchte den anderen irgenwie zu übertönen. Jeden Abend gab es schönes Lagerfeuer und so gut wie keine Moskitos. Am letzten Abend kamen dann unserer Einladung nach 2 Waliser Australier Pauline und John aus Rockingham WA dazu, beide Rentner und mit einfachem 4WD Van für 3 Monate unterwegs. Feuchtfröhlich, mit etlichen Liedern seitens unserer Gäste bis spät gegen 11 Uhr nachts, bis alles Holz verbrannt war. Eine Einladung zum Segeln in WA nahe Perth wurde ihrerseits ausgesprochen. Daher auch ein Foto von den beiden.

Einzig die ungewohnte Hitze und die Fliegen waren ermüdend. Aber durch den ungewohnten Luxus von warmen Duschen in einem NP, Klasse Toiletten und überhaupt dem Flair des Parks lassen dies schnell vergessen. Mir macht die Sonne ein wenig zu schaffen, oder evtl das verbliebene Waschmittel der letzten Wäsche von Port Pirie. Die waschen hier nur kalt in der Maschine und evtl. war sie einfach zu voll gestopft. Jedenfalls gab es ein bischen Juckreiz und kleine Pickel an Armen und Beinen, insbesondere in der Glutsonne. Bei Sylvie waren es dann Blasen nach dem Walk. Die dicken Schuhe sind schon ungewohnt. Von dort aus ging es über Port Augusta, dort Getränke aufgefüllt, weiter nach Point Lowly. Ein quasi Boat-Camp mit Rampe, scheins Anglerparadies. Voll ist es auf dem Camp, weil Wochenende und Halloween, und ab morgen ist die Snapperangelsaison hier für einen Monat gesperrt. So allerhand Boote und auch normale Angler. Wir sind mit Känguruhsteak und Wiener Schnitzel für 2 Tage versorgt, trotzdem trieb es uns vor zum Angeln. Doch ohne Köder?. So versuchten wir uns nahe der Bootsramp auf Squid, doch es lief nix. Dann gingen wir zu den vielen anderen, alle im Flachwasser am steinigen Strand bei Vollebbe. Dort interviewte Mike eine 67 jährige Einheimische, wie man hier und was man so fischt. Sie fischte mit Maden und selbsterstellen Teig aus Katzenfutten mit allerhand anderem. Ein spezieller Floater und ganz kleinem Haken auf Garfisch, Tommy Ruff und auch auf Squid, speziell mit Schwimmer vorweggeschaltet, damit sich der Squidlure nicht festhaken kann. Letzten Endes schenkte sie uns ihre restlichen Maden, den speziellen Floater mit Haken, und alle Köpfe mit Armen, der von ihr gefangenene Sqiuds als Köder. Wir werden versuchen, diese wieder einzusalzen und so länger haltbar zu halten, da wir ja die kommende Zeit ausschließlich am Meer bleiben werden. So sind die Australier halt, immer gut drauf, freundlich, manchmal auch laut, aber mit 67 Jahren auf den Steinen rumzuspringen und einen Sack voll Fische zu fangen in der Sonne. Mein lieber Mann, das sollten mal meine Patienten auch tun. Neu ausgestattet mit Floater, Haken und Teig gelang es uns dann postwendend auch Garfische und Tommy Ruffs zu fangen. Die Garfische schenkten wir ihr, das andere ging in die Köderbox. Wir werden unser Glück gegen Abend noch einmal, nach vertilgtem Schnitzel mit Kartoffelsalat, von der Bootsramp aus versuchen. Gut zum Sitzen auch wenn es dunkelt.

Morgen geht weiter nach Port Gibbon oder Lipson Cove. Den evtl. gefangenen Fisch können wir da vertilgen. Wetter gut,keine Fliegen hier, überhaupt keine Moskitos mehr, Allergie so gut wie weg, Blasen verheilt. Bald gehts auch mit dem Kajak los, die Tage sind bereits angezählt. Zum Abschluss kleiner Gruss an die Basketballer von Erdgas-Ehingen und auch dem NBBL-Team. Läuft bei allen ja richtig gut, wann kommt die Tabellenführung. Weiter so, insbesondere auch Conny durchhalten, Engel vielleicht auch mal länger ohne Verletzung. Auch Kevin spielt ja wieder ein bisschen, also wir verfolgen das schon. Und einen ersten neuen Fan von den Steeples können wir auch präsentieren. Es ist der Kookaburra, Wappenvogen von einem der australischen Bundesländer, und auch bekannt als „Lachender Hans“. Einmalig sein Gehabe, sein lachender Gesang gegen Abend, ein ganz toller putziger Eisvogel. Eigentlich eher ein Kamerad als Vogel. Kommt manchmal ins Lager, ist nicht scheu. Hier ein Bild

03.11.2009

weiterhin auf dem Wege zum Nationalpark Lincoln ganz im Süden der Eyre Peninsula. Zuvor gestoppt in Point Gibbon, ein Wahnsinnsspot quasi mitten in den Sanddünen, 30 Meter zum Meer. Dort gebadet, Garfische gefangen mit der neuen Technik,

Point Gibbon

nur noch in Badehose unterwegs, kein Mensch weit und breit. Einfach rechts fahren, wo die Kreuzung zum Port Gibbon Lager ist, immer weiter, die Bootsramp passieren und am Ende ein Toilettenhäuschen. Dann einfach dahinstellen, ist OK. Wären länger geblieben, wenn nicht am folgenden Tag der Wind auf West gedreht hätte, oder besser Sandsturm. Gegen Mittag das Lager geräumt und weiter nach Lipson Cove, ebenfalls wild und auch ein TopSpot. Leider ist der Wind nach wie vor da, doch wir haben hier unser Lager besser aufgestellt. Hoffen nun, daß der Wind nachlässt. Kajak fahren ist nicht drin, die Sonne scheint aber trotzdem.

Heute ist Nachtangeln angesagt. Zu Erwähen bleibt, daß wir alles per Wireless Stick hier hochladen, schon eine Weile keine Dusche gesehen haben, alles etwas salzig schmeckt, Riesensauerei durch den feinen Sand und Sturm zu vermelden ist, mittlerweile gesäubert, wir Besuch von einem Skorpion ordentlicher Größe im Vorzelt hatten. Beim Verladen kam er unter dem Eski hervor. Habe ihn eingefangen und in der Wildnis laufen gelassen. Morgens in den Sanddünen kroch eine 1,50 Meter lange Schlange direkt am Zelt vorbei. Also gleich raus und Foto, bevor sie dann in dem dünnen Gestrüpp der Dünen verschwand. War übrigens bereits die zweite, die wir diesmal in Reichweite gesehen haben.

Fragt mich nicht ob giftig, aber hier sind die meisten giftig. Nur die Riesenpythons können nur beissen. Das ist verhältnismässig harmlos. Also mehr Fotos als Geschreibsel diesmal. Dafür melden wir uns per Email bei Einigen, da wir mb`s verbraten wollen bzw. müssen. Leider hatten wir nachts einen Nagel im linken Hiterreifen, den es am nächsten Tag sofort zu flicken galt. So fuhren wir nach Tumby Bay, dort flickte man diesen für 28$. Schon der zweite Platten in 4 Wochen. Also 2 Schlangen und 2 Platten. Hoffentlich geht das nicht so weiter. Aber die flicken hier so einen Reifen bis 20zig Mal. Ein neuer würde um die 250$ kosten. Haben den Druck jetzt ein wenig reduziert auf Anraten des Reifenmechanics. Übrigens jetzt in Louth Bay, guter Spot mit kleiner Jetty. Dort das nachtangeln hin vertagt, und Essen für heute gesichert. Gleich drei größere Squids angelandet sowie 2 Haie. Diese jedoch wieder laufen lassen, da wir beide Arten nicht kannten. Der eine von 3 Kilo hatte scharfe Dornen auf den Backflossen und sieht aus wie ein Tiger, brown mit schwarzen Streifen. Ob man den essen kann?, haben ihn fotografiert und werden uns erkundigen. Bereits das zweite Mal diesen an der Angel. Niemand kenntihn bisher. Übrigens hier im Süden in Coffin Bay gibt es etliche weiße sharks, haben auch den letzten weißen Haifilm hier gedreht.

