Australien 2005 – 1. Etappe – Sydney/Melbourne nach Perth

15.04.2005 – Beginn in Sydney

Gut angekommen in Sydney, also reibungslose Ausreise aus NZ, zwar die 25$ each Ausreise-fee bezahlt, doch sonst Einchecken bei Emirates trotz 4 Kilo zuviel problemlos, Flug absolut in Ordnung und zu unserer Überraschung auch die Einreiseformalitäten nach Australien unbürokratisch und bei Micha zumindest blitzschnell. Durch Zeitumstellung war es auch erst sieben Uhr abends, 23 Grad warm, und bei der Information hieß es, der Airportshuttle faehrt fuer 9$ each in die city, Taxis liegen bei 35$. Also raus auf Stand 7 vor der Tuer zum shuttle. Ein Returnticket kostet sogar nur 14$ und der Bus faehrt nicht irgendeine Station an, sondern faehrt jeden Mitfahrenden genau vor die Tuer seines Hotels (also wie ein Taxi). Man lernt so gleich die Stadt kennen und auch ein paar andere Hotels, bis man dann sein eigenes erreicht. Genauso wird man abgeholt, ruft eine Nummer an und dies ca. 1 Stunde vor seiner Abholzeit (die braucht er naemlich) und man wird wieder abgeholt. So sind wir gleich mit dem returnticket ausgestattet, denn der Transfer nach Melbourne geht am 18.4. in drei Tagen mittags mit Quantas per Flieger ueber die Buehne. Ticket im Internet fuer 63$ plus 30$ tax eingekauft, das ist zwar mehr als der Greyhoundbus mit 66$ kostet, aber der faehrt auch 10,5 Stunden (wenn nix is) und das kann ich weder meinen langen Beinen noch meiner Lunge von wegen Klimaanlage antun. Abgesehen davon waeren wir sehr spaet in Melbourne und so koennen wir durchaus noch etwas erledigen am selben Tag. Da wir ein Apartment angemietet haben wie immer auch online, komplett mit Kueche, heißt es also auch, Fruehstueck und Getraenke sind einzukaufen und so etwas. So zu Sydney… ist schon eine geile Stadt, und als Millionenmetropole gar nicht unuebersichtlich. Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind einfach klasse und guenstig. Fuer die Touris werden obendrein etliche “Erleichterungen“ angeboten, so wie der Sydneypass 3/5/7 Tage oder Explorerstadtbus und Hafenrundfahrten. Mit Infomaterial kann man sich bereits ausreichend am Flughafen ausstatten, am interessantesten sind die Discounts von bis zu 30 % auf Eintritt bei Aquarium, Museen usw. Also die Ermaessigungsbons ausschneiden, ausreißen, oder wie auch immer, jedenfalls aufheben und den Rest an Info kann man durchlesen und dann getrost abhacken. Zwecks Orientierung, was man machen will, ist es OK, machen muss man es aber auf eigene Faust. Das ist kinderleicht, ab zum Faehranleger „Circular Quay“, Mittelpunkt der Stadt, direkt neben Oper und Harbourbridge.

Dort nach einem Tagespass „day tripper“ fragen, der kostet schlappe 15$ und dann kann man jede ferry und die cityrail nutzen, so oft und solange man will diesen einen Tag. Frueh raus heißt das, man kann wirklich nahezu ueberall mit der Ferry hinkommen. Eine Hafenrundfahrt ist so auch allemal besser zu machen und vor allen Dingen guenstiger, also raus nach Manley, zum Zoo, Paramatta oder auch Aquarium, fishmarket, alles easy. Zurueck nach Kings Cross, Potts Point oder andere suburbs geht ebenfalls, sogar raus bis an die Bondibeach geht es dann mit der cityrail, so etwas wie die Metro, faehrt mal oben, dann wieder unten. Das ist das staedtische Fahrangebot fuer die Einheimischen (Faehren auch). Warum soll man also auf irgendwelche Privatfirmen ausweichen, ob nun fuer Rundfahrten im Hafen oder in der Stadt, wenn es so besser und fuer ein Minimum an Geld zu machen ist gegenueber den anderen Angeboten. So haben es wir gemacht, war ein anstrengender Tag, aber der hat sich gelohnt. Aquarium, fuer uns ein Muss, Faehren nicht alle aber die wichtigen Strecken einfach super, sogar ein Aldi in Manley am Anleger war mit dabei, Fruehstueck gesichert, und sonst alle Ausblicke genutzt, sind einfach grandios. Nur „The Rocks“ platzte vor Touris aus allen Naehten, nicht so mein Ding. Auch das Hochklettern auf die bridge, fuer 100 $ haben wir uns verkniffen aus Kostengruenden, war auch besser so, haette da scheinst nicht alleine gehen duerfen, sondern angekettet an Koreaner, Amis und Fettleibige (da gibt’s hier echt viele, und die stoert`s selbst scheinst gar nicht, mich aber) … alles in allem aber sehr lohnenswert und klasse… wir wohnen hier uebrigens in Potts Point neben Kings Cross in einem 3 Sternehotel, ebenfalls Lastminute im Net gebucht, und nach 3 Monaten „Autocamping“ in NZ ist das Luxus. Morgen gibt’s einen Triathlon unten gegenueber der Oper, den schauen wir uns an, dann noch den Citykern, ein Museum kommt dazu und das langt dann auch.

17.04.2005 – 2. Tag Syndey

Nach dem Fruehstueck auf dem Zimmer, selbst gemacht natuerlich, obwohl uns das Haus einen Sonderpreis von 8 $ each (50% discount) anbot, da das Zimmer mit amerikanischer Barkueche ausgestattet ist mit einen Wasserkocher, Tee und Kaffee auch vorhanden; hat ohnehin fast jedes Hotel im Angebot. Danach dann raus um die Ecke zum „bekannten“ Backpacker „Carmaket Kings Cross“ gleich 100 Meter weiter, macht erst um 9 Uhr auf, also zuvor ins Internet fuer 3 $, solange man will. Das ist absolut OK, denn dann ist die Homepage wieder auf aktuellen Stand. Zurueck zum Carmarket, insgesamt waren 6 PKW, 8 selbst ausgebaute VANS oder Kleinbusse und 3 four-wheel-drive Jeeps im Angebot. Recht schwach und Nachfrage scheinbar auch. Also das soll in der Hochsaison auch nicht viel besser sein. Nicht gerade ueberzeugend, die einen Schweizer sitzen schon 6 Tage da rum von morgens 9 bis abends 5 Uhr. Also auch nicht so toll fuer die! Zumindest bieten alle meist auch Kocher, Zelte und so weiter mit dazu an, also fuer alle die wenig Zeit haben, sicher immer noch eine Alternative. Ein Jeep sah ganz gut aus von einem jungen Deutschen, Baujahr 90 und ganz gut in Schuss. Jedenfalls haben wir nette Infos eingeholt, worauf man achten sollte, das in der Muttersprache dazu, also war zwecks Orientierung ganz OK. Weiter dann zu Fuß in die Stadt bei blauem Himmel und 26 Grad. Die Sonne hat noch ganz schoen Power! Ist nur ein Katzensprung zum Botanischen Garten, und der ist klasse mit Government House und viel Schatten, mit vielen Voegeln und Palmen, das gleich nebenan von Skyline und Hafen. Was heißt Hafen, eigentlich ist ganz Sydney ja ein großer Hafen. Dann ein bisschen rein in die Skyline, wenig Hektik trotz Großstadtmetropole. Also Sydney sollte meiner Meinung nach bei einem Australientrip mit auf dem Programm stehen, es wird seinem positiven Ruf tatsaechlich gerecht. Sylvie ist jedenfalls ganz begeistert. Viel gibt es nicht mehr dazu zu sagen, da muss man selbst hin. Museum haben wir uns geschenkt, da wir die discount-bons vergessen haben im Hotel. Melbourne hat sicher auch eins, wenn es regnet vielleicht. Jetzt noch einmal raus zum Fastfoodrestaurant „Hungry Jacks“, wir haben fuer die Gutscheine geschenkt bekommen (50%). So kostet ein Klasseburger gerade mal schlappe 2 € umgerechnet, ein Cheeseburger 1 €. Da werden wir von 5 € massig satt, das zu zweit. Noch ein paar Infos aus dem Net holen wegen anstehendem Wagenkauf in Melbourne und ab ins Bett. Morgen geht’s nach Melbourne zurueck. 2 Tage reichen fuer Sydney, wenn man echt Gas gibt, denn um die Stadt richtig kennen zu lernen, muss man ohnehin 3 Monate bleiben. Die Zeit ist nicht vorgesehen. Aussagekraeftiger als alles Geschreibsel sind vielleicht die Bilder, denn so gegensaetzlich ist die Großstadt Sydney, wie man sieht.

26.04.2006

Von Sydney aus ging es nach Melbourne per Flieger mit Quantas, auch schon in Neuseeland im Internet gebucht. Quantas war billiger als Virgin Blue, 63$ each + Tax. Die Busfahrt haette uns zwar insgesamt nur 136$ gekostet mit dem Greyhoundbus, dauert aber ueber 10 Stunden und dann waeren wir zu spaet in unser zuvor gebuchtes Appartement in Melbourne angekommen. Aus diesem Grunde entschieden wir uns zu dem Flug, das war gut so, denn so hatten wir gleich noch am ersten Tag Zeit, uns um wichtige Dinge zu kuemmern. Auch Entscheidung Quantas war gut, da Quantas ein Limit von 32 kg pro Gepaeckstueck hat und wir lagen mit beiden Gepaeckstuecken weit ueber 20 kg. In Melbourne gegen Nachmittag angekommen, ging’s raus in unser self-contained 3,5*Appartement in St. Kilda. Vielleicht ein bisschen zu luxurioes, doch es sollte sich auch hier zeigen, dass fuer die stressigen Tage, die uns bevorstanden, eine anstaendige Unterkunft sehr hilfreich war, um wenigstens zur Ruhe zu kommen. Jetzt ging es ja nur noch darum, welches Auto es sein sollte und wie die naechsten Monate ablaufen koennten. Das ist eine Basisentscheidung, denn wenn man da Fehler macht, lassen sie sich kaum wieder ausbuegeln. Ueberlegungen wie 4-wheel-drive oder Campervan oder normaler PKW und dann mit Zelt oder wie auch immer sind nicht einfach, wenn man von verschiedenen Seiten unterschiedliche Informationen bekommt, die dann noch sehr subjektiv ausfallen. Und wer Fremdes weiß schon, wie wir uns die naechsten Monate vorstellen, wenn wir es selber noch nicht einmal genau wissen. Nach den 9 Monaten Rundreise Australien sollte man mich fragen, dann wuesste ich es. Jedenfalls langes Geschreibsel kurzer Sinn, die kommenden 5 Tage mit gebuchter Unterkunft waren 10 Stunden Fulltime-Job mit Besuch von X-Autohaendlern, Großmaerkten, Outdoorshops und Flohmarkt. Dazu die Besuche bei den mir bekannten Deutschstaemmigen, die ich anlaesslich der Deaflympics kennen gelernt hatte. Gegessen wurde kaum, geschlafen nur das notwendige Maß und es war ganz schoen stressig. Vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass die 3 Monate zuvor das Leben nur in Natur und gering bevoelkertem Gebiet stattfand. Melbourne mit seinen 4 Millionen und dementsprechenden Verkehr wirkt auch nicht immer gastfreundlich. Ob das nun das Gehupe auf den Straßen ist, die „scheiß“ roten Ampeln oder auch die Menschen. Zum Teil sind sie genauso oder mehr gestresst als die Leute in Muenchen, dazu dann noch die Sprachprobleme bei den doch ins Detail gehenden Fragen und anstehenden Kaufverhandlungen ums Auto. Dann schlugen wir bei einem Autohaendler zu und kauften eigentlich den billigsten Wagen, der uns angeboten wurde, aber bei Weitem nicht den schlechtesten Eindruck machte. Das Ganze bei einem Autohaendler im Stadtteil Moorabbin, bei einem netten italienisch staemmigen cardealer namens Paul Fazzatori, der echt OK ist. Vermutlich aber immer noch mit 200 % Aufschlag und Autohaendler sind ja sowieso alles Ganoven (aber wenigstens nett sollten sie sein). Auch immer wieder hilfreich stand uns der Deutsche Eddie Zerbin zur Seite, der eine kleine Fabrik fuer Campingteile betreibt und uns und dem DGS zuvor schon bei den Deaflympics sehr geholfen hat. Dort war auch mein Material untergestellt waehrend unserer Zeit in Neuseeland. Eddie gab uns Informationen, wo man am besten etwas einkauft und hat auch sonst in seiner Halle nach Sachen gekramt und managte auch die Autoversicherung „ThirdParty“ incl. Teilkasko beim RACV. Nicht Mitglied geworden sind wir beim RACV (australischer ADAC), weil die einfach total unfreundlich waren, zumindest in Melbourne. In Geelong dagegen, wo ich die Versicherungspolice unterschieb, waren sie durchaus sehr hilfsbereit. Es geht also, auch ohne Mitgliedschaft eine Versicherung, wer es noch nicht weiß. Des Weiteren bleibt unbedingt zu erwaehnen der Juergen Kiefer, ebenfalls deutschstaemmig und Schwabe mit seiner Autowerkstatt, der nicht nur den gekauften Wagen von Grund auf inspizierte und uns zugleich auch Quartier anbot in seinem schoenen Haus, das wir dann fuer 2 Naechte nutzten, weil wir mit der eingeplanten Zeit ja nicht ganz hinkamen. Aus fuenf Tagen wurden sieben. Von ihm bekamen wir auch etliche gebrauchte Dinge wie Campinggrill, Tisch und Werkzeug, das wir dann nicht mehr zu kaufen brauchten. Und schon waeren wir wieder beim Auto, wir kauften einen Mitsubishi Pajero 4-wheel-drive Baujahr 85 fuer 5000$, spaeter gab es 200 $ retour fuer fehlende Sicherheitsnuss fuer die Felgen, aber incl. 12-monatiger Rego (beinhaltet Grundversicherung und Anmeldung), sowie Road Worthiness Certificat (so was wie deutscher TUEV), Stamp Duty (4 %-tige Verkaufssteuer) und 12-monatiger Warranty (Garantie auf alle wichtigen Teile – wenn man alle 5000 km kleine Inspektion macht, ca. 60 $). Der Wagen laeuft bisher 438 km absolut einwandfrei und das mit unleaded Petrol fuer Liter 1$ = 60 Eurocent. Zu erledigen war natuerlich auch Buchung unserer Rueckflugtickets wie und wo und wann, australisches Konto bei der Citibank, das per Kreditkarte einwandfrei funktioniert, dann der Selbstausbau des Fahrzeuges sowie der gesamte Einkauf von Outdoorutensilien und Lebensmittel fuer die kommenden Wochen. Dabei ist zu erwaehnen der Aldi in Melbourne, den es nur in den großen Metropolen gibt und auch ein Flohmarkt im Stadtteil Wanterna im Sued-Osten Melbournes jeden Sonntag. Doch das Ganze kostet dementsprechend viel Zeit, da das eine oder andere in unterschiedlichen Laeden doch nachgekauft werden muss. Der Wagen ist jedenfalls jetzt fuers erste hervorragend bestueckt, so dass wir unterwegs sind auf der ersten Tour der Great Ocean Road von Melbourne nach Adelaide. Wir sitzen bei Kerzenschein und Oellampe nach laengerem Stadtaufenthalt alleine im Naturpark bei wilder Uebernachtung im Otway Nationalpark, um uns herum Vogelgekreische und anderes Getier. Weit und breit kein Mensch und wir genießen fuer den Anfang die Ruhe und das Alleinsein. Nochmals vielen Dank denen, die uns bei den stressigen Tagen der letzten Woche geholfen haben; ich glaube, in 1 Woche das zu erledigen, was zu erledigen war, ist schon eine gute Leistung. Man sollte also Minimum 1 Woche fuer so ein Vorhaben einplanen. Kommentar zum Backpackermarkt in Sydney oder auch zu den Kameraden in Melbourne, die gerade versuchen ihre Autos zu verkaufen, oft ohne Zulassung, Besitzurkunden und in teils miserablem, nicht verkehrssicherem Zustand. Auch diesen Markt haben wir natuerlich eruiert. Ausgesprochen schwierig fuer sie zurzeit ihre Karren wieder abzustoßen. Jedenfalls wenn unser Wagen so laeuft wie er jetzt momentan laeuft, dann steht einer gelungenen Australienreise eigentlich nichts mehr im Wege. Wir hoffen, dann irgendwann gesund und munter, von vielen Erlebnissen erzaehlend, nach Melbourne zurueckzukehren, um dann eine kleine Party mit all denen, die uns geholfen haben, zu feiern und zu berichten. Bis auf weiteres sind Sylvie und Micha wieder auf Tour.

29.04.2005

Die erste Nacht im Fahrzeug war vom Schlafkomfort und Platz her absolut OK. Auch das Brett hielt trotz Aengsten von Sylvie. Sie denkt immer noch, ich sei einfach zu schwer. Trotz der 6 Kilo oder 10, die ich bereits verloren habe. Am fruehen Morgen gab es dann auch den ersten Koalabaeren in greifbarer Naehe,

nachts waren Fuechse am Muell und spielten damit herum, ansonsten ein Wald ausschließlich mit Eukalyptusbaeumen. Weiter ging’s dann auf der „Great Ocean Road“. Schon sicher eindrucksvoll die Spots, die sich einem bieten. Sicher noch eindrucksvoller, wenn man aus dem duesteren Deutschland direkt hierher startet. Uns haengt in diesem Falle ja Neuseeland mit seinen Straenden und Spots im Nacken, dass es nicht mehr ganz den AHA-Effekt ausloest. Es ist OK! Positiv ueberrascht sind wir, dass die Preise nicht teuerer sind als die in NZ und auch die Informationsbueros hier nicht mit Karten und Infos geizen. Also man braucht maximal ein Buch ueber Australien, den Rest bekommt man vor Ort. Und ganz besonders positiv die Campinggrunds in den Nationalparks kosten zurzeit keinerlei Gebuehren (nur zu Ostern Weihnachten und so), teils mit Toiletten und Wasser, BBQ oder Feuerstellen. Das ist echt klasse. Also werden wir vermutlich vom Etat durchaus hinkommen, wenn nicht Unvorhergesehenes passiert, ein neuer Wagen gekauft werden muss oder sonst etwas. Drei Tage waren wir jetzt in verschiedenen Parks unterwegs, immer wild, heute auf kommerziellem Campinggrund, auch nur 10$ each, Waesche waschen (hat sich einiges angesammelt), Computerlisten und Netseite bearbeiten, Batterien aufladen und in den Pool springen hier. Außer uns nur noch ein Paerchen auf diesem absolut neuen Platz, einfach TOP. Hier in Warrnambool diesen Superklasse Campground „Hopkins River“ ausfindig gemacht. Heute passierten wir die „12 Apostel“ und weitere Spots.

Den Nationalpark „Grampiens“ nehmen wir auf der Rueckfahrt in neun Monaten mit. Ansonsten erst einmal straight way an der Kueste entlang, dann werden wir rueber nach Kangoroo-Island gehen mit dem Auto versteht sich, dann Adelaide und weiter nach Perth an der Sued-West-Kueste. Zu erwaehnen vielleicht noch den ersten Fisch-Fang „Aussie-Salmon“, gestern von der Kueste aus bei Johanna Beach, mit geliehenem Koeder. Easy, und jetzt nahezu perfekt ausgeruestet (fuer unsere Verhaeltnisse) und frohen Mutes gehen wir weiter. Ach so noch das, man braucht auch fuer das Meer eine Angellizenz in Victoria, die ist nicht teuer und in jeder Information zu beschaffen. Sie beinhaltet aber auch das Angeln an Seen und Fluessen, dann ist das absolut eventuell vertretbar die 11$ fuer 48 Tage Victoria. Sollen sie haben das Geld! Das Wetter hat sich ein bissl verschlechtert, doch das gehoert auch dazu. War uns laut Wetterbericht ja bekannt, auf die kann man sich hier sogar verlassen. In drei Tagen wird es wieder besser. Also bis dann.

05.05.2005

Also, wir stecken kurz vor Adelaide, werden morgen da hineinfahren, Stadt anschauen, Einkaufen, Tanken und bei „bunnings“ 2 falsch gekaufte Schlaeuche umtauschen. Und am selben Tage soll es dann auch wieder raus aus der Stadt gehen, immer noch traumatisiert von der Großstadt Melbourne, „noch keinen wirklichen Bock auf Stadt“ heißt das anders formuliert. Uebernachtung evtl. in Port Adelaide außerhalb und weiter westlich auf unserer Tour. Jeder der sich auskennt, wird sich jetzt fragen, wieso die wollten doch nach „Kangaroo Island“. Diese Tour haben wir verworfen aufgrund neuer Informationen seitens eines aelteren Paares, gebuertig in Holland, lebend in Australia. An einem Abend auf einem Campingplatz saß man zusammen und sie gaben uns wertvolle Tipps fuer unsere weitere Tour. Er, begeisterter Angler und Naturfreund, obendrein hatte er als Promoter die ersten großen Motocrossevents in Australien und spaeter weltweit mit mehr als 25000 Besuchern organisiert. Dabei die gesamte europaeische Weltspitze! Sie sind jetzt als Rentner mit Wohnwagen und Landcruiser unterwegs und erkunden nun Australiens Weite. Ausgesprochen netter Abend und sehr ergiebige Gespraeche und Tipps. Sehr gut zu verstehen, was das Englisch angeht, gilt aber nach wie vor nicht fuer alle Einheimischen, obwohl sich unser Englisch durchaus gebessert hat. Von der Aussprache ist mir Sylvie mittlerweile bereits ueberlegen, im Small Talk noch nicht ganz. Jedenfalls haben wir entschieden Kangaroo Island links liegen zu lassen, da einerseits erhebliche Faehrkosten entstanden andererseits auch auf der Insel UEbernachtungskosten fuer Parks und Eintrittsgebuehren zu erwarten gewesen waeren. Die Insel wird von Schulklassen und Touris stark frequentiert, dementsprechend soll das Leben dort kosten, und wenn auf der anderen Seite jetzt der Schlenker suedlich nach Port Augusta auf die „Eyre Peninsula“ stattdessen auf dem Programm steht. Eher vergessen vom Tourismus, Anglerparadies, Nationalparks und traumhafte Natur erwarten uns dort. Also geht’s dorthin. Danach auf die beruehmte „Nullarbor“ Strecke durch Aborigine Gebiet, der laengsten Geradeausstrecke der Welt, extremer Steilkueste, alles absolut einsam abenteuerlich noch heute, schroff und karg zugleich.

Aber was war bisher nach dem letzten Bericht…. Wir arbeiten uns von Nationalpark zu Nationalpark u.a. Lake Monebeong, Lower Glenelg NP, Canunda NP, Little Dip NP und Coorong NP vor; d.h. alle UEbernachtungen waren auf Campgrounds von Nationalparks, nur einen bezahlten wir mit 10$, alle unterschiedlich gelegen, einer am Salzsee zwischen dichten Eukalyptusbaeumen, der andere am River mit durchziehendenSchluchten. Das Wetter ist eher durchwachsen, an der See abends bzw. nachts noch maeßig warm, im NP „Glenelg“ war’s zwar am schoensten aber arschkalt. Angeln steht momentan nicht im Vordergrund, da ein bequemer Zugang zur See ausgesprochen schwierig ist, dagegen haben wir mittlerweile unser gesamtes Kochequipment durchgetestet, d.h. die extra Gasflasche mit BBQ-Grill oder auch 2-Flammen-Kocher funktionieren mittlerweile einwandfrei, auch ist die sonstige Ausstattung nahezu komplett, auch ein 2-Mann-Zelt ist bereits dabei (fuer Peer spaeter). Der Wagen laeuft ebenfalls hervorragend, Verbrauch liegt ca. bei 13 Litern, auch 4-wheel-drive-Strecken, die in den Nationalparks oft gegeben sind, haben wir bereits durchfahren. Probleme entstanden nur bei sehr tiefen duenenverwehten Pisten, wo der Wagen doch erhebliche Probleme hat und wir davon absahen, uns festzufahren.

Entweder ist der Wagen ein bisschen zu schwer und man muesste eigentlich dementsprechend den Reifendruck um mehr als 50 % absenken, um ein Durchfahren zu ermoeglichen. Da wir aber noch keinen Lift-Jack (akkubetriebener Reifenfueller) dabeihaben, vielleicht das Einzige was noch her muss, ersparten wir uns den ersten unfreiwilligen Stopp. Ein Kaenguru verfehlten wir auch knapp mit unserem Bullbar am helllichten Tage bei Geschwindigkeit 60 km/h, dafuer sahen wir 1 oder 2 tot am Straßenrand liegen. Hier liegen also eher tote Kaengurus am Straßenrand herum als Opossums wie in Neuseeland. Erwartungsgemaeß ist auch der Unterschied zu Neuseeland festzustellen, dass die Entfernungen von Spot zu Spot erheblich weiter sind, doch das Fahren im Mitsubishi ist derart angenehm, dass dies bisher keinerlei Belastung darstellte. Kartenmaterial bekommt man zu genuege bei den Informationsstellen, die man auf alle Faelle immer anfahren sollte. Die Campgrounds im Nationalpark sind jetzt zur beginnenden Winterzeit wie ausgestorben, man steht alleine oder max. zu zweit auf einem großen Platz. Auch dort finden sich oft Toiletten, Tische oder ggf. auch Feuerstellen, die man im Winter nutzen kann. Man sollte an geeigneter Stelle seinen Sack mit Feuerholz immer wieder rechtzeitig bestuecken, auch der schwarze Duschsack von Sylvies Vater kam bereits zum Einsatz. Eingedeckt haben wir uns jetzt auch mit gekauftem Koeder wie Squid und Pilchards, so dass dem Fischen auf der Eyre Halbinsel nichts mehr im Wege steht. Eine Fehlinformation ueber die Angellizenz war, dass man in allen Bundesstaaten eine solche benoetigt. Das ist absoluter Bullshit, in South-, Westaustralien und Northern Territory ist das Fischen und Angeln in allen Seen, Fluessen und Meer absolut frei; fuer Queensland, NSW und Victoria dagegen braucht man dagegen eine Lizenz. Die Tierwelt ist bisher genauso weitlaeufig wie das Land, das soll heißen, man wird nicht mit Viechern ueberhaeuft, doch das aendert sich sicher in den weniger abgezaeunten Gebieten. Die Australier sind durchaus alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, auch wenn nicht jeder immer einwandfrei zu verstehen ist. „Abos“ (Aborigines) sind bislang kaum gesichtet worden, das muss aber auch kein Nachteil sein. Weiterhin ist die Devise “frueh zu Bett und zeitiges Aufstehen“ angesagt. Jetzt ist es halb neun, dieser Text ist verfasst und wir brechen auf weiter in Richtung Adelaide. Als erstes Resuemee laesst sich feststellen, dass der Kostenplan durchaus realisierbar ist und alles ganz prima klappt. Es koennte etwas waermer sein, doch was soll’s, braungebrannt und naturgegerbt sind wir ja sowieso schon. In Deutschland beginnt ja jetzt der Fruehling, auch die Fußballsaison des DGS startet bald und in die Richtung beste Grueße von Micha. Bis auf weiteres, Micha und Sylvie

11.05.2005

und mal wieder eine Berichterstattung! Die zeitlichen Abstaende der einzelnen Reisebeschreibungen passen sich der Weite des Landes an, also nicht Muedigkeit oder Unlust sind Grund fuer die „stockende“ Berichterstattung, sondern einfach die Entfernungen, die zu absolvieren sind, und auch die Moeglichkeiten Internetzugang zu finden, sind einfach begrenzt. Jetzt zum aktuellen Stand. Heute ist der 11.05. und wir sind kurz vor Ceduna, das Tor zur Nullarbor-Strecke, dann stehen uns 1200 km OEdland/Halbwueste und Steilkueste bevor…sicher ein Erlebnis!?…und nun zu dem was war… die Entscheidung, Kangaroo Island links liegenzulassen, war im Nachhinein absolut die Richtige. Doch zuvor ging es hinein nach Adelaide, auch wieder Großstadt mit immerhin 1 Million Einwohner, uebersichtlicher und nicht ganz so verkehrschaotisch wie Melbourne, doch so richtig Begeisterung wollte auch nicht aufkommen. Zumindest Internet und die restlichen Einkaeufe wurden erledigt. Schnell ging’s wieder raus aus Adelaide auf direktem Wege nach Port Augusta. Unterwegs stoppten wir an ein paar wilden Campplaetzen, die uns aber nicht vom Hocker rissen, so dass wir weiterfuhren. Das erste Mal waren wir nun satte 500 km als Tagestour unterwegs, leicht gestresst von Großstadt und der Fahrerei, als wir den Nationalpark „Mt. Remarkable“ erreichten. Eigentlich nur zur UEbernachtung, doch dieser entschaedigte durch urwuechsige Landschaft und Tierwelt zu spaeter Nachmittagsstunde fuer die Strapazen zuvor. Bevor wir unser Lager aufschlagen konnten, sprangen gleich 3 große Emus um uns herum. Es dauerte ein bisschen, bis man sich an die Groeße der Kameraden gewoehnt hat und die ersten Aengste ablegte. Es hilft nicht, auf sie zuzuspringen, man muss dann eher mit einer Gegenattacke rechnen, sondern vielmehr ein leichtes Klopfen auf Blech schlaegt die Emus unmittelbar in die Flucht.

Keine halbe Stunde spaeter stand dann eine Kaengurumutter mit Anhang direkt bei uns vor der Wagentuer, zog dann aber auch schleunigst mit Riesenspruengen davon. Ueber uns und um uns herum Voegel aller Schattierungen, die Feuerstelle wurde angeheizt und auf dieser auch gekocht. Zudem verfuegte dieser Nationalparkground ueber hochmoderne, heiße Duschen, Wasser und Feuerholz, und das Ganze quasi geschenkt. Das erste Mal fuehlte man sich so richtig in Australien….aber es sollte noch besser kommen…weiter ging es Richtung Port Augusta, aufstrebender gemuetlicher Ort, auch die ersten Aborigines wurden gesichtet, ein CD-Radio-Player wurde angeschafft – nicht dass unser Kassettenradio nicht ging, doch man muss wissen, in Australien gibt es keinen Radioempfang. Nur im stadtnahen Bereich gibt es einen solchen und Kassetten haben wir keine. Die Aufwendung von 150$ fuer den JVC-Player ist allemal gerechtfertigt. Dann runter Richtung Sueden auf die Eyre Peninsula, es wird dort schon sehr weitlaeufig, d.h. man trifft auf wenig Verkehr und weite eintoenige Landschaft, fuer uns als Europaeer jedenfalls. Alle 30 km geht dann mal wieder eine Gravelroad hinein in eine Bucht und auch der eine oder andere schoene Spot laesst sich finden. Mit unserem Pajero 4-wheel-drive testeten wir nun auch gewagtere Strecken, zum Teil ging es ueber Stock und Fels, nur die eine oder andere Sandduene stoppte uns manchmal wirklich mit tiefem Sand vor der Weiterfahrt, doch meistens fanden wir einen Weg. Zum Teil doch recht waghalsige Strecken, und eigentlich kann man sich nicht mehr vorstellen, spaeter mal in einem ganz normalen PKW durch Deutschland zu fahren. Hier fahren sowieso fast nur 4WD-Fahrzeuge durch die Gegend. Auch das Surffishing hat Micha mittlerweile erlernt,

so dass es auch den einen oder anderen Aussi-Salmon zu essen gab. Nicht immer hing Fisch an der Angel, zweimal ein giant crab, den wir doch wieder laufen ließen. Wenn Peer kommt, wird er gegessen, sind schon echte „Kaventsmaenner“ und der Aussi-Salmon ist ein wilder Kaempfer, findet sich nur in Suedaustralien und schmeckt absolut lecker. Wir hielten auf der Strecke in Port Gibbon einem wilden Platz mit Feuerstelle unmittelbar an der Beach. Dort bieten sich etliche Plaetze zum Wildcamping an. Der Fund eines Eisendreiecks fuer die Feuerstelle, also worauf man Toepfe zum Kochen abstellen kann, sollte sich im laufe der weiteren Tour als Gold wert zeigen. Man sollte also staendig die Augen offen halten, man glaubt nicht, was man beim Wildcampen alles so findet. Da werden Aexte, Karabiner, Seile, Pfannen und Klamotten vergessen, da ließe sich schnell ein Secondhand-Geschaeft eroeffnen. Jedenfalls ging’s weiter zum suedlichsten Punkt der Halbinsel, dem Lincoln Nationalpark. Dort faehrt man dann kilometerweit an der Kueste lang oder durch Eukalyptus-Buschland, findet etliche Uebernachtungs-Camps, ab April auch offenes Feuer erlaubt, eines besser als das andere. Von einem Camp ein paar Bildimpressionen, vor einem das Meer, ueber einem halb entrindete Eukalyptusbaeume und hinter einem rote trockene Erde mit niederer Buschlandschaft. Daß hier Trinkwasser nicht in Mengen vorhanden ist, kann sich jeder vorstellen. Das fuehrt dazu, dass auch die Tierwelt sich eng an die Camps herantraut. So saßen Kaengurus inmitten des Lagers auf Reichweite neben dem Feuer.

Sie pluenderten zuvor nebenan bei 2 Motorradfahrern aus Sydney das Lager am spaeten Nachmittag, wobei man erwaehnen muss, dass ich beim Fischen war und Sylvie am Auto, als die 5er-Bande ihren Angriff startete. Sylvie sprang jedenfalls rueber, um sie dort an der Pluenderei zu hindern, rettete das Zelt vor Zerstoerung, als sich dann zum selben Zeitpunkt die Nachhut in unser Lager stuerzte. Sylvie eilte zurueck, kaempfte mit Kaenguru „Mann gegen Mann“ um die Brottuete und sicherte siegreich unser Brot. Die Vorraete der Motorradfahrer wurden dagegen teils vernichtet. Spaeter wurde die 5 Kameraden jedoch unsere besten Kumpels. Gibt man ihnen ein bisschen Wasser, werden sie absolut friedfertig und gehorsam. Eine Schuessel mit etwas Trinkwasser ist fuer die Tiere wie fuer uns ein kaltes Bier in der Wueste nach Wochen Enthaltsamkeit; aber auch ein Stueckchen Brot wird nicht verschmaeht.

