Australien 2005 – 3. Etappe – Von Darwin nach Alice Springs und rüber nach Cairns

Es war spaet und Licht hatten wir immer noch keins am Fahrzeug, da das ausgebaute Relais noch in meinem Werkstattkoffer lag und noch nicht gefixt war. Daher kehrten wir kurz vor Sonnenuntergang auf dem Roadhouse Corroboree 100 km vor Kakadu ein, auf dem angegliederten Campground. 18,50$ fuer Powersite, und einfach genial. Kein Mensch da, Riesengelaende mit Pool, Duschen neu, Essen bei Licht, und Viehzeug wie Froesche, Flughunde, richtige Hunde (Dobermaenner), ein Bussard der unsere Toastscheibe aus der Luft faengt im Sturzflug und all so etwas. Wir lassen es gemuetlich angehen heute Morgen, ich schreibe und Sylvie ist im Pool… ist außer uns keiner hier. Und gestern Abend sogar rein ins Roadhouse auf ein paar eiskalte Bierchen und eine Runde Billard. Keine Touris, nur ein paar Einheimische von umliegenden Farmen oder woher auch immer. Da gibt`s dann auch noch etwas zu schauen und laut wird es auch, nicht nur die Musik. Ist halt Australien. Abos aber keine zu sehen. So nun langsam zusammenpacken und auf in den Kakadu Park, da kommt noch einer davor, weiß aber den Namen gerade nicht. Und hinein in den Kakadu Nationalpark, eines der absoluten Highlights jedes Australienreisenden, zumindest des Nordens. Also vorweg, der Reißerpark ist es nicht im Verhaeltnis zu den vielen anderen NPs, die wir vorher gesehen haben. Doch natuerlich, wenn man zuvor nur Darwin, Ayers Rock und Sydney gesehen hat, ist es natuerlich ein absolutes Erlebnis. Insgesamt kann ich trotzdem sehr lobenswert ueber den Kakadu-Park berichten. Denn erstens haben sie tatsaechlich die entrancefee gestrichen, es kostet also nix mehr da hinein. Man kann nahezu alle Straßen mit normalem PKW befahren, sicher ein Vorteil fuer viele, dafuer trifft man auch hier und da einen Reisebus mit Inhalt an. Campplaetze gibt es in drei Kategorien von null (Buschcamps mit Toiletten und Feuerstellen), half-managed (mit Duschen warm und Wasser) fuer 5,40$ und voll kommerzielle und Hotels und so. Wir haben uns wie immer nur mit den ersteren angefreundet. Vorne am Eingang gibt s ein eigenes Kakadu-Park-Heft mit Karte und vielen Informationen. Wo gibt`s das sonst. Sogar auf den „wilden“ Plaetzen Toilettenpapier. Nobel was! Jedenfalls haben wir drei verschiedene Plaetze angefahren, den „Two Mile“ Platz ziemlich am Nordeingang, ist OK und am River gelegen, von Kroks aber keine Spur, und das gemeinsame Lagerfeuer bei uns mit einem Melbourner Paerchen und zwei Deutschen war der Hoehepunkt des „Janzen“. Zu denen spaeter mehr. Der zweite Platz in „Merl“ war sehr schoen, es gab am Fluss ein paar Salzwasserkrokodile zu beobachten, ganz schoene Apparate, man konnte auch auf Barramundis angeln sowie einen rainforest-walk unternehmen. Vorausgesetzt man akzeptiert die anderen 10 Angler neben einem. Man sah sogar welche springen, andere haben auch welche gefangen. Ich war zu faul, Angeln sind naemlich verpackt bis Cairns. Und dann der dritte Platz, der Hoehepunkt fuer uns im Kakadu-Park, bei „Maguk“. Das Interessante ist wieder einmal, man sollte instinktiv entscheiden, wo man bleibt und was man macht oder auf die Tipps von gescheiten anderen Travellern hoeren. Denn zuvor haben wir den „Jim Jim Billabong“ angeschaut, fuer Dinghi-Boots-Besitzer ein netter Platz mit Bootrampe, jedoch fuer uns zu offen und nix zu machen. Man darf also auch im Kakadu mit seinen eigenen kleinen Booten fahren. Wohin nun war die Frage? Entscheidung viel auf „Maguk“, weil 4WD-Anfahrt und ein walk moeglich ist. Im Info-Heft stand nix weiter ueber diesen. Dort angekommen, ganz schoen etwas los, viele von den Adventure-Reisefritzen hatten da ihr Camp und ihre Touren gehen dorthin. Warum war auch klar, denn der walk zu mehreren Wasserloechern, die mit Tunneln verbunden sind, ist einmalig. Man kann schwimmen, sich erholen und das gesamte Gelaende erkunden. Einfach Klasse! Nur davon steht nirgendwo etwas geschrieben, außer Krokodilgefahr am Maguk und 4 WD only. So ein Stuss, ein absoluter TopTipp, vielleicht wird er fuer die Reisefritzen geheim gehalten. Und hinfahren kann man da mit dem PKW auf normaler Gravelroad. UEbrigens auch unser Reisefuehrer schreibt gerade hier ueber den Kakadu nur Mist. Man kann darueber hinaus gefuehrte Bootstouren machen gegen schlappe 45$, das Aborigine-Kultur-Zentrum dagegen fuer umsonst besuchen oder eine Lehr-Tour mit Aborigine-Frau in die Natur hinaus 6 Stunden in 12er Gruppe. Da wird erklaert, welche Pflanzen man essen kann, Reptilien gefangen, spaeter gegrillt und verzehrt, gruene Ameisen und Wuermer gegessen. Also alle die beim Dschungelkoenig mitmachen wollen, sollten da so eine Tour mitmachen und sind abgehaertet. Wollte ich machen, doch einerseits Wartezeit von 4 Tagen (zulange fuer Kakadu) und Preis 135$ each. Jetzt rechne mal aus, 12 x 135$ = 1500$ jeden Tag, das sind 45000$ oder 90000 DM im Monat. Irgendwas machen wir falsch. Das andere Drumherum nicht zu vergessen und dann kassieren die Abos als Vermieter Millionen aus Einnahmen der Hotels und von der Uranmine, usw… So und nun kommen wir zurueck zu unserem Lagerfeuerabend am „Two Mile“ Platz. Der dauerte bis 2 Uhr nachts, das ist fuer uns wie „Nacht durchgemacht“, wenn man sonst manchmal um 8 Uhr abends ins Bett geht. Die Melbourner Caren und Rick waren ein Journalist und eine Saengerin (u.a. Cats), die auch 1 Jahr durch Australien reisen, unsere Tour genau andersherum. Wir konnten also einige gute Tipps fuer Queensland und weiter suedlich einholen. Der andere Part waren Vater Theo und Sohn Sascha aus Deutschland, wobei der Sohn mittlerweile seit 2 Jahren in Perth bodenstaendig ist. Sein Vater besucht ihn und er faehrt ihn durchs Land mit Landcruiser auf teils ganz verwegene Strecken. Normalerweise muss er aber arbeiten, dies als selbstaendiger Dachdecker, eine Lehre hat er nie gemacht. Vorher Student fuer alles Moegliche, dann in Australien quasi haengen geblieben. So etwas gibt’s auch nur in Australien. Wozu Lehre, Arbeit ist genug da, also ist man selbstaendig und die bezahlen hier sogar anstandslos. Ist zuviel Arbeit da und wenn man seine Leute nicht bezahlen wuerde, bekaemen die builder (Bauherren) keinen einzigen Handwerker mehr. Also kein Vergleich zu Deutschland, „Christian kannst morgen bei denen anfangen oder Dich gleich selbstaendig machen, kein Problem. Suchen haenderingend nach Leuten, keine da.“ Jedenfalls war der Sohn echt gut drauf, konnte locker viele stories erzaehlen und Tipps geben, wie alles so laeuft in Australien. Das Ganze mit Niveau und Humor, dazu ein kleiner Frauenheld wie ich zu meinen besten Tagen. Wenn ich alles erzaehlen soll, was er erzaehlte, muesste ich eine neue Rubrik anfangen. Unter anderem jedenfalls, dass die Minengesellschaften hier so gut wie alles im Griff haben. Wenn die etwas wollen, dann geht das sicher in Ordnung. Und schon habe ich die Bruecke zurueck zum KakaduPark, der Uranmine. Das ganze System mit den Nationalparks ist eng an die Minengesellschaften gebunden, da kann man falls notwendig (neue Abbaufelder gefunden) die Grenzen ein bissl verschieben und schon wieder sind Millionen im Saeckel fuer alle. Abo und Natur sind sekundaer, alles ein big business game. Und schon fuer mich nachvollziehbar, wieso denn die Regierung 100000$ fuer einen „NP Gregory“ an die Abos zahlt, die sie nie und nimmer wieder einspielen koennen durch Eintrittsgelder oder so. Durch das big business game natuerlich. Auch ueber Arbeitserlaubnis, Polizei, Deutschem Klub in Perth, Abos, Einwanderung und Punktesystem und vieles mehr gab es ausfuehrliche Insiderinfos aus erster Hand. War absolut geil, hoffe sie melden sich per E-Mail. Habe nur meine Karte hinterlassen und Webseite. Morgen geht’s raus aus dem Kakadu, werden bei Pine Creek an einem waterpool Stopp einlegen (von den Melbournern dieser Tipp), dann in Katherine wieder Einkaufen, Tanken und dies hier ins Netzt stellen. Weiter geht es dann durchs „Outback“, eigentlich ist ueberall Outback außerhalb der Staedte, hinein ins „rote Land“ nach Alice Springs. Ach vielleicht noch ein Tipp fuer Nico. Wenn man eine Aborigine heiratet, also eine junge, dann heiratet man die ganze Sippe. Das bedeutet, man darf mit jeder aus der Sippe Beischlaf haben von 15 bis 90 Jahre, also alles durchpoppen. Das ist eben so. Na dat waere doch was?! Vielleicht auch ganz interessant, sobald man ein halbes Jahr mit einer Australierin zusammenlebt, gilt das in Australien gleich dem deutschen Recht als verheiratet mit allen Rechten und Verpflichtungen. Also fuer jeden Auswanderungswilligen ein leichter Weg zur Aufenthaltsgenehmigung. Bis dann

26.07.2005

Nix war es mit Pine Creek Uebernachtung an dem Lake, denn der Spot hat uns nicht gefallen, trotzdem kurz rein gejumpt und damit wie eine erfrischende Dusche. Man weiß ja nie, wann die naechste kommt. Deswegen gleich weiter ueber Katherine, alle Einkaeufe und Net erledigt, aufgetankt und weiter zu dem „Mataranka Hot Pool“. Dort aber gleich hinein in den „NP Elsey“, nobles Bushcamp am Roper River mit heißen Duschen fuer 13$, war ein Tipp des Ungars. Der Spot wirklich Klasse, ein sauberer großer Fluss, in Palmen eingebettet und von Kroks gereinigt, so dass man baden konnte und einige auf Barramundi-Fischen aus sind. Und dort gibt es tatsaechlich noch ganz fette. Ich selbst bin nach wie vor angelfaul, werde diese erst wieder in Cairns auspacken. Hatten ja auch Rumpsteak aus Katherine dabei, welches zu Geschnetzeltem in Pilz-Butter-Weinsoße mit Kartoffeln und Karotten serviert wurde. Natuerlich am Feuer, auch im NP. Kanus konnte man auch mieten fuer Daypreis von 40$, was wir nach laengerem Ueberlegen aber strichen, denn wir haben fest im Programm, eine Kanutour in dem „NP Lawn Hill“ auf dem Wege nach Cairns zu machen. Anstatt dessen brachen wir frueh auf, besuchten den Hotpool Matarankas um die Ecke. Ein Naturpool mit konstant 38° Temperatur, den die Amis im 2.ten Weltkrieg fuer sich angelegt hatten. Heute eher sehr touristisch, doch ein Bad musste sein. Und gleich 5 km davon liegen die „Bitter Springs“, ein Pool, an dem man super schnorcheln und die Sueßwasserfauna unter Wasser bestaunen kann. Also das ist echt ein Erlebnis und das Wasser ist ebenfalls 38°. Somit koennte man sich den Matarankapool eigentlich schenken, den Roper River aber nicht. Die tropische Vegetation an solch Plaetzen laesst eher Erinnerungen an Mauritius aufkommen als ans Outback und dies im Landesinneren. Jedenfalls dann weiter auf dem Stuart Highway gen Sueden, und nun Stopp am Roadhouse „Daily Waters“, einem uralten Pub. Ein Muss fuer Traveller laut Information, ist auch echt nett, dafuer aber auch einiges los. Der angrenzende kommerzielle Campground mit Powersite fuer 14$ ist quasi geschenkt, so dass wir hier unsere Batterien aufluden. Vermutlich verdienen die ihr Geld hier abends mit dem Bier und Essen. Ein paar Bier werden wir uns heute bei Western-Country-Musik auch goennen, auch wenn vermutlich nicht ganz alleine nur mit Einheimischen. Sehr erwaehnenswert ist, dass wir 100 km suedlich von Katherine, wo wir noch nachts den Schlafsack vor Hitze soweit wie moeglich von uns wegschoben, am Roper River ohne warmen Schlafsack kaum auskamen. Tagsueber heiß wie immer und nachts kuehlt es doch merklich ab. Und morgens frueh war alles feucht vom Tau, ganz ungewohnte Naturerscheinungen wieder nach laengerer Zeit. Wenn die Informationen stimmen, soll es in Alice tatsaechlich nachts auf die Nullgradgrenze abkuehlen, tagsueber aber dann 40° und mehr. Na ja, dafuer kann man wieder sein Wasser kuehl trinken jedenfalls bis Mittags, ohne Eis fuer den esky kaufen zu muessen, und am abendlichen Feuer in langen Klamotten eng am Feuer sitzen. Zuvor war es schon einfach zu heiß am Feuer, doch fuers Kochen, Licht und abendliche Stimmung eigentlich immer notwendig. Nur in kurzen Hosen und T-Shirt zu sitzen, ist bei Moskitoaufkommen auch nicht Jedermanns Sache und dazu dann vielleicht noch im Dunklen. Jetzt wird’s trockener und kuehler nachts, damit auch weniger Moskitos, dafuer aber schon wieder lange Hose – schon manchmal ungerecht, was sich da die Natur ausdenkt. Wie die das im Sommer, also in der Regenzeit, in Darwin aushalten, ist mir ohnehin schleierhaft, die Hitze, Insekten und dann hohe Luftfeuchtigkeit. Letztere blieb uns eher vorenthalten, gut so, war auch so heiß genug. Auch die Geschichten mit den Krokodilen, dass man im KakaduPark nix machen kann wegen der Viecher, koennen wir nicht ganz nachvollziehen, denn wir mussten schließlich extra nach Ubirr/Merl rausfahren, um welche zu sehen frei in der Natur. Eventuell ist dies auch in der Regenzeit anders. In Queensland sollen auch noch Hunderte unterwegs sein, in der Ecke um Cairns, mal sehen, was da dran ist. Ansonsten alles im Griff, Wagen laeuft nach wie vor einwandfrei, goennen ihm in Alice evtl. eine Inspektion mit OElwechsel und so, Lagerauf-und-abbau ist routiniert und fix, das selbstgebackene damper (Brot) schmeckt als „Sueßes“ aus Bananen und Kokos auch zum Nachmittagskaffee, die Allroundfeuer zum Kochen auf Grill (Fleisch), im Wok (Bratkartoffeln) oder einfach im Topf (Spagetti) auf unserem frueh gefundenen Dreibein machen das Fehlen einer Kueche kaum merkbar – also bei uns gibt es selten Dosenfood oder nur Spaghettis – und die Dusche aus dem erhitzen Wassersack laesst auch keinerlei Hygiene zu kurz kommen. Dadurch erklaert sich auch, dass wir von Symptomen wie „Traveller Burn Out“ oder Heimweh absolut verschont sind, bisher jedenfalls. Auch gesundheitlich keinerlei Probleme, vielleicht mal eine Schnittwunde oder Einsatz des Skalpells, um eine kleine Gaumenentzuendung aufzuschneiden, also alles harmlos. Krokodil- und Schlangenattacken ebenso Fehlanzeige. Alle Aengste vor Gifttieren in Australien waren unbegruendet, vermutlich sieht man diese auch als Natur-Traveller eher selten. Aber es gibt sie schon. Ob man sich ein Leben in Australien vorstellen koennte, fuer viele ja ein Thema, ist fuer uns noch in keiner Weise aktuell. Werden dies erst zum Ende der Reise einmal durchdenken und Moeglichkeiten eruieren. Bis dahin ist es ja noch lange hin und es kann viel passieren. Mein Visum ist uebrigens noch nicht da. So bis dann, jetzt mal wieder ein Filmchen auf die gesonderte Festplatte ueberspielen und dann zur Country-Live-Musik ins Pub vor. Im Pub und im davor liegenden Biergarten mit Buehne war es voll, doch echt ganz nett. Es spielte ein alter Entertainer Countrymusic, erzaehlte Witze und bezog das Publikum mit ein. Dabei eiskaltes Bier und das war schon OK. Spaeter ging er rum mit Donation-Hut und sammelte ein paar Muenzen ein. Hauptsaechlich sind hier zurzeit australische Caravanfahrer aus allen Richtungen Australiens. Also keine reine Tourigeschichte, schon einheimisch.

