Norwegen-Trip 2023 – 5. Juni – 12. Juli

Einleitung

Am Montag den 5. Juni nehmen wir tagsüber noch die neuen Feriengäste vom Ferienhaus in Empfang und starten dann gegen Nachmittag gen Osten gemütlich auf der Landstrasse nach Travemünde. Von dort aus geht unsere Fähre mit Finnlines, übrigens unsere erste Fahrt mit diesem Betreiber, um 22 Uhr rüber nach Schweden nach Malmö, geplante Ankunft 7:15 Uhr. Dann geht’s an der Westküste entlang zum ersten Übernachtungsstop nach Bua, das uns bereits aus unserer Schwedenfahrt bekannt ist. Erwähnenswert, daß wir sowohl Abendbuffet und Frühstück (zwar zu ungewohnt früher Stunde, also Wecker stellen) gebucht haben, aber in unserem Alter darf es ja nun mal etwas luxuriöser sein. Auch auf die Kabine als 4er-Hunde-Appartement sind wir gespannt. Alle haben also ein Bett für sich. Wir berichten dann von unterwegs alle paar Tage, wie es Zeit, Lust und der Fischfang so zulässt. Jedenfalls ist es vorerst so geplant, daß wir uns in Schweden 400 km nordwärts hocharbeiten mit Stops alle 100-200km (rückengerechte Belastung), da der mich vor 8 Monaten niedergestreckte Bandscheibenvorfall, genauer 3 an der Zahl, mit Lähmungserscheinungen im Bein und Fuss, nicht nur mental leider noch nicht völlig verheilt ist. Nichts desto trotz ist Schlauchboot und Motor und Angelequipment verladen und einsatzbereit. Wir wollen es nur etwas ruhiger angehen lassen, da wir einerseits nicht die ganz grossen Mengen an Fischfilet benötigen, andererseits meinen Rücken nicht überlasten wollen. Es wird sich zeigen, ob das überhaupt möglich ist. Ich muss ja die Angel raushauen, das ist ja wie ne Sucht. Wer es selbst kennt, weiss wovon ich schreibe.

Warum weniger Fisch?! Dieses Jahr sollen die Wintermonate wiederum nicht in Deutschland verbracht werden, sondern in Andalusien. Das bedeutet, wir benötigen 3 Monate Fisch weniger, den schleppen wir schließlich nicht mit in den Süden. Was über wäre, würden wir dann ohnehin nur verschenken, und Juni 2024 geht’s ja dann erneut wieder hoch zum Angeln. Manch einen freut es dann, den leckersten Fisch konsumieren zu können, und ich kann denen nur zusagen , daß auch die große Gefahr besteht, daß ich mich trotz geplanter Zurückhaltung nicht daran halten kann.

Endlich geht’s los: Ole kann es kaum erwarten

Fähre und Schweden

Die Rüberfahrt nach Travemünde gegen 15 Uhr verlief reibungslos, leider den Stopp bei einer Tankstelle verpasst, um voll zu tanken. In Deutschland ist der Diesel doch deutlich günstiger als in Schweden oder Norwegen, wobei bei letzterem es sogar günstiger ist als in Schweden. Da wir natürlich voll von zuhause gestartet sind, handelt es sich also nur um wenige Euro „Verlust“. Bei Ableger am Terminalhaus geparkt, das kannten wir schon von 2020 dem Schwedentrip, denn dort geht auch die TT-Line ab. Finnlines unter Grimaldi war für uns das erste Mal. Zeitlich passte das gut, Hundekabine groß und einwandfrei, Nachtfahrt, Abwicklung und Personal freundlich, mitgebuchtes Essen auch gut, und das Besondere, man kann sich für 5€ ne Stromdose dazu buchen für den Gefrierschrank. Haben wir auch für die Rückfahrt, denn da sollte der Fisch gekühlt bzw. tiefgefroren bleiben.

Ankunft Malmö pünktlich, keine Kontrolle, und dann ab auf die Autobahn Richtung Göteborg. In Malmö sollte man bekanntlich auf sein Mobil Acht geben, die werden da ständig aufgebrochen sowie in Göteborg. Also sofort los und zwar erster Stopp in Bua bzw. eigtl. gegenüber unser Geheimplatz im kleinen Hafen für 150Kr mit allem  nur ohne Dusche. Und mit Eis. Tatsächlich war einer der beiden Plätze frei, Nachbarin war eine ältere Schwedin mit genauso altem Womo, alleine und perfektes Englisch. Es war sehr nett und ruhig.

Gegenüber war vollbepackt mit Schweden in Zweierreihen und sicher deutlich teuer und ungemütlicher. Bei Schweden scheins sehr beliebt. Dann gings weiter 80km Autobahn, dann ab auf Landstrasse gen Norden. Angepeilt war der Grenzübergang Charlottenberg von wo wir dann durch Norwegen direkt in Elverum auf die E3 kommen sollten. Die E6 ist voll mit LKWs, Blitzern und total Kacke zu fahren, und kennen wir ja schon zur Genüge. Die E3 ist einfach idyllisch und obendrein sogar billiger von der Maut.

Unterwegs holten wir Freunde Sille und Jens ein, die andere Fähre nach Göteborg genommen haben, deutlich stressiger und vor uns waren. Dann fuhren wir gemeinsam bis zur Grenze mit einem Lidl-Stopp kurz vorher, Superpreise durch hohes Konkurrenzgeschäft – erinnert an Toendern in Dänemark. Direkt an der Grenze konnte man entsorgen, es gab Picknicktische, ausgeschriebene Womoplätze und Übernachtung verlief problemlos. Man kann dort auch ein Monument zu Fuß anschauen zwecks Schweden-Norwegen von 1914. Des Weiteren sieht man, wie sich eine Schranke unmittelbar neben dem Stellplatz schließt, das wiederum zur Folge hat, daß alle Fahrzeuge zwecks Kontrolle rausgezogen werden auf der Fahrstrecke 200m weiter.  Morgens aufgewacht, gut gefrühstückt, und unsere beiden Freunde waren weg. Sylvie sagte, sind aufgewacht, gesehen Schranke bei uns ist hoch, und sofort durchgestartet. Jens hatte Angst um sein Bier, wäre wohl bissl zu viel für ne Kontrolle. Wir sind dann auch los, gewaschen und gefrühstückt, Schranke war noch hoch. Hätten selbst natürlich auch zu viel vermutlich. Nur kein Bier, aber Wein.

Auf nach Norwegen

Dann gings immer geradeaus nach Elverum auf die E3, die Freunde mittlerweile überholt, denn die mussten ja noch Frühstücken. Treffpunkt war dann der Elch auf der E3. Kannten wir schon vom letzten Jahr, und Jens war nun ganz entspannt nach geglücktem Grenzübergang.

War aber auch bissl meine Schuld, denn hatten meinen Geburtstag tags zuvor auf dem Grenzübernachtungsplatz gesittet angetrunken, so daß man morgens noch bei 0 Promille fahren kann, die ja in den nordischen Ländern gelten. Bei ausgelassener Stimmung und beim Verfolgen der Schranke „bei uns Schranke runter, Autos auf Straße raus“, obwohl wir schon auf norwegischer Seite standen. Da blieb es nicht aus, ein paar Witzchen über Zollkontrolle, „Nix mehr mit Angeln dann und so weiter“. Die Schranke ging mehrfach runter, saßen da ab 15 – 21 Uhr draußen. Einziges Manko, fliegende Beißer, die Spuren sah man erst am Folgetag. Gemerkt hatte vorher niemand etwas. Lag wohl an den 3l Wein.

Man kann gut übernachten auf vielen schattigen Parkplätzen mit WC, völlig ruhig, weitläufig und kaum einer da. Doch wir waren gut in der Zeit, also weiter gen Fjord, weiter dahin, wo man noch zum Angelauswurf kommt. Es ging ein paar Kilometer auf der E6 zurück, in Oppdal noch einmal getankt, wirklich billig ist was anderes 21,15kr, so etwas um 1,90€. Bootskanister für alle Fälle gefüllt und über einen „Pass“ ohne Blitzer entlang eines Lachsflusses eigentlich vorwiegend abwärts bis runter nach Sunndalsöra an das Ende des Tingvollfjorden. Verblüffend, weil man nie gemerkt hatte, wann es zu einem Aufstieg gekommen wäre. Anders bei der Rückfahrt, wobei wir da die alte Route von Andalsnes nach Dombas nehmen werden, die Strecke aus früheren Tagen nach Mana.

Ein Campground auf der Strecke unmittelbar am Lachsfluß, den wir checken wollten, wo auch Lachsangler sein sollen, war gar nicht oder noch nicht offen.  Am Ende sehr flach daher uninteressant, für einen auf Google recherchierten wilden Übernachtungsplatz verpassten wir die Ausfahrt, dann kam schon der erste potenzielle noch unbekannte Stellplatz eines alten Ehepaares auf der Strecke, was uns aus den vorher getroffenen Recherchen interessant erschien, evtl. also für ein paar Tage. Er liegt auch direkt am Fjord, hat ca. 6 Plätze, ein WC-Häuschen, Strom und Bootsrampe. Ich habe ja mein Schlauchboot und Trailer dabei. Sonst sehr uneben und Wiese, nicht wirklich befahrbar. Boote hat er keine. Ein Womo war da, ein Tscheche und dessen Bekannte in einem oben liegenden Ferienhaus, was auch dazu gehörte. Standard unterste Schiene aber ausreichend für unsere Angelaktivitäten. Als wir den Besitzer dann befragten, Frau und Chefin nicht da, „wieviel kosten“ wenn eine Woche und ob Boot mietbar wäre, kam als Antwort „pro Partie 38€ die Nacht und Boot hat er keins . Das ist echte Abzocke, steht sogar auf den Preisschildern, wer geht denn zu solchen Gaunern. Für nen Stück Wiese am Fjord, einer Steckdose und Haus zum Kacken. Zum Pilken viel zu flach, wenn dann Makrele. Auf den Lofoten nehmen sie schon 25€ nur für nen Parkplatz, wie kann man da nur hinfahren. Gut vor 20 Jahren war ich auch mal da, und da war es schon ne Tourikacke und völlig überbewertet.

Wir fuhren 5 km weiter, sahen unten einen kleinen Hafen und fuhren den kurz an. Stand groß „No Camping“, waren aber kaputt vom Fahren, also fragten wir junge Leute, die an einem Boot arbeiteten, ob was geht. Es hieß, die Eigentümer wohnen in dem Haus direkt oberhalb, junge Leute. Also hoch dahin, doch da kam schon junge Frau mit Kindern entgegen. Kurz gefragt, und natürlich kein Problem, können eine Nacht bleiben, wenn wir dann unseren Müll aber bitte mitnähmen. Sehr freundlich und nett, daraufhin spendete Sille eine Flasche Wein und wir Knoppers und Gummibären für die Kinder. Wollte sie gar nicht nehmen, war alles sehr herzlich. Man muss halt freundlich fragen und sich vernünftig verhalten, dann wäre die „No Camping“ Schildergalerie nicht an jeder Ecke. Mich wundert eigentlich, daß Sie nur gesagt hat, „den Müll bitte mitnehmen“ und nicht auch „und bitte nicht in den Vorgarten sch…. und das vollgeschissene Papier verteilen“.

Anderntags gings weiter zu einem uns bekannten Platz vom Vorjahr, der Church. Da hatte ich beim Pilken von der dazugehörigen Pilkstelle so dicke Brummer rausgeholt wie nie zuvor in  meinem Leben, so daß ich gar nicht mehr mit dem Boot raus bin. Das war nur 50 km weiter. Angefahren und kein Mensch da, 2 Steckdosen gleich von uns belegt, Wasserschlauch bis zum Womo, WC und Heisswasser, Privatclubhafen mit verschlossenem Eingang (Code), 2 Bootsrampen und absolut ruhig. Die wollen da auch 21€, aber die sind dafür berechtigt, wenn sie es etwas professioneller aufziehen würden.

Tagsüber tauchen mal ein zwei Badebesucher auf,  kleiner Sandstrand bei Flut, oder eben ein Bootsbesitzer. Und ein paar Ukrainerpäärchen, die sind aber neu, wohnen wohl in einem der 12 Häuschen oben im Örtchen, versuchten sich im Angeln, absolute Anfänger. Nur gequatscht haben die in einer Tour untereinander, Englisch oder Deutsch Nein, Russisch ja, ist schon pervers der Krieg. 

Das Boot wurde aufgeblasen, Trailer aufgebaut, ist aber durch die Größe und den 6PS nur für mich gedacht. Zu zweit wird es eng und ungemütlich und ähnelt einem Panzer im Wasser. Sille war zweimal mit raus, einen Köhler und ein Knurrhahn war das Ergebnis. Ansonsten wurde gepilkt. Nur war der Fisch nicht so da wie das Jahr zuvor, aber es gab Dorsch und Pollak und kleine Köhler. Sowie einen Heilbutt gleich am ersten Tag, den natürlich ich an der Angel hatte und der dann gemeinsam am Folgetag verspeist wurde.

Einfach köstlich. Großer Heilbutt vom Ufer auf Pilker kommt auch nicht oft vor. Mit dem Boot fing ich genug, große Köhler, Dorsche und Pollak und einen Rotbarsch.

Beim Schleppen nur kleinere Meerforellen um 20-30cm, gingen alle wieder zurück, dafür auch einen 80cm Hornhecht. Den hatte ich schon im Boot, doch der sprang tatsächlich wieder in die Freiheit zurück. Eigentlich auch nicht der Zielfisch, da wir den auch in Dänemark fangen können. Das Wetter jeden Tag Sonne pur, bis 22 Grad, abends dann merklich kühler. Etwas nervig der daraus resultierende Nordwind, der sich beim Erhitzen der Berge als auflandiger Wind aufbaut. Wir hatten so Wind mit 2 (4). Von den Wellen her kein Problem, aber durch die Drift gerade beim Schlauchboot ist das Angeln unschön und es müsste ständig zurückgefahren werden. Also blieben mir die Morgenstunden ab 5 – 11 Uhr. Das reichte aber für genug Fisch auf den Tisch und 18 Kilo in der Gefriertruhe nach 12 Tagen. Und das bei Zurückhaltung. Uns bleiben ja noch drei Wochen, also viel Zurückhaltung ist angesagt. Daher viel Schleppen auf Meerforelle.

Sille und Jens sind heute nach einer Woche rüber nach Roedven, wir werden in einer Woche folgen. Wir brauchen ja auch den Fischschein, um den Fisch ausführen zu dürfen. Unschlagbar ist hier die Ruhe,

daß wir die Norweger vorort kennenlernen insbesondere vom Club und daß ich mein Boot mittlerweile im Hafen liegen habe, also Code bekannt, und so bequem ein- und aussteigen kann und das offiziell. Der Handtrailer hat ohnehin ein Loch im Reifen seit dem zweiten Tag hier. Muss also kurz bevor das Boot rauskommt, aufgepumpt werden, dann geht es für 10 Minuten. Das wird dann kommende Woche der Fall sein, wenn wir es wieder rausholen. Und wem mein Rückenproblem vom Oktober 2022 bekannt ist, wird verstehen, wie gut so eine Anlegestelle ist. Überraschenderweise hält der Rücken trotz Belastung wie in alten Zeiten. Die Feinmotorik im linken Fuß noch nicht perfekt, aber besser so als gar nicht mehr. Bissl mehr Zurückhaltung und Schonpausen lege ich schon ein. So 15 Köhler rausschrubben wie letztes Jahr in 5 Stunden entfällt in Zukunft.

Ansonsten Natur pur, Nonnengänse brüten direkt vor unserer Nase,

schreiende Möwen (brüten wohl auch hier), die den Seeadler attackieren, der täglich auftaucht, Rotlangnase oder Läufer = Austernfischer – Päärchen mit seinen 2 Küken, können ganz schön Lärm machen, wenn man ihnen zu nahe kommt, ein Otter in schwarz, der in den Steinen am Ufer sein zuhause hat und Fella zur Weißglut bringt. Angelurlaub ohne Leute eben und Hunde sind oft ohne Leine, das ist hier überhaupt kein Problem.

Ob zum Pilken oder zur Piprunde – super, wenn man einfach ohne Leine loskann

Update 30.06.2023

Wir blieben alleine dort, das Boot lag im Hafen verschlossen durch Codeeingangstür, und genossen die Ruhe. Mittlerweile springe ich wie in alten Zeiten auf dem Boot rum oder gehe mit Ole los zum Pilken, nix mehr von wegen Zurückhaltung oder Schonung.

Der Rücken hält durch. Die anderen  Leutchen vom Bootsclub hielten an, kurzer Schnack auf Englisch, man kennt sich eben. Ein paar Ukrainer, die wohl im Ort ein Quartier erhalten hatten, kamen oft rum zum Pilken. Es waren zwar Anfänger, doch sie steigerten sich zusehends bei ihren Angelerfolgen. Und wenn nicht, schenkte ich ihnen einfach 2 fette Köhler (im Gegenzug gab es am nächsten Tag ein Stück Erdbeertorte), denn wir wollten unser Kontingent von 36 Kilo nicht zu früh ausreizen, sonst sind wir am nächsten Platz und ich kann wieder nur noch für andere fangen.

Also so halten wir uns beim Einfrieren der Portionen zurück, achten auf Vielfalt, also der verschiedenen Arten und Sylvie dokumentiert genauestens Gewicht, Anzahl und Art der Päckchen. Gefangen habe ich nach wie vor exzellent. Das Highlight war dann der Lachs/Meerforelle der beim Schleppen an den Meerforellenblinker blau ran sprang und brav in den Kescher kam von 73cm. Er ergab zwei Filethälften von 800gr feinstes rotes Fleisch mit Haut.   

Einmal war dann doch ein Nachbar da für einen Abend. Ehemaliger WDR-Bildingeneur mit Frau, und absoluter Angelneuling. Er versuchte sich beim Pilken eifrig, doch kam mit seiner eher ungeeigneten Ausrüstung auf 15m Weite. Das reicht nicht einmal dort an der guten Pilkstelle. Die Schnur passte nicht zur Rolle, Rute war OK. Also lange Rede kurzes Ende, ich verkaufte ihm neue kleine Rolle mit geflochtener Schnur für 30€, schenkte ihm meine Billiggriechenlandrute 8€ damals als Ersatz und noch ein, zwei Pilker. Nun konnte er loslegen und trainieren. Wir blieben mit ihnen über Whatsapp in Kontakt und er informierte uns über erste Erfolge wie Makrele und Pollak. Nur mit dem Filetieren, was ich ihm auch gezeigt habe, klappt es noch nicht ganz so gut.

Ansonsten genossen wir die Ruhe, bis dann auf einmal ein Norweger-Paar auftauchte im Mercedes und uns ansprach, ob „wir nicht ihr Haus kaufen wollen“ 1km entfernt. Wir waren baff. Das Thema war früher mal angesagt, sogar letztes Jahr vor dem Bandscheibenvorfall wieder mal ein Thema, jetzt aber eigentlich abgeschlossen also „macht keinen Sinn“. Wir verblieben so, daß ich es mir vom Boot aus erst einmal anschauen würde, und dann melden wir uns eventuell. Als ich dann am nächsten Tag draussen war  mit dem Boot, erreichte mich ein Funkspruch von Sylvie, „sie hätte gerade mit einem Deutschen gesprochen, der zufällig da war… er will auch sein Haus verkaufen“!? Jetzt wurde es etwas suspekt. Denn wir hatten eigentlich nicht signalisiert, daß wir an einem Haus interessiert sind und richtig vorbereitet mit den Infos vom letzten Jahr betreff Abwicklung… waren wir auch nicht. Ich hatte lediglich bei dem alten Angelclubchef mal nach einem Haus gefragt, das ich vom Wasser gesehen habe, was meiner Meinung scheins unbewohnt ist. War es aber nicht, es war das Haus vom Pastor der Kirche, wo wir ja hier standen.

Aber bei einem Deutschen, der hier 20 Jahre sein Haus hatte, konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, es anzuschauen und Infos zu ergattern. Denn das Sprachproblem war ja in diesem Fall ausgeschlossen. Er holte mich am Folgetag nachmittags ab zur Besichtigung und zum Kaffeetrinken. Seine Frau wartete schon mit Kaffee.  Es war drei Kilometer weg, lag an einem steileren Hang, zwar alleine stehend, aber man konnte nicht einmal direkt vor der Haustür parken. Er war offen und zeigte alle seine Umbaumaßnahmen. Preislich lag er höher als die Norweger mit seinem Haus bei 2 Millionen NOK, doch das ist dafür nicht angemessen. Aber interessant war es trotzdem und nett. Das Haus der Norweger war bedeutend interessanter vom preislichen und auch größer, aber auch etwas zu weit vom Wasser weg mit steilem Zugang und vor allen Dingen viel zu groß.

Und schon war man wieder heiß auf ein Haus, doch es macht eigentlich keinen wirklichen Sinn mehr. Wir sind zu alt, evtl. nicht mehr fit genug und dann immer denselben Ort oder tatsächlich dann auswandern und Sprache….Häuser haben wir ja eigtl. genug.

Was ist noch zu erwähnen, der jüngere neue Bootsclubchef namens Kristian, will Flasche Cognac haben, hat die letzten 2 Tage nicht berechnet, für den Bootsliegeplatz auch nix bezahlt, der Exchef hatte ein Boot mit Trailer zu verkaufen, günstig für 10000kr, aber zu groß, der alte gehgeschwächte Farmer Inge, der zum Kaffee und Pilken kam, die Küken von den Gänsen und den Austernfischern sind geschlüpft und von den Schuppendächern gesprungen und rumgewatschelt und ab ins Wasser.