Fuettern soll man die Tiere zwar nicht, doch was kann man machen, manchmal faellt ja auch ein Kruemel runter. Auch zu einer Mohrruebe sagt ein Kaenguru nicht nein, nicht einmal ein kleines, auch wenn es anfangs nicht genau weiß, wie es die Mohrruebe fressen soll. Nicht zu vergessen die Voegel, von großgewachsener Kraehe ueber Elster bis zu unzaehligen farbigen Papageien unterschiedlichster Art. Hier in Australien haben die andere Namen, die uns nicht gelaeufig sind. Diese sind es, die einen am fruehen Morgen, wenn der Tag beginnt, mit ihrem Singen und Gekreische begrueßen, und insbesondere der „Lachende Hans“, den man nicht ueberhoeren kann. Also Voegel gibt es unzaehlige. An Großtieren findet man eigentlich ausschließlich Beuteltiere wie Kaengurus, Wombats, Emus, Possums oder Koalas. Die Westseite der Eyre Peninsula bietet dann unzaehlige schoene Straende, Moeglichkeiten zum Fischen oder einfach nur gute Spots. Auch der abrupte Wechsel von Landschaftsbildern unterschiedlichster Art findet sich hier auf diesem Abschnitt. Es sind zwar immer wieder 50 km zu fahren, die recht einsam erscheinen, da man dort kein anderes Fahrzeug trifft, doch was sind schon 50 km, wenn man an die Nullarbor-Strecke denkt oder ans Outback,

dort erwarten uns 200 oder 300 km Strecke Einsamkeit. Das Ganze ist jedenfalls schon ein echtes Erlebnis und es wird immer schwieriger, sich jetzt schon vorzustellen, wie es mal sein wird, wenn man wieder in die Großstadt zum Arbeiten zurueckkehren wird. Na ja, wird schon gehen. Jedenfalls Gesundheit und Stimmung ist bestens, heute auch heiß geduscht auf dem Campingground in Smoky Bay, ca. 30 km vor Ceduna, der erste kommerzielle seit 15 Tagen wieder. Wagen laeuft immer noch prima, alles funktioniert, nur die Kamera spinnt ein bisschen, trotzdem hoffen wir, dass Euch die Fotos noch Vergnuegen bereiten. Genießt das noch, so lange die Kamera funktioniert. Oft vergessen wir das Fotografieren schon, ist so etwas wie Fotografiermuedigkeit, aber wenn Peer kommt, kann er das ja uebernehmen. Wir sitzen einfach nur da und genießen die Spots. Zuvor auf die Schnelle einen groeßeren Aussie Salmon an der vorgelagerten Wharf gefangen. Dies ging blitzschnell, kurz vorgegangen, reingehalten, Biss und wieder zurueck. Ein Filet geschnitten im Filetierhaus und die Reste den wartenden Pelikanen direkt ins Maul geworfen. Wenn ein Stueck in den Sand faellt, verschmaehen dieses die Pelikane, doch die ebenfalls gegenwaertigen Moewen keilen sich dann um dieses. Ein echtes Spektakel, das man erleben sollte. Und der Fisch einfach lecker!

16.05.2005

Weiter ging’s auf die Nullarbor-Strecke, eigentlich die Strecke von Adelaide nach Perth 2000 km, doch fuer uns beginnt sie erst in Ceduna, dem letzten Ort, in dem man noch einigermaßen guenstig tanken und seine letzten Einkaeufe erledigen kann, bevor das große Abenteuer beginnen kann. Ganz so abenteuerlich war es dann doch nicht, doch absolut geil und nur jedem zu empfehlen. Aber der Reihe nach. Ceduna, Kleinstadt in der auch schon bereits ein paar Aborigines herumhaengen. Man sollte sein Auto staendig im Auge behalten. Probleme hatten wir keine, besoffene Aborigines haben wir auch nicht herumliegen sehen, doch besonders delikat sahen die, die wir gesehen haben, auch nicht aus. Los ging’s, anfangs abseits des Highway’s auf einer sandigen Gravelroad 80 km entlang der Kueste zur allseits bekannten „Cacuts-Beach“, dem letzten Beachzugang vor der Steilkueste. Dort gezwungenermaßen auf dem Campingground-Areal niedergelassen. Gezwungenermaßen, da umliegendes Gebiet als „no-camping“-Areal ausgeschildert ist und wir satte15$ fuer die UEbernachtung berappen mussten. Der Grund selbst bietet weder vernuenftiges Wasser noch gescheite Feuerstelle, der Privatbesitzer kommt selbst kassieren, doch das Panorama mit Sandduenen, Klasse-Strand und Granitfelsen hat schon etwas. Am kommenden Morgen fuhren wir zeitig zur dortigen Jetty zum Fischen, um evtl. das letzte Mal vor der hohen Steilkueste noch einmal einen Fisch zu fangen. Geschuetzt vor Wind und gemuetlich per Sitzbank auf der Wharf, menschenleer und somit ungestoert versuchten wir unser Glueck. Micha mit großer Angel und großen Haken, Sylvie bekam die kleine mit kleinen Haken. Koeder nach wie vor eingesalzener Squid, selbstgefangene Spotties und Pilchards. Tage zuvor gab es Eierkuchen am offenen Feuer, auch das geht prima, und anderntags Fischfilets sueß-sauer. Die uebrig gebliebene Panade aus Honig und Brot und dem Rest des Eierkuchenteiges war als Teigball in die Koederdose geflogen. Beim Fischen zeigte sich, dass mit diesem Teig weit besser zu fangen war als mit dem Naturkoeder. Jedenfalls Micha fing gar nichts und Sylvie sorgte mit den kleinen Haken und dem Teigkoeder fuer das Abendessen, da sie „Leatherjacket“ und „King George Whitings“ an Land zog. Weiter ging es mittags auf die Nullarbor-Strecke, kurz einen Sack voll Eis am Roadhouse gekauft fuer 3$ zur Fischfrischhaltung und Getraenkekuehlung und dann erst einmal 400 km Fahrstrecke absolvieren, damit wir nicht auf Aborigineland „Yalata“ auf einem Caravanpark uebernachten mussten (davor hatte man uns ausdruecklich gewarnt). Besser gleich direkt an die Nullarbor-Steilkueste. Die Landschaft wechselt von Steppe kilometerweit

bis zu duenn besiedelter Eukalyptusbewaldung, roter Sand oder grauer Sand, beides ist anzutreffen. Von der Tierwelt ist so gut wie nix zusehen, außer einem Rudel Kraehen, die sich ueber die Tierkadaver der Kaengurus am Straßenrand hermachen. Das ist vielleicht auch das einzige Negative auf der ganzen Etappe, die frischen Leichen, meist Kaengurus, auch Wombats und Emus oder die alten abgenagten Skelette, die doch sehr haeufig zu sehen sind. Uns selbst flitzte auf 1500 km nur 2 Mal bei Tage ein Kaenguru knapp am Auto vorbei, doch nachts, wenn die Roadtrains in voller Beleuchtung mit 120 Sachen ueber die Piste fegen, haben die Tiere keine Chance. Nur am fruehen Morgen sieht man hier und da mal ein lebendiges Tier abseits des Highways gut getarnt im Gras. Erstes Quartier wurde unmittelbar an der 100 m abfallenden Steilkuestenwand aufgeschlagen. Dies ist nur ein kurzer 400m Schwenk vom Highway. Nachts hoert man zwar den ein oder anderen Roadtrain vorbeirauschen, doch bei dieser Traumkulisse stoert das keineswegs. Feuer gemacht, Fisch gegrillt mit Bratkartoffeln, vor einmaliger Kulisse. Das Wetter ist seit Tagen sehr sonnig, nachts doch empfindlich kuehl, so dass das obligatorische Lagerfeuer quasi Pflicht ist. Auch hilft das abendliche Feuer ueber die Unheimlichkeit der Nacht und Stille hinweg, es gibt einem irgendwie ein bisschen Sicherheit. Weit und breit ist wirklich niemand, man ist ganz unter sich, in sternenklarer Nacht, leicht rauschendes Meer und immer leichter Brise. Ein bisschen stoerend sind bei Tage die Fliegen, die sich bevorzugt im Gesicht aufhalten. Das kann ganz schoen nerven, insofern ist jedem empfohlen, einen Hut oder Muetze mit Moskitoschutz im Gepaeck zu haben.

In den Abendstunden dagegen verschwinden sie, von einer Minute auf die andere, und auch sehr hilfreich ist das Lagerfeuer, in deren Umfeld sie nie zu finden sind. Holz fuer das Lagerfeuer sollte man staendig dabeihaben, also bei jed’ moeglicher Gelegenheit Holz sammeln. Muetze und Holz haben wir dabei, insofern gar keine Probleme. Wieder zurueck zum Fischen – Micha versuchte sein Glueck an der Steilkueste, mit großen Haken und großer Angel, und es sollte Fisch geben wie nicht zuvor. Er zog verschiedene Fische in 1 kg Groeße aus 120 m Tiefe, bis der Arm schmerzte.

Es gab also die ganze Zeit nur Fisch. Morgens beim Aufstehen tummelte sich eine Seehundfamilie unten in den Fluten, Wale sollen auch da sein, haben wir jedoch noch nicht gesehen, vielleicht ein bisschen zu frueh dran. Ein andermal campierten wir abseits des Highways im dichten Eukalyptuswald, Duschen und Rasieren in freier Natur stand auf dem Programm. Wasser fuer solch Unternehmungen kann man auf der Strecke an so genannten Wasserstationen auffuellen, Getraenke und Essen haben wir ohnehin ausreichend dabei. Von kommerziellen Campinggrounds wollen wir nichts mehr wissen, es sei denn, wir sind gezwungen, unsere Energievorraete (Batterien, Notebook-Akku…) aufzufrischen. Deswegen jetzt Schluss, wir muessen Strom sparen. Wir werden nicht direkt nach Perth vordringen, sondern den Suedzipfel Westaustraliens ausfahren. Dort sollen herrliche Straende und Naturparks und andere Highlights zu finden sein.

21.05.2005

Weiter geht’s, wir fort von der Nullarbor-Strecke, der ersten geilen „Outback-Erfahrung“, und erstmal rein nach Norseman, einer alten Goldgraeberstadt, in der heute nur noch großkommerziell eine Goldmine betrieben wird. Norseman, zwar keine Geisterstadt, doch vom Goldrausch frueherer Zeiten ist auch nichts mehr festzustellen. Doch auftanken und Wagen frisch machen war machbar und weiter 200 km direkt nach Esperance wieder an die Kueste. Sehr schoene Kleinstadt, saemtliche Einkaeufe erledigt und Termin fuer die erste Inspektion nach 5000 km fuer 3 Tage spaeter vereinbart. Der Wagen laeuft prima, doch um die Garantieansprueche (warranty) aufrechtzuerhalten, ist dieser kleine Check zwingend notwendig alle 5000 km. Da auch nun mittlerweile klar war, dass der Wagen eine offizielle RWC (TUEV) nie gesehen hat, da das Relais vom Licht frei im Motorraum herumschlabberte (das war unser Lichtproblem) und Standlicht ohnehin nicht funktioniert, da unterschiedliche Scheinwerfermodelle montiert sind, und damit auch offen war, wann der letzte OElwechsel gemacht wurde, war es auch in unserem Interesse, diesen Check machen zu lassen. So ein Check mit OElwechsel, neuem OElfilter und Schmierung kostet 80 $. Die sind durchaus im bezahlbaren Rahmen. Doch die Basis des Fahrzeuges, Motor, Getriebe, Unterboden, Rost, Reifen sind exzellent fuer das Baujahr. Also wir sind nach wie vor sehr zufrieden. Immerhin fuehrt uns das 4 WD-Fahrzeug zu nahezu allen Plaetzen, dient als Schlafstaette und Transportmittel aller Utensilien und ist wie unser „Einfamilienhaeuschen“. Ein bisschen Pflege schadet da niemals! Von Esperance aus ging es erst einmal Richtung Osten in abseits gelegene Nationalparks wie Cape Le Grand NP und Le Arid NP. Auch wenn etwas abseits gelegen, dadurch aber kaum ein Mensch anzutreffen, finden sich super Straende, Kuestenlandschaft und Vogelwelt.

Es hatte hier vor 1 Woche, als wir auf der Nullarbor-Strecke waren, tierisch geregnet, so dass ueberall leicht ueberflutete Straßenabschnitte anzutreffen waren und saemtliche Wasserloecher und Pfuetzen gefuellt sind. Wassermangel herrscht also nicht, einziges Manko ist, dass dadurch die Moskitos erwacht sind. Gigant Moskitos, die durchaus in der Lage sind, durch Socken und Jogginghose hindurch zu stechen, so dass es angezeigt ist, enge Synthetikhose und 2 paar Socken zu tragen. Ansonsten gilt, einschmieren mit Repellent so oft es geht. Wir benutzen kein gekauftes Repellent, viel zu teuer und zu giftig, sondern eine Eigenmixtur aus Babyoel und Antisepticum „Dettol“, was in jedem Supermarkt fuer wenig Geld erhaeltlich ist. 1:1 mischen, kraeftig einschmieren, gibt einen etwas oeligen Teint und ist gleichzeitig desinfizierend und das Wichtigste, es wirkt! Den Tipp haben wir uebrigens von einem road-living-man aus Neuseeland. Gekaufte Repellents halten maximal 1 Stunde und sobald Wasser drankommt sowieso nicht mehr. Jedenfalls sind hier klasse Straende, klasse Spots und wir auf einem Platz im Nationalpark Fitzgerald, von der UNESCO ausgezeichnet als einzigartig in Flora und Fauna, in seiner Art der Beste der Welt. Dort stecken wir ganz alleine, kein weiterer Besucher zu dieser Zeit, mit BBQ-Moeglichkeit und allen facilities. Heute auch einen Wal in dieser Bucht gesehen, schade, dass wir kein eigenes Boetchen zur Hand hatten. Vorgestern auch im NP „Le Arid“ am einsamen Strand waren Delphine bis 10 m an den Strand heran geschwommen. Strand und Duenen sind wie mit Sand aus der Sanduhr bestueckt.

Sylvie war auch mittlerweile schwimmen an weißem Strand mit kristallklarem, tiefblauen Wasser. Wassertemperatur durchaus ertraeglich fuer sie, waermer wird’s aber dann sicher am Indischen Ozean an der Westkueste, heißt es. Auf der Nullarbor-Strecke war eine Zeitumstellung von 1,5 Stunden, also in Australien ist nicht ueberall dieselbe Uhrzeit. Das fuehrt zu der Tatsache, dass hier jetzt morgens um halb sieben das Licht angeht, doch dafuer dann abends um halb sechs das Licht schon wieder ausgeht. Es ist halt Winter und die Tage sind kuerzer. Wir fahren so max. 200-300 km pro Tag, um noch genuegend Zeit bei Licht an den Plaetzen zu haben. Doch die Abende sind oft kurz, in den Nationalparks sind die Lagerfeuer manchmal strikt verboten, und bei Kerosin-Lampenlicht unserer 2 Lampen und den fliegenden Besuchern (Moskitos) geht es oefter mal bereits um 8 Uhr ins Bett. Nicht immer reicht die Muedigkeit aus, um bis 6 Uhr durchzuschlafen, so ist man manchmal um 4 Uhr nachts wach, ausgeschlafen und sehnt sich nach dem Fruehstueckskaffee. Wenn dann die Sonne aufgeht, erwacht ein neuer Tag und wird freudig und lautstark von der Vogelwelt begrueßt, und niemand weiß, was einen Neues erwartet. Und bis jetzt kam immer etwas Neues und es wird nicht langweilig. Heute war es der Wal, gestern die Delphine in Reichweite und vorgestern die Strecke durch Schlammloecher und ueberflutete Pisten, die Sylvie zuvor barfuss durchwanderte, um den besten Streckenverlauf auszukundschaften. Dies ist nur ein Zwischenbericht, weitere Tage folgen an dieser Kueste.

25.05.2005

Das Wetter verschlechterte sich leider, bedeckt und immer wieder leichter Nieselregen. Das Ganze hielt 4 Tage an, wildes Campen verliert dann nach den tollen Tagen zuvor ein wenig an Romantik. Zumindest Feuer an den freien Plaetzen war immer moeglich, unsere Gasreserven werden irgendwie gar nicht angegriffen. Wir kochen fast ausschließlich am Naturfeuer. Dann kam ein echtes Highlight, der „Tree Top Walk“ 40 m hoch in den Kauri-Baeumen, atemberaubende Waelder mit Riesenbaeumen und auch Uebernachtung am Fluss in einem Nationalpark inmitten dieser Waelder. Obendrein lassen sich ein oder zwei dieser Mammutbaeume, etwas waghalsig zwar, besteigen. Zumindest einmal goennten wir uns auch das Vergnuegen, auch wenn die Knie spaeter weich waren.

Man ist nach unten hin in keiner Weise gesichert und der hoechste zu besteigende Baum ist exakt 75 m hoch. Man klettert frei auf eingeschlagenen Eisenstangen den Baum ringsherum hoch bis auf ein Podest. Man fuhr von Pemberton den NP „Warren“ an, indem man auch gut uebernachten kann, im Camp versteht sich. Das ließ das schlechte Wetter ein wenig vergessen, und heute in Busselten ist es schon wieder fine. Die Tierwelt zeigt hier weniger Kaengurus und Emus, Koalas haben wir seit Adelaide nicht mehr gesehen, doch dafuer haben wir hier eine sauber glaenzende, sehr gepflegt erscheinende „Ratte“ um die Fueße herum flitzen, die sich sogar per Hand fuettern laesst. Auch Papageien und diese Riesenelstern verschmaehen nie ein handgereichtes Haeppchen, und auch die „Rotnase“ (Possum) im Baum, nahezu in Reichweite, laesst sich keineswegs beim Fressen aus der Ruhe bringen. Morgen steht eine riesenlange Holzjetty auf dem Programm, an deren Ende man 7 m unter Wasser in ein „Glasaquarium“ hinabsteigen kann. Man selbst ist dann im Aquarium und die Meeresbewohner die Zuschauer in freier Wildbahn, die einen anstarren. Schwieriger gestaltet sich das Wildcamping ab jetzt, da ca. 300 km vor Perth bereits die Kueste stark besiedelt ist und sich freie Plaetze nur schwerlich finden lassen. Uns haben aber heute auf kommerziellem Campground die heiße Dusche und der 220 Volt Abend in keiner Weise geschadet nach so langer wilder Campingzeit. Vermutlich geht es geradewegs direkt nach Perth, dort evtl. 2-3 Tage mal wieder Stadtleben. Dinge wie Visaklaerung, Bootkauf, Internet und Besuche stehen auf dem Programm, um dann doch sicher so schnell wie moeglich wieder hinaus ins weite Land zu kommen. Dann wieder wildes Campen, evtl. dann mit Boot, und Ausfluege ins Inland (Outback). Und es wird immer waermer, es geht jetzt nur noch gen Norden!

Australien 2005 – 2. Etappe – Westaustralien von Perth nach Darwin

29.05.2005

Es ging nicht gleich nach Perth, wir legten Zwischenstation im NP „Yalgorup“ ein, den wir eigentlich als Uebernachtungsmoeglichkeit nicht auf unseren Karten hatten. Inmitten des Waldes nahe eines kleinen Lakes gelegen, viele Voegel und außer uns niemand da. Ebenfalls gebuehrenfrei, da kein Ranger kam zum Kassieren, wie eigentlich angegeben. Gut so, eine Zwischenstation einzulegen mit abendlichem Feuer kurz vor Perth in der Natur, um richtig Energie zu tanken fuer die Großstadt Perth. Ein paar Kaengurus huepften morgens durch die Gegend und Voegel, sonst Ruhe pur. Korrektur uebrigens, im Campground zuvor, schrieben wir, dass uns eine „Ratte“ zwischen den Fueßen herumlief. Nach dem Besuch des Museums in Perth stellte sich heraus, dass es sich entweder um ein Bandicoot oder Quokkka gehandelt hat, die auch sehr zutraulich werden koennen. Dies war ja unsere „Ratte“ auch, flitzte beim Essen und auch morgens staendig um unsere Fueße herum. Unser Zuschauer auf der Nulloborstrecke war uebrigens ein Lizard. Jedenfalls ging es nach Perth hinein, wir entschieden uns auf einem Campground ca. 10 km von der Innenstadt entfernt morgens einzuchecken und am selben Tag mit dem Bus zu Fuß die Stadt zu erkunden. Erstens kein Gepaeck und zweitens keine Parkprobleme. Strafzettel ueber 16$ aus Adelaide haben wir ja nach wie vor im Gepaeck. So ein Stadtcampground kostete zwar 25$, war sauber und absolut OK. Zwar voll bis zum Anschlag, doch auch wir nutzen den letzten freien Powersiteplatz, da wir ja spezielles Kabel dafuer gebastelt haben und durch Mehrfach-Stecker sowohl die 220 Volt Werkstattlampe (kann man haengen oder klemmen) als auch Batterieladegraete, Computer, Toaster und Wasserkocher betreiben koennen. Also wenn Campground tanken wir selbstverstaendlich immer unsere Energievorraete komplett auf, die heiße Dusche oder den Pool nehmen wir auch dankend mit, doch dies ist nicht zwingend erforderlich. Auch auf einem kommerziellen Campground schlafen wir hinten mit offener Klappe und Moskitonetz. Wenn einer reingucken will, soll er dies tun. Ist uns mittlerweile „Schnuppe“. Perth war uebersichtlich, nicht zu verkehrschaotisch und so ganz nett. Nicht der Reißer wie Sydney, doch Museum, Fußgaengerzone und Swan-River sind OK. Postkarten geschrieben an die, die nicht so ins Net schauen, wurde mal Zeit. Die schoenen Straende um Perth herum, haben wir uns nicht angeschaut. Es soll sie aber geben. Am kommenden Tag ging’s los, wie immer zeitig, direkt nach Midland, um dort guenstig zu tanken, einzukaufen und eine neue Matratze anzuschaffen. Der Sprit hier ist der Guenstigste bisher mit unter 1$, auch Autos sind sicher nicht teurer als in Melbourne, das weiß ich daher, da ich mir zwecks Bootkauf die „Quokka“ (Anzeigenblatt gebrauchter Sachen) gekauft hatte (2,50$). Autos waren auch dabei und ein Blick genuegte, es fanden sich einige passable Angebote. Unser Pajero laeuft nach wie vor ausgezeichnet, wir sind auch zufrieden und billiger haetten ihn wir in Melbourne wohl kaum bekommen (immerhin ja genug Haendler abgeklappert und Zeitung studiert), doch wer die Wahl hat, sollte besser in Perth zuschlagen. Bissl Glueck gehoert ja auch immer dazu. Boote (dinghis) gab’s auch etliche, doch viel zu muehsam durch die Weite von Perth und deren vieler verschiedener Stadtteile sich durchzukaempfen und dies haette sicherlich wieder 2 Tage gekostet. Dazu hatten wir ja keine Lust, denn Motto ist wie nach wie vor „so schnell wie moeglich raus aus der Stadt“. In Midland stoppten wir, dies ist quasi das Handelszentrum vom Swan-Valley (das bekannte Weingebiet) und lag auf dem Weg 40 km hinter Perth. Eigentlich geht dies alles ineinander ueber. In der Zeitung hatte ich eine Anzeige ausgemacht „bedhouse – spezial prices“, dies lag direkt am Highway und wir goennten uns den Luxus einer nagelneuen Matratze fuer 95$. Habe ja bald Geburtstag. Zuvor hatten wir eine Schaumgummimatte von Juergen auf der einen und auf der anderen Seite eine Polsterauflage einer Gartenliege von Eddie (sein „Firmennotbett“). Letztere wird behalten umfunktioniert als Strandliege fuer Sandduenen und Beach. Weiter ging’s schnell nach Norden in die warmen Gefilde, rein in den NP mit den „pinneacles“, einem Muss auf dieser Tour.

Die 9 $ Eintrittsgebuehr sind OK, und um die kommt man nicht drum herum. Weiter in ein Research zur UEbernachtung am Meer, das wir zufaellig ausmachten auf der Strecke nach Cervantes namens „Sandy Cape“. Auf unseren Karten ist nicht viel mit Camping in NP’s in dieser Ecke, erst wieder bei Monkey Mia. Der Platz war soweit in Ordnung, nur kein Feuer erlaubt und Toiletten und BBQ-Platz waren noch nicht fertig. Dafuer sollte man 14,50$ bezahlen, das ist zuviel, das meinte auch der Ranger (echt netter Typ) und wir mussten gar nix bezahlen. Weiter ging es Richtung Geraldton, wo ich mich nach einem Boot umschauen werde. Doch an der Kuestenstraße entlang, immer wieder Einfahrten zur Beach, und die dritte sollte es dann auch sein. Und schließlich wofuer haben wir Allrad! Jedenfalls zwischen Sandduenen, 15 Meter vom Meer entfernt, zwischen ein paar Baeumchen geschuetzt das Lager aufgeschlagen.

Feuerstelle ist bereits erstellt, Holz auch gesammelt, 2-mal Schwimmen gewesen (oder ich zumindest im Wasser), 2 Cuba Libre auch schon intus und bereit fuer das Abendessen. Zuvor den Sonnenuntergang am Strand verfolgen, noch kurz die Angel reinbaumeln lassen und dann ans Feuer zum Abendessen.

Wenn kein Fisch, dann gibt es heute Bratkartoffeln mit Bohnen und Spiegeleiern plus Salat. Wir springen nackt herum, ansonsten Sonnenschein pur, blauer Himmel und auch abends und nachts echt warm…obendrein besuchte uns mehrfach ein echt neugieriger Seehund, der immer um Sylvie herum schwamm…und wieder wird’s ein Klasse-Sonnenuntergang und wir sind echt relaxet. So wie es aussieht bleiben wir noch einen Tag, kostet ja nix, Geraldton kann auch noch einen Tag warten. Bis dann. In Geraldton dann alles erledigt, getankt, Geld geholt, Info Office nach Karten gefragt, eingekauft Getraenke, Essen und Extras, dann noch „Hungry Jacks“ besucht, wir haben ja immer noch die Discountbons 50 % und auch noch nach einem Boetchen umgeschaut. Es bleibt aber vorher zu erwaehnen, dass auf der Fahrt nach Geraldton der Kuehler ein wenig gequalmt hat!? Der Schraubverschluss war nicht ganz zu, Wasser ausgetreten und vermutlich war dies der Grund. Es wird sich zeigen. Jedenfalls dieses Ereignis vorher ermutigte einen nicht gerade zum Bootskauf und Trailer, denn dies belastet das Fahrzeug sicher um einiges mehr. Und wir finden jetzt schon, dass der Pajero ganz schoen belastet wird. Dann auch noch von der Polizei gestoppt, weil wir nicht angeschnallt waren. „seat-belts“, so eine Scheiße, zumindest war ich tief betroffen und versicherte „immer angeschnallt zu fahren“ und eben am Bootsshop gewesen zu sein eine Straße vorher. Glueck des tief betroffenen Fahrers wegen blieb es bei einer „caution“ (Verwarnung), ansonsten waeren satte 300 $ Strafzettel faellig gewesen. Jetzt wird immer angeschnallt aber alles. Zumindest alles andere erledigt und weiter an einen freien oder Low-Budget Campground an der Beach „Coronation Beach“ aus unserem Hundebuch-Campgroundfuehrer. Schon Ok, die 5 $ lassen sich verschmerzen, aber einfach viel zu voll. Der Platz tags zuvor war schon nur noch geil. Auch wenn man nicht fischen konnte, war einfach zu flach. So einen suchen wir uns bald wieder. Noch einmal ein Bildchen von da. Und zum Boot…entweder es kommt jetzt zufaellig ein Schnaeppchen unterwegs, oder dann eben nicht.

05.06.2005

Weiter ging’s nach Kalbarri an der Kueste durch kleinere Kuestenorte, die alle in den Informationsheftchen als Superklasse und Top Fischspots beschrieben werden. In Gregory stoppten wir und fischten von der Jetty, fingen jedoch nur Dutzende von den Kofferfischen, die weder essbar noch als Koederfische zu verwenden sind. Auf dem Rueckweg passiert man einen so genannten „Pink Lake“, den gibt es zwar haeufiger mal, doch dieser war wirklich absolut pink. Das liegt an Algen, die Carotin B absondern und diese Faerbung verursachen. Dann ging’s weiter und es wurde eher enttaeuschend, als Kalbarri erreicht wurde und man am Ortseingang durch ein Riesenschild „no camping -16 km around Town“ begrueßt wurde. Also man ist quasi gezwungen, auf einem kommerziellen Campground zu uebernachten, obendrein sind die dann als Fischspots angegebenen Plaetze mit „fishing prohibited“ markiert, also tolle Karten und „ganz tolle Stadt“, dass wir daraufhin sofort die Kurve gekratzt haben und nicht einen mueden Cent in der Ecke gelassen haben. Auch den NP „Kalbarri“ konnten sie sich irgendwo hinstecken. Es ging direkt zurueck zum Highway, dadurch etwas spaeter als gewohnt, auf einen uns markierten freien Uebernachtungsgrund am Murchison River. Das war wiederum dann klasse, ganz ruhiger Fluss mit Feuerstelle und so war der Tag doch noch irgendwie gerettet. Zum abendlichen Feuer gesellte sich ein Hamburger Paerchen, Sabine und Reinhard Parchmann, unterwegs im Wohnmobil fuer einige Wochen, doch erst 3 Tage vor Ort, die wir bereits in Gregory getroffen haben. Es wurde ein netter Abend.

Dann am kommenden Tag direkten Weges auf die Halbinsel hinein in die Shark Bay, wo wir uns dann vor Denham querfeldein an der Kueste einen Uebernachtungsplatz suchten. Eigentlich ein Top Platz, wenn nicht abends und nachts mehrere schwere Gewitter ueber uns hinweg gezogen waeren. Hier regnete es bereits seit 2 Tagen extrem und dies sollte die naechsten 2 Tage so bleiben. Dies hatte zur Folge, dass allerlei Straßen ueberschwemmt sind und einige Straßen nicht mehr passierbar waren. Der eine oder andere Campervan harrte bereits mehrere Tage auf abseits gelegenen Plaetzen aus, weil ein Durchkommen nicht moeglich war. Doch wir passierten mit unserem Pajero muehelos Schlamm- und Wasserloecher, halfen auch mit Toast aus. Auch fingen wir am ersten Abend 4 Pink Snapper und kleinere Korallenfische und gelegentlich kamen Schildkroeten vorbeigeschwommen und schauten mit ihren langen Haelsen zu uns auf. Auch die folgende Nacht verbrachten wir wiederum dort und fingen abends wiederum groeßere Snapper und einen 50 cm langen „Scool Shark“. Uebrigens leicht zu filetieren, ohne Graeten, schmeckt super. Fisch gab es, Regen gab es und es war trotzdem sehr geil aber halt nicht perfekt. Normalerweise wollten wir weiter raus auf die Halbinsel in den Peron Nationalpark. Doch dieser war laut Information nach den schweren Regenfaellen kaum passierbar und uns blieb dann eigentlich nur noch, laut Reisefuehrer, das Highlight „Monkey Mia“, dort wo die Delphine ans Ufer schwimmen zu den Fuessen der Besucher, fest in der Hand und Vermarktung eines Nationalparkressorts. Wir fuellten unsere Treibstoff- und Wasservorraete in Denham auf und trafen Hamburger Sabine und Reinhard. wieder Dank ihrer Information, wie sich in Monkey Mia alles zutraegt, entschlossen wir uns, uns so eine Touriabzocke zu schenken und kehrten wieder an unseren Schildkroetenplatz zurueck. Denn mit 250 Leuten in einer Reihe zu stellen am Ufer, ohne auch nur einen Fuß ins Wasser zu setzen, streng verboten, und dann zuzusehen, wie sich ein Ranger ein/zwei Trottel raussucht, damit sie einem Delphin ein Haeppchen Fisch reichen duerfen, die sich vielleicht zu sechst in einer braunen Bruehe im Abstand von 10-20 m suhlen, ist nicht unbedingt unser Ding. Das Ganze natuerlich auch nicht umsonst. Da goennen wir uns lieber „unsere wilden“ Delphine im Le Arid Park oder die schwimmenden Schildkroeten wie Tags zuvor. Raus ging’s wieder auf den Highway Richtung Norden, Ueberschwemmungen weit und breit sichtbar um uns herum. Das hat zur Folge, dass die sonstige rote Halbwueste jetzt gruen ist auf rotem Sand wie auf der Alm im bayerischen Land. Ueberall sprießt es hervor aus tot geglaubtem Land. Ganz ungewohntes Bild, leider hat es aber auch zur Folge, dass allerlei Beißvolk unterwegs ist, nicht nur mittlerweile Moskitos, sondern auch irgendwelche „sandflies“ aus dem Landesinneren, die uebel juckende Bisse verursachen. Damit muss man beim Camping halt leben. Eingekehrt jetzt jedenfalls mal wieder auf einem kommerziellen Campground in Carnarvon, da einer unserer geplanten Anlaufpunkte „Road closed“ zur Zeit nicht passierbar war und diesem Umstand verdanken wir das Erlebnis des heutigen Events, die Siegerehrung der Fischkompetition von Carnarvon „Carnarfin 2005“, vom oertlichen Lions-Club organisiert. Einfach super zu sehen, wie sie die verschiedenen Fische praemierten, dabei ein Tuna von 62 kg und das Ganze bei preisguenstigen gesponserten Getraenken. Einfach nett und sehr sehenswert. Morgen geht’s jedenfalls raus auf die hiesige Halbinsel, sicher nicht so busy wie die Denham-Ecke zuvor und soll auch klasse sein vom Fischen und von der Landschaft her. Etwas schwuel ist es bereits, von Kaelte nichts mehr zu spueren, man merkt also bereits, dass man sich im noerdlichen Teil Westaustraliens befindet. Vielleicht noch mal 2 Worte zu den DGS-Fußballern. Schade, dass ich bei dem Abschiedsspiel der alten Haudegen nicht dabei sein kann, der Nationalmannschaft wuensche ich viel Erfolg fuer die anstehenden Testspiele gegen Irland und Tschechien. Und eine allgemeine Empfehlung, „ich trinke seit Monaten kein Bier, kaum noch Bauchansaetze zu sehen, es gibt nur noch Wein. Also, Jagla, nimm’ dir daran ein Beispiel, schlank laeuft es sich schneller“ und nochmals viel Erfolg“.