28.07.2005

Dann weiter den Stuart-Highway Richtung Alice. Immerhin sind 1200 km zu bewaeltigen, dann noch einmal 250 km bis zum Ayers Rock/Uluru. Was wir uns eigentlich als typische Outbacktour vorstellten, stellt sich eher als Highway-Fahrerei dar mit wenig landschaftlichen Highlights und alle 200 km spaetestens eine Tankstelle und Roadhouse. Also weder abenteuerlich noch gerade magnificent. Wenn dies der Abschluss unserer geplanten Tour waere, und so war es ja eigentlich vorgesehen, na dann waere sicher leichte Enttaeuschung aufgekommen. So ist es OK, danach kommt Cairns, Cap Tribulation, 4 WD auf Fraser Island, dann noch evtl. Tasmanien mit Auto und die Fijis. Also das Beste, was man machen kann, man sucht sich selbst spezielle Highlights raus. Also stoppten wir in Tennant Creek auf dem Juno Horsecenter, 11 km rein gelegene ehemalige Horsefarm mitten im Outback, der heute Bushcamping anbietet. Vor 3 Jahren bildeten sie noch junge Aborigine zum stockman (Cowboy) aus, geblieben sind noch 14 Pferde und ein paar anderes cattlezeug (Vieh). Jedenfalls wird einem fuer 6$ each gute Unterhaltung mit Malcolm, nur im Outback gelebt (Sohn studiert jetzt), und Lagerfeuer, volles Bushfeeling gepaart mit heißen Duschen und kaltem Pool geboten. Auf der Rueckfahrt stoppen wir dort erneut, bevor es auf den Barkley Highway nach Queensland geht. Sylvie war ganz begeistert, doch mit Reiten war auch dort nix; denn die liabality (Haftpflicht-Haftungsschutz) fuer Pferdereiten ist dermaßen kostspielig, dass die meisten Anbieter das Handtuch geworfen haben. Na ja, vielleicht ist ja noch ein Strandausritt in Queensland drin, da soll so etwas noch moeglich sein – hoffentlich auch bezahlbar. Die Campgrounds hier sind relativ guenstig, haben sonst auch kaum etwas zu bieten. Wir checkten vor Tennant Creek die „The Pebbels“ und „Telegraphenstation“, beides kann man eigentlich getrost links liegen lassen, doch nach Tennant Creek die „Devils Marbles“, auf einmal mitten in der Landschaft meterhohe runde Steine, die irre uebereinander liegen, und der mitten drin liegendem NPground fuer 3$, sind ein Pflichtstopp! Wir werden dort planmaessig einen Stopp beim Rueckweg einlegen, heute auf dem Hinweg waren wir zu frueh dran. Verwirrend vielleicht, aber wir werden diese Strecke Tennant Creek – Alice Springs 500 km doppelt fahren, um bei Three Ways rueber nach Queensland zu fahren. So checken wir auf dem Hinweg schon, wo eine UEbernachtung lohnt und zeitlich von der Strecke passt. Planung ist außerordentlich wichtig, um Zeit, Geld und Kraefte zu sparen. Jetzt stehen wir wieder einmal wild, mitten vor einer Felsformation, kurz vor Barrow Creek, inmitten der Pampa. Heute wird halt viel gelesen, Feuer ist schon entfacht, sehr wenige Fliegen und abends keinerlei Moskitos mehr, dafuer merklich kuehl und lange Kleidung ist abends angesagt. Soll sogar unter den Gefrierpunkt absinken bei Ayers Rock im Winter, und wir haben jetzt hier Vollwinter. Die Fotos moegen ein anderes Bild vermitteln, doch es ist schon kuehl ohne Feuer. Im Schlafsack kein Problem bisher. So, nun wieder einmal etwas ueber Abos. Hier in den zu durchfahrenden Orten, die sehen ja irgendwie alle gleich aus, sind alle zur selben Zeit gebaut worden, alle aus dem gleichen Material, also irgendwie auch austauschbar, sind schon einige „kaputte“ Gestalten auszumachen. Doch sie tun nix, sind absolut harmlos. Es gibt keinen Moerder im Land der tiefschwarz ist. Moerder sind Weiße oder half-cast. Vielleicht klauen sie mal eine Kamera bei offen stehender Wagentuer und Fahrer ueber 80 Jahre. Jedenfalls andere Dinge sind nett, so ist donnerstags der bottleshop in vielen Staedten geschlossen. Nur da laesst sich Alkoholisches einkaufen. Warum?!, weil die Abos donnerstags Zahltag haben, also ihre „Stuetze“ kriegen. Und die kriegen fast alle, weil kaum jemand arbeitet, egal ob die Kommunen zum Teil Millionen aus Minen und Parks erhalten. So kaufen sie Lebensmittel ein und keinen Alkohol an diesem Tag, am kommenden koennten sie natuerlich wieder Alk einkaufen, doch die meisten haben dann ihr Geld bereits ausgegeben. Warum nicht! Auch gibt es hier viel Aborigine-Land. Wie das auch immer zu erklaeren ist?! Jedenfalls ist das fuer mich so alles nicht nachvollziehbar und auch kompletter Bloedsinn, was da gemacht wurde oder wird. Man hat wohl aufgrund des Druckes europaeischer Laender und der Staaten den Abos Land zurueckgegeben. Na gut, kann man machen. Doch im Lande leben 300.000, und sie haben fast die Haelfte Australiens bekommen, und im Gegenzug viele Gebiete wieder an die Regierung verpachtet wie die NPs. Das macht doch ueberhaupt keinen Sinn. Nun faehrt man zu einem „historic place“ durch Aboland, links und rechts Schildchen mit „1000$ oder 10000$ penalty, falls du von der ordentlichen Straße (meist Gravelroad) abbiegst in Aboland“. Da ist nix, freies wildes Land und da darf man nicht reinfahren zum Pinkeln, Holz suchen oder Wildcampen!? Dann sollen sie doch auch einen Zaun herumziehen wie manche Farmer, und wenn ich auf das Privatland fahre, schmeißen die mich hoechstens runter und kassieren nicht 1000$ ein. Und nix anderes ist doch Aboland, Privatbesitz naemlich. Noch ist es kein eigener Staat und das wird er niemals werden. Sonst muessten die ihr eigenes Geld drucken, na das kann ja was werden. Und auch taucht fuer manchen Farmer mittlerweile die Frage auf, wann der erste Abo im Rolls Royce mit weißem Fahrer und dicker Hawanna im Mund neben ihm vor Coles einparkt, neben seinem 96 Bj. Landcruiser. Lesen und schreiben kann er deswegen trotzdem nicht. Und gearbeitet hat er auch noch nicht. Weiterhin taucht ein Problem auf, das wir aus Deutschland auch schon kennen, dass es Schulklassen gibt mit 20 koepfiger Besetzung, davon 15 Abos, und dadurch das allgemeine Niveau doch schwer gedrueckt wird. Das will schon etwas heißen, denn die Aussies gehoeren sicher nicht zu den meist Gebildeten dieser Welt. Also in meinen Augen hat Australien viel zu bieten, die Abos mit Malerei und traditionellem Lebensstil sind ja mal so zwischendurch ganz nett, doch sollte dies nicht der Hintergrund einer Australienreise sein. Also auf dem Teppich bleiben und mal die Dinge sehen, wie sie sind. Manch Bilder erinnern mich an fruehkindliche Zeichnungen des Nachbarsohns mit fuenf Jahren, als er ein paar Tiere vom Bauernhof abzeichnen sollte fuer den Kindergarten, und die „Kultur“ = Natur so eng verbunden, dass man seine alten Autos, die fahren sie ja auch, einfach zum Verrosten in die so geliebte KulturNatur stellt. Anderen Muell einfach dazu, das macht kein Touri und das als kulturloser Atheist aus Europa. Nicht die, die im KakduPark die KulturNatur-Fuehrungen fuer 135$ pro Nase machen, die nicht, aber viele andere machen das so. Damit ist das Thema auch fuer mich durch und wird nicht weiter behandelt. Es sei denn, wir haben einmal ein erzaehlenswertes Erlebnis mit Aborigines. Morgen rein nach Alice, wie immer in die Information, Einkaufen, Tanken, Internet usw.… vermutlich auf Campground, um Alice anzuschauen und weitere exakte Tour auszutuefteln. Im Groben steht sie schon, es fehlt nur noch Infomaterial aus erster Hand in Alice. Bis dann

01.08.2005

Also wir dann rein nach Alice Springs und gleich viel auf, dass es schon eine Großstadt ist, doch sehr uebersichtlich und vom Verkehrschaos verschont. Großstadt mit nur 25000 Einwohnern scheint einigen sicher etwas uebertrieben, aber da am Arsch der Welt kann man das durchaus so nennen. Sie haben alles, Fußgaengerzone mit Boutiquen, Shops, Museen, Einkaufszentren 24 Std. geoeffnet 7 Tage die Woche und so weiter. Jedenfalls alles erledigt, Internet fuer 1$ fuer 20 Minuten sehr schnell, Information sehr nett und alles parat ohne irgendwelche Gebuehren und dann rauf auf einen kommerziellen Campground, eine Powersite fuer 26$ gemietet, Essen, Duschen, Zelt aufgebaut und alle Boxen darin verstaut, um dann abends noch einmal auf den Aussichtspunkt „anzac hill“ zum Sonnenuntergang vorzufahren. Da sieht man ueber ganz Alice hinweg, umgeben von Bergen und Huegeln, den Mac Donnel Ranges. Schon ein grandioser Anblick und die Farben wechseln minuetlich beim Sonnenuntergang. Dann noch auf einen Bummel durch die Innenstadt zu Fuß und kleine Stadtrundfahrt, am Todd River entlang zum Spielcasino, Golfplatz und Botanischem Garten vorbei. Im eigentlich immer trockenen Todd River campierten Aborigines beim Feuerchen. Fuer einen Kneipenbummel war es noch zu frueh, also holten wir uns am Supermarkt noch Wein und eine eiskalte Cola. Eigentlich bloedsinnig, weil am fruehen Morgen ohnehin alles eiskalt ist. Die Temperaturen gehen zurzeit bis auf 4 Grad nachts zurueck, aber noch schlafen wir offen. Doch ganz schoen kuehl um die Nase, der Rest steckt ohnehin im warmen Schlafsack. Tagsueber wird es dann wieder richtig warm bis 26 Grad, dann wieder kurze Hose und T-Shirt. Auch mal eine ganz neue Erfahrung. Unsere Tour sollte so aussehen, dass wir erst die West Mac Donnels anfahren, dann ueber die gebuehrenpflichtige (Abo-Permit 2,40$/Wegegeld) raue Gravelroad zum Kings Canyon und dann quer rueber zum Ayers Rock und den Olgas. Dann wieder zurueck nach Alice zum Einkauf und Besuch der Flying Doktor, Reptilpark, usw., um dann ueber den Ross Highway die Ost Mac Donnels (natuerlich raue Gravelroad und 4 WD Tracks) zu erkunden quer rueber zu Gemtree, ein Ort an dem Edelsteine gefunden werden, um dann ueber den Plenty Highway zurueck zum Stuart Highway zurueck nach Tennant Creek zu fahren. Gemtree will ich sehen, da wir ja aufgrund der neuen Route nach Cairns das bekannte Coober Pedy nicht mehr anfahren werden. Gemtree ist so aehnlich, nur nicht ganz so touristisch, mal sehen. Auch mit den Touristen immerhin pro Jahr 250000 ist es nicht so schlimm zur Zeit, verstaendlich, denn wer will denn schon nachts Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt haben. Großer Vorteil kaum Fliegen und gar keine Moskitos. Und Feuer machen wir sowieso ueberall, in den Nationalparks hier erlaubt, lediglich auf den kommerziellen Campgrounds nicht. So war auch in Alice dann bald Nachtruhe angesagt nach der kalten Cola, weil einfach zu kalt ohne Feuer draußen. Vorteilhaft war, dass uns die Deposit von 10$ fuer den Schrankenschluessel zurueckerstattet wurden (die uns zuvor nicht abkassiert wurden), so dass uns die Uebernachtung effektiv 16$ gekostet hat. Habe nicht diskutiert, sondern dankend entgegen genommen. Hinein in die West Macs, klasse Landschaft links und rechts, so hatten wir uns das hier nie vorgestellt. Auch auf 4 WD Track super UEbernachtungsplaetze wie immer Buschcamping bei „Serpentine Chalet“ inmitten der Berge, weit und breit niemand, auch das uebertraf unsere Erwartungen. Ganz offiziell sind diese Buschcamps mit Feuerstelle angelegt, nur in den Infos ueber den Park dummerweise so nicht erwaehnt. Mittlerweile sind wir ja lange genug unterwegs, um zu wissen, „wie der Hase hier so laeuft“, oder besser wie „das Kaenguru so huepft“. Man findet diese Plaetze auch ohne offizielle Plaene und ohne Insiderwissen, manchmal nur nach Instinkt und Nase bzw. oft nach logischen Gesichtspunkten. Zuvor fuhren wir natuerlich auch alle anderen Highlights auf der Strecke an, machten einen kleinen walk und schossen auch unsere Fotos. Alle 4WD-Plaetze sind uebrigens gebuehrenfrei, und nicht unbedingt 4WD notwendig! Weiter sollte es gehen am kommenden Tag Richtung Kings Canyon, doch bei kurzem Wasserstopp (Wasserreserven fuellen), stellten wir ein Leck am Kuehler fest. Es spritze doch ein wenig zuviel in meinen Augen, so dass wir die Tour cancelten und zurueck nach Alice sind. Dummerweise war es Sonntag, morgen 1. August hier public holiday (Feiertag) namens „picnic day“, so dass mit Werkstattbesuch vor Dienstag nix zu machen ist. Und was koennen die machen? Neuer Kuehler?, so einfach wird das nicht sein, vielleicht beim wrecker (Schrotthaendler)…jedenfalls haben wir an der Tankstelle so ein Kuehlerdichtungszeug gekauft fuer 5$, das dreifach. Zweimal ist schon drin und er ist einigermaßen dicht. Mal sehen, was morgen ist. Und da wir unplanungsgemaeß nicht 2 Tage auf teuer bezahltem und kaltem Campground in Alice verbringen wollten und nicht einmal wissen, ob es ueberhaupt klappt bei einer Werkstatt also einfach raus und auf sealed road nach Hermannsburg auch in den West Macs gelegen, aber etwas andere Strecke. Nicht so hart und abgelegen. Eine ehemalige Missionsstadt deutscher Missionare und Geburtsort des beruehmtesten Abomalers Albert Namatjira, heute eine Abo Kommune mit kleinem Museum und Tankstelle. Hier auf einem kommerziellen Campground in einer Aborginekommune, heiße Duschen, Waschmaschine frei, Powersite fuer 11$ und mit Feuerstelle, einfach Klasse. Alles nagelneu, kein Mensch da, außer Hundegebell, Papageien und wilde Pferde. Nur Alkoholkonsum streng verboten, kann bei Missachtung zur Beschlagnahmung des Fahrzeuges fuehren. Aber jedenfalls fuer den Preis in solch einer Umgebung absolut Top. Und wer hat schließlich schon bei aufgebautem Wasserkocher und Toaster, unter Lampenlicht am offenen Kamin am Computer sitzend, seine Infos fuer die Webseite erstellt. Morgen dann sehr harte Gravelroad 20 km in den „NP Finke George“ nach „Palm Valley“. Das wird der Kuehler schon packen, notfalls kann man ja staendig Wasser nachfuellen. Nur die große Strecke ebenfalls auf ziemlich rauer Gravelroad von 180 km zu den Kings Canyon durch Aboland, weit und breit ist da nix, schreckt uns bei dem Gedanken mit defektem Kuehler dazustehen. Dann wird es uebel teuer bzw. wie auch immer, fast unmoeglich das Auto da rauszubekommen. Mal sehen, wie wir uns entscheiden werden. Eventuell die etwas sichere Variante wieder ueber Alice ueber den Stuart Highway, und dann am Donnerstag auch Werkstattbesuch moeglich, doch das waeren sicher 200 km mehr und teils dieselbe Strecke zurueck. Und den Kings Canyon sollte man gesehen haben. Schon echtes Dilemma, aber jetzt neben dem Lagerfeuer im Campground, weiter hinten die bellenden Hunde und ein groelender Abo (sind immer laut), habe ich ganz andere Probleme, naemlich zwar einen warmen Ruecken doch die Finger frieren mir langsam ein beim Tippen. So mache ich Schluss, morgen wird hart genug, sowohl die 4 WD Strecke als auch die Frage, was mit dem Kuehler los ist. Bis dann Rein in den „NP Finke Gorge“ gleich hinter Hermannsburg, wo wir zuvor das kleine Museum ueber die deutschen Missionare und den Abomaler angeschaut haben. Die Missionare kamen gebuertig aus Hermannsburg bei Celle, so erklaert sich der hiesige Name. Und dann die Strecke in den NP, 20 km normal harte Gravelroad bis zum Campground fuer 6,60$, wo wir Lager bezogen; d.h. alle Kisten, Stuehle, Tisch und Feuerholz ausgeladen, kurz gerastet und dann auf die 4 km absolut harte 4WD-Strecke rein nach Palm Valley, einer Quelle mit umliegenden Palmen und Felsen. Wie eine Oase inmitten der Wueste, und Palmen, die es nur noch hier gibt. Haben sich ueber Jahrtausende hier gehalten. Man sollte wissen, dass Australien ja mit die aeltesten Gesteinsformationen der Erde aufzuweisen hat. Und hier sollte man unbedingt herfahren, egal wie die Piste auch ist! Unterwegs auf viele Wildpferde getroffen, leider hauen sie ab, wenn man sie streicheln will. Ist ja klar, sind halt Wildpferde. Ansonsten außer vielen Voegeln nix an Großtieren gesehen außer deren Kot. Fuer die 4WD-Strecke sollte man ueber gewisse Fahrkenntnisse verfuegen, sonst ist schnell der Unterboden oder Schlimmeres laediert. Und ganz wichtig, unser Kuehler verliert minimal Wasser. So dass wir beschlossen haben, tatsaechlich den rauen „Mereenie Loop“ von 200 km durch Aboland zum Kings Canyon zu fahren. So muessen wir nicht denselben Weg wieder zurueck und sparen auf der Gesamtstrecke zum Ayers Rock cirka 400 km. Alles nach dem Motto „no risk, no fun“. Also die Permit fuer 2,20$ incl. Broschuere fuer morgen bereits eingekauft und zuvor wieder Stopp auf dem geilen Abocampground fuer 11$ in Hermannsburg eingelegt. Ganze Waesche in Maschine durchgewaschen, alle Batterien aufgeladen, Rasur und Selbstwaesche, so ist alles sauber, falls wir die Fahrt morgen nicht ueberstehen sollten und eventuell die kommenden Wochen dann in einem Abo-Dorf unterkommen muessen bei Reptilien- und Wuermerkost. Waere auch ganz interessant, ansonsten ist eine Unterhaltung ja kaum drin. Tour wird schon glatt gehen.