Der ansässige Seeadler, der von all anderen Vögeln attackiert wurde, wenn er auftauchte. Na ja, bleibt ein toller Platz an dem sich alle wohlfühlen….

und eben auch nicht überfischt wie in Roedven, Romsdalfjorden, wohin wir dann am Mittwoch aufbrachen. Der immer noch supergünstige Platz, wo wir alle kennen, und den Restfisch fangen werden. Hauptaugenmerk liegt dann darauf, den ersten Seehecht zu fangen, das ist dies Jahr der Zielfisch, den es zu erlegen gibt.

Alles verstaut gings los, die Strecke kannten wir schon, eingekauft unterwegs in Eidsvag, dann in CP Mittet gestoppt, und uns vom Österreicher volllabern lassen, der ihn mitbetreut und dort lebt auch seit 20 Jahren. Ist ein echter „Laberkopp“ und der Platz auch zu teuer, für das was er bietet. Hat schon die Manapreise.

Eingekehrt in Roedven, provisorisch Platz bezogen und nach sechs Stunden Warten, waren dann die Holländer weg und wir haben uns wieder auf unseren alten Platz vom letzten Jahr gestellt.

Und alle anderen Bekannten standen quasi auch da, wo sie immer stehen. Heute den 30. Juni sind weniger Leute als vor einer Woche, es regnet jetzt heftig, aber auch erst das zweite Mal in den vier Wochen. Boot hatte ich liegen am Steg für ein paar Tage, für den Trailer ein Ersatzrad in Andalsnes besorgt, aber so entfällt das ewige Rein und Raus.

Gefangen beim Schleppen Makrelen, Dorsch und Pollak,  auch 90ziger Köhler vom Schlauchboot.

Ansonsten alle mit Makrelen beliefert, die man braucht zum Seehechtangeln oder Leng. Mit den Leihbooten von René und Jens und Sille gings dann in die tiefen Bereiche bei 140m.

Und gleich beim ersten Anlauf mit René fing ich einen größeren Seehecht und großen Leng, er leider nix, aber ist eben so. Das Angeln ist speziell, man braucht vernünftig angepasstes Equipment, sonst geht nix. Das habe ich eigentlich nicht sondern eher Er, aber ich eben das Glück.

Ein weiteres Mal mit Jens und Sille, die zuvor ihr Glück versucht hatten, aber nur mit schönen Lengs und kleinerem Lumb heimkehrten, gab es dann fette Beute. Jens mit bestem Equipment fing gleich fünf  Kracher Seehechte, die ergaben 16 Kilo Filet und Essen für uns alle am kommenden Tag.

Vorweg genommen, der schmeckt super der Seehecht. An der Angel nicht der Burner wie ein großer Pollak, aber Schwerstarbeit aus der Tiefe von 140m. Sille muss noch ihren ersten Seehecht fangen, heute letzter Versuch, ansonsten hat sie sich eher auf Leng und Dornhai eingeschossen, die man ab diesem Jahr sogar wieder mitnehmen darf. Nur die waren zu klein.

Hoffentlich hörts bald auf zu regnen, denn ich will noch die letzten fehlenden 4 Kilo mit Seehecht auffüllen. Schlauchboot schon draußen zum Putzen, morgen soll Sonne sein, dann wird alles getrocknet und eingepackt. Sonntag solls auf die Rückfahrt gehen, uns bleibt rund eine Woche noch, die verbringen wir in Schweden. Voll genug mit Fisch, hier reichts.

Ole wartet auch schon darauf, dass es weitergeht – genug Sonnenuntergänge beobachtet und unser Nachbarn „Avon“ lässt ihn auch schon völlig kalt

Roedven ist nett und günstig, aber eine Woche reicht auch, die kleinen Beissviecher haben echt genervt, und es ist „überfischt“ von zuviel Besuchern hier insb. die „Fischfabriken“ aus den Häusern und überall im Romsdal.

Update 06.07.2023

Nachdem Sille und Jens vollgepackt mit Fisch gen Schweden zu ihrem Bekannten los sind, René und Kerstin zurück gen Südosten zur Arbeit aufbrachen, haben wir beschlossen einfach eine Woche Mana Camping ranzuhängen, um in Erinnerungen zu schwelgen bzw. mal zu schauen, wie und was da so abgeht. Er kostet zwar schlapp das Doppelte und ist ebenfalls im „überfischten“ Romsdal, doch wir wollten mal sehen, was sich alles zum Positiven oder zum Negativen geändert hat. Wir haben einen der mittlerweile durchnummerierten parzellierten Plätze gegenüber des Bootsliegeplatzes eingenommen, die Ecke am Wäldchen kennen wir schon von 2018. Die Schlauchboot-Flotte hat sich allerdings vermehrt.

Positiv, daß Boss Odd einiges investiert und erneuert hat. Es gibt nun sogar ein Beachvolleyballfeld, gespielt hat aber keiner von den fettbäuchigen Anglern. Wäre sicher ein Spektakel gewesen. Hätte ja gerne ne Runde gegen die Platzhirsche Walter, dem Österreicher oder „Hildebrandt“ gespielt und diese nach Strich und Faden vorgeführt. Viele der Altbekannten sind immer noch da, die Lagerbildung hat sich in meinen Augen noch verstärkt und es fühlt sich an, als ob keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Ein Beispiel ist die Anekdote von unserem alten bekannten „Derrick“, der nun auch unten den Anglern ist,

daß ein Päärchen vorbei kam am Filetierplatz, wo wieder Berge an Fisch rumlag und fragte, ob sie ein Filet bekämen und es auch bezahlen würden. Die Antwort der Truppe lautete, „gehen sie doch mal hoch zu Odd dem Campchef und fragen sie, wo sie Fisch kaufen können“. Also bei mir hätte jeder der Nichtfischer einen befickten Köhler oder so geschenkt bekommen.

Halte ich auch hier so, als eine „Chinatruppe“ aus 4 Anglern mit Mädel auftauchten, ein Leihboot für 100€ und raus zum Angeln. Kamen wieder und hatten nix. Über Funk wusste Sylvie, daß ich zwei Köhler Bolzen um 80cm an Bord hatte, und wir eigtl. keine Verwendung dafür haben. Also fragte sie, ob sie die wollen. Sie wollten. Als ich reinkam übergab ich sie ihnen. Fotos wie üblich. Dann musste ich sie aber filetieren, davon hatten sie auch keine Ahnung. Später kam das Mädel rum, übergab Sylvie eine Wassermelone und chinesische Leckereien, „getrocknete Erbsen“ und Weißdornsnacks.

Jedenfalls stellte sich raus, es waren junge Studenten aus Uppsala in Schweden, die nun ihr Angelglück testen wollten, hatten sich ein Haus gemietet und ein Leihboot. Angeln hatten alle und Boot fahren konnte einer auch gut, nur vom Rest hatten sie irgendwie keine Ahnung. Jedenfalls bei der zweiten Ausfahrt mit 3 Pilkern von mir (geschenkt) und entsprechender Angeleinweisung kamen sie abends mit 14 Kloppern wieder rein, freudestrahlend. Auch diesmal habe ich geholfen beim Filetieren, sonst hätten sie noch um drei Uhr morgens da rumgestanden und rumgequakt. Mittlerweile machen sie alles alleine, einer filetiert ganz gut „Mikelike“, aber heute hatten sie nur zwei.

Jedenfalls hätte die hier keiner mit dem Arsch angeschaut, ich bin da anders und es ist mir SchnurzPiepegal, ob kommende Saison Mana und der Romsdal mit Chinesen überschüttet wird. Ich ziehe die anderen vorher besuchten Plätze allemal vor, da die Atmosphäre nix mehr für mich ist, das habe ich natürlich nicht verraten. Nett war es schon, Kommunikation in Englisch, Studenten der Biochemie und Management Uppsala und London Universität, also die Zukunft Chinas von morgen. Und Sylvie hat‘s geschmeckt.

Und vor Abreise brachten die Jungs als Dankeschön für die Angelerfolge ein „Gift“ in Form einer hochentwickelten, 2 kg schweren Taschenlampe mit integrierter Powerbank (made in China versteht sich). Im Gegenzug übergab ich dann noch ein Paket Dorsch und Pollak, damit sie noch was anderes haben außer Seelachs, und die Visitenkarte für die Deutsch-Chinesische Kooperation in Zukunft.

So zum Angeln vor Ort, leergefischt wie überall im Roms, außer Bolzen-Köhler und ausgesprochen viel Lachs bzw. Meerforelle, wobei jeder hier am Schleppen ist und sich mit allem die Kisten vollmacht. Der altbekannte Kollege, Namen verrate ich jetzt mal nicht, nimmt vermutlich auch fast 80 Kilo Fisch mit verbotenerweise, anders ist es nicht zu erklären, dass er rund um die Uhr unterwegs ist mit dem Boot, ob es stürmt, schneit oder regnet und das schon seit 7 Wochen?! Und er fängt immer. Egal was, Hauptsache er fängt etwas und friert es ein, oder gibt es schon Angelsuchtkranke?!.

Auf der anderen Seite, wenn man das Gehabe, Gezicke oder den Zoff von manchen Genossen hier so beobachtet, kann man auch nachvollziehen, dass man lieber 10 Stunden auf dem Wasser verbringt und seinem Hobby nachgeht, als hier im Lager den „Hähnen“ über den Weg läuft. Auf dem Wasser hat man einfach seine Ruhe.

Das Treiben am Filetiertisch ist schon „imposant“. Die sollten die Kontrollen mal verschärfen und Einreiseverbote erlassen, dann wäre das Manacamp kommendes Jahr nur noch halbvoll und wieder erträglich. Vielleicht sollten die Kopfgelder aussetzen für V-Leute, die die Schmuggler hochgehen lassen, ich wäre sofort dabei – gratis!

Ich selbst konnte nicht wie geplant auf Seehecht gehen, weil auf unserer Fjordseite keiner ist, und drüben, da wo sie sind, war es mir zu weit bzw. zu riskant mit dem kleinen Motor. Beim Schleppen ein paar Makrelen, auf Grund nen Leng zum Räuchern, und fette Seelachse. Dafür brauche ich keinen Sprit, direkt vorne in der Bucht, immer mindestens drei, dann  hab ich gestoppt, Einen zum Essen für uns, Einen für die Hunde,

Einen zum Verschenken. Warum manche da stundenlang rumkutschen und doch nur zwei kleine anschleppen, bleibt mir ein Rätsel. Und nach Ankommen der erste Gang ist zur Tankstelle und 20 Liter Sprit kaufen, und der kostet auch hier Geld. Sinnfrei!?

Vielleicht fange ich noch ein paar Makrelen für unser Sommerräuchern, sonst nix mehr angeltechnisch vor, alles absolviert.

Resümee, größeres Boot sinnvoll, Solar aufs Dach beim Womo, Fahrrad eher unsinnig, weggelassener Grill eher interessant, evtl. Vorzelt und Omnia aber Seitenmarkise war regentechnisch nützlich.

Wetter war hier mehr Regen als Sonne, hatten wir aber so laut Wettervorhersage erwartet.

Nett war es trotzdem, schön für die Hunde zum Laufen, Sylvie konnte sich Vanille-Bollen beim Laden holen, bissl Rumangeln für mich, Spektakel beobachten, und vermutlich besser als in Schweden nichtfischend zehn Tage zu verbringen.

Planmäßig werden wir Sonntag aufbrechen und drei Tage für Rückfahrt bis Malmö einkalkuliert dann die Fähre nach Travemünde nehmen und ab nach Hause. Ach ja, unsere 36 Kilo Filet haben wir dabei plus Lachs, das reicht dicke fürs Jahr und um ein paar Bekannte zu erfreuen.

Das war es dann wohl in diesem Jahr.

Übersicht Übernachtungen und Essen

06. JunRavioliBua Schweden
07. JunKalt Brot und  WienerleGrenze Norway Schweden
08. JunLinseneintopfLTorvikbugt privat (gefragt)
09. JunWürstchen + KartoffelpüreeHafen Church Öre
10. JunHeilbutt gegrillt+Pfanne Kartoffeln HollandaiseHafen Church Öre
11. JunKöhler, Reise süs-sauerHafen Church Öre
12. JunSpagetti Bolognese MettHafen Church Öre
13. JunPollak NudelsalatHafen Church Öre
14. JunWiener Schnitzel NudelsalatHafen Church Öre
15. JunFischspagetti Mix Rotbarsch, Pollak, KöhlerHafen Church Öre
16. JunKöhler mit Kartoffeln und Hollandaise + MaisHafen Church Öre
17. JunTortellini mit Zwiebeln, Schinken usw.Hafen Church Öre
18. JunWürtschen mit Püree Hafen Church Öre
19. JunDorschnuggets mit Reis süßsauerHafen Church Öre
20. JunKöhlerschwänze mit KartoffelsalatHafen Church Öre
21. JunGockel mit Kartoffelsalat von SilleRoedven CP 
22. JunKöhler Fischspagetti – Erbsen Roedven CP 
23. JunRavioli mit RestnudelnRoedven CP 
24. JunGockel mit griech. Salat Brot + gr. SalatRoedven CP 
25. JunPollak mit Kartoffeln + Mais + HolldaiseRoedven CP 
26. JunKöhler Fischspagetti – Erbsen Möhren, gr. SalatRoedven CP 
27. JunSpeckwürstchen mit Püree, Erbsen-Möhren-MaisRoedven CP 
28. JunSpagetti Bolognese ausgefrorene SoßeRoedven CP 
29. JunSeehecht gebraten und gegrillt mit KartoffelnRoedven CP 
30. JunGulasch von SilleRoedven CP 
01. JulPan. Schnitzel mit PüreeRoedven CP 
02. JulTortelliniMana Camping Mandalen
03. JulSeelachs Nuggets mit Reis süßsauerMana Camping Mandalen
04. JulSchweinenacken dunkle Soße, NudelnMana Camping Mandalen
05. JulKartoffeln, Hollandaise, FischMana Camping Mandalen
06. JulGeschnetzeltes Huhn Reis, dunkle Soße PilzeMana Camping Mandalen
07. JulRindermett Burger oder rote SpaghettiMana Camping Mandalen
08. JulFisch SpaghettiMana Camping Mandalen
09. JulEier / Bohnen / Hühnerzeugs mit RestnudelnStoa Camping 
10. Julkalt BrötchenMellerud Hafen
11. JulReis mit Hühnergeschnetzeltem, Pilze usw.Landskrona Hafen

Norwegen-Trip 2022 – Mittelnorwegen (Trondheim-Alesund-Gebiet)

Einleitung

So, geht wieder los. Wir starten am 3.6.2022 auf unsere 5-wöchige Norwegenrundfahrt, nachdem wir am selbigen Tage noch Ferienhausreinigung vornehmen werden sowie Rasenmähen und anschließend die neuen Gäste in Empfang nehmen. Anschließend geht’s nach Hause, Haus abschließen und los mit abfahrbereitem Womo. Die Fähre geht von Frederikshavn (Dänemark) im Nord-Osten rüber nach Oslo mit DFDS nachts am 4.6. um 23 Uhr los. So bleibt uns also die Nacht vom 3.6. auf den 4.6 in Dänemark. Wir werden so nördlich wie möglich am Freitag den 3.6. hochfahren, um noch naheliegende Stellplätze um den Abfahrtsort Frederikshavn auszuchecken. Denn die Rückfahrt von Oslo zurück ist auf den 6.7. terminiert, so daß wir nachts um 1 Uhr zum 7.7. wieder in Dänemark ankommen. Und dann benötigen wir evtl. für das Nachtlager einen Platz mit Strom, um unsere mitgenommene Dometic-Gefrierbox, hoffentlich mit Fischfilets randvoll gefüllt, wieder hochzufahren. Sie läuft zwar auch auf 12 Volt, doch es wird sich erst im Einsatz zeigen, wie sie den gefrorenen Zustand halten kann. Bei Wechselstrom geht’s runter bis auf Minus 24 Grad, doch bei 12 Volt fehlen uns noch die Erfahrungswerte.

Genauso wie die Fährfahrt mit DFDS ganz neu ist. Wir sind die Strecke zwar öfter gefahren, da aber weder Stenaline noch Fjordline diese Strecke weiter bedienen, bleibt uns nun nur dieses dänische Unternehmen. Und aller Voraussicht gibt es kein Strom auf der Fähre und auch zuvor bei Anfahrt auf Oslo läuft die Geschichte nur auf 12Volt. So werden wir nachts bei Ankunft in Frederikshavn entscheiden anhand am Zustand des Gefrierguts, ob wir stoppen oder nachts durchfahren nach Hause. Vom „Schlafen“ her sollte sich kein Problem auftun, da wir bei DFDS gezwungenermaßen eine 4-er-Haustierkabine buchen mussten. Das stellte sich aber erst nach bereits vorgenommener Buchung heraus, da auf der Website widersprüchliche Angaben gemacht werden. Dazu läuft zur Zeit eine „Klärungs“anfrage sowohl in Deutschland als auch in Copenhagen beim Hauptsitz. Dieser Part wird eine der ersten Erzählungen werden, sicher interessant für alle Reisenden mit Womo und/oder mit Hund. Dazu dann nach Klärung unserer „Beschwerde“ mehr als Veröffentlichung im Net bei uns und in entsprechenden Foren.

Geplant ist, nach Ankunft in Oslo morgens um 10Uhr direkten Weges nach Mittelnorwegen durchzufahren. Der erste Stopp wird dann eingelegt, wenn es der Körper für nötig hält. Das kann also vor Trondheim auf der Strecke sein, die uns hinlänglich bekannt ist. Stehen kann man zwecks Übernachtung quasi überall in Norwegen, das ist kein Problem.  Da wir ja bekanntermaßen zum Angeln hochfahren, wäre mir lieb, bereits zur ersten Nacht den Trondheimfjord zu erreichen. Dann könnte ich noch zwei Wurf vom Ufer aus vornehmen. Jeder Wurf bzw. Tag zählt, die Angler wissen, was ich meine.

Dann geht’s zum GB direkten Weges zum CP nach Selnes bei einem Österreicher namens Achtzehn in der Nähe von Namsos. Dieser ist uns bislang nur namentlich bekannt, also wir waren noch nie dort. Soll sehr gut sein, wir werden sehen, was uns erwartet. Abgesehen davon, verkauft er gerade Hütten auf seinem Gelände, dazu sollen auch Infos eingeholt werden. Vor dort aus soll es dann in dem dortigen Fjordgebiet an verschiedene neue Plätze gehen, einerseits mal etwas Neues an Anglerspotsund Stellplätze erkunden, andererseits parallel Gebiet und „Häuser/Hütten“ checken. Es soll dann südwärts über Insel Hitra zurück in „heimische“ Gefilde gehen zum Romsdalfjorden zum Mana-Camping, wo wir dort auf einige Bekannte treffen werden. Für Mana ist mindestens die letzte Woche vorgesehen oder länger, das wird sich zeigen. Dort waren wir ja bereits ein paar Mal mit dem Wohnwagen in den zurückliegenden Jahren. So ist mal die grobe Planung. Wir machen auch wieder eine  Whats-App Gruppe für Interessierte und Reisende und schreiben auch Website, wenn es meine Angelzeit denn erlaubt.

Man kann dann Fisch und Fang, Natur und Erlebnisse, Erfahrungen über Hauskaufinfos und Allerlei dort verfolgen. Und hoffentlich Bilder von Fischen anschauen.  

Alles Weitere dann hier.

Update 09.06.2022

Die Anfahrt über Dänemark war völlig schmerzfrei, kein Stau, rein gar nix, außer ein Brand auf der Autobahn. Da brannte ein Fahrzeug mit Wohnwagen bzw. den Wohnwagen hatten sie wohl noch abgemacht und 15m nach hinten geschoben, der Wagen brannte lichterloh auf der ganzen Länge. Weiß war er und länger. Bestimmt Elektroauto, weißer Tesla, was wohl sonst. Als wir vorbeifuhren, gab es kleinere Explosionen.

Dann bezogen wir direkt neben der Autobahn einen Platz hinter einem Schuppen auf einem Hof für 10€ mit Strom und Wasser, privat bei einem netten älteren Dänen. Morgens dann weiter an die Ostküste südl. vom Abfahrtshafen Frederikshavn. Fähre ging um 23.55 Uhr, also hatten wir noch den ganzen Tag vor der Brust. Und Topwetter! Da waren dann ca. 60km die Küste entlang, und die wollten wir nutzen, um dortige Stellplätze auszuchecken. Dabei waren 2,3 richtig gut, und andere weniger interessant. Super ist Hou, nicht bei P4N  (Portal der Wohnmobilisten oder besser Van-Bewegung, wo jeder Scheiß eingestellt wird.) und eigentlich nirgendwo registriert. Da kann man tatsächlich offiziell für 100KR also 13€ mit Strom und WC/Duschen, Wasser, Müll… am Hafen stehen und sogar angeln.

Skulpturen als Schiffe umgebaut oder umgekehrt: Schiffe als Skulpturen umgebaut

Die paar Angler dort fingen Makrelen (aber sehr kleine) und große Petermännchen. Wir verweilten dort ne halbe Stunde. Bitte nicht bei P4N eintragen, weil dann ist der Platz ja wie alle in 6 Monaten völlig überfüllt und versaut. Auch jetzt, wo wir in Norwegen sind, sind die P4N Plätze, an denen wir auf unserer Tour vorbeifuhren, Tag und Nacht belegt, und meistens mit billigen Vans ohne Ausstattung… und das in der Vorsaison.