13.06.2005

Hinaus auf die Halbinsel von Carnarvon ging es, um Michas Geburtstag in aller Ruhe am Meer zu begehen. Leider war dort auch der Zugang wegen der Regenfaelle ganz hinaus auf den Zipfel gesperrt, so dass wir in der Mitte auf einem halbkommerziellen Platz halten mussten. Es gab zumindest eine Toilette und der Strand war ganz passabel. Leider auch gut besucht, also es standen einige Wohnwagen und private Camper herum, ausschließlich Australier, das geht dann noch. Die grueßen alle und sind netter und relaxter als die „Touris“ mit ihren Keas, Apollos oder Sixt–Fahrzeugen. Auch keine buntbemalten Backpacker-Vans oder so. Aber nicht ganz so super wir geplant, doch den Geburtstag haben wir gut ueberstanden, sogar mit kleiner Torte. Und einmal Lager aufgebaut und alles gruendlich gesaeubert. Auch einen schoenen Fisch gab es, „sprangeld emperor“ von 50 cm Laenge, war aber wohl ein Gluecksfang am 6.6., denn am 7.6. war absolut Fangflaute. Wir blieben demnach 2 Tage dort und dann ging’s Richtung Exmouth weiter an das groeßte Riff Australiens. Richtig, es ist groeßer als das Great Barier Reef im Osten und nennt sich „Ningaloo Marine Park“, zum Großteil in verschiedene Schutzzonen eingeteilt; Das bedeutet, es gibt Zonen an denen man fischen und mit dem Boot rumkurven, an anderen ansonsten nur schnorcheln und schwimmen darf. Die kleinen Orte Coral Bay oder Exmouth sind sehr busy, eigentlich absolut Retortenorte, mit Campgrounds, teuren Petrolstations und Supermaerkten, Tauchschule und all so ein Gedoens. Haeuser gibt’s kaum, nur fuer Touribelange etwas, aber noch bei weitem nicht ueberbevoelkert. Also sehr uebersichtlich, doch ohne Atmosphaere und an „Tourischeiß“ haben wir keinerlei Bedarf. So wurden in Coral Bay nur die Information und der dortige Lokus aufgesucht, in Exmouth ebenfalls wieder Lokus und alle Wasservorraete aufgefuellt. Wie spannend! Der Nationalpark mit Campgrounds von Exmouth her war absolut ueberfuellt und wir drehten am selben Tag um, besuchten diesen dort also vom Norden her nicht, da am Kassenhaeuschen „entrancefee 9$“ und die zwei freien Plaetze je 10$ im Voraus gebucht haetten werden muessen. Auf dem Rueckweg ueber Exmouth kamen uns etliche Camper entgegen, wo die hinsollen ist fraglich bei 2 freien Plaetzen. Na ja, jedenfalls haben wir ihnen einen frei gelassen. Geplant war eigentlich den Park zu durchfahren und dann ueber einen Creek „Fluss“ in den suedlichen Teil vorzudringen. Denn da waren wir bereits die Tage zuvor, oder besser kurz davor, bis uns Spritprobleme leider nicht ganz bis an ihn heranfahren ließen, also von der Suedseite des Creeks her. Dort gibt es weder Kassenhaeuschen noch Bezahlbox, so dass wir ihn umsonst gesehen haben. Und das ist gut so, denn die Topspots gab es bereits dort. Dahin sind wir jetzt wieder zurueckgekehrt und da waren wir auch davor schon einige Tage. Also der Ausflug nach Exmouth war nur der Art, Petrol aufzutanken, Brot zu kaufen und Wasser aufzufuellen und die ganzen Touritrottel zu sehen, die nicht wissen, dass man am suedlichen Teil sowohl Park als auch Riff quasi umsonst sehen kann. Ein gewisser Abschnitt ist privat, dort sind so geniale Plaetze, man kann sich hinstellen, wo man will, und das Ganze kostet 2,50$ pro Person per week. Da ist weit und breit niemand außer ein paar Emus, Kaengurus, so andere große Laufvoegel (muessen erst einmal rauskriegen, was das ist), hunderte von Riesenschildkroeten, Eidechsen flitzen rum und tausende von Fischen. Man geht Schnorcheln in seichtem badewannenwarmem Wasser, lange Sandstraende mit tuerkisblauem Meer oder auch Fischen vom Ufer und vom Boot.

Alles liegt innerhalb des Riffs. Weiter draußen sieht man die Wellen, die sich am Riff brechen. Auch da kann man raus mit dem Boot, wenn man weiß, wo man rauskommt und aber nur mit GPS und das auf den Dhingis. Micha war dort mit dem Nachbarn Bob, die uns nicht nur abends zum „tea“ (Abendessen), Lammbraten im „hangi“ gemacht, einluden, sondern Micha auch mit ihm mehrmals zum Fischen rausging im kleinen Dhingi. Fische gab es vom Ufer satt, aber vom Boot aus in Massen und in welch Groeßen. Kein Fisch unter 3 Kilo, auch ein 2,5 Meter großer Hai hing an meiner Angel. Nach 20 Minuten hatte ich ihn am Boot, schmerzender Arm und als der dieses sah, gab er Gas und weg war er. Schnurbruch! Wir kauften fuer Bob Brot und Newspaper mit ein in Exmouth, so hilft man sich halt gegenseitig. Sind immerhin 120 km bis Exmouth, und davon 55 km Gravelroad, und nicht die beste. Jedenfalls checkten wir beim zweiten Mal dort den Nationalpark vom Sueden her bis zum Creek 40 km 4WD Strecke, hatten ja diesmal genuegend Petrol. Man fuehlt sich richtig in Australien. Warm, menschenleer, links die Duenen, rechts grasbewachsene kleine Bergkette, dazwischen rote Erde mit Kleinbewuchs und umher springende Tieren.

Und man weiß, abends gibt es sicher Fisch und das am Lagerfeuer und das Ganze nahezu gratis. Im Nationalpark kein Feuer, kein Angeln an allen Plaetzen, fees (Gebuehren) ohne Ende, die Grounds kosten 10$ und haben nur Toilette und sind nicht einmal direkt am Wasser. Wir fahren hier mit dem Auto, wenn wir wollen, bei Ebbe ueber den Sandstrand ans Wasser ran, schauen nachts auf sternenklarem Himmel ueber das Meer aus unserem Auto hinaus. Vielleicht der schoenste Platz auf unserer Australientour!!! Wir bleiben noch ein bissl. Danach sollen noch tolle Plaetze kommen an der Westkueste, werden ein Abstecher ins Landesinnere zu einem NP machen, und dann kommen die Kimberleys irgendwann. Dann Darwin, na ja mal sehen, haben bereits jetzt schon einige negative Kommentare ueber den Norden erhalten. Unsere Erwartungshaltung ist ein wenig heruntergeschraubt, Fische soll man da auch nicht fangen (so Bob) und Baden sowieso nicht wegen der Krokodile und Hochsaison ist auch noch. Peer, also vielleicht doch Broome, danach kommt noch ein geiler Zipfel an der Westkueste, bevor es durch die Kimberleys geht?! Bis dann.

27.06.2005

Schon lange her, dass wir geschrieben haben. Das liegt daran, dass wir lange nicht mehr auf einem kommerziellen Campground campierten, unser Akku vom Laptop auf Null stand, denn wir blieben laenger hier am Riff. Aber der Reihe nach. Zurueckgekehrt von der Rifferkundungstour an die bisher schoenste Beach am Ningalooreef „lefroy bay south“,

einen ganz nah gelegenen Platz fuer unser Fahrzeug am Sandstrand auserkoren, die Feuerstelle praepariert, unser „Sonnendach“ gespannt und alles wieder umgeraeumt, sprang auch noch am selben Tag ein „Giant Trevelly“ an Michas Angel. Also gab es ein Klasseabendessen, denn der Bursche war absolut lecker und dicke groß genug fuer Zwei. So sollte es auch weitergehen, tolle Zeit in einfach einem Klassegebiet. So war es am kommenden Tag ein Oktopuss und ein Leatherjacket an der Angel, die umher schwimmenden Riesenschildkroeten beim Schwimmen waren zu beobachten, die neugierig ihre Koepfe herausstreckten, oder weite menschenleere Sandduenen bei Wanderungen zu erkunden. Dann lag da noch eine Seeschlange,

giftig wie alle am Ufer neben der Angel, dann die netten Hunde der Campnachbarn oder die durchziehenden Delphine und Seekuehe (Dugongs), die keine Langeweile aufkommen ließen. Fischen eine wahre Pracht! Tags darauf auf einmal mehr Wind, Wetterwechsel, doch Sonne blieb, nur mehr Stroemung und raueres Wasser. So blieb nur ein walk in eine ruhigere Bucht um die Ecke zum Fischfangen. Dann der Biss, die Bremse lief mit lautem Knarren und nach 150 Metern Schnur machte Micha dem ein Ende, indem er zu machte und die Schnur riss.. Jeder Angler weiß, wie das ist. Minuten spaeter, die Angel war wieder neu mit Haken versehen, wieder ein gewaltiger Biss, wohlgemerkt nur vom Ufer aus. Die Angel bog sich. Diesmal sollte es zappeln bis ans Ufer, kein Abriss, ein nahezu zweieinhalb Meter großer Hai. Was nun, kein Gaff, kein Kescher, also versuchen, ihn mit der groeßten Welle auf den Strand zu schleudern. Schon auf dem Sand riss der Haken und die naechste Welle war im Anmarsch. Sylvie sprang in vollem Kampfgeist hin (vermutlich noch ermutigt durch den siegreichen Kampf mit dem Kaengurus damals ums Brot) ueber den Fisch, packte zu und schon war die Welle da. Man konnte den Fisch gar nicht mehr sehen durch den aufgewirbelten Sand und er machte eine kraeftige Rumpfbeuge und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Vielleicht besser so, denn Sylvie hatte den Kopf gepackt von oben. Bei spaeteren Ueberlegungen meinten wir dann beide, es waere eventuell moeglich gewesen, ihn am Schwanz zu packen und dann weiter ans Land zu schleudern. Haie sind naemlich nicht glitschig. Der Kopf ist sicher nicht die geeignete Stelle und sicher auch nicht die ungefaehrlichste, um zu zupacken. Soll nicht wieder vorkommen, sagt Sylvie. Jedenfalls gab es keinen Fisch und es ging weiter am naechsten Tag nach insgesamt 9 Tagen dort.

Zu berichten ist auch noch, dass Micha in einen Kampf mit einer Heuschrecke verwickelt wurde und das bei Fahrt durch tiefsten Sand in den Duenen. Genau dann, wenn man also nicht anhalten soll, sprang sie ihm durch die offene Seitenscheibe auf den Schoß und machte Rabatz. Zur Freude von Sylvie, dass auch Micha einmal in einen Kampf verwickelt wurde. Na ja egal. Weiter ging’s, auf dem Wege stoppten wir am Robe-River, fingen ein paar breams (wie Barsche) und waren von weißen Papageien umvoelkert. Wir waren links ganz alleine, alle anderen Camper rechts der Bruecke. Das ist eben 4 WD und gewusst wie. Man wird auch immer mutiger und erfahrener, was das Gelaende angeht, tiefer Sand auch nur noch geringfuegig problematisch. Da gibt es sog. 24 Std. Plaetze mit Muelleimern, Toiletten und Feuerstellen an den Highways oft an Flusslaeufen, kosten nix und sind einfach zum Rasten gedacht bei den laengeren Strecken. Leider nutzen diese Plaetze hier so ein paar Rentner zum Dauercampen, kostet ja nix und daher kann es schon einmal sehr eng werden gegen Abend, wenn dann alle reinkommen. Man muss also schon ein bisschen querfeldein fahren, um sich seinen Topspot zu sichern und auch ungestoert von Generator oder herumlatschenden Rentnern zu sein. Dann weiter zur „40 Mile Beach“, zeichnet sich aus durch Mangrovenbaeume und dadurch, dass bei Ebbe kein Wasser mehr zu sehen ist. Das kommt jetzt noch oefter, viele Mangrovenstraende und ein Tideunterschied von bis zu 12 Metern. Das bedeutet, wenn man einen Platz bei Flut begutachtet und sich denkt, „wie schoen am Wasser“, ist sechs Stunden spaeter nix mehr als matschiger Sand oder nur noch Steine. Na ja, da kann man dann herumlaufen, allerlei Schnecken und Krebse oder Oktopusse sehen, die gerade Krebse in ihre Hoehle reinziehen oder knietief im Wasser waten und verlorene Gewichte und Haken der Anglerkollegen suchen – uebrigens hat sich Sylvie darauf spezialisiert, findet Unmengen an brauchbaren Gewichten, Vorfaechern und Haken – bis dann auf einmal wieder mal ein Hai (Riesenflosse) bis auf 2 Meter an Sylvie heran schwamm. Sicher derselbe von Ningaloo, er wollte wieder gekrault werden. Doch diesmal flitzte sie aus dem Wasser. Leider hat man bei solchen Geschichten nie die Kamera laufen oder griffbereit. Unterwegs sollte man Stoppen und Holz sammeln, denn an den 24Std. Plaetzen ist meist das Holz leer gesammelt und man muss weite Wege gehen, um welches ranzuschaffen. Daher unterwegs ein Stopp und der Sack ist Ruckzuck voll.

Weiter an die clearville-beach, auch hier dem caretaker (nullrunde) nicht begegnet, und Infos ausgearbeitet fuer den Besuch von Peer. Doch der kann doch nicht kommen, wissen wir mittlerweile, insofern Arbeiten sind hinfaellig. Nur aus diesem Grunde (Strom) checkten wir auch den Caravanpark in Point Samson, doch zu teuer und echt Schrott. Also daher direkt in den NP Millstream-Chichester 60 km Gravelroad landeinwaerts. Rein durch beeindruckende Steinformationen, Berge wie Pilze, Tafelberge und hinein in so ein Wasserloch zwischen den Felsen. Endlich einmal ein Sueßwasserbad, zwar arschkalt, doch einmal von oben bis unten nackt hinein, bis einem sich die Kopfhaut vor Schmerz zusammenzieht und auch schnell wieder raus. Dagegen war der UEbernachtungsplatz wenig ueberzeugend. Die kosten immer etwas die Parks, wenn man dann einen trifft von den Rangern, und dafuer war dieser Platz echt schmuddelig. Also raus und einfach vor die Parkgrenze in die Landschaft, lediglich 500 Meter weit davor, dann ist es ja kein NP mehr und das ist freies Land. So ein Bloedsinn, denn es exakt dieselbe Landschaftsformation. Sehr einsame UEbernachtung, niemand weit und breit. Lediglich ein Riesenlizard (fuer uns ein Waran) von 1,5 Meter Laenge besuchte uns. Knallgruen leuchtender Schwanz, herrlich anzusehen, leider waren wir mit der Kamera zu langsam. Zu erwaehnen ist noch der beeindruckende Mondaufgang, den wir beim gemuetlichen Abendessen beobachteten.

Dann wieder raus die 60 km, was sind schon 60 km Gravelroad, hinein auf einen Stopp und ein Bierchen im „Whim Creek Hotel“ auf dem Highway. Ein Museum als Kneipe, raues Volk und sprechende Papageien im Kaefig. Der kommende Stopp an der Ballaballaroad einem versandeten Meeresarm nahe dem Mangrovenmeer. Also bissl Wasser ist noch drin, so sprangen ein paar mullets herum und Pelikane schwammen gelegentlich vorbei. Viele ganz graue Kaengurus waren zu bewundern, als wir einmal auf die andere Seite wieder quer durchs Gelaende einfach den Wasserlauf durchfuhren. Naechster Platz wieder an so einen 24 Std Platz am Highway „Yuleriver“, trafen auf aelteres Ex-Hollaenderpaeaerchen, die uns Topadresse von einem Farmstay vor Darwin (der Sohn lebt in Darwin) gaben. Werden diese eventuell checken, soll man auch arbeiten koennen, das ist aber sekundaer, eher das es sich bei dem Besitzer um einen alten Knaben handeln soll, ein Raubein und Fischer und Farmer und ein Unikum eines Australiers.

Viele Voegel besuchen diese Wasserstelle hier, denn es sind eigentlich gar keine Fluesse mehr. Es ist nur zum Teil Wasser da, das abrupt verschwindet, und wer weiß, vielleicht unterirdisch weiter fließt. Jedenfalls zum Waschen fuer uns, zum Trinken fuer allerlei Tierchen ist es gut genug, und dadurch ergeben sich Topnaturspots. Große Reiher, Adler oder Pelikane, verschiedene andere Voegel teils neugierig teils auch nur singend oder krachmachend, dann wieder stampfende „wilde“ Rinder, die zum Wasser ziehen, einfach so mitten durch, egal was ihnen den Weg versperrt. Dann wieder ein Vogel, der im Steilanflug eine Heuschrecke vielleicht 30 cm vor dem Gesicht von Micha wegfaengt, sonst waere er erneut Opfer eines Angriffes einer Heuschrecke geworden. Dank sei dem Vogel! Dabei sieht er noch Klasse aus, blaue Fluegel, gruenen Schwanz und roten Kopf und behaender Flieger. Und, wenn man dann noch ein Fischchen fangen kann, dann ist es doch echt nett hier Also man muss nicht immer das Meer haben, da ist sowieso oft zuviel Wind. So gab es das erste Mal Catfisch paniert (haben leicht giftige Stacheln, sollte man beachten) in sueßsauer mit Reis. Das war dann der De Grey River.

Jedenfalls jetzt auf kommerziellem Campground an der 80 Miles Beach, so heißt der auch hier. Viel Sand und lange Straende. Leider kommt man vorher auf der gesamten Strecke nicht an den Strand heran, es gibt einfach keine Wege nicht ein mal querfeldein moeglich. Kaum zu glauben, aber wahr. Jedenfalls alle Akkus aufgeladen und viel geschrieben. Jetzt ist Schluss, ist schon verdammt spaet. Morgen dann vielleicht schon wieder der naechste Campground 50 km vor Broome, der soll total Klasse sein mit Hunderten von Tieren und geil am Sandstrand und gut zum Fischen. Aber kostet halt. Dann kann ich ja weiter schreiben, abends…

05.07.2005

nix war es mit Campground und Strom am kommenden Tag. Wir checkten den naechsten Campground „Port Smith“, doch fuer 25 $ einfach zu teuer und zu weit weg vom Wasser, und wir hatten ja alles recharged also die Batterien und den Computer. Wir hielten in „Barn Hill“, dem dritten privatbetriebenen Campground fuer 15$ auf tentsite, also ohne Strom aber mit warmer Dusche. So voll, dass uns nur ein weiter Weg an die Beach an diese heranfuehrte, doch die Beach war dann schon sehr eindrucksvoll. Mit aller Gewalt wollten wir einen Fisch fangen, doch diesmal sollte es nicht klappen. So waren 4 Stunden in praller Sonne vergebens und abends waren wir echt fertig vom Laufen, vom Fischen und von der Sonne. Mit aller Gewalt, weil wir die Befuerchtung haben, dass ja in naechster Zeit kaum Meer sein wird und Moeglichkeiten zum Fischen bestehen werden. Das war dann auch so und trotzdem gab es geile Erlebnisse. Also erst einmal rein nach Broome, viel kleiner und uebersichtlicher als erwartet, doch alle Moeglichkeiten wie Einkauf bei Coles, Tanken und Internet. Dort verschickten wir meinen Verlaengerungs-Visaantrag per Post an die „Dimia“ Behoerde. Mal sehen, was da raus kommt. Ansonsten bin ich ab 15. Juli illegal hier, aber auch egal.

30 ks (=km) nach Broome entlang der Kueste Richtung Cap Leveque auf Gravelroad, wie eigentlich immer abseits der Piste ging`s weiter zur naechsten Uebernachtstation. Die 200 ks Gravelroad zum Cap wollten wir uns dann doch nicht antun, denn solch aehnliche Spots gibt es bereits davor, also bogen wir an die Kueste ab an Plaetze wie „willie creek“, „barret creek“, „james price“ usw. Freie wilde Plaetze, die nix kosten, sehr ruhige Spots und Feuer auch kein Problem ganz gegen unsere Erwartung, weil Broome ja quasi direkt vor der Tuer liegt und auch noch die Highseason begonnen hat. Der eine Platz ist ein estuary, in Mangroven gelegen, einmal voll mit blauem Wasser und sechs Stunden reiner Sand. Nachts huepften allerhand Fische und es platschte nur so. Fischen hatten wir kaum versucht, da ein Rumpsteak aus Broome noch an Bord war. Wir fanden aber einen riesigen lure (Plastikpilker) um die 20$ wert mitten in den Baeumen haengend, den wir gerne zu unseren geschrumpften Angelutensilien aufnahmen. Irgendwer hatte wohl versucht, einen Hai in der Nacht zu fangen. Auf dem Wege zurueck wollten wir hier erneut stoppen und unser Angelglueck dann selbst probieren. Doch wie es so ist, stellten wir am kommenden Tag fest, dass jeder etliche Bisse an Armen und Beinen davon getragen hatte. Unmerklich, irgendwann tagsueber. Wir sahen außer den Fliegen, die gehoeren schon einfach dazu, doch nerven manchmal auch, immer wenn sie sehr aggressiv sind und in Augen und Ohren gehen, nur winzige Tierchen. Kleiner als ein kleiner Nadelkopf. Die pieken manchmal, aber man sah nix. Und eigentlich auch viel zu klein, um durch menschliche Haut zu beißen. Spaeter erzaehlte mir dann ein Aussie, dass dies die sandflies Australiens seien, die nicht beißen, sondern „pissen“. Die „Pisse“ ist so aggressiv oder giftig, dass wenn sie so groß waeren wie eine deutsche Stubenfliege, einen Menschen toeten wuerde. Moeglich ist das, denn andere sandflies haben wir nie gesehen als die uns bekannten groeßeren aus NZ. Und die bissen, das sah man ja, wenn sie sich mit ihren Torpedoschaedeln durch die Haut bohrten.

Die australischen sieht man dagegen eigentlich nicht. Jedenfalls jucken diese kleinen gefuellten Bollen einen Tag spaeter, das ist kaum zum Aushalten. Ich selbst habe sicher 30 an der Zahl wie Pickel aufgedrueckt, dann verschwindet der Juckreiz und nach ein paar Tagen ist es verheilt. An dem anderen Platz war ein Superspot, doch auch dort zieht sich das Meer hunderte von Metern bei Ebbe zurueck. Es bleibt dann steiniger Untergrund zurueck und an Fischen ist nicht zu denken. Die Ecke hier ist der Platz mit dem groeßten Gezeitenunterschied in der Welt. Bis zu 20 Metern sollen es sein, habe ich mir sagen lassen. Die Stadt Derby liegt also entweder am Wasser oder kilometerweit im Matsch je nach Uhrzeit. Jedenfalls holten wir uns noch einmal Sonne pur ab und dies am ganzen Koerper. War ja keiner weit und breit außer uns. Dann ging es nicht zurueck in die Mangroven, sondern straight way in die Kimberleys, das Land der Boab Baeume (haben Wasser innen drinnen).

Auch die „Gibb River Road“ durch die Kimberleys cancelten wir und beschlossen die normalen Highway zu nehmen. So konnten wir zum einen das Bush Rodeo in Fitzroy Crossing zeitlich mitnehmen und sparen uns die 600 ks brutale Gravelroad. Abgesehen davon glaube ich nicht mehr daran, dass es sich um eines der letzten großen Abenteuer handelt, denn wenn da schon Backpacker Busse durchfahren, kann dies nicht mehr sein. Und es ist einfach besser auf asphaltiertem Grund zu bleiben und von diesem dann die Gravelroad 120 km in die NP „Tunnel Creek“ und „Windjana Gorge“ vorzudringen oder spaeter dann in Halls Creek den Duncan Highway 54 km zu „Palm Springs“ und „Saw Pit Gorge“.

Die Strecken sind ausreichend hart genug und wir brauchen den Wagen ja noch ein paar Tage laenger. Jedenfalls bevor es in die oben genannten NP`s ging, ein Stopp an einem Lake mit abertausenden von Voegeln direkt linkerhand am Highway. Die weißen parrots, die laut kreischend aufschrecken, machen ein Hoellenspektakel oder andere kommen, um Brot zu schnorren. Der eine ruelpst immer, der andere zischt mit erhobenen Kopf und lang gezogenem Hals, ein weiterer ist nur damit beschaeftigt, alles zu vertreiben an Konkurrenz, verpennt dadurch aber, etwas abzukriegen und ein anderer ist eben einfach nur schoen bunt. Oder es stuerzt sich wieder einmal ein Raubvogel zu Tale. Ist immer etwas los. Der NP „Tunnel Creek“ ist eine 1 km lange Hoehle, die teils unter Wasser steht, und man diese knietief durchwatet. Mit Taschenlampe versteht sich. Krokodile sind aber keine drin. Der Nationalpark „Windjana Gorge“ sind irre Felsformationen mit Versteinerungen und Pool, an dem sich ca. 100 Sueßwasserkrokodile tummeln. Die groeßten so um 2 Meter haben ganz nette Beißerchen, doch machen sich total ins Hemd, als ich sie streicheln wollte. Dann jumpen sie mit Seithueftsprung flink ins Wasser.

Die Kimberleys sind eigentlich ein ehemaliges Riff und uralt, das nun trocken liegt, es finden sich ueberall Versteinerungen von Meerestieren und auch in den Pools teils Meeresfische wie Stingrays oder Haie, die sich angepasst haben. Auf der gravelroad-Fahrt trifft man immer wieder auf wilde Pferde oder auf Kamele, wenn man Glueck hat.

Wir blieben an einem waterpool 10 km ueber Nacht kurz vor dem Highway, um am kommenden Tage am Sonntag das Rodeo in Fitzroy Crossing anzuschauen. Alle unsere wilden Plaetze erhielten wir eigentlich durch Tipps von Einheimischen oder anderen Reisenden und beinhalten immer „Feuer machen“, „Wasser“ zumindest zum Waschen, „keine fee“ und „nature wild life“. Wann mal wieder der naechste Campground kommt, ist in weiter Ferne. Warum ueberhaupt, nur um Batterien aufzuladen. Haben wir auch schon im Netcafe gemacht, das naechste Mal frage ich einfach beim Schlachter beim Fleischeinkauf, ob ich den Laptop zum Aufladen ans Netz haengen kann. Das Rodeo war echt ein Buschrodeo. Die Stadt mit 3000 Einwohner ist wahrlich keine Weltmetropole, und mehr als die Haelfte der dort lebenden sind Aborigines. Es war spannend anzusehen, ob nun das bullriding (auf Bullen) oder das bronzen (auf Pferden) – wobei Sylvie das nicht so klasse fand, denn die binden den Pferden so ein Band zwischen ihren „Doedel“, damit es auch bockt – oder das Rodeo fuer unter 6 jaehrige Kinder und all so etwas. Dazu gab es einen Lamb-Burgerbude und eine „Bierbar“, aber nur mit Erlaubnisschein oder gueltiger Eintrittskarte. Das ganze Gebiet hier ist „Alkohol Restricted“, das heißt man bekommt zwar als Tourist Wein oder Bier gegen Ausweis, doch die Einheimischen (hier die Abos) natuerlich nicht. Aus diesem Grunde diese Regelung und vermutlich ganz sinnvoll.

Man faehrt mit den Autos an den Ring und sitzt oben darauf oder direkt am Zaun. Na ja, es war mal etwas anderes und auch das ganze Drumherum schon ein Erlebnis. Besoffene Abos gab es aber trotzdem, wie auch immer. Normalerweise pruegeln sich die dann staendig, heißt es, doch das haben wir noch nicht gesehen. Der kommende Stopp war dann am Highway auf dem Top eines Cliffs mit Blick in die davor liegende Schlucht. Dingos kamen abends, Sylvie war begeistert, wir teilten unsere Wuerstchen mit ihnen und als Dank stahlen sie mir nachts einen meiner Ledersandalen. Bloedes Vieh, denn der blieb verschwunden, den anderen warf ich dann auch dazu in die Schlucht. Vielleicht kann er ja den zweiten auch noch gebrauchen. Die hatten lange gehalten, eigentlich jeden Tag seit 7 Monaten, na ja was soll`s. Jetzt eben Arena-Latschen und Blasen oder Barfuss. Ist etwas unguenstig, da ich mir den mittleren Zeh des linken Fußes vermutlich gebrochen habe, damals an unserem Traumplaetzchen in Ningaloo. Ich bin gegen einen Stein gelaufen beim Fischen, das kann schon mal passieren, wenn man im Kampfesrausch mit Hai an der Angel ist. Die erste Nacht war hart, aber Voltaren zweifach dosiert half auch dagegen. Jetzt nur ein bisschen empfindlich sonst kein Problem. Ansonsten gibt es Schnittwunden, Quetschungen und kleinere Verbrennungen. Meistens beim Feuermachen und Holzsammeln oder „sandflie-Gepisse“. Sonst aber alles klar. Jetzt wieder an einem absoluten Hammerspot 55 km suedlich von Halls Creek an einem waterpool. Wir parken direkt an dem Pool, nur erreichbar mit den 4 WD Fahrzeug, natuerlich wilder Platz. Ganz schoen steil und steinig darunter, ob es wieder rauf geht, werden wir sehen. Gibt nur den einen Weg. Wird knifflig. Deswegen noch ein paar Anekdoten aus der Tierwelt. Vielleicht von den weiteren Angriffen der Heuschrecken gegen Micha. Der zweite Angriff erfolgte am De Gray River. Ich saß auf meinem Stuhl tagsueber und beobachtete einen Vogel. Der ist Klasse, hat einen breit gefaecherten Schwanz, mit dem er hin und herwedelt wie ein Hund, der sich freut, um Insekten aufzuschrecken. Nur so groß wie eine Amsel, aber ein phantastischer Flieger. Er jagt den Insekten nach und faengt sie im Fluge. Jedenfalls schoss dieser Vogel auf mich zu und packte die mich angreifende Heuschrecke sage und schreibe 20 cm vor meinem Gesicht, drehte ab und verspeiste sie an dem nahe liegenden Ast. Sylvie sah die Heuschrecke anfliegen, ich den Vogel, gemeinsam den vereitelten Angriff und auch das Klasseabendbrot fuer den Vogel. Ich danke ihm noch heute. Den dritten Angriff gab es dann am abendlichen Feuer an anderem Platze, wobei mich der fette Brummer beinahe vom Stuhl gehauen haette, als er mein linkes Schluesselbein frontal Maß nahm. Gluecklicherweise kam es zu keiner Verletzung auf beiden Seiten, auch das gleichzeitige Aufspringen fuehrte nicht zu bleibenden Verletzungen. Die Brummer machen ganz schoen Laerm kann ich Euch sagen und ueberraschend kommen die Attacken auch immer. Oder Sylvies Auseinandersetzungen mit Ameisen, die gibt’s hier in Hunderten von verschiedenen Ausfuehrungen. Sie bauen Huegel in die Landschaft ueberall oder buddeln nur Loecher. Spaeter gibt’s einmal ein Bild von den Termiten oder Kompass-Ameisen, denn die bauen immer in Nord-Suedrichtung bis zu 4 Meter hohe Huegel mit Belueftungssystem. Aber es gibt auch welche mit weißen oder lila Koepfen, oder die Bulldog-Ameisen, Riesenviecher, sind ganz ueble Beißer. Allergiker muessen da schon echt aufpassen, haben Giftdruesen. Ich finde die gut, denn wenn ich die Fliegen erledige mit der Klatsche, kommen die immer und sammeln die toten und halbtoten ein und schleppen sie in ihren Bau. Wenn mir langweilig ist, lege ich sie auch gleich vor ihren Eingang. Die muessen auch mal Kraft sparen, die armen Dinger. Eidechsen sind auch gegenwaertig, kleinere zumindest, die ebenfalls Fliegen verzehren. Und davon gibt`s echt reichlich. Also Insektenfreunde, kommt nach Australien, davon gibt’s reichlich. Die irresten Viecher. Jetzt gehe ich erst einmal in den Pool zum Erfrischen oder danach eine Dusche aus dem warmen Wassersack zum Haarewaschen. Habe im Auto liegend geschrieben, draußen zuviel Fliegen zum ruhigen Schreiben. Beim naechsten Male dann evtl. schon Bericht aus dem Nordterritorium. Vermutlich steht Cairns auch noch auf dem Programm. Zeitlich jedenfalls durchaus realisierbar. In Darwin dann evtl. kurzen Trip nach Bali oder so, ist ja nicht weit, zwecks Visa-Verlaengerung fuer Sylvie.

07.07.2005

Wir hatten noch einen unterhaltsamen und informativen Smallltalk beim abendlichen Feuer und ein paar Glaeschen Wein mit unseren Nachbarn Allen und Julie, ein Paerchen aus dem Gypsyland suedlich von Melbourne, die unterwegs in einem Landcruiser sehr aehnlich wie wir auf Tour sind. Auch die Alterspreislage ist aehnlich, und es gab auch einmal Informationen von Leuten, die ein bissl Plan haben ueber Dinge von unserem Interesse. Die Caravanrentner sind in der Gepraechskompetenz begrenzt. Es war sehr nett, wir fuhren dann auch gemeinsam aus dem Wasserloch einen sehr steilen, staubigen und mit tiefen Loechern durchzogenen Anstieg nacheinander hoch und verabschiedeten uns von unserem Waterpool. Sie fuhren weiter Richtung Sueden, wir dann weiter in den Norden. Eines der Themen war auch „dumper“ Brot zu backen. Wir machten bisher nur Fladenbrot in der Pfanne, doch mit dem self-raised Mehl, das es hier ueberall zu kaufen gibt, kann schlicht und einfach mit Mehl, Milch, Salz und Zucker und dann irgendetwas rein wie Mandeln, Bananen oder Kraeuter Brot im Feuer gebacken werden. Sie hatten dafuer so einen gusseisernen kleinen Topf, Aborigines werfen den Teig einfach so in die Glut und wir bauen uns einen simplen Ofen aus Alupapier. Absolut lecker, sieht Klasse aus, nix angebrannt und den schoepferischen Moeglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Nix mehr mit Brot kaufen, jedenfalls nicht so viel. Und eingeladen haben sie uns dann auch noch zum Segeltoern auf ihrem Holzsegelboot, wenn wir wieder im Gebiet um Melbourne sind. Weiter ging es mit einem Stopp am Highway in der Botanik, ganz allein. Die anderen 24 Std Plaetze um NP „Bungle Bungle“ entrance herum waren wie immer mit Caravans zugestellt. Der naechste Stopp dann 100 km vor Kununara am Dunham River, wieder Topspot, denn auch dort weit weg von den Caravans, die stehen links auf den offiziellen Parkplatz, (haben da auch Feuerstellen und Picnictable und so), wir aber 4 WD Strecke rechts weg ueber ein paar Steine und Loecher. Kein Problem, haben jetzt den Fluss vor der Tuer liegen (15 Meter), stehen alleine ohne Generatoren weit und breit und bleiben sicher 2 Tage. Krokodile gibt’s wohl nicht, jedenfalls keine gesehen. Mithilfe von Eimern geduscht, sehr erfrischend, denn es wird zunehmend brutal heiß. Unter unserer gespannten Plane suchen wir deshalb oft nach Schattenpausen, Feuer ist eher zum Kochen und fuer Licht abends da, ansonsten auch abends tropisch warm. Also Schlafsack „Ade“, nur Schlafen so ohne alles ist jetzt angesagt, sonst haelt man es ohnehin nicht aus. Das Zelt aufgebaut zwecks Durchlueftung. Peer, es wartet noch auf Inbetriebnahme. Werden heute ein Bananenbrot und ein Zwiebelbrot backen, den Wagen vom Staub ein wenig befreien, Waesche waschen im Eimer und ein bissl Lesen. Dann noch die Angel in den Fluss werfen und Abendessen am Feuer. Gestern bereits Koerperpflege, Moskitonetze repariert und Kleinigkeiten am Auto festgezurrt. Holz suchen und solch Sachen werden bei der Hitze zu sehr schweißtreibender Angelegenheit. Das Trinkwasser laeuft tatsaechlich literweise in einen rein, zuvor hatte man noch gegruebelt, wie man so Wasser pur und davon 5 Liter am Tag ueberhaupt trinken soll. Ich sage Euch 6 Liter sind tatsaechlich kein Problem. Und Pinkeln muss man deshalb auch nicht oefter. Als am fruehen Morgen Wildpferde zur Traenke kamen, war Sylvie ganz aus dem Haeuschen.