Auszüge aus einem Brief an meine Mutter

Hallo, ……… Moechte trotzdem den Wagen noch heile bis nach Melbourne bringen, um ihn dort an die naechsten Traveller weiterzuverkaufen. Das wuerde das Gesamtbudget auf sehr positiven Stand bringen. Zuerst habe ich auch mit der Idee gespielt, gar nicht Ayers Rock und so anzufahren, weil mir hier zu viele Touristen sind. Sind genug da, ist aber auszuhalten, jedenfalls auf den Nebenstrecken. Doch ist schon ein Klassegebiet hier ringsherum, so dass ich jetzt froh bin, hierher gefahren zu sein. Die Eintrittsgebuehr von 25$ each fuer den Ayers werden wir auch verkraften, aber ganz schoen happig, wenn man bedenkt, welche Infrastruktur noch daran geknuepft ist, also Accommodation, Touren, Souvenirverkauf usw.… Aber Du warst ja selbst hier. Wissen nicht mehr unter welchem Sternenhimmel Du hier campierst hast, vielleicht sind wir zufaellig auf denselben Platz und haben Bilder von dort im Gepaeck. Außer dem kleinen technischen Problem mit dem Auto ist alles klar. Und scheinst hat sich die Selbstreparatur mit Aufwand von knapp 20$ ja bezahlt gemacht. Die rechte Ferse schmerzte vor kurzem, kommt vom vielen Barfusslaufen und Auto fahren. Hat sich harte Hornhaut gebildet mit tiefen Furchen. 2 Tage Schuhe und Socken tragen hat aber die Probleme ebenfalls beseitigt. Das Tagesbudget ist heute zum ersten Mal unter 30€ each gesunken, wir dokumentieren ja saemtliche Ausgaben. Dabei ist alles dabei außer den Hinfluegen nach Australien, also auch der Autokauf. Umso laenger man unterwegs ist, desto guenstiger faehrt man vom Tagesbudget her gesehen. Der groeßte Kostenfaktor ist das Petrol bei den vielen Kilometern. UEbernachtungskosten sind dagegen kaum der Rede wert. Reisemuedigkeit kommt noch nicht richtig auf, auch wenn natuerlich sich irgendwann die Spots zum Teil sehr aehneln. Aber das Land ist ja so verschieden in seinen Gebieten und Naturerscheinungen. Hier sind es die Schluchten und Huegel die beeindrucken, dafuer ist es nachts richtig kalt. Dafuer kaum Fliegen und keine Moskitos, die auch ganz schoen nerven koennen. Bald geht es ja auch weiter Richtung Queensland nach Cairns, also wenn ich diese E-Mail einspeise in Alice sind wir quasi schon auf dem Wege nach Cairns. So nun zu Deiner Anmerkung, „wir koennten uns ein Leben hier vorstellen“. Das konnte ich mir bereits in einigen Laendern, denn Deutschland ist ja nun nicht gerade so toll mit Natur und Meer gesegnet, und die Leute selbst auch nicht immer besonders erfreulich. Aber auch hier gibt es genug Deppen. Oft hat man das Gefuehl, sie sind echt ungebildet, vermutlich sind sie es auch, dabei habe ich ja nicht einmal große Ansprueche. Oft sind sie auch eher unsozial in ihrem Verhalten, vielleicht durch die Einfachheit oder durch die Weite, so dass ihnen ein Leben in einer engen sozialen Gemeinschaft quasi fremd ist. Bei uns in Deutschland ist nun einmal alles viel enger und da geht es dann tatsaechlich nicht ohne Regeln. Trotzdem haben wir viel zu viele davon, geschweige die Buerokratie. Doch wenn die Australier koennten, haetten sie vermutlich genauso viel Buerokratie wie wir in Deutschland. Nur das packen sie einfach noch nicht, wenn Du einer Strafzettel in Westaustralien bekommst, reicht die buerokratische Kommunikation nicht bis nach Victoria oder Queensland oder Jahre spaeter. So ist jedenfalls mein aktueller Stand. Die Insiderinfos stammen von dem deutschen Studenten, der jetzt selbstaendig als Dachdecker arbeitet. Habe ihn erwaehnt auf der Webseite. Oft soll alles sehr geregelt und damit kompliziert sein, in der Realitaet ist es oft sehr simpel. Was fuer ein Hierbleiben spricht, sind drei Dinge 1) xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 2) Steuern sind nicht dramatisch und wirtschaftliche Ressourcen mit denen in Deutschland kaum zu vergleichen 3) es ist an vielen Orten warm das ganze Jahr ueber und es gibt viel Meer ringsherum zum Fischen und Bootfahren, damit ganz andere Moeglichkeiten der Freizeitgestaltung, und ansonsten ist es schon ein großartiges Land, wo gibt`s das schon noch. Dagegen spricht teils kulturelles Unterniveau, meine sprachlichen Defizite im Englischen nach wie vor besonders hinsichtlich der Therapie, sicher auch hartes Arbeiten (kann in Deutschland ueber Rezeptregelung sehr viel einfacher sein – solange das System noch funktioniert), familiaere Bande zu Dir, Stefan und auch fuer Sylvie, Verlust der Rentenansprueche eventuell und auch noch einiges mehr. Ich werde jedenfalls im Internet noch recherchieren „jobs in demand“, welche Jobs hier echt gesucht sind. Ich weiß ich nur, dass sie nurses and doctors suchen, und diese auch nicht ueber die Immigration-Regelung laufen muessen, also dem offiziellen 100 Punkteplan (das soll aber auch nicht so dramatisch sein, 50 Punkte fuer abgeschlossene Ausbildung, 10 Punkte wenn man das Wort „english“ schreiben kann, usw…100 Punkte braucht man). Da gibt es zum Beispiel das Modell fuer AErzte ueber deren AMA (australian medical association) Gesellschaft, dass ein Arzt sich fuer 2 Jahre verpflichtet in einem „Outbackdorf“ (wo immer das sein mag?) also jedenfalls ein unterversorgtes Gebiet (das ist eigentlich alles außer Sydney, Melbourne und Perth und Ostkueste“), zu arbeiten gegen richtiges Honorar in einem Krankenhaus zum Beispiel und dann nach den 2 Jahren die unbegrenzte resident Aufenthaltgenehmigung (schließt Arbeitserlaubnis ein) bekommt. Dann kann man hingehen und arbeiten, wo man moechte in Australien oder wo man etwas findet. Ob es so etwas fuer Physios auch gibt, weiß ich nicht. Dann gibt es noch ueberall Agenturen und auch den deutschen Klub in Melbourne, die einem vielleicht noch Tipps geben koennen. Zumindest in Perth waere ein Physio fuer die „Alt-Deutschen“ sicher eine Marktluecke. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich ja im hohen Alter oft das Gedaechtnis auf fruehkindliches Niveau reduziert, also in diesem Falle Deutsch als Muttersprache sehr hilfreich waere. Und das kann ich ja schließlich einigermaßen! Nur ich als Sportphysio in der Geriatrie, dann muesste ich als Ausgleich auf alle Faelle auch bei einem Sportklub nebenbei arbeiten. Und was ist mit „meinen“ Fußballern vom DGS. Die sind einem schon ans Herz gewachsen, das ganze Team. So siehst Du, man macht sich schon so seine Gedanken, das ist aber auch alles. Die Rueckfluege unserer Tickets werden wir so auf Mitte Dezember legen. Vermutlich jetzt dann beim 2ten Aufenthalt in Alice telefonisch buchen. Zumindest werden wir es so versuchen. Fluege haben wir bereits im Net herausgesucht, ich habe sogar theoretisch einen Weiterflug nach Hannover. Wie ich das dann buchen soll, weiß ich nicht, aber mal sehen. Unsere Fluege sind ja bei verschiedenen Fluggesellschaften, so dass Sylvie und ich ja auf keinen Fall zusammen fliegen koennen. Sie wird dann erst zu ihren Eltern nach Ehingen gehen, da sind auch all ihre Klamotten. Haben ja nur noch das dabei, was wir am Leibe haben, das ist nicht viel bei dem Gedanken „Ankunft im Dezember in Deutschland“! Leicht wird es ohnehin nicht nach der langen Zeit mit Bushcamping, also in der freien Natur ohne Menschen nach so langer Zeit. Wo wir dann wieder Fuß fassen werden in Deutschland ist ebenso offen, jedenfalls geplant ist nicht Bayern. Unsere Bewerbungsbemuehungen koenne ja eigentlich nur von drei Standorten ausgehen und zwar Hannover, Koeln oder Ehingen, wo wir uns zumindest einige Tage aufhalten duerfen. Also manchmal kommt das Gespraech bei uns auf diese Problematik, doch letztlich kann man es ja erst angehen, wenn man wieder in Deutschland ist. Dann lassen sich diese Dinge schon irgendwie regeln. So wie hier auch. Wenn ein Problem da ist, kann man es regeln, nicht vorher. Warum auch, keiner weiß, was bis dahin ist. Bis dahin reisen wir weiter, schreiben unsere Infos in die Webseite und das war`s. Geplant ist jetzt hier in Alice so 10 Tage, dann rueber nach Cairns 10 Tage, dann dort 20 Tage bis runter nach Fraser Island, dann direkten Weges nach Melbourne (gold coast wegen Touriboom – nein), dann Flug auf die Fijis oder/und die anderen Inselchen (Visumverlaengerung von Sylvie-6 Monate sind rum, also vor dem 15. Oktober), dann noch mit der Faehre mit dem Auto rueber nach Tasmanien, den Rest der Tage in Gypsieland (suedl. von Melb.) und Melbourne (Autoverkauf)……………..

06.08.2005

Also rein auf die harte Tour von 200 km durch Aborigine-Land. Und problemlos! Unterwegs traf man auf zahlreiche Wildpferde und etliche wilde Kamele, die Straße anfangs ein bissl „uneben“, dann jedoch nur noch 150 km Staub und roter Sand. Angekommen am Kings Canyon war der Anblick der groeßten Schlucht Australiens schon sehr beeindruckend.

Wir entschieden uns fuer den Loopwalk oben am Kamm der Schlucht entlang. Die angesetzten 4-5 Stunden schreckten uns zwar, es war bereits 12 Uhr mittags, doch da musste man halt lang. Erst rauf, spaeter wieder runter und war von uns in 1,5 Stunden gemacht. Tolle Ausblicke aufs Land, Einblicke in tiefe Schluchten und mehr. Dann weiter an der „Kings Creek Station“ vorbei, kurzer Tankstop (20$ nachgetankt) und leider tropfte der Kuehler wieder. Wie auch immer, spaeter dann wieder nicht. Und so ist der Stand auch aktuell, nachdem wir beim Ayers Rock und den Olgas waren. Eventuell machen wir einen Check in Tennant Creek. Aber der Reihe nach. Nach dem doch anstrengenden Marsch im Kings Canyon suchten wir außerhalb der NPs und außerhalb vom Aboland einen UEbernachtungsstopp mitten im Busch. Verblueffenderweise ist hier nicht alles trocken und Wueste, sondern etliche Pflanzen und Baeume sind vorzufinden. Vielleicht im Sommer anders?! Am kommenden Tage ging es weiter zum Ayers Rock, und irgendwie war es zu frueh fuer den naechsten Stopp, also rein in das Zentrum von Ayers Rock. Getankt, Brot gekauft und Campground gecheckt. Viel zu teuer mit 31$ fuer eigentlich nix. Also gleich rein in den „NP Ayers Rock“, die 25$ each Eintrittsgebuehr bezahlt und los zum Ayers. Schon sehr beeindruckend wie er da wie ein kuenstliches Gebilde in der Landschaft steht.

Schon auf der Anfahrt zum Ayers zuvor strahlte der Mount Conner in der Landschaft, und ich denke, von weitem verwechseln ihn viele mit dem Ayers. Irgendwo anders waere er allein sicher eine Attraktion, doch neben dem Ayers verblasst er einfach und kaum jemand interessiert sich fuer ihn. Ein Foto natuerlich, aber mehr auch nicht. Uns ging es nicht anders. Angekommen am Ayers hieß es „da muessen wir rauf, egal wie anstrengend und scheiß auf heilig und so“. Man kommt ja da vermutlich nie wieder hin. Der Anstieg ist sehr abenteuerlich und auch echt hart. Etliche sind da schon am Kreislaufkollaps krepiert, konnte ich gut nachvollziehen.

Von oben grandioser Ausblick tief ins Land hinein und rueber zu den Olgas. Dies dann auch unsere naechste Station, alles an einem Tage, und dies kann man auch schaffen. Wir hatten naemlich beschlossen, außerhalb vom Ayers wild oder wie auch immer zu uebernachten. Die Olgas selbst sind kugelkoepfige Felsen, meiner Meinung nach verblassen sie ebenfalls im Angesicht des Ayers Rock. Man begeht dort eine Schlucht von 1,6 km, natuerlich auch gemacht, die auf einer kleinen Plattform endet. Auf unserem Rueckmarsch von dort kamen uns dann zwei Reisegruppen von Japanern (jedenfalls schlitzige Augen und kreideweiß, alle mit Fotoapparaten bewaffnet) entgegen. Da wurde es schon eng auf dem Pfad. Spaeter sahen wir dann noch bestimmt 6 Reisebusse voll, da wird’s dann sicher schon eng da hinten in der Schlucht. Zum Glueck blieb uns dies aber erspart, auch beim Ayers hielt sich der Touriandrang angenehm in Grenzen. Alles in allem ist hier rings um Alice mit Ayers, Olgas, Macs und Kings Canyon sicher eines der Highlights einer Australienreise zu finden. Und gut, dass wie auch hier waren. Positiver Nebeneffekt der teueren Eintrittskarten fuer den Ayers Rock ist, dass man sie ohne weiteres weitergeben kann, wenn man sich nicht zu daemlich anstellt. Sie haben eine Gueltigkeit fuer drei Tage und man sollte seinen Namen auf die Tickets schreiben. Als „stupid tourist“ vergisst man dies und man hat blanko-tickets fuer den Naechsten. Angekreuzt auf dem Ticket war nur welches Fahrzeug, also bei uns 4WD. So schaute ich mich auf dem UEbernachtungsplatz beim Roadhouse „Curtin Springs“ 80 km vor Ayers um (uebrigens alle Roadhaeuser bieten hier free Camping an), traf auf ein couple aus Melbourne, er Ex-Deutscher und builder mit perfektem Deutsch, sie Australierin mit Deutsch-Grundkenntnissen, furchtbar nett,…außer 25$ fuer die Tickets gab es Wein und eine Einladung zum Dinner in Melbourne spaeter. Wenn es denn mal klappt mit den Eintrittskarten!? Den Abend verbrachten wir dann an unserem Lagerfeuer gemeinsam mit drei Berliner Studenten, die sich eine Semester-Auszeit goennen, um Australien zu bereisen. Sie waren vorher in Queensland unserem naechsten Reiseziel und es gab noch gute Tipps. Alles war Klasse hier, nur das Loechlein im Kuehler und die verdammte Eiseskaelte jetzt nachts war als negativ zu vermerken. So ist jetzt zwar nix los, also wenig Touris aufgrund der Kaelte, doch abends und morgens frueh ist ein Feuer Pflicht. Jetzt sitze ich am Feuer, bevor es nach Alice zurueckgeht, wieder auf einem freien Platz an einem Roadhouse „Stuarts Well“ und schreibe am morgendlichen Feuer. Gestern Abend war keine Zeit, da dieses Roadhouse ein absoluter Glueckstreffer war. Denn hier ist der beruehmte „stinky singing dingo“ zuhause.

Wir hoerten bereits von ihm in dem Pub in Daly Waters von dem Countrysaenger, der empfohlen hat, in Alice danach zu fragen. Nirgendwo fanden wir Infos und hier stoppten wir nur, weil der freie Platz vorher auf der Strecke zu eng am Highway war. Und wie es so ist, hier lebt der Hund mit seinem Herrchen, der Besitzer und Betreiber des Roadhouses mit Namen Jim. Er erzaehlte den Gaesten beim Bierchen, es waren gerade mal 10 Leutchen, alles ueber die Geschichte des Dingos, ueber das Land hier um Alice und so weiter. Nur kurze Auszuege: der Dingo ist jetzt 5 Jahre alt, spielte als junger Dingo mit den Toechtern als Mitglied der Familie und da die Toechter Piano spielten, er nicht außen vorstehen wollte, singt er dazu und spielt ebenfalls stehend auf dem Piano dazu. Ist grandios und einzigartig in der Welt. So findet man auch die Frage im Spiel trivial persuit „Wo lebt und wie heißt der beruehmte singende Dingo? Eben hier „Stewart Well, namens „Stinky, the singing Dingo“, dadurch ist er tatsaechlich weltberuehmt, hat Fernseh- und Radioauftritte hinter sich. Des Weiteren war der Vater von Jim der Entdecker des Kings Canyon, betrieb die erste „Reiseagentur“ zum Ayers Rock in den Fuenfzigern, einer der ersten Pioniere des Outbacks. Sehr informativ und in meinen Augen ein Muss als Stopp auf dem Wege nach oder von Alice Richtung Ayers Rock. Wie geht`s weiter. Heute rein nach Alice, wie immer Einkauf, Tanken, diesen Text ins Net einspeisen und gleich weiter ueber die „Devils Marbles“ (3,30$ camp) nach Tennant Creek zur Juno-Horsefarm. Dann rueber ueber den Barkley Highway nach Camooweal, da hoch noerdlich zum NP „Lawn Hill“ bei Gregory Downs, der soll super sein, und ueber Normanton nach Cairns. Gemtree und die eastMacs haben wir gestrichen, es ist einfach nachts zu kalt, und daher wollen wir wieder hoch in den Norden und Osten. Und was wir hier gesehen und erlebt haben, laesst sich ohnehin nicht mehr steigern, deswegen raus und in den warmen tropischen Norden mit den verdammten Moskitos und sandflies. Vielleicht?, aber egal, dafuer wieder nachts warm.

08.08.2005

Hinein nach Alice und Einkaeufe, usw. erledigt. Kuehler blieb dicht. Dann noch zu den Flying Doktors und zum Reptilpark fuer 7$ each (Discountpreis), dann noch den Wagen vom Staub mit Hochdruckstrahler vom Dreck befreit. Anschließend Autoverschleißteile wie Oelfilter, Luftfilter, Benzinfilter, Auspuffbandage, Kuehlerdichter, Motoroel, OElkaennchen eingekauft zwecks Selbstinspektion in den naechsten Tagen. Dem Auto wird auf diesem Wege auch einmal etwas gegoennt, dann wieder raus und ein paar 100 km bis zur wilden Uebernachtung bei Barrow Creek zum Abendessen bei gegrillten Steak und Bouletten mit frischem Salat und geroestetem Brot. Und uebrigens mein Visum ist approved (bewilligt) und zwar nach den neuen Visumsauflagen vom 1.Juli 2005 ab. Es ist also moeglich nach Erhalt des ETA-Visum fuer drei Monate das neue „long stay“ Visum bis zu einem Jahr zu erhalten (=200$ Fee), dafuer gibt es nicht mehr das alte mit sechs Monaten Gueltigkeit, wo man dann immer wieder raus muss aus dem Land und dann wieder rein, umso laenger bleiben zu koennen. Das hat ja noch Sylvie, also am 15. Oktober muessen wir kurz raus. Ich muss jedenfalls das naechste Office der DIMIA aufsuchen und mir das Visum in meinen Pass eintragen lassen. Das wird Cairns sein. Heute auch Super-Inspektion hier in Tennant Creek in kleiner Werkstatt absolviert. Ich hatte ja alle Teile wie Filter und Oel selbst dabei, so hat er nur einen Komplettcheck des Autos vorgenommen und Schmierung, OElwechsel, Batteriewasser usw.… Jedenfalls wurden Differenziale, 4 WD OElbox, Getriebeoel kontrolliert und alles aufgefuellt. Das ganze fuer 40$ mit meiner Mitarbeit. Schadet nix, so kenne ich den Wagen noch besser. Jedenfalls war alles absolut OK, nach wie vor in gutem Zustand und es kann etwas beruhigter weitergehen, wenn man dem Auto auch einmal etwas Pflege hat zukommen lassen. Untergekommen wieder auf der Juno-Horse-Farm wie auf dem Hinwege, jetzt nur noch eigene Kueche mit Stromanschluss dazu bekommen. Ueber uns sitzt dieser Kamerad den ganzen Tag und laesst sich nicht aus der Ruhe bringen. Leider kann er nicht quatschen, woher auch, ist ja wild!. Ansonsten alles auf Vordermann gebracht, Geraete sind aufgeladen und 2 Brote gebacken am Feuer draußen, und es geht voller Elan weiter in Richtung Queensland. Zuvor war der Zwischenstopp bei den „Devils Marbels“, wo der Spot schon Klasse ist,

doch der NPground war ein wenig ueberfuellt fuer unsere Ansprueche. Das kann schon nerven, wenn nachts um 11 Uhr irgendein Stationwagon neben dir haelt, Tuerengeschlage, Gekicher, und dann pennen 4 Gestalten/innen inklusive Gepaeck in der Karre die ganze Nacht bei Arschkaelte. Was sich Leute hier zum Teil antun ist echt „asso“, da rutscht mir dann auch schon mal nachts das „fuck you“ aus der Lippe, wenn einer sich unmittelbar vor unserer Tuer die Zaehne putzt. Obwohl das ist ja eigentlich positiv fuer die Kleinen, immer schoen die Zaehne putzen, Kinder, nur nicht neben unserer Autotuer! Sonst alles klar, auf dem Wege nach Cairns mit ein paar Ausfluegen. Vor Camooweal, der westlichsten Stadt Queenslands, wurde nach 400 km eine wilde UEbernachtung mitten in der „Pampa“ eingelegt. Im Ort selbst aufgetankt, Reifendruck abgelassen, da nun wieder 250 km Gravelroad uns bevorstand, um auf schnellstem Wege zum „NP Lawn Hill“ zu kommen. Auf nach Norden, hinein auf eine sehr staubige und zum Teil spitzsteinige Strecke, durch 3 Flusslaeufe mit Wasser hindurch (Grund betoniert, also halb so wild) und der Wagen lief prima. Hier und da schauten ein Kaenguru oder ein paar Pferde auf, das war es dann auch schon. 7 km vor dem Ziel zischte es wie bei einem lauten Rasensprenger und das war es mit dem rechten Hinterrad. Der erste Plattfuß war da nach ueber 25000 km. Nun Reifenwechsel in praller Sonne mit Scheißfliegen in den Augen sitzend und der Schweiß einem den Ruecken hinunterlaufend ist kein Vergnuegen. Irgendwann kehrten wir auf dem kommerziellen BushCampgroundplatz „Adels Grove“ ein, weil es dort auch jemanden zum Reifenflicken geben sollte. Ein Riesencut inmitten der Laufflaeche zeigte sich und reparieren wird schwierig. Vielleicht ein Schlauch rein, mal sehen. Einen Ersatzreifen sollte man fuer die Weiterfahrt nach Normanton auf alle Faelle im Gepaeck haben. Der Platz selbst liegt unter Palmen am Lawn Hill Creek, 10 km vom NPground selbst, hier schon wie im tropischen Regenwald. Voegel ohne Ende, Schlangen und viele andere Viecher soll es auch geben. Man kann Baden im Fluss, Feuer machen, heiß Duschen, Kanus mieten, Bar gibt`s auch, ein nettes Plaetzchen fuer 8$ each. Nachts ist es hier nicht unter 15 °, die kalten Tage sind endgueltig vorbei, denken wir. Den geflickten Reifen gab es fuer 30$ und das ist am Arsch der Welt schon OK, uns steht ja hier noch ein ganzes Stueck nicht asphaltierte Strecke hinaus bevor. Rein in den NP „Lawn Hill“ und der dortige Campground voll. Warum?! Keine Ahnung kostet nur die Haelfte gegenueber „Adels Grove, doch dafuer wie die Huehner auf der Stange, keine Duschen und schlimmer „ der Spot ist nix Dolles auf dem Ground. Wir also runter zum Kanuverleih und das letzte Kanu geschnappt um 10 Uhr morgens. Losgepaddelt durch steile Felsen links und rechts hochragend, aber die im NP „Katherine George“