Im Grunde genommen kann man P4N Plätze quasi als besetzt ausschließen und besser selbst auf Googlekarte schauen, dann kontrollieren, ist der bereits eingetragen und dann streichen. Wenn nicht besteht eine Chance, da was zu kriegen. Oder wenn doch, dann eben extremes Kuschelcampen, wer es mag. Leider auch bei meinem ersten Angelstopp, wo ich den ersten Pollack vom Ufer gefangen habe, also unsere wilde Übernachtung bei der Anfahrt am Trondheimfjord, findet sich Toilettenpapier und so weiter in den Angelbereichen am Ufer und zwischen den Bäumchen. Irgendwann werden die Länder da einen Riegel vorschieben, oder es gibt eine „Zerstöre Wohnmobile und Van Bewegung“ der Einheimischen. Kann ich verstehen, wenn ich selbst hier leben würde und nur mal Samstagnachmittag zum Angeln vorfahren will, kein Parkplatz mehr und alles vermüllt und zugeschissen.

Zurück nach Dänemark…gegen Nachmittag kehrten wir dann im Hafen von Saeby ein, zuvor sicher 6 weitere Stellplätze gecheckt, wo wir unser Lager bis 22 Uhr aufschlugen. Saeby ist als Ort größer und die haben eine Riesenhafenanlage auch für Wohnmobile geschaffen.

Viele Säulen mit Strom zum Aufladen per Karte und mit Wasser, neuste WCs und Duschen. Überall Angelplätze als Plateaus gebaut. Etliche Besucher dort und auch Wohnmobile der größeren Bauart. Es ist aber nicht ganz billig, kostet ca. 200 Kr plus Strom usw. also um die 30€ zum Übernachten. Das Gute ist aber, und wir sind ja reisererfahren und pfiffig, um herauszufinden, daß die Plätze ganz offiziell erst ab 22 Uhr Geld kosten. Also ideal für uns, denn 23.55 Uhr geht ja die Fähre. Toiletten waren offen. Und wenn man die Nummern an den jeweiligen Strombollen checkt, stellt man fest, daß auf der einen oder anderen Nummer noch Guthaben drauf ist. Also Strom angehängt und den ganzen restlichen Tag dort mit Strom bis 22 Uhr gestanden. Spart das Gas für den Gefrierschrank, man kann beruhigt Kaffeemaschine und Toaster laufen lassen, na ja warum nicht. Und super zum Schauen, was die da so fangen. Gefangen haben sie Hornhechte in beträchtlicher Größe. Ich konnte mich kaum beherrschen, eine der Angeln auszupacken. Aber geangelt wird erst in Norwegen, nicht vorher. Dann gibt’s noch zu erzählen, daß ne Mofa-Rockergang like Hells Angels auf ihren Mofas mit Kutten und 15 Stück über dem Parkplatz ihre Runde drehten. Der erste von der Truppe sah auch aus wie einer von der genannten, langer grauweisser Bart, ungepflegt und ca. 60 Jahre alt, danach wurde es dann jünger bis vmtl. 16 runter. Ne Lady mit 40 war auch dabei. So was sieht man wohl auch nur in Dänemark. Rockergruppe auf Mofas wie in den Fünfziger Jahren mit James Dean. Oder es waren tatsächlich die Angels, die aus Kostengründen, Sprit ist ja teuer auch in Dänemark 2,15€ Liter, abgespeckt haben auf ihre Zweitfahrzeuge und die Harleys aus Kostengründen in der Garage gelassen haben.

Und  dann gab‘s noch ne skurrile Szene. Da saß ich so auf einem Bänkchen am Hafen, mit Kaffee und Zigarettchen. Da parkte mittig auf dem großen Parkplatz ein blauer Kombi aus Bayern, wie war doch gleich das Kennzeichen, na egal, und ca. 30 Jähriger stieg aus und ging zum Pier vor. Urplötzlich sah ich diesen Minuten später rennen wie bekloppt. Na wohin, zum Auto zurück. Denn dieses setzte sich in Bewegung. Von der Mitte ging es bergab zu beiden Seiten, und auf beiden Seiten das Meer, und eben Strombollen, Bänkchen und Stege. Jedenfalls rollte der Wagen 20-30m, er riss die Fahrertür des rollenden Wagens auf, stürzte hinein, doch da rummste es schon. Eine Bank stoppte das Fahrzeug. Nächste Station wäre das Hafenbecken gewesen. Oder er hätte die Handbremse rechtzeitig ziehen können. Nicht genug der Dinge, er, der Mann, stieg wieder aus und hinten öffnete sich auch eine Tür. Dort stieg ein Knabe 5 oder 6 Jahre alt aus, auf der anderen Seite stieg dann der nächste Knabe aus vielleicht 1 Jahr älter und zu allerletzt stieg die Frau aus auf der Beifahrerseite. Der Wagen war voll besetzt. Gut, die Handbremse vergessen, kann passieren, den Gang nicht richtig eingelegt, wem ist das noch nicht passiert, aber ne Frau im Auto sitzen zu haben mit Kindern an Bord, die nicht rafft, daß der Wagen 20 Meter Richtung Hafenbecken rollt und nicht imstande ist, die Handbremse hochzureißen, beim Passat, das haben wir alle noch nicht erlebt. Die muss man erst einmal finden.

Na ja, Schnittchen geschmiert und Bouletten für die Fähre, alles verpackt also Hundedecke und was man so braucht für ne 10 Std. Fährfahrt nach Oslo und dann um 21:30 Uhr rüber zum Fährableger in 10 Minuten. Geiler Stopp.

Fährfahrt war auch Ok, Kabine und Wetter gut, dann raus in Oslo…

bissl warten bei der Zollkontrolle, wir wurden durchgewunken und hoch gings erst die E6 gen Norden, Autobahn. Nach 100km sind wir rüber auf die parallel verlaufende E3, erstens ist die Strecke um 50 km kürzer, viel weniger Orte und Blitzer auf der Strecke, und deutlich weniger LKWs. Erinnert schon an Finnland. Unterwegs dann die größte Elchskulptur aus Stahl also Aufmunterungsstopp vom Verkehrsministerium dort hingestellt.

Davor war die Größte in Kanada. Und ohne Übernachtungshalt hoch direkt zum ersten Fjordkontakt. Und das war, wie oben bereits erwähnt, der Trondheimfjord. Anhand der Karte wusste ich, daß er an dieser Stelle, wo wir schließlich übernachteten die erste Nacht und wild, vom Ufer auf bis 100m Tiefe geht. Also per Angel vom Ufer zu erreichen. Damit ein Angeltopspot. Ein paar Norweger trieben sich auch dort herum.

Nachts fing ich auch nix, aber dann gleich nach dem Frühstück morgens diesen 70er Pollack. Durchfiletiert vor Ort, ab in den Gefrierschrank und weiter auf Quartiersuche.

Unterwegs 2 CP (Campingplätze) gecheckt, oder P4N Plätze sporadisch angeschaut (bereits oben alles zu gesagt), doch war nix dabei. CP zu voll, kein Platz am Wasser…  Dann bereits über ein paar Brücken und Tunnel raus auf Insel Hitra, dort beide CP‘s begutachtet, und bei dem einen stimmt es. Preis-Leistung OK, Camp bezogen,

Boot fertig gemacht und an Steg gelegt,

und es kann losgehen. Die erste Ausfahrt zum Kennenlernen wurde mit 1x Dorsch 70cm, 1x Seelachs 75cm und 2 kleineren für die Hunde als Hundefutter beendet. 16 kleinere habe ich zurückgeschmissen, die dürfen noch wachsen. 3 große habe ich verpasst, einmal war es die alte Rute aus den 60er Jahren, hab ich gleich hier auf eine Hausantik-Hüttenwand an die Wand genagelt, beim zweiten Mal war der Karabiner nicht richtig zu (wer nimmt schon ne Brille mit zum Angeln, ich jedenfalls nicht) und beim dritten habe ich während des Drills den Kescher abgeknotet, der auf der falschen Seite befestigt war. Also mittendrin war der Fisch einfach weg. Na ja aber für 2 große hat‘s gelangt, Essen war gesichert und Fisch hat‘s genug hier.

Also da wir eine Woche bleiben, oder länger, gibt’s noch genug davon. Gehe heute Abend kurz vor so um 22 Uhr, dann kommt die Flut. Nur mal schauen. Hier ist es ja um Mitternacht so hell wie um 18 Uhr, also eigtl. wird es gar nicht dunkel im Juni. Also Zeit genug zum Angeln, 24/7, wie die immer so schön neu sagen. Und ist ja erst der zweite Tag. Und Geburtstag musste ich ja auch noch feiern.

Update 13.06.2022

Heute sind wir nun eine Woche in diesem Camp Vagan auf Hitra. Nach einer Woche gibt’s Rabatt auf den WOMO Preis von 250Kr. Runter auf 225, dann je Woche weiter runter auf 200 und dann Endpreis 180Kr. bei 4 Wochen. Gut, bei uns 50Kr für Strom kommen dazu, und noch 10Kr für den Bootsplatz. Dann hat man den Luxus nicht immer das Boot auf dem Trailer rein- und rauszuschieben zu müssen, wie unsere neuen etwas dämlichen Nachbarn, seit gestern. Sie können weder angeln noch sonst etwas. Aber ansonsten sind die hier nahezu alle völlig entspannt und kein „komme schon 20 Jahre her“Geklüngel wie auf vielen Plätzen, leider auch bei dem sonst so von uns empfohlenen Mana Camping im Romsdalfjorden. Wenn Du hier einen fragst, wie oder wo hast Du den Fisch gefangen, gibt’s halt ne vernünftige Antwort. In Mana damals kam „na, im Wasser, wo sonst“, den Typen hatte ich gleich gefressen, den würd ich auf dem Wasser einfach absaufen lassen. Gibt aber auch Gute in Mana. Jedenfalls ist das hier überraschend entspannt.

Den Platzwart macht dt. Burkhard mit Jagdhund „Darla“, der ansonsten hier in Norwegen in einer Berghütte lebt als Jäger, Skifahrer oder Schneemobilfahrer, als richtigen Job im Sommer, und das macht er richtig gut. Duschen sind im Preis dabei, gibt auch kleine Kochecke, wo man ne Pizza reinschieben könnte, eine urig gemütliche Rezeption, wo man sitzen kann, wenn sie denn geöffnet hat. Leihboote auch, Hüttchen ebenso. Man steht frei auf dem Platz, sollte 5 Meter Abstand halten und kann auch des Platzes verwiesen werden, wenn man mehr als 5 kleine Fische mitnimmt, so steht‘s jedenfalls geschrieben beim Filetiertisch. Doch manch einer kann gar nichts anderes fangen, wie sich zeigen sollte.

Jedenfalls bin ich gleich am ersten Tag raus, Wetter gut und sonnig und auch nicht zu viel Wind. Da ich als Schlauchboot-Angler mit nur 6 PS Suzuki ausgestattet bin, ist Wind das einzige, was ich nicht gebrauchen kann. Du wirst so stark und schnell abgetrieben, daß man dagegen quasi gar nicht anfahren kann oder der Pilker an der Oberfläche schwimmt. Auch wenn man zu weit draußen ist auf dem Wasser, ein schneller Wetterwechsel, dann kann‘s schon mal unangenehm werden. Aber die ganze Woche über konnte ich rausgehen, habe das Gebiet nach rechts und nach links angefahren auch in die Mitte des Meeresdurchganges ins sehr Tiefe auf Seelachs/Köhler, die Schären/Inselchen auf Dorsch, oder an steileren Kanten auf Pollack sowie im kleinen Schlauchboothafen auf Hering und Makrele probiert.

Bin tagsüber raus, und auch nachts um 4 Uhr, egal wann, Du kannst im Juni immer fischen, da es ja nicht wirklich richtig dunkel wird. Bei Ebbe genauso wie bei Flut, wobei ich überzeugter Flutfischer bin. Und gefangen hab ich alles, meist in kürzester Zeit, langes Rumsuchen war nicht nötig, manchmal wäre ich gerne länger unterwegs gewesen, aber wenn die Box auf dem Boot voll ist, ist eben Rückfahrt angesagt.

Nur eine Makrele zwar, aber die sehr fett, zu schön und zu schade, um sie als Köder zu verwenden, um auf Lumb, Leng oder Meerhecht zu angeln. Meerforellen hab ich auch nicht probiert. Geschleppt in 9-16m mit tieflaufenden Wobblern schon mal ein paar Meter, doch damit keine Bisse erzielt. Fürs Echolot war auch keine Zeit, denn mir war noch nicht langweilig. Um Fische zu fangen, brauche ich keins, nur um zu sehen, wie tief es ist und durchs Piepen ein bissl aufgemuntert zu werden, wenn Langeweile beim Angeln aufkommt, weil man nix fängt. Das war aber nicht der Fall. Zu Erwähnen, einen 1m Dorsch, einen 105 Pollack, heute 7 Seelachse von 70-80, oder weitere große Pollacks.

Und die letzten Tage habe ich auch keinen mehr verkackt, nur am ersten Tag echt 2 oder 3 nicht rausgekriegt. Schuld muss der durch Corona bedingte Entzug und die damit ausgebliebene Übung gewesen sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Nach Korrektur kamen sie anderntags mit 21 Fischen rein, alles Kracher und happy aber auch kaputt waren sie.

In der einen Woche haben wir unseren Dometic-Gefrierschrank nahezu gefüllt. Und wie viele kleine Fische ich habe laufenlassen also zurückgeschmissen=released, sind erkennbar an der neuen Fisch-App, die seit diesem Jahr für die Ausfuhr bzw. Mitnahme von Fisch nach Hause täglich ausgefüllt werden muss. Am Ende seines Aufenthaltes bekommt man dann vom Lizenzinhaber die Statistik ausgedruckt namentlich mit, um die seit 2022 18Kilo pro Person ausführen zu dürfen. Norwegen ist da im IT-Zeitalter längst angekommen wie ganz Skandinavien überhaupt. Und die Regel, daß man eine Woche auf einem lizensierten Camp oder Ferienhaus bleiben muss, scheint Unsinn zu sein. Vmtl. reicht 1 Tag, um die Bescheinigung zu erlangen, nur da muss man sich schon ranhalten um die 18 Kilo vollzumachen an einem Tag.  Und es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie groß der angegebene Fisch ist, um so ein Rückschluss auf das Gewicht zu erlangen bzw. oder ob der Fisch verzehrt oder an den Nachbarn verschenkt wurde. Also richtig Sinn macht die Geschichte nicht.

Es gibt auch Nachteile auf diesem Platz, wobei die Vorteile klar überwiegen. Nachteile sind das katastrophale Internet oder der Empfang generell, und damit völlig untypisch für Skandinavien. Über unseren Router ist es uns einigermaßen gelungen, den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Sylvie konnte sogar arbeiten. Die meisten hier sind tot vom Empfang her. Weiteres Manko die fehlende Infrastruktur. Der nächste laden ist 20km weg, und dann noch schwanzteuer. Sprit fürs Boot kriegt man aber bei Burkhard, der auch per Einkaufliste zum Einkaufen vorfährt. Wir kaufen unseren Toast aber lieber selbst. Dann liegt dieser Platz hier in einem Moorgebiet, also Moskitos im Juli und August könnten ein Problem werden, jetzt bei uns, nachdem es am letzten Tag geregnet hat, beisst auch irgendetwas. So kleine Scheißerchen und Biss- oder Stichverletzungen gibt’s auch. Und Zecken laufen nach jedem Gassigang über die Hunde, kleine schwarze und in der Sonne hell rotleuchtende. Auch im Mobil sind schon welche gefangen und geknackt worden, aber befallen wurden weder wir selbst noch die Hunde. Die Hunde haben noch ihre Spot On Halsbänder um, die wir extra für unseren zurückliegenden Winter-Griechenlandtrip gekauft hatten. Wirksamkeit 7-9 Monate, evtl. liegt es an denen.

Engeren Kontakt mit Leuten wie Dominik aus Dortmund mit Freundin und Hund im T4-Camper und Angler ohne Boot, der zuvor die Lofoten besucht hatte, und vom Land aus große Pollacks rauszog, wo manch Bootsangler nur den Kopf schüttelte, die selbst solche nur von Fotos her kennen. Oder eben auf dem Filetiertisch liegen sehen, bei denen, die eben angeln können. Und Steffen mit Frau, ein Selbständiger mit eigener Firma im Gartenbaubereich im Osten, mit großem Mobil, und in Zukunft Morelo Fahrer. Es gibt also auch „Ossis“, denen es gut geht, und das aufgrund eigener Arbeit.

Steffen hat Dominik und mich mit seinem 50 PS Leihboot zur abendlichen Angelausfahrt mitgenommen und dabei haben wir 4 große Pollacks reingeholt. Alle waren happy.

Oder der 74 jährige ehemalige Oberst, der allein im antiken kleinen Hymer unterwegs ist, mit Schlauchboot, das größer ist als das Mobil und sein Angelwissen durch You-Tube Videos doch begrenzt erschien, ob es nun ums Angeln selbst ging, das Filetieren oder das Einstellen seines Echolots. Er hatte auf seinem Echolot seit Tagen keinen Fisch gesehen, „ob das sein könnte?“ Na ja schon, wenn man im Menü die Fischanzeige auf AUS gestellt hat. Dann zeigt das Gerät eben keine Fische an, so einfach ist die Lösung. Auch intelligenten Menschen passiert das, und das ist er ohne Frage, sonst hätte es ja wohl kaum zum Oberst gereicht.

Oder die drei jüngeren Angler aus Bayern in einer gemieteten Hütte direkt uns gegenüber, ausgestattet mit Anzügen, bewaffnet mit neuestem Angelgerät und Filetieren können sie auch. Verzweifelt, weil sie in ihrem 50 PS-Mietboot rumfahren und einfach nicht genug fangen. Will nicht sagen nix, aber fast nix. Als sie mich nach Tipps fragten, „wo ich denn fänge“, stellte ich beim Gespräch fest, daß sie mit 38er geflochtenen Schnüren und Pilkern von 400-500 Gramm fischen gehen. Für den Laien übersetzt, sie angeln mit Seilen und Gewichten, um die Fische eher zu erschlagen als sie zum Anbeissen zu animieren. Ich angle mit geflochtener 18er, dünn wie Seide, und Pilkern von 50-70 Gramm. Und das sieht den Heringen und deren Bewegungen schon ähnlicher, und daher habe ich eben auch die Bisse und dann kann ich sie, wenn ich sie denn rauskriege, auch auf den Filetiertisch hinlegen.

Jedenfalls morgen Dienstag verlassen wir den Platz. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert, es soll regnen und viel Wind kommen. Auch an den anderen Plätzen wird das so sein, aber dann fahren wir lieber weiter, neue Plätze checken und arbeiten uns langsam Richtung Mana-Camping zum Ende des Trips vor. Hier kannste dann auch nix machen, bei dem Wind nicht raus, Einkaufen auch nicht und nicht mal gutes Internet. In zwei Stunden war Boot, Motor und alles weitere verpackt, Platz bezahlt und bei allen verabschiedet. Morgen früh geht’s los.     

Update 17.06.2022

Wir sind los vom ersten Platz auf Hitra, ziemlich voll bereits mit Fischfilets, so daß wir unsere 65l Dometic-Gefriertruhe in Betrieb nehmen mussten. Kurz erklärt. Unser 140l Womokühlschrank hat auch ein Gefrierfach, das sogar ziemlich groß ist, doch da wir noch Fleisch aus Deutschland dort eingefroren haben, und auch ohne dies, wäre es bereits nicht ausreichend gewesen. Diesen Womo-Gefrierschrank können wir auch auf Gas betreiben, die Dometic-Truhe in der Heckgarage dagegen nur auf 12V und 220V. Sie ist zwar dafür ausgelegt, bis minus 25 Grad runterzufrieren (insb. um die Fischfilets schnell hart werden zu lassen), doch die Leistung steht nur bei 220V zur Verfügung. Die 12V sind eher für die Erhaltung also bei der Fahrt insb. Rückfahrt vorgesehen. Da wir also bereits so früh nach einer Woche so viel Fisch gefangen haben, bedeutet das, daß wir bei der nun kommenden Weiterfahrt immer auf Plätze mit 220V einkehren müssen. Das ist mir auch lieber als das Wildstehen, denn dann hab ich meine Kaffeemaschine, den Toaster und Sylvie unbegrenzt Strom zum Arbeiten und für die weitere Technik.

Das Schlauchboot mit Utensilien wie Tank, Paddel, Fischbox, Angel und Echolothalter, Seile, Fender, Schöpfkehle, Abstechmesser, Kescher, Sitzeimer (in dem die Pilker, Wobbler und Gummifische sowie Ersatzsprit deponiert ist-werde mal Fotos dazu machen) und auch ein 4m langer schwerer Handtrailer, um das Boot mit Motor bequem ins Wasser bringen zu können, sind auch Extras, die Platz finden müssen in der Heckgarage und ebenso verpackt werden, sobald das Boot zum Einsatz kommt. Also einen Platz für einen Tag und Bootseinsatz ist Quatsch, bei drei Tagen geht’s los. Wir brauchen mittlerweile für den Aufbau und ins Wasser eine halbe Stunde, raus und bissl Saubermachen ne Dreiviertelstunde. Der Motor wird kurz abgespritzt, wenn‘s denn geht, hinten rauf auf den Fahrradträger, den ich dahingehend bissl verändert  habe, Angelhalter sind auch dran an dem, dann stehen die Dinger nicht immer im Weg rum und das Klappfahrrad kommt noch dahinter. Das dient zum Einkaufen fahren, wenn‘s nicht soweit ist, oder als WC-Fahrrad auf einem CP=Campingplatz. Manche sind groß und dann weite Wege. Wenn‘s arg drückt, dann eben das Fahrrad. Und solange man auf dem Fahrrad sitzt, kann ja auch nix rausrutschen.