Morgen geht’s dann nach Kununura, Einkaufen und Tanken, dann in den NP „Keep River“ und zum „Lake Argyle“ Richtung Katherine. Stimmung nach wie vor relaxt. Vielleicht zur Abwechslung einmal ein paar Anekdoten zu den Aborigines. Also man ist eigentlich erst hier (außer Ceduna) auf Sie getroffen. Ansonsten ist der Anteil von Abos im Northern-Territorium mit ueber 30 % auffaellig am Hoechsten. „Abo“ ist eher herabwuerdigend wie „Nigger“, doch ich schreibe das ja, und da es kuerzer ist, eben einfacher. Die aeltere Generation hat eher ein Problem mit den Abos als die juengere, ist bei uns ja auch nicht anders in Deutschland in solch Angelegenheiten. Alkohol-Probleme sind wohl das Hauptproblem, doch mit kontrollierter Ausgabe und ueberall Alkoholberatungsstellen scheinen sie der Sache einigermaßen Herr zu werden. Es finden sich ueberall „communites“, wo sie in alter Tradition bzw. geordnet eigene Lebensgemeinschaften haben. Dort ohnehin absolut Alkoholverbot. Man trifft doch durchaus auch auf Abos in fetten Landcruisern, bei den Rodeoreitern waren welche dabei, oder auf Farmen, an der Kasse am Supermarkt oder an der Tankstelle. Wir haben bislang keinerlei negative Erfahrung gemacht, das wird vermutlich so bleiben. Alle Geschichten mit „im Outback ausgeraubt“ sind vermutlich Raeuberpistolen, aber wir werden sehen. Man sagt auch, „umso dunkler, umso harmloser“, wie weltweit das Problem der Mischlinge ueberall gleich ist. – „Zugehoerigkeitsprobleme“!? Trotzdem 2 wahre Geschichtchen; „ein kleines Abo-Maedchen, vielleicht 7 oder 8 Jahre alt, steht vor einem Budenwagen. Sie legt Geld oben auf das Bord, schaut hoch zum Verkaeufer, und sagt nix. Der Verkaeufer schaut auch nur, nach kurzer Zeit fragt er dann, was sie moechte. Keine Antwort. Er fragt dann „Icecream“, das Maedchen nickt mit dem Kopf. Er reicht ihr eine Waffel mit Eis, sie ergreift sie gierig und rennt sofort davon. Der Verkaeufer ruft ihr noch nach, „Das Wechselgeld…“ Das soll zeigen, sie haben bis heute kein Gefuehl zu Geld. Wenn ein Abo zum anderen kommt und sagt, „He, hast Du Geld?!“, dann schaut der andere und wenn er Geld hat, gibt er ihm die Haelfte von seinem Geld. Das ist so! Von Kapitalismus des Westens oder Ostens haben sie noch nix gehoert, die Lebenseinstellung ist einfach so. Aber Rumpruegeln gehoert eben auch dazu, insbesondere wenn der Alkohol dazu kommt. Wir halten Euch auch weiter auf den Laufenden. Jetzt muss ich Fruehstuecken, es ist viertel vor sieben. Demnaechst wird die Uhr um 1,5 Std. wieder vorgestellt, wenn wir Westernaustralien zum Nordterritorium an der Quarantaenestation (nur nach West rein) verlassen.

13.07.2005

weiter ging’s ueber Kununurra, Touristikpreis fuer Ort 2001, das merkte man durchaus. Sechs Caravanparks bei 4000 Einwohnern. Alles UEbliche lies sich prima erledigen. Weiter zum „Lake Argyle“ ein kuenstlicher riesiger Stausee. Eines der Menschheitsverbrechen an der Natur, sagt man. Nett anzusehen, das war es aber dann auch schon. Na, da waren noch der vorgelagerte Pool auf der Strecke und die Begegnung mit einem Wasserlizard.

Dann ueber die border hinweg hinein ins Northern Australien. Uhr vorgestellt und weiter. Hinein in den NP „Keep River“. Fees von 3,30$ each ist absolut human, dafuer Toiletten, Feuerplatz und Trinkwasser. Keine Generatoren und wir blieben 2 Tage. Auch unser 1. großer walk wurde in der Mittagshitze unternommen, mit freiem Oberkoerper durch Australiens Buschland und den sandstones. Schon sehr beeindruckend die Felsformationen. Weit und breit niemand. Mit den Aborigines-Steinmalereien konnten wir herzlich wenig anfangen. Koennen auch nur Verfaerbungen im Stein sein, in die man dann etwas hineininterpretiert. Dann weiter in den naechsten NP „Gregory“ an einen River mit Salties oder Kroks (Krokodile die gefaehrlich sind). Baden zuvor an einem Wasserpool nur mit Sueßwasserkrokodilen, das sind die, die kleiner sind und sich in der Regel “verpissen“. Gesehen habe ich keine Saltie, und Angeln gehe ich auch trotzdem. Ist nur tropisch mit Palmen und Pflanzen alles zugewachsen, also gar nicht komfortabel da ranzukommen. Und Insekten auch. Die Fliegen sitzen in allen Ritzen, das nervt. Also doch Muetze auf. Eine irre harte Strecke ueber ein Steinrollfeld, sieht aus wie ein altes Flussbett mit Loechern bis zu einem Meter, war die harte Anfahrt hierher. Also da musst du ueber spitze, kantige Steine hinweg manoevrieren in Schritttempo. Wenn ich bis jetzt noch nicht 4 WD fahren konnte, jetzt spaetestens muss ich es koennen.

In der naechsten Zeit werden viele weitere Nationalparks folgen. Die Preise sind ja human, auch der KakaduNP hat seit einem Monat keine entrancefee mehr. Wurde abgeschafft, vorher 24$. So viele freie Plaetze im Norden soll es nicht geben, wir werden sehen. Nur so in die Natur geht sicher aber auch hin und wieder, das Land ist ja groß genug. Von da aus weiter nach 2 Tagen, zurueck ueber die Steinpiste in Schrittgeschwindigkeit, auf einen zweiten Platz im selben Park. Der war nicht so ueberragend, auch niemand da, so konnte man wenigstens ungestoert duschen und sich dem Fliegentoeten mit unseren Fliegenklatschen widmen. Viel zu machen war da nicht, denn es ist einfach zu heiß und durch die Fliegen kaum auszuhalten. Man braucht Minimum eine Hand frei zur Abwehr. Bezahlt haben wir aber auch nicht, und insofern schon OK. Dann raus aus dem Park und 30 km vor Katherine zum „Kings River“ eine Strasse rein. Ein wilder Platz, unten der Fluss mit fließendem Wasser. Jetzt bei der Hitze ist jede Dusche eine Erfrischung und zum Abwaschen braucht man ja schließlich auch Wasser. Kroks sind keine zu sehen. Schattig obendrein, nur Großtiere sind auch kaum zu sehen hier oben im Norden bisher. Gestern auf dem Wege aus dem NP lief uns eine Herde Wildpferde ueber den Weg. So richtig wie im Fernsehen mit Hengst vorne weg, sehr erhaben kontrollierte er alles und die anderen immer hinterher. Ansonsten sollte man aber wissen, dass Wildpferde als „Pest“ aus den Helikoptern abgeschossen werden. Als Pest gelten eingeschleppte Tierarten, die sich ungestoert vermehren und die urspruengliche Natur verdraengen. So gelten Wildkatzen und Fuechse, Pferde, Esel, Kamele, (Dingos), Possums, Karpfen, Riesenkroeten aus Suedamerika, usw.… als Pest. Die darf man also auch ungestoert abknallen oder wie auch immer alle machen. Von Zuhause bekommt man weniger Positives zu hoeren, die Tante von Sylvie ist verstorben. Mein Vater hat mit Muehe die Herz-OP ueberstanden. Also man ist schon gedanklich dabei, hin und wieder jedenfalls. Zurueckkommen wir ja trotzdem noch frueh genug. Nun stecken wir auf Campground im Katherine Nationalpark, einer der drei Highlights des Nordens neben Kakadupark und Ayers Rock (heute Uluru), und das merkt man auch. Obendrein hat der Norden 4 Wochen Schulferien, damit die auch einmal etwas unternehmen koennen. Vorher sind ja die Straßen oft unpassierbar weil ueberschwemmt. Dies spuert man deutlich, auch deutsche und saechsische Stimmen tauchen vermehrt auf sowie selbstverstaendlich Maui-, Britz- und Kea-Wohnmobile. Die alten Rentner mit ihren Wohnwagen gibt’s als Draufgabe. Es wird haerter Topspots fuer sich allein auszumachen, und die touristischen Highlights sind doch gewoehnungsbeduerftig fuer uns nach der oft „einsamen“ Zeit. Doch Tourigucken kann auch ganz nett sein, zumindest heute Abend. Die haben Fliegengitterhuete auf, obwohl nur fuenf Fliegen da sind, Outfit-Wanderklamotten fuer Großwildsafaris, wo wir barfuss mit freiem Oberkoerper laufen oder sind so schneeweiß, dass jeder Landcruiser dunkel aussieht. Die sind meist weiß, zumindest die Grundfarbe vor Fahrten im Outback und auf Gravelroad. Dafuer ließ sich ein Wallabi (kleines Kaenguru) begrueßen (und verbotenerweise per Hand fuettern – wen interessiert`s) hier auf dem Platz und dreiste Voegel wie der „bauer“, die sogar in den Wagen hineinhuepfen und nach Essbarem suchen. Das sind immer die besuchten Touriplaetze, wo sich die Wildtiere sehr den Umstaenden angepasst haben. Auf den wilden Plaetzen im Outback wird man dies so nie vorfinden. Also morgen ruecken wir ab, speisen dieses alles in Katherine ein, und weiter geht’s nach Pine Creek. Dort soll ein Schweizer ein Wildpferdereservat betreiben und man soll Campen koennen. Werden dies checken. Weiter dann in den Litchfield NP und nach Darwin. Ein, zwei wilde Uebernachtungen eingestreut, wenn moeglich. Und in Darwin dann Autocheck, Visaproblematik und auch solch Dinge stehen dort auf dem Programm. Ab heute bin ich naemlich illegal, falls das mit dem Visaverlaengern nicht geklappt hat. Werden dies morgen vielleicht in den E-Mails lesen. Jetzt erst einmal rueber zu einem ungarstaemmigen Lehrer aus Adelaide, ein bissl Quatschen, was er so zu erzaehlen hat. Also von hier aus sonst alles klar. Bis dann

19.07.2005

Aus dem Nationalpark die 30 km zurueck nach Katherine am naechsten Tag, letzten Einkauf und bis zum Anschlag voll getankt. Dann noch einen Sack Eis gekauft und die Eskys gefuellt, so bleiben einem fuer 2 Tage wenigstens kuehle Getraenke. Dann noch ins Internet und festgestellt, dass mein Visum in Bearbeitung ist, nur die Gebuehrenabbuchung von meiner australischen Kreditkarte nicht klappt. Das soll ja nicht das groeßte Problem sein, klaeren das endgueltig in Darwin. Dann ging’s weiter Richtung „NP Litchfield“, laengst kein Geheimtipp mehr. Auf dem Wege das Wildpferdereservat eines Schweizers mit exklusiver Lodge besucht. Es war ausgebucht und ohnehin fuer uns zu teuer. Ein paar Wildpferde rannten tatsaechlich durch die Gegend. Auf dem Stuart Highway war ganz guter Verkehr, vorwiegend Miet-Wohnmobile und Traveller-Vans. So beschlossen wir den NP „Litchfield“ vom Sueden aus ueber einen 4-WD-Track anzufahren, in der Hoffnung, dass diese Route nicht ueberlaufen sein wuerde. Zuvor einen Abstecher zu den Douglas Hot Springs, einem Flusslauf aus dem heiße Quellen das Wasser teils bis zu 40 Grad aufheizen. Wirklich ein irres Panorama mit Palmen, Fischen und Schildkroeten einerseits, andererseits Sandstrand aehnliche Flussabschnitte. Der direkt angrenzende Campground kostete 9$, da der Ranger direkt zum kassieren kam. Leider war Wochenende und deswegen reger Andrang zumindest auf dem Platz selbst. Direkt bei den heißen Quellen erinnerte ein bisschen an Bad Buchau. Abends saßen dann Omi’s und Opi’s bis 9 Uhr im Dunklen im Wasser laut kreischend wie Teenager in der Pubertaet. Keine Ahnung was die da im Dunklen trieben. Danach kamen dann die juengeren Semester dran bis um eins. Trotzdem ist es wirklich ein Top-Spot, wenn man ueber Letzteres hinwegsieht. Dann ging’s tatsaechlich ueber den 4-WD-Track vom Sueden aus in den „NPLitchfield“ und der erste Halt am „Surprise Creek“ Camp, mehreren Wasserloechern mit kleinerem Wasserfall. Man konnte baden, kleine Froesche und Fische sprangen herum, im oberen Flusslauf ließen sich Yabbies (Flusskrebse/Krabben) beobachten. Und der Platz war wirklich nicht ueberlaufen, außer uns nur noch ein anderes Paerchen. Und gebuehrenfrei, ganz gegen unsere Erwartung. Leider waren tagsueber tausende von Fliegen und bei Einbruch der Dunkelheit Millionen von Moskitos gegenwaertig. Ein Sitzen am Feuer war absolut unmoeglich und uns blieb nur die Flucht ins Auto. Am kommenden Tag weiter auf dem 4-WD-Track zum naechsten Camp „Sandy Creek“, einem groeßeren Wasserloch mit groeßerem Wasserfall. Richtiges Schwimmen war moeglich. Weniger Fliegen und Moskitos sind heute kein Problem, da wir unser ehemaliges Reise-Moskitonetz so umgebaut haben, dass wir darunter im Freien sitzen, trinken und auch am Laptop schreiben koennen, wie jetzt gerade. Zu erwaehnen bleibt noch, dass auf dem Wege hierher ein Fluss namens Reynolds River zu durchfahren war. Nirgendwo stand dieses zuvor, so dass wir unvermittelt nach 38 km 4WD-Strecke vor einem ca. 100 m langen zu durchfahrenden Flusslauf standen bis zu teils 1 Meter tief. Wir begingen diesen Flusslauf zu Fuß und fassten nach 1 Stunde Warten den Entschluss, ihn zu durchqueren. Grund war, dass ein hollaendisches Paerchen mit Toyota Landcruiser und Schnorchel ausgeruestet, diesen muehelos durchfuhr. Wir wollten uns keine Bloeße zeigen, denn unser Mitsubishi kann dat ja wohl auch, auch ohne Schnorchel. Wir schafften es auch „muehelos“, Sylvie erzaehlte nur, dass der Wagen ganz schoen blubberte, als der Auspuff unter Wasser war. Das Gehoppele ueber die Steine ueberstand der Wagen schadlos, auch sonst weder Wasser an Bord noch andere Probleme. Vor Anspannung vergaßen wir leider Fotos zu machen. Auf der Zufahrt vom Norden her fand sich spaeter ein großes Schild „Reynolds River Crossing – Snorkel recommended“. Haetten wir dieses auf der Suedanfahrt gelesen, waeren wir die Strecke vermutlich gar nicht gefahren. Umso besser, ein ueberstandenes Abenteuer mehr, vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass im Prospekt im inneren Litchfield Park Bootstouren auf dem Reynolds River angeboten werden mit Krokodilwatching. Darunter nicht nur Sueßwasserkrokodile, sondern auch Salties. Auch dies lasen wir erst spaeter. Doch wie frueher bereits angekuendigt dafuer ein Foto von dem Kompass-Termitenhuegeln, die bis zu 4 m hoch hier an der Wegesstrecke haufenweise zu bestaunen sind. Kompass…weil sie sich immer in Nord-Sued-Richtung ausrichten. Warum weiß keiner, eines der vielen Geheimnisse der Natur. Morgen geht’s weiter durch den „NP Litchfield“ straight way Richtung Darwin noch 150 km. Bis dann.

weiter ging´s im „NP Litchfield“ auf der 4 WD-Strecke bis zur asphaltierten Straße. Ein kleinerer Flusslauf von 15 Meter Laenge stellte sich noch in den Weg, doch jetzt als coole Flußdurchquerer rasten wir hindurch ohne vorherige Begehung und auch noch ohne 4 WD zu zuschalten. Das war beinahe ein großer Fehler, denn dieser war minder tiefer als der vorherige. So drang ein wenig Wasser durch die Tueren und mit Muehe und Not gelang die Durchfahrt, ohne dass der Motor verreckte. Wenn es passiert waere, ich weiß nicht, ein Wiederanlassen mit unter Wasser stehendem Auspuff ist wohl kaum moeglich. Muss mich mal informieren. Jedenfalls auf der sealed road angekommen, besuchten wir die „Wangi-Falls“, eines der Hauptattraktionen des Parks und fuer jede Art von Fahrzeug erreichbar.

Ein echt netter Spot, waterpool mit kleinem Wasserfall, Schwimmen konnte man auch, nur nicht alleine, denn da tummeln sich die Leute. Also wie gesagt, es ist etwas komplett anderes, wenn man alleine moeglichst nackt in einen Pool rings herum Natur pur springt. Was wuerden wir bereuen, haetten wir kein 4 WD-Fahrzeug gekauft. Wenn jemand mal auf die Idee kommt, Australien zu bereisen, dann bitte ist ein 4 WD-Fahrzeug ein absolutes Muss. Ansonsten verpasst man in unseren Augen saemtliche Topspots und auch die Einsamkeit und Weite Australiens. Und das macht ja Australien erst als so fernes Reiseland unverwechselbar. Raus aus dem „NP Litchfield“ fuhren wir nordwaerts auf einer sog. dirt(y)-road, doch da fahren auch etliche PKW. Außerhalb des Parkes fanden wir am „Finiss-River“ unseren naechsten wilden UEbernachtungsplatz. Der Fluss hat hinter der Bruecke Wasser und einen gestauten Bereich. Direkt dort schlugen wir unser Lager auf, duschten bequem mittels Wassersack, kochten am Feuer und versuchten die nicht existenten Kroks auszumachen. Spaeter kurz vor Daemmerung kamen dann drei PKW auf unseren Platz und fragten, (ein blondes junges Maedel) „ob sie sich auch hier hinstellen duerften und ob wir keine Angst vor den Kroks haetten so nahe am Wasser“. „Hier gibt’s keine“ war mein fachlicher Kommentar. Damit war schon einmal klar, keine Australier, denn die haetten niemals gefragt, ob sie sich dazustellen duerften. Ist ja ein freies Land und da macht jeder das, was er fuer richtig haelt. Jedenfalls war es ein deutsches Grueppchen, bunt zusammengewuerfelt, alles sog. Backpacker oder whoofer, also junge Leute unter 30 mit dem Holiday-Arbeits-Visum. Am naechtlichen Feuer in deutsche Sprache holten wir uns Informationen ueber das whoofer-Leben. Zum Teil waren sie schon 9 Monate unterwegs, arbeiteten gemeinsam in Kununurra bei der Apfelernte. Denn in Broome gibt`s keine Arbeit so wie in Darwin auch, jedenfalls kein fruitpicking. Sei immer ziemliche Knochenarbeit, bis 15$ die Stunde wird bezahlt oder auf Akkord (Leistung), die Arbeitsbedingungen sind teils heftig und die Hitze zermuerbt einen. Mit der Bezahlung gibt dann auch haeufiger mal ein Problem und die angegliederten Backpacker-Hostels sind teils auch reine Abzocke. Na ja und so weiter. Es wird wohl grundsaetzlich deutsch gesprochen unter den Backpackern, wenn schon einmal ein Inder dabei ist, kommt der dann aus Hamburg. Viel des erarbeiteten Geldes wird dann wieder in den Pubs umgesetzt. Man arbeitet immer erst dann wieder, wenn man eigentlich pleite ist. Ist ein ganz anderes Reisen als bei uns und das ist ein eigener kommerzieller Tourisektor. Jedenfalls der Tenor, „Arbeit hat`s genug, und ohne die Deutschen wuerde da gar nix laufen“. Sicher eine Moeglichkeit, das Land zu bereisen, wenn man jung ist und nicht das noetige Geld hat, um eine Reise so zu unternehmen, wie wir es tun. Man ist ja jung und kann spaeter Australien noch einmal bereisen, um die Natur und so kennen zu lernen. Sie beneideten uns um unser 4WDFahrzeug und fanden den Riverspot absolut Klasse. Na ja, so uebernachten wir ja eigentlich taeglich seit Monaten.

Das blonde Maedel ging sich die Haende waschen, zeitlich von laengerer Dauer, ganz wohl war mir ja nicht. Vielleicht gibt es doch Kroks. Passiert ist nix. Und uebrigens sie waren auf dem Wege nach Darwin und machen von dort aus einen 2-woechigen Baliurlaub fuer 650$. Immerhin also schon mal eine Preismarke, weil evtl. wollen wir ja auch raus Sylvies Visa wegen. Am kommenden Tag auf nach Darwin, es gab ja Einiges zu klaeren. Darwin ist echt nett, uebersichtlich vom Verkehr, der Highway fuehrt direkt an die Stadtesplanade, verfahren kann man sich eigentlich gar nicht. Am Highway liegt alles Gewerbliche wie Supermaerkte, Autohaendler oder egal. Auch die Campgrounds, die aber alle ausgebucht waren, auf einem waere noch ein Zeltplatz fuer 20$ moeglich gewesen. Auto aber draußen. Vielleicht lag es daran, dass am kommenden Tag ein großes Spektakel ueber drei Tage stattfand so mit Rodeo und all so etwas sowie das beruehmteste Pferderennen von Darwin. Oestlich ziehen sich Badestraende, Museum (kein Eintritt) und eine Halbinsel entlang, echt schoen bei hightide und alles sauber und entspannt. Innenstadt mit den paar alten Gebaeuden und Esplanade ebenfalls nett, erledigen laesst sich alles (immerhin 2 „Internetcafes“). Dadurch erkennt man, Darwin ist zwar touristisch gepraegt, aber es haelt sich doch in ueberschaubarem Rahmen. Mittlerweile konnte auch die 200$ Visagebuehr fuer mich (6 Monate Verlaengerung) abgebucht werden und ich habe ein bridging-visum bis zur endgueltigen Ausstellung. Wird mir wohl per E-Mail zugehen. Also nicht mehr illegal, doch zum Ausreisen nach Bali nicht sonderlich geeignet. Abgesehen davon habe ich gar keinen Bock nach Bali, war ich ja schon einmal. Und Sylvies Visum laeuft ja schließlich noch 3 Monate, erst dann gilt es ja dies per Ein- und Ausreise zu verlaengern. Wer weiß, was bis dahin ist. Meine Idee ist eher von Melbourne oder Sydney (von da aus billiger) rueber zu den Fidshis also den Suedseeinseln zu fliegen. So als Abschluss und dann ganz etwas anderes. Haben jedenfalls Darwin in einem Tag erledigt, das geht problemlos, wenn man nicht gerade auf der Pubmeile abends unbedingt einen Saufen gehen will. Also auch noch aufgetankt, eingekauft, Werkstattcheck gestrichen, Rueckfluege nach Deutschland im Net gecheckt (Buchen reicht auch noch in Alice oder Cairns) fuer unsere Jahrestickets, Visum ist geklaert und raus aus Darwin in Richtung „NP Kakadu“, dem Tourinationalpark schlechthin.

Australien 2005 – 3. Etappe – Von Darwin nach Alice Springs und rüber nach Cairns

Es war spaet und Licht hatten wir immer noch keins am Fahrzeug, da das ausgebaute Relais noch in meinem Werkstattkoffer lag und noch nicht gefixt war. Daher kehrten wir kurz vor Sonnenuntergang auf dem Roadhouse Corroboree 100 km vor Kakadu ein, auf dem angegliederten Campground. 18,50$ fuer Powersite, und einfach genial. Kein Mensch da, Riesengelaende mit Pool, Duschen neu, Essen bei Licht, und Viehzeug wie Froesche, Flughunde, richtige Hunde (Dobermaenner), ein Bussard der unsere Toastscheibe aus der Luft faengt im Sturzflug und all so etwas. Wir lassen es gemuetlich angehen heute Morgen, ich schreibe und Sylvie ist im Pool… ist außer uns keiner hier. Und gestern Abend sogar rein ins Roadhouse auf ein paar eiskalte Bierchen und eine Runde Billard. Keine Touris, nur ein paar Einheimische von umliegenden Farmen oder woher auch immer. Da gibt`s dann auch noch etwas zu schauen und laut wird es auch, nicht nur die Musik. Ist halt Australien. Abos aber keine zu sehen. So nun langsam zusammenpacken und auf in den Kakadu Park, da kommt noch einer davor, weiß aber den Namen gerade nicht. Und hinein in den Kakadu Nationalpark, eines der absoluten Highlights jedes Australienreisenden, zumindest des Nordens. Also vorweg, der Reißerpark ist es nicht im Verhaeltnis zu den vielen anderen NPs, die wir vorher gesehen haben. Doch natuerlich, wenn man zuvor nur Darwin, Ayers Rock und Sydney gesehen hat, ist es natuerlich ein absolutes Erlebnis. Insgesamt kann ich trotzdem sehr lobenswert ueber den Kakadu-Park berichten. Denn erstens haben sie tatsaechlich die entrancefee gestrichen, es kostet also nix mehr da hinein. Man kann nahezu alle Straßen mit normalem PKW befahren, sicher ein Vorteil fuer viele, dafuer trifft man auch hier und da einen Reisebus mit Inhalt an. Campplaetze gibt es in drei Kategorien von null (Buschcamps mit Toiletten und Feuerstellen), half-managed (mit Duschen warm und Wasser) fuer 5,40$ und voll kommerzielle und Hotels und so. Wir haben uns wie immer nur mit den ersteren angefreundet. Vorne am Eingang gibt s ein eigenes Kakadu-Park-Heft mit Karte und vielen Informationen. Wo gibt`s das sonst. Sogar auf den „wilden“ Plaetzen Toilettenpapier. Nobel was! Jedenfalls haben wir drei verschiedene Plaetze angefahren, den „Two Mile“ Platz ziemlich am Nordeingang, ist OK und am River gelegen, von Kroks aber keine Spur, und das gemeinsame Lagerfeuer bei uns mit einem Melbourner Paerchen und zwei Deutschen war der Hoehepunkt des „Janzen“. Zu denen spaeter mehr. Der zweite Platz in „Merl“ war sehr schoen, es gab am Fluss ein paar Salzwasserkrokodile zu beobachten, ganz schoene Apparate, man konnte auch auf Barramundis angeln sowie einen rainforest-walk unternehmen. Vorausgesetzt man akzeptiert die anderen 10 Angler neben einem. Man sah sogar welche springen, andere haben auch welche gefangen. Ich war zu faul, Angeln sind naemlich verpackt bis Cairns. Und dann der dritte Platz, der Hoehepunkt fuer uns im Kakadu-Park, bei „Maguk“. Das Interessante ist wieder einmal, man sollte instinktiv entscheiden, wo man bleibt und was man macht oder auf die Tipps von gescheiten anderen Travellern hoeren. Denn zuvor haben wir den „Jim Jim Billabong“ angeschaut, fuer Dinghi-Boots-Besitzer ein netter Platz mit Bootrampe, jedoch fuer uns zu offen und nix zu machen. Man darf also auch im Kakadu mit seinen eigenen kleinen Booten fahren. Wohin nun war die Frage? Entscheidung viel auf „Maguk“, weil 4WD-Anfahrt und ein walk moeglich ist. Im Info-Heft stand nix weiter ueber diesen. Dort angekommen, ganz schoen etwas los, viele von den Adventure-Reisefritzen hatten da ihr Camp und ihre Touren gehen dorthin. Warum war auch klar, denn der walk zu mehreren Wasserloechern, die mit Tunneln verbunden sind, ist einmalig. Man kann schwimmen, sich erholen und das gesamte Gelaende erkunden. Einfach Klasse! Nur davon steht nirgendwo etwas geschrieben, außer Krokodilgefahr am Maguk und 4 WD only. So ein Stuss, ein absoluter TopTipp, vielleicht wird er fuer die Reisefritzen geheim gehalten. Und hinfahren kann man da mit dem PKW auf normaler Gravelroad. UEbrigens auch unser Reisefuehrer schreibt gerade hier ueber den Kakadu nur Mist. Man kann darueber hinaus gefuehrte Bootstouren machen gegen schlappe 45$, das Aborigine-Kultur-Zentrum dagegen fuer umsonst besuchen oder eine Lehr-Tour mit Aborigine-Frau in die Natur hinaus 6 Stunden in 12er Gruppe. Da wird erklaert, welche Pflanzen man essen kann, Reptilien gefangen, spaeter gegrillt und verzehrt, gruene Ameisen und Wuermer gegessen. Also alle die beim Dschungelkoenig mitmachen wollen, sollten da so eine Tour mitmachen und sind abgehaertet. Wollte ich machen, doch einerseits Wartezeit von 4 Tagen (zulange fuer Kakadu) und Preis 135$ each. Jetzt rechne mal aus, 12 x 135$ = 1500$ jeden Tag, das sind 45000$ oder 90000 DM im Monat. Irgendwas machen wir falsch. Das andere Drumherum nicht zu vergessen und dann kassieren die Abos als Vermieter Millionen aus Einnahmen der Hotels und von der Uranmine, usw… So und nun kommen wir zurueck zu unserem Lagerfeuerabend am „Two Mile“ Platz. Der dauerte bis 2 Uhr nachts, das ist fuer uns wie „Nacht durchgemacht“, wenn man sonst manchmal um 8 Uhr abends ins Bett geht. Die Melbourner Caren und Rick waren ein Journalist und eine Saengerin (u.a. Cats), die auch 1 Jahr durch Australien reisen, unsere Tour genau andersherum. Wir konnten also einige gute Tipps fuer Queensland und weiter suedlich einholen. Der andere Part waren Vater Theo und Sohn Sascha aus Deutschland, wobei der Sohn mittlerweile seit 2 Jahren in Perth bodenstaendig ist. Sein Vater besucht ihn und er faehrt ihn durchs Land mit Landcruiser auf teils ganz verwegene Strecken. Normalerweise muss er aber arbeiten, dies als selbstaendiger Dachdecker, eine Lehre hat er nie gemacht. Vorher Student fuer alles Moegliche, dann in Australien quasi haengen geblieben. So etwas gibt’s auch nur in Australien. Wozu Lehre, Arbeit ist genug da, also ist man selbstaendig und die bezahlen hier sogar anstandslos. Ist zuviel Arbeit da und wenn man seine Leute nicht bezahlen wuerde, bekaemen die builder (Bauherren) keinen einzigen Handwerker mehr. Also kein Vergleich zu Deutschland, „Christian kannst morgen bei denen anfangen oder Dich gleich selbstaendig machen, kein Problem. Suchen haenderingend nach Leuten, keine da.“ Jedenfalls war der Sohn echt gut drauf, konnte locker viele stories erzaehlen und Tipps geben, wie alles so laeuft in Australien. Das Ganze mit Niveau und Humor, dazu ein kleiner Frauenheld wie ich zu meinen besten Tagen. Wenn ich alles erzaehlen soll, was er erzaehlte, muesste ich eine neue Rubrik anfangen. Unter anderem jedenfalls, dass die Minengesellschaften hier so gut wie alles im Griff haben. Wenn die etwas wollen, dann geht das sicher in Ordnung. Und schon habe ich die Bruecke zurueck zum KakaduPark, der Uranmine. Das ganze System mit den Nationalparks ist eng an die Minengesellschaften gebunden, da kann man falls notwendig (neue Abbaufelder gefunden) die Grenzen ein bissl verschieben und schon wieder sind Millionen im Saeckel fuer alle. Abo und Natur sind sekundaer, alles ein big business game. Und schon fuer mich nachvollziehbar, wieso denn die Regierung 100000$ fuer einen „NP Gregory“ an die Abos zahlt, die sie nie und nimmer wieder einspielen koennen durch Eintrittsgelder oder so. Durch das big business game natuerlich. Auch ueber Arbeitserlaubnis, Polizei, Deutschem Klub in Perth, Abos, Einwanderung und Punktesystem und vieles mehr gab es ausfuehrliche Insiderinfos aus erster Hand. War absolut geil, hoffe sie melden sich per E-Mail. Habe nur meine Karte hinterlassen und Webseite. Morgen geht’s raus aus dem Kakadu, werden bei Pine Creek an einem waterpool Stopp einlegen (von den Melbournern dieser Tipp), dann in Katherine wieder Einkaufen, Tanken und dies hier ins Netzt stellen. Weiter geht es dann durchs „Outback“, eigentlich ist ueberall Outback außerhalb der Staedte, hinein ins „rote Land“ nach Alice Springs. Ach vielleicht noch ein Tipp fuer Nico. Wenn man eine Aborigine heiratet, also eine junge, dann heiratet man die ganze Sippe. Das bedeutet, man darf mit jeder aus der Sippe Beischlaf haben von 15 bis 90 Jahre, also alles durchpoppen. Das ist eben so. Na dat waere doch was?! Vielleicht auch ganz interessant, sobald man ein halbes Jahr mit einer Australierin zusammenlebt, gilt das in Australien gleich dem deutschen Recht als verheiratet mit allen Rechten und Verpflichtungen. Also fuer jeden Auswanderungswilligen ein leichter Weg zur Aufenthaltsgenehmigung. Bis dann

26.07.2005

Nix war es mit Pine Creek Uebernachtung an dem Lake, denn der Spot hat uns nicht gefallen, trotzdem kurz rein gejumpt und damit wie eine erfrischende Dusche. Man weiß ja nie, wann die naechste kommt. Deswegen gleich weiter ueber Katherine, alle Einkaeufe und Net erledigt, aufgetankt und weiter zu dem „Mataranka Hot Pool“. Dort aber gleich hinein in den „NP Elsey“, nobles Bushcamp am Roper River mit heißen Duschen fuer 13$, war ein Tipp des Ungars. Der Spot wirklich Klasse, ein sauberer großer Fluss, in Palmen eingebettet und von Kroks gereinigt, so dass man baden konnte und einige auf Barramundi-Fischen aus sind. Und dort gibt es tatsaechlich noch ganz fette. Ich selbst bin nach wie vor angelfaul, werde diese erst wieder in Cairns auspacken. Hatten ja auch Rumpsteak aus Katherine dabei, welches zu Geschnetzeltem in Pilz-Butter-Weinsoße mit Kartoffeln und Karotten serviert wurde. Natuerlich am Feuer, auch im NP. Kanus konnte man auch mieten fuer Daypreis von 40$, was wir nach laengerem Ueberlegen aber strichen, denn wir haben fest im Programm, eine Kanutour in dem „NP Lawn Hill“ auf dem Wege nach Cairns zu machen. Anstatt dessen brachen wir frueh auf, besuchten den Hotpool Matarankas um die Ecke. Ein Naturpool mit konstant 38° Temperatur, den die Amis im 2.ten Weltkrieg fuer sich angelegt hatten. Heute eher sehr touristisch, doch ein Bad musste sein. Und gleich 5 km davon liegen die „Bitter Springs“, ein Pool, an dem man super schnorcheln und die Sueßwasserfauna unter Wasser bestaunen kann. Also das ist echt ein Erlebnis und das Wasser ist ebenfalls 38°. Somit koennte man sich den Matarankapool eigentlich schenken, den Roper River aber nicht. Die tropische Vegetation an solch Plaetzen laesst eher Erinnerungen an Mauritius aufkommen als ans Outback und dies im Landesinneren. Jedenfalls dann weiter auf dem Stuart Highway gen Sueden, und nun Stopp am Roadhouse „Daily Waters“, einem uralten Pub. Ein Muss fuer Traveller laut Information, ist auch echt nett, dafuer aber auch einiges los. Der angrenzende kommerzielle Campground mit Powersite fuer 14$ ist quasi geschenkt, so dass wir hier unsere Batterien aufluden. Vermutlich verdienen die ihr Geld hier abends mit dem Bier und Essen. Ein paar Bier werden wir uns heute bei Western-Country-Musik auch goennen, auch wenn vermutlich nicht ganz alleine nur mit Einheimischen. Sehr erwaehnenswert ist, dass wir 100 km suedlich von Katherine, wo wir noch nachts den Schlafsack vor Hitze soweit wie moeglich von uns wegschoben, am Roper River ohne warmen Schlafsack kaum auskamen. Tagsueber heiß wie immer und nachts kuehlt es doch merklich ab. Und morgens frueh war alles feucht vom Tau, ganz ungewohnte Naturerscheinungen wieder nach laengerer Zeit. Wenn die Informationen stimmen, soll es in Alice tatsaechlich nachts auf die Nullgradgrenze abkuehlen, tagsueber aber dann 40° und mehr. Na ja, dafuer kann man wieder sein Wasser kuehl trinken jedenfalls bis Mittags, ohne Eis fuer den esky kaufen zu muessen, und am abendlichen Feuer in langen Klamotten eng am Feuer sitzen. Zuvor war es schon einfach zu heiß am Feuer, doch fuers Kochen, Licht und abendliche Stimmung eigentlich immer notwendig. Nur in kurzen Hosen und T-Shirt zu sitzen, ist bei Moskitoaufkommen auch nicht Jedermanns Sache und dazu dann vielleicht noch im Dunklen. Jetzt wird’s trockener und kuehler nachts, damit auch weniger Moskitos, dafuer aber schon wieder lange Hose – schon manchmal ungerecht, was sich da die Natur ausdenkt. Wie die das im Sommer, also in der Regenzeit, in Darwin aushalten, ist mir ohnehin schleierhaft, die Hitze, Insekten und dann hohe Luftfeuchtigkeit. Letztere blieb uns eher vorenthalten, gut so, war auch so heiß genug. Auch die Geschichten mit den Krokodilen, dass man im KakaduPark nix machen kann wegen der Viecher, koennen wir nicht ganz nachvollziehen, denn wir mussten schließlich extra nach Ubirr/Merl rausfahren, um welche zu sehen frei in der Natur. Eventuell ist dies auch in der Regenzeit anders. In Queensland sollen auch noch Hunderte unterwegs sein, in der Ecke um Cairns, mal sehen, was da dran ist. Ansonsten alles im Griff, Wagen laeuft nach wie vor einwandfrei, goennen ihm in Alice evtl. eine Inspektion mit OElwechsel und so, Lagerauf-und-abbau ist routiniert und fix, das selbstgebackene damper (Brot) schmeckt als „Sueßes“ aus Bananen und Kokos auch zum Nachmittagskaffee, die Allroundfeuer zum Kochen auf Grill (Fleisch), im Wok (Bratkartoffeln) oder einfach im Topf (Spagetti) auf unserem frueh gefundenen Dreibein machen das Fehlen einer Kueche kaum merkbar – also bei uns gibt es selten Dosenfood oder nur Spaghettis – und die Dusche aus dem erhitzen Wassersack laesst auch keinerlei Hygiene zu kurz kommen. Dadurch erklaert sich auch, dass wir von Symptomen wie „Traveller Burn Out“ oder Heimweh absolut verschont sind, bisher jedenfalls. Auch gesundheitlich keinerlei Probleme, vielleicht mal eine Schnittwunde oder Einsatz des Skalpells, um eine kleine Gaumenentzuendung aufzuschneiden, also alles harmlos. Krokodil- und Schlangenattacken ebenso Fehlanzeige. Alle Aengste vor Gifttieren in Australien waren unbegruendet, vermutlich sieht man diese auch als Natur-Traveller eher selten. Aber es gibt sie schon. Ob man sich ein Leben in Australien vorstellen koennte, fuer viele ja ein Thema, ist fuer uns noch in keiner Weise aktuell. Werden dies erst zum Ende der Reise einmal durchdenken und Moeglichkeiten eruieren. Bis dahin ist es ja noch lange hin und es kann viel passieren. Mein Visum ist uebrigens noch nicht da. So bis dann, jetzt mal wieder ein Filmchen auf die gesonderte Festplatte ueberspielen und dann zur Country-Live-Musik ins Pub vor. Im Pub und im davor liegenden Biergarten mit Buehne war es voll, doch echt ganz nett. Es spielte ein alter Entertainer Countrymusic, erzaehlte Witze und bezog das Publikum mit ein. Dabei eiskaltes Bier und das war schon OK. Spaeter ging er rum mit Donation-Hut und sammelte ein paar Muenzen ein. Hauptsaechlich sind hier zurzeit australische Caravanfahrer aus allen Richtungen Australiens. Also keine reine Tourigeschichte, schon einheimisch.

