2010 – Australien – Vor der Reise

Vor der Reise

Ja, wie man deutlich erkennt, hat uns der „walk about“ wieder einmal übermannt. Dieses Phänomen, von der Urbevölkerung den Aborigines bekannt, wird nach wie vor praktiziert. Sie zieht es urplötzlich hinaus ins Outback, dort wird dann nach alter Tradition gejagt und alte Rituale vollzogen. Sogar Aborigines, die voll in der Gesellschaft integriert sind, also feste hochkarätige Arbeitsplätze haben, verschwinden von einen Tag auf den anderen, um mit Stammesbrüdern loszuziehen in die Traumzeit. Dies ist der „walk about“. Unser Walkabout ist etwas länger geplant als erneute Reise nach Down Under, doch für viele aus unserem Umfeld ähnlich gewertet. Dieser Drang nach Veränderung und Reise scheint auch in unseren Genen verankert zu sein. Denn eine immer größer werdende Unruhe und damit verbundene Unzufriedenheit im Laufe von 3 bis 4 Jahren ist der treibende Motor unseres Walkabouts. Oder ist Australien daran Schuld?! Wer weiß es schon so genau! Er war ja auch vorher schon da, zumindest bei mir.

Fixer Termin steht jetzt. Wir fliegen mit NZ-Airs und Lufthansa per „world around“-Ticket wie folgt. 01. Oktober 2009 ab München nach Los Angeles, unterbrechen dort für 4 Tage shopping und relaxing, dann am 06. Oktober weiter über Auckland/NZ nach Adelaide/Australien. Bleiben dann in SA und Westküste ca. 9 Monate, dann geht es ca. Mitte Juni 2010 retour über Vancouver/Kanada mit einem Stop Over für 3 Monate, um dann ca. Mitte September 2010 zurück nach Frankfurt heim zu kehren. Es ist derzeit vermutlich eine sehr günstige Flugvariante über den Pazific, die Australien und USA/Canada miteinander kombinieren lässt. Der Flugpreis ist absolut akzeptabel liegt bei exakt 1500€ incl. Freigepäck 2x 23 Kilo. Die „Krise“ hat also auch Vorteile, wenn man bedenkt, dass die Route Australien – USA zu einer der teuersten der Welt zählt. Wir bedanken und sehr bei Colibri-Reisen/Offenburg/Stuttgart, die uns sehr hilfreich, kompetent und flexibel dazu verhalfen. Der Frau Pau sei auf diesem Wege noch einmal ausdrücklich gedankt und dieses Reiseunternehmen ist ausdrücklich zu empfehlen. Wir hatten weitere angefragt, doch sie konnten uns bei weitem nicht so helfen, wie dieses Reisebüro!!!

Den Basketballern von Erdgas-Ehingen und auch der erfolgreichen Urspringschule, immerhin zweifacher NBBL Champion, wird auch auf der Reise weiterhin mental jede nur mögliche Unterstützung zukommen. Wir werden alle Vorgänge soweit es geht verfolgen und die eine oder andere Info und evtl. Ihnen auch ein paar nette Fotos zukommen lassen. Also Down Under ist auch auf Seiten von Urspring und von dort aus kommt volle Unterstützung. Jedes Känguruh drückt Euch die Daumen, zumindest die, die wir treffen werden … Ihr werdet sehen.

Mittlerweile ist der Leihwagen für 12€ für die erste Woche Adelaide angemietet worden und auch nettes Apartment in Brighton ca. 7 km von City von privat preiswert gebucht, direkt an der Promenade nahe der Jetty. So hat man wenigstens Platz in seinem voll ausgestattetem Quartier und kann sich entspannt ausbreiten mit LapTop und Kartenmaterial. Die erste Woche wird ja eine intensive Fahrzeugsuche und Materialbeschaffung beinhalten, so dass man nach „stressigem“ Handeln und Rumfahren abends evtl. noch eine Angel von der Jetty baumeln lassen oder zumindest gemütlich am Strand spazieren gehen kann. So etwas kann man alles online im Vorfeld erledigen, auch um Fahrzeuge werde ich mich auf diesem Wege noch kümmern. Doch Anschauen und Checken muss man diese vor Ort. Das Hotel in L.A. für die 4 Tage/üN werden wir wieder Lastminute buchen, das sollte in diesem Falle der bessere Weg sein und wird 3-4 Tage vor Abflug erfolgen. Darüber hinaus wird versucht auch jetzt insbesondere online, Kontakte zu Deutschen in Australien WA/SA zu knüpfen, die man auf der Tour evtl. besuchen könnte, um einfach durch die dt. Einheimischen viel mehr über wirkliche Infrastruktur aus dt. Sicht zu erfahren und echte Insiderinformationen zu ergattern sowie spannende und nette Gespräche auch in Deutsch unterwegs führen zu können. Passende Kontakte solcher Art sind außerordentlich schwierig auf der Tour selbst herzustellen, da wir ja meist fernab auf wilden und einsamen Plätzen campieren. Da trafen wir bei der letzten Tour nur einmal auf einen Deutschen, der in Australien lebt und das im Kakadu-NP-Park – da gibt’s ja nur feste Plätze.

Webseite: Mittlerweile ist auch die neu erstellte Webseite, entworfen und bearbeitet von Sylvies 16 jaehrigem Neffen Michi. Man staunt schon wie fit die jungen Leute gerade in den modernen Kommunikationsbereichen sind.

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Da saßen die noch vor kurzem als junge Bubis im Kanu

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und schon kreieren sie einem eine fast professionelle Homepage

Jedenfalls ist es so angedacht, dass wir auf der aktuell anstehenden Tour wieder sowohl Texte als auch Bildmaterial mit leichter Zeitverzögerung einspeisen wollen. Somit kann jeder, der es moechte, immer genau den Verlauf der Tour verfolgen. Anhand der eingemalten Tour und der dort markierten Uebernachtungsplaetze auf den vorweg geschalteten Uebersichtskarten der Regionen kann man durch Anklicken dieser Zahlen direkt auf die zugehörigen Berichte gelangen und hat obendrein eine geographische Orientierung anhand der Karten. So kann auch jeder, der einmal in diese Gegend kommen sollte, konkrete Infos über diese abrufen, in deutscher Sprache versteht sich. Der durchlaufende Banner auf der Home-Seite sollte immer den neuesten Stand aufweisen und verlinkt dann auch auf den letzten aktuellen Bericht. Per angegebener Emailadresse sind auch Fragen an uns möglich. Ich hoffe sie gefällt allen!? Tipps und Allerlei wird immer von unterwegs aus ergänzt, diese sind wie gewohnt subjektiv und auch immer von der jeweiligen Gemütsverfassung gefärbt. Wir können damit lediglich Denkanstösse vermitteln, Basisinfos oder Erlebnisse und von uns gemachte Erfahrungen wiedergeben. Mehr wollen wir auch gar nicht.

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So ging es los mit dem Gepäck plus 2 x Rucksäcke und Laptop

2010 Start – Südaustralien

1. Etappe – Adelaide

Jetzt wollen wir mal die erste genauere Berichterstattung abliefern. Flug von L.A. nach Adelaide war unproblemantisch, NZ-Air guter Gastgeber mit gutem Essen, excellentem Service und gutem Unterhaltungsprogramm. Lufthansa sollte sich anstrengen und sollte dankbar für einen solch Kooperationpartner sein. Trotz alledem war die Tour sehr anstrengend, denn den ganzen Tag von 9 bis 21 Uhr Abflugszeit im Hotel in L.A., dann 1 Stunde Verspätung, plus 12 Std. nach Auckland plus 2 Stunden Aufenthalt dort plus 5 Std. Flug nach Adelaide, dann Ankunft in Adelaide bei angenehmem sommerlichem Wetter um 10 Uhr morgens.

Bevor es jedoch ins Bett ging abends um 9 Uhr, zuvor noch Mietwagen abgewickelt, einen Autohändler aufgesucht, eingekauft bei Coles und zum Apartment raus nach Brighton vergingen nochmals 10 Stunden. Macht also zusammen 11+1+12+2+5+11=43 Std. quasi auf den Beinen. Großartiges Schlafen geht bei meiner Länge ja so gut wie nicht im Flieger, egal bei welcher Linie. Sylvie war auch kaputt, aber so nimmt man ab, und das baut dann wieder auf. Und vor allem hat alles perfekt geklappt, Gepäck angekommen, jetzt noch durch die in L.A. gekauften Kayakträger ergänzt, vom Autovermieter abgeholt und Billigkarre (und das ist sie wirklich, aber fährt) erhalten sowie einen Autohändler aufgesucht, mit dem er kooperiert. Zu dem dann auch gleich hin, machte uns Angebot – wieder ein Pajero.

Linksverkehr kein Problem, als ob ich gar nicht weg gewesen wäre. Dann kurz beim Supermarkt rein und Basiseinkäufe erledigt, schließlich haben wir ja ein Apartment, dann noch zu Telstra-shop und Prepaidhandy-card und wireless-Stick gekauft und dann geradewegs zum Apartment, und tatsächlich der Schlüssel lag wie verabredet im Briefkasten. Alles verladen und ausgepackt, dann noch ne Pizza in den Ofen geschoben, und um & abends kam der Vermieter vorbei und holte sich seine Kohle ab. Apartment perfekt, liegt am Meer sehr zentral und hat alles, was man braucht. Um die Ecke auch gleich eine Library mit umsonst Internet-Wireless Zugang. Dann tot umgefallen, aber um 4 Uhr nachts war ich fit und am Computer, dann auch gleich per wireless-stick den newsbanner aktualisiert.

Brighton Beach

Am folgenden Tag also wie bereits angesprochen früh gestartet um 4 Uhr, denn länger schlafen konnte ich nicht mehr. Wir hatten ein Date mit dem Autohändler für späten Nachmittag ausgemacht zwecks Probefahrt und so mit dem Pajero BJ 98 / 170000ks / für guten Preis, weiß mit bullbar, tow bar, sidesteps, und all dem Zeug bei 3.5i-6 Zyl. Motor manuell. Das war laut meinen vierwöchigen Recherchen im Vorfeld ein sehr gutes Angebot. Mir persönlich ging da ein bisschen zu schnell und wieder ein Pajero, obwohl der komplett anders ausssieht. Ist ein ganz anderes Modell und viel neuer, nur der Name ist gleich. Jedenfalls beschlossen wir, gleich morgens eine Rundtour zu machen und die ausgearbeiteten Händler abzufahren, um andere Autos anzuschauen. Das ging dann von einem zum anderen, smalltalk hier und Information da, ohne Pause bis abends um 6 Uhr. 2-3 Autos wären potentiell auch in Frage gekommen, darunter ein Triton mit canopy um 10000$, ein Explorer für 9000$, ein Challenger für 12000$. Übrigens für die, die den Wechselkurs nicht kennen, rechnen einfach die Hälfte und dann 10 % dazu, schon seid ihr in Euro.

Maßstab war folgende Vorgabe: nicht älter als 15 Jahre also mind. 1995 Baujahr, nicht mehr als 200.000ks und mehr als 3000$, was sich automatisch daraus ergibt. Damit ist ein Händler vom Gesetz verpflichtet, die statuatory warranty zu geben; d.h. eine Basisgarantie für die ersten 5000ks oder 3 Monate für alle wichtigen Teile. So richtige Schnäppchen waren bei allen Autos aber nicht dabei. Mit etlichen Visitenkarten ausgestattet, den Laptop über die Schulter gehängt und einem Stadtplanbuch (ohne das geht es gar nicht) auf Sylvies Schoss ging es auch raus zu einem unserer angeschriebenen (und nett geantworteten) Camper-Trailer Companys. Gebrauchten 1999er für 3300$ auf dem Hof, ein brand new für schlappe 5700$. Dies wurde auch getestet, Auf- und Abbau in Minutenschnelle. Haben das ja noch nie gemacht, die gibts ja in Deutschland quasi gar nicht. Gute Sache und das wollen wir machen, das steht nun fest. Ein Anruf genügt und die machen uns einen fertig. Keine Anzahlung nötig, Wort reicht aus. Wir hatten ja noch einen anderen, vielleicht geht da ja etwas für 5000$. Und wie es der Zufall so will, sind wir bei einem Autohändler, der zwar kein passendes Auto hatte, dafür aber Rückenprobleme nach einem schweren Unfall vor 6 Monaten und sich auch vor einem Jahr ein trailer-tent, so nennt man es auch, gekauft hat. Geheimtip, und das ist es auch.

Damit es auch so bleibt, lassen wir es dabei. Jedenfalls haben wir einen gekauft und können ihn Montag abend frisch lackiert abholen. Der Verkäufer hatte auch noch einen 8 Zyl. Landrover Discovery zu verkaufen, ursprünglich für 5000$, der uns doch erhebliche Kopfschmerzen bereitete. An sich kein schlechtes Angebot, der Preis war aber durch ungünstige Konstellation auf 6500$ gestiegen. Und wenn etwas beim Landrover kaputt gehen sollte, soll man sich dumm und dämlich zahlen.

Daher kauften wir letztlich abends doch den Pajero – vmtl. am Freitag frisch geserviced abholbereit –

Ob das die richtige Entscheidung ist, weiß man beim Autokauf nie. Zweifel bleiben aber. Jetzt geht es darum, die Ausrüstung einzusammeln, also vom BBQ-Grill bis zur Gabel, Abwaschkiste bis zum Gaskocher. Campingtisch, echt geiles Teil, gestern schon für 34$ mitgenommen. Weiterhin alles klären, Bank, Versicherung, Anmeldung, Nationalparks, Informationscenter, Bekannte aufsuchen, Kaykahändler und alle Einkäufe. Es gibt also noch reichlich viel zu tun, bevor ich die erste Angel auswerfen kann. Vor der Tür hier bei uns tun sie das auf der Jetty oder in Booten. Die Urlaubsathmosphäre ist also schon gegeben. Känguruh gab es aber noch nicht, weder auf der Speisekarte noch in Natura, dafür aber strahlend blauer Himmel, tagsüber 30 Grad, nachts allerdings noch recht frisch.

Erst in das Marion Shopppingcenter (größtes shoppingcenter Adelaides) ein paar Minuten mit dem Auto, dort quasi alles vertreten, was namhaft ist in Australien wie Target, BIGW, Kmart, Mitre10, Bunnings, 1$-shops, JB-HI-FI, Woolie und Coles, und viele, viele Boutiquen. Dort kriegst du alles, aber halt immer nur neu. Ein paar Dinge wie Pfanne und CD/MP3-Player (mit USB-Anschluß) wurden sofort mitgenommen. Zu gutes Angebot, anderes wurde auf Papier von Sylvie notiert, um Vergleichspreise zur Hand zu haben. Einen Super-Bademantel, den sie zwar nicht unbedingt braucht, aber für 10$=6€, gab es für Sylvie. Haben jetzt durch den Hänger erheblich viel mehr Platz, brauchen auch die Sitze nicht herauszunehmen, können demnach problemlos 2 Personen mitnehmen, falls doch jemand uns besuchen kommen will.

Dann weiter zu sog. OP-shops, die gebrauchte Sachen verhökern, mal aus sozialem Interesse mal kommerziell ausgelegt. Da finden sich immer Schnäppchen, weil vieles muss nicht unbedingt neu sein. Dasselbe gilt für Flohmärkte, die jetzt am Wochenende aufgesucht werden. Der Wagen ist gestern in unseren Besitz übergegangen, funktioniert bislang alles tadellos, nur schmutzig von innen, der neue CD-Player von Pioneer mit USB dudelt schon. Heute lassen wir ihn trotzdem in einer Werkstatt unseres Vertrauens checken. Wir sind auch RAA (=ADAC) Premium Member geworden. Wir hoffen, das darüber abrechnen zu können. Kostet 95$, dauert 1,5 Std. und bringt hoffentlich keine negativen Erkenntnisse. Bremsbeläge sind in ca. 20.000ks fällig und linke Sony-Box hinten brummt, Differenzial bisl ölig, das war eigentlich alles. Lassen wir uns überraschen. Dann heute noch zu zwei Privatverkäufern von ebay die Kayaks anbieten, mal sehen, was da geht. Morgen holen wir Stühle ab, auch ebay.

Desweiteren hatten wir Besuch in unserem Apartment von Gudrun und Karl, beide 1940 geboren, und noch richtig fit. Wie immer in Australien, die sind einfach fiter. Über eine Stunde gequatscht, dann haben sie uns noch die Bestätigung für den Erhalt einer Client-Number, für die Rego-Anmeldung manchmal hilfreich, ausgefüllt. Eigentlich besagt die nur, daß man eine postalische Anschrift bei einem Resident in Australien hat; denn wir sind ja auf Tour und können kaum einen Brief in Empfang nehmen. Die Versicherung bei der RAA für Auto und Hänger ging so etwas von problemlos über die Bühne und war so nett, daß wir gar nicht mehr dort raus wollten aus der office. Auch noch voll beladen mit Karten und sonstigem Zeugs. Leider gibt es keine Promotion-Aktion derzeit, wir hatten auch die Mitgliedsnummer von Gudrun parat als Neumitglieder-Werbung. Fast schon so wie bei uns zuhause. Die beiden Deutschen, übriges erst seit ca. 5 Jahren ein Paar, was Ihnen beiden sichtlich gut bekommt, müssen wir unbedingt noch besuchen auf nen Bier, evtl. am Dienstag, wenn wir ohnehin auschecken müssen und dann evtl. Richtung Gawler nach Norden aufbrechen werden. Sie wohnen etwas außerhalb dort oben auf der Strecke.

So jetzt gehts los. Zu Erwähnen bleibt, daß nicht jeder die angegebene Telefonnummer testen sollte so wie Peer abends um 18 Uhr, es klingelt dann nämlich bei uns um 3 Uhr nachts. Wir sind 9 Stunden voraus! Die Numer funktioniert, auch SMS, das wissen wir spätestens seit heute Nacht, auch von Deutschland aus.

Erfreulich, ganz erfreulich, daß die Basketballer auch auswärts gewinnen können und so überzeugend. Conny „Bleib fit und unverletzt und halte die Mannschaft als Team zuasammen, weiter so! Gruss aus Australien“. Würdet on top stehen, hättet Ihr das erste Ding in Stahnsdorf nicht -wie soll man das nennen- verzockt, verschenkt, verpennt.

Bei uns hier ist alles soweit fortgeschritten, daß wir bald auf Tour gehen können. Müssen ohnehin Dienstag aus dem Apartment raus, die Neuen kommen dann. Soweit hat alles gut geklappt, wie das Auto nun laufen wird, bleibt abzuwarten. Bislang jedenfalls gut, und es erstrahlt nun auch in ganz anderem sauberen Glanz.

Die Ausrüstung umfasst folgende Artikel. Hier eine gesondert aufgeführte Liste mit ortsüblichen Preisen oder teils vom Flohmark erworbenen used parts, wirklich nur interessant für die, die auch nach Australien reisen wollen. Als Resümee kann man insofern festhalten, daß 1 Woche doch sehr knapp bemessen ist, um solch Vorbereitungen ins allerletzte perfekt umzusetzen. Die Tage beginnen morgens um 5 Uhr und enden abends um 1o Uhr. Und es muss alles klappen, demnach gut vorbereitet sein von zuhause her, und da man meist auf freundliche relaxte Australier trifft, ist das Ganze doch gar nicht so stressig wie manche vermutlich glauben.Anstrengend aber schon.

Mike Rizor – SA Yorke Peninsula

2. Etappe – Yorke Peninsula

13.10.2009

Am Dienstag Morgen ausgecheckt aus dem Apatment und los zum campertrailer-Händler, um auf dem Wege Richtung Norden Yorke Peninsula diesen abzuholen und zu bezahlen. Dies lag on the way und so mussten wir nicht hin und zurück durch die Stadt. Montags selbst beide, also Pajero und Trailer umgemeldet, die Rego bezahlt und Kennzeichen für den Trailer mitgenommen. Auch für den Trailer zalt man eine Rego (99$) für ein Jahr incl. Anmeldegebühren. RAA third party Versicherung mit Diebstahl läppische 44$ für das Jahr, eine stampduty wird nicht fällig, und unser Händler übernahm diese Kosten aus Kulanz, wie er sagte. Für den Pajero werden allein ca 800$ Rego fürs Jahr fällig.

Am Sonntag kräftig auf einem Flohmarkt zugeschlagen, von Pfanne über Eskys (Kühlboxen)) bis Werkzeug, usw… Günstiger geht nicht mehr, ein Besuch im deutschen Klub war auch dabei, und ebay-Einkäufe wurden ebenfalls eingesammelt. Dann nennen wir uns Besitzer eines nagelneuen Kayaks mit Rutenhalten, Sitz und Paddel für 300$. Wie das geht weiß keiner hier so geanu, aber der Chef holte das Ding irgendwie als „verkratzt“ aus der Fabrik. Dasselbe gilt auch für andere Eikäufe, ein bisschen Handeln geht überall. Jedenfalls nahezu alles komplett an Bord, besser ausgestattet als damals nach einem Jahr. Drei, vier Sachen fehlen noch, Kabel für Konverter, zweite Batterie, Axt und das war es auch schon. Zu Erwähnen bleibt, dass alle Autohändler „Mafiosis“ sind, liegt wohl am hart umkämpften Markt. Deswegen kriegt unser Dealer auch keine Bestnote und wird damit nicht weiter empfohlen, dagegen der Camper-Trailer Mann ist eine Wucht.

Camper-Trailer Firma Adelaide „Desert Sky“ – Rudi Vester

Hilfsbereit, nett, ehrlich und der Preis einfach Klasse und kann auch auf Auktionen Autos erstehen, falls jemand Bedarf hat.

Mittlerweile haben wir unser Trailertent auch das erste Mal komplett aufgebaut, alles hat geklappt. Schon echter Luxus. Auch das Fahren klappt bislang einwandfrei, und Platz für Besucher ist auch. Also Nico sieh zu. Auch Peer müßte nicht mehr im T-Häuschen unterkommen, vorne im Vorzelt ist reichlich Platz. Wobei wir die Walls, also die Außenwände, nocht nicht aufgebaut haben. Auf dem Foto also nur Fahrzeug und Aufbau mit Vorzelt. Etwas geübt, klappt das in 15 Minuten. Solange haben wir letztes Mal auch gebraucht. Und viel mehr Raum und Platz!!!

Erstes Lager Port Parham für 2 Tage – 15.10.2009

Dies ist also unser erstes Lager auf der Tour Richtung Yorke Halbinsel, freies Camp mit Wasser, Toiletten und BBQ-Grills. Außer uns vielelicht 4 Parteien. Also nicht voll. Alles in Ordnung bei uns, Wagen läuft auch noch gut. Zum perfekten Anfang spielt das Wetter nicht mit. Der Wind pfeift und es regnet immer mal wieder, oder anders ausgedrückt „es stürmt“, aber Zelt hält. das sollte es auch! Aber das ist das Einzige, was durchaus verbesserungwürdig ist, der Rest hat nahezu perfekt geklappt. Und das Wetter wird besser, da sind wir sicher. Trocken haben wir es ja, und Platz auch, also hauen wir uns gleich ein Rumpsteak auf unseren Grill mit unserer 4l Gaspulle am Hänger und arbeiten noch ein bisschen das Kartenmaterial und die Unterlagen der Information aus.

Fast vergessen, auf dem Wege raus aus der Stadt besuchten wir noch die Deutschen Gudrun und Karl, die uns eine postalische Adresse in Adelaide zur Verfügung stellen; so etwas ist außerordentlich hilfreich bei Anmeldung eines Fahrzeuges! Hier die Beiden in ihrem Heim in Craigmore.