sind eindrucksvoller. Dafuer das Kanu dort auch viel teuerer und nur auf Vorbestellung zu kriegen. Sonst noch 2 walks gemacht, das Ganze auf preislich sehr uebersichtlichem Niveau gehalten und wieder raus aus dem Park. Resuemee, ist nett und wenn man sonst keine gescheiten Parks gesehen hat, sicher besuchenswert, ob sich der 250 km Abstecher fuer uns incl. Reifenwechsel wirklich gelohnt hat, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls ging es am selben Tag doch wieder raus, geduscht hatten wir ja, warum also wieder Campground, wild geht ja auch. So stoppten wir am Leichhardt River unterwegs, ein wilder Platz, einfach TOP, kein Mensch weit und breit, nur Voegel und Kaengurus hopsten herum. Von da aus ging es weiter nach Normanton, wo wir auftankten, ein Rumpsteak beim butcher besorgten (echt guenstig) und eigentlich schon einen Platz direkt am Ufer des Flusses ausgemacht hatten. Fast schon das Lager erstellt, parkte sich neben uns ein 4 WD Camper ein, keine 10 Meter weit entfernt. „Ob dies sein Ernst sei“, war meine Frage, und er bestand darauf, da stehen zu wollen. Vollidiot, alter Bock aus NSW, obwohl am River zu diesem Zeitpunkt nur ganz wenige standen und etliche weitere Plaetze frei waren. Da muss man sich nicht 10 Meter von uns wegstellen, wo wir doch offen leben und schlafen. Na ja, mit ein paar freundlichen Worten brachen wir das Lager ab und verabschiedeten uns vom Norman River, um auf der Strecke weiter vor Croydon im Busch zu campen. Mit Feuer und allein. Dann gab`s noch eine Uebernachtung auf der Strecke hinter den „Innot Hot Springs“, wo wir selbstverstaendlich ein heißes Bad nahmen. Die Strecke ist eher nicht so spannend, viele Rinder links und rechts, eher trockene Graslandschaft, die Kilometer ziehen sich, mit fossicking (Edelsteine suchen) haben wir auch nix am Hut, also Devise zurzeit so schnell wie moeglich wieder ans Meer und Fotos gibt`s daher auch keine. Zuvor werden wir noch einen Relaxingstop beim „Lake Tinaroo“ einlegen, dort ist frei Campen wohl erlaubt und der Barramundi-Weltrekordfisch wurde dort gefangen 75 Kilo oder so. Ansonsten kostet in Queensland schon fast alles irgendeine Fee, jedenfalls unser erster Eindruck, sogar hier auf dem Savannah Way am Arsch des Landes (je nachdem wie man die Karte haelt). Mal sehen, was uns an der Kueste erwartet, doch wir sind ja mittlerweile auch schon abgezockte „Caravan“-Spezialisten (nur noch nicht ganz so alt). Was die koennen, koennen wir doch auch und werden schon wilde geile Spots finden. Abgesehen davon kann ich mir mein Visum abholen bei der naechsten DIMIA-Office, muss es aber umgehend (ohne delay) in den Pass eintragen lassen und das ist nun einmal Cairns. Werden dort so in drei Tagen sein und auch dieser Text wird dort eingespeist. Dann erst einmal entlang der Kueste nordwaerts und die Angeln auspacken. Mal sehen wie weit. Bevor es zum Lake Tinaroo ging, bleibt zu erwaehnen, dass unsere Nacht am Mount Garnet-Platz zuvor bitterkalt war. Es war morgens tatsaechlich Frost! Wir dachten, es ist vorbei, nix da, nun gut, es ist der hoechste Punkt in Queensland. Danach ging es durch huegeliges „Allgaeu-Buschland“ Australiens, richtige Milchkuehe wie bei uns, nicht mehr die buckligen afrikanischen Viecher, Felder und Obstplantagen. Alles total gruen, sogar Nadelbaeume, nur das ein oder andere tote kleine Baumkaenguru auf der Straße ließen noch erkennen, dass wir in Australien sind. Der Ort Atherton, kleines absolut sauberes und guenstiges Kleinstaedtchen von 5000 Einwohnern entsprach ebenso der Landschaft. Die nord-europaeische Sauberkeit und Ordentlichkeit war auch dort zu erkennen. Sehr nett dort und freundlich. Weiter an den See Tinaroo, Ein See wie in den Alpen, zwischen den Bergen eingelagert und schoen ruhig, genau der richtige Ort zum Relaxen, bevor es dann nach Cairns hineingehen wird und weiter an der busy-Ostkueste. Zwei Tage werden es hier sein, Angeln kann man auch, und einfach die Ruhe genießen ohne Fliegen nur mit allerlei Voegeln und auch anderen Tieren. Mir bleibt auch die Zeit, nicht nur die Angeln zu saeubern und zu oelen und die kleine Schwaecheperiode mit meiner Lunge (gerade unter selbst verschriebener Antibiotika-Therapie deshalb) auszukurieren, sondern auch einmal an den Geburtstag meines Vaters zu denken (hoffe, es geht ihm den Umstaenden nach viel besser) und auch an Dieter, der ja seine Hochzeit jetzt die Tage feiert. Leider bin ich nicht dabei, Frank ist auch in Mittelamerika unterwegs, aber man kann ja bei spaeterer Gelegenheit darauf anstoßen (und oft heiraten die Leute ja auch zweimal oder noch mehr). Also Dieter in diesem Sinne Euch Beiden viel Glueck und lebenslaengliche Zeit!

16.08.2005

Nach der erholsamen Zeit am See Tinaroo mit den vielen verschiedenen Voegeln, die unser Brot ebenso wie wir vermutlich die Idylle schmerzlich vermissen werden, Handfuetterung eingeschlossen und akrobatische Fangflugeinlagen, ging es geradewegs nach Cairns durch bergige Serpentinen. Es erinnerte uns schwer an La Palma, wenn man dort auch durch die Wolkendecke faehrt. Dort wo mein Vater seinen Wohnsitz hat auf den Kanarischen Inseln.

Australien 2005 – 4. Etappe – Cairns nach Sydney

Es war feucht, also der erste leichte Regen nach Monaten. In Cairns selbst leicht bedeckt und tropisch schwuel warm. Ruckzuck war alles erledigt, die Einkaeufe und Tanken, dann noch mein Verlaengerungsvisum bis 20. Dez. 05 in meinen Reisepass eintragen lassen. Hatte zuvor per Internet die Verlaengerung beantragt und per E-Mail die Bestaetigung erhalten, musste es nun nur noch eintragen lassen. Ging reibungslos und blitzschnell. Und dann noch die Information und das Departement fuer die Nationalparks aufgesucht und Infos eingeholt, dann ging’s auch sofort wieder raus. Bei 80000 Einwohnern schon ganz ueppiger Verkehr, vor allen Dingen nach der langen Outbackzeit recht gewoehnungsbeduerftig. So sollte es auch weitergehen, denn trotz vorheriger Planung, dass wir einen kommerziellen Campground aufsuchen wollten, um Batterien aufzuladen und um nicht allzu viel Zeit mit langer Suche fuer einen Uebernachtungsplatz zu verschwenden, war es fast unmoeglich, einen solchen zu bekommen. Die ersten fuenf Plaetze bereits 50 km noerdlich von Cairns Richtung Cape Tribulation waren allesamt ausgebucht. Und wilde Plaetze absolut Fehlanzeige, nur Campingverbotsschilder. Das kannten wir eigentlich nur von Neuseeland bisher. Dass es hier busy werden wuerde, war klar, doch so!? Mal sehen wie es weitergeht. Jetzt jedenfalls sind wir auf einem Campground namens „Pinnacle“ hinter Mossman untergekommen und haben sogar einen Topspotplatz direkt am Meer. Zwar ohne Strom und das fuer satte 20$. Doch sind die anderen Gaeste eher weit weg, bei den Powersite–Plaetzen haengen die wie Huehner auf der Stange nebeneinander. Und die haben hier ausnahmsweise Klassecampkueche und Fernsehraum und so etwas, so dass wie hier unsere Batterien und den Laptop aufladen koennen, sogar draußen sitzend. Dies tue ich eigentlich gerade jetzt beim Schreiben. Vielleicht ganz gut so, dann koennen wir uns langsam an die Menschenmassen gewoehnen, mal sehen wie es morgen weitergeht. Sind ja schon 30 km vor dem Cape Tribulation und wollten eigentlich nicht weiter hoch auf die harte 4 WD Strecke nach Cooktown. Vielleicht bleibt uns gar nix anderes uebrig, um wilde Uebernachtungsplaetze hier zu finden. Und NP Plaetze gibt es auch nicht (NPs schon doch nur zum Wandern) außer einen und den fahren wir auch an (aber prebooking!), andere kommen erst wieder suedlich von Cairns. Habe dies ja zuvor in der Office erfragt. Aber die Straende unterwegs sind schon ein Augenschmaus, und da ist kein Mensch. Nur Uebernachten null Chance. Also bis auf weiteres. Ja, dann haben wir erst einmal unseren Platz auf dem NP „Daintree“ 4$ each reserviert per Internet. Manche Plaetze sind nur per (prebook) Vorbuchungs-System buchbar, entweder telefonisch oder Net gleich per Kreditkarte, von der die Gebuehren angebucht werden. Ganz modern lernen wir ein solches System auch das erste Mal in Australien kennen. Das ist eigentlich kinderleicht, Problem ist nur, dass man den Platz vorher nie gesehen hat. Und dann passt er evtl. ueberhaupt nicht und man ist voll festgelegt fuer die Tagestour, denn abgebucht wurde er bereits. Gut 8$ ist nicht die Welt und da es vermutlich nichts guenstigeres beim Cap Tribulation gibt, das war auch absolut so, und in aller Regel NP-Plaetze echt gut sind und dieser unmittelbar auch noch an der Beach liegt, wollten wir das mal testen. Wir blieben uebrigens 2 Naechte, schon Klasseplatz an der langen Sandbeach und voll im tropischen Regenwald unter Kokospalmen,

Schlingpflanzen und hohen Laubbaeumen. Tatsaechlich war unser Platz auch noch nicht besetzt, das sollte bei anderen Plaetzen spaeter dann nicht so sein. Viele blicken das System nicht, wollen es nicht kapieren oder wollen einfach die 4$ pro Person sparen. Gegen 7 Uhr abends kommt dann auch ein Ranger vorbei und checkt die gebuchte Buchungsnummer. Die keine haben werden eigentlich mit 75$ Strafgeld belegt, oder muessen halt telefonisch dann schnell buchen. Telefonisch ist dies langwierig und von der Beach kaum Empfang letztlich teuerer durch die Telefonkosten als jeder kommerzieller Campingplatz. Ob jemand jemals tatsaechlich die 75$ Strafgeld bezahlt hat, bleibt eine offene Frage. Jedenfalls hatten wir unseren Platz fuer 8$ und OK war es. Manch einer kam im Dunklen und verschwand sehr frueh, so dass er sicher umsonst da war. Na ja, aber man sieht dann vom Platz her gar nix. Wir saßen bereits mittags an dem Platz, als erst die 2 Meter langen Lizards an einem vorbeistiefelten an den Strand zum Sonnenbad,

dann besuchten uns die bush-turkeys in regelmaeßigen Abstaenden auf ein Stueck Brot oder auf die von uns gespaltene Kokosnuss und was von ihr uebrig war, dann zwei rabenaehnliche Voegel (nur die koennen hier singen) und Waldhuehner oder so etwas (braun mit Kamm) und abends dann noch ein Quoll, so ein rattenaehnliches Wesen ohne Schwanz, echt nett. Dazu gab es dicke Kaefer, andere irre Insekten und so gut wie gar keine Moskitos. Am kommenden Tage fuhren wir hoch an alle Spots am Cap Tribulation. Es bleibt letztlich haengen, dass es sehr busy und kommerziell zugeht, irgendwie die Straende trotzdem leer sind, an der letzten Kneipe am ´“Beachhouse“ das guenstigste Beer XXXX-Bitter auf unserer Australientour (großes Glas 3$ – eiskalt im Strandpavillon) ausgeschenkt wird, das soll einer verstehen, ansonsten aber mal kurz 30$ fuer eine normale beschissene tentsite auf einem Campground faellig wird. Dann muss man leider erwaehnen, dass wir in der Nacht erheblich Regen hatten und tagsueber manchmal auch. Ansonsten hat man das Gefuehl, es ist ohnehin alles feucht klamm. Der Wind blaest die Wolken an die Berge heran, da haengen sie dann, abends kommen sie runter und ab geht die Post. Berliner waren hier vor 3 Wochen, Regen, Hamburger vor 5 Wochen, was war Regen, und wir jetzt und Regen. Aber es ist jetzt sog. Trockenzeit und „Monsunregen“ kommt erst ab Nov-Feb, was geht dann da erst ab. Man musste auch noch mit einer kleinen Privat-Faehre den Daintree- River ueberfahren (8$), an dem wie immer Cruises, Krokodilanschaufahrten und all so etwas geboten wird. Spaeter kommen reichlich Ressorts mit Baeder- und Massageangeboten, na ja alles Tourikrams, doch in gewissem Rahmen immer noch ueberschaubar und ertraeglich. Die 4 WD Route nach Cooktown und weiter zum Cap York haben wir zur Schonung des Autos gestrichen. Und vermutlich gut so, es kommt nicht mehr sehr viel Neues. Der schoenste und der guenstigste Platz ist der NP-Ground. Insofern hat der Regen zwar unseren Eindruck sicher etwas zum Negativen hin verschoben, doch es war OK letztendlich. Auf dem Wege zurueck stecken wir nun hinter Port Douglas 10 km am Kuestenhighway, an der sich 1 oder 2 Einfahrten zur Beach hin verstecken, man ist nicht einsehbar und das Meer ist lauter als der Verkehr, und somit der erste wilde Platz in Queensland an der Kueste. Das wird nicht oft so sein, abgesehen ist er auch nicht so toll. Pure Sonne den ganzen Tag hier mit Blick auf die Cap Tribulation Berge, zugehangen mit Wolken wie immer? … und ein bissl Abhaengen, bevor es dann morgen durch Cairns und Großstadtverkehr mit Einkauf und Tanken gleich weiter Richtung Sueden an der Kueste entlang geht. Stationen sind im Weiteren festgelegt, aber es wird nach Auge und Nase vor Ort entschieden. Allein die Vorstellung, dass jedes 2te Fischeroertchen ueber 25000 Einwohner hat, ein unbedeutendes Townsville ueber 80000, dann erschreckt uns das doch ein wenig, wenn man dann zum Vergleich die Westkueste heranzieht mit bekanntesten Ort Broome 13000 und groeßter Stadt Geraldton mit 26000 Einwohnern. Es bleibt sicher busy an der Sunshine-Coast, wir werden es ueberstehen und unsere Kuestenbushcamps beharrlich suchen, doch die Goldkueste ist definitiv gestrichen. Das ist gerade der Mond, nicht die Sonne hier bei uns.

21.08.2005

Wieder rein nach Cairns am Samstagmorgen, Einkaeufe erledigt, denn hier haben die großen Supermarktketten 7 Tage/24 Stunden offen. Auch die Stadt stellte sich bei ruhiger Verkehrslage am Wochenende als ausgesprochen gemuetlich dar, trotzdem ging es gleich nach Stadtrundfahrt wieder hinaus Richtung Sueden. Die dann kommenden an der Kueste liegenden Campgrounds waren nahezu alle overbooked, also restlos voll, doch wir hatten einen Geheimtipp, dass an der „Mission Beach“ sich ein Council-Billig-Campground befinden sollte. Wir machten diesen tatsaechlich an der „Bingil Bay“

ausfindig und ergatterten tatsaechlich den letzten von 10 Plaetzen mittags um ein Uhr. Hier steht man zwar nicht alleine, aber dafuer fuer 11 $ direkt am geilen Sandstrand unter Kokospalmen quasi direkt im Regenwald und hat sogar warme Duschen. Solche 11$-Plaetze sind nur eingefleischten Australiern bekannt. Hier bleiben wir auch erstmal 2/3 Tage. Leider ist mit Fischen nicht viel los hier in der Ecke, sind einfach keine Fische da. Außer einem kleinen Gummy-Shark, der sich gestern an meine Angel verirrte. Dafuer ist der Spot schon grandios und es scheint die Sonne. Wir haben noch ein paar Geheimtipps fuer wilde Plaetze auf unserem weiteren Weg Richtung Fraser Island, doch wir sind sehr skeptisch, inwieweit diese ueberhaupt noch existieren oder was jeweils die Kapazitaeten hergeben, wir werden sehen. Bis dann. Ein Zwischenstopp in Cardwell an der Jetty, wo wir hinausschlenderten, um bei herrlichem Sonnenschein zu angeln, bevor es dann 45 km landeinwaerts zu den hoechsten falls (Wasserfaelle) Australiens, den „Wallaman Falls“, gehen sollte. Letztlich badeten wir zwar nur die Angeln, Fische gibt’s hier wohl nicht, dafuer sahen wir große Meeresschildkroeten und Dugongs (Seekuehe) nahe unter uns durchschwimmen. Die baden da wohl auch nur?! Dann hinein in den Nationalpark mit dem „Wallaman Falls“, war ein Tipp von den in Alice getroffenen Berliner Studenten und absolut brauchbar. Die Anfahrt ein wenig Gravelroad und zum Teil doch sehr steil und kurvig, unser altes Auto musste dort beim Anstieg doch tatsaechlich 2 Maui-Wohnmobile und 2 neuere Sonntags-4WD-Fahrzeuge ueberholen, die schier ueberhaupt nicht bergauf fahren konnten. Und er machte es anstandslos, obwohl es zuvor wieder ein kleines Kuehlerproblem gab und daher volle Kraft voraus angesagt war. Man weiß ja nicht, wie lange er voll dicht haelt bzw. letztes Mal war eher der Wasser-Kreislauf etwas gestoert. Vermutlich zuviel Dichtungsmittel drin, kam jedenfalls gute Bruehe raus, als ich ihn mit neuem frischem Wasser versorgte. Heiß gelaufen natuerlich nicht, immer ein Auge auf Temperaturanzeige und OEldruck ist in Australien Pflicht, das andere auf die Straße, auch das ist Pflicht. Oben angekommen im NPcampground, schoen gelegen mit Toiletten und BBQGrill und Gaskocher – Feuerstellen. So etwas gibt es nahe der Kueste wohl nicht in Queensland – und fuer 4$ each (wenn man denn bezahlt) absolut in Ordnung, waren wir von mittags bis zum fruehen Abend ganz alleine auf diesem Platz. Nicht ganz alleine, es waren 3 Lizards da, so 2 Meter lange Kameraden, die wirklich nett um einen herumwatschelten in perfektem Vierfußgang. Gespaltene Zunge immer 30 cm vorne raus, um unsere Fett-Fleischreste des zuvor gekauften Rumpsteaks ausfindig zu machen, die wir in die Buesche entsorgt hatten. Ist ja Bio-Fleisch. Diese wurden genuesslich herunter geschlungen, einer kletterte dann sehr behaende den Baum, an dem wir unser Lager bezogen hatten, hinauf, und bezog ebenfalls sein Nachtquartier in einer Astgabel direkt ueber uns. Hin und wieder sah man den meterlangen Schwanz baumeln, ansonsten wuerde man nur einen Ast des Baumes dort vermuten. Er schlief uebrigens genauso gut wie wir auch mit vollem Bauch. An den Flusslaeufen ließen sich kleine Suesswasserschildkroeten ausmachen mit viereckigem Panzer.