28.07.2005

Dann weiter den Stuart-Highway Richtung Alice. Immerhin sind 1200 km zu bewaeltigen, dann noch einmal 250 km bis zum Ayers Rock/Uluru. Was wir uns eigentlich als typische Outbacktour vorstellten, stellt sich eher als Highway-Fahrerei dar mit wenig landschaftlichen Highlights und alle 200 km spaetestens eine Tankstelle und Roadhouse. Also weder abenteuerlich noch gerade magnificent. Wenn dies der Abschluss unserer geplanten Tour waere, und so war es ja eigentlich vorgesehen, na dann waere sicher leichte Enttaeuschung aufgekommen. So ist es OK, danach kommt Cairns, Cap Tribulation, 4 WD auf Fraser Island, dann noch evtl. Tasmanien mit Auto und die Fijis. Also das Beste, was man machen kann, man sucht sich selbst spezielle Highlights raus. Also stoppten wir in Tennant Creek auf dem Juno Horsecenter, 11 km rein gelegene ehemalige Horsefarm mitten im Outback, der heute Bushcamping anbietet. Vor 3 Jahren bildeten sie noch junge Aborigine zum stockman (Cowboy) aus, geblieben sind noch 14 Pferde und ein paar anderes cattlezeug (Vieh). Jedenfalls wird einem fuer 6$ each gute Unterhaltung mit Malcolm, nur im Outback gelebt (Sohn studiert jetzt), und Lagerfeuer, volles Bushfeeling gepaart mit heißen Duschen und kaltem Pool geboten. Auf der Rueckfahrt stoppen wir dort erneut, bevor es auf den Barkley Highway nach Queensland geht. Sylvie war ganz begeistert, doch mit Reiten war auch dort nix; denn die liabality (Haftpflicht-Haftungsschutz) fuer Pferdereiten ist dermaßen kostspielig, dass die meisten Anbieter das Handtuch geworfen haben. Na ja, vielleicht ist ja noch ein Strandausritt in Queensland drin, da soll so etwas noch moeglich sein – hoffentlich auch bezahlbar. Die Campgrounds hier sind relativ guenstig, haben sonst auch kaum etwas zu bieten. Wir checkten vor Tennant Creek die „The Pebbels“ und „Telegraphenstation“, beides kann man eigentlich getrost links liegen lassen, doch nach Tennant Creek die „Devils Marbles“, auf einmal mitten in der Landschaft meterhohe runde Steine, die irre uebereinander liegen, und der mitten drin liegendem NPground fuer 3$, sind ein Pflichtstopp! Wir werden dort planmaessig einen Stopp beim Rueckweg einlegen, heute auf dem Hinweg waren wir zu frueh dran. Verwirrend vielleicht, aber wir werden diese Strecke Tennant Creek – Alice Springs 500 km doppelt fahren, um bei Three Ways rueber nach Queensland zu fahren. So checken wir auf dem Hinweg schon, wo eine UEbernachtung lohnt und zeitlich von der Strecke passt. Planung ist außerordentlich wichtig, um Zeit, Geld und Kraefte zu sparen. Jetzt stehen wir wieder einmal wild, mitten vor einer Felsformation, kurz vor Barrow Creek, inmitten der Pampa. Heute wird halt viel gelesen, Feuer ist schon entfacht, sehr wenige Fliegen und abends keinerlei Moskitos mehr, dafuer merklich kuehl und lange Kleidung ist abends angesagt. Soll sogar unter den Gefrierpunkt absinken bei Ayers Rock im Winter, und wir haben jetzt hier Vollwinter. Die Fotos moegen ein anderes Bild vermitteln, doch es ist schon kuehl ohne Feuer. Im Schlafsack kein Problem bisher. So, nun wieder einmal etwas ueber Abos. Hier in den zu durchfahrenden Orten, die sehen ja irgendwie alle gleich aus, sind alle zur selben Zeit gebaut worden, alle aus dem gleichen Material, also irgendwie auch austauschbar, sind schon einige „kaputte“ Gestalten auszumachen. Doch sie tun nix, sind absolut harmlos. Es gibt keinen Moerder im Land der tiefschwarz ist. Moerder sind Weiße oder half-cast. Vielleicht klauen sie mal eine Kamera bei offen stehender Wagentuer und Fahrer ueber 80 Jahre. Jedenfalls andere Dinge sind nett, so ist donnerstags der bottleshop in vielen Staedten geschlossen. Nur da laesst sich Alkoholisches einkaufen. Warum?!, weil die Abos donnerstags Zahltag haben, also ihre „Stuetze“ kriegen. Und die kriegen fast alle, weil kaum jemand arbeitet, egal ob die Kommunen zum Teil Millionen aus Minen und Parks erhalten. So kaufen sie Lebensmittel ein und keinen Alkohol an diesem Tag, am kommenden koennten sie natuerlich wieder Alk einkaufen, doch die meisten haben dann ihr Geld bereits ausgegeben. Warum nicht! Auch gibt es hier viel Aborigine-Land. Wie das auch immer zu erklaeren ist?! Jedenfalls ist das fuer mich so alles nicht nachvollziehbar und auch kompletter Bloedsinn, was da gemacht wurde oder wird. Man hat wohl aufgrund des Druckes europaeischer Laender und der Staaten den Abos Land zurueckgegeben. Na gut, kann man machen. Doch im Lande leben 300.000, und sie haben fast die Haelfte Australiens bekommen, und im Gegenzug viele Gebiete wieder an die Regierung verpachtet wie die NPs. Das macht doch ueberhaupt keinen Sinn. Nun faehrt man zu einem „historic place“ durch Aboland, links und rechts Schildchen mit „1000$ oder 10000$ penalty, falls du von der ordentlichen Straße (meist Gravelroad) abbiegst in Aboland“. Da ist nix, freies wildes Land und da darf man nicht reinfahren zum Pinkeln, Holz suchen oder Wildcampen!? Dann sollen sie doch auch einen Zaun herumziehen wie manche Farmer, und wenn ich auf das Privatland fahre, schmeißen die mich hoechstens runter und kassieren nicht 1000$ ein. Und nix anderes ist doch Aboland, Privatbesitz naemlich. Noch ist es kein eigener Staat und das wird er niemals werden. Sonst muessten die ihr eigenes Geld drucken, na das kann ja was werden. Und auch taucht fuer manchen Farmer mittlerweile die Frage auf, wann der erste Abo im Rolls Royce mit weißem Fahrer und dicker Hawanna im Mund neben ihm vor Coles einparkt, neben seinem 96 Bj. Landcruiser. Lesen und schreiben kann er deswegen trotzdem nicht. Und gearbeitet hat er auch noch nicht. Weiterhin taucht ein Problem auf, das wir aus Deutschland auch schon kennen, dass es Schulklassen gibt mit 20 koepfiger Besetzung, davon 15 Abos, und dadurch das allgemeine Niveau doch schwer gedrueckt wird. Das will schon etwas heißen, denn die Aussies gehoeren sicher nicht zu den meist Gebildeten dieser Welt. Also in meinen Augen hat Australien viel zu bieten, die Abos mit Malerei und traditionellem Lebensstil sind ja mal so zwischendurch ganz nett, doch sollte dies nicht der Hintergrund einer Australienreise sein. Also auf dem Teppich bleiben und mal die Dinge sehen, wie sie sind. Manch Bilder erinnern mich an fruehkindliche Zeichnungen des Nachbarsohns mit fuenf Jahren, als er ein paar Tiere vom Bauernhof abzeichnen sollte fuer den Kindergarten, und die „Kultur“ = Natur so eng verbunden, dass man seine alten Autos, die fahren sie ja auch, einfach zum Verrosten in die so geliebte KulturNatur stellt. Anderen Muell einfach dazu, das macht kein Touri und das als kulturloser Atheist aus Europa. Nicht die, die im KakduPark die KulturNatur-Fuehrungen fuer 135$ pro Nase machen, die nicht, aber viele andere machen das so. Damit ist das Thema auch fuer mich durch und wird nicht weiter behandelt. Es sei denn, wir haben einmal ein erzaehlenswertes Erlebnis mit Aborigines. Morgen rein nach Alice, wie immer in die Information, Einkaufen, Tanken, Internet usw.… vermutlich auf Campground, um Alice anzuschauen und weitere exakte Tour auszutuefteln. Im Groben steht sie schon, es fehlt nur noch Infomaterial aus erster Hand in Alice. Bis dann

01.08.2005

Also wir dann rein nach Alice Springs und gleich viel auf, dass es schon eine Großstadt ist, doch sehr uebersichtlich und vom Verkehrschaos verschont. Großstadt mit nur 25000 Einwohnern scheint einigen sicher etwas uebertrieben, aber da am Arsch der Welt kann man das durchaus so nennen. Sie haben alles, Fußgaengerzone mit Boutiquen, Shops, Museen, Einkaufszentren 24 Std. geoeffnet 7 Tage die Woche und so weiter. Jedenfalls alles erledigt, Internet fuer 1$ fuer 20 Minuten sehr schnell, Information sehr nett und alles parat ohne irgendwelche Gebuehren und dann rauf auf einen kommerziellen Campground, eine Powersite fuer 26$ gemietet, Essen, Duschen, Zelt aufgebaut und alle Boxen darin verstaut, um dann abends noch einmal auf den Aussichtspunkt „anzac hill“ zum Sonnenuntergang vorzufahren. Da sieht man ueber ganz Alice hinweg, umgeben von Bergen und Huegeln, den Mac Donnel Ranges. Schon ein grandioser Anblick und die Farben wechseln minuetlich beim Sonnenuntergang. Dann noch auf einen Bummel durch die Innenstadt zu Fuß und kleine Stadtrundfahrt, am Todd River entlang zum Spielcasino, Golfplatz und Botanischem Garten vorbei. Im eigentlich immer trockenen Todd River campierten Aborigines beim Feuerchen. Fuer einen Kneipenbummel war es noch zu frueh, also holten wir uns am Supermarkt noch Wein und eine eiskalte Cola. Eigentlich bloedsinnig, weil am fruehen Morgen ohnehin alles eiskalt ist. Die Temperaturen gehen zurzeit bis auf 4 Grad nachts zurueck, aber noch schlafen wir offen. Doch ganz schoen kuehl um die Nase, der Rest steckt ohnehin im warmen Schlafsack. Tagsueber wird es dann wieder richtig warm bis 26 Grad, dann wieder kurze Hose und T-Shirt. Auch mal eine ganz neue Erfahrung. Unsere Tour sollte so aussehen, dass wir erst die West Mac Donnels anfahren, dann ueber die gebuehrenpflichtige (Abo-Permit 2,40$/Wegegeld) raue Gravelroad zum Kings Canyon und dann quer rueber zum Ayers Rock und den Olgas. Dann wieder zurueck nach Alice zum Einkauf und Besuch der Flying Doktor, Reptilpark, usw., um dann ueber den Ross Highway die Ost Mac Donnels (natuerlich raue Gravelroad und 4 WD Tracks) zu erkunden quer rueber zu Gemtree, ein Ort an dem Edelsteine gefunden werden, um dann ueber den Plenty Highway zurueck zum Stuart Highway zurueck nach Tennant Creek zu fahren. Gemtree will ich sehen, da wir ja aufgrund der neuen Route nach Cairns das bekannte Coober Pedy nicht mehr anfahren werden. Gemtree ist so aehnlich, nur nicht ganz so touristisch, mal sehen. Auch mit den Touristen immerhin pro Jahr 250000 ist es nicht so schlimm zur Zeit, verstaendlich, denn wer will denn schon nachts Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt haben. Großer Vorteil kaum Fliegen und gar keine Moskitos. Und Feuer machen wir sowieso ueberall, in den Nationalparks hier erlaubt, lediglich auf den kommerziellen Campgrounds nicht. So war auch in Alice dann bald Nachtruhe angesagt nach der kalten Cola, weil einfach zu kalt ohne Feuer draußen. Vorteilhaft war, dass uns die Deposit von 10$ fuer den Schrankenschluessel zurueckerstattet wurden (die uns zuvor nicht abkassiert wurden), so dass uns die Uebernachtung effektiv 16$ gekostet hat. Habe nicht diskutiert, sondern dankend entgegen genommen. Hinein in die West Macs, klasse Landschaft links und rechts, so hatten wir uns das hier nie vorgestellt. Auch auf 4 WD Track super UEbernachtungsplaetze wie immer Buschcamping bei „Serpentine Chalet“ inmitten der Berge, weit und breit niemand, auch das uebertraf unsere Erwartungen. Ganz offiziell sind diese Buschcamps mit Feuerstelle angelegt, nur in den Infos ueber den Park dummerweise so nicht erwaehnt. Mittlerweile sind wir ja lange genug unterwegs, um zu wissen, „wie der Hase hier so laeuft“, oder besser wie „das Kaenguru so huepft“. Man findet diese Plaetze auch ohne offizielle Plaene und ohne Insiderwissen, manchmal nur nach Instinkt und Nase bzw. oft nach logischen Gesichtspunkten. Zuvor fuhren wir natuerlich auch alle anderen Highlights auf der Strecke an, machten einen kleinen walk und schossen auch unsere Fotos. Alle 4WD-Plaetze sind uebrigens gebuehrenfrei, und nicht unbedingt 4WD notwendig! Weiter sollte es gehen am kommenden Tag Richtung Kings Canyon, doch bei kurzem Wasserstopp (Wasserreserven fuellen), stellten wir ein Leck am Kuehler fest. Es spritze doch ein wenig zuviel in meinen Augen, so dass wir die Tour cancelten und zurueck nach Alice sind. Dummerweise war es Sonntag, morgen 1. August hier public holiday (Feiertag) namens „picnic day“, so dass mit Werkstattbesuch vor Dienstag nix zu machen ist. Und was koennen die machen? Neuer Kuehler?, so einfach wird das nicht sein, vielleicht beim wrecker (Schrotthaendler)…jedenfalls haben wir an der Tankstelle so ein Kuehlerdichtungszeug gekauft fuer 5$, das dreifach. Zweimal ist schon drin und er ist einigermaßen dicht. Mal sehen, was morgen ist. Und da wir unplanungsgemaeß nicht 2 Tage auf teuer bezahltem und kaltem Campground in Alice verbringen wollten und nicht einmal wissen, ob es ueberhaupt klappt bei einer Werkstatt also einfach raus und auf sealed road nach Hermannsburg auch in den West Macs gelegen, aber etwas andere Strecke. Nicht so hart und abgelegen. Eine ehemalige Missionsstadt deutscher Missionare und Geburtsort des beruehmtesten Abomalers Albert Namatjira, heute eine Abo Kommune mit kleinem Museum und Tankstelle. Hier auf einem kommerziellen Campground in einer Aborginekommune, heiße Duschen, Waschmaschine frei, Powersite fuer 11$ und mit Feuerstelle, einfach Klasse. Alles nagelneu, kein Mensch da, außer Hundegebell, Papageien und wilde Pferde. Nur Alkoholkonsum streng verboten, kann bei Missachtung zur Beschlagnahmung des Fahrzeuges fuehren. Aber jedenfalls fuer den Preis in solch einer Umgebung absolut Top. Und wer hat schließlich schon bei aufgebautem Wasserkocher und Toaster, unter Lampenlicht am offenen Kamin am Computer sitzend, seine Infos fuer die Webseite erstellt. Morgen dann sehr harte Gravelroad 20 km in den „NP Finke George“ nach „Palm Valley“. Das wird der Kuehler schon packen, notfalls kann man ja staendig Wasser nachfuellen. Nur die große Strecke ebenfalls auf ziemlich rauer Gravelroad von 180 km zu den Kings Canyon durch Aboland, weit und breit ist da nix, schreckt uns bei dem Gedanken mit defektem Kuehler dazustehen. Dann wird es uebel teuer bzw. wie auch immer, fast unmoeglich das Auto da rauszubekommen. Mal sehen, wie wir uns entscheiden werden. Eventuell die etwas sichere Variante wieder ueber Alice ueber den Stuart Highway, und dann am Donnerstag auch Werkstattbesuch moeglich, doch das waeren sicher 200 km mehr und teils dieselbe Strecke zurueck. Und den Kings Canyon sollte man gesehen haben. Schon echtes Dilemma, aber jetzt neben dem Lagerfeuer im Campground, weiter hinten die bellenden Hunde und ein groelender Abo (sind immer laut), habe ich ganz andere Probleme, naemlich zwar einen warmen Ruecken doch die Finger frieren mir langsam ein beim Tippen. So mache ich Schluss, morgen wird hart genug, sowohl die 4 WD Strecke als auch die Frage, was mit dem Kuehler los ist. Bis dann Rein in den „NP Finke Gorge“ gleich hinter Hermannsburg, wo wir zuvor das kleine Museum ueber die deutschen Missionare und den Abomaler angeschaut haben. Die Missionare kamen gebuertig aus Hermannsburg bei Celle, so erklaert sich der hiesige Name. Und dann die Strecke in den NP, 20 km normal harte Gravelroad bis zum Campground fuer 6,60$, wo wir Lager bezogen; d.h. alle Kisten, Stuehle, Tisch und Feuerholz ausgeladen, kurz gerastet und dann auf die 4 km absolut harte 4WD-Strecke rein nach Palm Valley, einer Quelle mit umliegenden Palmen und Felsen. Wie eine Oase inmitten der Wueste, und Palmen, die es nur noch hier gibt. Haben sich ueber Jahrtausende hier gehalten. Man sollte wissen, dass Australien ja mit die aeltesten Gesteinsformationen der Erde aufzuweisen hat. Und hier sollte man unbedingt herfahren, egal wie die Piste auch ist! Unterwegs auf viele Wildpferde getroffen, leider hauen sie ab, wenn man sie streicheln will. Ist ja klar, sind halt Wildpferde. Ansonsten außer vielen Voegeln nix an Großtieren gesehen außer deren Kot. Fuer die 4WD-Strecke sollte man ueber gewisse Fahrkenntnisse verfuegen, sonst ist schnell der Unterboden oder Schlimmeres laediert. Und ganz wichtig, unser Kuehler verliert minimal Wasser. So dass wir beschlossen haben, tatsaechlich den rauen „Mereenie Loop“ von 200 km durch Aboland zum Kings Canyon zu fahren. So muessen wir nicht denselben Weg wieder zurueck und sparen auf der Gesamtstrecke zum Ayers Rock cirka 400 km. Alles nach dem Motto „no risk, no fun“. Also die Permit fuer 2,20$ incl. Broschuere fuer morgen bereits eingekauft und zuvor wieder Stopp auf dem geilen Abocampground fuer 11$ in Hermannsburg eingelegt. Ganze Waesche in Maschine durchgewaschen, alle Batterien aufgeladen, Rasur und Selbstwaesche, so ist alles sauber, falls wir die Fahrt morgen nicht ueberstehen sollten und eventuell die kommenden Wochen dann in einem Abo-Dorf unterkommen muessen bei Reptilien- und Wuermerkost. Waere auch ganz interessant, ansonsten ist eine Unterhaltung ja kaum drin. Tour wird schon glatt gehen.

Auszüge aus einem Brief an meine Mutter

Hallo, ……… Moechte trotzdem den Wagen noch heile bis nach Melbourne bringen, um ihn dort an die naechsten Traveller weiterzuverkaufen. Das wuerde das Gesamtbudget auf sehr positiven Stand bringen. Zuerst habe ich auch mit der Idee gespielt, gar nicht Ayers Rock und so anzufahren, weil mir hier zu viele Touristen sind. Sind genug da, ist aber auszuhalten, jedenfalls auf den Nebenstrecken. Doch ist schon ein Klassegebiet hier ringsherum, so dass ich jetzt froh bin, hierher gefahren zu sein. Die Eintrittsgebuehr von 25$ each fuer den Ayers werden wir auch verkraften, aber ganz schoen happig, wenn man bedenkt, welche Infrastruktur noch daran geknuepft ist, also Accommodation, Touren, Souvenirverkauf usw.… Aber Du warst ja selbst hier. Wissen nicht mehr unter welchem Sternenhimmel Du hier campierst hast, vielleicht sind wir zufaellig auf denselben Platz und haben Bilder von dort im Gepaeck. Außer dem kleinen technischen Problem mit dem Auto ist alles klar. Und scheinst hat sich die Selbstreparatur mit Aufwand von knapp 20$ ja bezahlt gemacht. Die rechte Ferse schmerzte vor kurzem, kommt vom vielen Barfusslaufen und Auto fahren. Hat sich harte Hornhaut gebildet mit tiefen Furchen. 2 Tage Schuhe und Socken tragen hat aber die Probleme ebenfalls beseitigt. Das Tagesbudget ist heute zum ersten Mal unter 30€ each gesunken, wir dokumentieren ja saemtliche Ausgaben. Dabei ist alles dabei außer den Hinfluegen nach Australien, also auch der Autokauf. Umso laenger man unterwegs ist, desto guenstiger faehrt man vom Tagesbudget her gesehen. Der groeßte Kostenfaktor ist das Petrol bei den vielen Kilometern. UEbernachtungskosten sind dagegen kaum der Rede wert. Reisemuedigkeit kommt noch nicht richtig auf, auch wenn natuerlich sich irgendwann die Spots zum Teil sehr aehneln. Aber das Land ist ja so verschieden in seinen Gebieten und Naturerscheinungen. Hier sind es die Schluchten und Huegel die beeindrucken, dafuer ist es nachts richtig kalt. Dafuer kaum Fliegen und keine Moskitos, die auch ganz schoen nerven koennen. Bald geht es ja auch weiter Richtung Queensland nach Cairns, also wenn ich diese E-Mail einspeise in Alice sind wir quasi schon auf dem Wege nach Cairns. So nun zu Deiner Anmerkung, „wir koennten uns ein Leben hier vorstellen“. Das konnte ich mir bereits in einigen Laendern, denn Deutschland ist ja nun nicht gerade so toll mit Natur und Meer gesegnet, und die Leute selbst auch nicht immer besonders erfreulich. Aber auch hier gibt es genug Deppen. Oft hat man das Gefuehl, sie sind echt ungebildet, vermutlich sind sie es auch, dabei habe ich ja nicht einmal große Ansprueche. Oft sind sie auch eher unsozial in ihrem Verhalten, vielleicht durch die Einfachheit oder durch die Weite, so dass ihnen ein Leben in einer engen sozialen Gemeinschaft quasi fremd ist. Bei uns in Deutschland ist nun einmal alles viel enger und da geht es dann tatsaechlich nicht ohne Regeln. Trotzdem haben wir viel zu viele davon, geschweige die Buerokratie. Doch wenn die Australier koennten, haetten sie vermutlich genauso viel Buerokratie wie wir in Deutschland. Nur das packen sie einfach noch nicht, wenn Du einer Strafzettel in Westaustralien bekommst, reicht die buerokratische Kommunikation nicht bis nach Victoria oder Queensland oder Jahre spaeter. So ist jedenfalls mein aktueller Stand. Die Insiderinfos stammen von dem deutschen Studenten, der jetzt selbstaendig als Dachdecker arbeitet. Habe ihn erwaehnt auf der Webseite. Oft soll alles sehr geregelt und damit kompliziert sein, in der Realitaet ist es oft sehr simpel. Was fuer ein Hierbleiben spricht, sind drei Dinge 1) xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 2) Steuern sind nicht dramatisch und wirtschaftliche Ressourcen mit denen in Deutschland kaum zu vergleichen 3) es ist an vielen Orten warm das ganze Jahr ueber und es gibt viel Meer ringsherum zum Fischen und Bootfahren, damit ganz andere Moeglichkeiten der Freizeitgestaltung, und ansonsten ist es schon ein großartiges Land, wo gibt`s das schon noch. Dagegen spricht teils kulturelles Unterniveau, meine sprachlichen Defizite im Englischen nach wie vor besonders hinsichtlich der Therapie, sicher auch hartes Arbeiten (kann in Deutschland ueber Rezeptregelung sehr viel einfacher sein – solange das System noch funktioniert), familiaere Bande zu Dir, Stefan und auch fuer Sylvie, Verlust der Rentenansprueche eventuell und auch noch einiges mehr. Ich werde jedenfalls im Internet noch recherchieren „jobs in demand“, welche Jobs hier echt gesucht sind. Ich weiß ich nur, dass sie nurses and doctors suchen, und diese auch nicht ueber die Immigration-Regelung laufen muessen, also dem offiziellen 100 Punkteplan (das soll aber auch nicht so dramatisch sein, 50 Punkte fuer abgeschlossene Ausbildung, 10 Punkte wenn man das Wort „english“ schreiben kann, usw…100 Punkte braucht man). Da gibt es zum Beispiel das Modell fuer AErzte ueber deren AMA (australian medical association) Gesellschaft, dass ein Arzt sich fuer 2 Jahre verpflichtet in einem „Outbackdorf“ (wo immer das sein mag?) also jedenfalls ein unterversorgtes Gebiet (das ist eigentlich alles außer Sydney, Melbourne und Perth und Ostkueste“), zu arbeiten gegen richtiges Honorar in einem Krankenhaus zum Beispiel und dann nach den 2 Jahren die unbegrenzte resident Aufenthaltgenehmigung (schließt Arbeitserlaubnis ein) bekommt. Dann kann man hingehen und arbeiten, wo man moechte in Australien oder wo man etwas findet. Ob es so etwas fuer Physios auch gibt, weiß ich nicht. Dann gibt es noch ueberall Agenturen und auch den deutschen Klub in Melbourne, die einem vielleicht noch Tipps geben koennen. Zumindest in Perth waere ein Physio fuer die „Alt-Deutschen“ sicher eine Marktluecke. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich ja im hohen Alter oft das Gedaechtnis auf fruehkindliches Niveau reduziert, also in diesem Falle Deutsch als Muttersprache sehr hilfreich waere. Und das kann ich ja schließlich einigermaßen! Nur ich als Sportphysio in der Geriatrie, dann muesste ich als Ausgleich auf alle Faelle auch bei einem Sportklub nebenbei arbeiten. Und was ist mit „meinen“ Fußballern vom DGS. Die sind einem schon ans Herz gewachsen, das ganze Team. So siehst Du, man macht sich schon so seine Gedanken, das ist aber auch alles. Die Rueckfluege unserer Tickets werden wir so auf Mitte Dezember legen. Vermutlich jetzt dann beim 2ten Aufenthalt in Alice telefonisch buchen. Zumindest werden wir es so versuchen. Fluege haben wir bereits im Net herausgesucht, ich habe sogar theoretisch einen Weiterflug nach Hannover. Wie ich das dann buchen soll, weiß ich nicht, aber mal sehen. Unsere Fluege sind ja bei verschiedenen Fluggesellschaften, so dass Sylvie und ich ja auf keinen Fall zusammen fliegen koennen. Sie wird dann erst zu ihren Eltern nach Ehingen gehen, da sind auch all ihre Klamotten. Haben ja nur noch das dabei, was wir am Leibe haben, das ist nicht viel bei dem Gedanken „Ankunft im Dezember in Deutschland“! Leicht wird es ohnehin nicht nach der langen Zeit mit Bushcamping, also in der freien Natur ohne Menschen nach so langer Zeit. Wo wir dann wieder Fuß fassen werden in Deutschland ist ebenso offen, jedenfalls geplant ist nicht Bayern. Unsere Bewerbungsbemuehungen koenne ja eigentlich nur von drei Standorten ausgehen und zwar Hannover, Koeln oder Ehingen, wo wir uns zumindest einige Tage aufhalten duerfen. Also manchmal kommt das Gespraech bei uns auf diese Problematik, doch letztlich kann man es ja erst angehen, wenn man wieder in Deutschland ist. Dann lassen sich diese Dinge schon irgendwie regeln. So wie hier auch. Wenn ein Problem da ist, kann man es regeln, nicht vorher. Warum auch, keiner weiß, was bis dahin ist. Bis dahin reisen wir weiter, schreiben unsere Infos in die Webseite und das war`s. Geplant ist jetzt hier in Alice so 10 Tage, dann rueber nach Cairns 10 Tage, dann dort 20 Tage bis runter nach Fraser Island, dann direkten Weges nach Melbourne (gold coast wegen Touriboom – nein), dann Flug auf die Fijis oder/und die anderen Inselchen (Visumverlaengerung von Sylvie-6 Monate sind rum, also vor dem 15. Oktober), dann noch mit der Faehre mit dem Auto rueber nach Tasmanien, den Rest der Tage in Gypsieland (suedl. von Melb.) und Melbourne (Autoverkauf)……………..

06.08.2005

Also rein auf die harte Tour von 200 km durch Aborigine-Land. Und problemlos! Unterwegs traf man auf zahlreiche Wildpferde und etliche wilde Kamele, die Straße anfangs ein bissl „uneben“, dann jedoch nur noch 150 km Staub und roter Sand. Angekommen am Kings Canyon war der Anblick der groeßten Schlucht Australiens schon sehr beeindruckend.

Wir entschieden uns fuer den Loopwalk oben am Kamm der Schlucht entlang. Die angesetzten 4-5 Stunden schreckten uns zwar, es war bereits 12 Uhr mittags, doch da musste man halt lang. Erst rauf, spaeter wieder runter und war von uns in 1,5 Stunden gemacht. Tolle Ausblicke aufs Land, Einblicke in tiefe Schluchten und mehr. Dann weiter an der „Kings Creek Station“ vorbei, kurzer Tankstop (20$ nachgetankt) und leider tropfte der Kuehler wieder. Wie auch immer, spaeter dann wieder nicht. Und so ist der Stand auch aktuell, nachdem wir beim Ayers Rock und den Olgas waren. Eventuell machen wir einen Check in Tennant Creek. Aber der Reihe nach. Nach dem doch anstrengenden Marsch im Kings Canyon suchten wir außerhalb der NPs und außerhalb vom Aboland einen UEbernachtungsstopp mitten im Busch. Verblueffenderweise ist hier nicht alles trocken und Wueste, sondern etliche Pflanzen und Baeume sind vorzufinden. Vielleicht im Sommer anders?! Am kommenden Tage ging es weiter zum Ayers Rock, und irgendwie war es zu frueh fuer den naechsten Stopp, also rein in das Zentrum von Ayers Rock. Getankt, Brot gekauft und Campground gecheckt. Viel zu teuer mit 31$ fuer eigentlich nix. Also gleich rein in den „NP Ayers Rock“, die 25$ each Eintrittsgebuehr bezahlt und los zum Ayers. Schon sehr beeindruckend wie er da wie ein kuenstliches Gebilde in der Landschaft steht.