Das nächste Mal aus dem NP Lincoln. Caravanpark ist gestrichen, da wir mit unserem System gut aufladen können. Gerade wird unser JumpStarter, also unser Akku, bei dem Generator des Nachbarn mitaufgeladen. Das erset Mal, daß ein Generator uns von Nutzen ist!

10.11.2009

Wir sind jetzt seit 5 Tagen auf einem TopSpot im Lincoln NP (Surfleet Cove),

Lincoln NP Surfleet Cove

ohne unser Lager zu verändern. Alles komplett aufgebaut, Kayak liegt an der 10 Meter entfernten Beach. Die Wall leistet gute Arbeit gegen die stark zunehmenden Fliegen. Fast Nullarbor Verhältnisse. Dadurch, daß es seit 6 Tagen immer über 30 Grad ist, kaum Wind und für uns absolut tropische Temperaturen die Folge sind, scheint es auch für die Fliegen ein Eldorado zu sein. Vermutlich der heiße Sommeranfang. Viele Vögel verschiedener Spezies, meist als Päärchen unterwegs. Auch hier zeigt sich die Sommerzeit mit Nahrungsvielfalt und Nachwuchsarbeit. Zu Erwähnen speziell die Papageien, Sittiche oder Kakadus,

machen manchmal Höllenspektakel, doch entschädigen durch Farbenpracht. Die Rotweißen, die Gründgelben, nur Weiße, dazu trällernde MacPies, leidende Raben oder Krähen, streitende Möwen, grummelnde Pelikane, kleine zwitscherne Langschwanzjäger, die die Insekten in Wahnsinnschnelle aus der Luft wegfangen, ein paar Zirkaden, hin und wieder Delphine zu hören und zu sehen, dann der „Schnalzer“ und nachts Kuckucks oder so etwas.

Haben gestern am Feuer gesessen mit einem Päärchen aus Madrid, beides Journalisten, die gerade erst angekommen sind. Auf der Toilette steht ein Schild, Feuer erlaubt in der Zone zwischen Hightide und Lowtide,

immer jemand am Feuer, und bitte schön kleine Lagerfeuer, dies nur im Lincoln und Coffin Bay NP. In Westaustralien ist laut unseren Infos bereits absolutes Feuerverbot. Da darf man sich nicht mal ne Zigarette anstecken, tue ich auch seit Wochen nicht mehr, sondern lediglich die Pfeife kommt zum Einsatz. Der Tagesbudgetsatz sinkt konstant, da dies quasi alles Null-ÜN sind. Durch den 2 Monatspass fallen keine Gebühren für ÜN oder Eintritt an. Gedient wird mit Toietten, Papier und trotz Wasserarmut, ein bissl Regenwasser, was wir zum Duschen nutzen. Ansonsten kann man Baden in mollig warmem Wasser bei reinen aber flachen Sandabschnitten. Trotzdem ganz schön, mal das Salz von der Haut zu kriegen und die Haare, zumindest bei Sylvie, bei mir sind ja keine mehr,locker in den Wind zu hängen. Wenn er denn mal da wäre, kaum eine Brise.

Tagsüber geht es im Wechsel im Kayak raus aufs Wasser und gefischt wird insbesondere Squid, gestern gab es einen Aussie Salmon meinerseits dazu. Da es relativ flach ist, die Gezeiten tun ein übriges dazu, und etliche Pflanzen ein Fischen vom Land quasi unmöglich machen, sind wir die einzigen hier im Camp, die Fisch zu essen haben. Der eine oder andere Squid ging auch zu unseren Nachbarn, Australier die bereits 8 Jahre im Caravan im Lande unterwegs sind, jetzt 52 Jahre alt. Kein Angler, aber Fischesser. Dafür hat er reichlich tools an Bord, kann per großer Solaranlage auch unseren LapTop rechargen. Na ja, so hilft man sich gegenseitig. Kein Generator weit und breit, welch Seltenheit. Meist ja auch nich erlaubt in NP`s, hier überraschenderweise schon. Aber keiner da.

Sylvie ist gerade unterwegs mit dem Kayak, kurz nach dem Frühstück, die Bucht ist spiegelglatt, und gestern war sie mit Flipper, sah genau so aus, silberfarben und groß Aug in Aug 5 Meter vom Kayak entfernt. Unsere Körperfarbe ist nahezu von oben bis unten dunkelbraun, auf dem Kayak sitzt man halt nur mit Badehose, wenn die Angelhaken nicht wären, würde ich mich auch ohne reinsetzen.

Mit dem Kayak klappt`s ganz gut, einen eigenen Anker gebastelt, damit man nicht immer abgetrieben wird. Manchmal ist es besser an einer Stellle zu stehen, nur der Rutenhalter ist noch nicht angebaut. Es fehlen mir 4 Schrauben dafür. Dachte die sind am Kayak mit angebaut, nur da wo welche sind, passt er nicht hin. So klemmt man sich die Rute einfach unter die Beine oder legt sie vorne in den Fussraum zur Zeit. Einfach ein Strick an das Paddel gebunden, schon ist ein Paddelhalter da. Lässt man einfach schwimmen, wenn man die Angel im Einsatz hat und holt dieses später wieder ran. Durch die wireless-Verbindung sind wir jederzeit und nahezu egal wo, auch hier, mit dem Internet verbunden, werden heute noch einmal Emails schreiben. Nur die Stromreserven begrenzen den täglichen Netzugang. Und da wir ja nicht mit dem Auto fahren seit Tagen, entfällt das Rechargen während der Fahrt leider auch. Morgen haut unser Solarnachbar ab, dann greifen wir wieder auf unser System zurück. Eigentlich wollen wir ja autark agieren, sind immer noch in der Anfangsphase unseres Trips.

So jetzt schaue ich mal nach, welche Fotos wir beimischen können. Werde darauf achten, Nico vom DGS, kein „falsches“ T-Shirt anzuhaben. Hast ja recht, ist jetzt Bootslappen. Müssen halt verbraucht werden. Kleinere Goannas gibts übrigens auch,

und Kängurus abends immer bei uns am Lager vorbei zu ihrer Weidefläche. Damals waren die ja hier total vertraulich bis aggresiv in die Camps gekommen – 2005 der Kampf Känguruh gegen Sylvie um das Toastbrot – diesmal ganz ängstlich und suchen keine Nähe. Denke mal, die haben die „Vertraulichen“ abgeschossen und eine neue Generation von nicht „domestizierten“ Känguruhs lebenlassen. Ist ja eigentlich auch normaler für einen NP. Für uns war das aber damals schon toll, wenn du Hand in Hand mit Känguruh am Tisch sitzen konntest. Gab mit Sicherheit zu viele Unfälle und negative Vorkommnissse. Die haben ja damals schon das Lager der Motorradfahrer geplündert. Was haben die wohl die Jahre später angestellt?! Noch 2 Tage hier, dann das 2te Camp hier namens Semptember Beach, die anderen sind nicht interessant. Dannn gehts weiter in den Coffin NP, gleich um die Ecke.