Gudrun und Karl…Herzliche Grüße an Eddy in Melbourne

19.10.2009

Das schlechte Wetter haben wir beim Wein mit unserem Nachbarn Bob, einem 1959 ausgewanderten Österreicher aus Linz und seiner neuen Partnerin im Caravan „Priscilla“ vebracht. Nette Geschichten aus seiner Sturm und „Jagd“ zeit ließen es nicht langweilig werden. Unser Trailerzelt ist jedenfalls sturmtauglich und auch durchnässt. Wir sollten ohnehin das Zelt komplett mit Wasser einweichen und dann von der Sonne trocknen lassen laut Hersteller, daß sich die Nähte wasserdicht schließen. Dies hat das Wwetter erledigt und die Sonne ist jetzt auch da. Von Port Parham ging es weiter nach Black Point (kommerziell – kann man vergessen), weiter nach Port Julia Bushcamping für 6$ mit Toiletten und Wasser. Schöne Jetty zum Squidfangen (Calamares). Kein Wind mehr, dafür ein dummer Nachbar (wie sagte Bob „shit in his brain“), der seinen Generator bis spät in die Nacht laufen ließ. Also brachen wir den kommenden Tag auf und beschlossen, direkt in den Innes NP zu fahren. Dort sind die Dinger nicht erlaubt, zumindest auf den meisten Plätzen, und das Wetter sollte ja auch besser werden. Also warum im Auto sitzen, wenn das Wetter gut wird. Ein weiterer Grund, die wilden Bushcamping-Plätze an der Marion Bay links liegen zu lassen, ist der, daß wir uns entschieden haben, den National Park „Holiday Pass“ für 2 Monate Südaustralien Gültigkeit 51$ pro Fahzeug zu zulegen, der es erlaubt eben 2 Monate lang alle includierten Nationalparks anzufahren und dort zu übernachten. Und da wir vorhaben vier Parks, den Innes, Remarkable, Lincoln und Coffin anzufahren und dort länger zu bleiben, ist es quasi ein 1$ Tagespreis, den wir uns doch noch leisten können.

Lager Innes NP unser Lager mit Vorzelt ohne Walls

Hier im Innes angekommen, traumhaftes Wetter, keine Generatoren, kaum Leute, gleich bei der Anfahrt den ersten Squid gefangen, den Sylvie parniert abends verspeiste und ich die Würstchen (die sie nicht mochte), den zweiten Tag gleich 5 Fische mittlerer Größe gefangen, so daß wir bei Kartoffelsalat und Meeresgetier kein Hunger leiden. Eine Handvoll Emus kamen auch kurz vorbei, MacPie und andere Sänger wecken uns morgentlich, die Sonne knallt, daß man tatsächlich gegen Nachmittag lang anziehen muss – gegen die Sonne die ersten Tage.

Micha vor Strand in Cable Bay Innes NP

Fliegen hat es aber auch und Moskitos in Stubenfliegen-Größe tagsüber. Feuer machen ist erlaubt, offiziell bis 1. November, und der von Hans gebaute Grill hält – TOP! Danke. Dann wird man sehen. Nachts sternenklar und frisch. Wir speisen dieses per wireless-Verbindung mit unserem Telstra-Stick ein, evtl. die Bilder erst später. Kontingent geht nämlich auf mb. So und jetzt los zur Jetty nebenan, da waren wir noch nicht, per Auto. Zelt lassen wir einfach stehen. Ist ja abgeschlossen, der Hänger jedenfalls.

26.20.2009

Heute nach 13 Tagen wild Camping oder besser bushcamping zurück in der Zivilisation angekommen; d.h. auf Campingplatz in Port Pirie direkt in der Stadt am River untergekommen. Gut, sauber, zentral für 22$ powersite, laden alle Stromreserven auf, haben Wassertanks gefüllt, Wäsche gewaschen, Großeinkauf Nahrungsmittel und damit die Bestände aufgefüllt, beim RAA-Büro noch abgeklärt, ob unsere Hängerversicherung perfekt ist. Hatten nämlich per Email Kennzeichen und Rego nachgereicht. Alles super.

Dann die vorerst letzte große Ausgabe getätigt. Offen war ja noch, wie das mit dem Aircompressor und dem Inverter zu händeln sei, also Strom umwandeln von 12V auf 220V, um LapTop und Kamerakkus aufzuladen. Aircompressor deswegen, weil man bei Beachfahrten die Luft bis zur Hälfte aus den Reifen lassen und später dann wieder auf festerem Boden aufpumpen muss. Denn 100 km mit halbgefüllten Reifen ist doch ausgesprochen unempfehlenswert. Und Rechargen von Computer und Kamera ist ja jedem klar. Aus nun 13 Tagen wild in Folge sollen ja noch 21 Tage und mehr werden. Haben nun eine günstige Variante ausgewählt mit einem besseren „JumpStarter“, der sowohl einen leistungsfähigen Kompressor als auch Akkuagregät besitzt. So schließe ich einfach den mitgebrachten Inverter dazwischen und kann die erwähnten Geräte aufladen. Den Jumpstarter können wir bei der Fahrt per Zigarettenanzünder aufladen oder bei der nächsten Stromtanke eben. Schöner Nebeneffekt, man kann auch seine zusammengeklappte Batterie vom Fahrzeug zumindest für einem Einmalstart des Motors verwenden. Also im Busch evtl. schon mal sinnvoll.

Den Kompressor ausprobiert, funktioniert einwandfrei, Luft runter und auch wieder rein, auch Computer lässt sich aufladen. Wie oft man das kann, wird sich zeigen, und ob man alle 4 Reifen tatsächlich voll aufpumpen kann, wird sich ebenso zeigen. Bleibe etwas skeptisch, denn mit 90$ wieder ein Schnäppchen oder? eine Super-Sache, wenn es denn so funktionieren sollte. So das die technischen Details.

Allgemein zur Tour: Wetter sonnig, aber auch stets kühler Südwind, durchaus typisch für SA. Bisweilen böig. Plätze daher nicht Überlaufen, ersten raueren Track mit Hänger auch gut überstanden. Noch ist alles heile, aber staubig und sandig. Beim Fischen noch ein paar Squids und dessen Arme als akutfrischen Köder erbrachte 2 klasse schmackhafte KG (King George Whiting) von je 35 cm Länge. Werden nicht größer!

Einer der 2kg – ist ein leckerer Speisefisch
und die nettaussehenden, tintenversprühenden Squids

Dann aber auch wieder mal 2 Tage keinen Fisch. Von netten Nachbarn aus dem Gippsland, Kaye und Shane, beim Stanley-Wein gute Tips geholt;

Kaye und Shane in ihrem Lager

u.a. dem mit dem Jumpstarter. Erste Solardusche, Campfeuer, Emus, Brown Snake (zweitgiftigste), Delphine, na ja und all so etwas, angetroffen. Zu Erwähnen folgende Geschichte. Sylvie stellt wie immer am Lager einen Eimer oder zwei mit Wasser auf. Salzwasser vom Meer ist kein Problem, doch einmal war es Frischwasser aus einem Tank. Als wir dann vom Fischem am Meer zurückkamen, saßen 1000de bees (wilde Bienen) auf und in diesen. Das Lager war umlagert. Also sie rein in das von mehreren Seiten zu betretende Trailerzelt, da war man sicher. Und durch meine 5m lange Meeresrute war ich in der Lage, den Eimer aus weiter Entfernung umzustoßen und mich dann ebenfalls im Zelt zu verkriechen. Die Sonne trocknete nun den Rest des Wassers binnen einer halben Stunde weg, dann war wieder Ruhe.

Das Problem war uns neu, obwohl davor gewarnt wird, doch nun selbst erlebt. Das Problem wird immer größer, aufgrund von Wassermangel und zunehmenden Bienenvölkern kommt es zu solch Vorfällen und auch zu Unfällen. Selten sind wohl die Bienen die Opfer. Auch noch 2 Tage später kamen immer Mal wieder ein paar vereinzelte Bienen vorbei und checkten den blauen, aber nun leeren Eimer. Gute Orientierung und Erinnerung die Kameraden. Das Summen blieb uns für 24 Stunden oder länger im Hirn. Wir hoffen, in Deutschland ist alles OK, morgen werden wir mal ins Internet gehen, Emails checken und schauen, was die Basketballer so gespielt haben. Hoffe weiterhin erfolgreich!?

Die Welt könnte untergehen und wir hören nur das Rauschen vom Meer und die Bienen und den Wind. Die Nächte sind auch kühl hier, daher gehe ich lieber in den warmen Schlafsack. Sylvie liegt schon drin. Fotos schauen wir morgen früh gemeinsam durch. Vielleicht ein nettes Bild von den letzten Plätzen oder so.

Gym Beach Innes NP

Ansonsten geht es morgen weiter in den NP Mount Remarkable, langer Track von 5 Stunden = 12km erwartet uns dort durch Schluchten. Kein Meer mehr für ein paar Tage, dafür Kängurus und Emus, aber auch kaum Wind und keine Moskitos???, hoffe ich. Übrigens die mitgekaufte Wall, also das Vorzelt, leistet gute Dienste. Ist Schutz gegen Fliegen beim Essen und Moskitos in jeder Lage´sowie Wind- und Sonnenschutz. Gruss an Alle.

Lager „The Cap“ – Wall mitaufgebaut

Mike Rizor – SA Eyre Peninsula

3. Etappe – Eyre Peninsula

27 Okt. angekommen im Mount Remarkable Nationalpark. Dieser war uns ja in bester Erinnerung von unsrere ersten Tour, und hat uns diesmal noch mehr beeistert. Wir standen auf unserem identischen Platz von 2005. Emus rannten durch Lager allenthalben, kündigen ihr Kommen immer durch tiefes Glucksen ähnlich wie Buschtrommeln. Känguruhs waren genauso im Lager und auch auf dem 12 km gemachten Walking Track in der Mittagssonne. Es war brutal heiß, kein Wind dort, und durch die Frühlingszeit ein irres Treiben von Vögeln. Viele alte Bekannte wie Mac Pie, Krähen, Kakadus und auch „Bummsi“ =Kookaburra“ und etliche kleinere waren darunter. Jeder versuchte den anderen irgenwie zu übertönen. Jeden Abend gab es schönes Lagerfeuer und so gut wie keine Moskitos. Am letzten Abend kamen dann unserer Einladung nach 2 Waliser Australier Pauline und John aus Rockingham WA dazu, beide Rentner und mit einfachem 4WD Van für 3 Monate unterwegs. Feuchtfröhlich, mit etlichen Liedern seitens unserer Gäste bis spät gegen 11 Uhr nachts, bis alles Holz verbrannt war. Eine Einladung zum Segeln in WA nahe Perth wurde ihrerseits ausgesprochen. Daher auch ein Foto von den beiden.

Einzig die ungewohnte Hitze und die Fliegen waren ermüdend. Aber durch den ungewohnten Luxus von warmen Duschen in einem NP, Klasse Toiletten und überhaupt dem Flair des Parks lassen dies schnell vergessen. Mir macht die Sonne ein wenig zu schaffen, oder evtl das verbliebene Waschmittel der letzten Wäsche von Port Pirie. Die waschen hier nur kalt in der Maschine und evtl. war sie einfach zu voll gestopft. Jedenfalls gab es ein bischen Juckreiz und kleine Pickel an Armen und Beinen, insbesondere in der Glutsonne. Bei Sylvie waren es dann Blasen nach dem Walk. Die dicken Schuhe sind schon ungewohnt. Von dort aus ging es über Port Augusta, dort Getränke aufgefüllt, weiter nach Point Lowly. Ein quasi Boat-Camp mit Rampe, scheins Anglerparadies. Voll ist es auf dem Camp, weil Wochenende und Halloween, und ab morgen ist die Snapperangelsaison hier für einen Monat gesperrt. So allerhand Boote und auch normale Angler. Wir sind mit Känguruhsteak und Wiener Schnitzel für 2 Tage versorgt, trotzdem trieb es uns vor zum Angeln. Doch ohne Köder?. So versuchten wir uns nahe der Bootsramp auf Squid, doch es lief nix. Dann gingen wir zu den vielen anderen, alle im Flachwasser am steinigen Strand bei Vollebbe. Dort interviewte Mike eine 67 jährige Einheimische, wie man hier und was man so fischt. Sie fischte mit Maden und selbsterstellen Teig aus Katzenfutten mit allerhand anderem. Ein spezieller Floater und ganz kleinem Haken auf Garfisch, Tommy Ruff und auch auf Squid, speziell mit Schwimmer vorweggeschaltet, damit sich der Squidlure nicht festhaken kann. Letzten Endes schenkte sie uns ihre restlichen Maden, den speziellen Floater mit Haken, und alle Köpfe mit Armen, der von ihr gefangenene Sqiuds als Köder. Wir werden versuchen, diese wieder einzusalzen und so länger haltbar zu halten, da wir ja die kommende Zeit ausschließlich am Meer bleiben werden. So sind die Australier halt, immer gut drauf, freundlich, manchmal auch laut, aber mit 67 Jahren auf den Steinen rumzuspringen und einen Sack voll Fische zu fangen in der Sonne. Mein lieber Mann, das sollten mal meine Patienten auch tun. Neu ausgestattet mit Floater, Haken und Teig gelang es uns dann postwendend auch Garfische und Tommy Ruffs zu fangen. Die Garfische schenkten wir ihr, das andere ging in die Köderbox. Wir werden unser Glück gegen Abend noch einmal, nach vertilgtem Schnitzel mit Kartoffelsalat, von der Bootsramp aus versuchen. Gut zum Sitzen auch wenn es dunkelt.

Morgen geht weiter nach Port Gibbon oder Lipson Cove. Den evtl. gefangenen Fisch können wir da vertilgen. Wetter gut,keine Fliegen hier, überhaupt keine Moskitos mehr, Allergie so gut wie weg, Blasen verheilt. Bald gehts auch mit dem Kajak los, die Tage sind bereits angezählt. Zum Abschluss kleiner Gruss an die Basketballer von Erdgas-Ehingen und auch dem NBBL-Team. Läuft bei allen ja richtig gut, wann kommt die Tabellenführung. Weiter so, insbesondere auch Conny durchhalten, Engel vielleicht auch mal länger ohne Verletzung. Auch Kevin spielt ja wieder ein bisschen, also wir verfolgen das schon. Und einen ersten neuen Fan von den Steeples können wir auch präsentieren. Es ist der Kookaburra, Wappenvogen von einem der australischen Bundesländer, und auch bekannt als „Lachender Hans“. Einmalig sein Gehabe, sein lachender Gesang gegen Abend, ein ganz toller putziger Eisvogel. Eigentlich eher ein Kamerad als Vogel. Kommt manchmal ins Lager, ist nicht scheu. Hier ein Bild

03.11.2009

weiterhin auf dem Wege zum Nationalpark Lincoln ganz im Süden der Eyre Peninsula. Zuvor gestoppt in Point Gibbon, ein Wahnsinnsspot quasi mitten in den Sanddünen, 30 Meter zum Meer. Dort gebadet, Garfische gefangen mit der neuen Technik,

Point Gibbon

nur noch in Badehose unterwegs, kein Mensch weit und breit. Einfach rechts fahren, wo die Kreuzung zum Port Gibbon Lager ist, immer weiter, die Bootsramp passieren und am Ende ein Toilettenhäuschen. Dann einfach dahinstellen, ist OK. Wären länger geblieben, wenn nicht am folgenden Tag der Wind auf West gedreht hätte, oder besser Sandsturm. Gegen Mittag das Lager geräumt und weiter nach Lipson Cove, ebenfalls wild und auch ein TopSpot. Leider ist der Wind nach wie vor da, doch wir haben hier unser Lager besser aufgestellt. Hoffen nun, daß der Wind nachlässt. Kajak fahren ist nicht drin, die Sonne scheint aber trotzdem.

Heute ist Nachtangeln angesagt. Zu Erwähen bleibt, daß wir alles per Wireless Stick hier hochladen, schon eine Weile keine Dusche gesehen haben, alles etwas salzig schmeckt, Riesensauerei durch den feinen Sand und Sturm zu vermelden ist, mittlerweile gesäubert, wir Besuch von einem Skorpion ordentlicher Größe im Vorzelt hatten. Beim Verladen kam er unter dem Eski hervor. Habe ihn eingefangen und in der Wildnis laufen gelassen. Morgens in den Sanddünen kroch eine 1,50 Meter lange Schlange direkt am Zelt vorbei. Also gleich raus und Foto, bevor sie dann in dem dünnen Gestrüpp der Dünen verschwand. War übrigens bereits die zweite, die wir diesmal in Reichweite gesehen haben.

Fragt mich nicht ob giftig, aber hier sind die meisten giftig. Nur die Riesenpythons können nur beissen. Das ist verhältnismässig harmlos. Also mehr Fotos als Geschreibsel diesmal. Dafür melden wir uns per Email bei Einigen, da wir mb`s verbraten wollen bzw. müssen. Leider hatten wir nachts einen Nagel im linken Hiterreifen, den es am nächsten Tag sofort zu flicken galt. So fuhren wir nach Tumby Bay, dort flickte man diesen für 28$. Schon der zweite Platten in 4 Wochen. Also 2 Schlangen und 2 Platten. Hoffentlich geht das nicht so weiter. Aber die flicken hier so einen Reifen bis 20zig Mal. Ein neuer würde um die 250$ kosten. Haben den Druck jetzt ein wenig reduziert auf Anraten des Reifenmechanics. Übrigens jetzt in Louth Bay, guter Spot mit kleiner Jetty. Dort das nachtangeln hin vertagt, und Essen für heute gesichert. Gleich drei größere Squids angelandet sowie 2 Haie. Diese jedoch wieder laufen lassen, da wir beide Arten nicht kannten. Der eine von 3 Kilo hatte scharfe Dornen auf den Backflossen und sieht aus wie ein Tiger, brown mit schwarzen Streifen. Ob man den essen kann?, haben ihn fotografiert und werden uns erkundigen. Bereits das zweite Mal diesen an der Angel. Niemand kenntihn bisher. Übrigens hier im Süden in Coffin Bay gibt es etliche weiße sharks, haben auch den letzten weißen Haifilm hier gedreht.

Das nächste Mal aus dem NP Lincoln. Caravanpark ist gestrichen, da wir mit unserem System gut aufladen können. Gerade wird unser JumpStarter, also unser Akku, bei dem Generator des Nachbarn mitaufgeladen. Das erset Mal, daß ein Generator uns von Nutzen ist!

10.11.2009

Wir sind jetzt seit 5 Tagen auf einem TopSpot im Lincoln NP (Surfleet Cove),

Lincoln NP Surfleet Cove

ohne unser Lager zu verändern. Alles komplett aufgebaut, Kayak liegt an der 10 Meter entfernten Beach. Die Wall leistet gute Arbeit gegen die stark zunehmenden Fliegen. Fast Nullarbor Verhältnisse. Dadurch, daß es seit 6 Tagen immer über 30 Grad ist, kaum Wind und für uns absolut tropische Temperaturen die Folge sind, scheint es auch für die Fliegen ein Eldorado zu sein. Vermutlich der heiße Sommeranfang. Viele Vögel verschiedener Spezies, meist als Päärchen unterwegs. Auch hier zeigt sich die Sommerzeit mit Nahrungsvielfalt und Nachwuchsarbeit. Zu Erwähnen speziell die Papageien, Sittiche oder Kakadus,

machen manchmal Höllenspektakel, doch entschädigen durch Farbenpracht. Die Rotweißen, die Gründgelben, nur Weiße, dazu trällernde MacPies, leidende Raben oder Krähen, streitende Möwen, grummelnde Pelikane, kleine zwitscherne Langschwanzjäger, die die Insekten in Wahnsinnschnelle aus der Luft wegfangen, ein paar Zirkaden, hin und wieder Delphine zu hören und zu sehen, dann der „Schnalzer“ und nachts Kuckucks oder so etwas.

Haben gestern am Feuer gesessen mit einem Päärchen aus Madrid, beides Journalisten, die gerade erst angekommen sind. Auf der Toilette steht ein Schild, Feuer erlaubt in der Zone zwischen Hightide und Lowtide,

immer jemand am Feuer, und bitte schön kleine Lagerfeuer, dies nur im Lincoln und Coffin Bay NP. In Westaustralien ist laut unseren Infos bereits absolutes Feuerverbot. Da darf man sich nicht mal ne Zigarette anstecken, tue ich auch seit Wochen nicht mehr, sondern lediglich die Pfeife kommt zum Einsatz. Der Tagesbudgetsatz sinkt konstant, da dies quasi alles Null-ÜN sind. Durch den 2 Monatspass fallen keine Gebühren für ÜN oder Eintritt an. Gedient wird mit Toietten, Papier und trotz Wasserarmut, ein bissl Regenwasser, was wir zum Duschen nutzen. Ansonsten kann man Baden in mollig warmem Wasser bei reinen aber flachen Sandabschnitten. Trotzdem ganz schön, mal das Salz von der Haut zu kriegen und die Haare, zumindest bei Sylvie, bei mir sind ja keine mehr,locker in den Wind zu hängen. Wenn er denn mal da wäre, kaum eine Brise.

Tagsüber geht es im Wechsel im Kayak raus aufs Wasser und gefischt wird insbesondere Squid, gestern gab es einen Aussie Salmon meinerseits dazu. Da es relativ flach ist, die Gezeiten tun ein übriges dazu, und etliche Pflanzen ein Fischen vom Land quasi unmöglich machen, sind wir die einzigen hier im Camp, die Fisch zu essen haben. Der eine oder andere Squid ging auch zu unseren Nachbarn, Australier die bereits 8 Jahre im Caravan im Lande unterwegs sind, jetzt 52 Jahre alt. Kein Angler, aber Fischesser. Dafür hat er reichlich tools an Bord, kann per großer Solaranlage auch unseren LapTop rechargen. Na ja, so hilft man sich gegenseitig. Kein Generator weit und breit, welch Seltenheit. Meist ja auch nich erlaubt in NP`s, hier überraschenderweise schon. Aber keiner da.

Sylvie ist gerade unterwegs mit dem Kayak, kurz nach dem Frühstück, die Bucht ist spiegelglatt, und gestern war sie mit Flipper, sah genau so aus, silberfarben und groß Aug in Aug 5 Meter vom Kayak entfernt. Unsere Körperfarbe ist nahezu von oben bis unten dunkelbraun, auf dem Kayak sitzt man halt nur mit Badehose, wenn die Angelhaken nicht wären, würde ich mich auch ohne reinsetzen.

Mit dem Kayak klappt`s ganz gut, einen eigenen Anker gebastelt, damit man nicht immer abgetrieben wird. Manchmal ist es besser an einer Stellle zu stehen, nur der Rutenhalter ist noch nicht angebaut. Es fehlen mir 4 Schrauben dafür. Dachte die sind am Kayak mit angebaut, nur da wo welche sind, passt er nicht hin. So klemmt man sich die Rute einfach unter die Beine oder legt sie vorne in den Fussraum zur Zeit. Einfach ein Strick an das Paddel gebunden, schon ist ein Paddelhalter da. Lässt man einfach schwimmen, wenn man die Angel im Einsatz hat und holt dieses später wieder ran. Durch die wireless-Verbindung sind wir jederzeit und nahezu egal wo, auch hier, mit dem Internet verbunden, werden heute noch einmal Emails schreiben. Nur die Stromreserven begrenzen den täglichen Netzugang. Und da wir ja nicht mit dem Auto fahren seit Tagen, entfällt das Rechargen während der Fahrt leider auch. Morgen haut unser Solarnachbar ab, dann greifen wir wieder auf unser System zurück. Eigentlich wollen wir ja autark agieren, sind immer noch in der Anfangsphase unseres Trips.

So jetzt schaue ich mal nach, welche Fotos wir beimischen können. Werde darauf achten, Nico vom DGS, kein „falsches“ T-Shirt anzuhaben. Hast ja recht, ist jetzt Bootslappen. Müssen halt verbraucht werden. Kleinere Goannas gibts übrigens auch,

und Kängurus abends immer bei uns am Lager vorbei zu ihrer Weidefläche. Damals waren die ja hier total vertraulich bis aggresiv in die Camps gekommen – 2005 der Kampf Känguruh gegen Sylvie um das Toastbrot – diesmal ganz ängstlich und suchen keine Nähe. Denke mal, die haben die „Vertraulichen“ abgeschossen und eine neue Generation von nicht „domestizierten“ Känguruhs lebenlassen. Ist ja eigentlich auch normaler für einen NP. Für uns war das aber damals schon toll, wenn du Hand in Hand mit Känguruh am Tisch sitzen konntest. Gab mit Sicherheit zu viele Unfälle und negative Vorkommnissse. Die haben ja damals schon das Lager der Motorradfahrer geplündert. Was haben die wohl die Jahre später angestellt?! Noch 2 Tage hier, dann das 2te Camp hier namens Semptember Beach, die anderen sind nicht interessant. Dannn gehts weiter in den Coffin NP, gleich um die Ecke.