Der Anblick der Falls vom Aussichtspunkt ist schon beeindruckend und so gesehen war der gesamt 100 km Ausflug zu den Falls sehr gelungen. Danach ging es wieder zurueck zum Highway Number 1 Richtung Sueden, wo wir dann einen der freien Plaetze „Saunders Beach“ ausmachten und dies fuer free-camping ein exzellenter Platz war. Nur fuer Fahrzeuge, kein Zelten! Toiletten und Wasser vor Ort, sowie frei BBQ-Elektro-Grills, an denen wir auch unser Kaffeewasser (das geht) und unsere Bratkartoffeln und Wuerstchen zubereiteten. Solche BBQ-Stellen finden sich nahezu in jedem Ort und das gilt fuer Australienweit, sofern die Gebiete ein wenig besiedelt sind. Manchmal muss man 1$ einwerfen. Erwaehnenswert in diesem Zusammenhang, auch die public libarys (Buechereien) bieten meistens frei Internetzugang an ihren Computern (nicht immer die schnellsten, doch kostenlos) und auch das nutzen wir hin und wieder auf die Schnelle unterwegs, so in Ingham (Klasse!). Alle Strecken hier an der Kueste sind eigentlich asphaltiert, dementsprechend trifft man hier nur noch gelegentlich 4-WD-Fahrzeuge an. In Westaustralien sieht man dagegen kaum Pkws. Caravans gibt aber umso mehr hier, werden halt vom PKW gezogen, dafuer ist das UEberholen auf asphaltiertem Grund weniger dramatisch und halsbrecherisch als auf Gravelroad, wo doch nur so die Steine herumfliegen und durch den Staub zum Teil Blind-Fahren angesagt war. Eigentlich ein Wunder im Nachhinein, dass unsere Windschutzscheibe keinen Kratzer hat. Die zu durchfahrenden Orte sind alle relativ groß und verfuegen ueber komplette Infrastruktur, also Tankstellen, Supermaerkte und Lions-Park, immer gesponsert vom oertlichen Lionsclub. Man muss nicht mehr vorausplanen, wann und wo man den naechsten Tankstopp macht, hat auch etwas fuer sich. Die Straende sind auch ganz nett, die Campingplaetze meist rappelvoll und um freie Spots zu finden, muss man schon einiges an Australien-Erfahrung mitbringen und gegen Mittag seinen Platz beziehen, sonst ist nix mehr da. Da wir das ja ohnehin so handhaben, so dass wir immer noch einen halben Tag Zeit haben fuer den Spot, ist das fuer uns bisher kein so großes Problem. Andere haben weniger Zeit, verbringen viel Zeit auf den Straßen oder in ihren Wohnmobilen (sind ja teuer ermietet) und halten dann auf den sog. Rastplaetzen nahe des Highways. Gut da steht man umsonst, doch der Spot ist ja nur noch Scheiße. Und außer Caravans, Trailern und Backpackern sieht man auch nix wirklich tierisches, jedenfalls nix natuerliches mehr. Habe gerade versucht das ganze Positive der busy-coast hier herauszukehren, ist es mir gelungen?!… ansonsten kann ich nur empfehlen, die Westkueste aufzusuchen, um Australien kennen zu lernen, das zumindest unseren Australienvorstellungen entspricht. Kaengurus oder Emus sieht man hier nicht einmal tot an der Straße liegen, dafuer muss man in den Zoo. Das kann man auch zuhause. Trotzdem ist das OK, dass wir zumindest den Turn bis Fraser Island nun fahren, so haben wir den Regenwald gesehen, australische „Karibik“straende (auch wenn mir in diesem Fall die karibische Atmosphaere fehlt und ein paar Farbige, die da rumhopsen und die droehnende Musik). Frank hatte mich vorgewarnt und eben dies bestaetigt sich auch, nur wir handhaben es hier halt mit dem 4WD-Fahrzeug und unserer monatelangen Australienreise-Erfahrung einigermaßen passabel. Dann fuhren wir durch die Orte Lismore und Merinda, die in dem Buch „Traumzeit“ (bei ebay fuer 1 € gekauft) als Hauptorte im Jahre 1850 vorkamen und Sylvie zu Alice-Zeiten fesselten, so dass ich immer alles alleine machen musste, Essen und so. Kurz danach sind wir jetzt auf einem Campground in Bowen „coral coast“ fuer 20$ die Powersite eingekehrt, und das ist durchaus gerechtfertigt. Die besten sanitaeren Anlagen, die wir in einem Jahr gesehen haben, und alle supernett. Also haben wir gleich fuer die zweite Nacht nachgebucht. Luxus pur fuer uns! Pool haben sie auch, Fischen soll man auch koennen direkt vom Platz aus, und unseren Stellplatz haben wir so eingerichtet, dass wir fuer uns alleine sitzen und doch alle Annehmlichkeiten nutzen koennen. Mittlerweile um drei Uhr nachmittags selbstverstaendlich „no vacancy“, also nix mehr frei. Zwar kein Meerblick fuer uns, doch der ausschlaggebende Grund ist natuerlich, wir muessen unsere Stromkapazitaeten aufladen und eben Peer ein bissl etwas ausarbeiten. Er kommt doch tatsaechlich Anfang Oktober zu Besuch vorbei. Da muss man noch einiges Spezielles zusammenschreiben. So und nun widme ich mich eben dieser Angelegenheit. Bis dann… Nachtrag: Beim abendlichen Scheiben tauchte ein Possum mit Jungtier auf, genau an unserer Lagerstaette und nahezu handzahm. Die gereichte Toastscheibe wurde dankend entgegengenommen und dafuer allerlei Kunststueckchen sowohl zirkusreife Klettereinlagen als auch typisches Possumschnauf“gesaenge“ geboten. Dies ging den ganzen Abend und Sylvie war kaum konzentriert, Sorry Peer.

01.09.2005

Und weiter ging’s los von Bowen dem Campground, an dem wir uns 3 Tage erholten und unsere Nachbarn, die Nieder-OEsterreicher Hans und Rudolf beim gemeinsamen Stanley (Wein) besser kennen lernten und sie uns und den Nachbarn aus Melbourne ihre Kuenste im Didgeridoo-Spielen demonstrierten. Die leicht angetrunkene Melbournerin begleitete das Gespiele verbal und mit stampfendem Tanz. War schon ganz unterhaltsam. Beide spielen zuhause auch und waren eigentlich aus diesem Grunde nach Australien gereist, um ein Festival im Arnheim Land, organisiert von den dort lebenden Aborigines, zu besuchen. Eine nicht ganz preisguenstige dafuer aber einmalige Sache. Sie hatten von dort einiges Interessantes zu berichten, wir dafuer von unserer Tour, denn ansonsten hatten sie bis dato außer Alice und Innland noch nicht soviel anderes sehen koennen. Jedenfalls kamen wir an diesem Abend ueberein, doch gemeinsam die letzten Tage ihres Aufenthaltes bis Fraser Island anzugehen, und so zogen wir nun im Konvoi mit zwei 4WD-Fahrzeugen weiter. Wir traveln also derzeit mit Hans und Rudolf !!! Sylvie ist ganz verwirrt, Insider wissen warum! Kommende Station war der NP „Cap Hillsborough“ mit netter sandbeach. Vorweg sollte man erwaehnen, dass Rudi in Oesterreich einen kleinen Teich gepachtet hat und dort angelt, dagegen Hans weniger Erfahrung vom Angeln hat, dafuer sich mehr mit Computern auskennt. Durch unsere Norwegenerzaehlungen waren beide ganz begeistert, so dass Hans sich gleich eine kleine Angel am kommenden Tag kaufte. Rudi benutzt unterdessen unsere dritte, so dass jeder eine Angel zur Verfuegung hat. Aber zurueck zum NP „Hillsborough“. Mit Angeln war es da nicht so doll, 2 kleinere Snapper und mehr ging nicht. Dafuer tauchten im Lager drei Kookaburras auf, auch als der „lachende Hans“ bekannt, verzehrten nicht nur unser Brot, sondern gaben als Dankeschoen auch ein Lachkonzert. So nahe hatten wir sie bis dahin auch noch nicht erlebt. Unser Name ist fuer ihn Bummsschaedel, da er riesigen Kopf mit Entenschnabel und eher Fell als Federn hat. Kann aber fliegen und das gut.

Dann ging es weiter, eine laengere Tour ueber 500 Kilometer Richtung Fraser Island, denn die beiden fliegen am 5.9. nach Hause zurueck von Brisbane, geben dort ihren Miet-Landcruiser ab; haben also zeitlich nicht soviel Spielraum. Der naechste Zwischenstopp war am „Kalliope River“ ein freier Platz, an dem ich zumindest einen, von der Groeße her gesehen, essbaren pearch herausholte und beim gemeinsamen Lagerfeuer echte Australienstimmung aufkam. Dann weiter an die Kueste zurueck zum NP „Deepwater“ mit zu vorherigem Besuch der „1770“ Town und 4WD-Anfahrt durch sehr eindrucksvollen palmenbewachsenen Regenwald dorthin. Auch der Spot an langer Sandbeach und ungestoert auf einem großen Platz, ebenfalls mit abendlichem (verbotenen) Feuer – wen interessiert`s – finden sich auch gegen unsere Erwartung ganz eindrucksvolle Spots. Auch ungestoert mit langen Sandstraenden und nahezu unberuehrter Natur und das in Queensland. Zum Fischen war es durch heftigen Sued-Ost-Wind einfach zu rau, und Hans wartet immer noch auf seinen ersten großen Fang. Ein kleinerer Barsch und groeßerer Krebs gingen ihm zuvor bei einem Stopp an die Angel, große Begeisterung zwar, aber zum Essen war das nix. Der Eifer ist dagegen kaum zu toppen fuer einen Newcomer-Fischer. Rudi fungiert eher als Berater und fischt gegenueber Hans nur sporadisch, verschwindet dagegen manchmal fuer eine Stunde, um barfuss einen Huegel zu erklimmen oder in den Mangroven nach Getier zu suchen. Abends werden eine Runde Karten gespielt und die Stimmung ist durchaus gelassen. Dann ging’s an einen absoluten Topspot, dem NP „Broadwater Beach“, in keiner Information oder Heftchen gab es jemals darueber Informationen. Wir hatten ihn zufaellig ausgemacht, als wir uns im Internet Informationen ueber Fraser Island und Vorbuchungen auf der Nationalpark-Web-Seite eruiert haben. Es ist eine Anfahrt von der „Rules Beach“, suedlich des NP „Deepwater“ ueber die Beach nur bei lowtide moeglich mit runtergelassenem Reifendruck von 25 lbs ueber 7 km.

Also fast schon so wie in Fraser Island, nur dass hier kein Mensch ist. Wir stehen auf dem Top einer Sandduene, ueberschauen einen großen Creek der ins Meer fuehrt und sich je nach Gezeiten verschiedene Sandbaenke herausheben. Es bilden sich mehr oder weniger einzelne tiefe Kanaele und man kann dort fischen, unabhaengig vom Wind oder der Flut. Bei Flut ist dann alles unter Wasser. Abendliches Lagerfeuer ist auch vorhanden, zwar verboten, macht doch aber jeder hier und der Ranger kann sowieso nicht kommen, weil abends zurzeit Flut ist. Heute wird fuer Hans den ganzen Tag Fischen auf dem Programm stehen, vermute ich einmal, fuer uns Schreiben, Brot backen, Fischen und Baden. Wir verbringen hier bereits den zweiten Tag, denn vermutlich kann es auf Fraser Island kaum besser werden. Was soll da eigentlich besser werden?! Nur der große Fischfang steht noch aus, gestern bei mir kleiner Flathead, bei Sylvie Yellowfin, bei Hans viele Bisse sonst nix. Doch ein australischer Nachbar, mehr sind nicht hier, fing einen großen Flathead (haette gelangt fuer 4 Personen fuer vernuenftiges Fischessen)… vielleicht heute. Morgen geht’s vermutlich weiter, die Fraser Island ist fuer Hans und Rudi aus zeitlichen Gruenden gestrichen, dafuer noch gemeinsam die „Rainbow Beach“. Wir werden dann ruebergehen, zuvor aber einen Campground aufsuchen und fuer Peer alles Notwendige zu eruieren. Er kommt am 30.9. in Sydney an und wir holen ihn dann vom Flughafen ab. So jetzt muss ich auch runter zum Fischen, der Spot ist zuschade, um am Computer zu sitzen….

04.09.2005

Nachzutragen bleibt vom Topspot vom NP „Broadwater Beach“, dass eine lebendige Schlange im Lager auftauchte. Leider waren alle Maenner unten beim Fischen, so dass Sylvie alleine diese an unserer Sportalukiste bemerkte. Beide waren sehr erschrocken und fluechteten in entgegengesetzte Richtungen, so dass nur die Faerbung durch Erzaehlung bekannt ist und die Kriechspuren blieben, ein Foto leider nicht existiert. Fisch wurde auch gefangen, zwar nur kleinere, fuer einen Fishburger fuer jeden reichte es aber. Da wir nur mit kleinen Haken fischten, ging Sylvie leider der einzig große Fisch, ein gut 70 cm langer Flathead, durch die Lappen. Unmoeglich diesen mit dem kleinen Haken und der duennen Schnur anzulanden. Gesehen haben wir ihn aber, nur nicht gegessen. Die Natur entschaedigte aber fuer den ausgebliebenen großen Fisch wie zum Beispiel mit dem Portraet der beiden Pelikane. Die 7 km Rueckfahrt an der Beach und auch der Rueckanstieg durch sehr tiefen und unebenen Sand zurueck auf die Straße war nahezu problemlos. Dann ging es weiter an die „Rainbow Beach“ Gegend, wo wir eine Nacht am estuary in den Mangroven uebernachteten. Mit abendlichem Lagerfeuer und ziemlich ungestoert, außer dass die Ecke von sandflies verseucht war, doch diese vielen kleinen und uebel juckenden Bisse/Pisse lassen sich erst nach 1-2 Tagen bemerken. Mich hat es wieder einmal am uebelsten erwischt. Fuer Hans blieb dieser Platz trotzdem als Topspot in Erinnerung, da er abends beim Angeln 2 groeßere breams (Barsche) fing, mit Wurm am Haken und Gloeckchen an der Angel. Es waren seine ersten selbstgefangenen essbaren Fische vom Meer. Der weitere Platz an der gegenueberliegenden Seite an der Meeresseiten-Beach war auch absolut klasse, doch auch die großen Kracherfische blieben dort aus. Gemeinsam mit Rudi und Hans verbrachten wir ihren letzten Tag vor Rueckreise auf dem Campground in Rainbow Beach, die erste heiße Dusche nach nun 8 Tagen gemeinsamen „Travellens“ tat jedem gut, und Nachmittags ging es auch noch zu viert in kleinem Dinghi mit 5 PS Motor raus auf das Inlet. Das Fischen vom Boot war dafuer ebenso armselig wie zuvor. Damit bleibt als Resuemee ueber die Queensland-Kueste, „es gibt wirklich Superstraende, auch einsame wilde geile Spots, aber Fische sind kaum noch da“. Mal sehen was uns auf Fraser Island erwartet. Die Eintrittsgebuehr rueber betraegt 34$ fuer ein Fahrzeug (4 Wochen gueltig), dieses Zettelchen klebt man sich an die Frontscheibe, und fuer die Faehre rueber fuer knappe 400 Meter muessen 70$ hingeblaettert werden. Wir gehen trotzdem rueber, doch zuvor ein paar Tage an die lange Rainbow Beach, wo man sich aehnlich wie Fraser Island einfach hinstellen kann, wo man will.

Eine 4$ UEbernachtungsgebuehr pro Person faellt als NP-Gebuehr trotzdem an, wenn man sie denn entrichtet. Von unseren oesterreichischen Neubekannten verabschieden wir uns heute Morgen, verbleiben mit Emailadressen und es koennte durchaus sein, dass man einmal eine gemeinsame Norwegenfahrt macht. Unsere Erzaehlungen fanden großen Anklang und sonst haben die letzten 8 Tage auch prima geklappt, also warum nicht auch 2-3 Wochen Norwegen gemeinsam und dann die „Riesenkracher“ fuer Hans beim Angeln. Ob das Boot dies dann aushaelt bei seinen Freudenspruengen, die er hier schon bei den breams (Barschen) vollzogen hatte, wird sich zeigen. Wir zogen los an die Rainbow Beach, eigentlich „Teewah Beach“,

eine 16 km lange 4WD-Anfahrt auf sehr sandigem und huegeligem Boden, rauf auf die Beach und ca. 15 km Richtung Sueden, bis wir ein gescheites einsames Plaetzchen unter Palmen windgeschuetzt fanden. Am Sonntagnachmittag war der Rueckreiseverkehr nach Brisbane an der Beach durchaus spuerbar, erinnert ein wenig an Muenchen im Winter, wenn alle vom Skifahren am Sonntag zurueckkommen. Doch in der Woche ist es schon seltsam ruhig. Leider zog der Wind wieder an und es gab vereinzelt kleine Schauer. So haben unsere oesterreichischen Neufreunde tatsaechlich viel Glueck gehabt noch so tolle Tage auch vom Wetter her gesehen zum Abschluss ihrer Reise genießen zu koennen. Die Beachstrecke hier zieht sich ueber 50 km bis nach Noosa Heads entlang an langem goldglaenzendem Sandstrand. Man stellt sich einfach dorthin, wo Platz ist, und es hat genug Platz. Feuermachen ist ebenso erlaubt wie Angeln. Feuerholz fanden wir ausreichend, indem wir die verlassenen Wochenendlager pluenderten, so dass wir hier trotz des maessigen Wetters (na so schlecht ist es auch wieder nicht) vier Tage blieben. Hin und wieder faehrt ein „fliegender Haendler“ im 4WD mit Haenger vorbei und bietet Eis, Feuerholz, Lebensmittel und mehr an. Man koennte also hier sehr lange bleiben, ohne sein Lager abbrechen zu muessen, um Einkaufen zu gehen. Unsere Boxen sind aber voll, wir brauchen also nix. Dies ist vielleicht auch der große Unterschied zu der Westkueste, so etwas gibt es da halt noch nicht. Und auch mehr Fische dort! Jedenfalls der Umstand, dass es genauso oder vermutlich sehr aehnlich aussieht wie Fraser Island und was soll da noch mehr und anders kommen – vielleicht die Dingos, die haben wir ja bereits gesehen – haben wir daher beschlossen, den vermarkteten Frasertourismus zu meiden und unseren Aufenthalt fuer dort gecancelt. Die doch erheblichen Faehrkosten und Inselgebuehr dabei gespart, dies schadet sicher nicht. Hier vor Ort gelernt, wie man Pippis (Muscheln) findet und ausbuddelt und wie man die Wuermer zum Angeln per Hand mit Fisch aus dem Sand faengt. Also Koeder gibt’s lang, etwas zu spaet fuer Hans und Rudolf, Riesenkracher von Fischen aber auch nicht hier. Fuer die Anfahrt nach Sydney ueber Brisbane, wo wir unsere Jahres-Rueck-Flugtickets ausschreiben lassen wollen, bleibt genug Zeit. Zeit genug hatten wir hier beim Relaxen an der Beach, um unsere weitere Tour zu planen, die sich ja dadurch, dass wir Peer am 30 September am Flughafen in Sydney abholen werden, ziemlich veraendert hat. Wir werden parallel zur Goldkueste im Landesinneren Richtung Sueden fahren, ein paar NPs aufsuchen, dann zurueck an die Kueste hinter Coolangatta, wo erst einmal der extreme Hotelburgenscheiß ein Ende haben soll, um weiter an der Kueste Richtung Sydney an dem einen oder anderen KuestenNP bzw. eingeholten Tipps an der Beach zu stoppen. Nicht nur laut Fischbuch sind dort noch nette Plaetzchen, sicher auch nicht menschenleer, insbesondere wenn man bedenkt, dass ab 10 Sept. 14 Tage Schulferien in Queensland sind. Dann in Sydney nahe dem Flughafen auf einen Campground naechtigen, Peer abholen und gleich weiter Richtung Sueden. Wir haben beschlossen, die Kuestenroute zu nehmen, also weder Canberra noch die „Blue oder Snowy Mountains“ uns anzutun. Schnee haben wir noch frueh genug im Dezember in Deutschland dann. Zurueck ueber das Gippsyland nach Melbourne. Die Rueckfahrt an der Teewah Beach auf 30 km Sandbeach, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, links die Wellen und rechts verschieden farbige Sandhuegel, war jedenfalls ein einmaliges Erlebnis. Fraser Island soll genauso sein nur eben kommerzieller, so bestaetigten uns dies Nachbarn aus Brisbane, die ihre Ecke hier bestens kennen. Ein, zwei Tipps fuer unsere Weiterfahrt gab es ebenfalls. Kaum jedenfalls mit der Faehre den Noosa River ueberquert fuer 5$, empfing uns ab Noosa Heads reger Autoverkehr, dann zweispuriger Highway und nix mehr mit einsamer Strandatmosphaere. Ein echter Schock anfangs, so einen Verkehr kannten wir eigentlich in unserer Erinnerung nur aus Melbourne und nun so etwas bereits 100 km vor Brisbane. So soll das die ganze Goldcoast weitergehen, und Sydney erst, na dann schon mal daran gewoehnen, Stress!!! Jedenfalls erst einmal auf Campground fuer 20$ 30 Kilometer vor Brisbane halt gemacht, um morgen frueh nach dem Berufsverkehr in die Stadt vorzudringen und die Bueros von Singapore Airlines und Emirates aufzusuchen. Dann gleich raus und ab ins Landesinnere zu doch wieder tollen NPs, so jedenfalls der Tipp unseres Nachbarn von der Teewah Beach. So bis auf weiteres.