Nachgereicht: hier noch ein Bild vom Blauzungen-Skink (Tannenzapfen)

12.11.2009

heute umgezogen in das andere Camp „September Beach“ im Lincoln NP. Hatte uns das nette Mädchen in der Information in Port Lincoln als besten Platz sehr empfohlen, hatte auch Ahnung vom Fischen. Aber vorweg, den letzten Abend haben wir mit unseren Nachbarn, Traver und Roslyn am Feuer zwischen Lowtide und Hightide verbracht. Beide traveln jetzt seit 8 Jahren kreuz und quer durchs Land, arbeiten hier und da mal wenn sie was kriegen, unter anderem als Voluntäre für Nationalparks in Westaustralien oder schlichtweg als Housekeeper (Putzkolonne). Sie früher im Steuerberatungsbüro, er Elektriker, dann selbständigen Campinghandel, Sohn lebt und arbeitet in England, hatten die Nase voll, Haus verkauft und los gings. Er ist jetzt 52, vor 8 Jahren gestartet, so kann man es auch machen.

Also wie gesagt, heute umgezogen in ein anderes Camp und zuvälligerweise kannten wir das auch vom letzten Mal. Die Beach ist echt der absolute Hammer. Feinster Sand und bereits nach wenige Metern so tief, dass man schwimmen kann. Blick aufs offene Meer und allenthalben kreuzen Delphine auf. Schwimmen zur Abkühlung, und das mit „Flipper“, wie im Fernsehen.

„September Beach“ im Lincoln Nationalpark

Auch gleich raus mit dem Kanu, das Wetter ist nach wie vor über 30 Grad, kaum Wind und daher kein Problem, mit dem Kayak rauszugehen. Nach Minuten hatte Micha einen fetten Squid an der Angel. Mit frischem Köder bestückt gab es dann einen Papagaienfisch vernünftiger Größe, sowie 2 größere Aussie Salmon. Zu erwähnen ist, dass er auch 2 größere verloren hat, weil die Angel zu klein war. Unter dem Kayak sichtbar ein Schwarm von silberglänzenden Salmon, Angel runter und rums. Haben die Fische gleich am Strand filetiert, vergessen immer die Fotos zu machen.

Gestern gab es übrigens auch Fisch, da kam Sylvie mit nem großen Leatherjacket nach Hause und 3 Breams. Essen heute, Reis mit süß-sauer-Soße, Fischfilet in Mehl….Essen gestern, Fisch paniert mit gebratenen Nudeln vom Vortag. Den Tag zuvor, Calamares paniert mit Zitrone auf Brot mit Butter. Also verhungern werden wir nicht, nur Trinkwasserbestände und Brotreserven gehen dem Ende entgegen. Uns bleiben hier also maximal 2-3 Tage noch.

Hört sich alles klasse an, wa, aber….wie immer, nichts ist perfekt. Durch die Hitzewelle ist es brutal warm, man schwitzt aus allen Löchern, Schatten eigentlich nur im Vorzelt, was das geringste Problem darstellt, man säuft halt wie ein Loch, das ist ja nicht so dramatisch, problematischer ist die Fliegenplage, wie noch nie erlebt. Ein tagsüber rausgehen ohne Moskitomütze ist undenkbar, dadurch wird es noch heißer, die Fliegen kleben einem überall, wo man schwitzt, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, und das ewige Summen nervt. Die einzig ruhige Zeit ist im Kayak auf dem Wasser. Also teilen wir uns die Stunden tagsüber im Kayak. Die andere Zeit verbringt man quasi im Vorzelt. Mit dem Ergebnis, dass man Sonnenbrand hat und der andere Muskelkater vom Fliegentotschlagen. Aber egal, trotz alledem ist es top.

Nur wie sich jetzt zeigt, sind wir mit der Kombination, Campertrailer und Vorzelt (Wall) bestens unterwegs, da wir ja dadurch eine schattige Rückzugsmöglichkeit auch vor Fliegen und Moskitos haben, ohne in Platznot zu geraten. Andere nur mit Dachzelt haben diese Möglichkeit nicht, oder die in den geschlossenen Caravanen hängen in ihren luftdichten Buden rum. Nur mit Auto und Zelt bist Du gnadenlos verloren und suchst das Weite. Dadurch sind die Plätze hier quasi leer, das zweite ist, das Kayak ist absolut Gold wert, es gewährleistet tatsächlich jeden Tag Fisch, egal wer ihn von uns beiden auch gerade fängt. Vom Ufer – Surf- und Rockfishing – (an dieser Stelle Gruß an Peer) – ist das eigentlich unmöglich, es ist zu flach, zu viele Pflanzen, zu viele Verluste an Haken und Gewichten, die Nerven liegen blank, und evtl. kommt auch nie ein Fisch vorbei. Wir haben diesmal vieles richtig gemacht, die Frage die wir uns jetzt stellen ist, warum haben wir das nicht gleich beim ersten Mal so gemacht. Aber das erste Mal war ja genial und eine Steigerung von genial gibt es ja nicht.

Und von hier aus auch ein Gruß an die NBBLer, viva URSPRING und an Felix. Läuft ja ganz gut. Doch das Leben ist nicht immer ein Honigschlecken, obwohl vieles top ist, manchmal muss man auch Härte zeigen. Seht, Euer Physio muss auch leiden – das Schwarze sind Fliegen und nicht Dreck – metergroße Fliegen

17.11.2009

Umzug in den Coffin Nationalpark auf der anderen Seite der Südspitze der Eyre Peninsula. Es fiel uns schwer, die Top-Spots des Lincoln NP nach nun 11 Tagen zu verlassen. Haben noch für die beiden letzten Tage Brot am Feuer an der Beach gebacken, da unsere Vorräte an Brot und Milch zu Ende gingen. Auch Brot hält sich nicht unbegrenzt. Und Fisch zum Frühstück ist zuviel des Guten. Hier noch ein Bild von einem unserer 8 gefangenen Aussie Salmon

Aussie Salmon

Außer der Fliegenflut war kaum etwas zu verbessern dort beim letzten Platz an der September Beach. Nachbarn gaben uns auch noch Milch und Brot, dafür bekamen sie 5 Squids von uns. Die waren zuviel, alle mit dem Kayak direkt vor der Haustür dort gefangen. 3 Squids für uns zum Essen reichen allemal aus. Auf dem Wege zum Coffin NP wieder in Port Lincoln die Vorräte ausgiebig nachgekauft, auch 2 neue Stühle in Reserve zugelegt, haben halt nur begrenzte Haltbarkeit, insbesondere bei Mike, obwohl es sicher schon 5 Kilo verloren hat. Sind immer noch 8 zuviel. Dann noch einen Anker und Paddelhalter für das Kayak zugelegt, einen Sack Eis für eisgekühlte Drinks zugelegt – zumindest 2 Tage – und dann ab in den NP.

Anreise zum Spot schon Klasse, doch das Basis-Camp fast leer. Dachten eigentlich, es müsste voll sein. Lager dort im schattigen und windgeschützen Terrain eingerichtet und abends nach längerer Zeit wieder einmal BBQ mit Salat und Baguette. Der Spott ist vom Park her und den Tieren super, doch die ziemlich flache Bucht – etwas muffig riechend – keine Einladung zum Kayakfahren oder etwa zum Fischen. Werden heute per Auto ohne Trailer einmal die Umgebung checken, andere Lager nur per 4WD erreichbar. Das werden wir daher ohne Trailer im Schlepptau einmal testen, denn andere erzählten uns, sie hätten sich gebogged =festgefahren. Dann entscheiden wir, wie es weitergeht. Hoch Richtung Nullarbor kommen noch reichlich freie Plätze laut unseren Recherchen.