Nachgereicht: hier noch ein Bild vom Blauzungen-Skink (Tannenzapfen)

12.11.2009

heute umgezogen in das andere Camp „September Beach“ im Lincoln NP. Hatte uns das nette Mädchen in der Information in Port Lincoln als besten Platz sehr empfohlen, hatte auch Ahnung vom Fischen. Aber vorweg, den letzten Abend haben wir mit unseren Nachbarn, Traver und Roslyn am Feuer zwischen Lowtide und Hightide verbracht. Beide traveln jetzt seit 8 Jahren kreuz und quer durchs Land, arbeiten hier und da mal wenn sie was kriegen, unter anderem als Voluntäre für Nationalparks in Westaustralien oder schlichtweg als Housekeeper (Putzkolonne). Sie früher im Steuerberatungsbüro, er Elektriker, dann selbständigen Campinghandel, Sohn lebt und arbeitet in England, hatten die Nase voll, Haus verkauft und los gings. Er ist jetzt 52, vor 8 Jahren gestartet, so kann man es auch machen.

Also wie gesagt, heute umgezogen in ein anderes Camp und zuvälligerweise kannten wir das auch vom letzten Mal. Die Beach ist echt der absolute Hammer. Feinster Sand und bereits nach wenige Metern so tief, dass man schwimmen kann. Blick aufs offene Meer und allenthalben kreuzen Delphine auf. Schwimmen zur Abkühlung, und das mit „Flipper“, wie im Fernsehen.

„September Beach“ im Lincoln Nationalpark

Auch gleich raus mit dem Kanu, das Wetter ist nach wie vor über 30 Grad, kaum Wind und daher kein Problem, mit dem Kayak rauszugehen. Nach Minuten hatte Micha einen fetten Squid an der Angel. Mit frischem Köder bestückt gab es dann einen Papagaienfisch vernünftiger Größe, sowie 2 größere Aussie Salmon. Zu erwähnen ist, dass er auch 2 größere verloren hat, weil die Angel zu klein war. Unter dem Kayak sichtbar ein Schwarm von silberglänzenden Salmon, Angel runter und rums. Haben die Fische gleich am Strand filetiert, vergessen immer die Fotos zu machen.

Gestern gab es übrigens auch Fisch, da kam Sylvie mit nem großen Leatherjacket nach Hause und 3 Breams. Essen heute, Reis mit süß-sauer-Soße, Fischfilet in Mehl….Essen gestern, Fisch paniert mit gebratenen Nudeln vom Vortag. Den Tag zuvor, Calamares paniert mit Zitrone auf Brot mit Butter. Also verhungern werden wir nicht, nur Trinkwasserbestände und Brotreserven gehen dem Ende entgegen. Uns bleiben hier also maximal 2-3 Tage noch.

Hört sich alles klasse an, wa, aber….wie immer, nichts ist perfekt. Durch die Hitzewelle ist es brutal warm, man schwitzt aus allen Löchern, Schatten eigentlich nur im Vorzelt, was das geringste Problem darstellt, man säuft halt wie ein Loch, das ist ja nicht so dramatisch, problematischer ist die Fliegenplage, wie noch nie erlebt. Ein tagsüber rausgehen ohne Moskitomütze ist undenkbar, dadurch wird es noch heißer, die Fliegen kleben einem überall, wo man schwitzt, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, und das ewige Summen nervt. Die einzig ruhige Zeit ist im Kayak auf dem Wasser. Also teilen wir uns die Stunden tagsüber im Kayak. Die andere Zeit verbringt man quasi im Vorzelt. Mit dem Ergebnis, dass man Sonnenbrand hat und der andere Muskelkater vom Fliegentotschlagen. Aber egal, trotz alledem ist es top.

Nur wie sich jetzt zeigt, sind wir mit der Kombination, Campertrailer und Vorzelt (Wall) bestens unterwegs, da wir ja dadurch eine schattige Rückzugsmöglichkeit auch vor Fliegen und Moskitos haben, ohne in Platznot zu geraten. Andere nur mit Dachzelt haben diese Möglichkeit nicht, oder die in den geschlossenen Caravanen hängen in ihren luftdichten Buden rum. Nur mit Auto und Zelt bist Du gnadenlos verloren und suchst das Weite. Dadurch sind die Plätze hier quasi leer, das zweite ist, das Kayak ist absolut Gold wert, es gewährleistet tatsächlich jeden Tag Fisch, egal wer ihn von uns beiden auch gerade fängt. Vom Ufer – Surf- und Rockfishing – (an dieser Stelle Gruß an Peer) – ist das eigentlich unmöglich, es ist zu flach, zu viele Pflanzen, zu viele Verluste an Haken und Gewichten, die Nerven liegen blank, und evtl. kommt auch nie ein Fisch vorbei. Wir haben diesmal vieles richtig gemacht, die Frage die wir uns jetzt stellen ist, warum haben wir das nicht gleich beim ersten Mal so gemacht. Aber das erste Mal war ja genial und eine Steigerung von genial gibt es ja nicht.

Und von hier aus auch ein Gruß an die NBBLer, viva URSPRING und an Felix. Läuft ja ganz gut. Doch das Leben ist nicht immer ein Honigschlecken, obwohl vieles top ist, manchmal muss man auch Härte zeigen. Seht, Euer Physio muss auch leiden – das Schwarze sind Fliegen und nicht Dreck – metergroße Fliegen

17.11.2009

Umzug in den Coffin Nationalpark auf der anderen Seite der Südspitze der Eyre Peninsula. Es fiel uns schwer, die Top-Spots des Lincoln NP nach nun 11 Tagen zu verlassen. Haben noch für die beiden letzten Tage Brot am Feuer an der Beach gebacken, da unsere Vorräte an Brot und Milch zu Ende gingen. Auch Brot hält sich nicht unbegrenzt. Und Fisch zum Frühstück ist zuviel des Guten. Hier noch ein Bild von einem unserer 8 gefangenen Aussie Salmon

Aussie Salmon

Außer der Fliegenflut war kaum etwas zu verbessern dort beim letzten Platz an der September Beach. Nachbarn gaben uns auch noch Milch und Brot, dafür bekamen sie 5 Squids von uns. Die waren zuviel, alle mit dem Kayak direkt vor der Haustür dort gefangen. 3 Squids für uns zum Essen reichen allemal aus. Auf dem Wege zum Coffin NP wieder in Port Lincoln die Vorräte ausgiebig nachgekauft, auch 2 neue Stühle in Reserve zugelegt, haben halt nur begrenzte Haltbarkeit, insbesondere bei Mike, obwohl es sicher schon 5 Kilo verloren hat. Sind immer noch 8 zuviel. Dann noch einen Anker und Paddelhalter für das Kayak zugelegt, einen Sack Eis für eisgekühlte Drinks zugelegt – zumindest 2 Tage – und dann ab in den NP.

Anreise zum Spot schon Klasse, doch das Basis-Camp fast leer. Dachten eigentlich, es müsste voll sein. Lager dort im schattigen und windgeschützen Terrain eingerichtet und abends nach längerer Zeit wieder einmal BBQ mit Salat und Baguette. Der Spott ist vom Park her und den Tieren super, doch die ziemlich flache Bucht – etwas muffig riechend – keine Einladung zum Kayakfahren oder etwa zum Fischen. Werden heute per Auto ohne Trailer einmal die Umgebung checken, andere Lager nur per 4WD erreichbar. Das werden wir daher ohne Trailer im Schlepptau einmal testen, denn andere erzählten uns, sie hätten sich gebogged =festgefahren. Dann entscheiden wir, wie es weitergeht. Hoch Richtung Nullarbor kommen noch reichlich freie Plätze laut unseren Recherchen.

Auch gibt es die Überlegung, eventuell in Westaustralien als Voluntäre für den NP aktiv zu werden. Arbeiten umsonst, dafür kostenloses Bleiben in den NP`s, Wasser und Energie und so, was gerade zu der beginnenden Ferienzeit Mitte Dezember = Sommerferien Australien eine interessante Alternative sein könnte. Werden per Email mal nachfragen in Perth. Für die kommenden Tage sind 37 Grad angesagt, dann evtl, thunderstorm = Gewitterrisiko. Das sollte man also bei der Wahl des Camps berücksichtigen. So mehr beim nächsten Mal. Kurz nochmals erwähnt zum Coffin NP. Das Basislager Yangie Bay ist ausgesprochen schwach, zumindest was das Wasser angeht. Es liegt am Ende der Bay und ist eher modrig und stinkend. Da kann man weder Kayakfahren noch Angeln, nur das Weite suchen. Unser Lager sehr schattig und windgeschützt mitten in den Bäumen.

Lager mit Fahnen

Vögel unentwegt um einen herum, zu Erwähnen der blue wren, so ein kleiner hüpfender Blaukopf, die ausgesprochen zutraulich sind. Nur hat er die Macke ständig am Auto am Seitenspiegel einen Kontrahenten zu erkennen und ununterbrochen dagegen zu hüpfen. Wir mussten diese abdecken, das nervt auf Dauer. Andere wie der Golden Whistler hat einen unverkennbaren Ruf mit einem endenden lauten Schnalzer, dann der Red Wattle Bird, Stimme wie keuchender Husten, ein Honigfresser mit langem Schnabel, unscheinbar aber lauter als Papageien. Und noch einige andere, sowie den „Techno Vogel“, der monotonen Technobeat zum besten gibt, Name noch unbekannt. Also wir mit dem Auto los, Lager bleibt dann einfach allein. Superspots für Kameraentusiasten, Sanddünen und offenes Meer, das entschädigt für das mässige Lager. Gleich auch noch an eine beach runter mit dem Auto, einfach an den Strand, Kayak vom Dach, kurz raus, einen großen Squid an der Angel, reichte Dicke fürs Abendessen.

Sylvie im Kayak

Dann den Nachbarn, der am selben Tag ankam, aufgesucht. Er wirkte interessant, da ebenfalls Campertrailer und Kayak dabei. Es stellte sich heraus, daß Rob und Kerry (50+40), er Regierungsbeamter in Canberra, sie Polizeiangestellte als Paar für 3 Monate in WA waren. Nun auf den Rückwege. Er im 4WD-Klub und das hatte zur Folge, daß es abends beim Wein eine Theorie-Lehrstunde über 4 WD Fahren und Ausrüstung gab, Sylvie Superspots aus WA in unserer Karte aufnehmen konnte, eben gerade für Kayaking und Fischen, sowie die Verabredung am folgenden Tag, eben heute, den 4 WD Track gemeinsam zu fahren. Und das taten wir auch. Auf diesem sind alle anderen Plätze zum Campen. Nicht einer war dort anzutreffen. Wir wissen auch warum. Die Camps waren um einiges besser als das Basislager. Auf dem Track haben sich bereits einige festgefahren. Es sind insbesondere nur die tiefsandigen Dünen, die nicht einfach zu fahren sind. War jedenfalls ganz schön anstrengend und auch aufregend. Tips gab es genügend von den beiden 4WD-Profis. Wagen wurde schon belastet, hat aber gehalten. Reifendruck hatten wir auf 20 psi runtergelassen und nachher mit unserem Airkompressor = Jumpstarter alleine wieder alle voll bekommen. Auch dieser hat sich bewährt. Und nach der Lehrstunde, Dünen zu fahren, ist man wieder um ein wenig Erfahrung reicher. Dank von hier aus nochmal den beiden. Interessanterweise auch unterwegs mit Kayak, Campertrailer und 4WD Fahrzeug.

Entschädigt wird man nicht nur durch die Vögel, auch durch Kängurus und Emus allenthalben.

22.11.2009

Wir verließen den Coffin Bay NP kurz vor Beginn eines Gewitters am frühen morgen, mit Blitz, Donner und Regen fuhren wir bereits fertig gepackt aus dem Park. Leider blieb das Wetter die nächsten Tage bescheiden, d.h. bedeckt, immer wieder mal ein bisschen Regen und windig. Jacke anziehen gehört zur Zeit dazu. Wir stoppten für 2 Tage bei „Walkers Rocks“, bei Elliston, das Camp ist ganz OK, versuchten auch unser Glück mit dem Kayak, doch da lief ausser kleinen Pissern gar nix. Es wundert einen manchmal, dass in so einer flachen Bay außer uns noch 4 weitere Paarungen vom Ufer aus fischten, alles Australier. Wir lugten dort in die Eimer, was denn nach Stunden so die Fangerfolge waren, bei einem ein Flathead von vielleicht 18 cm Länge, bei der anderen ein Salmon von 20 cm und ein paar Mullets, vielleicht 11 cm. In meinen Augen alle untermaßig und für ein Dinner für 2 Personen allemal zu wenig. An die Fischvorschriften scheint sich hier auch niemand zu halten, wie überall leider. Wie soll man größere Fische fangen, wenn die als kleine schon herausgenommen werden.

Mike fing zwar vom Ufer beim Pilken mit Lure 2 halbwegs vernünftige Salmon, das reichte dann für 1 Abendessen, doch sonst eher Flaute angesagt was Fisch angeht. Südaustralien ist ja auch nicht gerade berühmt für Fischvielfalt und Fischmenge, das wird in Westaustralien ganz sicher anders. Morgen geht’s weiter nach Baird Bay und andere Camps südlich von Streaky Bay. Hoffentlich wird das Wetter auch besser, damit das Kayakfahren Spaß macht. Heute bei den Talia Caves auf einem frien Bushcamp, sehr eindrucksvoll zum Limestone anschauen und Blowholes und später dann mit unseren Nachbarn auf ein Weinchen zusammensitzen. Diese trafen wir bereits in Point Lowly vor 20 Tagen und hier nun zufällig wiedern. Ein junges Paar, um die 27 Jahre, unterwegs mit 4WD und Luxustrailer und 2 Hunden. Haben Haus verkauft und nehmen sich mal kurz ne Auszeit für 1 Jahr und sind auch unterwegs nach WA.

27.11.2009

seit Tagen leider kein „coverage“, also kein Wireless zur Verfügung hier an der Westküste der Eyre, um ins Internet zu kommen. Morgen gehts nach Streaky In Streaky Bay zum Einkaufen, haben wohl dort einen anständigen Foodland und Butcher. Tanken müssen wir auch. Sind seit Tagen immer noch wild unterwegs. Campingplatz seit 4 Wochen nicht mehr gesehen. Duschen mit Solardusche, Energieversorgung funktioniert, also warum sollten wir. Nach Talia Caves fuhren wir über Venus Bay (campground viel zu busy und nicht gut – haben wir gehört und gesehen) weiter nach Baird Bay. Privat, aber klein, sonst super, 5 $ und auch bezahlt. Zum Fischen ist das aber nix. Hatten kleine Feier erst mit Australiern Helen und Peter aus Brisbane, später gsellten sich dann erstmals ein anderes deutsches Päärchen vom Chiemsee dazu. Mit KEA Camper 50 Tage unterwegs, ganzer Westen, Mitte und Süden. Viel Fahrerei, wie immer bei all zu mietenden Fahrzeugen, immerhin aber 4WD. Sie wussten aber einiges über Kanada zu erzählen, dort waren sie ein paar Mal und immer noch ganz begeistert.

Für uns dann weiter am nächsten Tag mit dickem Kopf nach Speeds Point. Ein Superspot, ganz alleine den ersten Tag, mit Blick auf Meer, Delphine und Seehunde, Kayakfahren und Squidfangen, Uferfischen und Whiting und dicke Breams fangen, das ganze Programm also. Interessanterweise keine anderen Camper dort, obwohl es in jedem Buch steht. Halt keine Toiletten, na und, Spaten und ab in die Dünen. Hatten tolles Camp und gute Zeit. Eine andere Campertrailer-Partie mit 2 Hunden, Deanne und Paul mit mit Beppo und Nikki, gesellten sich dann 2 Tage dazu. Beide Akademiker und ein ganz anderes Unterhaltungsniveau war angesagt. Leider ist unser Englisch nach wie vor für die ganz großen Konversationen nicht ausreichend, aber 80% geht klar. Interssante Themen wie Wirtschaft, Geschichte, Reisen und so weiter. Sie luden uns dann auch zum Oyster-Essen ein, doch über Nacht zog ein Wetterwechsel auf. Starker Sturm und Regen, mussten raus, unser Lager mehr befestigen, und es war eine unruhige Nacht.

Jedenfalls einigten wir uns, das essen auf später einmal in Melbourne zu verschieben, von da kommen nämlich beide. Machen nur ein paar Wochen Auszeit-Ferien, doch in WA kamen sie nicht klar mit ihren Hunden. Überall Gift ausgelegt gegen Füchse und so Zeugs, das war ihnen dann doch zu riskant. Nun wieder auf dem Rückwege. Obsessionierte Köche, bei ihnen also Prawns, Oysters und all so etwas auf dem Tisch. Meist aber eben immer gekauft. Er mehr Fliegenangler auf Trouts. Hat aber auch ein Kayak wie ich in Melbourne liegen, nur etwas besser eben.

Wir sind dann weiter auf die Tracor Beach, unweit von unserem vorherigen Platz, warten darauf, daß das Wetter ein wenig ruhiger wird und gehen morgen früh nach Streaky Bay rein zum Einkaufen und um dies alles hochzuladen. Haben fertiggeschriebene Emails seit über einer Woche im Gepäck und kriegen die nicht hochgeladen. Hier absolut kein Empfang. Hoffen, das klappt morgen. Auch wenn die eine oder andere Email nicht ganz auf dem neusten Stand sein sollte, verschicken werden wir sie trotzdem. Hier noch ein Blick vom Camp „Speeds Point“ Super!!!

Speeds Point

02.12.09

nach etwas stockender Berichterstattung, da wir zeitweise keinen Wireless-Netzugang (kein Coverage) hatten, heute mal wieder zusammenfassend, was so gelaufen ist. Zur Zeit auf einem Campground in Ceduna namens Shelly Beach für 26$ powersite eingecheckt. Der Beste im Ort und sein Geld auch wert. Good value for the price und nicht cheap, wie man im Englischen sagt. Ceduna, die letzte Station vor der Nullarbor-Etappe, über 1000km Strecke Tundra, so will ich das mal nennen. Mit der längsten Geradeuasstercke in Australien nämlich 145 km geradeaus ohne eine Kurve. Übernachtungsmöglichkeiten dort kein Problem, man fährt einfach rechts oder links an die Seite und campt. Mehr ist da aber auch nicht außer Steilküste und Aboriginal-Land und Bordertown, die Grenze zwischen SA und WA, wo sie einem sämtliche Früchte, Kartoffeln, Honig und so weiter wegnehmen. Fruchtfliegenproblem heißt es. Aber erst einmal fahren und dann mehr zu dem Trip. Auf jeden Fall sollte der Wagen OK sein, und Proviant an Bord, da unterwegs nur wenige und daher sehr teure Roadhäuser sind. Aus diesem Grunde und auch, weil wir einiges im Net zu tun haben, wie unsere Krankenversicherung zu erneuern, Konten zu checken und all so etwas. Dafür braucht man volle Energiereserven und eine heiße Dusche darf auch mal wieder sein.

Aber was war zuvor. Wir mussten den Top-Spot Speeds Point aufgrund Wetterwechsels, d.h. Wind nahm erheblich zu und drehte, es wurde merklich kalt und regnete zeitweise, verlassen. Wir versuchten unser Glück in Tractors Beach mit mässigem Erfog ein stabileres Lager aufzustellen, die Nacht war sehr kurzweilig, weil viel unterwegs, um neue Befestigungen zu verankern oder schlicht weg die Zeltstäbe per Hand zu sichern. Das lässt sich leider nicht mit Schlafen verbinden. Früher Aufbruch und wo sollte man hin!? Jedenfalls fanden wir überraschenderweise in Haslam (5$ Platz) auch an der Küste ausreichend Schutz, mussten also nicht ins Landesinnere ausweichen. Das war aber eine Überlegung unsererseits. Wetter beruhigte sich, und da eine lange alte Jetty ins Meer hinausfüht in dem 50-Einwohnerdorf, sonst ist da übrigens gar nix, nicht einmal eine Kirche, aber Toiletten und Wasser auf dem Platz, wurde intensiv gefischt. Gleich am ersten Tag sprangen wie immer ein paar Squids an die Angel und reichten dicke als Mahlzeit. Die Arme der Kameraden nehme ich immer als frischen Köder. Was über ist, wird eingesalzen, so daß immer ausreichend Köder an Bord ist. Haben nocht nicht einmal Köder gekauft. Werden wir wohl auch nicht mehr müssen, dazu schon zu erfahren im Angeln in Australien. Jedenfalls mit dem frischen Köder sprang mir ein Kingfisch an der Jetty an die Angel, die bog sich und er gab Gas. Zu schnell, Bremse zu hart eingestellt und ab war er. Aber ich hatte ihn sogar gesehen. Shit, doch keine 15 Minuten später kam er oder ein anderer zurück und wiederd dasselbe Spiel. Diesmal besser darauf vorbereitet, lief die Schnur nahezu 300 Meter aufs Meer hinaus, ich musste nachdrehen und der Haken riss. Runde 2 verloren. Solch Kingfische wiegen durchaus 20 – 30 Kilo und sind echte Powermaschinen.

Dabei war Werner, seinerzeit vor 51 Jahren als 17-jähriger Bäcker aus Österreich ausgewandert.

Er war auch zum Fischen dort. Nun lebt er in Wirulla, einem Örtchen 30 km in Landesinneren. Er kaufte sich dort ein Haus für 8000 AU-Dollar vor 4 Jahren, unfassbar oder ?! Jedenfalls ist Werner ein Mordstyp, der viel erlebt und beim gemeinsamen Kaffeetrinken seine Lebensgeschichte zum Besten gab. Dieses Kaffeetrinken zog sich über 3 Tage, er kam jeden Tag wieder angefahren zum gemeinsamen Fischen, zum Kaffe und erzählen. Viele Angeltips, frisch gebackenes Brot und selbstgemachte Chillisoße von ihm bekommen, und er nun stolzer Besitzer einer Deutschland-Cap.

Interessanterweise weigerte er sich rigoros, deutsch zu sprechen, da er dies seit 50 Jahren nicht mehr getan hat. Die gesamte Unterhaltung verlief also in englisch, wobei natürlich sehr hilfreich ist, dass er jedes deutsch Wort versteht. Also eine Unterhaltung, bei der zu 100% alles verstanden wurde, das ist schon toll. Er jedenfalls heute alleine lebend, nach Herz-OP und Schlaganfall immer noch taffer Typ, war einstiger Lotto-Großgewinner, dann Steinesucher in Coober Pedy, lebte dort unter der Erde, Töchter in Darwin aber doch wohl ein bisschen einsam in Wirulla. Leider keinen Computer aber wir werden ihm eine Postkarte schreiben und auf jeden Fall auf dem Rückweg in Wirulla besuchen gehen. Vielleicht gibt es ja auch noch ein anderes Häuschen für 8000 Dollar, dann schlagen wir zu.