11.09.2005

Also rein ging es nach Brisbane um kurz nach 9 Uhr morgens, damit wir den vollen Berufsverkehr nicht unbedingt mitnehmen. Der zweispurige Highway wurde vor Brisbane vierspurig, amerikanische Verhaeltnisse, und das Problem mit dem Verkehr sollte gar nicht so gravierend sein. Auch die Orientierung in der Stadt klappte prima, die beiden Offices von Singapore Airlines und Emirates liegen quasi gegenueber in der Queen Street und Eagle Street und warten musste man auch nicht. Das Ausstellen der Jahrestickets mit jetzt festem Datum, Rueckflug 15. Dezember 2005, ging ratz fatz ueber die Buehne und bereits um 11.00 Uhr hatten wir Brisbane, nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, bereits wieder verlassen.

Straight way Richtung Landesinnere nach Beaudessert in die Great Dividing Range, der Kornkammer Queenslands. In der gemuetlichen Kleinstadt erledigten wir dann wie ueblich Internet, Einkaeufe und Tanken, absolut stressfrei. Preise fuer Obst und Gemuese sind bemerkenswert guenstig. Zur Uebernachtung ging es in den Nationalpark „Koreelah“, den Tipp bekamen wir von einem lokalen Tankwart, denn auf irgendwelchen Karten ist dieser nicht verzeichnet. So stehen wir hier in der Natur auf Hoehe der Gold Coast nur 100 km landeinwaerts, „Mutterseelen alleine“ auf einem NPCampground zwischen tausenden von Eukalyptusbaeumen und einem kleinen Creek. Zur Begrueßung hopste uns auch gleich ein Kaenguru vors Auto, nach langer Zeit in Queensland das Erste wieder einmal. So genießen wir erst einmal die Ruhe hier, nur wir und die Natur, Voegel und Feuerstelle, bis es morgen dann weiter in die Nationalparks „Boonoo Boonoo“ und den NP „Bald Rock“ gehen wird. Ebenfalls ein Tipp eines Einheimischen aus Brisbane der sagte: „da muss man hin“. Wir werden sehen! Jedenfalls erscheint uns dies der optimale Weg, die Gold Coast zu umfahren, um dann spaeter bei Grafton wieder an der Kueste andere empfohlene Spots aufzusuchen. Hier in Australien klappt mittlerweile alles so reibungslos, dass es eher unheimlich wird, denn irgendwann muss ja mal irgendwas daneben gehen. Man wird schon ganz unruhig, wenn immer alles „wie am Schnuerchen“ laeuft. Kommt bestimmt noch Etwas?! Zu erwaehnen bleibt, dass nachmittags ein Riesenlizard bestimmt incl. Schwanz 3 Meter lang unser Lager aufsuchte, als wir im Auto Reiseliteratur studierten und sich einen Kampf mit 2 MagPies (Voegel) lieferte. Diese attackierten ihn staendig mit Luftangriffen und huepften unerschrocken staendig vor ihm auf und ab. Sie verteidigten ihr Revier, also unsere runter gefallenen Brotkruemel. Der Lizard oder Goanna gab entnervt auf und suchte das Weite. Eines schoenes Spektakel und willkommene Abwechslung vom Lesen. Den kommenden Tag regnete es eigentlich ununterbrochen schon waehrend der Fahrt. Wir fuhren den NP „Bald Rock“ an, fanden eine noch brennende Feuerstelle vor, die wir staendig am Laufen hielten. Genug Holz lag herum. Unser Lager bauten wir so, dass beide Planen, direkt am Feuer geparkt, Regenschutz boten und darunter sitzend mit dem alten Freund „Stanley“ (Rotwein) ging dieser verregnete Tag auch herum. Als Besucher tauchten etliche verschiedene Voegel auf, so viele unterschiedliche wie noch nie. Auch am fruehen Morgen weckten uns alle die Voegel vom Vortage und saßen uns quasi auf dem Schoß. Man kannte sich ja schließlich schon. „Bummsschaedel“ (Kookaburra) hatte kleineren Bruder mitgebracht, rote Papageien, MagPies und gruene und lila farbige, Raben und Kraehen… und Bergkaengurus (rock wallabies) waren auch dort, sind kleiner und haben schwarze Schwaenze und Koepfe…einfach geil. Und das Wetter glaenzte mit blauem Himmel und Sonne. Also bestiegen wir den drittgroeßten Monolithen, groeßter Granitfelsen Australiens gleich nach dem Fruehstueck, und weiter ging’s zum nahe liegenden NP „Boonoo Boonoo“. Auch dort Klasse-Spot mit Wasserfall und River. Wir sahen dunkelbraune Kaengurus, die wir auch noch nie zuvor gesehen hatten. In Queensland gibt es also auch welche, wenn man ins Hinterland ausweicht. Dann ging`s zum „Mann River Nature Reserve“, an einen freien Naturschutzplatz nahe eines plaetschernden Rivers inmitten eines Bergtales. Die Herunterfahrt dorthin war schon ein Erlebnis, 600 Hoehenmeter in steil abfallenden Serpentine, und dort auch kaum ein Mensch und Wetter nach wie vor Sonnenschein pur. Hier sind wieder Voegel lange Meter, Papageien in allen Farben krabbeln in den Baeumen vor einem herum und gegen nachmittags kommen haufenweise die großen braunen Kaengurus auf die angrenzenden Wiesenflaechen. Sie sind nicht scheu, man kann also ganz nahe herangehen. Und etwas 3 Meter vorher stoppt man automatisch, wenn sich ein Riese von Kaenguru mit ueber 2 Metern Hoehe vor einem aufbaut. Wir bleiben einen weiteren Tag hier, haben unsere Feuerstelle und erforschen heute dann zu Fuß das Tal. Schlangen soll es geben, Pythons und eine riesige schwarze (toedlich giftige) Natter wurden gestern vom weit weg von uns campierenden Nachbarn gesichtet. Er kam gerade herum und fragte, ob wir Getriebeoel haetten. Er hatte den Oelwechsel scheinbar falsch gemacht. Fuer einen Roadlebenden schon duemmlich, erzaehlte ansonsten aber nette Geschichtchen und deswegen werden wir auch die alte Glen Innes–Grafton Road weiter nach Grafton fahren. 120 ks Gravelroad, ein paar Flusslaeufe und von den Strafgefangenen muehevoll per Hand in die Felsen geschlagene Tunnel. Es soll der spannendere Weg sein nach Grafton als der schon als spannend empfohlene Highway. Wird schon klappen mit einem mangelhaften Ersatzreifen. No risk, no fun! Außerdem habe ich keinen Bock mit kaltem Motor den steilen Aufstieg gleich morgens zurueck zum Highway zu absolvieren, dann lieber 120 ks „dirt road“. In Grafton speisen wir dann alles ins Net ein. Dann weiß man, dass wir gut durchgekommen sind. Bis dann.

16.09.2005

Und wir sind gut durchgekommen. Der Weg an einem River entlang, links und rechts von steilen Bergen umgeben, dichter Regenwald und viele Kaengurus unterwegs, kilometerweit kein anderes Fahrzeug, das ist schon Klasse und das in NSW. Haette ich nicht fuer moeglich gehalten. Das Landschaftsbild entsprach eher dem der Wildnis und Weite Kanadas, wenn da nicht die Eukalyptuswaelder und die Kaengurus gewesen waeren. Australien ist also nicht nur Land der roten Erde und trockener Deserts. Es ist sehr vielfaeltig und in vielen Bereichen nahezu unberuehrt. Wenn man also nur nach Nationalparks schaut, um dort „unberuehrte“ Natur zu finden, waere das der falsche Weg. Obwohl wir auch selbst sehr oft in die NPs ausweichen zwecks Uebernachtung. Man findet generell gute Plaetze mit basic amenities (Toiletten, Feuerstellen, Wasser, picnic tables…) vor, und Wildlife eigentlich auch immer. Ob das auch immer unseren Vorstellungen von „oekologisch einwandfrei“ entspricht, ist dagegen zweifelhaft. Ein Beispiel: sie stellen Muelltonnen auf, so richtig mit Deckel und so, doch unten am Boden haben diese ein Loch und darunter ist ein Riesenloch im Erdboden ausgehoben. Also der Muell faellt einfach in den Boden und wird irgendwann einmal nur zugekippt. Und da fliegt alles rein, Plastik, Dosen, Schuhe…. Also nicht unbedingt sehr oekologisch wuerde ich meinen. Also viel Show und viel Wind, was die NPs angeht, und man sollte also die dortigen Beschraenkungen nicht all zu europaeisch eng sehen, sondern eher australisch laks. Und das mit dem Bezahlen wird aehnlich „australisch“ gehandhabt, zumindest von uns bei einer Ein-Jahres-Tour. Denn wenn man bedenkt, dass wir jetzt in Wooli auf einem kommerziellen Campground eingekehrt sind mit heißen Duschen, Pool und Powersite fuer laeppische 12$ gesamt und die aber hier in NSW fuer fast jeden interessanteren NP 7$ vehicle entrancefee erheben plus bis zu 8$ each Campgebuehren pro Nacht, also per day mehr als 17$ fuer 2 Personen fuer Bushcamping, steht das ja in keinem Verhaeltnis mehr. Hier jedenfalls nutzen wir das Sonderangebot und nutzen den Power insofern, dass wir unsere Verkaufofferten fuer den Wagen bereits vorbereiten und bei Gelegenheit im Internet bei verschiedenen deutschsprachigen AustralienForen einstellen werden. Ebenfalls wird ein Flugblatt erstellt, das wir dann in Melbourne in den Hostels und Internetcafes aufhaengen werden sowie ein Zeitungsverkaufinserat fuer die Trading Post. Fotos muessen ebenfalls noch erstellt werden, d.h. alles aus- und einraeumen. Wenn Peer dann da ist, brauchen wir dafuer dann keine Zeit zu verschwenden. Man kann unsere Verkaufsofferte auch bei uns auf der Seite unter „Autoverkauf“ finden. Also ein bisschen Arbeit steht an. Eventuell gehen wir noch mit einem Kanu raus heute Nachmittag. Bis dann War nix mit Kanu, denn nachmittags, solange zog sich das hin mit Fotos erstellen und Anzeigen schreiben, wurde es eher bewoelkt und gegen 6 Uhr abends ging dann der Regen los. Das zweite Mal diesen Monat in NSW, ganz ungewohnt. Na jedenfalls gab es einen Pizzabaecker vor der Tuer und die Riesenpizza holten wir uns und machten es uns im Auto gemuetlich. Die erste Pizza seit 7 Monaten! Bei Stromlicht und einem Weinchen war das auch ganz nett. Man glaubt gar nicht, wie viel Platz in unserem Auto ist, also ueberhaupt kein Problem auch mal einen Abend im Auto zu verbringen. Die heiße Dusche dann vor dem Schlafengehen rundete unseren „Arbeitsaufenthalt“ auf den Campground ab und es war trotz Wetter durchaus OK. Am kommenden Tag war wieder Sonne und blauer Himmel. So blieben wir einen weiteren Tag, mieteten ein Dreimann-Kanu fuer 7 Std. und kurvten mit Angeln im Gepaeck auf dem Wooli-River herum, ebenfalls fuer laeppische 15$ uebrigens. Dafuer kriegt man das Kanu in manchen NPs fuer eine Stunde. Gefangen wurde nur ein flathead und ein paar kleinere breams, aber fuer Fischspaghettis am Abend langte es allemal. Es ging dann am folgenden Tag weiter in den NP „Yuraygir“ erst an die „Pebly Beach“, Zugang per 4 WD ueber die Beach und man musste einen knietiefen, salzwasserfuehrenden Creek von 20 Metern durchfahren. Der Spot war schon OK. Beach mit Sandstrand und so weitlaeufig, dass man sich nicht beengt fuehlte. Gleich zur Begrueßung flog ein „Lachender Hans“ an, jumpte vor den Stuhl und ließ sich per Hand ein paar Brotstueckchen reichen. Weil man nur bei Ebbe wieder zurueckfahren konnte, dies ging erst so ab 1 Uhr Mittags, zogen wir bereits am folgenden Tag von dannen zu dem anderen 10 Minuten weiter liegenden Platz „station creek“ etwas weiter im Inland liegend. Dort ließ sich zwar ein MagPie auf den Schoß nehmen, aber was ist das schon gegen einen echten Bummsschaedel (Kookaburra).

So fix uebrigens aus dem Grunde, damit wir am folgenden Tag rechtzeitig aufbrechen konnten in aller Fruehe, da dann Neteinspeisung, Telefonate und Einkaeufe wieder auf dem Programm standen. Der Netaufenthalt sollte diesmal laenger dauern und damit waeren wir dann erst verdammt spaet unterwegs, um einen Platz zu finden fuer die kommende UEbernachtung. Ansonsten haette man durchaus auch 2 Naechte an der „Pebly Beach“ verbringen koennen. Beim „Station Creek“, zwischen Mangroven gelegen, leider wieder ein paar sandflies, dafuer eine kleine „wharf“, an der man bei hightide die Angel bequem auslegen konnte. Zwei große Bisse, jedes Mal ein echt fetter Seeaal, einen konnten wir anlanden. Nur geraeuchert ist er ja gut zu essen, aber gebraten eher sehr gewoehnungsbeduerftig. Auf der Rueckfahrt kroch uns eine 2 Meter lange pechschwarze Schlange vor das Auto, verweilte ein bisschen fuer ein Foto und zog dann wieder ab.

Ziemlich behaende uebrigens. Es muss eine „black snake“ sein, scheinbar relativ haeufig hier an der NSW Kueste anzutreffen, denn mittlerweile hatten wir bereits drei weitere Begegnungen in den Sandduenen hier an den Straenden. Spuren lassen sich alle paar Meter finden, wenn man einmal weiß, wie sie aussehen. Sie sind schon sehr giftig, doch beim Biss soll sehr wenig Gift abgegeben werden, so dass noch nie jemand daran gestorben ist. Eine Info laut meines australischen Gift-Tierbuches, doch die schwarze Tigersnake sieht verdammt aehnlich aus und ist fuer Todesfaelle bekannt. Wer weiß also genau, was da hier so rumkreucht. Dann hielten wir am kommenden Tag in Nambucca Heads, erledigten in der library unsere Interneteinstellungen zwecks Autoverkaufs und die sonstigen Einkaeufe. Es dauerte tatsaechlich laenger und wir waren froh, einen total verlassenen NP-Platz im Hat Head „Smoky Beach“, wie im Regenwald unter Palmen und doch sehr wild, ausfindig zu machen. Vorherige Plaetze wurden immer kommerzieller umso naeher man in Richtung Hauptstadt vordringt. Dann sind in 2 Tagen Schulferien und es wird sehr, sehr busy ueberall. Preise schießen von einen Tag auf den anderen von 15$ auf 45$ fuer eine normale tentsite zum Beispiel in South West Rock „the gap“. Fuer 15$ eigentlich OK, aber uns da schon zu busy. Kein richtiger Campground!, aber nett gelegen. Auch jetzt bei den weiteren Plaetzen im NP „Crowdy Bay“, alles sehr kommerziell, die Kaengurus liegen degeneriert anmutend zwischen den Caravans und Zelten tagsueber herum. Wir haben den ruhigsten Platz ausgewaehlt „ Kylies Beach“, ist auch der schoenste von allen und da huepfen die Kameraden noch, aber auch sehr nahe am Lager. Davor gab es auf der Strecke sog. „freie Plaetze“ fuer 15$, caretaker kassiert (war aber keiner da) und da waren wir beim „Racecourse“ Platz. Direkt an der Beach in einem Gap gelegen. Das war auch sehr gut, zwar sehr versteckt gelegen links von der Straße, dafuer aber auch kaum jemand da, außer einem farbenfrohen Pfau der staendig um uns herum dackelte. Auch mal ganz nett so ein Pfau, Handfuetterung versteht sich. Um doch nicht noch auf den Caretaker zutreffen, fuhren wir ebenfalls am folgenden Tag weiter, eben jetzt in den NP „Crowdy Bay“. Alle brauchbaren beachnahen NPs in NSW haben eine sog. „vehicle entrance per day“ (meist 7$) und dann noch campgroundfee von 5$ each. Dafuer gibt`s Toiletten, Feuerstellen, manchmal Wasser und Feuerholz. Aber bitte das sind ja auch 17$ und dafuer kriegt man auch schon einen kommerziellen Campground mit heißen Duschen und Campkitchen, halt nicht immer so einsam in der Natur gelegen. Die in NSW sind halt auch in den NPs schon sehr geschaeftstuechtig, wir handhaben das immer noch australisch und bisher klappt das ohne weiteres. Groeßtes Problem zurzeit ist die UEbernachtung in Sydney auf einem Campground. Entweder sind die voll und sie chargen dort satte 39$ fuer eine einfache Powersite zurzeit. Das ist zuviel! Nur wenn man außerhalb bleibt, bedeutet dies fuer uns eine Stadtdurchfahrt von Nord nach Sued zum Flughafen in der Rushhour morgens, um den Peer um 9:30 Uhr vom Flieger abzuholen. Na irgendetwas wird uns schon einfallen, ansonsten muessen wir da halt durch. Stress pur also vermutlich. Positiv zu vermelden gibt es, dass sich die OEsterreicher Hans und Rudi gesund und „begeistert“ von der Arbeit zuhause rueckgemeldet haben, auch uebrigens der Deutsche Sascha aus Perth aus Zeitgruenden vermutlich nur nicht ganz so persoenlich. Von hier aus noch einmal Gruesse nach Austria und Fische gibt’s dann in Norwegen. Bis dann.