Hier mal ein paar Bilder dazu

 

Zur Angelausrüstung gehört der obligatorische Angelkasten mit all so Zeugs drin, 8 Ruten und 6 Rollen ungefähr. Könnte auch eine mehr sein. Pilkerkoffer, Wobblerköfferchen und Funkgeräte, damit bin ich auf dem Wasser mit der Basis also Sylvie im Womo ständig in Verbindung. Soll bis zu 10km reichen. Ist stabil und zuverlässig, und erfüllt schon seit ein paar Jahren seinen Zweck. Manchmal hat man beim Handy keinen Empfang und wenn so nen Ding auf dem Boot in den Dreck fällt, ist es teuer und wohin damit bei oft blutigen und feuchten Aktivitäten auf einem kleinen Boot. Die sind echt stabil. Und Sylvie weiss, was es zu essen gibt, rechtzeitig. Ein Echolot hab ich auch dabei. Bislang nicht aufgebaut. Mach ich nur wenn mir langweilig ist auf dem Boot und beim Angeln, um die Bodenstruktur anzusehen und manchmal ein Piep zu hören. Ich fange auch ohne Echolot genug. Und ob besser mit, würde ich mal anzweifeln. Erfahrung und ein Näschen sind oftmals ein besserer Ratgeber, als ein Echolot, wo man Fische zwar sieht, aber die dann nicht beissen, oder die man sieht, aber dann schon weg sind, bevor man seinen Pilker dort hat, anstatt den Pilker vorher unten zu haben, und dann hätte er gebissen. Also man kann das Drehen und Wenden wie man will.

Zum technischem  Equipment, was Router, Internet, Powerbanks, also alles für‘s Mobiloffice Notwendige, dazu schreibt Sylvie mal ein paar Sätze, denn sie arbeitet auch diesmal von unterwegs. Wenn ich Fische fangen gehe, ist sie am Computer, das Funkgerät läuft nur im Hintergrund.

wenn’s mal nicht regnet, kann ich den Arbeitsplatz auch nach draußen verlegen

Vielleicht noch ein Wort zur Küche. Natürlich haben wir unseren womoeigenen Dreigaskocher und den 140l Kühlschrank (groß und wichtig), trotzdem finde ich es wichtig auf ein paar Dinge nicht zu verzichten. Einen Toaster, denn morgens muss das Brot oder der Toast getoastet sein oder frische Brötchen, eine Kaffeemaschine wie zuhause (wo man den Kaffee auch noch 2 Stunden später heiss trinken kann), einen Wasserkocher für den schnellen Kaffee, Tee oder zum Abwaschen oder Heißwasser zum Zähneputzen, oder für die Fähre, einen Sandwichmaker und Eierkocher (ist Luxus stimmt), eine Doppelmagnetfeldplatte, die sehr wichtig ist, denn damit kochen wir ganz oft draußen an der Außensteckdose, sofern das Wetter mitspielt. Dann hast du weder Fett-, Fischgeruch oder die Feuchtigkeit im Mobil. Der Gaskocher kommt eher selten zum Einsatz, nur bei wild, versteht sich.

Die große Elektropfanne blieb diesmal zuhause, ist eher etwas für Heringe oder wenn mehrere Leute dabei sind und man mehr Fisch in die Pfanne bekommen muss. Genauso der Webergasgrill ist zuhause geblieben. In Norwegen kann man Feuer machen, daher ist unser Feuertopf dabei, auf dem man auch Grillen oder Pizza machen kann. Und wenn wir schon bei Haushaltstechnik sind, ist auch Akkustaubsauger an Bord (gut für Hundehaare oder Sand), ein Kärcher-Fenstersauger (falls die Hunde mal zu viel schnarchen und sich daher Wasser an der Innenscheibe bildet), Heizlüfter (um nachts die Temperatur auf ein erträgliches Maß zu halten, wurde in Griechenland gebraucht aber auch in Norwegen). Natürlich gibt es auch einen Fön für die Frau (was soll ich auch föhnen, nur den nassen Angelanzug evtl. aber da hab ich lange zu tun), einen Sat-Fernseher (war schon drin im Mobil), eine kleine Boombox für besseren Ton, sowie ein Tablet als Navigationsorientierung, an dem alle ausgearbeiteten Googlekarte-Eintragungen angezeigt werden während der Fahrt (dazu braucht es aber eine Internetverbindung, versteht sich).

Na ja jetzt zurück zur Tour. Wir sind vom ersten Platz los morgens um 8 Uhr nach vernünftigem Frühstück wie immer, haben dann gestoppt um 11 Uhr in einem Hafen Kyrksæterøra im Hemnefjord. Kostet zwar mit Strom auch 300Kr, aber man hat beste Einkaufsmöglichkeiten nebenan bei Rema1000 und Kiwi, Topinternet und WC/Dusche alles in 3m Entfernung. Wie die Hafenstellplätze in Dänemark, nur etwas überteuert, 220Kr. wären angemessen.

Da Sylvie aber um 11Uhr Konferenz hatte, entscheiden wir hier zu bleiben, auch um einzukaufen, denn vorher war noch gar keine Gelegenheit und die Preise auf Hitra in den Muggelläden kannste auch vergessen. 2 km weiter ist auch ein CP Skogrand, der nur 20Kr. mehr kostet und eine echte Option ist, um dort eine Woche zu bleiben. Hatten wir am kommenden Morgen bei Weiterfahrt kurz angefahren. Sylvie bei Konferenz, und ich vor auf ideale Plattform mit Bänken direkt am Hafen um zu Pilken, also vom Ufer aus zu angeln. Und tatsächlich fing ich eine Handvoll Seelachse und einen größeren Pollack, so daß auch für Essen gesorgt war bzw. die Truhe weiter gefüllt wurde.

Am nächsten Tag gings mit gekaufter Cola (billiger als in Deutschland), Eistüten, frischem Brot, Kartoffeln und Eiern wieder auf Tour.  Wir arbeiten uns an der gegenüberliegenden Festlandseite von Hitra Richtung Kristiansund vor, checken unterwegs einige Plätze, die ich im Einzelnen, also den Schrott, nicht aufführe, und erreichten dann den CP Nothaugen.

Ein sehr modern gestalteter CP, teuer mit 300+60, zumindest wird er sehr modern. 30 neue Boote mir viel PS, Hütten im Ausbau, Plätze werden umgestaltet. Da aber der eine vordere Platz gerade frei wurde, da die beiden aus dem Osten gerade im Aufbruch waren, entschieden wir diesen als Topspot zu nehmen und ein paar Tage zu bleiben. Da standen wir alleine mit Blick aufs Meer und vorgelagerte Inselchen, meinem Angelrevier die nächsten Tage.

Wenn das Wetter besser gewesen wäre, wäre er noch mehr aufgewertet worden. Du musst nachts nicht einmal die Fenster verhüllen, denn da ist niemand, und trotzdem alles dabei. Erwähnenswert der Trockenraum, wo man seine Anzüge auf Bügel aufhängt und diese dann mit timergesteuertem Gebläse diese von innen und außen trocknen. Schuhe ebenso. Also quasi alles.

Hier sind ein paar von den Angelfreaks, Männertrüppchen mit fetten Angeln und PS-Booten, die weit rausfahren, meist zur Lachsfarm und dann tonnenweise Fisch anschleppen. Rund um die Uhr. Können nicht grüßen, immer nen Bier in der Hand, viele „Ossis“, und in den Boxen natürlich auch Bolzen von Fischen, aber sie müssen auch den 20cm großen Seelachs verbotenerweise (Mindestmaß 35cm) mitnehmen. Die große Armut ist ausgebrochen.

Aber da wir ohnehin nicht auf Kontakt aus waren, ist es Wurscht. Ich wurde begrüßt vom jungen Bruder oder Neffen des neuen Besitzers, einem Investor aus Latvia (Lettland), die den Platz vor kurzem vom norwegischen Vorbesitzer übernommen haben. Dieser ist nun angestellt und vmtl. Millionär. Er wohnt übrigens in der nagelneuen Villa auf der anderen Seite vom Hafen. Und dieser Investor, erinnert mich ein bisschen an die Oligarchen aus Russland, Geld spielt keine Rolle, baut den Platz eben genau auf diesem Niveau aus. Also ist der Preis zur Zeit etwas zu hoch, aber eigentlich auch wiederum angemessen. Fette Boote nagelneu satt, nagelneue Gefriertruhen, Extrabootsstege, Filetierhaus vom Feinsten, Topinternet… kam gleich gut klar mit dem lettischen „Direktor“, keine 30, und der „alte Chef“ Norweger 50 Jahre, den Sylvie beim Bezahlen kennenlernte, ist auch voll in Ordnung. Mit Rottweiler. Nach drei Tagen rücken wir ab.

Das Fangen hier inside der Schären war durchwachsen. Vermute, daß doch vieles weggefangen wurde. Auffällig war, daß keine kleinen Dorsche an die Angel gingen. Es gibt keine mehr. Ich habe gefühlt 100 kleine Seelachse und Pollacks vom Haken abgeschüttelt. Meine Devise ist zur Zeit, da so viel Fisch an Bord, keinen Fisch unter 65cm. Alles andere geht zurück. Gefangen habe ich 70iger Dorsch, Schellfisch, Pollacks, 45 Knurrhahn (schwimmt wieder) und ein paar fette Heringe, die aber unter 65cm waren und trotzdem mitgingen sowie die eine Makrele ebenso. Es gab was zum Einfrieren und genug zum Essen. Auch für die Hunde. Bezahlt ist und morgen per Fähre rüber nach Kristiansund und dann runter Richtung Mana Camping, wobei noch eine oder zwei Zwischenstationen eingelegt werden sollen. Wir werden sehen, was kommt. Ein paar Plätze sind zum Check vorbereitet. Nur das Wetter ist mässig. Erste Woche war super, jetzt seit drei Tagen viel Regen, heute ab Mittag nur noch. Da war das Boot schon draußen, und mittlerweile alles verpackt, abreisefertig, gespeist auch schon, Pollack und Kartoffelsalat.      

Update 18.06.2022

Und so gings früh um 8 Uhr nach dem Frühstück los. Noch Bordtoilette entleeren und 100% Wasser auftanken, man weiß ja nicht was kommt, und ab Richtung Fähre nach Kristiansund. Wetter war Ok, sogar Sonne. Geplant war, rüber auf die Seite von Kristiansund und dann Richtung Mana Camping (Alesund) vorarbeiten.

In der zuhause vorab ausgearbeiteten Google-Karte, die vorne in der Halterung geklemmt per Tablet während der Fahrt angezeigt wird, sind unter anderem CP und sog. vmtl. Topspots (anhand von Bewertungen und Googleansichten von mir speziell ausgewählte Übernachtungsplätze) sowie Einkaufsmöglichkeiten und Hausverkäufe angezeigt. Hatte im Vorfeld Häuser, die in diesem Bereich verkauft werden, wo wir uns aufhalten bzw. ohne großen Umweg vorbeifahren, ausgearbeitet zum Beispiel unter www.finn.no und andere.

Desweiteren einfach Campingplätze anhand der Rezessionen, Fotos, Wassertiefe und Googlekarte erarbeitet, die in Frage kommen könnten, Stellplätze aus www.p4n.com (französisches Camperportal – viele Ritschratsch) zum Check ausgewählt und einfach per Google-Satellitenansicht potenzielle Plätze auserkoren. Alles sollte auf ökonomisch festgelegter Route liegen, also nicht unnötiges Rumfahren bedingen, und zeitlich passen. Anhand dieser können wir, müssen aber nicht stoppen. Die Hausidee haben wir wieder hinten angestellt.

Weiter in der Tour. Auf die Fähre rauf, bis dahin gabs keinen Stopp.

Von der Fähre runter Richtung Molde weiter. Es ging über ein, zwei Brücken, dort klassische Rastplätze, auf denen auch der eine oder andere Camper parkte und wohl übernachtet hat, nix Dolles. Angefahren werden sollte ein Platz aus P4N, die zwar ganz oft Mist sind oder eben voll mit „Billigcampern“, der irgendwie aber spannend klang in der Beschreibung. Im vorigen kleinen Ort gestoppt, Brot aufgerüstet für bis zu 5 Tagen und dann den Schlenker 4km dorthin. Und da stehen wir nun an einer Kirche und einem kleinem Bootshafen.

Der ist offiziell vorgesehen für Womos mit 2 Steckdosen und für 4 Plätze und WC und Wasser. Alles sauber und Seife und Papier. Man steht direkt mit Blick auf den nicht so riesigen Fjord schon ein Stück vom offenen Meer weg und dem Bootshafen, es gibt 2 Stellen um sein Boot ins Wasser zu bringen, was wir ja per Handtrailer erledigen. Es ist ruhig, sehr ruhig, kaum Betrieb und naturidyllisch. Außer kreischenden Vögeln kein Lärm. Vorne ist noch eine befestigte Plattform zum Uferpilken. Die schwimmende Filetierstelle hat auch etwas, so daß ich gestern Sylvie kurz mit dem Boot abgeholt habe und die 8 „Bolzen“ gemeinsam dort verarbeitet haben. Die Hunde blieben im Womo.

Die heutigen 4 Fische vom Ufer, auch schöne große Fische Dorsch, 2x Köhler und Pollack,

habe ich auf einem glatten Stein an der Bootsrampe filetiert. Ich kann mittlerweile überall filetieren, Stein, Brett, Boden, Boot Bank, egal. Angekommen um ca. 11 Uhr auf diesem Platz, Aufbau mit Boot und allem, und um 12 war ich schon auf dem Wasser zur Vollflut. Von hier aus 500m rechts ist ein langegezogenes Plateau von 30-40m, das bin ich gleich angefahren. Ansonsten geht es relativ schnell auf 50-70m und mittig auf 150m. Pilken vom Ufer also genauso gut möglich. Jedenfalls bei der Anfahrt zum Plateau geschleppt mit Wobbler 16m tief, da war nix. Aber dann Pilker rausgeworfen und los gings vom ersten Wurf an. Pollak groß 70 und Seelachse kleiner so um 40. Die gingen zurück. Dann etwas weiter raus 30m vielleicht und dort probiert. Und dann knallte es bei jedem Wurf. Nur 70 oder 80 Seelachse. Hoch, packen, abstechen ausnehmen und Pilker wieder raus. Sofort wieder. Da wird einem warm bei, das sag ich Euch. Keine Pause, runter, hoch, fertigmachen, in Fischkiste, Pilker raus, und wieder Biss. Kleine waren keine mehr dabei. Nach 8 habe ich gestoppt, reicht ja auch erst einmal und Kiste auf dem Boot war voll.

Dann bin ich zurück vor unseren Hafen, Sylvie per Funk benachrichtigt, noch einmal runtergelassen und auch da Bumms, der nächste Bolzen. Man muss nicht zum Plateau vor, geht auch direkt vom Ufer, wie sich am kommenden Tag nach dem Frühstück zeigen sollte.

vom Steg aus nach dem Frühstück

Du brauchst nicht einmal ein Boot. Nur das Hochheben vom Steg ist problematisch, die Angel wäre gebrochen, bei dem einen 75 Köhler, den musste ich an der Schnur per Hand hochziehen (also Lappen für die Geflochtene Schnur dabei haben oder Handschuhe). Die kleineren 60ziger konnte ich per Angel rausschwingen. Und egal ob Ebbe oder Flut, diesen Fischreichtum habe ich schon lange nicht mehr in Norwegen erlebt. Und keiner, kein Tourist weit und breit zu sehen, deutschfrei. Wo gibt‘s denn so was noch?! Und günstig auch noch, wenn man dann bezahlen kann, überhaupt… ist nämlich der Vippscheiß… klären wir aber noch, wollen nämlich auf jeden Fall bezahlen (nehmen auch Strom und WC in Anspruch) für einen der besten Plätze, den wir seit langem hatten und noch günstig.

alle fühlen sich hier rundum wohl, Fella sonnt sich
und Ole „hilft“ beim Pilken – immer gerne an Micha’s Seite

Geh glaub nochmal vor, ist grad Flut, Sonne wieder da, und hol noch einmal kurz nen Fisch. Das kann man hier sagen und dann auch machen. Problem ist nur, wir sind fast voll mit unseren Gefrierkapazitäten. Ein Brot kann noch raus aus dem Gefrierer und ein Fischfilet rein. Will nicht mal einer kurz vorbeikommen und uns ein paar abnehmen, damit ich weiterangeln kann.

Update 02.07.2022 – quasi Abschlußbericht

Ok, dann wollen wir mal den Abschlussbericht liefern. Wir haben unseren tollen sehr fischreichen Hafenplatz verlassen, abends konnten wir auch einem 4×4 Caddy, der sich um WC und Anlage kümmert, das Platzsalär in die Hand drücken in bar. Das haben wir wirklich gerne gemacht für diesen Platz. Verlassen haben wir ihn auch nur aus einem Grunde. Wir hatten alles dort, aber einerseits unsere bordeigenen Gefrierkapazitäten waren erschöpft, so daß ein erfolgreiches Weiterangeln keinen Sinn mehr machte, andererseits wollten wir ja auch noch zu unserem alten CP Mana am Romsdalfjord, wo wir Jahre vorher ein paar Mal waren mit dem Wohnwagen. Dort schauen, wer von den uns bekannten Angelfreaks noch so lebt und sich dort aufhält, und auch wollten von uns dorthin empfohlene Bekannte Jens und Sille aus der Nachbarschaft aufschlagen.

Da ja unser Extra Waeco-65l Gefrierschrank bereits gefüllt ist, das kleinere Gefrierfach des großen bordeigenen Kühlschranks zum Teil noch mit mitgebrachten Würstchen und Fleisch gefüllt war, blieb uns nur der Weg, das Wegzuessen und damit Platz zu schaffen, um dann Weiterzuangeln, oder eben den gefangenen Fisch an unsere Bekannten abzugeben. Die beiden haben nämlich nur ein Kayak und damit kein Boot zur Verfügung, was im Romsdalfjord von Vorteil ist aufgrund der wechselhaften Windverhältnisse, und sie sind auch noch nicht Romsdalangelerfahren. Man kann da zwar dicke Fische fangen, aber man muss wissen wie und wo.

So fuhren wir schweren Herzens Richtung Mana außen rum um den Langfjorden, checkten unterwegs 2,3 Campingplätze (alle Schrott), vermieden so die Afarnes Fähre, hatten eine eindrucksvolle Bergüberquerung am Ende des Fjords,

und erreichten fast Andalsnes. Doch davor gab es noch einen etwas geheimen, oder sagen wir mal nicht ausgeschilderten CP in der Wallachei unmittelbar parallel zum Romsdalfjord liegend auf dem Wege. Diesen hatten wir mal vor sieben Jahren besucht bei einer Erkundungsrundfahrt von Mana Camping aus, sind dort aber nie eingekehrt. Also los dorthin.

Als wir ankamen, vertrautes Feeling, man kann wild stehen, also keine eingezeichneten Parzellen, keine Schranke, man stellt sich einfach hin und quatscht mit jemandem der Camper vorort, der einem erzählt „hinstellen und gut, Chefin Anne kommt dann abends irgendwannmal“. Und so war es auch. Altes Betreiberehepaar über 70, sie spricht deutsch, wenn sie nicht gerade lacht, er Brocken Englisch, sie kümmert sich um Buchungen und das Finanzielle, er um Müll und die Boote. Sie haben 5 Hütten zu vermieten, immer samstags Wechsel und insgesamt Platz für 13 Womos unter Strom und 5 auf der Wiese. Boote sind da auch zum Mieten, alles sehr preisgünstig für norwegische Verhältnisse, sauber und zwar nicht 4 Sterne, aber dafür sehr ruhig, auch die „alten“ Dauercamper (dt.) sind umgänglich, was sich oft auf vielen Plätzen anders darstellt. Ein absolut friedlicher und relaxter Platz, wo noch jeder jeden kennt.

Wir nahmen einen der wenigen freien Plätze direkt oberhalb der Filetierstelle ein, Superblick auf Fjord, unmittelbar am WC-Häuschen rückseitig, hatten großen Tisch organisiert, Wasser per Schlauch erreichbar, und ein Riesenreich unser eigen. Wo gibt’s das noch, für den Preis obendrein, also blieben wir bis zum Ende, um das Vorwegzunehmen. Schlauchboot aufgepumpt und per Trailer rein und raus, da die Anlegeplätze begrenzt und teuer sind, trotz unseres Sonderpreises für 50Kr, sonst 200Kr/Tag. Aber mit dem kleinen Boot ist das kein Akt, und es steht 30m in Sichtweite von unserem Lager.

Alle fühlen sich wohl, der Platz hat für alle was

Die ersten Tage war ich mit Nachbar René (mit Apostroph!) unterwegs mit seinem 50PS Leihboot. Er war zum zweiten Mal hier, aber noch nicht der renommierteste Norwegenangler, wollen wir es mal so beschreiben. Er wollte ursprünglich eine Spritbeteiligung, was auch Sinn machen würde, wenn ich nicht gleichzeitig mein eigenes Böötchen daliegen hätte. Also gabs nix, außer „Angellehrstunden“ oder einfach so zeigen, wie ich das mache, Fische fangen, an Bord holen, Schlachten, frisch halten… und Stellen im mir bekannten Romsdal zeigen, und die Fische an Bord durfte er behalten und einfrieren, weil ich ja ohnehin voll bin mit meiner Kilozahl, und die paar für den zu füllenden Gefrierschrank konnte  ich auch noch später mit meinem Schlauchboot fangen.