Weiter zum Kingfish. Die 3. Runde wurde am folgenden Tag meinerseits eingeleutet. Präpariert mit geflochtener 35 Kilo-Schnur, Stahlvorfach und Riesenhaken. Nun sollte er mir nicht entkommen. Der zuvor gefangene KG Whiting schenkte ich Werner. Da für uns an diesem Tage nur Kingfish auf dem Speiseplan stehen sollte. Weil eben noch nie gefangen und noch nie gegessen, er soll vorzüglich sein. Doch auch Runde 3 ging verloren und diesmal ganz übel. In dem Moment als Sylvie weiter vorne an der Jetty einen riesengroßen Squid an der Angel hatte, diesen aber dann doch beim herausheben verlor und ich ihr zur Hilfe eilte, Schlug wieder ein Fisch zu. Diesmal so heftig, dass die 5m Brandungsangel im hohen Bogen über das Geländer flog. Werner stand 3 m daneben, staunte und rief „Scheiße“. Sein 1. deutsches Wort nach 51 Jahren. 2-3 andere Hobbyangler blickten dann gemeinsam mit Werner und mir staunend der langsam davonschwimmenden Angel hinterher. Sylvie und ich überlegten, ins Meer hineinzuspringen und hinterherzuschimmen. Davor wurde uns aber dringend seitens Werner abgeraten, da doch etliche größere Haie hier vor Ort seien. Mich überraschte vor allen Dingen, dass die Angel nicht sank. Dann blieb die Angel so ca. 50 m entfernt verweilend auf dem Meer liegen. Also flitzen wir beide zum Auto zurück, entsicherten das Kanu vom Dach, trugen es 200 m an die Beach vor und Sylvie, als erfahrene Kanutin, eilte per Kayak hinterher. Selbst mit Fernglas zur Jetty zurück, doch das Ganze dauerte sicher 15 Minuten.

Angekommen am Ende der Jetty hatten alle die Angel aus den Augen verloren. Sylvie fuhr unverrichteter Dinge hinaus aufs offene Meer, um sie zu suchen. Mit dem Fernglas war nix zu entdecken. Sylvie war schon ziemlich weit draussen und alles winken und rufen um sie zurück zu bewegen, kam irgendwie bei ihr nicht an. Doch irgendwann kam sie zurück und auf dem Rückwege fuhr sie quasi gegen die Angel. Nahm die Angel heraus und was war? auf der anderen Seite war ein Fisch, der nun seinerseits wieder Fahrt aufnahm aufs offene Meer. Micha erinnerte später dieser Vorgang an den Kampf „Sylvie gegen das Känguruh um das Toastbrot“. Vermutlich kannte der Fisch diese Geschichte aus 2005, hatte so viel Respekt, dass er das Stahlvorfach zerriss und die Flucht ergriff. Jedenfalls kam Sylvie als Siegerin mit Rute und Rolle zurück, nur ein gerissenes Stahlvorfach. Aber abends um 9 Uhr nach üppigen Spaghetti mit Salat, 12 Stunden Dauerfischen und Kayak-Rettungsaktion war für sie Schläfchen angesagt. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich diesmal um einen großen, sehr großen Stingray (Rochen) gehandelt haben muss, denn diese machen vorübergehend immer wieder mal Päuschen. Ansonsten wäre die Angel längst weit draussen auf offener See mit Fisch unterwegs. Ich selbst versuchte noch die Runde 4 zu gewinnen und hatte auch wieder den Biss. Auch in diesem Fall lief die Schnur wieder 200 m hinaus, doch der Haken riss.

Daraufhin verließen wir heute morgen das Camp und entschlossen uns, hier auf dem Campground das zivilisierte Leben zu suchen. Heute kauften wir nicht nur den Proviant für die kommende Strecke ein sondern leisteten uns auch den Luxus des Kaufes einer Outdoor-Duschkabine. Für 85 Dollar erstanden wir im Sonderangebot eine absolute Markenkabine, sonst 135 Dollar. Für die weiteren Outdoortage, so kann man dann auch jederzeit am hellichten Tage, wenn auch andere Mitcamper zugegen sind, die erholsame warme Dusche per Solardusche genießen. Vielleicht das Dankeschön für Sylvies Kampf um die Angel.

Ansonsten geht es uns gut, werden jetzt mal alle Emails checken und alles was im Internet zu erledigen ist angehen. 21.00 Uhr abends und die Wampe mit 3 Riesensteaks gefüllt.

Heute 37 Grad hier in Ceduna mit mäßigem Wind. Tagsüber in der Sonne schon ziemlich hart. Übrigens hier in Ceduna viele Aborigines anzutreffen. Das erste Mal auf der Strecke von Adelaide nach Westen.

Übrigens ab jetzt geht es weiter unter Rubrik „Nullarbor“. Siehe dort zukünfige weitere Tour.

Mike Rizor – SA Nullarbor

4. Etappe – Südaustralien Nullarbor

04.12.2009

Jetzt, wie man sieht, sind wir bereits auf der Nullarborseite. Das entspricht zwar unserem Zeitplan, doch irgendwie hat man das Gefühl, es geht irgendwie alles viel zu schnell. Schon jetzt kommen die ersten Überlegungen, was kommt wohl danach. Obwohl doch gerade erstmal 2 Monate der Reise absolviert sind. Anyway. Jedenfalls in Ceduna auf dem Campground saßen wir bis nachts um eins am Computer und speisten alle unsere Datensätze über unseren Wireless-Stick ein. Wir rechargten für 20 Dollar nach, obwohl uns unsere mb-Bestände noch immens erscheinen. Doch wenn man nicht nach 30 Tagen nachcharged, entfällt das laufende mb-Guthaben. Wir haben das Gefühl, doch erheblich das Internet zu nutzen, also die Webseite zu speisen, möglichst aktuell, Emails zu schreiben, Fotos hochzuladen und mehr kann man eigentlich gar nicht machen. Trotzdem verbrauchen wir kaum mb’s. Also das mit dem Wireless-Stick ist schon ne ganz klasse Angelegenheit.

Überraschenderweise erhielten wir auch in der selbigen Nacht in Ceduna noch eine Email von Elvira und Dieter aus Frankfurt, die den bekannten Australien-Stammtisch in Frankfurt und die dazugehörige Webseite betreiben. „Sie seien gerade in Ceduna!!“ Also schickten wir unsere Telefonnummer rüber und trafen uns am folgenden Morgen nach dem auschecken vom Campground vor dem Foodland. Elvira und Dieter waren unglücklicherweise auf einem der anderen Campgrounds. Jedenfalls saßen wir mehr als 2 Stunden an der Beach von Ceduna beim Smalltalk zusammen und inspizieren gegenseitig unsere Fahrzeuge, tauschten neueste Erkenntnisse aus und wir fuhren gen Westen und sie nach Osten in die Gawler Ranges. Beide bleiben 6 Monate, mit Zielpunkt Perth, so dass ein weiteres Treffen an der Westküste grob vereinbart wurde. Beide verfügen über ausreichend Australienerfahrung, denn sie sind schließlich das 15. Mal hier und mit einem umgebauten komplett ausgestatteten LKW auf Tour. Hier ein Bildchen, auch für die Frankfurter.

Wir fuhren dann gegen Mittag Richtung Nullarbor auf unseren angepeilten Platz Fowlers Bay. Dort liegt ein Campground und Jetty, doch unsere Insiderinformation besagte, dass ein freier Platz unweit 15 km Gravelroad (4WD) von dort aus anzufahren ist. Warum also noch einmal Campground, hatten ja alles auf Vordermann gebracht. Wirklich 4WD ist die Strecke nämlich auch nicht, doch die Corrogation-Road (Waschbrettpiste) hatten wir in diesem Dimensionen noch nie erlebt. So mussten wir den Reifendruck runterlassen und fuhren trotzdem diese km nach Scotts Bay in Schrittgeschwindigkeit. Hier an diesem Platz ist außer uns und 3 eingefleischten Hardcorefischern, die im Swagman an der Beach pennen und zuvor im Aboriginiegebiet Yalata auf Mulloway-Fang waren, sonst niemand. Das Panorama zwischen riesigen Sanddünen, wie in der Sahara, und die Ruhe beeindrucken sehr, leider müssen wir über die Dünen zu Fuß zur Beach. Ein direktes ranfahren mit dem Campertrailer ist zu riskant. Also lassen wir das Kayak auf dem Dach, haben ein sehr gut windgeschütztes Camp aufgestellt und vor allen Dingen heute die neu erstandene Duschkabine installiert. Das ist schon ne tolle Sache. Die erste Dusche soll nicht die letzte gewesen sein. So sieht das Lager aus.

Hier bleiben wir 3 Tage, um dann auf Gravelroad weiter nach Nundroo auf den Highway zurückzukehren, dort am Roadhouse unseren Reifendruck wieder zu erhöhen oder es selbst per Airkompressor zu machen. Dann wird vermutlich der nächste Stopp unmittelbar neben dem Highway an der Steilküste der Nullarbor sein und Micha wieder sein Angelglück aus 150 m versuchen.

Sylvie auf den Dünen

Mit Fischen war es hier für uns nicht so doll, hatten, ehrlich gesagt, aber auch nicht soviel Begeisterung bei der Sache gezeigt. Einerseits weil ein bissl überfischt und anderseits kommt eventuell übermorgen die Bordertown, Grenze zwischen SA und WA, auf uns zu. Dort ist nicht nur die Zeitumstellung zu beachten, 2,5 Stunden Uhr zurück, sondern auch, daß wir sämtliche Fruits, Vegetables und Honig, usw… nicht mitnehmen dürfen. Insofern brauchen wir erst einmal diese Vorräte auf, dann kommt wieder Fisch auf den Speiseplan. Heute daher Spaghetti mit Knoblauch und Zwiebeln, frischen Salat und viel Parmesan.

07.12.2009

also wir stehen kurz vor dem internen Landesübertritt von SA nach WA, etwa 10 km davor im bush, verbrauchen die letzten Zwiebeln, Kartoffeln und so, um den „Grenzübertritt“ unbeschadet zu überstehen. Strafen von bis zu 5000$ auf Plakaten an der Straße angedroht. Na ja, wer es denn glauben mag, mal abwarten. Persönlich halte ich das für nen großen australischen Witz. Aber was soll’s. Zuvor den harten Track (Rüttelpiste) mit gesenktem Reifendruck aller Räder, auch Hänger, der ist gehopst wie ein Flummi auf der Anfahrt, nahezu unbeschadet überstanden. Eine Schweißverbindung des Gasflaschenhalters am Hänger ist aufgebrochen und nun steht die Flasche im Fussraum. Hans, kannst Du das nicht mal kurz anschweißen, nimmst Deinen Piaggio und das mobile Schweißgerät. Komm doch kurz mal rum. Dann wollten wir im Roadhouse unsere Reifen auffüllen, doch dummerweise war der Luftfüllapparat seit einer Woche defekt. Also selbst mit unserem Jumpstarter und das klappte perfekt. Später im Nullarbor-Roadhouse 150km weiter kontrolliert, 1A, in der Zeit nahm Sylvie eine Dusche für 1$ (heiß, 5 Minuten)). Und wer es nicht glauben mag, voller Ausschlag beim wireless, so daß wir die vorgeschriebenen Mails und Webseite hochladen konnten. Wann diese Zeilen rausgehen, weiß ich jetzt jedenfalls auch noch nicht. Aber sicher aus WA.

Dann stoppten wir für unser Lager wieder inmitten der Steilküste, in Höhe einer royal flying doctor Landepiste, einfach links rein, 200 m Gravelroad und dann auf the Top das Lager.

Steilküste Nullarbor

Nur der kleine Aufbau des evtl. zu erwartenden Windes wegen. Und alle unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Wir meinten Fliegen ohne Ende, tagsüber Hitze über 45 Grad, Kälte in der Nacht, Wind weil ungeschützt, weit und breit kein Baum zu erwarten, und Sylvie persönlich hat auch nicht mit Fisch gerechnet. Es war anders. Kein Wind, daher das Lager simpel und ungesichert aufgestellt. Fisch anfangs auch nicht, da ich nach mehreren Versuchen gar nicht ins Wasser gekommen bin und bereits drei Steine und Haken verheizt habe. Angel an die Seite und keinen Bock mehr. Nach einer Viertel- stunde Pfeife, erneuter Begehung des Geländes, versuchte ich es erneut 40m weiter. Und da kam ich ins Wasser, unten sah man tiefblaues türkis schimmerndes Wasser und einige dunkle Bollen im Wasser darunter. Zuvor erfreuten uns nahezu hunderte von Delphinen, die in irrem Tempo durchs Wasser pesten und meterhohe Sprünge absolvierten. Mit Fernglas ein tolles Spektakel. Aber zurück zum Fischen, Sylvie bastelte die Steine als weights, einen Haken mit dünnerer Schnur, dann Hauptschnur und die lange Brandungsrute. Köder ran, den gesalzene Squid, haben noch reichlich. Brauchte einge Zeit, um mich an die Weite der Schnur, vielleicht 180m oder mehr geht es runter, und die dortigen Bisse zu gewöhnen. Biss fühlt sich an wie ein kleiner shitie-Biss, doch wenn man dann rechtzeitig durchzieht, kam ein Sweep von mehr als 2 Kilo (bester Speisefisch SA)) und ein Groper von 2 Kilo ohne Stein aus der Tiefe zum Vorschein. Den Groper 47 cm habe ich noch alleine geschafft, doch beim Sweep musste Sylvie vorübergehend die Rute stützen, ich hatte keinen Saft mehr in den Armmuskeln. Kurzes Break und dann weiter kurbeln. Also Fisch satt an der Nullarbor, dort wo nur deutsche Touris fischen, ganz, ganz wenige. Hier die Fische.

Groper
Sweep

Alles gut, wenn dann nicht morgens um 5 Uhr Sturmböen beinahe unser Lager zerlegt hätten, d.h. raus, Zeltstangen stützen und da es bereits fast hell war, hieß es, Lager abbauen und los. Frühstück gab es dann bereits verspätet hier in diesem Lager, mitten im Bush, üppig mit Rühreiern und Zwiebeln und Käse. Die Zwiebeln müssen eben auch weg. Dann Lager ordnen, alles heile geblieben, nix verloren. Verloren haben wir bislang noch nichts, eher gefunden. So sind wir Besitzer eines Crabkorbes mit Seil, den man auch als Kescher an einer Jetty verwenden kann. Auch etliche Gewichte, Squidlure und Angelzeug wurden eingesammelt. Aber Verluste durch Abnutzung, Fehlverhalten oder so ähnlich gibts auch reichlich. Irgendwie geht jeden Tag etwas kaputt im rauen Outdoorleben. Harte Beanspruchung der Materalien eben. So ist eine Feder einer neuen Angelrolle defekt, für den Nullarborfisch hat es aber noch gelangt (dafür habe ich genau die genommen, warum eine der heilen evtl. überbeanspruchen), Angelrute von Peer einfach „Krach“ und voll gebrochen (die olle Rute aus Australien vom Flohmarkt), 2 platte Reifen, eine Schraubverbindung (Gewinde) der Wallstangen defekt (irgendwie geflickt), Taschenlampe Kontakt gebrochen, die eine Pfeife gebrochen (draufgesetzt), neues Kaffeeglas auf dem einzigen Stein in 20 Meter Umkreis am Strand fallengelassen und in 1000end Stücke, Zigarettenstecker des Inverters Kabel ab (musste gelötet werden – 0$ ist eben Australien) jetzt der Gasflaschenhalter, 2 Fliegenklatschen zerfetzt, vergessener Tankdeckel, Gaskocher verstopft, usw… also man muss nahezu jeden Tag irgendetwas flicken, so jedenfalls gefühlt. Wenn ich das so lese, na ja 60 Tage unterwegs, da fehlt doch noch irgendetwas. Aber die Verluste waren noch zu ertragen. Vielleicht sollte ich auch nach Sponsoren suchen, Nico gib mir mal Tips, das ist doch Dein Resort. Hier noch ein Bild der Glaubwürdigkeit wegen. Fische wirken auf Foto immer kleiner. Der Magen lügt aber nicht nach dem Mahl. Voll bis Anschlag, beide und Klasse war der Sweep.

Nächste Zeilen dann aus WA, wenn sie uns denn reinlassen!!!

09.12.2009

also wir sind in WA! Der „Grenzübergang“ fand tatsächlich statt, Kontrollpunkt besetzt morgens um 6 Uhr, wir lieferten brav unsere letzte Zwiebel und unsere Knoblauchzehen ab, trotzdem wollte er einen Blick in alle Eskys und in den Hänger werfen. War aber ansonsten supernett. Wenn man bedenkt, wie dreckig und sandig unser Gespann nach 2 Monaten ist, stellt sich nach wie vor die Frage, welchen Sinn diese Fruchtfliegenkontrollen machen. Anyway, und weiter ging es Kilometer um Kilometer, dann die längste Geradeausstrecke der Welt? (zumindest in Down under) von 146 km ohne Kurve, stad ja bevor.

Weiter ging es in den größten Eukalyptuswald der Welt. Dies ist tatsächlich so, aber Eukalyptus wächst ja, soweit ich weiß, nahezu nur in Australien. Das ist hier so, immer alles muss am größten, längsten oder so sein, man findet im letzten Kukaff so etwas wie größter gebogener Walfischzahn oder eben so ähnlich. Jdenfalls campten wir im Eukalyptuswald auf einem Fels „Newman Rocks“, ein grandioser Ausblick und dazu kleines naheliegendes Wasserloch. Der Tip kam von Traver, den wir im Lincoln Park kennengelernt hatten. Ein guter Tip, denn dieser Spot ist als free bush camp nirgendwo angegeben. Auf keiner Karte oder in irgeneiner Infobroschüre. Dort aber unendlich viele Feuerstellen, Mülltonnen und Klasseplätze. Wir fragten uns, wie kann das sein? Außer uns niemand dort! Und wir hofften auch, daß in der Dämmerung die Tiermassen zum Wasserloch strömen würden. So wie in Afrika? Es lag soviel unterschiedlicher Kot (Scheiße) dort rum, von Kamelen, Emus, Känguruhs, Karnickeln, Eidechsen (man kennt sich ja mittlerweile aus mit Scheiße). Ein schöner sonniger Nachmittag, allein auf weiter Flur, nackig herumspringen in einem tollem Ambiente mitten in der Nullarbor, das hat schon was

Doch es kamen nicht die Tiere wie erhofft, stattdessen abends ein Tourbus mit ca. 10 Personen und Hänger. Einer der Kleinanbieter, so unter freiem Himmel und richtiges Outbackleben oder so. 2-3 Schlitzaugen dabei, junges Volk, denen entweder Zeit oder der Mumm fehlt, alleine Australien zu erkunden. Sicher der finaziell günstigere Weg langfristig gesehen. Und jetzt war uns auch klar, warum dieser Platz nirgendwo auftaucht. Da muss es Absprachen geben zwischen Tourveranstaltern und Informations- centern. Sie machten jedenfalls ein großes Lagerfeuer, waren ansonsten aber richtig leise. Uns animierte es, auch ein kleines Feuer zu machen unter sternenklarem Himmel, Holz gab es genug, aber leider auch mit ein bissl Wind. Wir waren ja genau auf der Anhöhe. Wir dachten, in WA ist es anders als in SA, das geht schon in Ordnung. Morgens verschwanden sie in aller Frühe, das Feuer glühte noch. Wir hatten unser kleines Feuerchen brav mit Sand gelöscht und da war nix mehr von zu sehen. Wir fuhren auch weiter, um möglichst schnell Richtung Meer zu kommen und abzuklären, wann und wie das wohl laufen wird mit den zu erwartenden Ferien und dem very busy in WA. Vielleicht auch schnell vor Beginn noch in einen der beliebten NP’s Le Grade und El Arid.

Um das zu recherchieren wollten wir möglichst schnell zu der Information in Norseman und dann weiter nach Esperance, da sich auch dort ein Nationalpart-Office-Büro befindet. Als Sylvie sich nach den Fire Barn-Bedingungen in WA erkundigte, fiel die Tante in der Information fast aus allen Wolken, in WA herrsche ebenso von November bis April absolutes Feuerverbot und solch Veranstalter sind die Verursacher von Waldbränden, es sei unverantwortlich und würde mit hohen Strafen verhängt. Wir erwähnten aber nicht, dass wir auch ein Feuerchen hatten, hätten wir aber auch ohne Anschauungsunterricht auch nicht gemacht. Nur so ne gebuchte Outbacktour ohne abendliches Lagerfeuer ist ja natürlich nur die Hälfte wert, vielleicht gehen deswegen die Tourfritzen so ein Risiko ein. Das ist eben Australien.

Auf unserer Nullarborstrecke fuhren wir in wenigen Tagen 1500 km. Für uns dieses Mal recht ungewöhnlich, doch dies war so geplant. Bei einem Verbrauch von um die 14 Liter, bei einem Literpreis von 1,40 Dollar im Schnitt, ist dies auch ein merklicher Kostenfaktor, der uns in unserer Tagesbudgetberechnung wieder ein bisschen zurückwirft. Daher gönnten wir uns dann auch hier heute diesen Luxus-Campground für 28 Dollar, um morgen früh hier in Esperance frisch rasiert und geduscht bei der Nationalpark-Office vorzusprechen. Großeinkauf haben wir bereits heute erledigt und der Gasflaschenhalter wurde in einer Werkstatt für 10 Dollar angeschweißt.

Viele Autos trifft man auf der Nullarbor nicht, aber es kann durchaus sein, dass einem so ein Roadtrain im Nacken sitzt mit 120 Meilen auf dem Tacho und dann zum überholen ansetzt. Die toten Känguruhs am Straßenrand sind chancenlos gegenüber diesen Kolossen. Zu erwähnen ist noch, dass wir am zweiten und vierten Nullarbor-Tag zeitweise Regen hatten, also kurzfristige kleine Schauer, und das in der trockendsten Ecke ganz Australiens. Wieder mal anders als erwartet.

GLÜCKWUNSCH den Basketballern!!! Sieg gegen Herten, das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Bei der Party danach wäre ich auch gerne dabeigewesen. Sind jetzt im free Camp Menginup, zwischen NP Le Grand und NP Le Arid, ein freies geiles Camp. Gehört bereits zu Süden von WA, daher Und weiter geht es auf Seite WA Süden !!!

NEUSEELAND 3 Monate 2005 – vor Australien

Nordinsel Neuseeland

18.01.2005  Auckland und Bay of Plenty

Am 18.01.2005 ging es mit Emirates nach Auckland. Der Transport zum Flughafen vereinfachte sich durch den zuvor angemieteten Leihwagen enorm. Dieser wurde angemietet, um die Stadt Melbourne und die außerhalb liegenden cardealer im Vorfeld einmal abzufahren, um den im April anstehenden Autokauf in Melbourne vorzubereiten und damit zu erleichtern. Nebeneffekt: Sylvie wurde standardgemäß per Leihwagen am 17.01.2005 nachts um 1.00 Uhr vom Flughafen abgeholt; Hotelbett war ja vorhanden. Abflug nach Auckland insofern problematisch, da wir nur einen one-way-flight gebucht hatten. Emirates fiel das erst am Flughafen auf, so dass wir da vor Ort bei Emirates auch noch das Rückflugticket Auckland – Sydney, zwar problemlos über Kreditkarte aber dennoch etwas überraschend morgens um 8.00 Uhr einkaufen mussten. Preis war zwar nicht überteuert, trotzdem blieb natürlich nicht mehr die Möglichkeit für einen Schnäppchenkauf per Internet. Der fade Beigeschmack bei der Geschichte ist halt der, dass ich 10 Tage zuvor bei Emirates in Melbourne die elektronischen Tickets „reconfirmed“ habe und zu diesem Zeitpunkt das fehlende Rückflugticket kein Problem war (hätte ja dann problemlos noch 10 Tage Zeit gehabt). Also auch für Neuseeland gilt, Hin- und Rückflugticket ist Pflicht; die Tickets sind in Neuseeland allerdings ein paar Dollar günstiger. Flug nach Auckland war super, da tierisch viel Platz in der Maschine und auch die Einreise nach Neuseeland war problemlos. Jetzt zu unserem aus Deutschland organisierten buyback-deal eines sleepervans mit der Firma CarTrek. Als vorweggenommenes Resümee „große Scheiße“. Wir sollten um 15.00 Uhr abgeholt werden, nach mehreren Telefonaten kam dann jemand um 17.00 Uhr, man verbrachte uns incl. Gepäck in eine Hinterhofwerkstatt und führte uns zu einem Toyota Hiace-Bus bestehend aus Rost, Beulen, schwarz gepinselten Reifen und der Innenausbau bestehend aus einem zusammengenagelten Brett mit einem Luftbett für 30 NZ$ incl. Bettzeug. Positiv zu erwähnen ist, der Bus hatte Gardinen, war auf 5 Monate angemeldet und da alle Banken um 16.00 Uhr geschlossen hatten, schlug man uns vor, doch die erste Nacht in diesem Fahrzeug im Hinterhof zum Nulltarif übernachten zu dürfen. Gelände ist natürlich verschlossen und von einem nicht gerade Vertrauenserweckenden Wachmann betreut. Darauf hatten wir jedenfalls keinen Bock, erbaten uns 1 Nacht Bedenkzeit und ließen uns ins nächstgelegene Hotel „Best Western“ fahren für läppische 88 NZ$ das Doppelzimmer. 2-3 Bier halfen über den ersten Frust hinweg und das eingesammelte Infomaterial vom Flughafen ließ den Abend im Fluge vergehen. In unserem Zimmer befand sich ein Telefon, mit dem man tatsächlich sämtliche Freecallnummern von Autovermieter und -verkäufern kostenlos zwecks neuer Planung und Preiseruierung am kommenden Morgen nutzen konnte. Auch der Mensch hinter der Rezeption war sehr behilflich; jedenfalls war klar, dass wir dieses Buyback-Geschäft canceln und unsere Planung neu ausrichten würden. Resultat unserer Bemühungen war: Super Verkaufsgespräch mit einem Auktionshändler von „Ezybuy“ für einen 4 WD Mitsubishi-Bus (115.000 km) für schlappe 4.200 NZ$ (wirklich gutes Angebot), Mietwagenangebot Mittelklassewagen für 22 NZ$/Tag bei Langzeitmiete (durchaus akzeptabel) und einem sleeper-station- wagon mit kompletter Campingausstattung als neuwertiges Mietfahrzeug für 29 NZ$/Tag (sofort verfügbar). Für Letzteres entschieden wir uns, da dadurch die Fixkosten am besten absehbar waren; denn es steht ja noch ein Autokauf in Australien an. Wenn dieser Autokauf in Australien nicht anstehen würde, hätten wir uns sicher für den Kauf bei „Ezybuy“ entschieden. Info: So ein Auktionshändler vermittelt den Verkauf von Privat an Privat gegen eine Provision von 150 NZ$. Als Käufer kann man ein Gebot abgeben, welches unmittelbar telefonisch mit dem Verkäufer verhandelt wird. Also eigentlich eine Vereinfachung des privaten Autohandels auf die Schnelle.