Auch gibt es die Überlegung, eventuell in Westaustralien als Voluntäre für den NP aktiv zu werden. Arbeiten umsonst, dafür kostenloses Bleiben in den NP`s, Wasser und Energie und so, was gerade zu der beginnenden Ferienzeit Mitte Dezember = Sommerferien Australien eine interessante Alternative sein könnte. Werden per Email mal nachfragen in Perth. Für die kommenden Tage sind 37 Grad angesagt, dann evtl, thunderstorm = Gewitterrisiko. Das sollte man also bei der Wahl des Camps berücksichtigen. So mehr beim nächsten Mal. Kurz nochmals erwähnt zum Coffin NP. Das Basislager Yangie Bay ist ausgesprochen schwach, zumindest was das Wasser angeht. Es liegt am Ende der Bay und ist eher modrig und stinkend. Da kann man weder Kayakfahren noch Angeln, nur das Weite suchen. Unser Lager sehr schattig und windgeschützt mitten in den Bäumen.

Lager mit Fahnen

Vögel unentwegt um einen herum, zu Erwähnen der blue wren, so ein kleiner hüpfender Blaukopf, die ausgesprochen zutraulich sind. Nur hat er die Macke ständig am Auto am Seitenspiegel einen Kontrahenten zu erkennen und ununterbrochen dagegen zu hüpfen. Wir mussten diese abdecken, das nervt auf Dauer. Andere wie der Golden Whistler hat einen unverkennbaren Ruf mit einem endenden lauten Schnalzer, dann der Red Wattle Bird, Stimme wie keuchender Husten, ein Honigfresser mit langem Schnabel, unscheinbar aber lauter als Papageien. Und noch einige andere, sowie den „Techno Vogel“, der monotonen Technobeat zum besten gibt, Name noch unbekannt. Also wir mit dem Auto los, Lager bleibt dann einfach allein. Superspots für Kameraentusiasten, Sanddünen und offenes Meer, das entschädigt für das mässige Lager. Gleich auch noch an eine beach runter mit dem Auto, einfach an den Strand, Kayak vom Dach, kurz raus, einen großen Squid an der Angel, reichte Dicke fürs Abendessen.

Sylvie im Kayak

Dann den Nachbarn, der am selben Tag ankam, aufgesucht. Er wirkte interessant, da ebenfalls Campertrailer und Kayak dabei. Es stellte sich heraus, daß Rob und Kerry (50+40), er Regierungsbeamter in Canberra, sie Polizeiangestellte als Paar für 3 Monate in WA waren. Nun auf den Rückwege. Er im 4WD-Klub und das hatte zur Folge, daß es abends beim Wein eine Theorie-Lehrstunde über 4 WD Fahren und Ausrüstung gab, Sylvie Superspots aus WA in unserer Karte aufnehmen konnte, eben gerade für Kayaking und Fischen, sowie die Verabredung am folgenden Tag, eben heute, den 4 WD Track gemeinsam zu fahren. Und das taten wir auch. Auf diesem sind alle anderen Plätze zum Campen. Nicht einer war dort anzutreffen. Wir wissen auch warum. Die Camps waren um einiges besser als das Basislager. Auf dem Track haben sich bereits einige festgefahren. Es sind insbesondere nur die tiefsandigen Dünen, die nicht einfach zu fahren sind. War jedenfalls ganz schön anstrengend und auch aufregend. Tips gab es genügend von den beiden 4WD-Profis. Wagen wurde schon belastet, hat aber gehalten. Reifendruck hatten wir auf 20 psi runtergelassen und nachher mit unserem Airkompressor = Jumpstarter alleine wieder alle voll bekommen. Auch dieser hat sich bewährt. Und nach der Lehrstunde, Dünen zu fahren, ist man wieder um ein wenig Erfahrung reicher. Dank von hier aus nochmal den beiden. Interessanterweise auch unterwegs mit Kayak, Campertrailer und 4WD Fahrzeug.

Entschädigt wird man nicht nur durch die Vögel, auch durch Kängurus und Emus allenthalben.

22.11.2009

Wir verließen den Coffin Bay NP kurz vor Beginn eines Gewitters am frühen morgen, mit Blitz, Donner und Regen fuhren wir bereits fertig gepackt aus dem Park. Leider blieb das Wetter die nächsten Tage bescheiden, d.h. bedeckt, immer wieder mal ein bisschen Regen und windig. Jacke anziehen gehört zur Zeit dazu. Wir stoppten für 2 Tage bei „Walkers Rocks“, bei Elliston, das Camp ist ganz OK, versuchten auch unser Glück mit dem Kayak, doch da lief ausser kleinen Pissern gar nix. Es wundert einen manchmal, dass in so einer flachen Bay außer uns noch 4 weitere Paarungen vom Ufer aus fischten, alles Australier. Wir lugten dort in die Eimer, was denn nach Stunden so die Fangerfolge waren, bei einem ein Flathead von vielleicht 18 cm Länge, bei der anderen ein Salmon von 20 cm und ein paar Mullets, vielleicht 11 cm. In meinen Augen alle untermaßig und für ein Dinner für 2 Personen allemal zu wenig. An die Fischvorschriften scheint sich hier auch niemand zu halten, wie überall leider. Wie soll man größere Fische fangen, wenn die als kleine schon herausgenommen werden.

Mike fing zwar vom Ufer beim Pilken mit Lure 2 halbwegs vernünftige Salmon, das reichte dann für 1 Abendessen, doch sonst eher Flaute angesagt was Fisch angeht. Südaustralien ist ja auch nicht gerade berühmt für Fischvielfalt und Fischmenge, das wird in Westaustralien ganz sicher anders. Morgen geht’s weiter nach Baird Bay und andere Camps südlich von Streaky Bay. Hoffentlich wird das Wetter auch besser, damit das Kayakfahren Spaß macht. Heute bei den Talia Caves auf einem frien Bushcamp, sehr eindrucksvoll zum Limestone anschauen und Blowholes und später dann mit unseren Nachbarn auf ein Weinchen zusammensitzen. Diese trafen wir bereits in Point Lowly vor 20 Tagen und hier nun zufällig wiedern. Ein junges Paar, um die 27 Jahre, unterwegs mit 4WD und Luxustrailer und 2 Hunden. Haben Haus verkauft und nehmen sich mal kurz ne Auszeit für 1 Jahr und sind auch unterwegs nach WA.

27.11.2009

seit Tagen leider kein „coverage“, also kein Wireless zur Verfügung hier an der Westküste der Eyre, um ins Internet zu kommen. Morgen gehts nach Streaky In Streaky Bay zum Einkaufen, haben wohl dort einen anständigen Foodland und Butcher. Tanken müssen wir auch. Sind seit Tagen immer noch wild unterwegs. Campingplatz seit 4 Wochen nicht mehr gesehen. Duschen mit Solardusche, Energieversorgung funktioniert, also warum sollten wir. Nach Talia Caves fuhren wir über Venus Bay (campground viel zu busy und nicht gut – haben wir gehört und gesehen) weiter nach Baird Bay. Privat, aber klein, sonst super, 5 $ und auch bezahlt. Zum Fischen ist das aber nix. Hatten kleine Feier erst mit Australiern Helen und Peter aus Brisbane, später gsellten sich dann erstmals ein anderes deutsches Päärchen vom Chiemsee dazu. Mit KEA Camper 50 Tage unterwegs, ganzer Westen, Mitte und Süden. Viel Fahrerei, wie immer bei all zu mietenden Fahrzeugen, immerhin aber 4WD. Sie wussten aber einiges über Kanada zu erzählen, dort waren sie ein paar Mal und immer noch ganz begeistert.