Immerhin sind wir ja 16 Tage auf dem Platz hier, bis es zurück zur Fähre nach Oslo gen Heimat geht. So kam ich rum zu Ecken, die ich mit meinem 6PS Motor nie hätte anfahren können, und er in den Genuss von Fisch, den er ohne mich vermutlich nicht gefangen hätte, also WinWin für beide.

Unsere Bekannten Jens und Sille waren unterdessen auf Mana Camping angekommen und hatten Platz bezogen. Nach unseren aktuellen Infos hat sich dort in den letzten Jahren einiges geändert, eben keine freie Platzwahl mehr, deutlich teurer und extrem voll. Wir wären vmtl. sehr enttäuscht gewesen, wenn wir dort wie in alten Tagen aufgeschlagen hätten. Langes Geschreibsel, kurzer Text, Jens und Sille zogen nach 2 Tagen um zu uns auf den Platz und hatten nun quasi schräg gegenüber auch ein tolles Plätzchen. Sie durften bei mir mal mit rausfahren auf dem Böötchen, was dann aber zum Frachter wurde, und nur Standgas möglich war, ein Fischlein fangen. U.a. hatte Sille einen Ocotpus, auch nicht alltäglich in Norwegen.

Auch mit René gab es Ausfahrten, oder ich machte meine Touren, fing Makrelen, leider nur kleine Meerforellen, und Essen für alle und portionsweise füllte sich unser kleiner Gefrierschrank. Essen genug, gute Stimmung, und als dann 3 Tage Sonne pur angesagt war, holten sich Jens und Sille ein 40PS Boot, und die Ausfahrten in den Romsdalfjord begannen. Und auch das große Fische fangen, also Köhler 70-90ger, das klappte gut. Sille brauchte nur einen halben Tag, bei Jens dauerte es einen Tag länger, bis der Knoten platzte, und wer noch nie die dicken Klopper hochgezogen hat, und dann in dieser Menge, für den ist es ein echtes Erlebnis, was ewig in Erinnerung bleibt. Bei der ersten Ausfahrt holten wir 15 Großfische.

Damit konnten wir das offene Kilokontingent von 40 Kilo zum Mitnehmen schon auf 2/3 auffüllen, und nach drei Ausfahrten sind sie nun auch voll. Zwar sehr seelachslastig, da es überraschenderweise keine Pollacks gibt und Dorsche sehr klein sind oder man 13 km fahren muss, was völlig sinnfrei ist. Man will ja angeln und nicht nur Boot fahren und erst recht nicht bei den Spritpreisen.

Essen gab es  auch gemeinsam,

ansonsten sind beide kommunikativ und fanden auch überall Gesprächspartner bei den anderen Mitcampern oder Hausleuten. Man kennt sich dort halt noch. Und grüßt auch noch. Jedenfalls glaube ich, daß es ihnen gut gefallen hat, und sie wollen auch wiederkommen, soweit ich das verstanden habe.

Zu erwähnen sind auch noch unser Campnachbarn Frank und Birgit aus Leverkusen. Frank ist mit aufblasbarem Kajak (Hobie) auf Fischfang gegangen. Eine echte Alternative zum Schlauchboot und nach kurzer Probefahrt für gut befunden. Werden uns im Sommer näher damit beschäftigen. Die Chemie hat gepasst und wir haben den beiden unseren geheimen Top-Spot der Tage vorher verraten. Sie waren genauso begeistert wie wir und kamen auch schon nach der zweiten Hobie-Ausfahrt an ihre Gefrierkapazitätsgrenzen. Wir werden uns sicher mal wieder treffen.

Es hat geregnet ein, zwei Tage, aber auch tolle Sonnentage waren dabei. Jens und Sille hauen morgen ab nach Schweden und dann nach Hause, wir bleiben noch bis Dienstag. Heute regnet es mal wieder und daher schreibe ich den Abschlussbericht. Nachher geht’s aber raus. Regen egal, nur Wind darf nicht sein beim Schlauchboot. Paar Makrelen schleppen, Fisch für heute brauchen wir nicht, Sille macht ihre Fischburger für alle, und den Fisch dafür haben wir bereits gestern gefangen. Makrelen sind auch nur für die Beiden bzw. für den Freund in Schweden, den sie auf der Rückfahrt besuchen, der will welche haben. Wir fangen die dann in Dänemark im Sommer, sind zwar kleiner dort, aber mit Makrelen belasten wir nicht unser Fischkilo-Kontingent.

So, das war es, die Rückfahrt ist noch offen. Strammes Programm steht bevor, am 7.7. kommt die Fähre in Dänemark an, nachts oder besser morgens um 1 Uhr, dann Durchknallen nach Hause, Ausladen, Häuser richten, Womo fertig machen, denn am 8.7. geht’s gleich weiter nach Hannover, da gibt’s was zu tun (Sterbefall), am 9.7. nach Köln zu meinem Bruder, große Party, dann vmtl. zurück nach Hannover zwecks Planung…. Und mal sehen, wie es dann weitergeht.

Norwegen unser Reisehit in Europa – daran wird sich wohl auch nix ändern

Norwegen – ein Traumland

Seit etlichen Jahren fahre ich oder besser wir nach Mittelnorwegen, mieten dort zuvor per Internet verschiedene Häuser an und gehen per Boot zum Fischen hinaus. Ein Erleben der Naturkräfte und der Tierwelt und das auf dem Meer und zu Lande gleichermaßen. Es gibt keinen relaxteren Urlaub in einer prächtigen Natur, um Kraft für unsere oft unbefriedigende Arbeitswelt zu tanken. Das sage ich als Therapeut, und der muss es ja wissen.

Jedenfalls das erste Mal war ich im hohen Norden 1986, mit Freundin im Auto und Zelt unterwegs, damals noch in Österreich unter Lohn und Brot, und zwar eine Fahrt mit der Fähre nach Schweden, an der Ostsee entlang, durch Schweden hindurch, durch ganz Finnland an Tausenden von Seen vorbei bis hoch an die russische Grenze, um dann entlang der norwegischen Küste vom Nordcap über die Lofoten bis zurück nach Oslo heimzukehren. Es waren viele Kilometer zu absolvieren, das ist wahr, es bleiben aber unvergessliche Momente in einsamer Natur, phantastische Weite, unzählige Seen und Flüsse, wahnsinnig viele freundliche Menschen, Elche und Schneehasen, aber auch Moskitos in Unmengen. Dies war mein erster Eindruck von dort. Gefischt habe ich sporadisch, weil damals eher sehr unerfahren. übernachtet nach dem „Jedermanns Recht“, ein ungeschriebenes Gesetz in den skandinavischen Ländern, dass man campen kann, wo man möchte, sofern man die Eigentumsgrenzen der dort lebenden Menschen beachtet und sich mit der Natur konform verhält. Vereinfacht gesagt heißt das „Nicht Campen in Vorgärten und keinen Müll liegen lassen“. Für mich stand damals fest! Dies ist das Kanada Europas, es ist nur schneller und kostengünstiger zu erreichen und man kann notwendiges Equipment leicht dorthin transportieren, einfach per Auto. Später schrieb ich im Neuseelandbericht, dass es schon Klasse ist hier in NZ, doch der Aufwand hierher zu kommen im Gegensatz zu einer Norwegenreise steht in keinem Verhältnis. Norwegen wird ewig als Sieger in meinen Darstellungen hervorgehen.

Die zweite Fahrt und die dann immer jedes Jahr folgenden Fahrten waren sehr viel besser geplant, was das Fischen anging und wir wohnten auch nicht mehr wild, sondern buchten immer im Internet im Voraus für die meiste Zeit bereits Hütten bzw. Häuser. Es finden sich zwar leicht günstige Plätze auf Campgrounds, einfache Minihütten an Hauptverkehrsverbindungen oder auch ein Platz zum Wildcampen, doch der Grund des Vorbuchens ist das Fischen im Meer. Also daher jetzt mehr dazu. Fischen im Meer ist frei, also man benötigt keinen Angelschein, den ich bis heute nicht besitze. Wieso auch, hier sich an so einen See zu stellen und einen übel miefenden Karpfen an Land zu ziehen, den man dann auch noch drei Tage baden muss in der Badewanne, damit er erst genießbar wird, um dann doch nur auf Gräten rumzukauen. Nein danke, muss nicht sein. Fischen hier in Norwegen ist vollkommen etwas anderes. Und weil man irre viel fängt, benötigt man von der Planung einfach Häuser, die mit Gefriertruhe und Boot ausgestattet sind. Man schneidet seine Fänge zu Filets, beschriftet diese schön sauber nach Menge und Fischart und friert dies portionsgerecht ein. So kommt es bei uns dazu, dass wir nach einem Norwegentrip von drei Wochen Dauer Fisch haben für das ganze kommende Jahr. Teils 50 Kilo reines Filet pro Mitfahrer. Der Rücktransport erfolgt in Styroporboxen, die mit Alufolie ausgekleidet sind. Die tiefgefrorenen Filets dort morgens vor Rückfahrt hinein und dann hält die Ladung durchaus 2 Tage und Nächte sogar bei heißen Sommertagen. Vielleicht sollte man sich nicht eine Woche Zeit lassen. Aber 80 Stunden sind kein Problem. Zuhause in München oder Ulm dann einfach in die Gefriertruhe. Und Fisch für das ganze Jahr und der schmeckt anders als alles, was man kaufen kann. Selbst gefangen schmeckt ohnehin viel besser.

So wie wird man nun Fischer!? Das ist ebenso easy, denn ich hatte dort Leute dabei, die zuvor weder besonders große Fischesser waren noch überhaupt keinen Schimmer vom Fischen hatten. Einen Tag „Schulung“ und es waren die größten und verrücktesten Fischer geboren. Nur mit dem Ausnehmen haben doch einige nach wie vor ihre Probleme. Na ja, mache ich halt, das Filet schneiden ist auch kein Problem, sollte man sich aber einmal zeigen lassen. Die Erfahrung macht’s dann. So gibt’s bei uns eine Arbeitsteilung, der eine schneidet die Filets, ein anderer bereitet den Feinschnitt vor, indem er die Haut abzieht, und den Feinschnitt machen meistens alle gemeinsam im warmen Haus bei Licht. Es kann durchaus dazu kommen, dass man nach 10 Stunden auf dem Wasser – die Zeit vergeht irre schnell – nahezu im Dunklen heimkommt (übrigens im Juni wird es nie dunkel) und dann den Fang verarbeiten muss. Das sind manchmal 2 Stunden Arbeit für alle zusammen. Erst dann gibt’s dann noch abendliches Fischessen, das gemütliche Bier oder den Wein danach, und dann fällt der erste um 10 Uhr schon tot ins Bett. Am kommenden Tag geht’s wieder raus, immer irgendwo anders hin. Man entdeckt Natur, Inseln, Tierwelt, raues Wetter und frische Luft powert einen frei in der Seele wie bei den Walfängern hunderte von Jahren zuvor. Kein Entrinnen von Natureindrücken, die einen überwältigen, Tiererlebnisse ob Robben oder Delphine, ein unbeirrbarer Jagdtrieb beim Fischen (gilt übrigens auch für das weibliche Geschlecht!!!), und eine körperliche Anstrengung in gesündester Natur und mit gesündestem Essen abends.

Es gibt nur Fischkreationen, egal ob gegrillt, gekocht, gebraten, Fischburger, Fischspagettis, Fischsuppe, ganzer Fisch am Feuer… immer Fisch drei Wochen lang, es sei denn man fängt nix, dann gibt es Erbsensuppe aus der Dose von Lidl. Wer will das schon, so vermieden wir den Nichtfang ganz einfach.

Ich könnte Hunderte von Geschichten erzählen, vom dem Delphinrudel, mit dem wir gemeinsam jagten, vom Wasserkochen, wo uns die Fische von allein in Kilogrösse ins Boot sprangen, vom spiegelglattem Meer nachts bei Vollmond und den springenden und rufenden Delphinen, von einsamen Inseln, die es zu entdecken gilt und auf denen wir am Feuer rasteten, nackt badeten oder Muschelbänke für die Vorspeise abräumten, von Riesenkrebsen aus Reusen ebenfalls Vorspeise, von Walen und Seespinnen in Tiefen von 200 Metern, von Rotbarschen wie eine Ziehharmonika angehängt an die Paternosterhaken aus 400 m Tiefe oder vom 20 Kilo schwerem Lumb aus 500 Metern, aufgeblasen wie ein Gymnastikball, von Bissen in der Tiefe, die das gesamte Equipment zerfetzten bzw. die Bremse lief und das Boot quasi gezogen wurde, bis man sich bereit erklärte, doch lieber die Schnur zu kappen, von Möwen, die einem auf der Schulter landen, um ein Bissen des Ausgenommen zu ergattern und unzählige Geschichten mehr. Aber auch Regengüsse auf dem Boot, pitschnass bis auf die Socken, auf einmal unruhige See, dann aber schnell rein, Verluste von Pilkern und Haken, nervig, ärgerlich, gefrustet. Verluste ganzer Angeln, die über Bord gingen sowie der Mitstreiter beim Anlegemanöver, irre Fachdiskussionen der „Neufischer“, wo, wie und wann man wo nun am besten fängt. “Unterrichtseinheiten“, wie man nun die Rolle bedient, wie man den Fisch am besten drillt, Knoten und Köderkunde, wie fährt man die Wellen am besten an, und so weiter… das gehört alles dazu! übrigens ein Boot gehört immer dazu bei unserer Haus- bzw. Hüttenauswahl. Also Boote sind dort in Norwegen Führerscheinfrei, zumindest die Kleineren. Bootfahren kann sowieso jeder. Boot mit 15 PS oder auch manchmal weniger ist völlig ausreichend, sofern man nicht auf die weite See hinaus will. Weiter raus, heißt auch mehr PS 50 und mehr ! Unsere Hausauswahl erfolgt meistens so, dass ein Haus tief innerhalb des Landes im Fjordgebiet liegt, dann eines mit Zugang zum Meer und Inselwelt und das dritte beinhaltet beides, also Zugang zu beidem, Fjord und Meer. Das Fischen unterscheidet sich in Nuancen, abhängig vom Gebiet. Am besten man fragt die Einheimischen und hat eine Seekarte mit Tiefenangaben. Ich für meine Person liebe es nach Seekarte die Gebiete per Angel zu erkunden, einen elektronischen Fischfinder haben wir nie gebraucht, lehne ich sogar ab. Mittlerweile nicht mehr!!!! Außerdem ist es viel spannender, dass die Fangquoten unterschiedlich sind von Tag zu Tag und auch die Auswahl der Fische. Grundsätzlich fängt man Dorscharten, doch die unterscheiden sich doch ich ihrer Art ganz erheblich. Auch die Fangmethoden sind durchaus verschieden. Langweilig wurde nie einem, auch nicht nach drei Wochen. Das Fischen ist nicht vergleichbar mit dem hiesigen Angeln. Man benötigt stabilere Pilk- bzw. Bootsruten, zusätzlich zu der großen Stationärrolle zum Pilken vom Ufer gehören eine Multirolle für Jeden mit geflochtener Schnur auf`s Boot. Dabei gilt vereinfacht gesagt, Bootsangeln relativ kurz und stabil, geflochtene Schnur dünn bis maximal 35 Kilo vollkommen ausreichend, Pilker (Metallfische) bis zu teils 1 Kilo notwendig. 1 Kilo ist hammermässig viel, doch auf 400 Meter bei starker Drift kommt man nicht anders hinunter auf den Boden, um zum Beispiel Lumb oder Steinbeißer zu fangen. Doch meistens fischt man so mit 50 bis 125 Gramm Pilkern im Freiwasser bei 30 bis 120 Metern auf Köhler (Seelachse), Hyse oder Leng. Und dann noch Dorsche auf Grund auch im Flachwasser, doch bitte nehmt keine kleinen Dorsche mit weniger als 1,5 Kilo Gewicht mit. Da ist doch sonst nicht genug zum Essen dran und die werden immer weniger nicht ausschließlich dieser Deppen wegen, aber auch deswegen. Das gilt auch für andere Fische! Dann gehört ein Grundequipment an Bord, bestehend aus Haken, Karabiner, Vorfächer, bei uns ein Gaff, usw…. Bei spezielleren Fragen einfach per Email bei mir nachfragen. Wir waren auch auf den Lofoten und in sehr vielen Ecken Norwegens eigentlich, beschränken uns die letzten Jahre aber auf Mittelnorwegen. Das liegt daran, dass die Anfahrt per Fähre von Hanstholm (Dänemark) nach Egersund am günstigsten ist und man ist gleich Vorort. Die längere Anfahrt von Oslo aus durch das Landesinnere haben wir mittlerweile über, denn es ist nur die ersten Male aufregend. Man sollte wissen, dass die großen Kataloge, die Häuser und Wohnungen für Norwegen anbieten, mindestens 30 % oder noch mehr kosten als die Direktvermarktung per Internet oder auch der einzelnen Gemeinden. Nahezu jede Gemeinde hat einen eigenen Vermietservice für ihre Gemeindemitglieder. Man findet auch immer etwas, wenn man nur so fährt und fragt oder die Schilder beobachtet „ledig“ (heißt frei). Preise in der Hochsaison also um August sind 20 % teuerer als im Mai/Juni oder im September. Egal, sowohl im Herbst als auch im Frühjahr hatten wir drei Wochen am Stück nur Sonne, auch einmal aber 14 Tage Regen. Reine Glückssache! Richtige Kleidung für beide Zeiten gehört ins Gepäck. Fischen kann feucht und schmuddelig werden, also auch nicht die Klamotten von Boss sind unbedingt angesagt. In Kneipen oder Discos geht man sowieso selten und wenn dann auf einen Kaffee. Den Rest kann man als armer Deutschbürger kaum bezahlen. Alkohol und fast alles an Essen wird in Deutschland eingekauft, dort lediglich die frischen Sachen wie Milch, Brot, Butter, Eier, usw… Auf dem Hinweg dienen die Styroporkisten als Transportmittel für Lebensmittel und Kleidung, auf dem Heimweg dann für jeden mit Filet gefüllt. Seit Juni 06 gilt ein neues Gesetz, dass pro Person nur noch 15 Kilo Fisch bzw. Filet auszuführen sind.

Unsere Häuser haben generell volle Ausstattung, Boot mit Motor, Gefriertruhe und Kamin, komplett ausgestattete Küche und Heizung. Kostenpunkt so um maximal 70 € pro Tag für 4 Leute. Dazu kommt nur noch der Bootssprit und Basis-Essenseinkäufe, Benzin und Maut für Fähren. Die idealste Tour laut Abrechnung war zu viert in Mittelnorwegen für 3 Wochen 3 verschiedene Häuser incl. aller Kosten (auch Anfahrt mit Fähre in einem Passat-Kombi und sämtlicher Einkäufe in Deutschland) als Gesamtkostenabrechnung pro Person von 543 €. Tolles Wetter, toll gefangen, und etliche Kilo Filet pro Person.

Norwegen Trip 2019 – WW mit Kirsten in Mana

Am 17.05.2019 ging es auf Tour, wieder mit der Fähre von Kiel nach Göteborg. Die Fährüberfahrt verlief reibungslos und bei trübem Wetter sind wir in Göteborg eingelaufen.

Hafeneinahrt Göteborg

Zu unserem Campingplatz in Mandalen lagen knapp 800 km Fahrtstrecke vor uns mit einem geplanten Zwischenstop nahe Dombas. Um 20.00 Uhr haben wir unseren Parkplatz erreicht und legten uns auch relativ früh aufs Ohr.

Am nächsten Tag ging es früh los. Erstmal ankommen und unser Camp beziehen. Unser Top-Spot vom letzten Jahr war besetzt, aber wir waren uns schnell einig, dass wir einen neuen Top-Spot gefunden haben. Das Wetter war uns wohl gesonnen und recht schnell stand unser Camp und wir konnten gemütlich frühstücken.

Unser Camp direkt am Bootsanleger
mit schönem Blick aus dem Wohnwagen

Micha fuhr schon mit dem Boot raus, um unser Abendessen zu sichern. Ich drehte unterdessen mit den Jungs ne Runde – man fühlt sich gleich wieder wie zu Hause. Da kam Micha schon wieder rein mit einem 70er Köhler, also Fisch satt am Ankunftstag.

Die erste Camprunde

Micha hatte bisher noch keine Zeit zum Schreiben, daher von mir ein kurzer Zwischenbericht zum Fischfang. Fazit nach 4 Angeltagen, 13 kg Fischfilet, hauptsächlich Seelachs und ein paar Pollacks, 1 große (60 cm) und 1 kleine Meerforelle. Das kann sich sehen lassen! Ich hatte gestern auch meinen ersten Seelachs an der Angel – immer wieder ein tolles Gefühl. Später aber mehr Details zur Angelei.

schöne Meerforelle, 60 cm, 2 kg
Sylvies erster Seelachs dieses Jahr, 70 cm

26.05.2019

Vor genau einer Woche um diese Uhrzeit haben wir bei strahlendem Sonnenschein unser Camp bezogen. Auch die weiteren 3 Tage hatten wir wirklich sehr schönes Wetter. Es spielte sich alles draußen ab, Sonnenbaden, Grillen, Fischen in kurzen Hosen usw. Seit Donnerstag allerdings spielt sich, außer das Fischen, fast alles nur noch im Wohnwagen ab, da man kaum vor die Tür kann. Es regnet und ist kalt geworden. 6-8 Grad und Regen = wenig Freude am Draußensein. Noch ist die Stimmung gut, die Fische beißen und alle sind motiviert. Die Wetter-Aussichten sind zwar nicht vielversprechend, aber wir nehmen es, wie es kommt.