Unseren Camping-Station Wagon gibt´s für 29 NZ$ pro Tag incl. Versicherung, freie km und das Fahrzeug ist in Mietwagenqualität, also keine 2 Jahre alt. Normalpreis zur Hochsaison über 50 NZ$ (Firma Car Rental Village in Auckland – durchaus zu empfehlen). So konnten wir am selben Tag am frühen Nachmittag starten, unser untergestelltes Gepäck im Best Western Hotel im Süden von Auckland aufsammeln, einen kurzen Stopp beim Woolworth-Supermarkt zwecks Lebensmitteleinkauf einlegen und fuhren dann gegen unsere ursprüngliche Planung gleich in Richtung Coromandel Halbinsel (Ostküste). Den Norden von Auckland und Auckland selbst werden wir eben jetzt erst vor unserer Abreise von Auckland nach Sydney besuchen.

Die erste Nacht verbrachten wir auf einem freiwillig gebührenpflichtigen Campingareal im Naturschutzgebiet auf der Coromandel-Halbinsel bei Port Jackson – einfach absolut klasse. Ab Colville führt eine Art Schotterpiste kilometerweit raus auf die letzten Ausleger der Halbinsel nach Port Jackson und ganz am Ende zur Fletcher Bay. Die Fahrt ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftige, offiziell für Wohnmobile „als nicht geeignet“ beschrieben, doch unserer Meinung nach ist es durchaus machbar. Dafür wird man entlohnt mit langen Sandstränden, ruhig und friedvoll, 3 gebührenpflichtige (freiwillig) Campgrounds mit Toiletten und Kaltduschen…man kann von den Klippen aus Fischen (baits = Naturköder vorher an der Tankstelle einkaufen), kurzfristig auch schwimmen, sofern man die niederen Wassertemperaturen verträgt. Landschaftlich jedenfalls grandiose Ausblicke und klasse Atmosphäre, keineswegs überlaufen – und das zur Hochsaison. Wild campen dagegen verboten, Feuer machen nur bei Fletcher Bay erlaubt. Die Neuseeländer haben fast alle ein Boot dabei, was das Angeln enorm erleichtert. Wenn man länger bleibt, findet sich sicher auch eine Mitfischgelegenheit. Kleinere Inseln liegen zahlreich in greifbar Nahe.

Tagen fuhren wir weiter direkt an die Bay of Plenty, zur „hot-water-beach“. Wir übernachteten dort auf einem Campingplatz für 12 NZ$ pro Person – stark frequentiert – trotzdem besuchenswert. Nur bei Ebbe möglich, so was ist ja fast einzigartig. Man buddelt mit dem Fuß ein 10 cm tiefes Loch und es herrschen Temperaturen um 40 °, erhitzt durch unterirdische Vulkanquellen. Viele Leute buddeln sich mit Spaten große Löcher für ihre Privatbadewanne.

An der Bay of Plenty befinden sich weitere schöne Strände, diese Orte dienen auch den Einheimischen (Auckland) für Feriendomizile, so dass durchaus klassisches Tourismusambiente vorherrscht. Um diesen Kontrast von Idylle der Coromandel-Halbinsel und der Strandatmosphäre der Bay of Plenty zu verarbeiten verbrachten wir die 5. Nacht auf einem etwas landeinwärts gelegenen Campinggrund (betrieben von einem Holländer, spricht Deutsch) bei Katikati. Umsäumt von einem stream (Fluß) ein absolut günstiger, klasse Campingground mit 3 Thermalpools inklusive und 1-stündigen bush-walks eine echte Alternative für 1-2 Tage;

Strände sehen wir ja noch genug. Unsere Tour wird sich fortsetzen in Richtung eastcape, einer kaum besuchten Strecke der Nordinsel. Dafür haben wir mindestens 1 Woche eingeplant. Erst dann werden wir landeinwärts über den Naturschutzpark „Uriwera Nationalpark“ / „Lake Waikaremoana“ direkt nach Rotorua in die Touristenhochburg vordringen. Wir sind bei bester Gesundheit, jeglicher Sonnenbrand ist bereits verarbeitet und das gestrige BBQ in Katikati auf dem outdoor-grill hat den Magen komplett ausgefüllt. Und weiter ging`s ans Eastcap, entlang der Küste, wo ja eigentlich nix los sein soll. Das ist auch eigentlich so, insbesondere weil seit dieser Woche die Schule wieder begonnen hat und dies merklich zu spüren ist an vermindertem Verkehr und auch die Campinggrunds sind leer. Es ist müßig, die Orte aufzuzählen, die durchfahren wurden – einige haben wirklich schöne alte Häuser, sind zum Teil aus dem 18. Jahrhundert, als Cook hier an der Ostküste Neuseeland, zumindest als 1. Europäer entdeckte. Die Maori waren weit früher dran. Großer Bevölkerungsanteil deswegen hier am Eastcap. Auffällig, es sind fast alles Riesenbrocken, so Sumoringerstaturen, harmlos und auch keine Wilden mehr. Die Strände sind nicht ganz so sauber, woran das auch immer liegen mag, zumindest sind sie nicht so perfekt aufgeräumt wie in den weiter nördlich gelegenen Regionen; dafür vielleicht natürlicher. In jedem Ort finden sich aber öffentliche Toiletten mit Papier und Wasseranschluss, ideal also auch für Wildcamper. Nun das wollen wir ja auch, um Kosten zu sparen, doch bis zum eastcap hin sind entweder die Strandbereiche ausdrücklich mit signs versehen „no camping, no fire, no pets…“ oder durchweg das Gelände mit Stacheldraht abgezäunt und als „private property“ gekennzeichnet. So kam der erste Frust bei mir, Micha, auf, doch das legte sich schlagartig nach dem eastcap, das wie jedes Cap unwirklich und schroff, doch eindrucksvoll, da liegt, und übrigens auf dem Weg dorthin kann man auch wild übernachten. Am cap selbst wieder „private property“ natürlich. Wir waren dort morgens um 8 Uhr des Sonnenaufganges wegen, so dass uns zum übernachten nicht gerade zu Mute war. Aber man kann! Weiter ging´s Richtung eastcap südlich und auf einmal konnte man sogar mitten in den Orten ausdrücklich wild übernachten. So quasi Stellplätze mit Toiletten und Wasseranschluss und ausdrücklich „camping no problem“. So waren wir die letzten Tage wild unterwegs. Heute wieder einmal auf einem Campinggrund, um zu duschen, zu waschen, anständig zu kochen, und gleich nebenan liegt eine wharf, alter Steg weit ins Meer hinaus, an dem man hervorragend fischen kann. Heute gibt’s auch Kartoffelsalat mit gegrilltem Fisch (selbst gefangen), Dosen Bier und Cola kalt gestellt, Stimmung super, Sonne scheint nach einem Tag leichtem Regen wieder volle Granate. Sylvie ist braun wie nie, hat dies aber auch mit kleinerem Sonnenbrand-Opfer bezahlen müssen. Die Strände sind OK, Campingplätze in exzellenter Verfassung, mit allem was man braucht, Leute fast alle supernett, auch ziemlich sicher ist alles. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sorglos mit unserem teuren Technikequipment umgehen, also einfach im Auto lassen, und fischen oder wandern gehen; sonst ist eventuell schnell aus mit der weiteren Tourbeschreibung. Gestern auch Lagerfeuer am Strand, Vollmond bestaunt, Rum-Cola auch lecker und heute Fisch. Später gehen wir vor zum Abendfischen bei Flut. Es gibt Fische, nur die ganz Großen wohl eher vom Boot. Bekannte gemacht, vom Hund, der uns abends stundenlang begleitete, vom Briten, der uns viel über Köder und Fische beim gemeinsamen Fischen erzählte, vom alten Neuseelandehepaar im Wohnmobil, die wochenlang selbst unterwegs sind und sagten, der Norden ist schon ganz gut, aber der Süden, also die Südinsel, ist der absolute Hammer. Wir werden sehen. Also ein bisschen ausruhen hier, dann geht’s weiter nach Gisborne, runter Richtung Napier und landeinwärts zum Nationalpark, „Lake Waikaremoana“ und ab in die Touristenhochburg Rotorua. Bis dann. Sonst alles klar.

21.01.2005   Gisborne

Und weiter geht’s. Morgens noch versucht auf der wharf einen Riesenfisch zu fangen, dies misslang und das Wetter wurde dann rapide schlechter, dunkle Wolken und leichter Regen. Daraufhin beschlossen wir, nach Gisborne aufzubrechen, da man bei Regen in der Stadt schon eher was erledigen und machen kann als am Meer. Kurz vorher noch ein kleiner Abstecher nach Waihau Beach, netter Strand, Wildcampen erlaubt, auch für Surfer klasse, aber das Wetter war da auch nicht gut – also weiter. Vor Gisborne 7 km langgezogener Strand, an dem freies Campen für jeden erlaubt ist, finde ich einfach klasse. Und nun muss ich einmal erwähnen, dass es schon ein Erlebnis ist, nur an diesen Freicampern vorbeizufahren, welche Selbstbauten von Wohnmobilen man sieht, ist kaum vorstellbar. Da wird einfach quasi ein Wochenendhäuschen auf einen LKW gesetzt und fertig ist das Wohnmobil mit Kamin und Schornstein;

für uns in Deutschland mit allen Regularien kaum denkbar. Dann ging’s nach Gisborne rein und uns präsentierte sich eine nette Kleinstadt. Mit Aussichtspunkt, klasse Maori-Haus mit Schnitzereien, kleinem Hafen, Denkmal „Landeplatz von James Cook“, Fluss-Parklandschaft und sehr übersichtlicher Innenstadt; d.h. eine 1 km lange Straße, von der 4 Nebenstraßen abzweigen. Wir hielten an und machten einen Stadtbummel, informierten uns so allgemein über das Preisgefüge für alles Mögliche und gingen anschließend Einkaufen und erledigten die letzte Interneteinspeisung. Weiter ging’s mit rasanter Fahrt auf die Halbinsel Mahia, wo wir wieder Meer und Strand erleben wollten, mit der Hoffnung auf einen Wetterwechsel. Mahia besticht als Halbinsel durch die raue Ost-Strandseite mit Riesenwellen und vorgelagerten Steinklippen und auf der anderen Seite durch weißen Pulversandstrand und ruhiges Meer wie an einem See. Weiter vorne findet man dann schwarzen Sandstrand, der wahnsinnig steil abfällt ins Meer, in dem die Angler mit Brandungsrute viel Freude haben. Aber es ist auch schon touristisch sehr erschlossen, so dass uns zur Übernachtung nur ein nicht ganz taufrischer Campinggrund blieb. Am nächsten Morgen entgegen unserer Hoffnung immer noch leichter Nieselregen. Also weiter Richtung Naturschutzgebiet Waikaremoana. Wir bogen von unserer Küstenstraße 2 ab landeinwärts in die 38 zum Lake Waikaremoana. Es war von vorneherein klar, dass die Straße nicht unbedingt an allen Stellen befestigt ist, so wie auch auf der Coromandel-Halbinsel. Das bedeutet aber letztlich, man trifft keine Wohnmobile und auch nicht die 3-Wochen-Touristen. Letztendlich durchquerten wir ca. 75 km unbefestige Straße, kurvenreich, durch den Nieselregen manchmal ein wenig glitschig, also letztendlich sehr aufregend; dafür entschädigte aber die Natur mit grandiosen Panoramaausblicken, irren Vogelgesängen und quasi einem Regenwald. Der See liegt grandios eingebettet im Bergregenwald. Trotzdem findet man dort einen voll organisierten Campinggrund aber auch 2 wilde Plätze; wir zogen natürlich den wilden Campplatz vor mit unserem luxuriösen Campingmobil. Fischen kann man auf Forellen jeglicher Art offiziell nur gegen Gebühr von 18 NZ$/Tageskarte mit Fliege und Blinker/Spinner. Man kann Bötchen mieten und Kanu fahren und verschiedene Arten von Wanderungen/Tracks machen, von 30 Minuten bis zu mehreren Tagen (mit Übernachtung in vorreservierten Hütten). Auch ein paar Jäger flitzen durch die Gegend, alles ist erlaubt, sofern man sich die notwendigen Lizenzen bei der Parkverwaltung besorgt hat. Nun jedenfalls angekommen in Rotorua, wieder mal auf einem Campingground mit Thermalpool, eigenen brodelnden und nach Schwefel stinkenden Teichen.

Werden uns die nächsten Tage von Rotorua aus über Lake Taupo bis nach Wellington vorarbeiten, das Ganze im Landesinneren. Dann geht’s rüber auf die Südinsel.

03.02.2005      Rotorua

Rotorua, eine Touristenhochburg… doch so viele waren es gar nicht, es gab immer Parkplätze und hielt sich doch im überschaubaren Rahmen; das bedeutet, dass eigentlich die Hochsaison bereits irgendwie vorbei ist. Natürlich traf man auf Touristen, viele deutsch sprechend, doch wir hielten uns lieber fern und belauschten und beobachteten, es sind meist die klassischen Caravantouristen für 3-5 Wochen auf dem Campingplatz. Wofür man dann aber eigentlich einen großen Caravan benötigt, die Frage stelle ich mir doch sehr, werde dies unter der Rubrik „Tipps“ noch einmal beleuchten. Rotorua selbst ist nicht nur eine Touristenhochburg, d.h. es wird alles vermarktet, was zu vermarkten ist (nach amerikanischem Muster), sondern auch eine Stadt mit Vergangenheit. So ist das alte Badehaus wirklich sehenswert und die dazugehörige Parkanlage ebenfalls und ansonsten lassen sich Einkäufe erledigen, etliche Ausflüge bewerkstelligen und auch das Verkehrsinformationsbüro prima nutzen. Das Verkehrsbüro buchte online für uns die Fähre zur Südinsel als Nachfahrt günstig für 190 NZ$ komplett für 2 Personen und Fahrzeug. Die Tagesfahrten sind ausgebucht und bis zu 100 NZ$ teurer. So sparen wir dann 1 übernachtung und haben eine relativ günstige überfahrt. Sämtlich umliegende Seen sollen alle sauberer sein als der Lake Rotorua selbst; die Einheimischen selbst gehen in diesem nicht baden. Wir besuchten die Hauptattraktion, den Geysirpark in Rotorua gleich morgens um 9.00 Uhr, zahlten deftigen Eintrittspreis 22 NZ$ each, morgens war noch kaum jemand da und dadurch die halbstündige Rundwanderung sehr angenehm und letztlich auch sehenswert. Die um 12.30 Uhr stattfindende Maori-Tanzaufführung mit Kriegstanzvorführung und Gesangs-/Tanzdarbietungen waren dann der Höhepunkt. Dadurch relativierte sich der Preis bis zu dem Zeitpunkt, als wir auch Deutsche trafen beim Warten auf die Tanzvorführung, die über einen Maori-Führer den Park besuchten und uns mitteilten, dass sie nur 5 NZ$ bezahlt hätten. Ist wohl so wie überall.

Weiterhin erzählte uns dieses deutsche Paar, dass sie die letzten 2 Nächte mit dem Maori und einem weiteren deutschen Paar jeweils in unterschiedlichen Maori-Versammlungshäusern übernachteten, also dort schliefen und kochten wie in einer Jugendherberge; damit ist für uns der Nimbus der einheimischen unantastbaren Maori-Kultur endgültig als „Touristenverarsche“ abzutun. Das ganze Prumborium um Maori-Vergangenheit ist ein großes Business und nicht gleichzusetzen mit den Kulturen anderer heute noch aktiv lebender Indianerstämme in Brasilien oder sonst wo, bei denen man mit aller Hochachtung die altbewährten Tradition achten und mit sehr viel Respekt begegnen sollte. Die heutigen Maori essen bei Mac Donalds, doch Touris hätten gerne das Eingeborenen-Trara, also kriegen sie es und zahlen. Sicher gibt es sehr verarmte Bevölkerungsteile der Maori abseits der Zentren und die Billigjobs sind sicherlich ebenfalls vorwiegend in Maori-Hand. Doch es liegen keine besoffenen Maori in den Straßengräben herum, noch werden irgendwelche Touristen verzehrt. Ich bin ja neugierig auf die Aborigines in Australien. Jedenfalls hielten wir uns nicht so sonderlich lange in Rotorua aus, um dort Ausflüge zu begehen. Wir fuhren dann am übernächsten Tag weiter zum Lake Taupo, ein rein durch Tourismus auffälliger und existierender Ort Taupo selbst; da das Wetter mäßig war, auch ein See, der uns nicht sonderlich beeindruckte, ging es gleich weiter zum Naturschutzgebiet Tongario mit seinen bekannten Vulkanbergen Mt. Ruapehu und Mt. Tongario. Wir fuhren hoch zum Mt. Ruapehu bzw. bis zum Skigebiet; landschaftlich schon sehr beeindruckend. Wanderungen müssen zum Teil erst von der Naturschutzpark-Behörde genehmigt werden, selbstverständlich vermutlich bezahlt, zum Teil an die Maori, die das Business längst verstanden haben. Auch dort war das Wetter nicht so dolle, es regnete also zwischendurch kurz einmal und da ja ich selbst kein großer Freund des Wanderns bin, hielten wir uns dort auch nicht allzu lange auf. Sondern fuhren gleich weiter ins nächste Naturschutzgebiet, abseits gelegen und vom Tourismus weitgehend verschont, namens Whanganui-River-Gebiet.

Das bedeutete aber auch gleichzeitig, keine asphaltierte Straße, sondern allenfalls befahrbare Schotterstraßen, die man mit seinem neuen Opel Vectra sicher nicht befahren würde. Doch gerade diese „mühsamen“ Schotterpisten sind meistens gleichbedeutend mit „Scenic Drive“, also gleichbedeutend mit unberührter Natur und eindrucksvollem Panorama. Kaum Wohnmobile und ganz wenige Touris. Und so war auch dieser Naturpark, an dem wir wild am Fluss übernachteten, angelten und fette Aale sahen (und auch einen fingen) besonders eindrucksvoll und ein Erlebnis (sowie auch nochmals zu erwähnen, die Schotterstraße raus ans Ende der Coromandel-Halbinsel oder die Schotterstraße durch das Naturschutzgebiet Waikaremoana).

Dies bleibt das bisherige Resümee der Nordinsel. Also wer unberührte Natur und Panoramalandschaften sich erwartet, findet diese nur noch abseits und muss deswegen keinesfalls 30 Stunden Flug auf sich nehmen um dieses zu erleben. Dies findet sich anderswo sicher unbeschwerlicher. Trotzdem ist natürlich die Kombination aus geschichtlicher Vergangenheit, Entdecker Cook, Kolonialisierung und Maori-Geschichte in Verbindung mit Inselnatur immer noch eine Reise wert. Auf konkrete Empfehlungen gehe ich unter der Rubrik „Tipps“ am Ende näher ein. Morgen geht es den ganzen Tag hinein nach Wellington, auf dem Plan steht der Besuch des Museums (übrigens einiges der wenigen Dinge, die gratis sind), Cable Car Tour und Begehung der Esplanade, bis wir dann nachts übersetzen auf die Südinsel. Hier jetzt nachgereicht, Wellington hat uns gut gefallen und ist Auckland, viel stressiger, allemal vorzuziehen. Und das Museum ist ein Muss! Heute ist das Wetter wieder mal absolut sonnig, weit und breit blauer Himmel und die Sonne knallt. Wir waren Schwimmen, das Wasser auf der Westseite ist sehr viel wärmer, die Strände dafür einheitlich lang gestreckt, sandig und ohne Bäume und nicht so pittoresk.. Die Stimmung ist nach wie vor gut, mit Ausnahme, dass die ätzenden Moskitos bei Dämmerung und zuvor kleinste schwarze Fliegen „sandflies“ doch schon ganz schön nerven können. Trotz aller Kommerzialisierung hat man dies nicht unterbinden können. Vielleicht klingt das obige Resümee etwas negativ, man muss das natürlich relativieren. Wenn man in seinem Leben vorher noch nie etwas Vergleichbares gesehen hat, ist das Ganze hier vielleicht ein Traum. Wenn man sich strikt an die Regeln halten würde, „No Camping“, „No Fire“, …entsteht doch eher der Eindruck der übersiedlung und des absoluten Kommerzes und nicht der eines Landes von Freiheit und Unberührtheit. Nur viele scheren sich einen Dreck drum und dann wird alles schon wieder ein bisschen „natürlicher“. Das handhaben wir jetzt ähnlich. Wir melden uns wieder von der Südinsel.