28.09.2005

Was gibt es nachzubessern. Gemeldet haben sich auch Julie und Allan aus dem Gippsland, die wir damals in den Kimberleys getroffen haben, zwei nette gemeinsame Tage beim Bushcamping verlebt und sie uns dann auf ihr Segelboot zum Toern eingeladen haben. Super, so steht dem Segeltoern wohl nix mehr im Wege fuer unsere letzten Tage im November in Melbourne. Man kann ja viel versprechen und dahersagen, das ist hier auch nicht anders als bei uns in Deutschland. Dann noch die ueberdimensionale „Yabbiepumpe“, mit der wir Yabbies (Flusskrabben) aus dem Boden pumpten und als Lebendkoeder zum Angeln benutzten. Das war am Wooli-Campground, als sich ein aelterer Nachbar unsere Angelversuche ansah und meinte „Hier faengt man nur etwas mit Yabbies“. Toll, das war auch so, aber wie kriegt man die Yabbies. Also lieh er uns seine Pumpe, wir trabten los an die sandigen Stellen bei Ebbe, Pumpe rein, zweimal gezogen, Yabbies raus und schon hatten wir 50 Stueck zusammen. Dann ab ins Kanu und Fisch gab es ja, wie man weiß. Und was noch, nix war es mit „australischer“ Handhabung beim letzten Bushcamping im NP „Crowdy Bay“, ein Ranger kam rum und checkte die Bezahlscheine. Man haette vorher 10 km entfernt im „degenerierten Camp“ („Kaengurus liegen herum“, also echt nur etwas fuer die, die noch nie welche vorher gesehen haben… sind aber nicht „naturgetreu“ und ungepflegt) bereits auch diesen im Voraus bezahlen sollen. Wer weiß denn so etwas, und warum kann er denn nicht gleich kassieren. Nein, es wird eine Ermahnung erteilt und ein Zettel ausgefuellt, dass man zu dieser Office zurueckfahren muss zum Bezahlen, oder es auch per Post machen kann, wie wir auf dem Verwarnzettel dann gelesen haben. Zurueckfahren ist nicht unser Ding, also per Post irgendwann, wenn wir Zeit und Muße dazu haben. Wenn nicht, wird penalty (Strafe) von 300$ faellig. Beruhigend jedenfalls war, dass wir bei weitem nicht die Einzigen waren, die so ein Ding ausgefuellt bekamen. Penalties gibt fuer alles, Holz suchen, was ins Klo werfen und so weiter. Na ja, da bin ich ja sehr skeptisch!? Danach ging es wieder in einen NP „Wallingat“, am Fluss gelegen doch ein Stueck weg von der direkten Beach. Und dort war dann wieder kaum jemand anzutreffen. Die Preise human und NPtypisch, Ranger nett wie immer, sonst aber auch nicht viel los so mit Fischen oder so. Ja, eine Rotnase (Possum) kam zu Besuch in den Abendstunden und auch ein groeßerer Goanna, das war wieder nett. Letzterer legte sich nach verzehrter Boulette sogar zum Sonnenschlaefchen bei uns ins Lager, nachts sind die ja bekanntlich auf den Baeumen zum Schlafen. Wir blieben 2 Tage, denn wir muessen ja Zeit killen, bis Peer kommt. Und es wird nicht leichter, gescheite Uebernachtungsquartiere ausfindig zu machen, wie vorher bereits oft genug erwaehnt, desto naeher man an Sydney herankommt und die aetzenden Schulferien dazu! Jeder faehrt ans Meer zum Fischen oder zum Surfen, und um die Blagen auszufuehren. Sind immer laut und nervend. Zu erwaehnen hier beim NPcamp ist, dass der Nachbar (auch mit Kindern und auch laut, aber schon OK, weil unser Platz total abgeschirmt war) per Auto losfuhr, um die Ranger zu benachrichtigen. Es tauchte naemlich eine Abo-Familie auf mit zwei Fahrzeugen und 5 Crossmaschinen und sie droehnten mit den Dingern durch die Lager wie die Gestoerten. Egal ob NP oder ob da jemand herumlief, nur gib ihm. Ein Laerm und ein Staub, das glaubt einem keiner. Nicht irgendwelche Halbstarken, nein, Vater mit Hund hinten auf der Maschine, dann ein paar Jugendliche und auch kleine vielleicht 6 Jahre alte Maedels gurkten da rum. Voll durch das Lager von den Nachbarn, Tracks hoch und runter, echt der Hammer. Dazu rannten 2 große Hunde wild durch die Gegend, und die sind streng verboten in den NPs. Vermutlich war dies der Grund, dass tatsaechlich Ranger vorbeikamen und ihnen Platzverweis gaben. Sie zogen mucksmaeuschenstill ab, kaum zu glauben. In Deutschland waere ich mit einigen Kameraden schier ausgerastet und eine handfeste Konfrontation waere unvermeidbar gewesen. UEbrigens das erste Mal, dass die Ranger wirklich reagiert haben. Dafuer durfte der Nachbar aber auch 20 km vorfahren, um zu telefonieren zu koennen, weil Handy wie immer empfangslos war. Wir selbst haetten nix unternommen, denn wir sind ja Gaeste und Zuschauer vom „Janzen“. Nachdem wir dort in aller Ruhe alle weiteren Etappen im Groben durchgeplant haben, auch die bis nach Melbourne gemeinsam mit Peer, zogen wir weiter in fester Absicht ein Bushcamp in dem NP „Watagans Mountains“ aufzusuchen. Wir waren sicher, dort ziemlich leere Plaetze vorzufinden und dann die restlichen 2 Tage bis Ankunft von Peer am Sydney Airport zu killen. Doch A: regnete es nach langer Zeit wieder einmal und dies ist immer Scheiße fuer Camping (egal wo) und B. war der Platz echt Mist, voll und kein Holz, alles total matschig, klamm und kuehl… weiter, aber wohin???, an die Kueste zurueck, da war noch theoretisch ein Platz… lange Fahrerei, dann angekommen, und „Ferienpreise“ von 30$ fuer eine tentsite auf staatlichem Platz, aber v.a.D. fuer WAS?!… eigentlich drauf geschissen, doch wir sind Ein-Jahresfahrer, lange genug da und muessen bekanntlich 2 Tage killen… 2 Tage sind zuviel hier auf diesem Platz, also weiter, aber es ist schon spaet und Wohin?!… wieder zurueck ins Landesinnere und ab in den NP „Dharug“, 70 km Fahren bis in die Dunkelheit hinein… und noch einen Platz gefunden, es ist ruhig und es ist OK. Doch kamen wir in Dunkelheit dort an, das erste Mal in Australien uebrigens waehrend unserer gesamten Tour, Stimmung und Fitness schwer angegriffen, nass war es auch, warmes Essen entfiel, ein Feuer gab es noch, weil Feuerholz bereit lag, aber es war vermutlich der uebelste Tag in Australien, den wir bisher verlebt haben. Aber hier kann man wenigstes 2 Tage bleiben und zu aller Ueberraschung kam abends sogar ein Wombat vorbei.

Der erste!!! (jedenfalls lebend), doch die Stimmung war kaum da, um total begeistert zu sein. Morgen Abend vielleicht, denn wir bleiben hier ja 2 Tage. Weiter geht’s dann auf einen Campground in Naehe Sydney, wo auch immer, und dann ab zum Flughafen und bloß schnell raus gen Sueden, weg von Stadt und Schulferien…hoffentlich so! Es ging auf einen big4-Campground im Nordwesten von Sydney in Dural, 40$ (Ferien) zwar, aber schon OK. Tennis haben wir gespielt, war frei, Waesche komplett durchgewaschen, in schoener Campkitchen mit Ofen primagroße Pizza Hawaii mit dicken Shrimps gegessen, mittags Lachsschnittchen und selbst gemachten Krabbensalat verzehrt, und alle Batterien aufgeladen und endlich mal wieder geduscht und rasiert. Haben es uns also richtig gut gehen lassen nach dem einen beschissenen Tag vorher. Obendrein soll Peer ja nicht gleich einen Schock kriegen. Der Wagen hat auch eine komplette Hochdruckwaesche bekommen, war mal wieder absolut noetig. Morgen geht’s dann um 7 Uhr ab in den Berufsverkehr von Sydney, einmal quer durch auf Highway Nr. 2, ueber die harbourbridge bis zum Airport und soll ungefaehr 1,5 Std. in Anspruch nehmen. Wir werden sehen!? Sydney nun einmal anders! Danach geht’s dann eine zeitlang zu dritt weiter, darueber dann mehr bei der naechsten Berichterstattung. Leider kam der Wombat nicht wieder vorbei, die Ruhe an dem Platz war aber schon erholsam genug gegenueber der busyKueste in den Ferien. Auch landschaftlich ist die Strecke um Wisemans Ferry sehr empfehlenswert und die Ferry sogar umsonst. Also eine gute Moeglichkeit den noerdlichen Highway Sydneys zu umfahren. Bis auf weiteres.

Australien 2005 – 5. Etappe – Sydney nach Melbourne

01.10.2005

Die Durchfahrt durch Sydney auf dem Highway morgens enttaeuschte unsere Erwartungen nicht, doch der „Stress“ hielt sich in vertretbarem Rahmen. Wir waren sogar 1 Stunde zu frueh da, nutzten dann den free-Internet Service auf dem Flughafen und schließlich kam dann der Kollege Peer aus dem Departuregate, um uns auf unserer weiteren Tour zu begleiten, fuer eine gewisse Zeit jedenfalls. Ohne viel Zeit zu verschwenden mit Begrueßungsdrinks, die hatte Peer bereits in Taipeh bei seinem langen Aufenthalt genossen, ging es gleich auf den Highway Richtung Sueden, um das erste Bushcamp etwas im Landesinneren im NP „Budderoo“ bei den „Carrington Falls“ zu beziehen. Idee war, erst einmal ein „sicheres“ Bushcamp auszuwaehlen, um nicht noch den Ankunftstag mit eventuell nervender Quartiersuche zu verbringen. Das war auch so, auf dem Platz kein Mensch außer uns. Es war hoch gelegen in den Mountains, ein wenig kuehl, doch am großen Lagerfeuer war dies kein Problem. Dazu ein riesiges Rumpsteak fuer jeden, also australisches BBQ. Es gab auch einiges zu erzaehlen nach fast 1 Jahr Wiedersehen. Die kuehle Nacht im Zelt ueberstand Peer problemlos, also viel kaelter wird es wohl auf der weiteren Tour kaum werden, somit Equipment vollkommen ausreichend. Sonst war sein Flug auch OK mit Chinaairways und in diesem Zusammenhang auch Grueße nach Gera an seine Mutter „Es ist alles OK“. Den folgenden Tag ging es dann bereits entspannt in „australischem way of life“ zurueck auf den Princes Highway weiter gen Sueden mit dem Ziel, erst einmal mehr Abstand zur Großstadtmetropole Sydney aufzubauen. Doch auch die weitere suedliche Ostkueste ist stark besiedelt, nach wie vor Schulferien in NSW, und auf dem NPground „Murramarang“ bei „North Head“ ergatterten wir gegen Mittag dann auch noch den letzten freien Stellplatz. Wieder schoen gelegen, die Beach unmittelbar in Gehreichweite und mit Feuerstelle in einem Eukalyptuswaeldchen gelegen. Das erste kleine Bad im Meer stand auf dem Programm, Peer hatte ja schon drei Reisetage auf dem Buckel, einmal die Angel reinhalten und viele Tiere kamen uns in diesem Camp besuchen. Auf dem Anfahrtsweg dorthin kreuzte erst ein fetter Leguan unseren Weg und auch ein Kaenguru hopste davon. Peer filmte erst einmal vor Aufregung meine linke Kopfhaelfte waehrend der Fahrt. Spaeter im Lager selbst besuchte uns eine Kaengurumutter mit Jungem im Beutel.

Es stand im Lager, wollte gerade altes Brot klauen, doch wir freundeten uns ruckzuck mit ihr an. Kleine Handfuetterung war drin, dann erneut ein großer Leguan und viele von den uns alt bekannten Voegeln. Vermutlich ein bissl Reizueberflutung fuer unseren neuen Mitfahrer, es wird auch wieder ruhigere Tage geben. Aber weder Bummsschaedel noch Brushturkey waren da. Auf Brushturkey ist Peer ganz verrueckt, denn es ist ja mittlerweile sein „Spitznamensvetter“. Die Aehnlichkeit durch die rassige Frisur von Peer und seinem nagelneuen gelben Stuhl, den wir ihm zufaellig gekauft hatten, mit eben Brushturkey ist schon sehr markant, zumindest die Frisur und das Gelbe, der rote Kopf nur gelegentlich. Der neue Spitzname fuer ihn lautet demnach „Brushie“, passt auch besser nach Australien als „Peer“

Heute jedenfalls im NP „Mimosa Rocks“ bei „Aragunnu“ angekommen, es ist hier langes Wochenende. So sind wir ganz froh, wieder einen sehr schoen abgelegenen Platz ergattert zu haben. Wenn langes Wochenende und Schulferien zusammenfallen, dann ist das brutal. Wer da nicht vor Mittags auf einem Platz ist, findet auch keinen vernuenftigen mehr. Zurzeit fahren etliche an uns vorbei und ziehen unverrichteter Dinge wieder ab. Das ist echt uebel fuer die. Mal sehen, morgen zwar weiter aus zeitlichen Gruenden und evtl. dann die kommende Nacht wieder einmal ausweichen etwas ins Landesinnere. Wetter uebrigens klasse, manchmal kuehler Wind, hier Riesenfeuerstelle und Holz ohne Ende, also steht heute Brotbacken auf dem Programm und Pizza-Brotkreation sowie frisches warmes Kartoffelbrot auch als Abendessen. Das Ganze natuerlich selbstgemacht am Feuer, hier ja als „damper“ betitelt. Viele fette Leguane ziehen staendig in unserem Lager umher, Peer schaut schon gar nicht mehr hin, sondern macht ununterbrochen Holz…. habe ich ja gesagt „Reizueberflutung“… bis dann

10.10.2005

Also ging es weiter, wir tingelten gen Sueden an der Kueste entlang mit Stopps im NP „Ben Boyd“ am „Saltwater Creek“, toller Spot und viele Tiere, dann NP „Croajingolong“ am „Tamboon Inlet“, liegt bereits in Victoria und gut zum Fischen, bis zur „90 Mile Beach“ runter bei Seaspray. Ein weiterer Stopp auf kommerziellem Campground in Lake Tyers 18$ fuer 3 Personen (Powersite) als Specialoffer mit nun der ersten richtig heißen Dusche fuer Peer nach Ankunft in Australien kam dazu. Alle von uns oben genannten NP Plaetze auf dieser Strecke sind durchaus als sehr gute Plaetze zu bezeichnen. Man hat sowohl Meer als auch unheimliche viele Tiere in naechster Umgebung. Dabei besonders erwaehnenswert die Kaengurus am Strand, reichlich Voegel, Possums mit Jungen auf dem Ruecken und fette große Goannas/Leguane, die aggressiv kampflustig durch die Lager ziehen.

Ein Premieren-Erlebnis war dann die Auffuehrung der drei Bummsschaedel, auf einem Ast in 2 Meter ueber uns sitzend, zuvor durch Bouletten gestaerkt, als sie gemeinsam ein Konzert anstimmten. Das war schon „Dolle“. Fuer Peer gab es noch eine Auseinandersetzung mit einem australischen Baum beim Holzsuchen, letztlich gewann er diese, der Ast verbrannte im Feuer, jedoch ein kleines Feilchen am linken Auge ziert ihn seitdem. Richtig Bushmenoutfit halt! Dafuer ueberstand er schadlos seinen ersten gefangenen Fisch in Australien. „Flathead 46 cm“, gut zu essen fuer 2 Personen, einen tiefen Schnitt am Finger holte ich mir dafuer. Dann noch das „Kleine“-Kaenguru, das fuer 10 Minuten den Beutel der Mutter verließ und durch die Gegend sprang. Er waren zwar nur erste Versuche, alles ein wenig staksig und aehnelte eher einem Volltrunkenen, doch schon unglaubliche Bilder. Wann sieht man das schon! Dass sie gemeinsam mit der Mutter fressen, dass sie kopfueber im Beutel stecken und die Fueße nur rausschauen, na klar kennen wir, aber dass die auch raus duerfen zum Rumhopsen, war uns neu. Fuer Peer gab es jedenfalls Tierwelt und Meer komprimiert, so wie es sein sollte. Sobald die Schulferien vorbei waren, war man fast alleine auf den NP Plaetzen. Es schien die Sonne, abends wird es im Fruehling trotzdem auch noch einmal richtig kuehl. Da hilft nur das abendliche Lagerfeuer. In Victoria nehmen sie keine entrancefee auf den NPcampgrounds, dafuer einen Einheitspreis fuer den Platz von 13$ (bis 6 Personen), also sehr guenstig, wenn man zu sechst ist. Oder so wie immer halt australisch. Freie wilde Plaetze findet man dagegen kaum, ist halt NSW und Victoria, und eben nicht die Westkueste.

An der „90 Mile Beach“ findet man 25 Campmoeglichkeiten, alle frei Kilometer an Kilometer gelegen. Eigentlich ein ganz guter Spot. Nur war dort gerade eine Moskitoplage. Aus diesem Grunde stoppten wir auch nicht bei den zuvor auf einem NP kennengelernten Paerchen Bruce McMillan mit deutscher Freundin, die uns auf Cafe oder UEbernachtung eingeladen hatten. Er, nun in den 70`er Jahren, frueher Rockmusiker, im Alter dann Countrysaenger und sie vor 35 Jahren aus Nuernberg nach Australien gekommen. Auf diesem Wege noch einmal Gruß und Danke fuer die Einladung. Die neuste und geschenkte CD von ihm ist im CD-Player eingelegt. Man wurde jedenfalls sofort nach Autoausstieg von hunderten Moskitos attackiert, und zwar von ganz fetten Kloppern. Da konnten wir nicht bleiben, also ging es geradewegs fluchtartig Richtung Melbourne. Der letzte Zwischenstopp auf einem Campground in Moe neben der Pferderennbahn war nachts verregnet, so sollte es dann auch weitergehen bis nach Melbourne. Hier in Melbourne auf einem Campground eine cabin gemietet fuer 60$ auch ein Special mit allem dabei. Zwei Raeume, Kueche und Dusche, echter Luxus fuer uns. Das erste richtige Bett seit 7 Monaten nun. Der Campground liegt unmittelbar neben dem Flohmarkt Wantirna, immer sonntags, wo wir dann morgen frueh gleich ein paar Kleinigkeiten nachkaufen werden. Dort hatten wir uns bereits vor unserer Abfahrt in Melbourne ausgeruestet. Jetzt brauchen wir ein, zwei Sachen fuer Peer, der alleine per Mietwagen uebermorgen nach Darwin aufbrechen wird. Das meiste nimmt er von uns mit, doch das eine oder andere kann man immer gebrauchen, wenn es sehr guenstig ist. Der Wagendeal fuer ihn ist eine eigene Story, denn zuerst buchten wir einen Stationwagon bei Firma „autobarn“. One way und relativ guenstig, obwohl deren Werbeanzeigen in den Backpackerheften auch nix anderes sind als „Koederanzeigen“. Von wegen 25$ per day, dann muss man auch ein Wagen fuer einen sehr langen Zeitraum mieten. Halbes Jahr oder mehr, da kauft man sich besser einen. Jedenfalls pendelte sich der Preis bei ca. 50$ ein, das geht noch fuer einen Stationwagon incl. Campinggear. Rueckflug von Darwin mit Quantas fuer ihn und gemeinsame Faehre nach Tasmanien am 22.10. abends wurden dann gleich passend dazu geordert, im Net versteht sich. Also alles klar! Am 8.10. kam dann die Stornonachricht von autobarn als bulkemail. So von wegen „man sollte Minimiumzeitraum fuer Mel-Dar einhalten, naemlich 21 Tage, sonst keinen fun“ und „outback-insurance von 400$ zusaetzlich“ (was fuer ein Outback in Alice), alles Bullshit… die Geschichte muss einfach teuerer sein, dann verdient man mehr, ist ist der wahre background… ob die anderen „Billiganbieter“ ebenso verfahren, es ist anzunehmen… jedenfalls Storno, was nun!?… da hatte ich zuvor bereits einmal mit Vermietfirma „Apollo“ telefoniert, die bieten naemlich manchmal sog. „Relocation“angebote an; also Rueckfuehrung von Campervan oneway fuer 1$ Rate per day plus Spritgeld. Man hat natuerlich ein Zeitlimit, kann aber Tage dazukaufen, manchmal jedenfalls. Waere fuer Peer auch interessant gewesen, denn er will ja nur nach Alice Springs. Fuer die Strecke gab es leider kein Special zurzeit, doch Apollo hat noch eine subcompany (Unterfirma, die die 2-4 jaehrigen Mietfahrzeuge vermarktet) namens „Cheapa Car“. Ihre Autos in hervorragendem Zustand, adaequate Preise und dies bei einer renommierten großen Firma mit all ihren Vorteilen.