Für uns dann weiter am nächsten Tag mit dickem Kopf nach Speeds Point. Ein Superspot, ganz alleine den ersten Tag, mit Blick auf Meer, Delphine und Seehunde, Kayakfahren und Squidfangen, Uferfischen und Whiting und dicke Breams fangen, das ganze Programm also. Interessanterweise keine anderen Camper dort, obwohl es in jedem Buch steht. Halt keine Toiletten, na und, Spaten und ab in die Dünen. Hatten tolles Camp und gute Zeit. Eine andere Campertrailer-Partie mit 2 Hunden, Deanne und Paul mit mit Beppo und Nikki, gesellten sich dann 2 Tage dazu. Beide Akademiker und ein ganz anderes Unterhaltungsniveau war angesagt. Leider ist unser Englisch nach wie vor für die ganz großen Konversationen nicht ausreichend, aber 80% geht klar. Interssante Themen wie Wirtschaft, Geschichte, Reisen und so weiter. Sie luden uns dann auch zum Oyster-Essen ein, doch über Nacht zog ein Wetterwechsel auf. Starker Sturm und Regen, mussten raus, unser Lager mehr befestigen, und es war eine unruhige Nacht.

Jedenfalls einigten wir uns, das essen auf später einmal in Melbourne zu verschieben, von da kommen nämlich beide. Machen nur ein paar Wochen Auszeit-Ferien, doch in WA kamen sie nicht klar mit ihren Hunden. Überall Gift ausgelegt gegen Füchse und so Zeugs, das war ihnen dann doch zu riskant. Nun wieder auf dem Rückwege. Obsessionierte Köche, bei ihnen also Prawns, Oysters und all so etwas auf dem Tisch. Meist aber eben immer gekauft. Er mehr Fliegenangler auf Trouts. Hat aber auch ein Kayak wie ich in Melbourne liegen, nur etwas besser eben.

Wir sind dann weiter auf die Tracor Beach, unweit von unserem vorherigen Platz, warten darauf, daß das Wetter ein wenig ruhiger wird und gehen morgen früh nach Streaky Bay rein zum Einkaufen und um dies alles hochzuladen. Haben fertiggeschriebene Emails seit über einer Woche im Gepäck und kriegen die nicht hochgeladen. Hier absolut kein Empfang. Hoffen, das klappt morgen. Auch wenn die eine oder andere Email nicht ganz auf dem neusten Stand sein sollte, verschicken werden wir sie trotzdem. Hier noch ein Blick vom Camp „Speeds Point“ Super!!!

Speeds Point

02.12.09

nach etwas stockender Berichterstattung, da wir zeitweise keinen Wireless-Netzugang (kein Coverage) hatten, heute mal wieder zusammenfassend, was so gelaufen ist. Zur Zeit auf einem Campground in Ceduna namens Shelly Beach für 26$ powersite eingecheckt. Der Beste im Ort und sein Geld auch wert. Good value for the price und nicht cheap, wie man im Englischen sagt. Ceduna, die letzte Station vor der Nullarbor-Etappe, über 1000km Strecke Tundra, so will ich das mal nennen. Mit der längsten Geradeuasstercke in Australien nämlich 145 km geradeaus ohne eine Kurve. Übernachtungsmöglichkeiten dort kein Problem, man fährt einfach rechts oder links an die Seite und campt. Mehr ist da aber auch nicht außer Steilküste und Aboriginal-Land und Bordertown, die Grenze zwischen SA und WA, wo sie einem sämtliche Früchte, Kartoffeln, Honig und so weiter wegnehmen. Fruchtfliegenproblem heißt es. Aber erst einmal fahren und dann mehr zu dem Trip. Auf jeden Fall sollte der Wagen OK sein, und Proviant an Bord, da unterwegs nur wenige und daher sehr teure Roadhäuser sind. Aus diesem Grunde und auch, weil wir einiges im Net zu tun haben, wie unsere Krankenversicherung zu erneuern, Konten zu checken und all so etwas. Dafür braucht man volle Energiereserven und eine heiße Dusche darf auch mal wieder sein.

Aber was war zuvor. Wir mussten den Top-Spot Speeds Point aufgrund Wetterwechsels, d.h. Wind nahm erheblich zu und drehte, es wurde merklich kalt und regnete zeitweise, verlassen. Wir versuchten unser Glück in Tractors Beach mit mässigem Erfog ein stabileres Lager aufzustellen, die Nacht war sehr kurzweilig, weil viel unterwegs, um neue Befestigungen zu verankern oder schlicht weg die Zeltstäbe per Hand zu sichern. Das lässt sich leider nicht mit Schlafen verbinden. Früher Aufbruch und wo sollte man hin!? Jedenfalls fanden wir überraschenderweise in Haslam (5$ Platz) auch an der Küste ausreichend Schutz, mussten also nicht ins Landesinnere ausweichen. Das war aber eine Überlegung unsererseits. Wetter beruhigte sich, und da eine lange alte Jetty ins Meer hinausfüht in dem 50-Einwohnerdorf, sonst ist da übrigens gar nix, nicht einmal eine Kirche, aber Toiletten und Wasser auf dem Platz, wurde intensiv gefischt. Gleich am ersten Tag sprangen wie immer ein paar Squids an die Angel und reichten dicke als Mahlzeit. Die Arme der Kameraden nehme ich immer als frischen Köder. Was über ist, wird eingesalzen, so daß immer ausreichend Köder an Bord ist. Haben nocht nicht einmal Köder gekauft. Werden wir wohl auch nicht mehr müssen, dazu schon zu erfahren im Angeln in Australien. Jedenfalls mit dem frischen Köder sprang mir ein Kingfisch an der Jetty an die Angel, die bog sich und er gab Gas. Zu schnell, Bremse zu hart eingestellt und ab war er. Aber ich hatte ihn sogar gesehen. Shit, doch keine 15 Minuten später kam er oder ein anderer zurück und wiederd dasselbe Spiel. Diesmal besser darauf vorbereitet, lief die Schnur nahezu 300 Meter aufs Meer hinaus, ich musste nachdrehen und der Haken riss. Runde 2 verloren. Solch Kingfische wiegen durchaus 20 – 30 Kilo und sind echte Powermaschinen.

Dabei war Werner, seinerzeit vor 51 Jahren als 17-jähriger Bäcker aus Österreich ausgewandert.

Er war auch zum Fischen dort. Nun lebt er in Wirulla, einem Örtchen 30 km in Landesinneren. Er kaufte sich dort ein Haus für 8000 AU-Dollar vor 4 Jahren, unfassbar oder ?! Jedenfalls ist Werner ein Mordstyp, der viel erlebt und beim gemeinsamen Kaffeetrinken seine Lebensgeschichte zum Besten gab. Dieses Kaffeetrinken zog sich über 3 Tage, er kam jeden Tag wieder angefahren zum gemeinsamen Fischen, zum Kaffe und erzählen. Viele Angeltips, frisch gebackenes Brot und selbstgemachte Chillisoße von ihm bekommen, und er nun stolzer Besitzer einer Deutschland-Cap.

Interessanterweise weigerte er sich rigoros, deutsch zu sprechen, da er dies seit 50 Jahren nicht mehr getan hat. Die gesamte Unterhaltung verlief also in englisch, wobei natürlich sehr hilfreich ist, dass er jedes deutsch Wort versteht. Also eine Unterhaltung, bei der zu 100% alles verstanden wurde, das ist schon toll. Er jedenfalls heute alleine lebend, nach Herz-OP und Schlaganfall immer noch taffer Typ, war einstiger Lotto-Großgewinner, dann Steinesucher in Coober Pedy, lebte dort unter der Erde, Töchter in Darwin aber doch wohl ein bisschen einsam in Wirulla. Leider keinen Computer aber wir werden ihm eine Postkarte schreiben und auf jeden Fall auf dem Rückweg in Wirulla besuchen gehen. Vielleicht gibt es ja auch noch ein anderes Häuschen für 8000 Dollar, dann schlagen wir zu.