Südinsel Neuseeland

So, angekommen, mitten in der Nacht und gleich durchgestartet nach mäßiger Fährüberfahrt. Hat zwar alles reibungslos geklappt, aber die Ausstattung der Campinggrunds ist weit besser als die der Fähre. Offen war auch nur eine simple Kantine, die lediglich Sandwichs anbot, ansonsten keinerlei Automaten, also eigentlich nichts. Gut, Kaffee und Wein hatten wir dabei, auf Essen ohnehin keinen Bock, also nicht so schlimm. Wir hauten uns für 2 Stunden in der Kinderecke auf den Boden, Kinder waren nicht an Bord nachts. Dann ging es auch raus und gleich los in finsterer Nacht Richtung Marlborough-Sound-Gebiet, etwas nördlich von Picton, der Fähranlegestelle. Es zog sich doch hin die Fahrerei und irgendwann nach Begegnungen mit tausenden von Karnickeln, die mehr vor`s Auto liefen als davon, schlafender Kuh auf der Straße, die mit nur einem Arschtritt dazu zu bewegen war, doch das Weite zu suchen, einem großen Possum, pechschwarz, über die Straße hastend, fanden wir dann einen DOC-Platz (spezielle Campplätze, meist sehr einfach, von der Umweltbehörde in Nationalparks) am Fjordgebiet bereits erst im Morgengrauen. Schnell alles umgebaut und erst einmal Schlafen war angesagt. Doch um 10 Uhr Schluss mit schlafen, weiter ging es, blauer Himmel und Sonne pur ließen einen nicht weiter ruhen. Schon traumhaft schönes Gebiet dort, auch nicht überlaufen, so blieben wir zu früher Mittagszeit auch auf einem weiteren DOC-Platz direkt am Wasser. Dort blieben wir dann 2 Nächte bei einem Superwetter, außer uns kein Mensch da, man konnte quasi nackt durch die Gegend spazieren und etwas für die Hautfarbe tun, etwas relaxen. Ich selbst versuchte mich beim Fischen. Reichliche Muscheln aller Art von Austern bis Miesmuschel standen mir als Köder zur Verfügung. Es biss auch ununterbrochen und schon fanden sich einige Fischlein im Eimer, die für ein kleines Filetessen allemal langten. Mit Boot sicher besser. Ein größerer Rochen (stingray) ließ sich leider nicht mit der kleinen Angel anlanden, er schoss aber einige Male auf und ab mit der Schnur, bis er sich verabschiedete. Muscheln hätten auch auf dem Speiseplan stehen können, doch Sylvie mag weder Aal noch Muschel. Jedenfalls echte 2 tolle Tage, dabei besuchte uns mittags immer ein Weka (doppelte Huhngröße) und absolut keck und kühn der Knabe. Er pickt Sylvie sogar „Kekslein“ aus der Hand, inspizierte umgehend das ganze Lager und fing dann allerlei Getier wie Schmetterlinge oder suchte nach Würmern. Weka ist wie ein Kiwi, ein flugunfähiger Vogel, der sich einigermaßen in der Natur hält, den Kiwi gibt`s zwar auch noch, ist aber nur nachts unterwegs, wenn denn überhaupt noch in der wilden Natur.

Ansonsten machen die Zikaden mit dem lauten Klacken tierisch Krach, sehen aus wie Stubenfliegen in 20facher Vergrößerung mit Riesenflügeln und zeichnen sich durch mangelhafte Flugleistungen aus; d.h. sie krachen gegen alles, was irgendwie herumsteht, halten sich dort fest, um baldigst auf ein neues irgendwo gegen zu fliegen. Dies kann durchaus auch mal ein Gesicht sein und das ist schon sehr erschreckend im ersten Moment. Sind echte „Klopper“, würde Peer sagen. übrigens die sandflies lieben es nicht so heiß, eher etwas feucht und schattig. Also bisher hier kein Problem. Angeblich soll auch hoher Vitamin-B-Spiegel im Blut helfen, werden es testen. Nachts hört man allerlei Geräusch, für uns Nordeuropäer eher unbekannt, dabei vielleicht das auffälligste ein beängstigend wirkendes lautes Schnaufen (Sylvie dachte im ersten Moment an Delphine), dann einem darauf folgenden „äääh, äaah-Geblöke“. Auf Nachfrage soll es sich hier um Possums handeln, „die man am besten mit einem großen Knüppel vom Baum herunter totschlagen sollte“, so die Aussage eines Einheimischen. Was noch von dort, ein Wehrmutstropfen war der erste platte Reifen, den wir dann auf der Weiterfahrt innerhalb von 10 Minuten flicken ließen gegen 20 $. Jedenfalls fahren wir nun erst gen Süden auf der Ostseite Richtung Christchurch. Es zieht sich hier alles ein bissl mehr, die Entfernungen sind größer und alles ist viel unbewohnter. Wildes campen hier eher unproblematisch. Die DOC-Plätze sind halt mit meist nur mit Toilette und Wasser ausgestattet, kosten ca. 5-10$ oder bei freiwilliger Zahlung evtl. weniger. Jedenfalls an der Ostküste liegt Blenheim, ein nettes, sauberes Städtchen, in dem man alles kaufen kann, und nicht teuerer als auf der Nordinsel. Die Gegend wechselt von mit gelbem Gras bewachsenen Hügeln bis zu hohen Bergmassiven, die fast bis ins Meer hineinragen. Zu Erwähnen bleiben die vielen Rocks in dem Gebiet vor Kaikoura, kilometerweit direkt an der Straße. Da sieht man im Meer die Delphine hopsen und Salti schlagen und vor einem unten liegen Horden von Seehunden, kleine agile und große schlappe sich sonnende Kameraden. Es riecht manchmal ein bisschen streng. Anhalten kann man fast überall, man kann sogar bis auf einen Meter herangehen, dann faucht es gefährlich und Zähne blitzen. Schon klasse, wenn man es so noch nie gesehen hat. Jedenfalls erübrigt sich damit jegliche Touristenfahrt per Boot zu irgendwelchen Delphinwatchings oder Seehundkolonien. Vermutlich gehen die mit den geführten Touren erst einmal an der Westküste, also andersherum lang, damit man vorher die Ausflüge dementsprechend verkaufen kann. Jedenfalls hält die Südinsel bisher das, was man sich erwartet hat. Wir werden sehen, wie es weitergeht und ob es so klasse bleibt. Morgen jedenfalls Christchurch und dann weiter ins Landesinnere, Mt. Cook und ne ganze Anzahl Seen, dann wieder raus an die Ostküste und ganz in den Süden runter. Hier zieht es sich also länger, daher die Berichte auch weniger schnell. Außerdem steht bald auch noch Geburtstagsfeier auf dem Programm. Vielleicht Walringen oder Bungeespringen für Sylvie. Bis dann…..

13.02.2005   Banks Peninsula

Am selben Tage noch von Christchurch aus raus auf die dazugehörige Halbinsel banks peninsula, an der etliche kleine Buchten zum Campen einladen. An einigen Buchten offizielle Campplätze, an anderen eher freiere Plätze mit donation-box (wie Spendenbox), in die man dann 5 $ einzahlt. Oder so in etwa! Da hat man dann halt Toilette fast immer mit Papier und fließend Wasser. Was braucht man mehr. Dann schönes Wetter und der Tag ist gelaufen. So einen Platz hatten wir, und Riesenmuscheln gab es, die als Köder dienten. Die kleineren gefangenen Fische wurden als Köder eingesalzen, so wie man es in den Supermärkten kaufen kann. Warum kaufen, wenn man es selbst machen kann. Große Fische gab es nicht, soll ziemlich schlecht sein in der Ecke, leer gefangen. Sylvies Geburtstag war eher unspektakulär, Essen, Sonnen, Fischen, Baden und so. Wir blieben 2 Tage, als abends der Wind innerhalb einer halben Stunde von Seewind auf landab drehte, und zwar schon sehr stürmisch. Nachts hielt das an, es pfiff ganz schön. Wir machten alles sturmsicher und im Auto ist das ja auch eher problemlos. Kommenden Tag prompt Regenwetter und wir brachen auf weiter gen Süden. An einem großen river-mouth „rakaia“ war dann nächste Station; einfach Klasse-Landschaftsbild. Mehrere streams durchziehen das Land in sehr breiter Front, verbinden sich dann immer mehr zu schnell fließendem Gewässer, tiefblau. Etliche Wasservögel sind weit und breit, machen Lärm, oder stürzen sich wie Kamikazeflieger in den Strom auf kleine Fische. Lachse und Forellen, salmon and trouts, sind dort zu fischen, vorausgesetzt man hat sich eine Lizenz erkauft. Ich natürlich nicht, und da doch der eine oder andere Einheimische sein Glück versuchte, versuchte ich es nicht. Die Neuseeländer haben so Mopeds mit Vierrädern, mit denen man am Strand oder durch diese halbausgetrockneten Täler problemlos fahren kann. Da werden die Angeln wie Jagdgewehre aufgesteckt und schon donnern sie los. Ein 4-wheel-drive Fahrzeug würde denselben Zweck erfüllen. Es ist erlaubt, damit am Strand oder durch solch Gebiete outdoormäßig herumzufahren. Alle machen das. In Australien sollte es schon ein 4-wheel-drive sein, am besten auch noch ein Bötchen dazu. Ansonsten Südinsel nach wie vor OK, nur richtig einsam ist es auch nicht wirklich. Also verloren gehen kann man hier sicher nicht. Ab jetzt geht es ab in die Berge, Mt. Cook wartet sowie etliche Seen drum herum. Wetter heute durchwachsen nach dem Regentag. Aber wir müssen weiter, können ja nicht warten bis das Wetter sagt, „OK freie Sicht auf Mt. Cook, freie Fahrt voraus“. Hatten nämlich einen Tag Campinggrund mit heißer Dusche und Strom (deswegen schreiben wir ja auch wieder) für 10 $ each uns geleistet. Das ist so der Standard-Preis. Dafür aber exzellente Küche, Fernsehraum, manchmal Pool, usw… bis dann. Denn auch im Auto wird es bei Regenübernachtung klamm, also die Sandalen und Handtücher nicht mehr trocken, usw. Aber allemal besser als im Zelt.

16.02.2005  Queenstown

Weiter ging’s hoch in die Berge bei schwer bedecktem Himmel mit der Hoffnung, dass es in den Bergen aufreißt. Es ging vorbei an einigen Seen bis zum Lake Tekapu, von dem aus man auch bereits den Mount Cook sehen konnte, denn das Wetter wurde tatsächlich besser und wir bekamen auch noch für 2 Stunden Sonne. Man soll aber nicht glauben, dass die Seen alle original sind, Neuseeland deckt nahezu seine gesamte Energiewirtschaft durch Wasserkraftwerke, so dass die Seen durch Kanäle ineinander greifen zur Energiegewinnung, mit Stauwerken dazwischen. Im einsamen Gebiet am See schlugen wir unser Lager wild auf, schauten auf einen milchig hellblauen See und ringsherum nur Gletscher in weiter Ferne. Man spürte, dass es kalt werden würde, wenn die Sonne sich verabschiedet. Es ist wie in einem kargen Hochlandgebirge mit weiter hügeliger Graslandschaft ohne Bäume, aus der dann steil die Berge aufragen bis 3800 m hoch. Gegen 19.00 Uhr wurde es wirklich kühl und es kam Wind auf, dass wir bereits um 20.00 Uhr unser Quartier im Auto bezogen und 1 Flasche Wein leerten. Genauso früh ging’s dann auch zu Bett, neuerdings bauen wir auch nicht mehr unser Vorzelt hinten vor, sondern lediglich unser Moskitonetz, so dass wir eigentlich immer frische Luft um die Nase haben und freie Sicht, bis es finster wird. Es gab Thunfisch-Spaghetti mit Käse und Parmesan. Auch nur erzählenswert deswegen, da sich in der Thunfisch-Dose ein dusseliger Igel verfing, der uns nun nachts um 4.00 Uhr aus dem Schlaf riß, da er Amok-laufend im Kreis, laut klimpernd die Dose herumschleuderte. Erst dachen wir, es klaut uns jemand die ganzen Küchenutensilien, erst bei genauerer Betrachtung dann stellten wir fest, dass der Igel in der Dose hing mit einem Fuß. Also mussten beide nachts nackt in die Arschkälte hinaus, um den Igel aus seiner misslichen Lage zu befreien und die Nachtruhe wieder herzustellen. Der Igel ließ die Rettungsmaßnahme ohne Widerstand über sich ergehen und suchte dann behände das Weite. Zu erwähnen vielleicht in dem Zusammenhang ebenfalls die Rettungsmaßnahme einer Möwe, die sich einige Tage zuvor in meiner dünnen Angelschnur verfing und sich ihre Flügel tatsächlich in dieser Schnur festknotete, so dass es kein Entkommen gab. Ich selbst sprang in voller Erwartung auf, da ich dachte, ich hab nen Haifisch an der Angel, bis ich dann die Möwe sah. Aber auch diese ließ sich befreien, indem ich erst einmal die Schnüre zu meinem Missfallen beidseits kappte und dann den Knoten in Handarbeit am Flügel auf fummelte. Ebenfalls ließ die Möwe dies unbeeindruckt über sich ergehen, schaute nur, hackte kein Stück, sondern wartete bis ihr Flügel von der Schnur befreit war, um dann davonzujagen. Zu erwähnen bleibt, dass die Kumpels der Möwe, bestimmt 10 Stück, über mir kreisten und ein Riesenspektakel veranstalteten. Die betroffene Möwe dagegen blieb echt cool. War übrigens mit einer blauen Plakette beringt. Jedenfalls wurde die Natur in keiner Weise beeinträchtigt, Möwen vollzählig, Igel schnaufend im Gras unterwegs, und selbst den Arsch abgefroren. Also in den Bergen wird es sehr kalt. Nachts zog dann ein Regentief auf und am kommenden Tag schüttete es 6 Stunden ununterbrochen, von den Bergen war nichts mehr zu sehen. Deswegen fuhren wir auf direktem Wege nach Queenstown, um den Regentag dort zu begehen und wichen damit erneut von unserer geplanten Tour ab, nachdem wir uns Wetterinformationen besorgt hatten, die aussagten, dass das Hoch in den kommenden Tagen vom Westen her kommt. Also arbeiten wir uns jetzt von Queenstown westlich Richtung Milford Fjord vor, dann im Süden entlang wieder gen Osten, um später an die Westküste zurückzukehren. Das macht dann einen Umweg von max. 50 km und macht den Kohl nicht fett. Queenstown ist Hochburg des Tourismus, Touristen aller Länder und aller Schattierungen und allerlei junges Volk ist vor Ort, die alle an den Adventure-Erlebnissen wie Bungeespringen, Jetbooting, Heli-Jumping usw. teilnehmen wollen. Das Ganze ist natürlich nicht umsonst, in unserem Etat nicht vorgesehen und auch nicht unbedingt unser Ding. Es findet sich ein Lokal und Sportgeschäft nach dem anderen, so waren wir ausnahmsweise im Lokal richtig essen und wohnen in der Stadt in einem Backpackerquartier für 60 $. Das Quartier ist unter aller Kanone, zwar frei Internet und Frühstück, auf das wir sehr gespannt sind, aber ansonsten unterste Schiene, vergleichbar mit 3$-Absteigen in Indonesien. Also diese Backpacker-Urlaube sind auch nicht billig und versprechen wahrlich keinen hohen Lebensstandard; würden mir auch sehr missfallen, wenn ich 20 Jahre jünger wäre. Dann lieber im Auto schlafen. Den Abend werden wir weiter auch noch in dem Trubel begehen, man muss ja auch mal in die Szene raus; am besten 10.00 – 12.00 p.m., da dann überall „happy hour“ ist. Bald geht’s los. Bis dann…

23.02.2005  Milfordfjord

…nix war es mit Szene, viel zu kaputt… Unterkunft war der größte Mist, viel mehr bleibt dazu eigentlich nicht zu sagen und es reizt nicht sonderlich, wieder in einer „backpacker“- Unterkunft zu übernachten. Also zu teuer, schmutzig und laut, schlechtweg ein Loch. Man muß sich die Dinger genau anschauen, am besten vor Buchung alles in Augenschein nehmen. Weiter ging es südwestlich gen Milfordsound. Das Wetter besserte sich teils, obwohl entweder Regen oder nur Sturm uns eigentlich die letzten Tage immer begleitet. Es sind immer wieder auch schöne Stunden dabei, doch dann dreht es auch wieder unmittelbar.

Der Weg zum Milfordfjord ist schon einmalig, Flüsse und steile Berge, Fauna und Flora wechseln ständig in eindrucksvoller Weise, und ein Kea rannte auch über die Straße; das is` so ein Papagei, der da unten vorkommt und alle annagt wie Gummidichtungen oder Antennen. Einen Aal gab es diesmal aus einem der Flüsse, in der Pfanne gebraten, sogar Sylvie sagt, gar nicht so schlecht. Also jedenfalls hielten wir uns 3 Tage wacker in der Natur auf, um dann direkt zum Milfordfjord vorzudringen. Das hätten wir lieber bleiben lassen, denn es regnete dort ununterbrochen, und zwar stundenlang, dazu sandflies, auch schon vorher überall (übrigens dunkle Klamotten bevorzugen sie), in Massen und ab Dunkelheit die Moskitos – ich sage Moskitos sind harmlos gegenüber den sandflies, habe die mal beobachtet, sind bis zu stecknadelgroß, hyperkyphotisch (gebaut also mit Buckel) und mit Hakennase, mit der sie sich geradewegs wie ein Torpedo ein richtiges Loch in die Haut bohren. Der Juckreiz ist brutal, insbesondere wenn später Sonne darauf scheint. Es hilft nur (jedenfalls bei mir) die Bollen quasi aufdrücken wie einen Pickel, damit Flüssigkeit entrinnt, dann vergeht der Juckreiz, gibt aber Narben in der sonnengebräunten Naturhaut. Zurück zum Milfordfjord… da ist gar nichts, die Anfahrt ist schon toll über einen Pass, doch dann kommt man an und ist elementar so geschockt, dass man anfangs schon gar nicht enttäuscht sein kann, sondern nur an Verarschung glaubt. Ein Parkplatz für Autos, Information und Cafe, voll mit Touri-Autos, und dann etwas weiter wieder ein Parkplatz nur für Busse, voll mit knapp 40 Reisebussen, die ihre Gäste genau vor einer Abfahrtshalle mit Ticketschaltern abgeladen haben, an denen dann die Schiffe unterschiedlicher Preisklasse zu den Touritouren in den Fjord starten. Und das ist alles! Die Abfahrtshalle… die haben wir dann halt auch fotografiert. Die PKW-Insassen müssen obendrein noch dahin laufen und sich mit den sandflies rumplagen, nur die Busse halten direkt davor. Der ganze Fjord riecht nur nach repellent (Insektenspray) und ist ein einzig großes Business. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, etwas vorher kommt eine Einfahrt, wo ein paar Fischerboote liegen und hunderte von Metallreusen, um vermutlich den crayfisch (Lobster) zu fangen in den ruhigeren Wintermonaten, wenn kein Tourismusgeschäft läuft. Ein Kanuverleih und Tauchschule betreiben natürlich dort ihr Geschäft. Bootsausflug geschenkt, auch bei gutem Wetter, lieber wieder mit eigenem kleinen Bötchen später dann in anderen Gefilden. Zurück ging es wieder immer noch bei Vollregen, bis wir raus waren, dann gab es noch Abendsonne. Weiter Richtung Südküste, bisher recht ruhig und beeindruckende Natur, also Berge und grünes Land ringsherum, dann wieder Wälder, Meer und Schafe. übrigens Riverton echt schöne Stadt im Süden der Insel, nur das Wetter hat nicht mehr den Sonnenschein und die warmen Temperaturen wie in den Anfangswochen. Ohne Sweatshirt läuft zur Zeit nix. Die Tage vorher wegen der sandflies fast auch nicht. Socken, nie waren sie so wichtig und das in Sandalen steckend, Scheiß auf das Outfit, .. (typisch deutsch…BlaBlaBla). Trotzdem werden heute erst einmal Bisswunden gepflegt und gründliche Rasur sowie Dusche stehen an. Bierchen in der Stadt auch vielleicht, mal sehen…. Jedenfalls geht’s in die Stadt „Invercargill“, dort ins Netcafe und bis auf weiteres dann Grüße von der Südküste…. Mit Bierchen war wieder nix, zu lange im Netcafe rumgehangen, haben nach accomodations geschaut, also Ferienhäusern für eine Woche so wie in Norwegen. Doch Angebote gering und unter 800 $ für eine Woche nix zu finden. Das kann man natürlich vergessen, wir können ja nicht einerseits wild übernachten und sparen und dann „das Geld zum Fenster rauswerfen“. Also kaufen wir am kommenden Morgen erst einmal wieder ein, die Läden in der Stadt sind günstiger und außerdem gab es auch ein „Warehouse“. Ich hatte ja zuvor in Blenheim bei „Warehouse“ eine Brandungsrute incl. Rolle erworben, doch hat sich herausstellt, dass die Rolle defekt ist. Jetzt versuchte ich, diese zu tauschen, was problemlos ging. Jetzt eine hochwertigere im Gepäck, der Blenheim-Kaufpreis incl. Rute wurde voll verrechnet, d.h. also die Rute war quasi umsonst. Nur Mitnehmen kann ich die vermutlich nicht nach Australien, ist einfach zu lang. Tanken und auf ging’s. Das Wetter besserte sich leider nicht wirklich.

Am „slope point“ angekommen, südlichster Punkt der Südinsel, kam kurz zuvor ein Weg mit dem Hinweis „beach“ nach links. Sonst nix. Zeit genug also, hin und schauen, und es fand sich am Ende ein freier Campingground dort mit Wasser und Toilette. Außer uns niemand. Wir blieben, schlugen Quartier auf und gegen Nachmittag kam die Sonne. Diese blieb die kommenden Tage und die blieben wir vor Ort. Am Abend wurde das Feuer angeschmissen, auf dem auch gekocht und gegrillt, tagsüber bei Flut auf Flundern und was weiß ich gefischt Eine ging an die Angel und hat lecker geschmeckt mit „Ofenkartoffeln“ in Alufolie im Feuer. Wandern im Watt und in den Steinen nach Muscheln gesucht, gebadet oder Holz gesucht, das waren so die Tagesbeschäftigungen. Gegen Abend die Moskitos wie immer, also lange Hose und Socken am Feuer. Nachbarn hatten wir unterdessen auch, jemand aus Nelson mit Wohnmobil, hatte Kanus dabei und ließ Micha, also mich, damit Ausfahrt in der Lagune machen und Angeln vom Kanu probieren. Das ist auch nicht so einfach und hat keine Zukunftsaussichten hinsichtlich Australien. Jedenfalls tolles Wetter und damit Superzeit dort. Weiter ging es Richtung Süden, da die „Hektor Dolphin Beach“. Delphine waren da zwar nicht zu sehen, sonst aber auch Niemand außer sandflies weit und breit, und wieder wurde wild übernachtet. Dann kam der Regen nachts und gleich am Morgen ohne Frühstück ging’s fort. Gefrühstückt wurde dann an der „curio bay“ am Unterstand auf einem Campingplatz an der Spitze zu einer langen Sandbucht (übrigens zu teuer für das was er bietet, deswegen auch nur gefrühstückt und so…). Delphine kamen ganz nah ans Ufer, nette Kulisse zum Frühstück, nur die Menschen vom Campingground kamen auch alle zum Fotoshooting… von wegen „ruhiges Frühstück“. Also ging’s weiter, auch wenn es schien, als würde es nur regnen an diesem Tage. In der Planung war unbedingt ein Campingplatz mit trockener Küche und Aufenthaltsraum vorgesehen, dieser aber nicht. Die tracks auf der weiteren Etappe ließen wir links liegen, nur „Sehenswürdigkeiten“, die man mit dem Auto anfahren konnte, nahmen wir mit. Angekommen in „Pounawea“ tranken wir Cafe, begutachteten zwei konkurrierende Campingplätze in einem Nest von 100 Leuten, das quasi auf der Karte gar nicht auftaucht. Das Wetter besserte sich gegen Nachmittag und so fuhren wir auf die andere Seite der Bucht zum wild übernachten. Muscheln suchen, RiesenPauaMuscheln gibt’s hier, die Meeresaustern auch und am kommenden Morgen gleich wieder Regen zur Begrüßung. Dann ging’s zurück zum einen Campingground, wobei der eine mit ganz neuer Anlage auf den Weg nach „new haven“, 2 km weiter, aufwarten konnte; also 4 cabins seit Dezember 04, ganz neue Duschen und Küche, alles vom Feinsten und ausgesprochen günstig. Dort buchten wir uns ein in eine cabin für 40 $. Gegen Abend wurde alles dann auch voll besetzt, die vier cabins. Absolut perfekt für das Geld, und von hier aus geht es entweder durch grasbewachsene Dünen oder direkt am Strand entlang bei low tide (Ebbe) im 5 Minuten-walk an die „surat bay“. Da liegen dann circa 20 sealions (Seelöwen) rum, Riesenklötze 3 Meter lang. Man kann rangehen bis auf 1 Meter, streicheln würde ich sie aber nicht, machen sich dann schon bemerkbar und bei dem Riesenmaul kommt der Rückzug automatisch. Ansonsten kilometerweiter sauberer heller Sandstrand, an dem man schlendern kann, Seevögel aller Art, am Ende dann Aufstieg auf Bergchen, über den man dann das gesamte Gebiet überblicken kann. Einfach grandiose Aufnahmen und Blick bis zum Leuchtturm zum „nugget point“.