Die beiden würden auch lieber draußen in der Sonne liegen

Der Tagesrhythmus wird hier von Wetter und Gezeiten bestimmt. Vollflut ist heute um 5:00 Uhr, d.h. früh aufstehen und frühstücken, so dass Micha jetzt, also um 6:00 Uhr morgens, schon mit dem Boot unterwegs ist. Da wir ständigen Funkkontakt haben, bin ich schon auf seinen ersten Zwischenbericht gespannt. Somit bin ich nicht mit auf den Wasser, sondern im Camp mit den Hunden tagsüber, aber immer auf dem Laufenden, was auf dem Boot passiert. Bisher gab es noch jeden Tag spannende Zwischenberichte.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist hier recht wenig los auf dem Platz, so dass kaum „Frischfleisch“ beim Aufbau der Camps zu beobachten ist – was teilweise eine recht amüsante Abwechslung darstellt. Während des Schreibens fährt gerade die Aida vorbei, das muss ich gleich bildlich festhalten.

Die Aida fährt am Camp vorbei Richtung Andalsnes

Die alten Bekannten sind fast wieder vollzählig anwesend – auch mit ihren 4-beinigen Freunden, was Fella und Ole natürlich auch freut. Sie konnten schon Bekanntschaft mit Milow, Dana, Kimmi, Balu und Panda machen. Gestern haben wir direkte Nachbarn aus dem Schwabenland bekommen. Sie haben eine Katze an Bord, die Fella zum Glück noch nicht entdeckt hat, sonst hätten wir hier keine ruhige Minute mehr.

Während ich das Bild hochgeladen habe, kam der Funkspruch von Micha „Fish on“. Nach halbstündigem Drill hat er den ersten Seelachs an Bord – soll ca. 1 m sein – den Bildbeweis werde ich später erbringen.

2 Std. später: Micha kam an Land, um den Fisch zu versorgen. Der Meter-Fisch war es nicht ganz, aber insgesamt waren es 3 Seelachse, 84 cm, 80 cm und 60 cm. Fazit nach 2 Std. fischen: knappe 3 kg Filet und das heutige Abendessen (Fisch in Alufolie auf dem Grill – sofern es das Wetter zulässt)

84 cm Seelachs

Auch das Wetter hat sich ins Zeug gelegt und ich konnte mit den Jungs einen Spaziergang zum Strand unternehmen. Das erste Mal dieses Jahr baden und spielen am Strand. Anschließend in der Sonne trocknen lassen – das ist Fella’s Welt.

endlich wieder Sonne

Micha ist wieder los – jetzt Schleppen auf Meerforelle, mal sehen ob da auch was geht, ein paar hat er ja schon gekriegt.

Also mit Meerforellen ist es nichts mehr geworden. Für Micha zählt ja auch immer die Fischvielfalt und so hatte er noch ein etwas rareres Exemplar einer „Bastardmakrele“ (die heißt wirklich so) am Haken. Diese scheint aber nicht mal zum Räuchern geeignet zu sein, aufgrund der vielen Gräten, also dient sie als Köder. Mit einer Minimakrele als Köder hat es immerhin schon mit einem Leng von ca. 60 cm geklappt.

Gestern gab es jedenfalls für alle 4 „Fisch satt“. Ich kann Euch sagen, das schmeckt vielleicht – so frisch und quasi direkt vom Meer auf den Teller. Mit dem Feuerchen und Fisch in Alufolie ist es allerdings nichts geworden. Da es alle 15 Minuten regnet, macht das mit dem Feuer nicht wirklich Sinn. Also ab in die Pfanne, dazu Kartoffeln und Sauce Hollondaise.

mmmmhh, wie lecker

Nachdem wir relativ früh Essen und der Abend dann noch recht lang ist, haben Micha und ich noch ne Ausfahrt mit dem Boot gemacht. Die Jungs sind nach dem Essen sowieso immer recht platt und sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Kalt war’s und an die Angel ist auch nichts mehr gesprungen, aber dafür kein Regen. Abends so gegen 22.30 Uhr hat sich dann tatsächlich nochmal die Sonne blicken lassen überm Dino. Wir haben uns nen heißen Rum gemacht, noch kurz raus für ein Foto und ab ins Bett. Ein neuer Tag kann kommen.

Der Dino im Sonnenlicht

27.05.2019

Also der neue Tag startete leider mit strömendem Regen und die erwartete Tages-Höchsttemperatur wird wohl die 6 Grad nicht übersteigen. Wenn Micha schon mal mit Mütze rausfährt, will das was heißen. Mit Bastardmakrele an Bord machte er sich auf den Weg. Der erste Zwischenbericht war negativ.

28.05.2019

Der gestrige Tag war leider nicht sehr erbaulich. Es hat von morgens bis abends geregnet, mittags zog noch ein kalter Wind auf und man konnte sich kaum draußen aufhalten. Die Bastardmakrele hat leider auch nix gebracht, so dass Micha satte 8 Std. bei Wind und Wetter und teils höheren Wellen unterwegs war und nicht mal einen Biss hatte. Und er hatte nur versucht auf Grund zu fischen, vermutlich verschmähen auch die Fische einen Bastard. Bei 5 Grad und Regen ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Die Alternative, im Wohnwagen zu sitzen und die Glotze anzumachen, war aber keine Option.  Solche Tage gibt es eben auch, die vergisst man aber recht schnell. Auf dem Speiseplan stand Spaghetti Bolognese, das war auch mal wieder lecker zwischendurch.

Gestern Abend haben wir dann nochmal das Boot an Land geholt, um Luft nachzupumpen, und dann ging es auch früh ins Bett. Der Wetterbericht zeige für den nächsten Tag von 5:00 – 9:00 Uhr keinen Regen an und Vollflut ist um 7:00 Uhr. Die Devise, eine Stunde vor der Flut und eine Stunde nach der Flut, da beißen die Fische, gilt für uns. Und das haut nahezu immer hin.

Wir sind alle Mann um 5:00 Uhr aufgestanden und haben erstmal herzhaft gefrühstückt, um gestärkt in den Tag zu starten. In der Nacht hatte es wohl um uns herum hinterm Dino in etwas höheren Lagen geschneit, das musste ich gleich bildlich festhalten. Wichtigstes Kleidungsstück bis jetzt – die Thermostrumpfhose.

gefühlte Minusgrade beim Blick auf den Neuschnee

Um 6:00 Uhr hat sich dann Micha mit Neoprenhandschuhen, Mütze, doppelt Socken und viel Zuversicht auf den Weg gemacht.

warm eingepackt geht’s gleich los

Jetzt gerade, also um 6:30 Uhr, kam der erste Zwischenbericht über Funk, das Abendessen – Fisch mit gebratenen Nudeln – ist gesichert. Mal schauen, was der Tag für uns bereithält.

Zweiter Zwischenbericht um 7:00 Uhr, der nächste 80er Pollack ist an Bord. So kann es weiter gehen. Die Jungs machen noch ein Nachschläfchen und ich kümmere mich gleich um die Hausarbeit – Toilette leeren, Wasser auffüllen, abwaschen, Kehrwoche, Bootssprit an der Tankstelle holen, einkaufen…

29.05.2019

Über den gestrigen Tag kann ich nichts spektakuläres Berichten. Die Kälte und der Regen bestimmten den Tag. Zur Mittagszeit kam Micha dann etwas durchgefroren wieder rein und wir haben 2 Seelachse und einen Rotbarsch filetiert, portioniert und eingefroren. Es stand wieder Fisch auf dem Speiseplan und wir wollten es uns nicht nehmen lassen, das seit Tagen gesammelte Holz zu verwenden und den Fisch auf dem Feuer in Alufolie zuzubereiten.

Manche Mitcamper haben uns vermutlich etwas belächelt, als wir unser Feuer angeworfen haben. Es sitzt sich natürlich auch leichter im wohl beheizten Wohnmobil und es kocht sich einfacher in der gut ausgestatteten Highclass-Campingküche, als mühsam das Feuerchen vor Regen zu schützen. Von gemütlich am Feuer zu sitzen und sein Weinchen zu trinken war aber auch nicht die Rede, da ein recht kalter Wind aufzog und es zwischendurch immer wieder tröpfelte. Wir waren eisern und haben uns an unsere australischen Zeiten erinnert. Ein Gläschen Cognac wärmte von innen.

Das Feuer wärmt von außen, der Cognac von innen

Der Fisch schmeckte hervorragend und alle 4 hatten wieder das Bäuchlein voll. Das gesammelte Holz war alle und die Sonne kam raus. Noch eine Pipirunde mit den Jungs und pünktlich eine Stunde vor Vollflut fuhren Micha und ich dann nochmal, dick eingepackt im Zwiebellook mit Mütze und Handschuhe, gemeinsam raus. Micha wusste genau, wo es hingehen sollte. Nach 30 Minuten rumste es an der Angel und Micha hatte einen dran. Während die Bremse lief, rumste es auch bei mir und wir beide wussten, was wir die nächsten 20 Minuten zu tun hatten. Micha hatte seinen Fisch zuerst oben, doch leider hatten sich beide Schnüre in der Tiefe umwickelt. Mein Fisch war allerdings schon so müde, dass wir die Schnüre entwirren konnten und ich dann meinen Seelachs dann auch an Bord brachte. So hatten wir nach 1 Std. Ausfahrt 2 große Klopper im Boot (84 und 80 cm). Meiner war der Größere. Tümmler haben wir auch noch in unmittelbarer Nähe gesehen und so fuhren wir zufrieden wieder nach Hause. Das war ein sehr schöner und effektiver Ausflug. Unseren schwäbischen Nachbarn haben wir auch nochmal 2 schöne Filets abgegeben, worüber sie sich sehr gefreut haben.

Wir vielen erschöpft und durchgefroren ins Bett. Heute Morgen hatten wir eine dünne Eisschicht auf dem Tisch draussen, hatte wohl unter 0 Grad heute Nacht. Auf in den nächsten kalten Tag. Der erste Zwischenbericht von Micha war positiv, heute gibt es also wieder Fisch und die Sonne wärmt uns ein bisschen.

Micha kam relativ schnell wieder zurück, da er unser Abendessen schon an Bord hatte (1 Seelachs und 1 Pollack) und ein unangenehmer kalter Wind aufzog, der das Fischen sehr ungemütlich machte. Den restlichen Tag werden wir dann mit Spaziergang mit den Jungs und Einkaufen usw. verbringen.

Wir hatten gerade unseren Fang verarbeitet, als ein Mitcamper mit seiner Fischkiste ankam, um seinen Fang zu fotografieren. Er hatte doch tatsächlich einen Kalmar gefangen, den wir schon lange versuchen zu angeln. In Australien diente der Kalmar fast zu unserer Hauptnahrungsquelle und wir wollten unbedingt mal probieren, wie der norwegische Kalmar schmeckt. Seit Nico so einen Burschen letztes Jahr an die Oberfläche geholt hat, ist Micha heiß auf einen solchen, doch bisher hat es noch nicht geklappt.

Da der Nachbar nur ein Foto machen wollte, sonst aber mit dem „Ding“ nix anfangen konnte, hat er ihn uns überlassen. Alle staunten, wie fachmännisch Micha den Kalmar ausgenommen und gereinigt hat – in Australien war das ja an der Tagesordnung. Natürlich gibt es dann heute „Calamari“ mit Toast. An dieser Stelle Grüße an Nico.

Calamari – zwar nicht selbst gefangen, aber in die Pfanne kommt er trotzdem

30.05.2019

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ – es regnet und soll lt. Wetterbericht auch erstmal nicht aufhören. Da kann man in aller Ruhe frühstücken und die Webseite aktualisieren. Hier ist heute auch Feiertag, schade, sonst wäre das das richtige Wetter für eine „Shoppingtour“ nach Andalsnes.

Der Campingplatz hat sich etwas gefüllt, sind aber hauptsächlich Norweger, die hier ein verlängertes Wochenende verbringen wollen. Ansonsten ist das kein Vergleich zum letzten Jahr, wo ständig neue Camper, hauptsächlich Deutsche, einen Zwischenstopp einlegten.

Unsere „Calamari“ gestern haben uns zwar geschmacklich nicht umgehauen, waren aber durchaus essbar und eine schöne Erinnerung an unsere Australienzeit. Die Jungs hatten Seelachs-Bauchlappen mit Krümel – sieht doch auch lecker aus. Also die Hunde bekommen immer die sog. Bauchlappen im Schnitt alle 3 Tage und sind völlig verrückt danach. Und das, was danach rauskommt in die Hundetüte, sieht auch picobello aus.

es ist angerichtet

Micha fuhr gestern Nachmittag/Abend nicht mehr mit dem Boot raus, dafür gingen wir alle Mann zum Pilken auf den Steg des Konferenzhauses. Unsere schwäbischen Nachbarn haben sich sehr gerne angeschlossen, um eine Einweisung ins Pilken von Micha zu erhalten. Nach fachmännischer Anleitung hat „Derrick“ (ehemaliger Polizist) dann tatsächlich 2 Fische vom Steg gefangen. Einen kleinen Leng, der wieder zurückgesetzt wurde, und einen Dorsch, essbare Größe. Der Stolz war ihm heute Morgen noch ins Gesicht geschrieben, das eigene Abendessen gefangen zu haben.

Der Speiseplan für heute steht noch nicht – Fisch oder Fleisch – Micha ist noch nicht unterwegs und somit kann auch noch kein Fischfang vermeldet werden. Bei strömendem Regen loszufahren macht keine Freude und somit warten wir mal ab, ob es vielleicht doch irgendwann ein bisschen aufklart.

Die Jungs warten auch auf besseres Wetter – draußen in der Sonne liegen und nicht im Wohnwagen rumhängen. Aber sobald ich die Webseite aktualisiert habe, geht’s raus, trotz Regen. Peer würde sagen „arschgeleckt“.

die Jungs sind startklar
Ole denkt sich auch, wann kommt endlich mal wieder die Sonne raus

Morgen kommt unsere Freundin Kirsten, mit dem Flieger von Hamburg nach Molde, die wir dann am Fähranleger abholen. Vielleicht hat sie ja besseres Wetter im Gepäck.

man kann wirklich kaum vor die Tür

Nach 4 Stunden im strömenden Regen kam über Funk die Bestellung eines heißen Grogs und die Meldung von 1 Klopper und einem etwas kleineren Seelachs und 2, die er dem Meer zurück gegeben hat. Sonst wird’s zuviel von den Kilos. Micha kam wieder rein, musste sich aber erstmal aufwärmen und die nassen Klamotten wechseln. Der Thermoanzug ist zwar warm, aber bei 4 Std. Dauerregen hält er dann doch nicht ganz dicht. Der Nachbar „blaues Boot“ kam auch gleich mit dem passenden Spruch zum Filetiertisch „Du bist doch nicht ganz dicht, bei dem Wetter rauszufahren“. Als er dann den 87er Seelachs da liegen sah, schnappte er gleich seine Angel und wollte los. Das Wetter wurde besser und der Regen hat eine Pause eingelegt. Aber es war eben keine Flut mehr, und er kam mit einem 40cm Leng wieder, trotz größerem Boot. Falsche Devise eben – dann nass werden und Fisch an Bord haben.

Die Ausbeute waren übrigens knapp 4 kg Filet, was für alle 4 heute wieder ein üppiges Fischessen bedeutet. Der 87er Seelachs wurde dann auch noch bildlich festgehalten und auch das Fanggerät, dazu aber später mehr.

87 cm, 4,53 kg
Das war einmal ein gerader 60 Gramm Pilker. Der sieht nu so aus. China-Qualität. War doch nur ein 87er Köhler?!

Wenn Micha reinkommt, stürmt Fella erstmal zum Filetiertisch, um zu schauen, ob er Fisch mitgebracht hat. Es ist unglaublich, wie gierig die beiden auf Fisch aus sind bzw. überhaupt, was die hier für einen Appetit haben.

Micha hat sich aufgewärmt, das Wasser ist ruhig, kein Wind und kein Regen, also beginnt die Jagd auf Meerforelle. Meerforellen fallen nicht ins Kilokontingent. Jemand, der eine Woche in Norwegen ist, darf 10 Kilo Fisch ausführen. Wenn man auf einem zugelassenen Platz mit „Fischbescheinigung“ ist, wie Angelcamps oder eben auch unser Campingplatz, erhöht sich das auf 20 Kilo pro Person. Also gilt für uns 20 je Erwachsener. Micha 20, ich 20, 20 für Freundin Kirsten, und je 5 für die Hunde = 70 Kilo. Damit wir die letzte Woche den Fisch nicht verschenken oder gar nicht mehr mitnehmen können, haben wir errechnet, einen Tagessatz von 6 Päckchen á 500 Gramm einzufrieren. Dieser wird im Schnitt gehalten, dann sollte es sich bis zum Ende ausgehen und reizvoll wie spannend bleiben. Fisch fürs tägliche Essen muss aber immer jeden Tagen frisch gefangen werden. Ein Druck ist nach wie vor gegeben.

Von Mike: Wie fängt man eigentlich Seelachs (Köhler) oder Pollack? Das ist keine große Kunst. Man benötigt eine Bootsrute/Pilkangel und eine kleinere Stationärrolle und von Vorteil 18er geflochtene Schnur. Der Romsdalfjord ist für die großen Köhler bekannt, obwohl er ja doch ne Ecke vom offenen Meer weg ist, das ist eher ungewöhnlich. Die Kameraden stehen im Freiwasser bei Ebbe, also mittendrin 300-450 m Tiefe, bei Flut kommen sie näher ran ans Ufer 50-150 m Tiefe. Man fährt an die richtige Stelle und lässt runter. Von Vorteil ist 50 m gegen die Drift zu werfen, da ein 60 Gramm Pilker völlig ausreichend, dann schneller absinkt. Bei ca. 150 m Schnur von der Rolle holt man ein mit dem sog. „Speedpilken“, also kleinere Stationärrolle einfach schnell einkurbeln. Die Bremse sollte sehr fein eingestellt sein, denn die Bisse erfolgen manchmal bei 100 m, oft aber erst gegen Ende also bei 30-50 m. Dann spürt man den Widerstand, und wenn der Fisch realisiert, das war nicht so gut , beginnt er eine Flucht von bis zu 180 m. Da muss die Bremse fein eingestellt sein, also lass ihn gehen. Wenn die Flucht zu Ende ist, erfolgen zwar immer wieder welche, die aber immer kürzer werden. Dann kann man die Bremse ein wenig härter stellen und ihn hochdrillen. Beim Schleppen verzichte ich quasi völlig auf die Bremse, nutze nur die Knarreneinstellung der Multirolle und bremse die Rolle bei der Flucht mit den Fingern. Viele haben Bisse…“und dann war er einfach ab“… Man kann auch Fische mit der Multi beim Pilken fangen, auch mit normaler monofiler Schnur, auch mit irgendwelchen Vorfächern… doch wie ich es eben beschrieben habe, fange ich in 3 Std. sechs 80-90er Köhler. Der Drill dauert ca. 20-30 Minuten. Dann biste aber auch fertig mit der Kraft. Die anderen fangen einen, wenn sie Glück haben. Größere Stationärrollen gehen auch, dann eben langsamer drehen, haben ja ne höhere Übersetzung. Farben der 60 Gramm Pilker sind eher unwichtig, es müssen nur Fische da sein, die richtige Tiefe und die richtige Zeit. Das gilt hier für den Romsdal, so merkwürdig sich das auch anhört. In anderen Gebieten fische ich ganz anders.

31.05.2019

Für alle Hausfrauen und Interessierte hier mal unser Essensplan von letzter Woche:

Montag: Seelachsfilet paniert mit Kartoffelsalat und geröstetem Brot
Dienstag: Kartoffelsalat-Rest und Würstchen gegrillt, dazu BBQ-Sauce + Senf
Mittwoch: Feuer gemacht. Große, dicke Seelachsfilets in Alufolie, gewürzt mit Butterstücken und Zitronenscheiben belegt, doppelt eingewickelt und auf dem Feuer gegrillt, dazu Kartoffeln und Sauce Hollondaise
Donnerstag: Pollack in Fingerfood-Stücken paniert mit Honig-Panade, Reis und süß-saurer Soße (Fisch chinesisch)
Freitag: Fischstücke gemischt, Seelachs, Pollack, Leng, Zwiebeln, Erbsen, Nudeln, sog. Fisch-Spaghetti in Lachs-Sahne-Sauce mit Parmesan
Samstag: Fisch-Burger, große Seelachs-Filets paniert, auf gerösteten Burgerbrötchen, mit Salat, Zwiebeln, Käse, Tomaten und Hamburgersauce, Senf und Mayo
Sonntag: Tortellini mit gekochtem Schinken, Zwiebeln, Champignons in Sahnesoße mit grünem Salat

Also ca. 2-3 Tage Fisch, dann wieder fischfrei.