Schon auf der Anfahrt zum Ayers zuvor strahlte der Mount Conner in der Landschaft, und ich denke, von weitem verwechseln ihn viele mit dem Ayers. Irgendwo anders waere er allein sicher eine Attraktion, doch neben dem Ayers verblasst er einfach und kaum jemand interessiert sich fuer ihn. Ein Foto natuerlich, aber mehr auch nicht. Uns ging es nicht anders. Angekommen am Ayers hieß es „da muessen wir rauf, egal wie anstrengend und scheiß auf heilig und so“. Man kommt ja da vermutlich nie wieder hin. Der Anstieg ist sehr abenteuerlich und auch echt hart. Etliche sind da schon am Kreislaufkollaps krepiert, konnte ich gut nachvollziehen.

Von oben grandioser Ausblick tief ins Land hinein und rueber zu den Olgas. Dies dann auch unsere naechste Station, alles an einem Tage, und dies kann man auch schaffen. Wir hatten naemlich beschlossen, außerhalb vom Ayers wild oder wie auch immer zu uebernachten. Die Olgas selbst sind kugelkoepfige Felsen, meiner Meinung nach verblassen sie ebenfalls im Angesicht des Ayers Rock. Man begeht dort eine Schlucht von 1,6 km, natuerlich auch gemacht, die auf einer kleinen Plattform endet. Auf unserem Rueckmarsch von dort kamen uns dann zwei Reisegruppen von Japanern (jedenfalls schlitzige Augen und kreideweiß, alle mit Fotoapparaten bewaffnet) entgegen. Da wurde es schon eng auf dem Pfad. Spaeter sahen wir dann noch bestimmt 6 Reisebusse voll, da wird’s dann sicher schon eng da hinten in der Schlucht. Zum Glueck blieb uns dies aber erspart, auch beim Ayers hielt sich der Touriandrang angenehm in Grenzen. Alles in allem ist hier rings um Alice mit Ayers, Olgas, Macs und Kings Canyon sicher eines der Highlights einer Australienreise zu finden. Und gut, dass wie auch hier waren. Positiver Nebeneffekt der teueren Eintrittskarten fuer den Ayers Rock ist, dass man sie ohne weiteres weitergeben kann, wenn man sich nicht zu daemlich anstellt. Sie haben eine Gueltigkeit fuer drei Tage und man sollte seinen Namen auf die Tickets schreiben. Als „stupid tourist“ vergisst man dies und man hat blanko-tickets fuer den Naechsten. Angekreuzt auf dem Ticket war nur welches Fahrzeug, also bei uns 4WD. So schaute ich mich auf dem UEbernachtungsplatz beim Roadhouse „Curtin Springs“ 80 km vor Ayers um (uebrigens alle Roadhaeuser bieten hier free Camping an), traf auf ein couple aus Melbourne, er Ex-Deutscher und builder mit perfektem Deutsch, sie Australierin mit Deutsch-Grundkenntnissen, furchtbar nett,…außer 25$ fuer die Tickets gab es Wein und eine Einladung zum Dinner in Melbourne spaeter. Wenn es denn mal klappt mit den Eintrittskarten!? Den Abend verbrachten wir dann an unserem Lagerfeuer gemeinsam mit drei Berliner Studenten, die sich eine Semester-Auszeit goennen, um Australien zu bereisen. Sie waren vorher in Queensland unserem naechsten Reiseziel und es gab noch gute Tipps. Alles war Klasse hier, nur das Loechlein im Kuehler und die verdammte Eiseskaelte jetzt nachts war als negativ zu vermerken. So ist jetzt zwar nix los, also wenig Touris aufgrund der Kaelte, doch abends und morgens frueh ist ein Feuer Pflicht. Jetzt sitze ich am Feuer, bevor es nach Alice zurueckgeht, wieder auf einem freien Platz an einem Roadhouse „Stuarts Well“ und schreibe am morgendlichen Feuer. Gestern Abend war keine Zeit, da dieses Roadhouse ein absoluter Glueckstreffer war. Denn hier ist der beruehmte „stinky singing dingo“ zuhause.

Wir hoerten bereits von ihm in dem Pub in Daly Waters von dem Countrysaenger, der empfohlen hat, in Alice danach zu fragen. Nirgendwo fanden wir Infos und hier stoppten wir nur, weil der freie Platz vorher auf der Strecke zu eng am Highway war. Und wie es so ist, hier lebt der Hund mit seinem Herrchen, der Besitzer und Betreiber des Roadhouses mit Namen Jim. Er erzaehlte den Gaesten beim Bierchen, es waren gerade mal 10 Leutchen, alles ueber die Geschichte des Dingos, ueber das Land hier um Alice und so weiter. Nur kurze Auszuege: der Dingo ist jetzt 5 Jahre alt, spielte als junger Dingo mit den Toechtern als Mitglied der Familie und da die Toechter Piano spielten, er nicht außen vorstehen wollte, singt er dazu und spielt ebenfalls stehend auf dem Piano dazu. Ist grandios und einzigartig in der Welt. So findet man auch die Frage im Spiel trivial persuit „Wo lebt und wie heißt der beruehmte singende Dingo? Eben hier „Stewart Well, namens „Stinky, the singing Dingo“, dadurch ist er tatsaechlich weltberuehmt, hat Fernseh- und Radioauftritte hinter sich. Des Weiteren war der Vater von Jim der Entdecker des Kings Canyon, betrieb die erste „Reiseagentur“ zum Ayers Rock in den Fuenfzigern, einer der ersten Pioniere des Outbacks. Sehr informativ und in meinen Augen ein Muss als Stopp auf dem Wege nach oder von Alice Richtung Ayers Rock. Wie geht`s weiter. Heute rein nach Alice, wie immer Einkauf, Tanken, diesen Text ins Net einspeisen und gleich weiter ueber die „Devils Marbles“ (3,30$ camp) nach Tennant Creek zur Juno-Horsefarm. Dann rueber ueber den Barkley Highway nach Camooweal, da hoch noerdlich zum NP „Lawn Hill“ bei Gregory Downs, der soll super sein, und ueber Normanton nach Cairns. Gemtree und die eastMacs haben wir gestrichen, es ist einfach nachts zu kalt, und daher wollen wir wieder hoch in den Norden und Osten. Und was wir hier gesehen und erlebt haben, laesst sich ohnehin nicht mehr steigern, deswegen raus und in den warmen tropischen Norden mit den verdammten Moskitos und sandflies. Vielleicht?, aber egal, dafuer wieder nachts warm.

08.08.2005

Hinein nach Alice und Einkaeufe, usw. erledigt. Kuehler blieb dicht. Dann noch zu den Flying Doktors und zum Reptilpark fuer 7$ each (Discountpreis), dann noch den Wagen vom Staub mit Hochdruckstrahler vom Dreck befreit. Anschließend Autoverschleißteile wie Oelfilter, Luftfilter, Benzinfilter, Auspuffbandage, Kuehlerdichter, Motoroel, OElkaennchen eingekauft zwecks Selbstinspektion in den naechsten Tagen. Dem Auto wird auf diesem Wege auch einmal etwas gegoennt, dann wieder raus und ein paar 100 km bis zur wilden Uebernachtung bei Barrow Creek zum Abendessen bei gegrillten Steak und Bouletten mit frischem Salat und geroestetem Brot. Und uebrigens mein Visum ist approved (bewilligt) und zwar nach den neuen Visumsauflagen vom 1.Juli 2005 ab. Es ist also moeglich nach Erhalt des ETA-Visum fuer drei Monate das neue „long stay“ Visum bis zu einem Jahr zu erhalten (=200$ Fee), dafuer gibt es nicht mehr das alte mit sechs Monaten Gueltigkeit, wo man dann immer wieder raus muss aus dem Land und dann wieder rein, umso laenger bleiben zu koennen. Das hat ja noch Sylvie, also am 15. Oktober muessen wir kurz raus. Ich muss jedenfalls das naechste Office der DIMIA aufsuchen und mir das Visum in meinen Pass eintragen lassen. Das wird Cairns sein. Heute auch Super-Inspektion hier in Tennant Creek in kleiner Werkstatt absolviert. Ich hatte ja alle Teile wie Filter und Oel selbst dabei, so hat er nur einen Komplettcheck des Autos vorgenommen und Schmierung, OElwechsel, Batteriewasser usw.… Jedenfalls wurden Differenziale, 4 WD OElbox, Getriebeoel kontrolliert und alles aufgefuellt. Das ganze fuer 40$ mit meiner Mitarbeit. Schadet nix, so kenne ich den Wagen noch besser. Jedenfalls war alles absolut OK, nach wie vor in gutem Zustand und es kann etwas beruhigter weitergehen, wenn man dem Auto auch einmal etwas Pflege hat zukommen lassen. Untergekommen wieder auf der Juno-Horse-Farm wie auf dem Hinwege, jetzt nur noch eigene Kueche mit Stromanschluss dazu bekommen. Ueber uns sitzt dieser Kamerad den ganzen Tag und laesst sich nicht aus der Ruhe bringen. Leider kann er nicht quatschen, woher auch, ist ja wild!. Ansonsten alles auf Vordermann gebracht, Geraete sind aufgeladen und 2 Brote gebacken am Feuer draußen, und es geht voller Elan weiter in Richtung Queensland. Zuvor war der Zwischenstopp bei den „Devils Marbels“, wo der Spot schon Klasse ist,

doch der NPground war ein wenig ueberfuellt fuer unsere Ansprueche. Das kann schon nerven, wenn nachts um 11 Uhr irgendein Stationwagon neben dir haelt, Tuerengeschlage, Gekicher, und dann pennen 4 Gestalten/innen inklusive Gepaeck in der Karre die ganze Nacht bei Arschkaelte. Was sich Leute hier zum Teil antun ist echt „asso“, da rutscht mir dann auch schon mal nachts das „fuck you“ aus der Lippe, wenn einer sich unmittelbar vor unserer Tuer die Zaehne putzt. Obwohl das ist ja eigentlich positiv fuer die Kleinen, immer schoen die Zaehne putzen, Kinder, nur nicht neben unserer Autotuer! Sonst alles klar, auf dem Wege nach Cairns mit ein paar Ausfluegen. Vor Camooweal, der westlichsten Stadt Queenslands, wurde nach 400 km eine wilde UEbernachtung mitten in der „Pampa“ eingelegt. Im Ort selbst aufgetankt, Reifendruck abgelassen, da nun wieder 250 km Gravelroad uns bevorstand, um auf schnellstem Wege zum „NP Lawn Hill“ zu kommen. Auf nach Norden, hinein auf eine sehr staubige und zum Teil spitzsteinige Strecke, durch 3 Flusslaeufe mit Wasser hindurch (Grund betoniert, also halb so wild) und der Wagen lief prima. Hier und da schauten ein Kaenguru oder ein paar Pferde auf, das war es dann auch schon. 7 km vor dem Ziel zischte es wie bei einem lauten Rasensprenger und das war es mit dem rechten Hinterrad. Der erste Plattfuß war da nach ueber 25000 km. Nun Reifenwechsel in praller Sonne mit Scheißfliegen in den Augen sitzend und der Schweiß einem den Ruecken hinunterlaufend ist kein Vergnuegen. Irgendwann kehrten wir auf dem kommerziellen BushCampgroundplatz „Adels Grove“ ein, weil es dort auch jemanden zum Reifenflicken geben sollte. Ein Riesencut inmitten der Laufflaeche zeigte sich und reparieren wird schwierig. Vielleicht ein Schlauch rein, mal sehen. Einen Ersatzreifen sollte man fuer die Weiterfahrt nach Normanton auf alle Faelle im Gepaeck haben. Der Platz selbst liegt unter Palmen am Lawn Hill Creek, 10 km vom NPground selbst, hier schon wie im tropischen Regenwald. Voegel ohne Ende, Schlangen und viele andere Viecher soll es auch geben. Man kann Baden im Fluss, Feuer machen, heiß Duschen, Kanus mieten, Bar gibt`s auch, ein nettes Plaetzchen fuer 8$ each. Nachts ist es hier nicht unter 15 °, die kalten Tage sind endgueltig vorbei, denken wir. Den geflickten Reifen gab es fuer 30$ und das ist am Arsch der Welt schon OK, uns steht ja hier noch ein ganzes Stueck nicht asphaltierte Strecke hinaus bevor. Rein in den NP „Lawn Hill“ und der dortige Campground voll. Warum?! Keine Ahnung kostet nur die Haelfte gegenueber „Adels Grove, doch dafuer wie die Huehner auf der Stange, keine Duschen und schlimmer „ der Spot ist nix Dolles auf dem Ground. Wir also runter zum Kanuverleih und das letzte Kanu geschnappt um 10 Uhr morgens. Losgepaddelt durch steile Felsen links und rechts hochragend, aber die im NP „Katherine George“

sind eindrucksvoller. Dafuer das Kanu dort auch viel teuerer und nur auf Vorbestellung zu kriegen. Sonst noch 2 walks gemacht, das Ganze auf preislich sehr uebersichtlichem Niveau gehalten und wieder raus aus dem Park. Resuemee, ist nett und wenn man sonst keine gescheiten Parks gesehen hat, sicher besuchenswert, ob sich der 250 km Abstecher fuer uns incl. Reifenwechsel wirklich gelohnt hat, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls ging es am selben Tag doch wieder raus, geduscht hatten wir ja, warum also wieder Campground, wild geht ja auch. So stoppten wir am Leichhardt River unterwegs, ein wilder Platz, einfach TOP, kein Mensch weit und breit, nur Voegel und Kaengurus hopsten herum. Von da aus ging es weiter nach Normanton, wo wir auftankten, ein Rumpsteak beim butcher besorgten (echt guenstig) und eigentlich schon einen Platz direkt am Ufer des Flusses ausgemacht hatten. Fast schon das Lager erstellt, parkte sich neben uns ein 4 WD Camper ein, keine 10 Meter weit entfernt. „Ob dies sein Ernst sei“, war meine Frage, und er bestand darauf, da stehen zu wollen. Vollidiot, alter Bock aus NSW, obwohl am River zu diesem Zeitpunkt nur ganz wenige standen und etliche weitere Plaetze frei waren. Da muss man sich nicht 10 Meter von uns wegstellen, wo wir doch offen leben und schlafen. Na ja, mit ein paar freundlichen Worten brachen wir das Lager ab und verabschiedeten uns vom Norman River, um auf der Strecke weiter vor Croydon im Busch zu campen. Mit Feuer und allein. Dann gab`s noch eine Uebernachtung auf der Strecke hinter den „Innot Hot Springs“, wo wir selbstverstaendlich ein heißes Bad nahmen. Die Strecke ist eher nicht so spannend, viele Rinder links und rechts, eher trockene Graslandschaft, die Kilometer ziehen sich, mit fossicking (Edelsteine suchen) haben wir auch nix am Hut, also Devise zurzeit so schnell wie moeglich wieder ans Meer und Fotos gibt`s daher auch keine. Zuvor werden wir noch einen Relaxingstop beim „Lake Tinaroo“ einlegen, dort ist frei Campen wohl erlaubt und der Barramundi-Weltrekordfisch wurde dort gefangen 75 Kilo oder so. Ansonsten kostet in Queensland schon fast alles irgendeine Fee, jedenfalls unser erster Eindruck, sogar hier auf dem Savannah Way am Arsch des Landes (je nachdem wie man die Karte haelt). Mal sehen, was uns an der Kueste erwartet, doch wir sind ja mittlerweile auch schon abgezockte „Caravan“-Spezialisten (nur noch nicht ganz so alt). Was die koennen, koennen wir doch auch und werden schon wilde geile Spots finden. Abgesehen davon kann ich mir mein Visum abholen bei der naechsten DIMIA-Office, muss es aber umgehend (ohne delay) in den Pass eintragen lassen und das ist nun einmal Cairns. Werden dort so in drei Tagen sein und auch dieser Text wird dort eingespeist. Dann erst einmal entlang der Kueste nordwaerts und die Angeln auspacken. Mal sehen wie weit. Bevor es zum Lake Tinaroo ging, bleibt zu erwaehnen, dass unsere Nacht am Mount Garnet-Platz zuvor bitterkalt war. Es war morgens tatsaechlich Frost! Wir dachten, es ist vorbei, nix da, nun gut, es ist der hoechste Punkt in Queensland. Danach ging es durch huegeliges „Allgaeu-Buschland“ Australiens, richtige Milchkuehe wie bei uns, nicht mehr die buckligen afrikanischen Viecher, Felder und Obstplantagen. Alles total gruen, sogar Nadelbaeume, nur das ein oder andere tote kleine Baumkaenguru auf der Straße ließen noch erkennen, dass wir in Australien sind. Der Ort Atherton, kleines absolut sauberes und guenstiges Kleinstaedtchen von 5000 Einwohnern entsprach ebenso der Landschaft. Die nord-europaeische Sauberkeit und Ordentlichkeit war auch dort zu erkennen. Sehr nett dort und freundlich. Weiter an den See Tinaroo, Ein See wie in den Alpen, zwischen den Bergen eingelagert und schoen ruhig, genau der richtige Ort zum Relaxen, bevor es dann nach Cairns hineingehen wird und weiter an der busy-Ostkueste. Zwei Tage werden es hier sein, Angeln kann man auch, und einfach die Ruhe genießen ohne Fliegen nur mit allerlei Voegeln und auch anderen Tieren. Mir bleibt auch die Zeit, nicht nur die Angeln zu saeubern und zu oelen und die kleine Schwaecheperiode mit meiner Lunge (gerade unter selbst verschriebener Antibiotika-Therapie deshalb) auszukurieren, sondern auch einmal an den Geburtstag meines Vaters zu denken (hoffe, es geht ihm den Umstaenden nach viel besser) und auch an Dieter, der ja seine Hochzeit jetzt die Tage feiert. Leider bin ich nicht dabei, Frank ist auch in Mittelamerika unterwegs, aber man kann ja bei spaeterer Gelegenheit darauf anstoßen (und oft heiraten die Leute ja auch zweimal oder noch mehr). Also Dieter in diesem Sinne Euch Beiden viel Glueck und lebenslaengliche Zeit!

16.08.2005

Nach der erholsamen Zeit am See Tinaroo mit den vielen verschiedenen Voegeln, die unser Brot ebenso wie wir vermutlich die Idylle schmerzlich vermissen werden, Handfuetterung eingeschlossen und akrobatische Fangflugeinlagen, ging es geradewegs nach Cairns durch bergige Serpentinen. Es erinnerte uns schwer an La Palma, wenn man dort auch durch die Wolkendecke faehrt. Dort wo mein Vater seinen Wohnsitz hat auf den Kanarischen Inseln.

Australien 2005 – 4. Etappe – Cairns nach Sydney

Es war feucht, also der erste leichte Regen nach Monaten. In Cairns selbst leicht bedeckt und tropisch schwuel warm. Ruckzuck war alles erledigt, die Einkaeufe und Tanken, dann noch mein Verlaengerungsvisum bis 20. Dez. 05 in meinen Reisepass eintragen lassen. Hatte zuvor per Internet die Verlaengerung beantragt und per E-Mail die Bestaetigung erhalten, musste es nun nur noch eintragen lassen. Ging reibungslos und blitzschnell. Und dann noch die Information und das Departement fuer die Nationalparks aufgesucht und Infos eingeholt, dann ging’s auch sofort wieder raus. Bei 80000 Einwohnern schon ganz ueppiger Verkehr, vor allen Dingen nach der langen Outbackzeit recht gewoehnungsbeduerftig. So sollte es auch weitergehen, denn trotz vorheriger Planung, dass wir einen kommerziellen Campground aufsuchen wollten, um Batterien aufzuladen und um nicht allzu viel Zeit mit langer Suche fuer einen Uebernachtungsplatz zu verschwenden, war es fast unmoeglich, einen solchen zu bekommen. Die ersten fuenf Plaetze bereits 50 km noerdlich von Cairns Richtung Cape Tribulation waren allesamt ausgebucht. Und wilde Plaetze absolut Fehlanzeige, nur Campingverbotsschilder. Das kannten wir eigentlich nur von Neuseeland bisher. Dass es hier busy werden wuerde, war klar, doch so!? Mal sehen wie es weitergeht. Jetzt jedenfalls sind wir auf einem Campground namens „Pinnacle“ hinter Mossman untergekommen und haben sogar einen Topspotplatz direkt am Meer. Zwar ohne Strom und das fuer satte 20$. Doch sind die anderen Gaeste eher weit weg, bei den Powersite–Plaetzen haengen die wie Huehner auf der Stange nebeneinander. Und die haben hier ausnahmsweise Klassecampkueche und Fernsehraum und so etwas, so dass wie hier unsere Batterien und den Laptop aufladen koennen, sogar draußen sitzend. Dies tue ich eigentlich gerade jetzt beim Schreiben. Vielleicht ganz gut so, dann koennen wir uns langsam an die Menschenmassen gewoehnen, mal sehen wie es morgen weitergeht. Sind ja schon 30 km vor dem Cape Tribulation und wollten eigentlich nicht weiter hoch auf die harte 4 WD Strecke nach Cooktown. Vielleicht bleibt uns gar nix anderes uebrig, um wilde Uebernachtungsplaetze hier zu finden. Und NP Plaetze gibt es auch nicht (NPs schon doch nur zum Wandern) außer einen und den fahren wir auch an (aber prebooking!), andere kommen erst wieder suedlich von Cairns. Habe dies ja zuvor in der Office erfragt. Aber die Straende unterwegs sind schon ein Augenschmaus, und da ist kein Mensch. Nur Uebernachten null Chance. Also bis auf weiteres. Ja, dann haben wir erst einmal unseren Platz auf dem NP „Daintree“ 4$ each reserviert per Internet. Manche Plaetze sind nur per (prebook) Vorbuchungs-System buchbar, entweder telefonisch oder Net gleich per Kreditkarte, von der die Gebuehren angebucht werden. Ganz modern lernen wir ein solches System auch das erste Mal in Australien kennen. Das ist eigentlich kinderleicht, Problem ist nur, dass man den Platz vorher nie gesehen hat. Und dann passt er evtl. ueberhaupt nicht und man ist voll festgelegt fuer die Tagestour, denn abgebucht wurde er bereits. Gut 8$ ist nicht die Welt und da es vermutlich nichts guenstigeres beim Cap Tribulation gibt, das war auch absolut so, und in aller Regel NP-Plaetze echt gut sind und dieser unmittelbar auch noch an der Beach liegt, wollten wir das mal testen. Wir blieben uebrigens 2 Naechte, schon Klasseplatz an der langen Sandbeach und voll im tropischen Regenwald unter Kokospalmen,

Schlingpflanzen und hohen Laubbaeumen. Tatsaechlich war unser Platz auch noch nicht besetzt, das sollte bei anderen Plaetzen spaeter dann nicht so sein. Viele blicken das System nicht, wollen es nicht kapieren oder wollen einfach die 4$ pro Person sparen. Gegen 7 Uhr abends kommt dann auch ein Ranger vorbei und checkt die gebuchte Buchungsnummer. Die keine haben werden eigentlich mit 75$ Strafgeld belegt, oder muessen halt telefonisch dann schnell buchen. Telefonisch ist dies langwierig und von der Beach kaum Empfang letztlich teuerer durch die Telefonkosten als jeder kommerzieller Campingplatz. Ob jemand jemals tatsaechlich die 75$ Strafgeld bezahlt hat, bleibt eine offene Frage. Jedenfalls hatten wir unseren Platz fuer 8$ und OK war es. Manch einer kam im Dunklen und verschwand sehr frueh, so dass er sicher umsonst da war. Na ja, aber man sieht dann vom Platz her gar nix. Wir saßen bereits mittags an dem Platz, als erst die 2 Meter langen Lizards an einem vorbeistiefelten an den Strand zum Sonnenbad,

dann besuchten uns die bush-turkeys in regelmaeßigen Abstaenden auf ein Stueck Brot oder auf die von uns gespaltene Kokosnuss und was von ihr uebrig war, dann zwei rabenaehnliche Voegel (nur die koennen hier singen) und Waldhuehner oder so etwas (braun mit Kamm) und abends dann noch ein Quoll, so ein rattenaehnliches Wesen ohne Schwanz, echt nett. Dazu gab es dicke Kaefer, andere irre Insekten und so gut wie gar keine Moskitos. Am kommenden Tage fuhren wir hoch an alle Spots am Cap Tribulation. Es bleibt letztlich haengen, dass es sehr busy und kommerziell zugeht, irgendwie die Straende trotzdem leer sind, an der letzten Kneipe am ´“Beachhouse“ das guenstigste Beer XXXX-Bitter auf unserer Australientour (großes Glas 3$ – eiskalt im Strandpavillon) ausgeschenkt wird, das soll einer verstehen, ansonsten aber mal kurz 30$ fuer eine normale beschissene tentsite auf einem Campground faellig wird. Dann muss man leider erwaehnen, dass wir in der Nacht erheblich Regen hatten und tagsueber manchmal auch. Ansonsten hat man das Gefuehl, es ist ohnehin alles feucht klamm. Der Wind blaest die Wolken an die Berge heran, da haengen sie dann, abends kommen sie runter und ab geht die Post. Berliner waren hier vor 3 Wochen, Regen, Hamburger vor 5 Wochen, was war Regen, und wir jetzt und Regen. Aber es ist jetzt sog. Trockenzeit und „Monsunregen“ kommt erst ab Nov-Feb, was geht dann da erst ab. Man musste auch noch mit einer kleinen Privat-Faehre den Daintree- River ueberfahren (8$), an dem wie immer Cruises, Krokodilanschaufahrten und all so etwas geboten wird. Spaeter kommen reichlich Ressorts mit Baeder- und Massageangeboten, na ja alles Tourikrams, doch in gewissem Rahmen immer noch ueberschaubar und ertraeglich. Die 4 WD Route nach Cooktown und weiter zum Cap York haben wir zur Schonung des Autos gestrichen. Und vermutlich gut so, es kommt nicht mehr sehr viel Neues. Der schoenste und der guenstigste Platz ist der NP-Ground. Insofern hat der Regen zwar unseren Eindruck sicher etwas zum Negativen hin verschoben, doch es war OK letztendlich. Auf dem Wege zurueck stecken wir nun hinter Port Douglas 10 km am Kuestenhighway, an der sich 1 oder 2 Einfahrten zur Beach hin verstecken, man ist nicht einsehbar und das Meer ist lauter als der Verkehr, und somit der erste wilde Platz in Queensland an der Kueste. Das wird nicht oft so sein, abgesehen ist er auch nicht so toll. Pure Sonne den ganzen Tag hier mit Blick auf die Cap Tribulation Berge, zugehangen mit Wolken wie immer? … und ein bissl Abhaengen, bevor es dann morgen durch Cairns und Großstadtverkehr mit Einkauf und Tanken gleich weiter Richtung Sueden an der Kueste entlang geht. Stationen sind im Weiteren festgelegt, aber es wird nach Auge und Nase vor Ort entschieden. Allein die Vorstellung, dass jedes 2te Fischeroertchen ueber 25000 Einwohner hat, ein unbedeutendes Townsville ueber 80000, dann erschreckt uns das doch ein wenig, wenn man dann zum Vergleich die Westkueste heranzieht mit bekanntesten Ort Broome 13000 und groeßter Stadt Geraldton mit 26000 Einwohnern. Es bleibt sicher busy an der Sunshine-Coast, wir werden es ueberstehen und unsere Kuestenbushcamps beharrlich suchen, doch die Goldkueste ist definitiv gestrichen. Das ist gerade der Mond, nicht die Sonne hier bei uns.

21.08.2005

Wieder rein nach Cairns am Samstagmorgen, Einkaeufe erledigt, denn hier haben die großen Supermarktketten 7 Tage/24 Stunden offen. Auch die Stadt stellte sich bei ruhiger Verkehrslage am Wochenende als ausgesprochen gemuetlich dar, trotzdem ging es gleich nach Stadtrundfahrt wieder hinaus Richtung Sueden. Die dann kommenden an der Kueste liegenden Campgrounds waren nahezu alle overbooked, also restlos voll, doch wir hatten einen Geheimtipp, dass an der „Mission Beach“ sich ein Council-Billig-Campground befinden sollte. Wir machten diesen tatsaechlich an der „Bingil Bay“

ausfindig und ergatterten tatsaechlich den letzten von 10 Plaetzen mittags um ein Uhr. Hier steht man zwar nicht alleine, aber dafuer fuer 11 $ direkt am geilen Sandstrand unter Kokospalmen quasi direkt im Regenwald und hat sogar warme Duschen. Solche 11$-Plaetze sind nur eingefleischten Australiern bekannt. Hier bleiben wir auch erstmal 2/3 Tage. Leider ist mit Fischen nicht viel los hier in der Ecke, sind einfach keine Fische da. Außer einem kleinen Gummy-Shark, der sich gestern an meine Angel verirrte. Dafuer ist der Spot schon grandios und es scheint die Sonne. Wir haben noch ein paar Geheimtipps fuer wilde Plaetze auf unserem weiteren Weg Richtung Fraser Island, doch wir sind sehr skeptisch, inwieweit diese ueberhaupt noch existieren oder was jeweils die Kapazitaeten hergeben, wir werden sehen. Bis dann. Ein Zwischenstopp in Cardwell an der Jetty, wo wir hinausschlenderten, um bei herrlichem Sonnenschein zu angeln, bevor es dann 45 km landeinwaerts zu den hoechsten falls (Wasserfaelle) Australiens, den „Wallaman Falls“, gehen sollte. Letztlich badeten wir zwar nur die Angeln, Fische gibt’s hier wohl nicht, dafuer sahen wir große Meeresschildkroeten und Dugongs (Seekuehe) nahe unter uns durchschwimmen. Die baden da wohl auch nur?! Dann hinein in den Nationalpark mit dem „Wallaman Falls“, war ein Tipp von den in Alice getroffenen Berliner Studenten und absolut brauchbar. Die Anfahrt ein wenig Gravelroad und zum Teil doch sehr steil und kurvig, unser altes Auto musste dort beim Anstieg doch tatsaechlich 2 Maui-Wohnmobile und 2 neuere Sonntags-4WD-Fahrzeuge ueberholen, die schier ueberhaupt nicht bergauf fahren konnten. Und er machte es anstandslos, obwohl es zuvor wieder ein kleines Kuehlerproblem gab und daher volle Kraft voraus angesagt war. Man weiß ja nicht, wie lange er voll dicht haelt bzw. letztes Mal war eher der Wasser-Kreislauf etwas gestoert. Vermutlich zuviel Dichtungsmittel drin, kam jedenfalls gute Bruehe raus, als ich ihn mit neuem frischem Wasser versorgte. Heiß gelaufen natuerlich nicht, immer ein Auge auf Temperaturanzeige und OEldruck ist in Australien Pflicht, das andere auf die Straße, auch das ist Pflicht. Oben angekommen im NPcampground, schoen gelegen mit Toiletten und BBQGrill und Gaskocher – Feuerstellen. So etwas gibt es nahe der Kueste wohl nicht in Queensland – und fuer 4$ each (wenn man denn bezahlt) absolut in Ordnung, waren wir von mittags bis zum fruehen Abend ganz alleine auf diesem Platz. Nicht ganz alleine, es waren 3 Lizards da, so 2 Meter lange Kameraden, die wirklich nett um einen herumwatschelten in perfektem Vierfußgang. Gespaltene Zunge immer 30 cm vorne raus, um unsere Fett-Fleischreste des zuvor gekauften Rumpsteaks ausfindig zu machen, die wir in die Buesche entsorgt hatten. Ist ja Bio-Fleisch. Diese wurden genuesslich herunter geschlungen, einer kletterte dann sehr behaende den Baum, an dem wir unser Lager bezogen hatten, hinauf, und bezog ebenfalls sein Nachtquartier in einer Astgabel direkt ueber uns. Hin und wieder sah man den meterlangen Schwanz baumeln, ansonsten wuerde man nur einen Ast des Baumes dort vermuten. Er schlief uebrigens genauso gut wie wir auch mit vollem Bauch. An den Flusslaeufen ließen sich kleine Suesswasserschildkroeten ausmachen mit viereckigem Panzer.

Der Anblick der Falls vom Aussichtspunkt ist schon beeindruckend und so gesehen war der gesamt 100 km Ausflug zu den Falls sehr gelungen. Danach ging es wieder zurueck zum Highway Number 1 Richtung Sueden, wo wir dann einen der freien Plaetze „Saunders Beach“ ausmachten und dies fuer free-camping ein exzellenter Platz war. Nur fuer Fahrzeuge, kein Zelten! Toiletten und Wasser vor Ort, sowie frei BBQ-Elektro-Grills, an denen wir auch unser Kaffeewasser (das geht) und unsere Bratkartoffeln und Wuerstchen zubereiteten. Solche BBQ-Stellen finden sich nahezu in jedem Ort und das gilt fuer Australienweit, sofern die Gebiete ein wenig besiedelt sind. Manchmal muss man 1$ einwerfen. Erwaehnenswert in diesem Zusammenhang, auch die public libarys (Buechereien) bieten meistens frei Internetzugang an ihren Computern (nicht immer die schnellsten, doch kostenlos) und auch das nutzen wir hin und wieder auf die Schnelle unterwegs, so in Ingham (Klasse!). Alle Strecken hier an der Kueste sind eigentlich asphaltiert, dementsprechend trifft man hier nur noch gelegentlich 4-WD-Fahrzeuge an. In Westaustralien sieht man dagegen kaum Pkws. Caravans gibt aber umso mehr hier, werden halt vom PKW gezogen, dafuer ist das UEberholen auf asphaltiertem Grund weniger dramatisch und halsbrecherisch als auf Gravelroad, wo doch nur so die Steine herumfliegen und durch den Staub zum Teil Blind-Fahren angesagt war. Eigentlich ein Wunder im Nachhinein, dass unsere Windschutzscheibe keinen Kratzer hat. Die zu durchfahrenden Orte sind alle relativ groß und verfuegen ueber komplette Infrastruktur, also Tankstellen, Supermaerkte und Lions-Park, immer gesponsert vom oertlichen Lionsclub. Man muss nicht mehr vorausplanen, wann und wo man den naechsten Tankstopp macht, hat auch etwas fuer sich. Die Straende sind auch ganz nett, die Campingplaetze meist rappelvoll und um freie Spots zu finden, muss man schon einiges an Australien-Erfahrung mitbringen und gegen Mittag seinen Platz beziehen, sonst ist nix mehr da. Da wir das ja ohnehin so handhaben, so dass wir immer noch einen halben Tag Zeit haben fuer den Spot, ist das fuer uns bisher kein so großes Problem. Andere haben weniger Zeit, verbringen viel Zeit auf den Straßen oder in ihren Wohnmobilen (sind ja teuer ermietet) und halten dann auf den sog. Rastplaetzen nahe des Highways. Gut da steht man umsonst, doch der Spot ist ja nur noch Scheiße. Und außer Caravans, Trailern und Backpackern sieht man auch nix wirklich tierisches, jedenfalls nix natuerliches mehr. Habe gerade versucht das ganze Positive der busy-coast hier herauszukehren, ist es mir gelungen?!… ansonsten kann ich nur empfehlen, die Westkueste aufzusuchen, um Australien kennen zu lernen, das zumindest unseren Australienvorstellungen entspricht. Kaengurus oder Emus sieht man hier nicht einmal tot an der Straße liegen, dafuer muss man in den Zoo. Das kann man auch zuhause. Trotzdem ist das OK, dass wir zumindest den Turn bis Fraser Island nun fahren, so haben wir den Regenwald gesehen, australische „Karibik“straende (auch wenn mir in diesem Fall die karibische Atmosphaere fehlt und ein paar Farbige, die da rumhopsen und die droehnende Musik). Frank hatte mich vorgewarnt und eben dies bestaetigt sich auch, nur wir handhaben es hier halt mit dem 4WD-Fahrzeug und unserer monatelangen Australienreise-Erfahrung einigermaßen passabel. Dann fuhren wir durch die Orte Lismore und Merinda, die in dem Buch „Traumzeit“ (bei ebay fuer 1 € gekauft) als Hauptorte im Jahre 1850 vorkamen und Sylvie zu Alice-Zeiten fesselten, so dass ich immer alles alleine machen musste, Essen und so. Kurz danach sind wir jetzt auf einem Campground in Bowen „coral coast“ fuer 20$ die Powersite eingekehrt, und das ist durchaus gerechtfertigt. Die besten sanitaeren Anlagen, die wir in einem Jahr gesehen haben, und alle supernett. Also haben wir gleich fuer die zweite Nacht nachgebucht. Luxus pur fuer uns! Pool haben sie auch, Fischen soll man auch koennen direkt vom Platz aus, und unseren Stellplatz haben wir so eingerichtet, dass wir fuer uns alleine sitzen und doch alle Annehmlichkeiten nutzen koennen. Mittlerweile um drei Uhr nachmittags selbstverstaendlich „no vacancy“, also nix mehr frei. Zwar kein Meerblick fuer uns, doch der ausschlaggebende Grund ist natuerlich, wir muessen unsere Stromkapazitaeten aufladen und eben Peer ein bissl etwas ausarbeiten. Er kommt doch tatsaechlich Anfang Oktober zu Besuch vorbei. Da muss man noch einiges Spezielles zusammenschreiben. So und nun widme ich mich eben dieser Angelegenheit. Bis dann… Nachtrag: Beim abendlichen Scheiben tauchte ein Possum mit Jungtier auf, genau an unserer Lagerstaette und nahezu handzahm. Die gereichte Toastscheibe wurde dankend entgegengenommen und dafuer allerlei Kunststueckchen sowohl zirkusreife Klettereinlagen als auch typisches Possumschnauf“gesaenge“ geboten. Dies ging den ganzen Abend und Sylvie war kaum konzentriert, Sorry Peer.