Zu Erwähnen bleibt, dass abends der Chef kommt zum Kassieren, die Anlage also gar nicht besetzt ist, die Schlüssel stecken einfach, man bucht sich selbst ein, unterschrieben wird ohnehin nix, nur cash und fertig. Jedenfalls im Gespräch mit ihm ergab sich, weil ich fragte, „warum es keine Ferienhäuser zur Miete wie in NORWEGEN gibt bzw. zu teuer oder warum wir uns zu blöd anstellen, eines zu finden“. Jedenfalls bot er uns gleich ein Haus von sich an, direkt neben der cabinanlage, altes Haus (wie bei Else in Norwegen – nur für Insider) mit Kamin und voll ausgestattet mit allem, was man auch nur so braucht. 7 Tage für Tagespreis 50 $, wir schlugen zu, und da sitze ich jetzt im Wohnzimmer. Wir werden hier Tagestouren unternehmen, auch einmal Tracks machen. Gestern gesonnt neben den Seelöwen und geangelt. Einen größeren Barsch gab es auch zu vermelden, ist eingefroren, denn gestern gab es Rumpsteaks mit Pilzen in Weinsoße und Kartoffeln. Abends Musikvideo von ABBA, alles sehr entspannt und gemütlich. Heute geht es zur „Jackson Bay“ und zum „blow hole“ in den cliffs dort, nur 1 Stunde walk, zu den Purakaunui-Falls und beach. Anschließend Sonne baden bei den Seelöwen, denn nur blauer Himmel heute, auf dem Weg schauen wir in Owaka vorbei, da gibt’s Internet, Supermarkt und Tankstelle. Waschmaschine läuft übrigens gerade, einmal Bettzeug und alles so durchwaschen. So um frühen Abend dann noch einmal kurz Fischen an der alten kleinen wharf, den zweiten Barsch und ab zum zünftigen Fischessen. Bilder werden nachgereicht, da die Computer hier im Dorf zu langsam sind. Normalerweise speisen wir Text und Bilder auf der Website gemeinsam ein, zuvor auf CD im Laptop gebrannt. Filmchen und sonstige Bilder werden auf mitgenommener externer Festplatte gespeichert für spätere Verarbeitung. Tagsüber ziehen hier immer wieder Grüppchen mit Pferden und Kutschen am haus vorbei. Sie gehen zu einem großen Treffen. Weitere Planung, am 4. März checken wir hier morgens aus, fahren direkt nach „Lawrence“ im Landesinneren, dort ist das große Farmfestival mit Party und alle tollen Pferde sollen dort sein. Am 6. März dann weiter nach Cromwell zum Pferderennen und weiter dann an die Westküste. Also bis dann erst einmal wieder….. wenn Andereas W., Kollege/Höhenkirchen, die Postkarte erhalten hat, soll er sich einmal in Gästebuch eintragen, dann wissen wir Bescheid. Eventuell geht ihm jemand mit Computerkenntnissen zur Hand und natürlich nicht zu vergessen der Geburtstag des Neffen Michael in Dintenhofen. Sylvie hat ihn nicht vergessen, Extrabild wird nachgeliefert.

03.03.2005  Lawrence

morgen geht’s weiter, direkt nach Lawrence zum Pferdespektakel mit Party… so schließen wir unsere eine Woche im Haus ab, müssen uns leider von dem Luxus verabschieden, vom warmen Ofen und Kamin beim Regen am Abend, der großen Küche mit Herd und dem riesigen Doppelbett mit viel Platz für die Beine… aber es wird Zeit, weiter zu ziehen, die Pferde rufen und die Westküste…zuvor haben wir alles angefahren, was es so anzufahren gibt hier in den sog. catlins, also „nuggetpoint“ und so weiter.. schon eindrucksvoll … auch mal ein Bild eines Neuseeländers, dem sehr netten Besitzer des Hauses namens James, und von seinen neuen cabins und dem Campinggrundes namens „new haven-pounawea“ und der einmaligen beach mit den Seelöwen.

Wo gibt`s das noch!… absolut zu empfehlen, nicht nur alles nagelneu und top-eingerichtet, dabei sehr preiswert (40 $ für 2 Personen eine große cabin, es gehen auch vier rein, da noch 2 Hochbetten mit drin sind) und nicht zu vergessen. Man geht keine 5 Minuten am langen Sandstrand entlang und steht vor einem Dutzend sealions, friedlich daliegend, kann ganz nah rangehen und noch kaum Leute da… oft ist man ganz alleine mit den Riesenkameraden… und wenn die Sonne scheint auch das Meer ein Traum … Fischen vorne von der kleinen wharf bei Flut, Fisch gibt’s dann zum Essen.. also war super hier und hat hoffentlich nicht geschadet, was unsere Widerstandskraft gegenüber „Wildcamping“ angeht und verbleiben mit kleiner Träne im Augenwinkel, doch auch neugierig, was jetzt kommt… mit Fischen am Meer ist erst einmal Schluss für ein paar Tage und mit Schreiben auch… habe die Tipps ein bissl auf Vordermann gebracht.

09.03.2005

Vom Haus aus ging es auf direktem Wege über Balclutha nach Lawrence, einem kleinen Farmerörtchen, in einem bekannten ehemaligen Goldgräbergebiet von Canterbury. Nach Besichtung von „Gabriels Gully“, nur von Goldgräbern geschaffenes Tal, hinein in das nette und ruhige Farmerstädtchen und dort in ein vor gelagertes Tal, umgeben von Hügeln, in dem das „Cavelcade Event“ stattfinden sollte. Es war ein Riesenzelt für die Abendveranstaltung, etliche „stalls“ (Buden) und ein Areal für Campervans aufgebaut. Nach zähen Verhandlungen durften wir mit unserem Mobil inmitten der Campervans am Rande einen Platz beziehen, wobei man vergaß, uns die Standgebühr von 10 $ zu berechnen. Campervans aller Schattierungen, riesige umgebaute Reisebusse zu Standard-Wohnmobilen, jedoch ausschließlich Neuseeländer, also keine Touris waren anzutreffen. Wir besorgten uns die notwendigen Eintrittskarten für die am kommenden Abend stattfindende große Abendveranstaltung im Zelt und den notwendigen Wein und erlebten den sonstigen Trubel hautnah. So wurde überall gegrillt, hier und da spielten ein paar Musiker auf, dann der Einzug der Pferde-Tracks, verkleidete Reiter zu Pferd und Kutschen, die von den umliegenden Hügeln hinab stiegen, wie zu alten Goldgräberzeiten und halt Hunderte von Pferden. Sylvie war ganz begeistert und schließlich ging’s dann zur Abendveranstaltung. An der 4 verschiedene Gruppen aufspielten. Zu erwähnen bleibt eine Geigerin (fiddler – elektrische Geige) mit Band „Marion Burnes“ aus Auckland, die das Zelt in euphorische Stimmung versetzte. Sie spielte unter anderem auch Stücke aus dem Musical „Fiddler of the Roof“, das wir 2 Tage zuvor im Haus auf Video gesehen hatten. Wir werden versuchen, die Musik irgendwie mit einzuspeisen. Die gekaufte Flasche Wein am Abend wurde stetig mit unserem zuvor gekauften Wein aufgefüllt. Micha merkte die Wirkung noch am folgenden Tage. Jedenfalls war es allesamt eine gelungene Geschichte und typisches New Zealand way of life. Anfangs vorwiegend ältere Besucher im Zelt, zu späterer Stunde dann die jüngeren Einheimischen. Getanzt wurde im Minirock und Badesandalen im Alter von 10 – 80 Jahren quer durcheinander. Zu erwähnen bleibt, dass irgendwelche Besoffenen nachts einen unserer Campingtische entwendeten, und wir diesen am folgenden Tag, komplett in Einzelteile demoliert, vor dem Zelt fanden; anscheinend weiß auch hier die Jugend manchmal nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen. Am kommenden Tag eilten wir dann nach Cromwell zu einem Pferderennen, weiter ins Landesinneren hinein, auf dem Weg zur Westküste. Die Veranstaltung war ebenfalls nett, doch verregnet, so dass sich unsere Verluste incl. Eintritt auf lediglich 30 $ beliefen. Leider auch keine Gewinne zu vermelden. Weiter ging’s jedenfalls am selben Tage ins Hochland in die Berge, beim Lake Hawea sogar bei abendlichem Sonnenschein

16.03.2005

Weiter ging`s über den Haast-Paß Richtung Westküste durch die Berge am kommenden Tage und dies bei klarer Sicht, bei blauem Himmel und Sonnenschein. Auch mal ganz schön durch Berge zu fahren ohne Wolken und Regen. Jedenfalls erreichten wir die Westküste bei Haast, kleines örtchen mit bescheidenem supermarket (Schild größer als das Angebot, dafür die Preise eher saftig). Wir deckten uns mit dem Lebensnotwendigen ein und ran an die Küste. Die Stichstraße gen Süden durch Dünen und einsamer „Urwaldlandstraße“, hinweg über oneway-brücken bis ans Ende nach Jackson Bay, typisches Fischerdörfle. Vom Ufer kann man Angeln, schwarzer Sand, schnell tief und sehr ruhig. Es kommen die tasmanische warme Strömung und kalte Antarktisströmung dort zusammen, also sehr fischreich dort. Doch zum übernachten nicht so ideal, deswegen ging es gleich zurück in die Dünen auf der Strecke, wo man immer ein Plätzchen findet, einsam, ruhig aber windig. Und wieder dieser verdammte Südwind, arschkalt. Früh morgens wurden wir dann von organartigem Wind und Regenfällen geweckt, versuchten es „auszuliegen im Auto“, doch gegen 8 Uhr wurde es so unheimlich, dass wir Angst hatten, nicht mehr aus den bereits jetzt überschwemmten Dünen herauszukommen. Also jedenfalls im strömenden Regen und tosendem Wind brachen wir das Lager ab, alles klitschnass, ohne Frühstück… dies war die richtige Entscheidung, wie sich Stunden später herausstellen sollte. Der Regen und Sturm nahm zu, fahren im Auto war nur in Schrittgeschwindigkeit möglich. Blitz und Donner gesellten sich als Wegbegleiter dazu. Aufgetankt und in Igeltempo immer weiter gen Norden. Mittags um 12 Uhr immer noch ohne Frühstück, weit und breit kein Mensch zu sehen. Leider keine Aufnahmen, hatten Anderes zu tun. Erst im Gletschergebiet bei Fox Glacier beruhigte es sich kurzzeitig, dass wir stoppten und im Auto Kaffee tranken und aßen. Es beruhigte sich weiter, so dass wir gegen frühen Abend Quartier auf einem einsamen Campingground in der Lagune „Okarito“ fanden. Sah aus wie ein wilder doc-platz, kostete auch nur 7 $ each. Es fanden sich bei genauerem Hinsehen sogar heiße Duschen und v.a.D. ein überdachtes Haus mit Kühlschrank und Tisch und Sesseln, indem wir uns breit machten, alles Ausluden zum Trocknen, um für weitere outdoorstays präpariert zu sein. Außer uns war nur ein Päärchen aus Australien im Minibus dort, Exfarmer und weit in den Siebzigern, absolut taff beide, und die gaben tolle Tipps für Australien. Wir gingen die ganze Karte durch, denn die beiden waren tatsächlich bereits überall und das im Campervan die meiste Zeit. übrigens auch schon in Europa. Später sagte man uns, es sei ein Tornado gewesen und es gab 3 Tote im Bereich der unteren Westküste, da wo wir waren. Eher in den Bergen vermute ich einmal. Jedenfalls campierten wir anschließend an einem rivermouth kurz hinter „harihari“, ein Traumplätzchen, linker Hand Wattgebiet (estuary) bei Ebbe, vor einem hellblauer trout-Fluß und rechterhand der rivermouth mit offenem Meer. Einfach top. Das Besondere daran, wir fuhren mit unserem Nicht-4-wheel-driver Auto bis vorne heran, das geht bei low tide (Ebbe). Es besuchten uns 2 Jeeps, Einheimische, die ihre Hunde ausführten und ein bissl angelten. Super nett und echt „relaxte“ Typen da im Westen. Man hätte da auch länger bleiben können, doch auch Regen und Wind kamen am folgenden Tage, zwar abgeschwächt, retour. Das hielt mich aber nicht vom Fischen ab. So brachen wir auch dort wieder auf, leider bei high-tide, und stellten fest, es wird ein bissl feuchter für das Fahrzeug, unser Rückweg stand unter Wasser. Nachdem wir die gesamte Fahrstrecke mit Stöcken auf Festigkeit gecheckt hatten, der Boden hart genug war, ging`s einfach durch die leichten Fluten. Und tatsächlich kein Problem für das Fahrzeug. Ein einheimischer Mechaniker, im 4-wd-Pickup unterwegs, bot sogar seine Hilfe an, uns hinauszuschleppen, doch dies war nicht notwendig. Weiter ging´s gen Norden in die Wärme, zuhause fährt man dafür in den Süden, es fanden sich weitere Plätzchen an der Küste bei den pancakes zum Wildcampen. Ständigen Besuch hat man von den nicht scheuen und sehr kecken „Wekas“.

Plätze findet man am See „Mahinapua“ oder am kleinen river mit Felsformationen gleich hinter den pancakes. Großartige Küstenlandschaft, immer wieder neue Highlights. Und alles ganz einfach, Platz genug zum Campen, Holz liegt in Mengen am Strand herum, also auch Feuer machen ist hier kein Problem, Angel Reinhalten auch kein Problem, Fangen ist schon schwieriger. Immer wieder verschiedene Plätze am Meer oder im Landesinneren. Auch die nachgebaute Goldgräberstadt „Shantytown“ zu Studenteneintritt, Sylvie versuchte es mit Goldschürfen, ist zwar touristisch, aber so etwas muß auch schon mal zwischendurch sein, war dabei. Es ging so tagelang wild die Küste hoch bis nach Westport, ab da dann die Stichstraße 100 km ganz hoch nach „Karamea“, sehr netter kleiner Ort, sogar mit supermarket und Internet, besser als manch andere, größere Orte an der Westküste. Zuvor noch eine wilde Übernachtung am „little wanganui“ rivermouth, ein Plätzchen nur für uns alleine. Ganz am Ende findet sich dann ein doc-campingground, allesamt landschaftlich einfach Top gelegen, der Startplatz für den 5-tägigen „heaphy track“ zum Abel-Tasman-Park. Die Infrastruktur ist bei weitem nicht so ausgebaut wie in anderen Ecken so mit Rastplätzen, doch eine öffentliche Toilette oder einen netten Menschen für Info findet man dort allemal. Die Natur dafür sehr viel unberührter, leider auch am doc-platz das Vorkommen von sandflies den ganzen Tag über. Ohne repellent (Einreibemittel) geht da gar nix. Verrückterweise 30 km zuvor am „Little wanganui“ überhaupt keine. Wie kann man das erklären? Hält man nicht aus. Wie machen dies wohl die Wanderer da, denn nach einer Stunde muß man spätestens wieder nachsprühen. Dann noch das Wetter, wie man sieht, es war nur noch blauer Himmel, kaum Wind, sternenklarer Himmel nachts, Sonnenuntergang pur, also allesamt hat die Westküste das gehalten, was man sich davon versprochen hat. übrigens Aal gab`s auch wieder.

Jetzt jedenfalls stecken wir nach einem schnellen Autotrip am Fuße des Abel-Tasmans-Park ganz im Nordwesten der Südinsel in „Kaiteriteri“, auf einem Campinggrund und zwar im kleineren und besseren, einfach am Ende kurz vor der beach links abbiegen. Der ist ruhiger, hat alles, viele Vögel flitzen durch die Gegend wie „pukekos“. Steht in keinem Infoblättchen, dagegen der riesige ground an der beach vorne weit über 500 Stellplätze, doch das hätten wir niemals ausgehalten nach so langer wilder Übernachtungszeit.

Hier ist es echt super, zwar nicht unmittelbar an der beach, doch Duschen, Kochen in Küche, Wäsche waschen, und mässig besucht, ist schon luxuriös für 18 $ für uns. In der 12 km davor gelegenen Stadt „Motueka“, touristisch voll erschlossen, da werden wir auch diesen Text einspeisen, noch erwähnenswert, wieder einmal das „warehouse“, die mir die erneut defekte Rolle (Griff war ab) problemlos tauschten und wir repellent (sicherheitshalber) für 2 $, Musik-CD „fiddler of the roof“ für 1,79 $, Angelschur 700 m a`0,35 für 4,99 $ und Köder „Minioctopusse“ für 2,99 $ erstanden. Das sind Preise, die hauen einen um. Man muß da einfach nach Angeboten schauen. Also jetzt das Tasman-Park-Gebiet erkunden und dann geht’s auch bald zurück auf die Nordinsel, bald heißt so um den 3/4 April herum. Fähre müssen wir auch noch buchen, evtl. heute dann. Also bis auf weiteres.

23.03.2005   Tasman-Park

Neuer Bericht aus dem tasman-park und drum herum… und Fähre auch gebucht, am 4. April geht’s zurück auf die Nordinsel und straight way an den Nordzipfel, 90 mile-beach, nördlich von Auckland für die letzte Woche. Was war im Tasman-Park!? Alle Tage nur voll Sonne, das Gebiet ist für das milde Klima bekannt, doch es war so warm wie in der Karibik, zumindest tagsüber erschien es uns so nach dem Süden und der Westküste. Also kurze Hosen, Oberkörper frei, manchmal auch gar nix, und etwas für die Urlaubsbräune tun und gegen Sonnenbrand vorbeugen in Australien, denn da wird’s sicher heißer. Wir haben gebadet, kam bisher nicht so oft vor, Schnorcheln heben wir uns auch für Australien auf, wäre aber gegangen, gefischt wie immer (Heringe und wieder ein Aal, und das auf Ganzhering und Kahawai) … und Feuer und all so etwas auch. Begleiter waren Möwen (fressen echt alles), Singvögel (tanzen auf der Schulter), Heuschrecken, allerlei Meeresvögel, hüpfende Heringe, gierige Krebse, und Pukekos, das sind auch flugunfähige Hühner, na ja bissl können sie schon fliegen, wobei der Laufstil einfach urig ist und sie auch sehr nah herankommen und Pinguine, 30 cm großes Päärchen überraschte uns auf dem DOC-Campinggrund in „Totaranui“ (10 $ each), mit Feuerstelle und Kaltduschen, aber die beach ist ein karibischer Strand, Schwimmen und Schnorcheln einfach TOP an goldener beach…

und Pinguine dort?!, ich fragte extra bei der Office nach. Kam bisher nicht vor, sagten sie, aber die Info unsererseits freute sie sehr.. War wohl etwas Besonderes. Deswegen detaillierter, wir saßen abends an unserer Grillstelle auf unserem Platz beim Weinchen, hatten Rumpsteak und Folienkartoffeln verspeist, als plötzlich aus unserem Overbackzelt Geräusche kamen. Das hatten wir nur so zum Auslüften aufgehängt, ansonsten schlafen wir generell nur noch mit Moskitoschutz bei offener Kofferraumhaube. Also sprang Micha los, da er ein Possum vermutete, doch dann große Verblüffung auf beiden Seiten… es saßen da 2 Pinguine, die vom Strand auf ihrem Weg abends um halb neun zum angrenzenden bewaldeten Gebiet waren (dort haben sie ihre Nester), und das Zelt wohl aus Neugierde erkundeten. Einer sprang davon, kopfüber nach vorne gebeugt, losflitzend, der andere war schon mutiger, blieb vor Ort. Und da die Taschenlampe so langsam ihren Geist aufgab, also nur noch schwach leuchtete und dies immer weniger, kam er auch immer näher bis auf Reichweite heran. Gestreichelt haben wir ihn dann doch aber nicht, aus Naturschutzgründen versteht sich, und ließen auch ihn dann weiter seines Weges ziehen. Also nach Igel und Möwe gab es unterdessen auch Seelöwe und Pinguin. Und erwähnen sollte man, daß an den auch folgenden Plätzen gar keine sandflies mehr vorkamen, dort am doc-Platz schon ein paar, eher ärgerlich. Auch 10 $ eher üppig, aber der Platz ist trotzdem ein absolutes Muß!

Weiter ging´s daher gen Norden mit kleinem Angelaufenthalt in „Pohara“, einer cementwharf, die sich ins Meer hinauszieht und sehr gut zum Fischen eignet. Unsere Köderdose wurde zumindest gefüllt und ein über 1 m großer Hai zog seine Bahnen direkt vor einem an den Steinen. Sylvie verzichtete auf’s Baden und Micha grübelte, warum er nicht an seine Angel wollte. Na aber anyway, weiter ging´s, wobei sich die Ecke um Farewell Spit ganz im Norden als nicht so besonders toll erwies, zumindest dort, wohin man mit dem Auto vordringen konnte. Eine Wildübernachtung war aber drin, und dann ging’s weiter von dort 50 Kilometer reine Gravelroad fast wieder an der Westküste (ist eigentlich Westküste, so dass man morgens den Sonnenaufgang sah und abends den Sonnenuntergang… sieht in einer Phase absolut gleich aus) an den rivermouth „patarau-river“ einem freien Platz, wo ausdrücklich Wildcampen erlaubt ist. Absolut grandioser Platz, man konnte Fischen, Baden, Feuer machen, am Strand links und rechts Wandern und irre Felsformationen sind zu erkunden und das bei Sonne pur, daher blieben wir auch 3 Tage. Nur zu Essen muß man genug dabei haben, weil da gibt’s nix. Danach ging’s wieder zurück, Zwischenstopp in Kina 40 km vor Nelson , Platz für 3 $ each mit Wasser und Toilette, echt OK und nun verharren wir auf Campinggrund in Nelson.

Dort wird alles auf Vordermann gebracht, also der eigene Körper und Batterien und so etwas alles. Nachher dann in die Stadt, Internet eingeben und bissl schlendern, und v.a.D. die kommende Route nach „french pass“ am Marlborough-Sound auskundschaften. Evtl. suchen wir uns da auch Domizil für eine Woche, evtl. auch mal ein Bötchen und Kanu, um damit den Aufenthalt auf der Südinsel zu krönen. Der lohnt tatsächlich, ist aber auch noch mit 75 Jahren zu machen, eilt also nicht… bleibt also cool die Jüngeren, man trifft dann später viele Gleichgesinnte vom Alter her.