Weiter zum Kingfish. Die 3. Runde wurde am folgenden Tag meinerseits eingeleutet. Präpariert mit geflochtener 35 Kilo-Schnur, Stahlvorfach und Riesenhaken. Nun sollte er mir nicht entkommen. Der zuvor gefangene KG Whiting schenkte ich Werner. Da für uns an diesem Tage nur Kingfish auf dem Speiseplan stehen sollte. Weil eben noch nie gefangen und noch nie gegessen, er soll vorzüglich sein. Doch auch Runde 3 ging verloren und diesmal ganz übel. In dem Moment als Sylvie weiter vorne an der Jetty einen riesengroßen Squid an der Angel hatte, diesen aber dann doch beim herausheben verlor und ich ihr zur Hilfe eilte, Schlug wieder ein Fisch zu. Diesmal so heftig, dass die 5m Brandungsangel im hohen Bogen über das Geländer flog. Werner stand 3 m daneben, staunte und rief „Scheiße“. Sein 1. deutsches Wort nach 51 Jahren. 2-3 andere Hobbyangler blickten dann gemeinsam mit Werner und mir staunend der langsam davonschwimmenden Angel hinterher. Sylvie und ich überlegten, ins Meer hineinzuspringen und hinterherzuschimmen. Davor wurde uns aber dringend seitens Werner abgeraten, da doch etliche größere Haie hier vor Ort seien. Mich überraschte vor allen Dingen, dass die Angel nicht sank. Dann blieb die Angel so ca. 50 m entfernt verweilend auf dem Meer liegen. Also flitzen wir beide zum Auto zurück, entsicherten das Kanu vom Dach, trugen es 200 m an die Beach vor und Sylvie, als erfahrene Kanutin, eilte per Kayak hinterher. Selbst mit Fernglas zur Jetty zurück, doch das Ganze dauerte sicher 15 Minuten.

Angekommen am Ende der Jetty hatten alle die Angel aus den Augen verloren. Sylvie fuhr unverrichteter Dinge hinaus aufs offene Meer, um sie zu suchen. Mit dem Fernglas war nix zu entdecken. Sylvie war schon ziemlich weit draussen und alles winken und rufen um sie zurück zu bewegen, kam irgendwie bei ihr nicht an. Doch irgendwann kam sie zurück und auf dem Rückwege fuhr sie quasi gegen die Angel. Nahm die Angel heraus und was war? auf der anderen Seite war ein Fisch, der nun seinerseits wieder Fahrt aufnahm aufs offene Meer. Micha erinnerte später dieser Vorgang an den Kampf „Sylvie gegen das Känguruh um das Toastbrot“. Vermutlich kannte der Fisch diese Geschichte aus 2005, hatte so viel Respekt, dass er das Stahlvorfach zerriss und die Flucht ergriff. Jedenfalls kam Sylvie als Siegerin mit Rute und Rolle zurück, nur ein gerissenes Stahlvorfach. Aber abends um 9 Uhr nach üppigen Spaghetti mit Salat, 12 Stunden Dauerfischen und Kayak-Rettungsaktion war für sie Schläfchen angesagt. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich diesmal um einen großen, sehr großen Stingray (Rochen) gehandelt haben muss, denn diese machen vorübergehend immer wieder mal Päuschen. Ansonsten wäre die Angel längst weit draussen auf offener See mit Fisch unterwegs. Ich selbst versuchte noch die Runde 4 zu gewinnen und hatte auch wieder den Biss. Auch in diesem Fall lief die Schnur wieder 200 m hinaus, doch der Haken riss.

Daraufhin verließen wir heute morgen das Camp und entschlossen uns, hier auf dem Campground das zivilisierte Leben zu suchen. Heute kauften wir nicht nur den Proviant für die kommende Strecke ein sondern leisteten uns auch den Luxus des Kaufes einer Outdoor-Duschkabine. Für 85 Dollar erstanden wir im Sonderangebot eine absolute Markenkabine, sonst 135 Dollar. Für die weiteren Outdoortage, so kann man dann auch jederzeit am hellichten Tage, wenn auch andere Mitcamper zugegen sind, die erholsame warme Dusche per Solardusche genießen. Vielleicht das Dankeschön für Sylvies Kampf um die Angel.

Ansonsten geht es uns gut, werden jetzt mal alle Emails checken und alles was im Internet zu erledigen ist angehen. 21.00 Uhr abends und die Wampe mit 3 Riesensteaks gefüllt.

Heute 37 Grad hier in Ceduna mit mäßigem Wind. Tagsüber in der Sonne schon ziemlich hart. Übrigens hier in Ceduna viele Aborigines anzutreffen. Das erste Mal auf der Strecke von Adelaide nach Westen.

Übrigens ab jetzt geht es weiter unter Rubrik „Nullarbor“. Siehe dort zukünfige weitere Tour.

Mike Rizor – SA Nullarbor

4. Etappe – Südaustralien Nullarbor

04.12.2009

Jetzt, wie man sieht, sind wir bereits auf der Nullarborseite. Das entspricht zwar unserem Zeitplan, doch irgendwie hat man das Gefühl, es geht irgendwie alles viel zu schnell. Schon jetzt kommen die ersten Überlegungen, was kommt wohl danach. Obwohl doch gerade erstmal 2 Monate der Reise absolviert sind. Anyway. Jedenfalls in Ceduna auf dem Campground saßen wir bis nachts um eins am Computer und speisten alle unsere Datensätze über unseren Wireless-Stick ein. Wir rechargten für 20 Dollar nach, obwohl uns unsere mb-Bestände noch immens erscheinen. Doch wenn man nicht nach 30 Tagen nachcharged, entfällt das laufende mb-Guthaben. Wir haben das Gefühl, doch erheblich das Internet zu nutzen, also die Webseite zu speisen, möglichst aktuell, Emails zu schreiben, Fotos hochzuladen und mehr kann man eigentlich gar nicht machen. Trotzdem verbrauchen wir kaum mb’s. Also das mit dem Wireless-Stick ist schon ne ganz klasse Angelegenheit.

Überraschenderweise erhielten wir auch in der selbigen Nacht in Ceduna noch eine Email von Elvira und Dieter aus Frankfurt, die den bekannten Australien-Stammtisch in Frankfurt und die dazugehörige Webseite betreiben. „Sie seien gerade in Ceduna!!“ Also schickten wir unsere Telefonnummer rüber und trafen uns am folgenden Morgen nach dem auschecken vom Campground vor dem Foodland. Elvira und Dieter waren unglücklicherweise auf einem der anderen Campgrounds. Jedenfalls saßen wir mehr als 2 Stunden an der Beach von Ceduna beim Smalltalk zusammen und inspizieren gegenseitig unsere Fahrzeuge, tauschten neueste Erkenntnisse aus und wir fuhren gen Westen und sie nach Osten in die Gawler Ranges. Beide bleiben 6 Monate, mit Zielpunkt Perth, so dass ein weiteres Treffen an der Westküste grob vereinbart wurde. Beide verfügen über ausreichend Australienerfahrung, denn sie sind schließlich das 15. Mal hier und mit einem umgebauten komplett ausgestatteten LKW auf Tour. Hier ein Bildchen, auch für die Frankfurter.