Die Jungs kriegen alle 3 Tage die Bauchlappen angebraten mit Trockenfutter gemischt, im Wechsel mit Nassfutter-Dose und Reste von unserem Essen. Beim Filetieren fällt natürlich auch mal ein Stückchen roher Fisch an. Unser Knickohr ist völlig verrückt danach.

rechts die „Hundepfanne“, links unser Filet
Ich glaube das ist Micha, der der Aida hinterher fährt, um zu kucken, ob der Peer, Lokalbesitzer aus Tönning, auf dem Sonnendeck mit Cocktail liegt
Wetter-Frust-Knochen für die Hunde, danach ist man völlig entspannt

Sobald mal die Sonne rauskommt ist wieder Leben auf dem Platz und alle kommen aus ihren Wohnwagen, so auch unsere schwäbischen Nachbarn Rüdiger und Irmgard („Derrick“). Sie haben mich auf einen Espresso eingeladen und beim netten Plausch haben wir die Sonne genossen.

Heute ist Abholtag von Kirsten aus Molde und zuvor noch Einkaufstour in Andalsnes, so dass heute tagsüber gar nicht zum Fischen rausgegangen wird. In der Planung vorgesehen ist aber, dass Micha heute Abend um 21.00 Uhr (22:00 Uhr ist Vollflut), Wetter voraussichtlich sonnig und windstill, rausgeht zum Angeln. Evtl. nimmt er dann Rüdiger mal im Boot mit raus für 2 Stündchen, damit er auch mal nen Dicken fängt.

Rüdiger und Irmgard aus Aalen erinnern uns sehr stark an meine Eltern, Hans und Gabi, lebenslustige Schwaben und ein gutes Team. Auch die Hunde freuen sich riesig, wenn sie die beiden Treffen – das beruht auch auf Gegenseitigkeit. Die mitreisende Katze hatte Fella zwar schon in der Nase aber noch nicht gesichtet. „Victoria (Vicky)“ beobachtet alles um sie herum von ihrem weichen Körbchen aus.

Fella hält Wache vor dem Nachbarwohnwagen

01.06.2019

Gestern haben wir unsere Freundin Kirsten um 18.00 Uhr vom Fähranleger abgeholt. Bei ihr hat alles super geklappt. Mit dem Flieger von Hamburg nach Molde mit Zwischenstopp in Oslo, dann mit dem Bus vom Flughafen zum Fährhafen Molde für 25 Kronen und mit der Fähre übergesetzt nach Vestnes (35 Min. Überfahrt für 45 Kronen). Grob kann man sagen 10 Kronen = 1 Euro. Die Hunde waren sehr überrascht und haben sich riesig gefreut. Nach Ankunft im Camp und Bezug der Hütte Nr. 4 gab es dann die schon vorgekochten Tortellini und eine kurze Begehung des Campingplatzes.

Wie schon angekündigt, fuhr dann Micha mit unserem Nachbarn Rüdiger mit dem Boot raus und ich ging mit Kirsten und den Jungs eine Camprunde. Der Plan war, dass Micha kurz mit Rüdiger rausfährt, einen Klopper fängt, um ihm zu zeigen wie das so abläuft auf dem Boot, und dann auch wieder reinfährt. Allerdings wollte einfach nichts beißen und ohne Fisch wollten beide nicht wieder zurückkommen. Nach 2 Std. kam dann der Funkspruch „wir haben einen an Bord“. Micha hatte ihn zwar an der Angel aber der Fisch ging an Rüdiger, filetieren musste er ihn aber selbst. bzw. das übernimmt dann seine Frau, das nennt man klasse Teamarbeit.

Kirsten hatte tatsächlich die Sonne mitgebracht, denn seit Ihrer Ankunft hat sich das Wetter verbessert und wir konnten uns schon gestern Abend über ein paar Sonnenstrahlen erfreuen.

Nach ausgiebigem Frühstück, jetzt zu fünft, fuhr Micha raus, um das Essen für heute zu besorgen. Heute war er etwas unter Druck, wir haben Kirsten ja schließlich Fisch satt versprochen und wollten nicht schon am ersten Tag Erbsensuppe servieren. Das Versprechen konnte gehalten werden, denn Micha hatte wieder den richtigen Riecher. Schon vormittags hatte er drei Klopper an Bord. Den größten dieses Jahr mit 89 cm und 5,3 kg und noch 2 gering kleinere. Das war tatsächlich Fisch satt für alle 5 und dann noch 4 kg Filet für die Box. Es gab Fisch chinesisch mit Reis und süß-sauer-Sauce.

Das Wetter hat sich komplett geändert und es ist deutlich wärmer, keine Regen mehr und die Sonne ließ sich ab Mittag auch wieder blicken. Die Aussichten sind vielversprechend.

Ab morgen kommen dann auch wieder mehr Bilder, heute war keine Zeit. Ich bin mit Kirsten die Flußrunde gelaufen, wir haben Bootssprit geholt, waren einkaufen, dann Kaffee trinken, kurz drauf auch schon Essen gekocht und jetzt abends ist erst Zeit für die Webseite.

Alles in allem ein sehr schöner Tag und auch Kirsten fühlt sich hier wohl – das ist schön.   

02.06.2019

Neuer Tag, neues Glück. Auch heute muss wieder Fisch an Bord, dass wir im Rhythmus bleiben. Zur Verstärkung fährt heute Morgen Kirsten mit raus. Sie checkt noch kurz übers Handy die Wetterdaten und dann geht’s los.

Das Wasser ist schön ruhig wie Badewanne, kein Wind, nur ein bisschen Regen heute, das sind die besten Voraussetzungen, um sich an das Boot und den Ablauf auf dem Boot zu gewöhnen. Die beiden konnten auch schon nach 20 Minuten den Fang von 2 Heringen und einer Minimakrele vermelden und wenig später kam schon der Auftrag über Funk, die Kartoffeln aufzusetzen. Heute steht Fisch paniert mit Bratkartoffeln auf dem Speiseplan. Ein 70er Seelachs sprang an die Angel.

Vorher wurden aber noch der Fischkadaver auf See entsorgt, den die Profifischer aus Schweden gestern Abend noch in unsere Box geworfen haben. Sie hatten ihr Boot schon rausgeholt und Micha hat ihnen angeboten, die Fischreste mit zu entsorgen.

Micha hat sich mit den Schweden gut verstanden und sie haben ihm große Hoffnung auf seinen Zielfisch Lumb gemacht. Ich habe Micha selten so erfreut und motiviert gesehen, da sie ihm die genauen Koordinaten der Lumbecke gezeigt haben – wenn sie dann noch einen übrig gelassen haben. Sie hatten gestern 7 Stück von den Burschen in der Wanne, alle an dieser Stelle bei 300 m Tiefe gefangen.

nicht wirklich hübsch aber sehr lecker

Beim nächsten Bild hält dann Micha so einen Burschen im Arm. Ich würde mich freuen, denn er sucht die Lumbecke schon sein einigen Jahren hier in diesem Gebiet. In anderen Fischgründen hat er schon große „Lumpen“ gefangen.

ein schöner Lumb – natürlich ist der Fisch gemeint – gefangen von netten Schweden

Die Jungs sind noch nicht wirklich motiviert für einen Spaziergang. Dann mache ich eben noch ein bisschen Hausarbeit und kümmere mich um die Kartoffeln. Oder vielleicht schnappe ich ja auch die Pilkangel, vom Wohnwagen aus sieht man die Heringe springen. Rüdiger hatte gestern beim Pilken eine schöne Makrele am Haken, aber leider nicht an Land gekriegt. Die fehlen uns ja auch noch.

Haben die beiden nicht schicke Halsbänder in Norwegerfarben? Michas Angelhosen-Hosenträger waren zu lang, und was macht man nicht alles, wenn man viel Zeit hat.

03.06.2019

Abends hatten wir richtig gutes Wetter und es war trocken, so dass wir alle Lust auf ein abendliches Lagerfeuer hatten. Kirsten und Micha sind kurz mit dem Auto los, um Feuerholz zu sammeln und ich habe unter dessen das Essen vorbereitet. Zu dem 70er Seelachs sind auf der Tour von Micha und Kirsten noch 6 Heringe, 1 Minimakrele und 1 Dorsch dazugekommen. Die Vielfalt macht’s eben auch aus. Da die Bratkartoffeln schon vorbereitet waren, passten die Heringe perfekt dazu, alles in der großen Bratpfanne zubereitet. Die restlichen Filets wurden eingefroren.

Kaum haben wir das Lagerfeuer angeworfen, gesellten sich auch unsere Nachbarn „Derrick“ und „blaues Boot“ von gegenüber dazu.

Ihr wundert Euch sicher über „blaues Boot“. Es hat sich hier so eingebürgert, dass wir den Mitcampern Spitznamen gegeben haben. Anfangs kennt man ja die Namen noch nicht, sondern sieht nur das Autokennzeichen, das Boot oder die mitreisenden Hunde. Viele kennt man natürlich auch schon von den Jahren zuvor und die Namen hätte man ja ohnehin nicht behalten können.  

Z.B. sind folgende Camper hier, die wir auch von den Jahren zuvor schon kennen: blaues Boot, Bernhardiner, Landsberg, Pekinese, Phönix, Noname, Lübeck, Forellen-Walter, Erfurt, Fishermans Friend, Jupp, Alupaul, Walter-Spezl, Hildebrand (Sexprotz), Oberhausen, Bootsnachbar, bestimmt habe ich noch jemand vergessen. Dieses Jahr neu dazugekommen ist „Derrick“, der sich für nächstes Jahr aber auch wieder angekündigt hat, evtl. dann mit Schlauchboot.

Die Wetterprognose für morgen sieht gut aus.

05.06.2019

Es ist mal wieder an der Zeit, einen Zwischenbericht zu verfassen. Die Zeit vergeht hier wie im Fluge und ich habe schon Schwierigkeiten, mich an die Erlebnisse von Vorgestern zu erinnern. Was ich auf jeden Fall berichten kann, es geht uns allen 5 prima und wir fühlen uns pudelwohl hier. Das Fischen ist teilweise mühsam und man muss viele Faktoren berücksichtigen, doch wenn sich Micha was vornimmt, dann haut das auch größtenteils hin.

Der Ausflugstag war ja zugleich auch ein angelfreier Tag, so dass Micha zuvor noch eine Nachschicht einlegte, um im „Soll“ zu bleiben. Es lag natürlich auch daran, dass die Vollflut erst um 23.45 Uhr war. Lange passierte nichts, doch also ich schon eingenickt war, weckte mich der Funkspruch „jetzt geht was“. Innerhalb kürzester Zeit holte er erst den 60er, dann den 78er und dann den größten bisher, einen 94er Seelachs ins Boot und fuhr wieder rein. Um 1 Uhr waren wir dann auch mit dem Filetieren und einfrieren fertig und fielen zufrieden ins Bett.

Da heute die Ausflugstour geplant war, schlenderten wir noch gemütlich durch das Städtchen Andalsnes, erledigten den Einkauf, sammelten noch Holz unterwegs und machten uns dann auf zum Trollstigen.

Heute stand mal wieder Fleisch auf dem Speiseplan, und was eignet sich dafür besser, als ein schönes großes Stück Steak auf dem Grill. Dazu Kartoffelsalat, Tomaten und geröstetes Brot.

auch mal wieder lecker zwischendurch
Kirsten hält Feuerwache, bei kurzzeitigem Regen

Die Fahrt den Trollstigen hoch ist immer ein Erlebnis und auch Kirsten hatte einen leicht flauen Magen, also wir oben angekommen sind. Das war aber schnell wieder vergessen und wir hatten einen sehr schönen Aufenthalt dort oben. Ein absolutes Highlight für die Jungs, dort in den Schneefeldern herumzutoben und in den glasklaren Seen zu baden.

Blick von oben auf die 11 Haarnadelkurven mit ca. 12 % Steigung

Wieder zurück im Camp, bereiteten die Feuerstelle vor und relaxten erstmal beim Käffchen.

Es ist ja immer was los auf dem Platz und da wir direkt am Bootssteg sitzen, kriegen wir auch alles mit. Manche Fischer kommen als „Schneider“ wieder rein, also mit leeren Boxen und hängenden Köpfen und andere wiederum zeigen stolz ihren Fang. Unser Campnachbar Bernd („Landsberg“) hatte einen schönen Pollack von 83 cm gefangen, den wir gerne auf unserer Seite erwähnen.

so sieht ein stolzer Fischer aus
uns so sieht eine stolze Campkatze aus

Die Jungs sind so platt vom Ausflug und pennen im Wohnwagen, so dass die Nachbarskatze auch ganz beruhigt mal die gute Fjordluft schnuppern konnte. „Victoria“ hält sich lieber drinnen auf, doch hat sie den kurzen Ausflug nach draußen auch sichtlich genossen.

Heute morgen bei der Rundfahrt von Micha und Kirsten zum Leuchtturm, um bei der Gelegenheit auf Meerforelle zu schleppen, stellten sie gleich 50 m nach der Hafenausfahrt, also direkt unmittelbar vor dem Campingplatz, Fischbewegungen an der Oberfläche fest. Noch bevor die Fischreste vom Vortage entsorgt waren, wurde der 60 Gramm-Pilker reingeschmissen. Der Kadaver wurde dem Meer zurückgegeben und beim Hochholen der Angel hatten sie schon einen 70er Köhler (Seelachs) dran. Damit war das Essen für heute schon geritzt und eigentlich hätten sie gleich wieder umkehren können.

Es wurde nicht weiter auf Seelachs gefischt, da wir erstmal keine Seelachse mehr wollen. Sie haben ihre Rundfahrt fortgesetzt und ca. 7 m vom Ufer weg mit Fliege auf Meerforelle geschleppt. Nach ein paar Minuten vermeldete Kirsten einen Biss und sie holte den Fisch erfolgreich an Bord. Es war aber leider keine Meerforelle, sondern eine kleine Makrele. Hier das Beweisfoto – Kirstens erster selbst gefangener Fisch.

lütte Makrele, von Kirsten gefangen, dient als Köder für die Lumpen

Später fingen sie weitere Makrelen, dann aber gezielt auf Makrelenvorfach. Leider lässt die Größe noch zu Wünschen übrig, so dass es zwar Makrelen zum Räuchern sind, aber nur für 1 Person. Es lässt aber hoffen, dass in unserer verbleibenden Zeit noch größere folgen, so dass unser Räucherevent im August zu Hause wieder stattfinden kann.

Später, dann kurz vor dem Leuchtturm, sprang eine kräftige, dicke Meerforelle an die Fliege und in teamwork buxierte Micha die Meerforelle in den Kescher von Kirsten – super.

Auf der Rückfahrt zum Hafen standen dann ca. 14 Boote im Kreis, wie im wilden Westen bei der Belagerung, und zogen einen Seelachs nach dem anderen hoch. Auch der sonst so bemühte aber oft erfolglose Angler konnte hier nichts falsch machen und einen Fisch anlanden, Seelachse zwischen 70 bis 90 cm. Die beiden haben sich allerdings aus dem Gemetzel rausgehalten. Die Stimmung am Filetiertisch war ausgelassen, da alle was gefangen haben.

Nachdem die beiden wieder Land betreten hatten und der Fisch versorgt war, gab es Kaffee und Kekse und Leckerlies für die Jungs. Dann brach Micha nochmals auf, mit dem frischen Makrelenköder, eigentlich um auf Lumb auf der anderen Fjordseite zu fischen. Aufgrund des zunehmenden Wellenganges verblieb er vorne an der Spitze bei ca. 200 m und ging auf Grund mit einem 400 gr. Pilker und großem Haken mit üppig besetztem Makrelenköder. Nach kurzer Zeit kam es zum Biss und er zog einen schönen Leng mit gesunder Größe an Bord. Er brach dann ab aufgrund der erhöhten Wellen und Drift und war nach ca. ner halben Stunde wieder da. Wir konnten 4 üppige Leng 2-Portionen ins Gefrierhaus bringen – klasse.

Sieht auf dem Bild echt klein aus

06.06.2019

Den gestrigen Tag werden wir vermutlich als erfolgreichsten Tag hier auf diesem Platz verbuchen können, die zurückliegenden Jahre eingeschlossen. Wie schon berichtet, hatten Micha und Kirsten morgens ja schon das Essen (70er Köhler), eine fette Meerforelle und Makrelen. Dann später Micha den schönen Leng. Das war aber noch nicht alles. Nach dem Essen fuhren Micha und ich bei tollem Wetter ganz entspannt nochmals raus. Mit Makrelenköder an Bord wurde die Lumbecke angesteuert.

Kirsten genoss mit Fella und Ole noch ein bisschen die Sonne vor dem Wohnwagen, dann gönnten sich die 3 eine Ruhepause. Wir hatten auch neue Nachbarn bekommen, „Derrick“ ist ja mittlerweile abgereist, und somit war viel Platz um unser Camp. Im ersten Moment waren unsere beiden Jungs etwas „nervös“, als sie den Nachbarshund Leo vor dem Zelt liegen sahen, doch alle waren sehr entspannt. Vor allem Fella ist hier so gechillt, sie schafft es schon fast ohne Rabatz andere Hunde in Campnähe zu haben.  „Leo“ ein wunderschöner und vor allem sehr tiefenentspannter toller Hund, den ich einfach mit auf die Webseite bringen möchte. Leo reist mit Herrchen und Frauchen aus Gütersloh (erinnern mich stark an Michi und Verena), 4-Wochen-Norwegentour mit Zelt. Für das abendliche Mahl haben wir den beiden ein tiefgefrorenes Seelachsfilet-Päckchen und für Leo eine Portion Bauchlappen mitgegeben.

ein junges Päärchen aus Gütersloh mit Leo, unsere Campnachbarn für 1 Nacht

An der vermeintlichen Lumbecke angekommen, ließ Micha seinen 400 Gramm-Pilker mit Makrele besetzt in die Tiefe. Jetzt stand Schwerstarbeit an – für ihn – ich chillte erstmal ein bisschen.

Ich glaube er hat selbst nicht daran geglaubt, dass er tatsächlich einen Lumb dort fängt. Der Pilker ist auf ca. 300 m abgesunken und nach ein paar Pilkbewegungen hatte er auf einmal Gewicht – ein Biss ist in dieser Tiefe nicht zu spüren – und der Drill ging los. 300 m wieder hochkurbeln mit einem Lumpen dran ist wirklich Schwerstarbeit. Jetzt musste dieser Bursche aber auch ins Boot. Zwischendurch schlug er immer mal wieder in die Angel aber nach ca. 20 Minuten kam er an die Oberfläche. Den Kescher hatte ich schon parat und rein das Ding. Micha war happy und hatte sich nach dieser Anstrengung erstmal ein Zigarettchen verdient.

Eine irre Kraft haben die Burschen und nach Abstechen und Ausnehmen wurde der Pilker wieder bestückt und ging wieder ab in die Tiefe. Ich pilkte unterdessen ein bisschen auf Köhler oder Pollack, leider ohne Erfolg. Das Wetter und die Stimmung auf dem Wasser waren aber so schön, dass man einfach nur genießen konnte.  Ein etwas kleinerer Lumb als der davor sprang dann auch noch ran, den hat Micha in 300 m kaum gemerkt, und dann ließen die Kräfte auch nach. Wir schleppten noch ein bisschen auf dem Nachhauseweg aber nichts ging mehr. Was will man auch mehr – der Zielfisch war an Bord und alle waren happy.

Nach dieser erfolgreichen Ausfahrt kamen wir nach ca. 3 Std. wieder zurück. Die Jungs waren ausgeschlafen und haben sich gefreut, da es zur Feier des Tages auch noch ein Leckerlie und ein Stückchen rohen Fisch gab.

Eine Vielfalt an Fisch an einem Tag, die es selten gegeben hat, hier auf diesem Platz ohnehin nicht – morgen ist doch erst Geburtstag – Seelachs, Makrelen, Meerforelle, Leng, Lumbs und, bis auf die Makrelen, alles wirklich schöne und große Exemplare. Ein wunderschöner und erfolgreicher Tag geht zu Ende.

Mit Gruß an die Schweden darf natürlich das Bild nicht fehlen. Die Schweden hatte auch noch etwas größere dabei aber für den ersten Lumb hier war der schon richtig klasse.

ein schöner Lumb, Gruß an die Schweden

07.06.2019

Der heutige Tag fällt bis jetzt ins Wasser – nach einigen schönen Tagen kommt es mal wieder kräftig von oben. Gestern Abend haben wir noch die Wetterprognose angeschaut – da wären wir mal besser heute Nacht aufgestanden.

das Wetter heute Nacht was besser als jetzt – es regnet heftig

Beim gemeinsamen Frühstück haben wir beschlossen, dass wir heute mal bootfrei und einen Ausflug zum Pilken in die Lachsfarmbucht machen. Dazu muss es aber erstmal aufhören zu regnen.

Die Jungs haben bei dem Wetter auch keine Lust vor die Tür zu gehen. Außerdem müssen sie sich auch noch ein bisschen erholen – sie hatten gestern eine Prügelei mit Balu (ein 70 kg Bernersennen). Erst kürzlich habe ich noch geschrieben, wie entspannt die Hunde sind und vor allem Fella. Das hatte ein jähes Ende, als Balu auf eigene Faust unser Lager aufsuchte und mit Ole in Konfrontation geraten ist. Fella musste dann natürlich auch mitmischen und das Lager und vor allem Ole verteidigen und die Rauferei war in vollem Gange. Es gab zwar immer schon ein wenig Gebelle, wenn Balu am Lager vorbeigegangen ist, da war er allerdings immer an der Leine. Es ging alles glimpflich aus, die einzige Verletzung die es gab, hat Kirsten erlitten. Balu sprang ihr auf den Fuß, als sie versuchte, die Leinen zu entwirren. Das wurde dann mit eingefrorenen Bauchlappen gekühlt. So kommen die Jungs heute wenigstens zu Fisch.

Wenn die Angeln nicht im Einsatz sind und die Schwalben nicht fliegen, dann dienen sie als Schaukel für diese.