02.04.2005

In Nelson, der „Sonnenstadt“ und die älteste Neuseelands kam nach etlichen Tagen Sonne der Regen zurück, aber egal, denn auf dem eher dürftigen Stadtcampingground und für die Stadterledigungen selbst braucht man kein so exzellentes Wetter. Nach Einkäufen bei warehouse (Neopren-Schuhe für sage und schreibe 1 $ in Gr. 47, wo gibt’s das!), Lebensmittel beim gegenüberliegenden countdown und Besuchen bei der Information und DOC-Office, natürlich auch Netcafes, deren Qualität doch sehr unterschiedlich sein kann, wo wir nicht nur unsere Seite auf Vordermann gebracht haben, sondern auch Anfragen nach accomodation auf der french-pass-route im Marlborough-Sound starteten, ging’s dann am kommenden Morgen bereits weiter Richtung frenchpass. Von den 6 Anfragen waren 3 beantwortet, 2 allerdings konnten unseren Text nicht lesen, weil das uns bekannte Problem, „nicht jeder verwendet „word“ oder es kann von einigen Computern nicht umgewandelt werden, aufgetreten ist; das kennen wir von unserer Webseite, wenn nur so konfuse Zeichen kommen…die übrig gebliebene beantwortete Email jedenfalls sagte aus, ein kleineres Haus sei nach Ostern frei zum 26.3. hin, kostet normal 100 $, „aber was wir denn bezahlen wollten und wir könnten auch arbeiten und dann das Haus umsonst haben“… was für ne Arbeit blieb unklar, auch der Preis… hörte sich doch interessant an, dass wir da auf alle Fälle vorbeifahren wollten, es war nur auf der french-pass-route ganz hinten kurz vor „bulwer“; das hieß satte 72 km gravelroad, oneway versteht sich, das ist schon heftig…also starteten wir durch, die übrigen Anfragen evtl. unterwegs abfragen, rein auf die french-pass-route…

tatsächlich sind es nur 50 km gravelroad, zum Teil steil, kurvig und sicher nicht Jedermanns Sache. Doch Aussichten, einmalig, das muß man machen, das ist das wahre Neuseeland, wie vor 20 Jahren, abenteuerlich, urwüchsig, wild und wunderschön. Unterwegs bot jemand eine Klassewohnung für 50 $ an, aber wir wollten ja bis ans Ende. Erst zum french-pass selbst, kleines Örtchen mit 12 Häuschen und eher winzigem doc-Campinggrund. Von hier setzt man über nach Island D’Urville (nur ohne Auto!), nicht sinnvoll für uns, aber es gab auch einen Bootsanleger natürlich, zum Fischen sehr nett, doch ohne Boot eher langweilig. Wir bekamen jedoch Fischfilets vom Nachbarn geschenkt (hatten alle Boote) und blieben insgesamt 2 Nächte, weil es ist ja Ostern, sonst überall alles voll und die andere Bleibe, das Häuschen, erst am 26.3. frei. Die Strecke dann nach „Bulwer“ raus 25 km gravelroad ist schon „haarig“, doch wir wollten ja schauen, was die Unterkunft gegen Arbeit macht. Jedenfalls sind wir jetzt in Bulwer selbst gelandet, sind erst einmal dahin zum Schauen, und es war zufällig ein Häuschen frei, da jemand abgesagt hätte. Ein Häuschen für 60 $ per day mit Boot, wenn Motor dann 25 $ zusätzlich (sprit/oel aber dabei), da war kein Drumherumkommen, das mussten wir nehmen. Sind jetzt eingebucht für die letzten 8 Tage auf der Südinsel. Begrüßt von einem kleinen Schwein, zahm wie ein Hund und ansonsten Tiere aller Art flitzen frei durch die Gegend, ob Wekas, Enten, Schweine und Schafe,

Hunde (pig-dogs nur unter Kontrolle), Zirkaden lange Meter und keine sandflies mehr. Ziemlich weit draußen Richtung offenes Meer zieht sich dieser Zipfel des Marlborough – Fjords hinaus, und doch in geschützter Bucht gelegen. Abends kurz vor gerudert und 8 Fische gefangen, einen größeren bluecod (NZ-Dorsch) auch… den gab’s auch zum Abendessen, heute geht’s wieder raus per Ruderboot, werden Motor bei Bedarf dazu mieten, also nur dann wenn wir keine Fische für den Tagesbedarf fangen sollten. Danach sieht es zurzeit nicht aus. Natur hier ist unglaublich, da waren Delphine da, und der Sohn unseres Vermieters hatte einen dreieinhalb Meter langen Hai gefangen,

der lag dann so am Ufer rum, Miesmuscheln so groß wie mein Fuß (bei Gr. 47), auch eine Lachsfarm rechts raus in Sichtweite, links raus eine Muschelfarm, bei Ebbe ziehen in Reichweite Rochen, unterschiedlich gefärbt von silber bis schwarz, am Ufer entlang. Einer schwarzer war sicher in seiner Spannweite 2,5 Meter lang, schon erhebend, wenn er so an einem vorbei gleitet. Selbst dann einen Baracuda am kommenden Tag gefangen, etwas 1,5 m lang, ist schon ein Erlebnis den in CoProduktion mit Sylvie mit zwei Angeln gleichzeitig ins Boot zu hieven (Gaff war ja nicht da).

Nur mit dem Filetieren gab`s Probleme, sogar der Hausherr versuchte sich und die Sau frisst auch Fisch. Der nimmt ihn normalerweise nur als Köder, doch wir wollten ihn unbedingt verspeisen. Geschmeckt hat er wie Kaninchen, aber die blue cods oder snapper sind weit besser, halt nicht so dramatisch anzuschauen und an der Angel zu haben. Und das Wetter!; na ja, eigentlich trocken, doch einen Tag Unwetter gab`s auch hier und sonst … zumeist weiß man nie genau, was am kommenden Tag kommt. So hatten wir blauen Himmel den einen Tag und den kommenden dann stürmischen Regen. Im Haus ist es ja nicht ganz so von Bedeutung wie beim Campen, da man seine Klamotten auch wieder trocken und damit einsatzfähig bekommt. Jedenfalls waren die 480 $ für 8 Tage sicher nicht verschwenderisch angelegt, und es absolut die Krönung der Südinseltour, jeden Tag gab’s Fisch (meist blue cod), das in „bulwer“, ein 8 Häuschennest, ein Bootsanlegeplatz und man kann machen, was man will. Alles total relaxed, eine Besitzerfamilie, ein paar einheimische Ostergäste mit ihren Booten, und sonst die Ruhe und Natur pur, wobei man wissen sollte, Ostern ist hier wie Weihnachten, da kommen die Familien zusammen. Nach Ostermontag war es absolut ruhig, kein Mensch mehr da, sogar die Besitzer waren 3 Tage weg. Haus ist voll ausgestattet, sogar selbst gebackene Kekse liegen aus, der Kamin fehlt, aber man kann ja Feuer am Strand unten machen oder grillen an der eigenen Grillstelle. Unser Boot liegt an der wharf, jederzeit ausfahrbereit, die Tiere flitzen nach wie vor rum und besuchen uns regelmäßig, warum bloß?!,…. so als ob ein friedliches gemeinschaftliches Zusammenleben von Mensch und Tier etwas absolut Normales ist. Vielleicht mit Ausnahme des „Müllschafes Eddie“, das sich zwar anfangs von Sylvie kraulen ließ, als es aber dann Brot dafür wollte, gab es was auf die Oberschenkel. Kopf vor, drei Bocksprünge und rein in Sylvie. Sie hat aber überlebt. Auch eine flügellahme Ente hat sich eingefunden, die macht das schon 5 Jahre so. Nachts beim Rundgang war ein Possum da, kletterte auf einen Lichtmast und da saß es nun im Schein der Taschenlampe. Hat `ne purpurrote Nase, Sylvie sagt, „der sieht aus wie ein Äffchen“. Uns kann`s egal sein, die Kiwis hätten es da sicher runter geschossen. Sieht jedenfalls niedlich aus. Morgen müssen wir wieder los, gefrühstückt haben wir auf der Terrasse, dann noch einmal kurz mit dem Boot vorgerudert und 3 dicke bluecods gefangen für das Abendessen. Auf dem Weg retour hätten wir dann beinahe noch einen schwarzen Rochen von sicher 3 Meter Spannweite überfahren, Sylvie war ganz begeistert und stand noch in der Dunkelheit am Ufer herum, um auch kleinere Kameraden irgendwie fotografisch einzufangen. Allesamt besser so, als derjenige, der meinen Pilker als Speise zu sich nahm und unter stetem Surren der Bremse von dannen zog. So ein Fisch ist mit unserer Urlaubs-Angelausrüstung nicht zu halten. Na jedenfalls wird es ein echt harter Abschied morgen früh, einen Platz zu verlassen, an dem man sich ein Leben gerne vorstellen könnte. Na ja, vielleicht im nächsten dann…

in Picton müssen wir wieder einkaufen und ins Internet, um dann am kommenden Tag wieder überzusetzen auf die Nordinsel. Wir werden/wollen voll durchfahren bis hinter Auckland, lassen also die Westküste der Nordinsel einfach links liegen, um so schnell wie möglich an die „bay of islands“ zu kommen und dort die restlichen Tage incl. Auckland zu verbringen… und so schnell wie möglich den Platz in Bulwer zu vergessen. Dann geht’s ja auch bald rüber nach Sydney und dort weiter. Es kommt sicher viel Neues und Interessantes und etwas ganz Anderes, Kängurus anstatt Wekas beim Frühstück, Krokodile anstatt Rochen beim Baden und Haie beim Schnorcheln…. mal sehen Jedenfalls wird es hart, hier morgen fort zu fahren!!!

Wieder auf der Nordinsel

12.04.2005

Wieder zurück auf der Nordinsel! Also der Abschied von Bulwer war tatsächlich so hart wie erwartet, es ging problemlos die 70 km Gravelroad hinaus bis zur Bundesstraße und straight way nach Picton, dort auf einen kommerziellen Campinggrund; der eingeplante DOC Platz war nämlich von einem Unwetter Tage zuvor überflutet. Die Fähre ging am kommenden Tag abends um sieben Uhr, so dass uns Zeit blieb, einzukaufen und die Internetseite auf Vordermann zu bringen. Die Fährfahrt ging zügig, denn es war die Schnellähre Katamaran Lynx, ca. um 21 Uhr in Wellington angekommen hieß das Motto, solange Autofahren solange Micha fit genug ist… so rauschten wir 250 km rauf die Westküste bis hinter Wanganui, dort wurde einfach nach Mitternacht auf einem Straßenrastplatz übernachtet. Morgens gegen sieben Uhr dann kurz gefrühstückt und weiter Richtung Norden. Wir wollten so schnell wie möglich direkt bis nördlich von Auckland an die „bay of islands“. Hamilton wurde durchquert, mittags dann durch Auckland auf dem Highway und immer weiter Richtung Norden, in Orewa noch eingekauft für evtl. ein paar Tage Wild-Aufenthalte an der Küste dort. Aufgetankt wurde in „KAMO“, einem kleinen Örtchen nördlich von Whangarei, den gibt’s hier tatsächlich. Aus diesem Grunde ein kleines Bildchen für alle Kamo-Anhänger in Ehingen und bei dieser Gelegenheit den Hinweis an die Kamo-Chefs, doch bitte den Kollegen Peer für seinen mindestens 6-wöchigen Besuch bei uns in Australien auch frei zu geben. Dafür ein bisschen Werbung gratis.

Die Übernachtung erfolgte auf einem Campingplatz, deutschstämmiger Besitzer und sehr nett, direkt am Meer in waipu cove, nicht teuer und sehr ruhig und TOP. Dann ging’s weiter volle Fahrt zu den bay of islands, und die Übernachtung auf dem folgenden DOC-Platz war wirklich lohnenswert. Der Teuerste zwar mit 7 $, mit Kaltdusche und Toilette zwar, doch DOC-Aufpasser, 75 jährig und lebt seit 12 Jahren im Reisebus, also „lebt on street“, arbeitet gelegentlich für den DOC, hatte viel Interessantes zu erzählen und erinnerte schwer an den Knaben aus dem Fernsehen Rob Bredel, der bei RTL2 (nicht sicher) immer aus dem australischen Busch berichtet. Man stand direkt an dem traumhaften Strand der kleinen Bucht, keine Sau da, und die Fische hopsten nur so durch die Gegend. Natur pur und das im Norden, und keine Leute !? Dies sollte sich weiter bewahrheiten, die Saison ging zu Ende und fast nur Tagestouristen mit PKW, keine Campervan mehr, waren unterwegs. Dafür viele Maoris und sonstige Einheimische. Das Wetter wurde dem Ruf ebenfalls gerecht, es ist überwiegend sonnig und mild. So konnten wir der anstehenden Sonnenbrandgefahr in Australien weiterhin vorbeugen, kurze short und freier Oberkörper waren angesagt. Gefischt wurde, gefangen in geringem Maße auch, sonst bekamen wir von einem Maori einen halben Kahawai zum Essen geschenkt oder wurden, und dies ist das erste Mal!!!, auf einer Gravelroad kurz vor Erreichen der Matai Beach, dem nächsten empfohlenen DOC Platz, von einer älteren Dame im Jeep angesprochen und auf einen Kaffee eingeladen bzw. hätten auch dort übernachten können. Die Fahrt durch sehr sandiger Gravelroad schon abenteuerlich, das Anwesen einsam in Bäumen versteckt mit Blick weit hinaus auf das Meer Richtung Australien. Die Strände sind vorwiegend sandig, Baden und Schnorcheln ist tatsächlich möglich und das entscheidend Positivste. Auch die weiteren DOC-Plätze sind wie immer hervorragend gelegen, wie spirits bay (hier sehr erfreulich für Sylvie die herumlaufenden Wildpferde, nur äpfel essen die nicht) oder auch am Cape Reinga selbst,

Klasseplätze, und jetzt nach der Saison mit maximal 2 oder 3 Leuten besucht. Auf dem einen waren wir sogar ganz alleine den ganzen Tag. Bezahlung auf freiwilliger Basis pro Person 6 $ oder auch frei nach der Saison, wer weiß das schon so genau; ist wie mit den anderen Regeln und Verbotsschildern. Ganz wild stehen ist dagegen schwierig, weil kaum Möglichkeiten sind, doch die DOC-Plätze liegen ja auch immer in der Natur und oft wunderbar. Auf dem Weg runter nach Auckland ging’s dann über die Westküste zurück, ein Baum fiel auf die Straße, kurz bevor wir die Stelle erreichten, auch hier kein großes Problem. In kürzester Zeit kam von irgendwo ein Traktor und räumte ihn von der Straße. übernachtet wurde dann auf einem DOC-Platz im Waipoua Forest, da wo noch etliche von den riesigen Kauri-Bäumen übrig geblieben sind. Wir leisteten uns den Luxus einer cabin, da sie in diesem Falle nur 1 $ teuer war als der tent-site-platz mit 8 $.. Eng, aber trocken, und mit Strom…. Und da sitze ich nun nach dem Frühstück, schreibe das hier und dann geht’s später weiter Richtung Auckland. Wir haben in unseren Heftchen einen Campingground ausfindig gemacht, in der Nähe vom Hafen, der ist schon beeindruckend mit 100000 Yachten und Bötchen, und auch nicht weit weg von unserem Autoverleiher. So bleibt uns ein bissl Zeit, Auckland anzusehen und auch genügend Zeit, den Wagen einmal von innen und außen zu reinigen, um ihn dann am 15.4. mittags abzugeben. Dies war auf dem Campground selbst möglich. Auch trafen wir einen deutschen Maurer, der hier seit einigen Jahren lebt und ein Montageaufenthalt auf dem Platz hatte. Er erzählte uns viel, vermutlich auch viel Müll, doch eines ist sicher festzustellen, dass hier in NZ noch ein Bauboom herrscht im Gegensatz zu Deutschland. Dann bald raus zum airport und abends um 18 Uhr rüber nach Sydney… dort wird’s dann erste einmal ganz anders, da Großstadt-Flair uns erwartet. Weiter nach Melbourne und dort die Australientour vorbereiten mit Wagenkauf, Ausstattung und Komplettplanung. An der Tour über Adelaide, Perth, Broome, Darwin und Outback wird sich vermutlich nichts ändern. Dann machen wir uns auf, die Australienseite zu füllen mit Text und Bildern, der Etat ist planungsgemäß eingehalten worden, keinerlei Erkrankungen oder Verletzungen eingetreten, noch keine camping-Müdigkeit oder Heimweh Erscheinungen vorhanden, also insgesamt noch gut zufrieden, um kraftvoll die kommenden Monate anzugehen. Ein endgültiges Resümee der NZ-Reise werde ich von Australien aus ziehen, mit ein wenig Abstand und möglichst viel Objektivität. Jedenfalls alles in allem sehr lohnenswert, aber auch für ältere Semester durchaus praktikabel, das Anstrengendste wird der lange Anflug aus Deutschland, Abenteurer bitte in andere Länder…. also bis dann

2010 Los Angeles auf Weg nach Australien

Los Angeles

So, hier der erste aktuelle kleine Bericht aus L.A. Es ist 5 Uhr morgens! Weder Sylvie noch ich können weiter schlafen, obwohl wir erst gegen 11 Uhr abends ins Bett sind. Ich hatte gar nicht geschlafen auf dem Flug, sondern mich mit Zeitungen und Filmprogramm bombardiert, um eben nicht aus dem biologischen Zeitplan auszubrechen und eine Woche lang mit dem Jetlag rumzumachen. Trotzdem 5 Uhr ist Ende mit Schlafen, daher Zeit zum Schreiben.

Also kurz zusammengefasst. Peer hat uns rübergefahren nach München, war super von ihm. Da musste er zwar ein paar Überstunden in der Firma opfern, doch wir hatten zumindest die Gewissheit, daß alles einwandfrei klappt. So war es auch. Schlange bei Lufthansa beim Check in, jeder muss sich seine Bordkarte elektronisch ausdrucken, nicht mehr am Schalter. Sorgt für viel Trouble. Das Einchecken mit unserer Sportbox, hat ja erheblich Übergröße, ging problemlos vonstatten – also keine 200€ fällig und damit das geplante Umpacken im extra mitgeführten Ersatzkoffer für diesen Fall. Der lag bei Peer im Auto, da liegt er vielleicht immer noch. Flug Ok, Lufthansa-Niveau, und das ist ja nicht das Schlechteste. Maschine bis auf den letzten Platz gefüllt! Gepäck auch alles angekommen, dann durch die Zollformalitäten, Fragen, Durchleuchten, und Fingerabdrücke und Augenfoto. Super freundlich waren die Amis erst wieder im Hotel, aber es lief alles glatt.

Der airportshuttle fährt alle 20 Minuten, da rein mit dem ganzen Gepäck und ab ins Zimmer. Riesengroß, mit allem was man so braucht. Sitze gerade im Sessel am Schreibtisch bei Kaffee, bequemer als zuletzt zuhause bei ausgeräumter Bude. Alle Emails nach Australien beantwortet, Australien-ebay-Abläufe kontrolliert und nun die paar Zeilen. Gestern abend noch Hotelbegehung vorgenommen, ist echt OK, Geld ab in den Hotelsafe (gratis), solange man seine Safeschlüssel nicht verliert.

Frühstück abgeklärt und beschlossen, dieses am kommenden Morgen also in etwa 1 Stunde für 11$ each vom Buffet mal zu testen. Draußen it nix als Hotels und Flughafengebäude zumindest auf den ersten Blick. Dann werden wir die Verkehrsverbindungen in die City klären und auf in die Stadt.

Nicht alles geklappt. Die mitgebrachten Adapter, für Australien passend, sind nicht geeignet für die USA. Warum können die nicht ein und dasselbe System haben weltweit und am besten auch eine Sprache für alle. Würde vieles vereinfachen. Müssen also nachher einen im Hotel ausleihen oder einkaufen (8$), um den LapTop aufzuladen. Jetzt zum Frühstück ans Buffet.

Alle Tage zusammengefasst. Abgesehen davon, daß man selten produktive Antworten auf konkrete Fragen erhält, vermutlich aus Unwissenheit, hat alles prima geklappt und sich auch gelohnt. Die Entscheidung Flughafen-Hotel ist richtig, erstens weil man das Gepäck per shuttle kostenlos und problemlos in kürzester Zeit vom airport ins Hotel schaffen kann, zweitens weil diese meist Hammerschnäppchen trotz ihrer Sterne offerieren, und drittens ist ein Flughafen meist ganz gut verkehrstechnisch an die City angebunden. Leider muss man sich das alles aber selbst erarbeiten. Fragen wurden absolut unzutreffend und nicht unseren Asprüchen gerecht beantwortet. Frage Hotel: „wie kommt man am besten und günstig nach downtown?“ „mit dem Taxi = 65$ oneway, nein, dann weiß ich auch nicht. Oder mit der railway (Bahn), erst Bus und dann Bahn“… ohne konkretere Angaben zu machen“. Taxi ist zu teuer, also Bus + Bahn.

Doch als wir die Verbindung im Internet recherchierten, stellten wir fest, daß es durch drei der übelsten Viertel von L.A. ging, in denen wir auch noch umsteigen müssten. Namentlich Stadtteile South Los Angeles und Watts sowie die Vororte Compton und Lynwood. Compton gehört nach Angaben des privaten Forschungsinstituts Morgan Quitno zu den gefährlichsten Orten in den Vereinigten Staaten. Die Mordrate liegt hier um ein achtfaches über dem Landesdurchschnitt. In Compton müssten wir umsteigen. Ok, das geht doch auch anders? Also zu Fuss zum airport, keine 5 Minuten, um dann vorort zu schauen. Irgendein shuttle muss da doch rein gehen. Auf Nachfragen hieß es Bus direkt, super, hin mit Bus 42 bei naheliegender öffentlicher Busstation. Kostet 1,25$ each für 2 Meilen nach downtown, kein Umsteigen, aber… aber wir waren satte 1,5 Std. unterwegs, die einzigen Weissen im Bus, d.h. wir fuhren genau durch obengenannte Viertel mit Schwarzen, Puertoricanern, usw… die haben uns genauso blöd angeschaut wie wir sie, denn man sieht sich ja nicht jeden Tag.

Jedenfalls kamen wir vom Süden her über den Broadway nach Downtown. Dann wurde die Stadt per pedes erobert, per Auto kann man das ohnehin nicht machen. Schöne viele Dinge, kein Chaos, eins herausgehoben die „cityhall“, wo man sich als Visitor ausweisen musste und dann nach oben in 26. Stock fahren konnte mit herrlichem Ausblick. Gratis und wir waren völlig allein? Warum weiß das niemand?

Zurück mit dem Bus und noch abends…auf keinen Fall! Also erster Weg in die Hotels und nach shuttle fragen. Wenn die ihre Gäste da rausfahren, da muss doch ne Mitfahrgelegenheit zum Flughafens sein. Doch die Hotels wie Sheraton wollen 16$ each, sicher gehts beim Fahrer direkt günstiger, doch gar nicht erfragt. Also Taxi, bestes Angebot nach drei Anfragen oneway 39$, immerhin guter discount von 65$ Hotel-Info. Doch noch easier und besser der Bus „Fly-away“ für 7$ each direkt im Nobelbus, vom „Union Station im Norden downtowns“, den muss man auch gesehen haben, super, und shuttle fährt jede halbe Stunde hin und her. Übrigens hier nur Weisse. 40 Minuten Fahrtdauer, perfekt. Aber warum weiß das keiner, warum steht das nicht in den Infos oder Reiseführer, echt schwaches Infosystem. Oder wir haben immer nur die falschen Leute gefragt. So also zum airport und dann mit unserem shuttle gratis ins Hotel zurück. So gehts übrigens auch rein!!! Vielleicht konnten wir damit irgendeinem L.A.-Fahrer einen brauchbaren Tip geben.

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das kennt jeder
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hier ist die Oscar-Verleihung jedes Jahr

Am kommenden Tag mit Leihwagen, für eine Tag gemietet direkt neben dem Hotel von Privatanbieter, mit Garmin GPS Navi ausgestattet, auf Tour in die Bezirke wie Hollywood,

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Beverly Hills, Rodeo Drive, Santa Monica, Venice Beach, oben in die mountains, um die Kayakträger abzuholen, die ich über ebay ausgehandelt hatte, in einem mexikanisch anmutenden Stadtviertel im Norden. Eine ganze Zeit durch die Villengegend von Beverly Hills gedrived. Welch Reichtum und Luxus! Übrigens ohne Auto kannst du das absolut vergessen, und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Das GPS Navi war super, überlegen gerade, ob so etwas nicht auch geil wäre für Australien. Schönen Gruss an der Stelle an Peer. Heute wird relaxt und abends geht es dann los nach Adelaide.

Was ist bei mir massiv als Ersteindruck hängengeblieben?!… die Differenz zwischen Reich und Arm in ein und derselben Stadt. Eigentlich passt das nicht zusammen. Und ich bin sicher, viele waren nur auf „ihrer Seite“ der Stadt und kennen die andere nicht. Würde auch erklären, warum soviel unerklärbare Unwissenheit auf banale Fragen uns begegnete. Ob man das als nur eine einzige Stadt bezeichnen kann, halte ich für diskutabel. Aus meiner Sicht müsste es viel mehr Kriminalität geben. Kommt dann evtl. in weiter Zukunft so.

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Sylvie war auch lieber in den nobleren Vierteln, gerade ausgestiegen.

Jetzt sehen wir uns in Australien wieder.