Wir fuhren dann gegen Mittag Richtung Nullarbor auf unseren angepeilten Platz Fowlers Bay. Dort liegt ein Campground und Jetty, doch unsere Insiderinformation besagte, dass ein freier Platz unweit 15 km Gravelroad (4WD) von dort aus anzufahren ist. Warum also noch einmal Campground, hatten ja alles auf Vordermann gebracht. Wirklich 4WD ist die Strecke nämlich auch nicht, doch die Corrogation-Road (Waschbrettpiste) hatten wir in diesem Dimensionen noch nie erlebt. So mussten wir den Reifendruck runterlassen und fuhren trotzdem diese km nach Scotts Bay in Schrittgeschwindigkeit. Hier an diesem Platz ist außer uns und 3 eingefleischten Hardcorefischern, die im Swagman an der Beach pennen und zuvor im Aboriginiegebiet Yalata auf Mulloway-Fang waren, sonst niemand. Das Panorama zwischen riesigen Sanddünen, wie in der Sahara, und die Ruhe beeindrucken sehr, leider müssen wir über die Dünen zu Fuß zur Beach. Ein direktes ranfahren mit dem Campertrailer ist zu riskant. Also lassen wir das Kayak auf dem Dach, haben ein sehr gut windgeschütztes Camp aufgestellt und vor allen Dingen heute die neu erstandene Duschkabine installiert. Das ist schon ne tolle Sache. Die erste Dusche soll nicht die letzte gewesen sein. So sieht das Lager aus.

Hier bleiben wir 3 Tage, um dann auf Gravelroad weiter nach Nundroo auf den Highway zurückzukehren, dort am Roadhouse unseren Reifendruck wieder zu erhöhen oder es selbst per Airkompressor zu machen. Dann wird vermutlich der nächste Stopp unmittelbar neben dem Highway an der Steilküste der Nullarbor sein und Micha wieder sein Angelglück aus 150 m versuchen.

Sylvie auf den Dünen

Mit Fischen war es hier für uns nicht so doll, hatten, ehrlich gesagt, aber auch nicht soviel Begeisterung bei der Sache gezeigt. Einerseits weil ein bissl überfischt und anderseits kommt eventuell übermorgen die Bordertown, Grenze zwischen SA und WA, auf uns zu. Dort ist nicht nur die Zeitumstellung zu beachten, 2,5 Stunden Uhr zurück, sondern auch, daß wir sämtliche Fruits, Vegetables und Honig, usw… nicht mitnehmen dürfen. Insofern brauchen wir erst einmal diese Vorräte auf, dann kommt wieder Fisch auf den Speiseplan. Heute daher Spaghetti mit Knoblauch und Zwiebeln, frischen Salat und viel Parmesan.

07.12.2009

also wir stehen kurz vor dem internen Landesübertritt von SA nach WA, etwa 10 km davor im bush, verbrauchen die letzten Zwiebeln, Kartoffeln und so, um den „Grenzübertritt“ unbeschadet zu überstehen. Strafen von bis zu 5000$ auf Plakaten an der Straße angedroht. Na ja, wer es denn glauben mag, mal abwarten. Persönlich halte ich das für nen großen australischen Witz. Aber was soll’s. Zuvor den harten Track (Rüttelpiste) mit gesenktem Reifendruck aller Räder, auch Hänger, der ist gehopst wie ein Flummi auf der Anfahrt, nahezu unbeschadet überstanden. Eine Schweißverbindung des Gasflaschenhalters am Hänger ist aufgebrochen und nun steht die Flasche im Fussraum. Hans, kannst Du das nicht mal kurz anschweißen, nimmst Deinen Piaggio und das mobile Schweißgerät. Komm doch kurz mal rum. Dann wollten wir im Roadhouse unsere Reifen auffüllen, doch dummerweise war der Luftfüllapparat seit einer Woche defekt. Also selbst mit unserem Jumpstarter und das klappte perfekt. Später im Nullarbor-Roadhouse 150km weiter kontrolliert, 1A, in der Zeit nahm Sylvie eine Dusche für 1$ (heiß, 5 Minuten)). Und wer es nicht glauben mag, voller Ausschlag beim wireless, so daß wir die vorgeschriebenen Mails und Webseite hochladen konnten. Wann diese Zeilen rausgehen, weiß ich jetzt jedenfalls auch noch nicht. Aber sicher aus WA.

Dann stoppten wir für unser Lager wieder inmitten der Steilküste, in Höhe einer royal flying doctor Landepiste, einfach links rein, 200 m Gravelroad und dann auf the Top das Lager.

Steilküste Nullarbor

Nur der kleine Aufbau des evtl. zu erwartenden Windes wegen. Und alle unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Wir meinten Fliegen ohne Ende, tagsüber Hitze über 45 Grad, Kälte in der Nacht, Wind weil ungeschützt, weit und breit kein Baum zu erwarten, und Sylvie persönlich hat auch nicht mit Fisch gerechnet. Es war anders. Kein Wind, daher das Lager simpel und ungesichert aufgestellt. Fisch anfangs auch nicht, da ich nach mehreren Versuchen gar nicht ins Wasser gekommen bin und bereits drei Steine und Haken verheizt habe. Angel an die Seite und keinen Bock mehr. Nach einer Viertel- stunde Pfeife, erneuter Begehung des Geländes, versuchte ich es erneut 40m weiter. Und da kam ich ins Wasser, unten sah man tiefblaues türkis schimmerndes Wasser und einige dunkle Bollen im Wasser darunter. Zuvor erfreuten uns nahezu hunderte von Delphinen, die in irrem Tempo durchs Wasser pesten und meterhohe Sprünge absolvierten. Mit Fernglas ein tolles Spektakel. Aber zurück zum Fischen, Sylvie bastelte die Steine als weights, einen Haken mit dünnerer Schnur, dann Hauptschnur und die lange Brandungsrute. Köder ran, den gesalzene Squid, haben noch reichlich. Brauchte einge Zeit, um mich an die Weite der Schnur, vielleicht 180m oder mehr geht es runter, und die dortigen Bisse zu gewöhnen. Biss fühlt sich an wie ein kleiner shitie-Biss, doch wenn man dann rechtzeitig durchzieht, kam ein Sweep von mehr als 2 Kilo (bester Speisefisch SA)) und ein Groper von 2 Kilo ohne Stein aus der Tiefe zum Vorschein. Den Groper 47 cm habe ich noch alleine geschafft, doch beim Sweep musste Sylvie vorübergehend die Rute stützen, ich hatte keinen Saft mehr in den Armmuskeln. Kurzes Break und dann weiter kurbeln. Also Fisch satt an der Nullarbor, dort wo nur deutsche Touris fischen, ganz, ganz wenige. Hier die Fische.