Die andere Seite ist nicht zu sehen, so doll regnet es

Aufgrund des schlechten Wetters sind wir noch nach Andalsnes gefahren, einkaufen, Geld holen, und dann direkt weiter zum Lachsfarmanleger, um im Flachbereich Heringe zu fangen. Dort angefangen ging anfangs nix auf Heringe, dafür gingen 2 Dorsche an die Angel, die dann auch gereicht haben für unsere 6 Burger + Hundehappi und etwas später kamen dann doch noch die Heringe – 12 so große, dass wir diese zum Räuchern mit nach Hause nehmen, um Bücklinge zu machen.

Die Pilkstellen wurden ein paar Mal gewechselt, so dass es auch gleichzeitig ein schöner Spaziergang mit den Jungs war

teamwork, Kirsten passt auf die Hunde auf, während der Dorsch angelandet wird
schöne ruhige Bucht und schöne Pilkstelle

Nach unserer Rückkehr ins Camp wurde das Feuer und das Essen vorbereitet. Hier unser Burgeressen – Fisch gewürzt und paniert und in die Pfanne, Burgerbrötchen auf dem Grill geröstet, bestrichen und belegt mit den Filetstücken, Tomaten, Zwiebeln, Salat, Senf, Hamburgersoße, Ketchup, Mayo, Käse, dann nochmals auf den Grill, dass der Käse schön schmilzt und ab in den Gaumen. Anschließend hatten wir noch einen schönen, ruhigen Abend am Feuerchen.

Am nächsten Tag füllte sich der Campingplatz mit Einheimischen, da das Pfingstwochenende anstand. Jede Menge Betrieb an den Leihbooten, viele und laute Kinder – Norweger lassen ihren Kindern viel Freiraum – und auch viele andere Hunde, die zu ihrer Pipirunde direkt an unserem Lager vorbeigehen müssen, und auf einmal ist Fella dann nicht mehr so gechillt. Da an diesem Tag Spaghetti Bolognese auf dem Speiseplan stand, also fischfrei, viel überraschenderweise das Fangergebnis entsprechend schlecht aus und nur ein kleiner Fang sprang raus. Auch bei der ersten gemeinsamen abendlichen Ausfahrt zu dritt gab es keinen Biss. Durch den leichten Wellengang und den Blick auf die vorbeifahrende Aida, ist Kirsten ist den Traum gesunken, sprich eingeschlafen. Leider fehlt das Bild – oder es lag am anstrengenden Pilken.

Kirsten voll im Einsatz – kein Biss aber dafür schönes Wetter – und die Aida fuhr auch gerade vorbei

09.06.2019

Heute Morgen brach Micha früh auf, um einerseits dem Trubel zu entgehen und andererseits den Fisch fürs Essen zu besorgen. Nachdem ein 60er Seelachs an Bord war, versuchte er sein Glück wiederum auf Lumb, aber die Drift war einfach zu stark und um 11.00 Uhr, wo der große Run losging, kam Micha zum zweiten Frühstück wieder rein. Das Wetter war bis 15.00 Uhr prächtig doch ab dem frühen Nachmittag verschlechterte es sich. Es zog zu, begann zu regnen und stärkerer Südwest-Wind kam auf. So dass wir unseren „Fisch creolisch“, Fisch in Mehl gebraten, Reis, Bolognese-Soße vom Vortag und Tomate, im windgeschützten Wohnwagen verspeisten. Zum Angeln gingen nur noch die Hardcore-Vögel raus mit osteuropäischen Wurzeln. Die ließen sich gut durchschütteln und mussten, um erfolgreich zu angeln, sicher Pilker von 150 – 200 gr. oder mehr nehmen. Zwei von drei rausgefahrenen Booten gingen offensichtlich leer aus, das dritte steht noch aus.

Wir sitzen hier mit Blick auf den Bootshafen, Füße hoch, beim Gläschen Wein, Musik im Hintergrund, die Markise hält, da der Wind von Südwest kommt und wir passend ausgerichtet sind.

Für morgen ist ähnlicher Wind angesagt, das klingt nicht sehr gut, aber vermutlich wird nach dem Pfingstwochenende große Abreisewelle angesagt sein und wieder ein bisschen Ruhe einkehren auf dem Platz.

12.06.2019

Ich bin ein bisschen in Verzug geraten, da sich das Wetter sehr zum positiven geändert hat, es wurde sonnig und der angekündigte Wind kam auch nicht. Die Norweger reisten tatsächlich nach dem Wochenende ab aber viel leerer wurde es nicht, da doch jede Menge andere Neuankömmlinge, meist Deutsche, die frei gewordenen Plätze bezogen. Der Bootshafen ist jetzt quasi voll und die Mietboote fahren ständig im Wechsel rein und raus. Was uns betrifft gibt es nicht so wahnsinnig viel Neuigkeiten. Wir fingen unseren Tagesfisch zum Essen und die üppigen Fischessen waren gewährleistet. Einziges Manko, die Fischfänge reduzierten sich auf max. 1 bis 2 Fische was dazu führte, dass unsere angepeilte Stückzahl an Portionen zur Mitnahme ins Minus geriet. Wir hatten ja vorher so gerechnet, dass wir 6 Portionen pro Tag einfrieren müssen, um auf den Schnitt von ca. 60 kg erlaubter Mitnahme zu kommen. Wir hatten das so berechnet, dass wir in der letzten Woche nicht zur die Füsse baden und keine Fische mehr fangen dürfen. Deswegen verschenkten wir am Anfang Fisch an nette Nachbarn oder brachen erfolgreiche Trips einfach nach 3-4 Fischen ab.

Wir wussten ja nicht, wie sich Kirsten als Neu-Anglerin halten würde, deshalb mussten wir uns einfach ein Kontingent für die letzten Wochen offen halten. Für Kirsten ist die Angelei nix, der Umgang mit Rolle, Angel und Schnur ist für sie einfach zu kompliziert. Sie liebt aber die Panoramaausfahrten, doch das hat dann mit der Angelei wenig zu tun. Da kommt dann max. 1 Fisch an Bord.

Das bedeutet im Umkehrschluss für uns, auch für mich, dass für die letzten 3 verbleibenden Tage sog. Akkordfischen, zu abendlicher Stunde zur Flut, angesagt ist, um die letzten 12 benötigten Kilo einzutüten. Gestern waren es nur 2 Stunden aber dafür auch 2 Bolzen, mit insgesamt 4,5 Kilo Filet.

zur linken ein 84er Pollack und ein 80er Seelachs rechts im Bild

Heute geplant: 14:00 Uhr powernap, Kirsten würde sagen „fofftein“, 16:00 Uhr Fisch-Spaghetti, 18:00 Uhr Micha und ich mit dem Boot raus, 2 Std. vor Vollflut, mit open end, ca. 23:00 Uhr Makrelensuche. Kirsten macht sich’s dann unterdessen im Wohnwagen mit Fernsehen und Hundebetreuung bequem.

17.06.2019 – schon wieder zu Hause

Die letzten Tage sind wie im Fluge vergangen, so dass kaum Zeit blieb, die Webseite zu schreiben. Dieser Eintrag erfolgt also schon von zu Hause aus, wo uns der Alltag relativ schnell wieder im Griff hat.

Unser Fangziel von 60 kg haben wir auf die letzte Minute erreicht. Das Wetter hat sich zum Abschied nochmals richtig ins Zeug gelegt und wir hatten puren Sonnenschein und kaum Wind bei 23 Grad. Micha holte oberkörperfrei und mit kurzen Hosen noch die letzten Kilos an Bord, unter anderem auch 25 Makrelen, – keine Riesen aber räucherbare Größe. Wir hatten am vorletzten Tag noch einen richtig schönen Grillabend mit Feuerchen und leckeren Steaks. Dann ging es auch schon langsam ans zusammenpacken. Boot aus dem Wasser, Motor durchspülen, Bootsbretter raus und reinigen, Angelausrüstung mit Frischwasser abspülen usw.

Morgens dann noch einen Kaffee, den Fisch aus dem Kühlhaus verladen, Luft aufgepumpt, und um ca. 9.00 Uhr haben wir uns vom Mana Camp verabschiedet. Die Fahrt verlief gut, kein Verkehr und nach ca. 6 Std. haben wir mit ein paar Stops ohne Zwischenfälle Oslo erreicht. Bei strahlend blauem Himmel und Hitze hatten wir noch genug Zeit, eine Runde am Hafen und durch die Parkanlagen zu drehen.

Auf der Fähre konnten sich die Jungs erstmal in der klimatisierten Kabine ausruhen. Es war doch schon recht warm im Auto die 6 Std., dann der längere Marsch am Hafen, der aufregende Weg vom Cardeck mit Aufzug zur Kabine durch die vielen Leute durch – das machen die beiden einfach klasse. Wir trafen uns mit Kirsten auf dem Sonnendeck und genossen beim Bierchen die tolle Hafenausfahrt Richtung Heimat.

ein wunderschöner lauer Sommerabend auf der Stena Saga

Pünktlich um 7:30 Uhr hat die Fähre in Frederikshavn angelegt und wir fuhren zügig von Bord der Stena Saga. Jetzt lag noch die 430 km zähe „Kaugummistrecke“ vor uns, die aber auch reibungslos verlief und wir sind sicher und gesund um ca. 14.00 Uhr im „Heimathafen“ eingelaufen.

Erst den Fisch versorgt, dann Kirsten nach Hause gefahren und dann ging die Arbeit zu Hause los – alles ausladen, Boot aufpumpen und auf den Trailer – Praxis klar Schiff machen, Ferienhausgäste betreuen und vor allem der Garten!!!

Wir haben in guter Teamwork schon fast alles geschafft und widmen uns nun wieder dem Alltagsgeschehen. Den Sommer genießen wir in unserem schönen Zuhause und dann werden wir weitersehen – nach der Reise ist vor der Reise!

Norwegen Trip 2018 – mit WW in Mana

Topspot_Norwegen_2018

11.05.2018 Abfahrt mit unserem Gespann

Gespann_Norwegen_2018
Unser Skoda mit unserem Fendt

Am 11.05. gehts los mit der Stena Line Fähre von Kiel nach Göteborg – Fährüberfahrt mit Hundekabine. Ein paar Tage werden wir uns an der Westküste von Schweden aufhalten und dann weiterfahren über Oslo zu unserer Zieldestination – Mana Camping in Mandalen.

Manchmal kommt es doch anders als geplant. Da die vorher ausgesuchten Campingplätze in Schweden aufgrund des langen Wochenendes überfüllt waren, sind wir bei strahlend blauem Himmel gleich weiter gen Norden gefahren. Es war ja erst 13.00 Uhr und bis Mana Camping hatten wir noch schlappe 600 km vor der Brust. Sehr entspannt und mit ein paar kleineren Pausen haben wir um ca. 19.30 Uhr auf einem sehr schön gelegenen Campingplatz direkt am Fluss Lager bezogen für eine Nacht. Es macht ja keinen Sinn nachts um 23 Uhr anzukommen, wenn der Platz ohnehin nicht „offen“ ist.

Anfahrt_Norwegen_2019
Auf dem Weg gen Norden

Am nächsten Morgen ging es wieder bei strahlend blauem Himmel auf die letzte Etappe von 160 km zu Mana Camping bei Mandalen; d.h. mit Gespann schon schlappe 3 Stunden und Geld holen in Dombas, rechts beim Supermarkt upstairs. Die Spannung stieg, ob wir ein schönes Plätzchen für die nächsten 5 Wochen finden – wir waren letztes Jahr bereits auf diesem Platz, und in seiner Gesamtheit kaum zu schlagen, später zu dem Platz mehr – wir hatten uns natürlich vorher gedanklich schon einen Spot ausgesucht. Tatsächlich war unser Topspot auch noch frei und wir hatten innerhalb von knapp 2 Stunden das Camp stehen. Dann kam das Boot noch.

Topspot_Norwegen_2018
Unser Topspot
Camp_Norwegen_2018
und dann bei diesem Wetter – ein Traum

Fella und Ole fühlten sich schon wie zu Hause und wir konnten zum ersten Strandspaziergang aufbrechen. Nach Begehung und Begrüssung der „alten“ Bekannten vom letzten Jahr, wurde auch schon das Boot startklar gemacht und dann abends bei Flut zu Wasser gelassen und zum zugewiesenen Steg Nr.7 vorgebracht. Ein ereignungsreicher Tag neigte sich dem Ende zu und die ersten Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar. Am kommenden Tag gings dann raus mit dem Schlauchboot, Technikcheck, ob der Motor läuft, alle Rutenhalter stabil sind, wie sich der neue Sitz macht, und so weiter. Das Boot wurde über einen geliehenen Handtrailer zum Strand bugsiert, dort eingelassen, und 30 Meter weiter am Steg festgemacht. Mit den Rädern wäre es auch gegangen, aber wenn einfacher, dann eben per Trailer. Hat den Vorteil, dass ich bereits an Land alles anbauen kann, den 20 PS Yamaha Motor, 30 l Tank und so weiter.

Hunde_Norwegen_2018
Kleiner Strand direkt vor der Haustür – perfekt für Fella und Ole.
Micha und Ole schlafen
Nach erster Ausfahrt haben sich die beiden ein Päuschen verdient

Also bei erster Ausfahrt blieb ich sehr nahe am Camp, falls doch etwas nicht auf dem Boot funktionieren sollte. Ich schleppte eng am Ufer mit einem kleinen silbernen Wobbler und nach ca. 1 km kam der Biss einer Meerforelle 50cm. Ok das reicht zum Essen für 2 Personen. Noch ein bisschen Pilken aber das war es auch. Dadurch dass extrem viel Tauwasser vom Schnee, die Berge sind zum Teil noch weiss, über etliche Wasserfälle und Flüsse in den Fjord gespült wird, hat die Wassertemperatur Oberfläche teils nur 3-4 Grad laut Echolot. Das ist deutlich zu kalt. Auch eine Menge Schmutz und Baumäste bis zu Stämmen sind unterwegs. Dies ist scheins die Erklärung, dass die Forellen noch sehr tief stehen, auch keinerlei Kleinfisch (Heringe/Makrelen) da sind. Der Winter war sehr schneereich letztes jahr auch in Norwegen. Da heisst also warten bis die grossen Köhler und Pollaks kommen. Der ein oder andere fängt schon einen von denen. Gezielt werde ich morgen auf Dorsch gehen, die sitzen flacher und sind immer da.

Meerforelle_Norwegen_2018
Das Abendessen steht – Meerforelle mit Kartoffelsalat

So geschehen am kommenden Tag bei glühender Sonne und gefühlten 30 Grad. Am Nachmittag lag ich frei in kurzer Hose auf der Liege zum Sonnen wie auf Teneriffa. 2 Dorsche – ist nicht so toll, aber zum essen jedoch genug und eine Portion D2 ging auch in die Gefriertruhe. Wenn man natürlich nur eine Woche Zeit hat, um sich einen Vorrat an Filets zu fangen, ist das momentan sicher nicht die beste Zeit. Aber wir haben ja Zeit genug, und zuviel am Anfang ist auch Mist, denn was machst du dann am Ende, wenn du deine 20 Kilo Filet voll hast pro Kopf. Morgen dann mal auf Pollak.

22.05.2018 Zwischenbericht

Dann wollen wir mal wieder einen aktuellen Zwischenbericht abliefern. Mittlerweile klart sich das Wasser auf, denn die letzten Tage war es teils sommerlich warm. Also kurze Hose, freier Oberkörper, sonnen und die Hunde suchen auf der Rückseite des Wohnwagens die Schattenplätze. Der Run der Norweger über Pfingsten, langes Wochenende, ist seit gestern abgeklungen, dafür kommen vereinzelt wieder Neue. Neue Hunde, neue Gesichter, aber die alten deutschen Langzeitcamper bleiben uns erhalten.

Mit dem Boot – der Ablauf sieht so aus. Nach reichhaltigem Frühstück gehe ich mit dem Boot raus, schleppe auf Meerforelle, wobei zur Zeit erfolglos, dafür springt dabei der ein oder andere Pollak oder Seelachs an die Angel, immer gute Portionsgrösse. So gibt es jeden Tag Fisch bei Bedarf und 2-3 Portionen zum Einfrieren, mehr als 20 Kilo pro Kopf dürfen es ja nicht sein (20 Kilo weil eingetragenes Angelcamp, ansonsten nur noch 10 Kilo seit letztem Jahr, Rotfisch zählt hierbei nicht, deswegen sind die Meerforellen eben so wichtig, und lecker sind sie auch). Derzeit sind weder Heringe noch Makrelen da. Wenn die kommen, geht´s erst richtig los. Nachmittags wenn Flut ist gehen wir zusammen, Sylvie und ich, raus für 2 Stunden, die Hunde kommen in den Wohnwagen zum Pennen. Dann gehts nur auf Großfisch in der Tiefe bei 100 – 180 m, dabei fielen jeweils Seelachs, Pollak, Rotbarsch, Leng mit bis zu 70iger Maß an. Calamari bislang noch nicht probiert, kommt wenn Flut nachts ist. Kommende Woche werden 2 Schichten eingelegt, denn dann ist Flut morgens um 9 Uhr und abends eben auch, Wasser in der Regel ruhig, mittags wird ein Schläfchen eingelegt und gegessen eben dann um 16 Uhr.

Nachmittags wenn Flut ist gehen wir zusammen, Sylvie und ich, raus für 2 Stunden, die Hunde kommen in den Wohnwagen zum Pennen. Dann gehts nur auf Großfisch in der Tiefe bei 100 – 180m, dabei fielen jeweils Seelachs, Pollak, Rotbarsch, Leng mit bis zu 70iger Maß an. Calamari bislang noch nicht probiert, kommt wenn Flut nachts ist. Kommende Woche werden 2 Schichten eingelegt, denn dann ist Flut morgens um 9 Uhr und abends eben auch, Wasser in der Regel ruhig, mittags wird ein Schläfchen eingelegt und gegessen eben dann um 16 Uhr.

Für die Angler: Ich schleppe mit rotem Wobbler 1 Meter tief sehr ufernah (2-3m weg) mit einer Angel 60m Abstand, die zweite ist mit schwimmender Fliege bestückt bei 40m. Wenns in die Tiefe geht, tut’s ein Pilker von 60 – 100 gr. je nach Drift, Vorfächer gehen auch, wenn Drift nicht zu stark. Ansonsten kommt man ja nicht runter. Bei 100-180m einfach runterlassen und einkurbeln… die Bisse kommen unterschiedlich…unten, unterwegs oder wie gestern bei knapp 20m …. Die Angel bog sich bis ins Wasser hinein, Bremse lief immer wieder, war sehr stark eingestellt, da ich vorher mit Riesengehänge (6 grüne Oktopusse, Riesenhaken) probiert habe. Dieses Gehänge geht mir schon seit Jahren auf den Sack, noch nie was gefangen mit. Na jedenfalls einmal raufgemacht zum Probieren, dann schwamm ich irgendwo 500m weit weg rum, reingeholt und gleich wieder ab. Quatsch, denn stellt Euch mal vor ich hätte sieben Fische á 80 cm dran, die kriege ich ja nie hoch. Aber wie das so ist, die Bremse nicht mehr gelockert und völlig hart eingestellt nur mit blauem 80 gr. Pilker wieder runter. Dann der Biss bei 20m beim hochholen. Beim Drill wollte ich nicht mehr an der Bremse rumstellen, und ab war er vielleicht 5m vom Boot. War definitiv ein 90iger oder grösser. Bin ziemlich gelassen geblieben, wusste bereits beim Drill, wo der Fehler war und habe das auch zu Sylvie gesagt beim Drillen. Na ja egal, unsere Tagesrationen haben wir ja trotzdem.

Erwähnt werden sollte die Tatsache, dass man hier zum Angeln durchaus Erfahrung haben sollte, denn viele fangen tatsächlich wenig bis nichts. So wie unser Oberhausener Campnachbar, erste Mal hier seit vier Tagen ohne Boot. Hat Ausrüstung vom Feinsten mit elektrischer Multirolle, Pilker und Gummifische, Montagen und so weiter, wie im Angelladen. Allein der eine Pilkerkoffer hat mehr Wert als meine gesamte Ausrüstung. Nur bitter, wenn man zwei 15€ Pilker von Eisele beim Pilken vorgestern verheizt, dann gestern für 5 Stunden sich ein Leihboot mietet und das bei Flut für 50€, und dann trotzdem bislang noch keinen Fisch gefangen hat. Anderen mit größeren Booten, das erste Mal hier, geht es ähnlich. Man muss hier im Romsdalfjord zu jetziger Zeit wissen, wo und wann auf welchen Fisch und welche Fangart. Sobald die Kleinfische kommen, wird es einfacher, bis zu dem Zeitpunkt, wenn die Makrelen kommen, dann wird’s nervig, weil dein Pilker ja nicht mehr runterkommt. Aber die kommen frühestens Ende Juni. Ein paar will ich schon haben zum Räuchern.

Nur mit Meerforellen sieht es dieses Jahr bescheiden aus. „So schlecht war es noch nie“, so der Schwabe, kommt seit 25 Jahren hierher. Heute Mittag fahren wir nach Andalsnes zum Einkaufen, mal raus und Geld wechseln. Dann heute Abend gegen 18 Uhr mit dem Boot raus. Tagesration habe ich schon innerhalb 20 Minuten reingeholt um 7 Uhr bei ablaufendem Wasser, 1 Pollak und 1 Leng, bereits im Gefrierhaus. Heute gibt´s Fleisch aus Andalsnes.