01.09.2005

Und weiter ging’s los von Bowen dem Campground, an dem wir uns 3 Tage erholten und unsere Nachbarn, die Nieder-OEsterreicher Hans und Rudolf beim gemeinsamen Stanley (Wein) besser kennen lernten und sie uns und den Nachbarn aus Melbourne ihre Kuenste im Didgeridoo-Spielen demonstrierten. Die leicht angetrunkene Melbournerin begleitete das Gespiele verbal und mit stampfendem Tanz. War schon ganz unterhaltsam. Beide spielen zuhause auch und waren eigentlich aus diesem Grunde nach Australien gereist, um ein Festival im Arnheim Land, organisiert von den dort lebenden Aborigines, zu besuchen. Eine nicht ganz preisguenstige dafuer aber einmalige Sache. Sie hatten von dort einiges Interessantes zu berichten, wir dafuer von unserer Tour, denn ansonsten hatten sie bis dato außer Alice und Innland noch nicht soviel anderes sehen koennen. Jedenfalls kamen wir an diesem Abend ueberein, doch gemeinsam die letzten Tage ihres Aufenthaltes bis Fraser Island anzugehen, und so zogen wir nun im Konvoi mit zwei 4WD-Fahrzeugen weiter. Wir traveln also derzeit mit Hans und Rudolf !!! Sylvie ist ganz verwirrt, Insider wissen warum! Kommende Station war der NP „Cap Hillsborough“ mit netter sandbeach. Vorweg sollte man erwaehnen, dass Rudi in Oesterreich einen kleinen Teich gepachtet hat und dort angelt, dagegen Hans weniger Erfahrung vom Angeln hat, dafuer sich mehr mit Computern auskennt. Durch unsere Norwegenerzaehlungen waren beide ganz begeistert, so dass Hans sich gleich eine kleine Angel am kommenden Tag kaufte. Rudi benutzt unterdessen unsere dritte, so dass jeder eine Angel zur Verfuegung hat. Aber zurueck zum NP „Hillsborough“. Mit Angeln war es da nicht so doll, 2 kleinere Snapper und mehr ging nicht. Dafuer tauchten im Lager drei Kookaburras auf, auch als der „lachende Hans“ bekannt, verzehrten nicht nur unser Brot, sondern gaben als Dankeschoen auch ein Lachkonzert. So nahe hatten wir sie bis dahin auch noch nicht erlebt. Unser Name ist fuer ihn Bummsschaedel, da er riesigen Kopf mit Entenschnabel und eher Fell als Federn hat. Kann aber fliegen und das gut.

Dann ging es weiter, eine laengere Tour ueber 500 Kilometer Richtung Fraser Island, denn die beiden fliegen am 5.9. nach Hause zurueck von Brisbane, geben dort ihren Miet-Landcruiser ab; haben also zeitlich nicht soviel Spielraum. Der naechste Zwischenstopp war am „Kalliope River“ ein freier Platz, an dem ich zumindest einen, von der Groeße her gesehen, essbaren pearch herausholte und beim gemeinsamen Lagerfeuer echte Australienstimmung aufkam. Dann weiter an die Kueste zurueck zum NP „Deepwater“ mit zu vorherigem Besuch der „1770“ Town und 4WD-Anfahrt durch sehr eindrucksvollen palmenbewachsenen Regenwald dorthin. Auch der Spot an langer Sandbeach und ungestoert auf einem großen Platz, ebenfalls mit abendlichem (verbotenen) Feuer – wen interessiert`s – finden sich auch gegen unsere Erwartung ganz eindrucksvolle Spots. Auch ungestoert mit langen Sandstraenden und nahezu unberuehrter Natur und das in Queensland. Zum Fischen war es durch heftigen Sued-Ost-Wind einfach zu rau, und Hans wartet immer noch auf seinen ersten großen Fang. Ein kleinerer Barsch und groeßerer Krebs gingen ihm zuvor bei einem Stopp an die Angel, große Begeisterung zwar, aber zum Essen war das nix. Der Eifer ist dagegen kaum zu toppen fuer einen Newcomer-Fischer. Rudi fungiert eher als Berater und fischt gegenueber Hans nur sporadisch, verschwindet dagegen manchmal fuer eine Stunde, um barfuss einen Huegel zu erklimmen oder in den Mangroven nach Getier zu suchen. Abends werden eine Runde Karten gespielt und die Stimmung ist durchaus gelassen. Dann ging’s an einen absoluten Topspot, dem NP „Broadwater Beach“, in keiner Information oder Heftchen gab es jemals darueber Informationen. Wir hatten ihn zufaellig ausgemacht, als wir uns im Internet Informationen ueber Fraser Island und Vorbuchungen auf der Nationalpark-Web-Seite eruiert haben. Es ist eine Anfahrt von der „Rules Beach“, suedlich des NP „Deepwater“ ueber die Beach nur bei lowtide moeglich mit runtergelassenem Reifendruck von 25 lbs ueber 7 km.

Also fast schon so wie in Fraser Island, nur dass hier kein Mensch ist. Wir stehen auf dem Top einer Sandduene, ueberschauen einen großen Creek der ins Meer fuehrt und sich je nach Gezeiten verschiedene Sandbaenke herausheben. Es bilden sich mehr oder weniger einzelne tiefe Kanaele und man kann dort fischen, unabhaengig vom Wind oder der Flut. Bei Flut ist dann alles unter Wasser. Abendliches Lagerfeuer ist auch vorhanden, zwar verboten, macht doch aber jeder hier und der Ranger kann sowieso nicht kommen, weil abends zurzeit Flut ist. Heute wird fuer Hans den ganzen Tag Fischen auf dem Programm stehen, vermute ich einmal, fuer uns Schreiben, Brot backen, Fischen und Baden. Wir verbringen hier bereits den zweiten Tag, denn vermutlich kann es auf Fraser Island kaum besser werden. Was soll da eigentlich besser werden?! Nur der große Fischfang steht noch aus, gestern bei mir kleiner Flathead, bei Sylvie Yellowfin, bei Hans viele Bisse sonst nix. Doch ein australischer Nachbar, mehr sind nicht hier, fing einen großen Flathead (haette gelangt fuer 4 Personen fuer vernuenftiges Fischessen)… vielleicht heute. Morgen geht’s vermutlich weiter, die Fraser Island ist fuer Hans und Rudi aus zeitlichen Gruenden gestrichen, dafuer noch gemeinsam die „Rainbow Beach“. Wir werden dann ruebergehen, zuvor aber einen Campground aufsuchen und fuer Peer alles Notwendige zu eruieren. Er kommt am 30.9. in Sydney an und wir holen ihn dann vom Flughafen ab. So jetzt muss ich auch runter zum Fischen, der Spot ist zuschade, um am Computer zu sitzen….

04.09.2005

Nachzutragen bleibt vom Topspot vom NP „Broadwater Beach“, dass eine lebendige Schlange im Lager auftauchte. Leider waren alle Maenner unten beim Fischen, so dass Sylvie alleine diese an unserer Sportalukiste bemerkte. Beide waren sehr erschrocken und fluechteten in entgegengesetzte Richtungen, so dass nur die Faerbung durch Erzaehlung bekannt ist und die Kriechspuren blieben, ein Foto leider nicht existiert. Fisch wurde auch gefangen, zwar nur kleinere, fuer einen Fishburger fuer jeden reichte es aber. Da wir nur mit kleinen Haken fischten, ging Sylvie leider der einzig große Fisch, ein gut 70 cm langer Flathead, durch die Lappen. Unmoeglich diesen mit dem kleinen Haken und der duennen Schnur anzulanden. Gesehen haben wir ihn aber, nur nicht gegessen. Die Natur entschaedigte aber fuer den ausgebliebenen großen Fisch wie zum Beispiel mit dem Portraet der beiden Pelikane. Die 7 km Rueckfahrt an der Beach und auch der Rueckanstieg durch sehr tiefen und unebenen Sand zurueck auf die Straße war nahezu problemlos. Dann ging es weiter an die „Rainbow Beach“ Gegend, wo wir eine Nacht am estuary in den Mangroven uebernachteten. Mit abendlichem Lagerfeuer und ziemlich ungestoert, außer dass die Ecke von sandflies verseucht war, doch diese vielen kleinen und uebel juckenden Bisse/Pisse lassen sich erst nach 1-2 Tagen bemerken. Mich hat es wieder einmal am uebelsten erwischt. Fuer Hans blieb dieser Platz trotzdem als Topspot in Erinnerung, da er abends beim Angeln 2 groeßere breams (Barsche) fing, mit Wurm am Haken und Gloeckchen an der Angel. Es waren seine ersten selbstgefangenen essbaren Fische vom Meer. Der weitere Platz an der gegenueberliegenden Seite an der Meeresseiten-Beach war auch absolut klasse, doch auch die großen Kracherfische blieben dort aus. Gemeinsam mit Rudi und Hans verbrachten wir ihren letzten Tag vor Rueckreise auf dem Campground in Rainbow Beach, die erste heiße Dusche nach nun 8 Tagen gemeinsamen „Travellens“ tat jedem gut, und Nachmittags ging es auch noch zu viert in kleinem Dinghi mit 5 PS Motor raus auf das Inlet. Das Fischen vom Boot war dafuer ebenso armselig wie zuvor. Damit bleibt als Resuemee ueber die Queensland-Kueste, „es gibt wirklich Superstraende, auch einsame wilde geile Spots, aber Fische sind kaum noch da“. Mal sehen was uns auf Fraser Island erwartet. Die Eintrittsgebuehr rueber betraegt 34$ fuer ein Fahrzeug (4 Wochen gueltig), dieses Zettelchen klebt man sich an die Frontscheibe, und fuer die Faehre rueber fuer knappe 400 Meter muessen 70$ hingeblaettert werden. Wir gehen trotzdem rueber, doch zuvor ein paar Tage an die lange Rainbow Beach, wo man sich aehnlich wie Fraser Island einfach hinstellen kann, wo man will.

Eine 4$ UEbernachtungsgebuehr pro Person faellt als NP-Gebuehr trotzdem an, wenn man sie denn entrichtet. Von unseren oesterreichischen Neubekannten verabschieden wir uns heute Morgen, verbleiben mit Emailadressen und es koennte durchaus sein, dass man einmal eine gemeinsame Norwegenfahrt macht. Unsere Erzaehlungen fanden großen Anklang und sonst haben die letzten 8 Tage auch prima geklappt, also warum nicht auch 2-3 Wochen Norwegen gemeinsam und dann die „Riesenkracher“ fuer Hans beim Angeln. Ob das Boot dies dann aushaelt bei seinen Freudenspruengen, die er hier schon bei den breams (Barschen) vollzogen hatte, wird sich zeigen. Wir zogen los an die Rainbow Beach, eigentlich „Teewah Beach“,

eine 16 km lange 4WD-Anfahrt auf sehr sandigem und huegeligem Boden, rauf auf die Beach und ca. 15 km Richtung Sueden, bis wir ein gescheites einsames Plaetzchen unter Palmen windgeschuetzt fanden. Am Sonntagnachmittag war der Rueckreiseverkehr nach Brisbane an der Beach durchaus spuerbar, erinnert ein wenig an Muenchen im Winter, wenn alle vom Skifahren am Sonntag zurueckkommen. Doch in der Woche ist es schon seltsam ruhig. Leider zog der Wind wieder an und es gab vereinzelt kleine Schauer. So haben unsere oesterreichischen Neufreunde tatsaechlich viel Glueck gehabt noch so tolle Tage auch vom Wetter her gesehen zum Abschluss ihrer Reise genießen zu koennen. Die Beachstrecke hier zieht sich ueber 50 km bis nach Noosa Heads entlang an langem goldglaenzendem Sandstrand. Man stellt sich einfach dorthin, wo Platz ist, und es hat genug Platz. Feuermachen ist ebenso erlaubt wie Angeln. Feuerholz fanden wir ausreichend, indem wir die verlassenen Wochenendlager pluenderten, so dass wir hier trotz des maessigen Wetters (na so schlecht ist es auch wieder nicht) vier Tage blieben. Hin und wieder faehrt ein „fliegender Haendler“ im 4WD mit Haenger vorbei und bietet Eis, Feuerholz, Lebensmittel und mehr an. Man koennte also hier sehr lange bleiben, ohne sein Lager abbrechen zu muessen, um Einkaufen zu gehen. Unsere Boxen sind aber voll, wir brauchen also nix. Dies ist vielleicht auch der große Unterschied zu der Westkueste, so etwas gibt es da halt noch nicht. Und auch mehr Fische dort! Jedenfalls der Umstand, dass es genauso oder vermutlich sehr aehnlich aussieht wie Fraser Island und was soll da noch mehr und anders kommen – vielleicht die Dingos, die haben wir ja bereits gesehen – haben wir daher beschlossen, den vermarkteten Frasertourismus zu meiden und unseren Aufenthalt fuer dort gecancelt. Die doch erheblichen Faehrkosten und Inselgebuehr dabei gespart, dies schadet sicher nicht. Hier vor Ort gelernt, wie man Pippis (Muscheln) findet und ausbuddelt und wie man die Wuermer zum Angeln per Hand mit Fisch aus dem Sand faengt. Also Koeder gibt’s lang, etwas zu spaet fuer Hans und Rudolf, Riesenkracher von Fischen aber auch nicht hier. Fuer die Anfahrt nach Sydney ueber Brisbane, wo wir unsere Jahres-Rueck-Flugtickets ausschreiben lassen wollen, bleibt genug Zeit. Zeit genug hatten wir hier beim Relaxen an der Beach, um unsere weitere Tour zu planen, die sich ja dadurch, dass wir Peer am 30 September am Flughafen in Sydney abholen werden, ziemlich veraendert hat. Wir werden parallel zur Goldkueste im Landesinneren Richtung Sueden fahren, ein paar NPs aufsuchen, dann zurueck an die Kueste hinter Coolangatta, wo erst einmal der extreme Hotelburgenscheiß ein Ende haben soll, um weiter an der Kueste Richtung Sydney an dem einen oder anderen KuestenNP bzw. eingeholten Tipps an der Beach zu stoppen. Nicht nur laut Fischbuch sind dort noch nette Plaetzchen, sicher auch nicht menschenleer, insbesondere wenn man bedenkt, dass ab 10 Sept. 14 Tage Schulferien in Queensland sind. Dann in Sydney nahe dem Flughafen auf einen Campground naechtigen, Peer abholen und gleich weiter Richtung Sueden. Wir haben beschlossen, die Kuestenroute zu nehmen, also weder Canberra noch die „Blue oder Snowy Mountains“ uns anzutun. Schnee haben wir noch frueh genug im Dezember in Deutschland dann. Zurueck ueber das Gippsyland nach Melbourne. Die Rueckfahrt an der Teewah Beach auf 30 km Sandbeach, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, links die Wellen und rechts verschieden farbige Sandhuegel, war jedenfalls ein einmaliges Erlebnis. Fraser Island soll genauso sein nur eben kommerzieller, so bestaetigten uns dies Nachbarn aus Brisbane, die ihre Ecke hier bestens kennen. Ein, zwei Tipps fuer unsere Weiterfahrt gab es ebenfalls. Kaum jedenfalls mit der Faehre den Noosa River ueberquert fuer 5$, empfing uns ab Noosa Heads reger Autoverkehr, dann zweispuriger Highway und nix mehr mit einsamer Strandatmosphaere. Ein echter Schock anfangs, so einen Verkehr kannten wir eigentlich in unserer Erinnerung nur aus Melbourne und nun so etwas bereits 100 km vor Brisbane. So soll das die ganze Goldcoast weitergehen, und Sydney erst, na dann schon mal daran gewoehnen, Stress!!! Jedenfalls erst einmal auf Campground fuer 20$ 30 Kilometer vor Brisbane halt gemacht, um morgen frueh nach dem Berufsverkehr in die Stadt vorzudringen und die Bueros von Singapore Airlines und Emirates aufzusuchen. Dann gleich raus und ab ins Landesinnere zu doch wieder tollen NPs, so jedenfalls der Tipp unseres Nachbarn von der Teewah Beach. So bis auf weiteres.

11.09.2005

Also rein ging es nach Brisbane um kurz nach 9 Uhr morgens, damit wir den vollen Berufsverkehr nicht unbedingt mitnehmen. Der zweispurige Highway wurde vor Brisbane vierspurig, amerikanische Verhaeltnisse, und das Problem mit dem Verkehr sollte gar nicht so gravierend sein. Auch die Orientierung in der Stadt klappte prima, die beiden Offices von Singapore Airlines und Emirates liegen quasi gegenueber in der Queen Street und Eagle Street und warten musste man auch nicht. Das Ausstellen der Jahrestickets mit jetzt festem Datum, Rueckflug 15. Dezember 2005, ging ratz fatz ueber die Buehne und bereits um 11.00 Uhr hatten wir Brisbane, nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, bereits wieder verlassen.

Straight way Richtung Landesinnere nach Beaudessert in die Great Dividing Range, der Kornkammer Queenslands. In der gemuetlichen Kleinstadt erledigten wir dann wie ueblich Internet, Einkaeufe und Tanken, absolut stressfrei. Preise fuer Obst und Gemuese sind bemerkenswert guenstig. Zur Uebernachtung ging es in den Nationalpark „Koreelah“, den Tipp bekamen wir von einem lokalen Tankwart, denn auf irgendwelchen Karten ist dieser nicht verzeichnet. So stehen wir hier in der Natur auf Hoehe der Gold Coast nur 100 km landeinwaerts, „Mutterseelen alleine“ auf einem NPCampground zwischen tausenden von Eukalyptusbaeumen und einem kleinen Creek. Zur Begrueßung hopste uns auch gleich ein Kaenguru vors Auto, nach langer Zeit in Queensland das Erste wieder einmal. So genießen wir erst einmal die Ruhe hier, nur wir und die Natur, Voegel und Feuerstelle, bis es morgen dann weiter in die Nationalparks „Boonoo Boonoo“ und den NP „Bald Rock“ gehen wird. Ebenfalls ein Tipp eines Einheimischen aus Brisbane der sagte: „da muss man hin“. Wir werden sehen! Jedenfalls erscheint uns dies der optimale Weg, die Gold Coast zu umfahren, um dann spaeter bei Grafton wieder an der Kueste andere empfohlene Spots aufzusuchen. Hier in Australien klappt mittlerweile alles so reibungslos, dass es eher unheimlich wird, denn irgendwann muss ja mal irgendwas daneben gehen. Man wird schon ganz unruhig, wenn immer alles „wie am Schnuerchen“ laeuft. Kommt bestimmt noch Etwas?! Zu erwaehnen bleibt, dass nachmittags ein Riesenlizard bestimmt incl. Schwanz 3 Meter lang unser Lager aufsuchte, als wir im Auto Reiseliteratur studierten und sich einen Kampf mit 2 MagPies (Voegel) lieferte. Diese attackierten ihn staendig mit Luftangriffen und huepften unerschrocken staendig vor ihm auf und ab. Sie verteidigten ihr Revier, also unsere runter gefallenen Brotkruemel. Der Lizard oder Goanna gab entnervt auf und suchte das Weite. Eines schoenes Spektakel und willkommene Abwechslung vom Lesen. Den kommenden Tag regnete es eigentlich ununterbrochen schon waehrend der Fahrt. Wir fuhren den NP „Bald Rock“ an, fanden eine noch brennende Feuerstelle vor, die wir staendig am Laufen hielten. Genug Holz lag herum. Unser Lager bauten wir so, dass beide Planen, direkt am Feuer geparkt, Regenschutz boten und darunter sitzend mit dem alten Freund „Stanley“ (Rotwein) ging dieser verregnete Tag auch herum. Als Besucher tauchten etliche verschiedene Voegel auf, so viele unterschiedliche wie noch nie. Auch am fruehen Morgen weckten uns alle die Voegel vom Vortage und saßen uns quasi auf dem Schoß. Man kannte sich ja schließlich schon. „Bummsschaedel“ (Kookaburra) hatte kleineren Bruder mitgebracht, rote Papageien, MagPies und gruene und lila farbige, Raben und Kraehen… und Bergkaengurus (rock wallabies) waren auch dort, sind kleiner und haben schwarze Schwaenze und Koepfe…einfach geil. Und das Wetter glaenzte mit blauem Himmel und Sonne. Also bestiegen wir den drittgroeßten Monolithen, groeßter Granitfelsen Australiens gleich nach dem Fruehstueck, und weiter ging’s zum nahe liegenden NP „Boonoo Boonoo“. Auch dort Klasse-Spot mit Wasserfall und River. Wir sahen dunkelbraune Kaengurus, die wir auch noch nie zuvor gesehen hatten. In Queensland gibt es also auch welche, wenn man ins Hinterland ausweicht. Dann ging`s zum „Mann River Nature Reserve“, an einen freien Naturschutzplatz nahe eines plaetschernden Rivers inmitten eines Bergtales. Die Herunterfahrt dorthin war schon ein Erlebnis, 600 Hoehenmeter in steil abfallenden Serpentine, und dort auch kaum ein Mensch und Wetter nach wie vor Sonnenschein pur. Hier sind wieder Voegel lange Meter, Papageien in allen Farben krabbeln in den Baeumen vor einem herum und gegen nachmittags kommen haufenweise die großen braunen Kaengurus auf die angrenzenden Wiesenflaechen. Sie sind nicht scheu, man kann also ganz nahe herangehen. Und etwas 3 Meter vorher stoppt man automatisch, wenn sich ein Riese von Kaenguru mit ueber 2 Metern Hoehe vor einem aufbaut. Wir bleiben einen weiteren Tag hier, haben unsere Feuerstelle und erforschen heute dann zu Fuß das Tal. Schlangen soll es geben, Pythons und eine riesige schwarze (toedlich giftige) Natter wurden gestern vom weit weg von uns campierenden Nachbarn gesichtet. Er kam gerade herum und fragte, ob wir Getriebeoel haetten. Er hatte den Oelwechsel scheinbar falsch gemacht. Fuer einen Roadlebenden schon duemmlich, erzaehlte ansonsten aber nette Geschichtchen und deswegen werden wir auch die alte Glen Innes–Grafton Road weiter nach Grafton fahren. 120 ks Gravelroad, ein paar Flusslaeufe und von den Strafgefangenen muehevoll per Hand in die Felsen geschlagene Tunnel. Es soll der spannendere Weg sein nach Grafton als der schon als spannend empfohlene Highway. Wird schon klappen mit einem mangelhaften Ersatzreifen. No risk, no fun! Außerdem habe ich keinen Bock mit kaltem Motor den steilen Aufstieg gleich morgens zurueck zum Highway zu absolvieren, dann lieber 120 ks „dirt road“. In Grafton speisen wir dann alles ins Net ein. Dann weiß man, dass wir gut durchgekommen sind. Bis dann.

16.09.2005

Und wir sind gut durchgekommen. Der Weg an einem River entlang, links und rechts von steilen Bergen umgeben, dichter Regenwald und viele Kaengurus unterwegs, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, das ist schon Klasse und das in NSW. Haette ich nicht fuer moeglich gehalten. Das Landschaftsbild entsprach eher dem der Wildnis und Weite Kanadas, wenn da nicht die Eukalyptuswaelder und die Kaengurus gewesen waeren. Australien ist also nicht nur Land der roten Erde und trockener Deserts. Es ist sehr vielfaeltig und in vielen Bereichen nahezu unberuehrt. Wenn man also nur nach Nationalparks schaut, um dort „unberuehrte“ Natur zu finden, waere das der falsche Weg. Obwohl wir auch selbst sehr oft in die NPs ausweichen zwecks Uebernachtung. Man findet generell gute Plaetze mit basic amenities (Toiletten, Feuerstellen, Wasser, picnic tables…) vor, und Wildlife eigentlich auch immer. Ob das auch immer unseren Vorstellungen von „oekologisch einwandfrei“ entspricht, ist dagegen zweifelhaft. Ein Beispiel: sie stellen Muelltonnen auf, so richtig mit Deckel und so, doch unten am Boden haben diese ein Loch und darunter ist ein Riesenloch im Erdboden ausgehoben. Also der Muell faellt einfach in den Boden und wird irgendwann einmal nur zugekippt. Und da fliegt alles rein, Plastik, Dosen, Schuhe…. Also nicht unbedingt sehr oekologisch wuerde ich meinen. Also viel Show und viel Wind, was die NPs angeht, und man sollte also die dortigen Beschraenkungen nicht all zu europaeisch eng sehen, sondern eher australisch laks. Und das mit dem Bezahlen wird aehnlich „australisch“ gehandhabt, zumindest von uns bei einer Ein-Jahres-Tour. Denn wenn man bedenkt, dass wir jetzt in Wooli auf einem kommerziellen Campground eingekehrt sind mit heißen Duschen, Pool und Powersite fuer laeppische 12$ gesamt und die aber hier in NSW fuer fast jeden interessanteren NP 7$ vehicle entrancefee erheben plus bis zu 8$ each Campgebuehren pro Nacht, also per day mehr als 17$ fuer 2 Personen fuer Bushcamping, steht das ja in keinem Verhaeltnis mehr. Hier jedenfalls nutzen wir das Sonderangebot und nutzen den Power insofern, dass wir unsere Verkaufofferten fuer den Wagen bereits vorbereiten und bei Gelegenheit im Internet bei verschiedenen deutschsprachigen AustralienForen einstellen werden. Ebenfalls wird ein Flugblatt erstellt, das wir dann in Melbourne in den Hostels und Internetcafes aufhaengen werden sowie ein Zeitungsverkaufinserat fuer die Trading Post. Fotos muessen ebenfalls noch erstellt werden, d.h. alles aus- und einraeumen. Wenn Peer dann da ist, brauchen wir dafuer dann keine Zeit zu verschwenden. Man kann unsere Verkaufsofferte auch bei uns auf der Seite unter „Autoverkauf“ finden. Also ein bisschen Arbeit steht an. Eventuell gehen wir noch mit einem Kanu raus heute Nachmittag. Bis dann War nix mit Kanu, denn nachmittags, solange zog sich das hin mit Fotos erstellen und Anzeigen schreiben, wurde es eher bewoelkt und gegen 6 Uhr abends ging dann der Regen los. Das zweite Mal diesen Monat in NSW, ganz ungewohnt. Na jedenfalls gab es einen Pizzabaecker vor der Tuer und die Riesenpizza holten wir uns und machten es uns im Auto gemuetlich. Die erste Pizza seit 7 Monaten! Bei Stromlicht und einem Weinchen war das auch ganz nett. Man glaubt gar nicht, wie viel Platz in unserem Auto ist, also ueberhaupt kein Problem auch mal einen Abend im Auto zu verbringen. Die heiße Dusche dann vor dem Schlafengehen rundete unseren „Arbeitsaufenthalt“ auf den Campground ab und es war trotz Wetter durchaus OK. Am kommenden Tag war wieder Sonne und blauer Himmel. So blieben wir einen weiteren Tag, mieteten ein Dreimann-Kanu fuer 7 Std. und kurvten mit Angeln im Gepaeck auf dem Wooli-River herum, ebenfalls fuer laeppische 15$ uebrigens. Dafuer kriegt man das Kanu in manchen NPs fuer eine Stunde. Gefangen wurde nur ein flathead und ein paar kleinere breams, aber fuer Fischspaghettis am Abend langte es allemal. Es ging dann am folgenden Tag weiter in den NP „Yuraygir“ erst an die „Pebly Beach“, Zugang per 4 WD ueber die Beach und man musste einen knietiefen, salzwasserfuehrenden Creek von 20 Metern durchfahren. Der Spot war schon OK. Beach mit Sandstrand und so weitlaeufig, dass man sich nicht beengt fuehlte. Gleich zur Begrueßung flog ein „Lachender Hans“ an, jumpte vor den Stuhl und ließ sich per Hand ein paar Brotstueckchen reichen. Weil man nur bei Ebbe wieder zurueckfahren konnte, dies ging erst so ab 1 Uhr Mittags, zogen wir bereits am folgenden Tag von dannen zu dem anderen 10 Minuten weiter liegenden Platz „station creek“ etwas weiter im Inland liegend. Dort ließ sich zwar ein MagPie auf den Schoß nehmen, aber was ist das schon gegen einen echten Bummsschaedel (Kookaburra).

So fix uebrigens aus dem Grunde, damit wir am folgenden Tag rechtzeitig aufbrechen konnten in aller Fruehe, da dann Neteinspeisung, Telefonate und Einkaeufe wieder auf dem Programm standen. Der Netaufenthalt sollte diesmal laenger dauern und damit waeren wir dann erst verdammt spaet unterwegs, um einen Platz zu finden fuer die kommende UEbernachtung. Ansonsten haette man durchaus auch 2 Naechte an der „Pebly Beach“ verbringen koennen. Beim „Station Creek“, zwischen Mangroven gelegen, leider wieder ein paar sandflies, dafuer eine kleine „wharf“, an der man bei hightide die Angel bequem auslegen konnte. Zwei große Bisse, jedes Mal ein echt fetter Seeaal, einen konnten wir anlanden. Nur geraeuchert ist er ja gut zu essen, aber gebraten eher sehr gewoehnungsbeduerftig. Auf der Rueckfahrt kroch uns eine 2 Meter lange pechschwarze Schlange vor das Auto, verweilte ein bisschen fuer ein Foto und zog dann wieder ab.

Ziemlich behaende uebrigens. Es muss eine „black snake“ sein, scheinbar relativ haeufig hier an der NSW Kueste anzutreffen, denn mittlerweile hatten wir bereits drei weitere Begegnungen in den Sandduenen hier an den Straenden. Spuren lassen sich alle paar Meter finden, wenn man einmal weiß, wie sie aussehen. Sie sind schon sehr giftig, doch beim Biss soll sehr wenig Gift abgegeben werden, so dass noch nie jemand daran gestorben ist. Eine Info laut meines australischen Gift-Tierbuches, doch die schwarze Tigersnake sieht verdammt aehnlich aus und ist fuer Todesfaelle bekannt. Wer weiß also genau, was da hier so rumkreucht. Dann hielten wir am kommenden Tag in Nambucca Heads, erledigten in der library unsere Interneteinstellungen zwecks Autoverkaufs und die sonstigen Einkaeufe. Es dauerte tatsaechlich laenger und wir waren froh, einen total verlassenen NP-Platz im Hat Head „Smoky Beach“, wie im Regenwald unter Palmen und doch sehr wild, ausfindig zu machen. Vorherige Plaetze wurden immer kommerzieller umso naeher man in Richtung Hauptstadt vordringt. Dann sind in 2 Tagen Schulferien und es wird sehr, sehr busy ueberall. Preise schießen von einen Tag auf den anderen von 15$ auf 45$ fuer eine normale tentsite zum Beispiel in South West Rock „the gap“. Fuer 15$ eigentlich OK, aber uns da schon zu busy. Kein richtiger Campground!, aber nett gelegen. Auch jetzt bei den weiteren Plaetzen im NP „Crowdy Bay“, alles sehr kommerziell, die Kaengurus liegen degeneriert anmutend zwischen den Caravans und Zelten tagsueber herum. Wir haben den ruhigsten Platz ausgewaehlt „ Kylies Beach“, ist auch der schoenste von allen und da huepfen die Kameraden noch, aber auch sehr nahe am Lager. Davor gab es auf der Strecke sog. „freie Plaetze“ fuer 15$, caretaker kassiert (war aber keiner da) und da waren wir beim „Racecourse“ Platz. Direkt an der Beach in einem Gap gelegen. Das war auch sehr gut, zwar sehr versteckt gelegen links von der Straße, dafuer aber auch kaum jemand da, außer einem farbenfrohen Pfau der staendig um uns herum dackelte. Auch mal ganz nett so ein Pfau, Handfuetterung versteht sich. Um doch nicht noch auf den Caretaker zutreffen, fuhren wir ebenfalls am folgenden Tag weiter, eben jetzt in den NP „Crowdy Bay“. Alle brauchbaren beachnahen NPs in NSW haben eine sog. „vehicle entrance per day“ (meist 7$) und dann noch campgroundfee von 5$ each. Dafuer gibt`s Toiletten, Feuerstellen, manchmal Wasser und Feuerholz. Aber bitte das sind ja auch 17$ und dafuer kriegt man auch schon einen kommerziellen Campground mit heißen Duschen und Campkitchen, halt nicht immer so einsam in der Natur gelegen. Die in NSW sind halt auch in den NPs schon sehr geschaeftstuechtig, wir handhaben das immer noch australisch und bisher klappt das ohne weiteres. Groeßtes Problem zurzeit ist die UEbernachtung in Sydney auf einem Campground. Entweder sind die voll und sie chargen dort satte 39$ fuer eine einfache Powersite zurzeit. Das ist zuviel! Nur wenn man außerhalb bleibt, bedeutet dies fuer uns eine Stadtdurchfahrt von Nord nach Sued zum Flughafen in der Rushhour morgens, um den Peer um 9:30 Uhr vom Flieger abzuholen. Na irgendetwas wird uns schon einfallen, ansonsten muessen wir da halt durch. Stress pur also vermutlich. Positiv zu vermelden gibt es, dass sich die OEsterreicher Hans und Rudi gesund und „begeistert“ von der Arbeit zuhause rueckgemeldet haben, auch uebrigens der Deutsche Sascha aus Perth aus Zeitgruenden vermutlich nur nicht ganz so persoenlich. Von hier aus noch einmal Gruesse nach Austria und Fische gibt’s dann in Norwegen. Bis dann.