Groper
Sweep

Alles gut, wenn dann nicht morgens um 5 Uhr Sturmböen beinahe unser Lager zerlegt hätten, d.h. raus, Zeltstangen stützen und da es bereits fast hell war, hieß es, Lager abbauen und los. Frühstück gab es dann bereits verspätet hier in diesem Lager, mitten im Bush, üppig mit Rühreiern und Zwiebeln und Käse. Die Zwiebeln müssen eben auch weg. Dann Lager ordnen, alles heile geblieben, nix verloren. Verloren haben wir bislang noch nichts, eher gefunden. So sind wir Besitzer eines Crabkorbes mit Seil, den man auch als Kescher an einer Jetty verwenden kann. Auch etliche Gewichte, Squidlure und Angelzeug wurden eingesammelt. Aber Verluste durch Abnutzung, Fehlverhalten oder so ähnlich gibts auch reichlich. Irgendwie geht jeden Tag etwas kaputt im rauen Outdoorleben. Harte Beanspruchung der Materalien eben. So ist eine Feder einer neuen Angelrolle defekt, für den Nullarborfisch hat es aber noch gelangt (dafür habe ich genau die genommen, warum eine der heilen evtl. überbeanspruchen), Angelrute von Peer einfach „Krach“ und voll gebrochen (die olle Rute aus Australien vom Flohmarkt), 2 platte Reifen, eine Schraubverbindung (Gewinde) der Wallstangen defekt (irgendwie geflickt), Taschenlampe Kontakt gebrochen, die eine Pfeife gebrochen (draufgesetzt), neues Kaffeeglas auf dem einzigen Stein in 20 Meter Umkreis am Strand fallengelassen und in 1000end Stücke, Zigarettenstecker des Inverters Kabel ab (musste gelötet werden – 0$ ist eben Australien) jetzt der Gasflaschenhalter, 2 Fliegenklatschen zerfetzt, vergessener Tankdeckel, Gaskocher verstopft, usw… also man muss nahezu jeden Tag irgendetwas flicken, so jedenfalls gefühlt. Wenn ich das so lese, na ja 60 Tage unterwegs, da fehlt doch noch irgendetwas. Aber die Verluste waren noch zu ertragen. Vielleicht sollte ich auch nach Sponsoren suchen, Nico gib mir mal Tips, das ist doch Dein Resort. Hier noch ein Bild der Glaubwürdigkeit wegen. Fische wirken auf Foto immer kleiner. Der Magen lügt aber nicht nach dem Mahl. Voll bis Anschlag, beide und Klasse war der Sweep.

Nächste Zeilen dann aus WA, wenn sie uns denn reinlassen!!!

09.12.2009

also wir sind in WA! Der „Grenzübergang“ fand tatsächlich statt, Kontrollpunkt besetzt morgens um 6 Uhr, wir lieferten brav unsere letzte Zwiebel und unsere Knoblauchzehen ab, trotzdem wollte er einen Blick in alle Eskys und in den Hänger werfen. War aber ansonsten supernett. Wenn man bedenkt, wie dreckig und sandig unser Gespann nach 2 Monaten ist, stellt sich nach wie vor die Frage, welchen Sinn diese Fruchtfliegenkontrollen machen. Anyway, und weiter ging es Kilometer um Kilometer, dann die längste Geradeausstrecke der Welt? (zumindest in Down under) von 146 km ohne Kurve, stad ja bevor.

Weiter ging es in den größten Eukalyptuswald der Welt. Dies ist tatsächlich so, aber Eukalyptus wächst ja, soweit ich weiß, nahezu nur in Australien. Das ist hier so, immer alles muss am größten, längsten oder so sein, man findet im letzten Kukaff so etwas wie größter gebogener Walfischzahn oder eben so ähnlich. Jdenfalls campten wir im Eukalyptuswald auf einem Fels „Newman Rocks“, ein grandioser Ausblick und dazu kleines naheliegendes Wasserloch. Der Tip kam von Traver, den wir im Lincoln Park kennengelernt hatten. Ein guter Tip, denn dieser Spot ist als free bush camp nirgendwo angegeben. Auf keiner Karte oder in irgeneiner Infobroschüre. Dort aber unendlich viele Feuerstellen, Mülltonnen und Klasseplätze. Wir fragten uns, wie kann das sein? Außer uns niemand dort! Und wir hofften auch, daß in der Dämmerung die Tiermassen zum Wasserloch strömen würden. So wie in Afrika? Es lag soviel unterschiedlicher Kot (Scheiße) dort rum, von Kamelen, Emus, Känguruhs, Karnickeln, Eidechsen (man kennt sich ja mittlerweile aus mit Scheiße). Ein schöner sonniger Nachmittag, allein auf weiter Flur, nackig herumspringen in einem tollem Ambiente mitten in der Nullarbor, das hat schon was

Doch es kamen nicht die Tiere wie erhofft, stattdessen abends ein Tourbus mit ca. 10 Personen und Hänger. Einer der Kleinanbieter, so unter freiem Himmel und richtiges Outbackleben oder so. 2-3 Schlitzaugen dabei, junges Volk, denen entweder Zeit oder der Mumm fehlt, alleine Australien zu erkunden. Sicher der finaziell günstigere Weg langfristig gesehen. Und jetzt war uns auch klar, warum dieser Platz nirgendwo auftaucht. Da muss es Absprachen geben zwischen Tourveranstaltern und Informations- centern. Sie machten jedenfalls ein großes Lagerfeuer, waren ansonsten aber richtig leise. Uns animierte es, auch ein kleines Feuer zu machen unter sternenklarem Himmel, Holz gab es genug, aber leider auch mit ein bissl Wind. Wir waren ja genau auf der Anhöhe. Wir dachten, in WA ist es anders als in SA, das geht schon in Ordnung. Morgens verschwanden sie in aller Frühe, das Feuer glühte noch. Wir hatten unser kleines Feuerchen brav mit Sand gelöscht und da war nix mehr von zu sehen. Wir fuhren auch weiter, um möglichst schnell Richtung Meer zu kommen und abzuklären, wann und wie das wohl laufen wird mit den zu erwartenden Ferien und dem very busy in WA. Vielleicht auch schnell vor Beginn noch in einen der beliebten NP’s Le Grade und El Arid.

Um das zu recherchieren wollten wir möglichst schnell zu der Information in Norseman und dann weiter nach Esperance, da sich auch dort ein Nationalpart-Office-Büro befindet. Als Sylvie sich nach den Fire Barn-Bedingungen in WA erkundigte, fiel die Tante in der Information fast aus allen Wolken, in WA herrsche ebenso von November bis April absolutes Feuerverbot und solch Veranstalter sind die Verursacher von Waldbränden, es sei unverantwortlich und würde mit hohen Strafen verhängt. Wir erwähnten aber nicht, dass wir auch ein Feuerchen hatten, hätten wir aber auch ohne Anschauungsunterricht auch nicht gemacht. Nur so ne gebuchte Outbacktour ohne abendliches Lagerfeuer ist ja natürlich nur die Hälfte wert, vielleicht gehen deswegen die Tourfritzen so ein Risiko ein. Das ist eben Australien.

Auf unserer Nullarborstrecke fuhren wir in wenigen Tagen 1500 km. Für uns dieses Mal recht ungewöhnlich, doch dies war so geplant. Bei einem Verbrauch von um die 14 Liter, bei einem Literpreis von 1,40 Dollar im Schnitt, ist dies auch ein merklicher Kostenfaktor, der uns in unserer Tagesbudgetberechnung wieder ein bisschen zurückwirft. Daher gönnten wir uns dann auch hier heute diesen Luxus-Campground für 28 Dollar, um morgen früh hier in Esperance frisch rasiert und geduscht bei der Nationalpark-Office vorzusprechen. Großeinkauf haben wir bereits heute erledigt und der Gasflaschenhalter wurde in einer Werkstatt für 10 Dollar angeschweißt.

Viele Autos trifft man auf der Nullarbor nicht, aber es kann durchaus sein, dass einem so ein Roadtrain im Nacken sitzt mit 120 Meilen auf dem Tacho und dann zum überholen ansetzt. Die toten Känguruhs am Straßenrand sind chancenlos gegenüber diesen Kolossen. Zu erwähnen ist noch, dass wir am zweiten und vierten Nullarbor-Tag zeitweise Regen hatten, also kurzfristige kleine Schauer, und das in der trockendsten Ecke ganz Australiens. Wieder mal anders als erwartet.

GLÜCKWUNSCH den Basketballern!!! Sieg gegen Herten, das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Bei der Party danach wäre ich auch gerne dabeigewesen. Sind jetzt im free Camp Menginup, zwischen NP Le Grand und NP Le Arid, ein freies geiles Camp. Gehört bereits zu Süden von WA, daher Und weiter geht es auf Seite WA Süden !!!

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