28.09.2005

Was gibt es nachzubessern. Gemeldet haben sich auch Julie und Allan aus dem Gippsland, die wir damals in den Kimberleys getroffen haben, zwei nette gemeinsame Tage beim Bushcamping verlebt und sie uns dann auf ihr Segelboot zum Toern eingeladen haben. Super, so steht dem Segeltoern wohl nix mehr im Wege fuer unsere letzten Tage im November in Melbourne. Man kann ja viel versprechen und dahersagen, das ist hier auch nicht anders als bei uns in Deutschland. Dann noch die ueberdimensionale „Yabbiepumpe“, mit der wir Yabbies (Flusskrabben) aus dem Boden pumpten und als Lebendkoeder zum Angeln benutzten. Das war am Wooli-Campground, als sich ein aelterer Nachbar unsere Angelversuche ansah und meinte „Hier faengt man nur etwas mit Yabbies“. Toll, das war auch so, aber wie kriegt man die Yabbies. Also lieh er uns seine Pumpe, wir trabten los an die sandigen Stellen bei Ebbe, Pumpe rein, zweimal gezogen, Yabbies raus und schon hatten wir 50 Stueck zusammen. Dann ab ins Kanu und Fisch gab es ja, wie man weiß. Und was noch, nix war es mit „australischer“ Handhabung beim letzten Bushcamping im NP „Crowdy Bay“, ein Ranger kam rum und checkte die Bezahlscheine. Man haette vorher 10 km entfernt im „degenerierten Camp“ („Kaengurus liegen herum“, also echt nur etwas fuer die, die noch nie welche vorher gesehen haben… sind aber nicht „naturgetreu“ und ungepflegt) bereits auch diesen im Voraus bezahlen sollen. Wer weiß denn so etwas, und warum kann er denn nicht gleich kassieren. Nein, es wird eine Ermahnung erteilt und ein Zettel ausgefuellt, dass man zu dieser Office zurueckfahren muss zum Bezahlen, oder es auch per Post machen kann, wie wir auf dem Verwarnzettel dann gelesen haben. Zurueckfahren ist nicht unser Ding, also per Post irgendwann, wenn wir Zeit und Muße dazu haben. Wenn nicht, wird penalty (Strafe) von 300$ faellig. Beruhigend jedenfalls war, dass wir bei weitem nicht die Einzigen waren, die so ein Ding ausgefuellt bekamen. Penalties gibt fuer alles, Holz suchen, was ins Klo werfen und so weiter. Na ja, da bin ich ja sehr skeptisch!? Danach ging es wieder in einen NP „Wallingat“, am Fluss gelegen doch ein Stueck weg von der direkten Beach. Und dort war dann wieder kaum jemand anzutreffen. Die Preise human und NPtypisch, Ranger nett wie immer, sonst aber auch nicht viel los so mit Fischen oder so. Ja, eine Rotnase (Possum) kam zu Besuch in den Abendstunden und auch ein groeßerer Goanna, das war wieder nett. Letzterer legte sich nach verzehrter Boulette sogar zum Sonnenschlaefchen bei uns ins Lager, nachts sind die ja bekanntlich auf den Baeumen zum Schlafen. Wir blieben 2 Tage, denn wir muessen ja Zeit killen, bis Peer kommt. Und es wird nicht leichter, gescheite Uebernachtungsquartiere ausfindig zu machen, wie vorher bereits oft genug erwaehnt, desto naeher man an Sydney herankommt und die aetzenden Schulferien dazu! Jeder faehrt ans Meer zum Fischen oder zum Surfen, und um die Blagen auszufuehren. Sind immer laut und nervend. Zu erwaehnen hier beim NPcamp ist, dass der Nachbar (auch mit Kindern und auch laut, aber schon OK, weil unser Platz total abgeschirmt war) per Auto losfuhr, um die Ranger zu benachrichtigen. Es tauchte naemlich eine Abo-Familie auf mit zwei Fahrzeugen und 5 Crossmaschinen und sie droehnten mit den Dingern durch die Lager wie die Gestoerten. Egal ob NP oder ob da jemand herumlief, nur gib ihm. Ein Laerm und ein Staub, das glaubt einem keiner. Nicht irgendwelche Halbstarken, nein, Vater mit Hund hinten auf der Maschine, dann ein paar Jugendliche und auch kleine vielleicht 6 Jahre alte Maedels gurkten da rum. Voll durch das Lager von den Nachbarn, Tracks hoch und runter, echt der Hammer. Dazu rannten 2 große Hunde wild durch die Gegend, und die sind streng verboten in den NPs. Vermutlich war dies der Grund, dass tatsaechlich Ranger vorbeikamen und ihnen Platzverweis gaben. Sie zogen mucksmaeuschenstill ab, kaum zu glauben. In Deutschland waere ich mit einigen Kameraden schier ausgerastet und eine handfeste Konfrontation waere unvermeidbar gewesen. UEbrigens das erste Mal, dass die Ranger wirklich reagiert haben. Dafuer durfte der Nachbar aber auch 20 km vorfahren, um zu telefonieren zu koennen, weil Handy wie immer empfangslos war. Wir selbst haetten nix unternommen, denn wir sind ja Gaeste und Zuschauer vom „Janzen“. Nachdem wir dort in aller Ruhe alle weiteren Etappen im Groben durchgeplant haben, auch die bis nach Melbourne gemeinsam mit Peer, zogen wir weiter in fester Absicht ein Bushcamp in dem NP „Watagans Mountains“ aufzusuchen. Wir waren sicher, dort ziemlich leere Plaetze vorzufinden und dann die restlichen 2 Tage bis Ankunft von Peer am Sydney Airport zu killen. Doch A: regnete es nach langer Zeit wieder einmal und dies ist immer Scheiße fuer Camping (egal wo) und B. war der Platz echt Mist, voll und kein Holz, alles total matschig, klamm und kuehl… weiter, aber wohin???, an die Kueste zurueck, da war noch theoretisch ein Platz… lange Fahrerei, dann angekommen, und „Ferienpreise“ von 30$ fuer eine tentsite auf staatlichem Platz, aber v.a.D. fuer WAS?!… eigentlich drauf geschissen, doch wir sind Ein-Jahresfahrer, lange genug da und muessen bekanntlich 2 Tage killen… 2 Tage sind zuviel hier auf diesem Platz, also weiter, aber es ist schon spaet und Wohin?!… wieder zurueck ins Landesinnere und ab in den NP „Dharug“, 70 km Fahren bis in die Dunkelheit hinein… und noch einen Platz gefunden, es ist ruhig und es ist OK. Doch kamen wir in Dunkelheit dort an, das erste Mal in Australien uebrigens waehrend unserer gesamten Tour, Stimmung und Fitness schwer angegriffen, nass war es auch, warmes Essen entfiel, ein Feuer gab es noch, weil Feuerholz bereit lag, aber es war vermutlich der uebelste Tag in Australien, den wir bisher verlebt haben. Aber hier kann man wenigstes 2 Tage bleiben und zu aller Ueberraschung kam abends sogar ein Wombat vorbei.

Der erste!!! (jedenfalls lebend), doch die Stimmung war kaum da, um total begeistert zu sein. Morgen Abend vielleicht, denn wir bleiben hier ja 2 Tage. Weiter geht’s dann auf einen Campground in Naehe Sydney, wo auch immer, und dann ab zum Flughafen und bloß schnell raus gen Sueden, weg von Stadt und Schulferien…hoffentlich so! Es ging auf einen big4-Campground im Nordwesten von Sydney in Dural, 40$ (Ferien) zwar, aber schon OK. Tennis haben wir gespielt, war frei, Waesche komplett durchgewaschen, in schoener Campkitchen mit Ofen primagroße Pizza Hawaii mit dicken Shrimps gegessen, mittags Lachsschnittchen und selbst gemachten Krabbensalat verzehrt, und alle Batterien aufgeladen und endlich mal wieder geduscht und rasiert. Haben es uns also richtig gut gehen lassen nach dem einen beschissenen Tag vorher. Obendrein soll Peer ja nicht gleich einen Schock kriegen. Der Wagen hat auch eine komplette Hochdruckwaesche bekommen, war mal wieder absolut noetig. Morgen geht’s dann um 7 Uhr ab in den Berufsverkehr von Sydney, einmal quer durch auf Highway Nr. 2, ueber die harbourbridge bis zum Airport und soll ungefaehr 1,5 Std. in Anspruch nehmen. Wir werden sehen!? Sydney nun einmal anders! Danach geht’s dann eine zeitlang zu dritt weiter, darueber dann mehr bei der naechsten Berichterstattung. Leider kam der Wombat nicht wieder vorbei, die Ruhe an dem Platz war aber schon erholsam genug gegenueber der busyKueste in den Ferien. Auch landschaftlich ist die Strecke um Wisemans Ferry sehr empfehlenswert und die Ferry sogar umsonst. Also eine gute Moeglichkeit den noerdlichen Highway Sydneys zu umfahren. Bis auf weiteres.

Australien 2005 – 5. Etappe – Sydney nach Melbourne

01.10.2005

Die Durchfahrt durch Sydney auf dem Highway morgens enttaeuschte unsere Erwartungen nicht, doch der „Stress“ hielt sich in vertretbarem Rahmen. Wir waren sogar 1 Stunde zu frueh da, nutzten dann den free-Internet Service auf dem Flughafen und schließlich kam dann der Kollege Peer aus dem Departuregate, um uns auf unserer weiteren Tour zu begleiten, fuer eine gewisse Zeit jedenfalls. Ohne viel Zeit zu verschwenden mit Begrueßungsdrinks, die hatte Peer bereits in Taipeh bei seinem langen Aufenthalt genossen, ging es gleich auf den Highway Richtung Sueden, um das erste Bushcamp etwas im Landesinneren im NP „Budderoo“ bei den „Carrington Falls“ zu beziehen. Idee war, erst einmal ein „sicheres“ Bushcamp auszuwaehlen, um nicht noch den Ankunftstag mit eventuell nervender Quartiersuche zu verbringen. Das war auch so, auf dem Platz kein Mensch außer uns. Es war hoch gelegen in den Mountains, ein wenig kuehl, doch am großen Lagerfeuer war dies kein Problem. Dazu ein riesiges Rumpsteak fuer jeden, also australisches BBQ. Es gab auch einiges zu erzaehlen nach fast 1 Jahr Wiedersehen. Die kuehle Nacht im Zelt ueberstand Peer problemlos, also viel kaelter wird es wohl auf der weiteren Tour kaum werden, somit Equipment vollkommen ausreichend. Sonst war sein Flug auch OK mit Chinaairways und in diesem Zusammenhang auch Grueße nach Gera an seine Mutter „Es ist alles OK“. Den folgenden Tag ging es dann bereits entspannt in „australischem way of life“ zurueck auf den Princes Highway weiter gen Sueden mit dem Ziel, erst einmal mehr Abstand zur Großstadtmetropole Sydney aufzubauen. Doch auch die weitere suedliche Ostkueste ist stark besiedelt, nach wie vor Schulferien in NSW, und auf dem NPground „Murramarang“ bei „North Head“ ergatterten wir gegen Mittag dann auch noch den letzten freien Stellplatz. Wieder schoen gelegen, die Beach unmittelbar in Gehreichweite und mit Feuerstelle in einem Eukalyptuswaeldchen gelegen. Das erste kleine Bad im Meer stand auf dem Programm, Peer hatte ja schon drei Reisetage auf dem Buckel, einmal die Angel reinhalten und viele Tiere kamen uns in diesem Camp besuchen. Auf dem Anfahrtsweg dorthin kreuzte erst ein fetter Leguan unseren Weg und auch ein Kaenguru hopste davon. Peer filmte erst einmal vor Aufregung meine linke Kopfhaelfte waehrend der Fahrt. Spaeter im Lager selbst besuchte uns eine Kaengurumutter mit Jungem im Beutel.

Es stand im Lager, wollte gerade altes Brot klauen, doch wir freundeten uns ruckzuck mit ihr an. Kleine Handfuetterung war drin, dann erneut ein großer Leguan und viele von den uns alt bekannten Voegeln. Vermutlich ein bissl Reizueberflutung fuer unseren neuen Mitfahrer, es wird auch wieder ruhigere Tage geben. Aber weder Bummsschaedel noch Brushturkey waren da. Auf Brushturkey ist Peer ganz verrueckt, denn es ist ja mittlerweile sein „Spitznamensvetter“. Die Aehnlichkeit durch die rassige Frisur von Peer und seinem nagelneuen gelben Stuhl, den wir ihm zufaellig gekauft hatten, mit eben Brushturkey ist schon sehr markant, zumindest die Frisur und das Gelbe, der rote Kopf nur gelegentlich. Der neue Spitzname fuer ihn lautet demnach „Brushie“, passt auch besser nach Australien als „Peer“

Heute jedenfalls im NP „Mimosa Rocks“ bei „Aragunnu“ angekommen, es ist hier langes Wochenende. So sind wir ganz froh, wieder einen sehr schoen abgelegenen Platz ergattert zu haben. Wenn langes Wochenende und Schulferien zusammenfallen, dann ist das brutal. Wer da nicht vor Mittags auf einem Platz ist, findet auch keinen vernuenftigen mehr. Zurzeit fahren etliche an uns vorbei und ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. Das ist echt uebel fuer die. Mal sehen, morgen zwar weiter aus zeitlichen Gruenden und evtl. dann die kommende Nacht wieder einmal ausweichen etwas ins Landesinnere. Wetter uebrigens klasse, manchmal kuehler Wind, hier Riesenfeuerstelle und Holz ohne Ende, also steht heute Brotbacken auf dem Programm und Pizza-Brotkreation sowie frisches warmes Kartoffelbrot auch als Abendessen. Das Ganze natuerlich selbstgemacht am Feuer, hier ja als „damper“ betitelt. Viele fette Leguane ziehen staendig in unserem Lager umher, Peer schaut schon gar nicht mehr hin, sondern macht ununterbrochen Holz…. habe ich ja gesagt „Reizueberflutung“… bis dann

10.10.2005

Also ging es weiter, wir tingelten gen Sueden an der Kueste entlang mit Stopps im NP „Ben Boyd“ am „Saltwater Creek“, toller Spot und viele Tiere, dann NP „Croajingolong“ am „Tamboon Inlet“, liegt bereits in Victoria und gut zum Fischen, bis zur „90 Mile Beach“ runter bei Seaspray. Ein weiterer Stopp auf kommerziellem Campground in Lake Tyers 18$ fuer 3 Personen (Powersite) als Specialoffer mit nun der ersten richtig heißen Dusche fuer Peer nach Ankunft in Australien kam dazu. Alle von uns oben genannten NP Plaetze auf dieser Strecke sind durchaus als sehr gute Plaetze zu bezeichnen. Man hat sowohl Meer als auch unheimliche viele Tiere in naechster Umgebung. Dabei besonders erwaehnenswert die Kaengurus am Strand, reichlich Voegel, Possums mit Jungen auf dem Ruecken und fette große Goannas/Leguane, die aggressiv kampflustig durch die Lager ziehen.

Ein Premieren-Erlebnis war dann die Auffuehrung der drei Bummsschaedel, auf einem Ast in 2 Meter ueber uns sitzend, zuvor durch Bouletten gestaerkt, als sie gemeinsam ein Konzert anstimmten. Das war schon „Dolle“. Fuer Peer gab es noch eine Auseinandersetzung mit einem australischen Baum beim Holzsuchen, letztlich gewann er diese, der Ast verbrannte im Feuer, jedoch ein kleines Feilchen am linken Auge ziert ihn seitdem. Richtig Bushmenoutfit halt! Dafuer ueberstand er schadlos seinen ersten gefangenen Fisch in Australien. „Flathead 46 cm“, gut zu essen fuer 2 Personen, einen tiefen Schnitt am Finger holte ich mir dafuer. Dann noch das „Kleine“-Kaenguru, das fuer 10 Minuten den Beutel der Mutter verließ und durch die Gegend sprang. Er waren zwar nur erste Versuche, alles ein wenig staksig und aehnelte eher einem Volltrunkenen, doch schon unglaubliche Bilder. Wann sieht man das schon! Dass sie gemeinsam mit der Mutter fressen, dass sie kopfueber im Beutel stecken und die Fueße nur rausschauen, na klar kennen wir, aber dass die auch raus duerfen zum Rumhopsen, war uns neu. Fuer Peer gab es jedenfalls Tierwelt und Meer komprimiert, so wie es sein sollte. Sobald die Schulferien vorbei waren, war man fast alleine auf den NP Plaetzen. Es schien die Sonne, abends wird es im Fruehling trotzdem auch noch einmal richtig kuehl. Da hilft nur das abendliche Lagerfeuer. In Victoria nehmen sie keine entrancefee auf den NPcampgrounds, dafuer einen Einheitspreis fuer den Platz von 13$ (bis 6 Personen), also sehr guenstig, wenn man zu sechst ist. Oder so wie immer halt australisch. Freie wilde Plaetze findet man dagegen kaum, ist halt NSW und Victoria, und eben nicht die Westkueste.

An der „90 Mile Beach“ findet man 25 Campmoeglichkeiten, alle frei Kilometer an Kilometer gelegen. Eigentlich ein ganz guter Spot. Nur war dort gerade eine Moskitoplage. Aus diesem Grunde stoppten wir auch nicht bei den zuvor auf einem NP kennengelernten Paerchen Bruce McMillan mit deutscher Freundin, die uns auf Cafe oder UEbernachtung eingeladen hatten. Er, nun in den 70`er Jahren, frueher Rockmusiker, im Alter dann Countrysaenger und sie vor 35 Jahren aus Nuernberg nach Australien gekommen. Auf diesem Wege noch einmal Gruß und Danke fuer die Einladung. Die neuste und geschenkte CD von ihm ist im CD-Player eingelegt. Man wurde jedenfalls sofort nach Autoausstieg von hunderten Moskitos attackiert, und zwar von ganz fetten Kloppern. Da konnten wir nicht bleiben, also ging es geradewegs fluchtartig Richtung Melbourne. Der letzte Zwischenstopp auf einem Campground in Moe neben der Pferderennbahn war nachts verregnet, so sollte es dann auch weitergehen bis nach Melbourne. Hier in Melbourne auf einem Campground eine cabin gemietet fuer 60$ auch ein Special mit allem dabei. Zwei Raeume, Kueche und Dusche, echter Luxus fuer uns. Das erste richtige Bett seit 7 Monaten nun. Der Campground liegt unmittelbar neben dem Flohmarkt Wantirna, immer sonntags, wo wir dann morgen frueh gleich ein paar Kleinigkeiten nachkaufen werden. Dort hatten wir uns bereits vor unserer Abfahrt in Melbourne ausgeruestet. Jetzt brauchen wir ein, zwei Sachen fuer Peer, der alleine per Mietwagen uebermorgen nach Darwin aufbrechen wird. Das meiste nimmt er von uns mit, doch das eine oder andere kann man immer gebrauchen, wenn es sehr guenstig ist. Der Wagendeal fuer ihn ist eine eigene Story, denn zuerst buchten wir einen Stationwagon bei Firma „autobarn“. One way und relativ guenstig, obwohl deren Werbeanzeigen in den Backpackerheften auch nix anderes sind als „Koederanzeigen“. Von wegen 25$ per day, dann muss man auch ein Wagen fuer einen sehr langen Zeitraum mieten. Halbes Jahr oder mehr, da kauft man sich besser einen. Jedenfalls pendelte sich der Preis bei ca. 50$ ein, das geht noch fuer einen Stationwagon incl. Campinggear. Rueckflug von Darwin mit Quantas fuer ihn und gemeinsame Faehre nach Tasmanien am 22.10. abends wurden dann gleich passend dazu geordert, im Net versteht sich. Also alles klar! Am 8.10. kam dann die Stornonachricht von autobarn als bulkemail. So von wegen „man sollte Minimiumzeitraum fuer Mel-Dar einhalten, naemlich 21 Tage, sonst keinen fun“ und „outback-insurance von 400$ zusaetzlich“ (was fuer ein Outback in Alice), alles Bullshit… die Geschichte muss einfach teuerer sein, dann verdient man mehr, ist ist der wahre background… ob die anderen „Billiganbieter“ ebenso verfahren, es ist anzunehmen… jedenfalls Storno, was nun!?… da hatte ich zuvor bereits einmal mit Vermietfirma „Apollo“ telefoniert, die bieten naemlich manchmal sog. „Relocation“angebote an; also Rueckfuehrung von Campervan oneway fuer 1$ Rate per day plus Spritgeld. Man hat natuerlich ein Zeitlimit, kann aber Tage dazukaufen, manchmal jedenfalls. Waere fuer Peer auch interessant gewesen, denn er will ja nur nach Alice Springs. Fuer die Strecke gab es leider kein Special zurzeit, doch Apollo hat noch eine subcompany (Unterfirma, die die 2-4 jaehrigen Mietfahrzeuge vermarktet) namens „Cheapa Car“. Ihre Autos in hervorragendem Zustand, adaequate Preise und dies bei einer renommierten großen Firma mit all ihren Vorteilen.

Aufgrund meines immer noch mangelhaften Englisch`s (wusste ja, es gibt eine, am Telefon attraktive Berlinerin namens Sandra bei Apollo – leider in Brisbane wohnhaft – schade eigentlich – gesehen habe ich sie nicht) – ließ ich mich auf die „deutschsprachige Vermittlung“ legen, und tatsaechlich arrangierte sie einen deal. Also Peer startet wie geplant am 10.10. per PKW nach Darwin, die Tour ist komplett ausgearbeitet, alle Uebernachtungsstopps stehen, Einkaeufe erledigt und notwendiges Equipment an Bord. Nun auch noch billiger als bei „Billiganbieter autobarn“. Quantas Rueckflug mit 32 Kilo Gepaeck plus Handgepaeck fuer 199 $ ist auch geregelt, also kein Problem den stove, tent oder esky wieder mitzubringen, den Wagen fuer 40 $ am Tag. Das waere also geregelt. Wir fahren ihn morgen direkt vor die Tuer der Verleihfirma. Fuer uns ist leider unser Fijitrip erst einmal ebenfalls gecancelt worden, alles am 8.10. der “Canceltag“ schlechthin, da unsere Buchung ueber das Reisebuero „Atoll Travel“ in Foster zu spaet erfolgte. Sie bemuehten sich, ein vergleichbares Arrangement zu treffen, aber es gab nix mehr. Dies ist das Reisebuero, in dem das Paerchen aus dem Gippsland frueher arbeitete, die wir in den Kimberleys kennengelernt haben und die uns zum Segeltoern einluden. Nun werden wir selbst sehen, was noch machbar ist mit „Auslandstrip“ des Visums wegen oder welchen Weg wir finden, um das Visaproblem von Sylvie zu loesen. Dazu dann beim naechsten Mal mehr, dann ist das auch erledigt. Bis dann.

22.10.2005

Wir blieben noch zwei weitere Tage in der cabin wohnen, bekamen einen Sonderpreis von 45$ und konnten so uns um alle Dinge kuemmern, die es in Melbourne zu erledigen galt. Man muss ohnehin von A nach B etliche Kilometer fahren, wenn man mal zum deutschen Club, zum Schrottplatz (wrecker), Innenstadt, Flughafen, Werkstatt, Reifenhaendler, Supermarkt oder Hafen will, und da ist es letztlich egal in welchem Stadtteil man wohnt. Peer jedenfalls ist seit Montag allein auf seinem Trip in einem 4-tuerigen Toyota-Eclipse mit Automatic und CD-Player, sieht aus wie aus dem „Ei gepellt“ als Zweijaehriger. In 12 Tagen sehen wie ihn wieder. Wir haben hier in Melbourne Sylvies Visaproblem so geloest, dass wir nicht ausgereist sind, denn es gab kein gescheites Schnaeppchen mehr, sondern indem wir ihr Visa bei der „DIMIA“ (Einwanderungsbehoerde) fuer 200$ Fee einfach verlaengert haben. Einfach ist gut, es gab ein paar Komplikationen in dem Buerokratiestaat Australien, da sie offiziell „offshore“ gewesen ist. Das heißt im Klartext, sie ist gar nicht in Australien, obwohl sie den Einreisestempel bei Rueckkehr von Neuseeland in den Pass bekommen hatte. Doch der Typ vom Zoll hatte sie im Computer nicht eingetragen, so dass sie in den Computern als „ausgereist“ gefuehrt wurde. Damit waere natuerlich ihr Sechsmonate-Visum laengst ueberzogen, der Stempel im Pass koennte ja auch gefaelscht sein, also musste die Flugnummer her vom Neuseelandrueckflug. Wer weiß so etwas nach 7 Monaten, haben die Tickets laengst weggeschmissen. Aber da mein Name im Computer gefuehrt wurde, ließ sich ueber diesen zurueckverfolgen, wann und wo ich ein- bzw. ausgereist bin (aber auch nur so!). Dann musste die Flugliste von Emirates ueberprueft werden, ob Sylvies Name auch auftaucht, dann in Canberra der Eintrag der Einreise ins Computersystem erfolgen (das geht dann nur noch da) und erst dann konnte die Visumverlaengerung vorgenommen werden. Das Visum laeuft auch bis zum 20. Dezember, nun so wie bei mir auch. Bloede ist, dass sie bereits 40 € in Deutschland bei der australischen Botschaft fuer das Sechsmonate-Visa abgeliefert hat, denn da hieß es, ein Verlaengern sei kaum moeglich. Also Bullshit, das ist recht einfach auch bei einem normalen 3 Monate ETA-Visum und das kostet schließlich nix. Dann werden die 200 $ zwar faellig, doch das ist allemal billiger als kurz nach Neuseeland fuer mindestens 500 $ zu fliegen. Das ist naemlich die guenstigste Variante „raus aus dem Land und wieder rein“, nur um das Visum zu verlaengern. Fuer das Jahresvisa sollte man nachweisen koennen, Krankenversicherung (bei uns Jahresversicherung bei Victoria ca. 300 € zum Beispiel), noetiges Kleingeld ca. 1000 $ per month mit Kontonachweis, gueltiges Rueckflugticket und Begruendung, warum man dableiben will; „Also nicht von wegen Arbeiten!!!, sondern weil man auch noch Tasmanien bereisen muss und weil Australien so geil ist oder so“. Uebrigens muesste das Jahresvisum jetzt auch in Deutschland bereits erhaeltlich sein, wie geschrieben, neues Gesetz seit 1. Juli 05. Unsere Fijireise wurde gestrichen, da jetzt ja nicht mehr notwendig und so genannte Billigfluege wie in Deutschland oder der USA gibt es nicht in Australien, zumindest Auslandsfluege. Bei uns werden halt die letzten Plaetze verschleudert, um die Maschinen voll zu kriegen. Hier wird einfach der Flug gecancelt und das Problem entsteht eben gar nicht. Lastmiunte ist hier eher teuerer, ein Fruehbuchen fuer Auslandsreisen ist empfehlenswert, gilt nur fuer Australien! Innlandsfluege dagegen gibt es schon sehr guenstig, muss man im Internet eruieren entweder bei „Virginblue“, „Jetstar“ oder „Quantas“. Ich habe unterdessen selbst 2 Tage am Auto geschraubt, gemeinsam mit Juergen unter seiner fachlichen Leitung und seiner Tochter in seiner Werkstatt. Komplettwechsel aller Verschleißteile von Zuendkerzen bis Bremsen, Kuehler neu, Reifen neu, Lichtanlage ueberholt, Zuendung neu, Oelwechsel, alles durchgeschmiert, und so weiter… viel Arbeit, dafuer war die Charge nicht zu hoch, nur der Kuehler fuer 325$ hat schon geschmerzt. Beim Oktoberfest im deutschen Klub haben wir Eddie getroffen und viele der anderen bekannten Gesichter von den deaf-olympics. Durch die deutsche Zeitung wissen wir auch, dass nun die Merkel dem Lande voran steht, „Geballte Frauenpower wird unser Deutschland wieder hochbringen“.

Jedenfalls ist der Wagen wieder Picobello und gleich ging es auch wieder raus aus Melbourne in den Nordwesten, dem NP „Grampians“. Uns fehlte der „bush“ und Melbourne sehen wir ja ohnehin wieder. Die Tour ist so aufgebaut, dass wir Peer am 22.10. morgens am Flughafen abholen und dann abends auf die Faehre nach Tasmanien gehen. Der NP „Grampians“ am „boreang“(viele weitere Plaetze) ist echt lohnenswert, wir wurden gleich entschaedigt fuer die 5 Tage Stadt, indem uns all bekannte „Freunde“ begrueßten. Da waren sie Kookaburras, Possums, MagPies, Wallabies, Kaenguru-Familie, Emus, Rehe (das erste Mal wild), blau-rote Papageien, weiße riesige Kakadus, langschwaenzige Insektenjaeger, leider auch ein paar Fliegen… jedenfalls wenn man bedenkt, dass man nach kurzer Fahrt 250 km von Melbourne hierher, sich fuehlt, als waere man wieder im richtigen Busch mit roter Erde und den heimischen Tieren, dann ist dies, denen sehr zu empfehlen, die nur ein paar Tage Melbourne haben und eben auch die Tierwelt Australiens sehen moechten und zwar wild und nicht im Zoo. „Great Ocean Road“, auch ganz nett, aber da tut`s auch ein Tagesausflug, hierher fuer 2 Tage mit Bushcamping oder auf feste Plaetze fuer 11$, alles ist moeglich, waere ein echtes Highlight. Wir werden von hier aus langsam durch die stateforests in Richtung Melbourne zurueckfahren, dabei die Goldgraeberstadt Maldon besuchen, und uns dann vom Norden her kommend zum Flughafen vorarbeiten. „Murray River“ Gebiet haben wir vom Plan gestrichen. Zu erwaehnen ist, dass es bei mir Probleme mit dem Rueckflug gibt. Es ist keinerlei feste Bestaetigung fuer meinen Flug am 15. Dezember von Singapore Airlines zu bekommen. Da ich ein Gruppentarif-Ticket (kostet trotzdem richtig Geld) habe, gibt es nur ein Wartelistenplatz. Das erzaehlen sie mir jetzt, toll!!!! Die Plaetze fuer den 15.Dez. seien ausgebucht, buchen im Internet kann man dagegen die Maschine noch. Also die Gruppentarifplaetze oder was ist ausgebucht? Jedenfalls habe ich mich vorsichtshalber einmal auf die Warteliste fuer den 14. und 16. Dezember zusaetzlich setzen lassen, obwohl der Anschlussflug von Frankfurt nach Hannover am 15. Dez. bestaetigt ist. Andere Moeglichkeiten, einen festen Termin zu bekommen, seien unmoeglich. Nur, man kann natuerlich ein neues Ticket kaufen, ganz Klasse. Am liebsten wuerde ich mich sehr massiv bei Singapore Airlines beschweren, denn das haette man einem ja auch vorher sagen koennen, Gelegenheit war ja nun wirklich genug. Nun heißt es warten, bis irgendwann einmal eine Bestaetigung kommt oder auch nicht. Jedenfalls mein Visum laeuft nur bis zum 20. Dez., dann ist empty!

Bei schoenem Sonnenwetter fuhren wir durch den menschenleeren Mt. Cole State Forest, blieben auf zwei von den sieben Campplaetzen ueber Nacht. Alle prima und zurzeit niemand außer uns, und dann sind generell alle „forests“ in Victoria gebuehrenfrei. Das sollte man in Deutschland auch einfuehren, aber wo gibt`s denn noch den Platz! Die Tierwelt ist halt nicht ganz so zahlreich vertreten wie in den NPs, vermutlich weil Hunde und anderes „Viehzeug“ in der Regel erlaubt sind. Die Provinzstaedtchen wie Maldon, Castlemaine und Trentham wurden durchfahren, alles alte Goldgraeberoertchen mit viel altem Bauwerk und einfach schoen ruhig. Nicht weit von den Metropolen wie Melbourne oder Sydney fristen diese Orte in ihrer Ruhe und Bescheidenheit heute ein Farm gepraegtes Leben, absolute Kleinstadtidylle. So kennt man das aus Deutschland auch nicht. Es sind gerade einmal 100 km bis nach Melbourne, 60 ks bis zum Flughafen. Leider finden sich in unmittelbarer Naehe vom Flughafen keine „wilden Camplaetze“ mehr, der am naechsten gelegen ist der „Firth Park“ im Wombat State Forest, suedlich von Trentham. Da stecken wir zurzeit, leider bei Regen heute. Aber da wir nun Zeit haben, um den letzten Schliff unserer Verkaufsanzeigen vorzunehmen und auch bereits den anstehenden Tasmanientrip vorbereiten koennen, vergeht die Zeit auch problemlos. Nachmittags klaerte es dann ueberraschend auf, so dass sogar abends noch am Lagerfeuer gekocht werden konnte. Und große Freude loeste das Vorbeischauen eines großen Wombats aus. Die sind eigentlich sehr scheu und meist nur in der Daemmerung unterwegs. Tot am Straßenrand sieht man sie oefter als in der freien Natur. Dabei sieht er echt edel aus, ganz glaenzendes sauberes Fell wie ein Pferd, galoppiert auch so ganz behaende, die Haltung eher wie ein Wildschwein, doch von vorne mit platter Nase eher wie ein Koalabaer. Einfach nett. Auf Tasmanien freuen wir uns schon, dort wird wieder Fischen an erster Stelle stehen, und mit dem Wetter werden wir sehen… morgen jedenfalls geht es auf den, vom Flughafen noerdlich liegenden, Campground in Macedon bei Gisborne, um alle Akkus aufzutanken und selbst eine heiße Dusche vor der harten Nachtfahrt auf der Faehre nach Tasmanien zu genießen. Internet und all diese Dinge stehen ebenfalls auf dem Programm, „wenn`s es denn gibt“. Dann kommenden Tag Peer von seinem Outbacktrip am Flughafen aufsammeln, Samstagfrueh um sechs Uhr, den vollen Tag Melbourne genießen und um neun Uhr abends rauf auf die Faehre „Spirit of Tasmania“ am Stationpier 1, nicht so weit von St. Kilda Beach entfernt. Vermutlich gibt es den naechsten Bericht dann bereits aus Tasmanien. Vom meinem Rueckflug gibt es auch nix neues, alles vollkommen unklar seitens Singapore Airlines. Was soll`s, bis dann