Aufgrund meines immer noch mangelhaften Englisch`s (wusste ja, es gibt eine, am Telefon attraktive Berlinerin namens Sandra bei Apollo – leider in Brisbane wohnhaft – schade eigentlich – gesehen habe ich sie nicht) – ließ ich mich auf die „deutschsprachige Vermittlung“ legen, und tatsaechlich arrangierte sie einen deal. Also Peer startet wie geplant am 10.10. per PKW nach Darwin, die Tour ist komplett ausgearbeitet, alle Uebernachtungsstopps stehen, Einkaeufe erledigt und notwendiges Equipment an Bord. Nun auch noch billiger als bei „Billiganbieter autobarn“. Quantas Rueckflug mit 32 Kilo Gepaeck plus Handgepaeck fuer 199 $ ist auch geregelt, also kein Problem den stove, tent oder esky wieder mitzubringen, den Wagen fuer 40 $ am Tag. Das waere also geregelt. Wir fahren ihn morgen direkt vor die Tuer der Verleihfirma. Fuer uns ist leider unser Fijitrip erst einmal ebenfalls gecancelt worden, alles am 8.10. der “Canceltag“ schlechthin, da unsere Buchung ueber das Reisebuero „Atoll Travel“ in Foster zu spaet erfolgte. Sie bemuehten sich, ein vergleichbares Arrangement zu treffen, aber es gab nix mehr. Dies ist das Reisebuero, in dem das Paerchen aus dem Gippsland frueher arbeitete, die wir in den Kimberleys kennengelernt haben und die uns zum Segeltoern einluden. Nun werden wir selbst sehen, was noch machbar ist mit „Auslandstrip“ des Visums wegen oder welchen Weg wir finden, um das Visaproblem von Sylvie zu loesen. Dazu dann beim naechsten Mal mehr, dann ist das auch erledigt. Bis dann.

22.10.2005

Wir blieben noch zwei weitere Tage in der cabin wohnen, bekamen einen Sonderpreis von 45$ und konnten so uns um alle Dinge kuemmern, die es in Melbourne zu erledigen galt. Man muss ohnehin von A nach B etliche Kilometer fahren, wenn man mal zum deutschen Club, zum Schrottplatz (wrecker), Innenstadt, Flughafen, Werkstatt, Reifenhaendler, Supermarkt oder Hafen will, und da ist es letztlich egal in welchem Stadtteil man wohnt. Peer jedenfalls ist seit Montag allein auf seinem Trip in einem 4-tuerigen Toyota-Eclipse mit Automatic und CD-Player, sieht aus wie aus dem „Ei gepellt“ als Zweijaehriger. In 12 Tagen sehen wie ihn wieder. Wir haben hier in Melbourne Sylvies Visaproblem so geloest, dass wir nicht ausgereist sind, denn es gab kein gescheites Schnaeppchen mehr, sondern indem wir ihr Visa bei der „DIMIA“ (Einwanderungsbehoerde) fuer 200$ Fee einfach verlaengert haben. Einfach ist gut, es gab ein paar Komplikationen in dem Buerokratiestaat Australien, da sie offiziell „offshore“ gewesen ist. Das heißt im Klartext, sie ist gar nicht in Australien, obwohl sie den Einreisestempel bei Rueckkehr von Neuseeland in den Pass bekommen hatte. Doch der Typ vom Zoll hatte sie im Computer nicht eingetragen, so dass sie in den Computern als „ausgereist“ gefuehrt wurde. Damit waere natuerlich ihr Sechsmonate-Visum laengst ueberzogen, der Stempel im Pass koennte ja auch gefaelscht sein, also musste die Flugnummer her vom Neuseelandrueckflug. Wer weiß so etwas nach 7 Monaten, haben die Tickets laengst weggeschmissen. Aber da mein Name im Computer gefuehrt wurde, ließ sich ueber diesen zurueckverfolgen, wann und wo ich ein- bzw. ausgereist bin (aber auch nur so!). Dann musste die Flugliste von Emirates ueberprueft werden, ob Sylvies Name auch auftaucht, dann in Canberra der Eintrag der Einreise ins Computersystem erfolgen (das geht dann nur noch da) und erst dann konnte die Visumverlaengerung vorgenommen werden. Das Visum laeuft auch bis zum 20. Dezember, nun so wie bei mir auch. Bloede ist, dass sie bereits 40 € in Deutschland bei der australischen Botschaft fuer das Sechsmonate-Visa abgeliefert hat, denn da hieß es, ein Verlaengern sei kaum moeglich. Also Bullshit, das ist recht einfach auch bei einem normalen 3 Monate ETA-Visum und das kostet schließlich nix. Dann werden die 200 $ zwar faellig, doch das ist allemal billiger als kurz nach Neuseeland fuer mindestens 500 $ zu fliegen. Das ist naemlich die guenstigste Variante „raus aus dem Land und wieder rein“, nur um das Visum zu verlaengern. Fuer das Jahresvisa sollte man nachweisen koennen, Krankenversicherung (bei uns Jahresversicherung bei Victoria ca. 300 € zum Beispiel), noetiges Kleingeld ca. 1000 $ per month mit Kontonachweis, gueltiges Rueckflugticket und Begruendung, warum man dableiben will; „Also nicht von wegen Arbeiten!!!, sondern weil man auch noch Tasmanien bereisen muss und weil Australien so geil ist oder so“. Uebrigens muesste das Jahresvisum jetzt auch in Deutschland bereits erhaeltlich sein, wie geschrieben, neues Gesetz seit 1. Juli 05. Unsere Fijireise wurde gestrichen, da jetzt ja nicht mehr notwendig und so genannte Billigfluege wie in Deutschland oder der USA gibt es nicht in Australien, zumindest Auslandsfluege. Bei uns werden halt die letzten Plaetze verschleudert, um die Maschinen voll zu kriegen. Hier wird einfach der Flug gecancelt und das Problem entsteht eben gar nicht. Lastmiunte ist hier eher teuerer, ein Fruehbuchen fuer Auslandsreisen ist empfehlenswert, gilt nur fuer Australien! Innlandsfluege dagegen gibt es schon sehr guenstig, muss man im Internet eruieren entweder bei „Virginblue“, „Jetstar“ oder „Quantas“. Ich habe unterdessen selbst 2 Tage am Auto geschraubt, gemeinsam mit Juergen unter seiner fachlichen Leitung und seiner Tochter in seiner Werkstatt. Komplettwechsel aller Verschleißteile von Zuendkerzen bis Bremsen, Kuehler neu, Reifen neu, Lichtanlage ueberholt, Zuendung neu, Oelwechsel, alles durchgeschmiert, und so weiter… viel Arbeit, dafuer war die Charge nicht zu hoch, nur der Kuehler fuer 325$ hat schon geschmerzt. Beim Oktoberfest im deutschen Klub haben wir Eddie getroffen und viele der anderen bekannten Gesichter von den deaf-olympics. Durch die deutsche Zeitung wissen wir auch, dass nun die Merkel dem Lande voran steht, „Geballte Frauenpower wird unser Deutschland wieder hochbringen“.

Jedenfalls ist der Wagen wieder Picobello und gleich ging es auch wieder raus aus Melbourne in den Nordwesten, dem NP „Grampians“. Uns fehlte der „bush“ und Melbourne sehen wir ja ohnehin wieder. Die Tour ist so aufgebaut, dass wir Peer am 22.10. morgens am Flughafen abholen und dann abends auf die Faehre nach Tasmanien gehen. Der NP „Grampians“ am „boreang“(viele weitere Plaetze) ist echt lohnenswert, wir wurden gleich entschaedigt fuer die 5 Tage Stadt, indem uns all bekannte „Freunde“ begrueßten. Da waren sie Kookaburras, Possums, MagPies, Wallabies, Kaenguru-Familie, Emus, Rehe (das erste Mal wild), blau-rote Papageien, weiße riesige Kakadus, langschwaenzige Insektenjaeger, leider auch ein paar Fliegen… jedenfalls wenn man bedenkt, dass man nach kurzer Fahrt 250 km von Melbourne hierher, sich fuehlt, als waere man wieder im richtigen Busch mit roter Erde und den heimischen Tieren, dann ist dies, denen sehr zu empfehlen, die nur ein paar Tage Melbourne haben und eben auch die Tierwelt Australiens sehen moechten und zwar wild und nicht im Zoo. „Great Ocean Road“, auch ganz nett, aber da tut`s auch ein Tagesausflug, hierher fuer 2 Tage mit Bushcamping oder auf feste Plaetze fuer 11$, alles ist moeglich, waere ein echtes Highlight. Wir werden von hier aus langsam durch die stateforests in Richtung Melbourne zurueckfahren, dabei die Goldgraeberstadt Maldon besuchen, und uns dann vom Norden her kommend zum Flughafen vorarbeiten. „Murray River“ Gebiet haben wir vom Plan gestrichen. Zu erwaehnen ist, dass es bei mir Probleme mit dem Rueckflug gibt. Es ist keinerlei feste Bestaetigung fuer meinen Flug am 15. Dezember von Singapore Airlines zu bekommen. Da ich ein Gruppentarif-Ticket (kostet trotzdem richtig Geld) habe, gibt es nur ein Wartelistenplatz. Das erzaehlen sie mir jetzt, toll!!!! Die Plaetze fuer den 15.Dez. seien ausgebucht, buchen im Internet kann man dagegen die Maschine noch. Also die Gruppentarifplaetze oder was ist ausgebucht? Jedenfalls habe ich mich vorsichtshalber einmal auf die Warteliste fuer den 14. und 16. Dezember zusaetzlich setzen lassen, obwohl der Anschlussflug von Frankfurt nach Hannover am 15. Dez. bestaetigt ist. Andere Moeglichkeiten, einen festen Termin zu bekommen, seien unmoeglich. Nur, man kann natuerlich ein neues Ticket kaufen, ganz Klasse. Am liebsten wuerde ich mich sehr massiv bei Singapore Airlines beschweren, denn das haette man einem ja auch vorher sagen koennen, Gelegenheit war ja nun wirklich genug. Nun heißt es warten, bis irgendwann einmal eine Bestaetigung kommt oder auch nicht. Jedenfalls mein Visum laeuft nur bis zum 20. Dez., dann ist empty!

Bei schoenem Sonnenwetter fuhren wir durch den menschenleeren Mt. Cole State Forest, blieben auf zwei von den sieben Campplaetzen ueber Nacht. Alle prima und zurzeit niemand außer uns, und dann sind generell alle „forests“ in Victoria gebuehrenfrei. Das sollte man in Deutschland auch einfuehren, aber wo gibt`s denn noch den Platz! Die Tierwelt ist halt nicht ganz so zahlreich vertreten wie in den NPs, vermutlich weil Hunde und anderes „Viehzeug“ in der Regel erlaubt sind. Die Provinzstaedtchen wie Maldon, Castlemaine und Trentham wurden durchfahren, alles alte Goldgraeberoertchen mit viel altem Bauwerk und einfach schoen ruhig. Nicht weit von den Metropolen wie Melbourne oder Sydney fristen diese Orte in ihrer Ruhe und Bescheidenheit heute ein Farm gepraegtes Leben, absolute Kleinstadtidylle. So kennt man das aus Deutschland auch nicht. Es sind gerade einmal 100 km bis nach Melbourne, 60 ks bis zum Flughafen. Leider finden sich in unmittelbarer Naehe vom Flughafen keine „wilden Camplaetze“ mehr, der am naechsten gelegen ist der „Firth Park“ im Wombat State Forest, suedlich von Trentham. Da stecken wir zurzeit, leider bei Regen heute. Aber da wir nun Zeit haben, um den letzten Schliff unserer Verkaufsanzeigen vorzunehmen und auch bereits den anstehenden Tasmanientrip vorbereiten koennen, vergeht die Zeit auch problemlos. Nachmittags klaerte es dann ueberraschend auf, so dass sogar abends noch am Lagerfeuer gekocht werden konnte. Und große Freude loeste das Vorbeischauen eines großen Wombats aus. Die sind eigentlich sehr scheu und meist nur in der Daemmerung unterwegs. Tot am Straßenrand sieht man sie oefter als in der freien Natur. Dabei sieht er echt edel aus, ganz glaenzendes sauberes Fell wie ein Pferd, galoppiert auch so ganz behaende, die Haltung eher wie ein Wildschwein, doch von vorne mit platter Nase eher wie ein Koalabaer. Einfach nett. Auf Tasmanien freuen wir uns schon, dort wird wieder Fischen an erster Stelle stehen, und mit dem Wetter werden wir sehen… morgen jedenfalls geht es auf den, vom Flughafen noerdlich liegenden, Campground in Macedon bei Gisborne, um alle Akkus aufzutanken und selbst eine heiße Dusche vor der harten Nachtfahrt auf der Faehre nach Tasmanien zu genießen. Internet und all diese Dinge stehen ebenfalls auf dem Programm, „wenn`s es denn gibt“. Dann kommenden Tag Peer von seinem Outbacktrip am Flughafen aufsammeln, Samstagfrueh um sechs Uhr, den vollen Tag Melbourne genießen und um neun Uhr abends rauf auf die Faehre „Spirit of Tasmania“ am Stationpier 1, nicht so weit von St. Kilda Beach entfernt. Vermutlich gibt es den naechsten Bericht dann bereits aus Tasmanien. Vom meinem Rueckflug gibt es auch nix neues, alles vollkommen unklar seitens Singapore Airlines. Was soll`s, bis dann

Australien 2005 – 6. Etappe – Tasmanien und Abflug Melbourne

26.10.2005

Wie ging`s weiter. Peer problemlos vom Flughafen geholt, vor der Rod Laver Tennisarena am Yarrariver gefruehstueckt, den sonstigen Tag an der Beach von Melbourne verbracht. Es gab ein paar Einkaeufe zu erledigen, alles sauber zu verpacken, Imbiss fuer die Faehre vorzubereiten und so weiter. Um sechs abends (die „spirit of tasmania“ faehrt taeglich!) konnte man bereits auf die Faehre, gerade mal halb voll. Ein paar zurueckkehrende tasmanische Winterfluechtlinge mit ihren Caravans, alles alte Boecke natuerlich, ansonsten nur Pkws eigentlich. Ein, zwei ganz Harte mit ihren 4 WD Fahrzeugen und ihren Booten. Alles erinnerte an Norwegenfahrten, die Faehre auch. Unsere Sitzliegeplaetze haben wir uns nur angeschaut, um uns die bereit liegenden Minikissen und Minilaken abzuholen. Wir bezogen auf dem 10èr Glasdeck Quartier. Dort gab es lang gezogene Baenke, auf denen man wunderbar schlafen konnte. Unseren Schlafsack hatten wir auch noch dabei. Der Kaffeekocher (Strom) leistete wertvolle Dienste. Ueberall gab es Steckdosen, auf dem 10èr Deck sogar nur deutsche Steckdosen. Man kann seine Kamera oder auch einen Laptop komfortabel betreiben und aufladen. Die Bars haben wir nicht begrueßt. Der große Unterschied zu Norwegen ist, dass es erstens eine Quarantaene-Kontrolle gibt und zweitens unter Androhung schwerster Strafen das Mitbringen von Alkohol auf die Faehre verboten ist (die wollen halt ihr Zeug dort verkaufen). Und die verdammte Quarantaene-Kontrolle hat uns ueberrascht. Schon solange nun in Australien und immer noch zu bloed zum Reisen. Von der haben wir einfach nix gewusst. In keinem unserer Reisebuecher stand etwas, keiner unserer Gespraechspartner („Tasmanien ist klasse und wunderschoen“ – war wohl doch noch niemand da) erwaehnte dies oder in sonstiger Informationsbroschuere stand etwas darueber. Von Suedaustralien nach Westaustralien da wussten wir davon, aber hier auch!? Also was ist das ueberhaupt; „man darf keinerlei Frucht- oder Pflanzenprodukte mitbringen wegen der Verschleppungsgefahr von Fruchtfliegen oder anderem Zeug“; d.h. im Klartext, die nehmen einem alles ab, Kartoffeln, Zwiebeln, saemtliches Obst, Honig und so weiter. Die Kontrollen finden vor der Faehreinfahrt statt, aber auch noch einmal, wenn es runtergeht von der Faehre, und dort dann mit Hunden wie bei der Drogenfahndung, ansonsten 100$ Strafe pro Delikt. Rauf auf die Faehre haben wir alles noch mitbekommen, den abgefuellten Stanley in der 2,5 l Saftflasche fuer die Nachtfahrt selbstverstaendlich auch, aber rein nach Tasmanien dann war`s zu hart. Also gaben wir alles ab, fast alles, was wir zuvor auf dem Melbourner Victoria (Queens) Market zum Glueck sehr billig eingekauft haben. Das war auch der einzige Trost, Kilo Tomaten fuer 99 Cent, Kilo Aepfel fuer 75 Cent, das teuerste waren die drei Bananen, trotzdem war der Gesamtverlust von ca. 10$ aergerlich weil unnoetig. Und die schmeißen es einfach in den Muell, hart aber wahr, unser gutes Zeug. Und Gasflasche muss man auch abgeben, bekommt man bei Ankunft aber wieder. So war die Begrueßung leider nicht so toll. Dann ging es erst wieder zum Einkaufen, mussten schließlich Kartoffeln und so etwas an Bord haben. In Devonport auch am Sonntag moeglich, Coles und Woolworth und alle anderen sind auch dort gegenwaertig. Auf der Faehre gab es bereits eine Information, so dass wir uns den dortigen Besuch wenigstens schenken konnten. Nicht der Rede wert die Begrueßung durch miserables Wetter, es hatte die Tage zuvor tierisch geregnet, viele Straßen sollen ueberflutet sein v.a.D. an der Schoenwetterseite des Ostens, aber egal wir haben ja 4WD. Wir hielten an unserer festgelegten Route ueber Osten fest, weil im Westen die kommenden Tage dann regnerisch werden sollen. Die ersten 2 Tage waren dann auch mit staendigen kleinen Regenschauern ueberschattet. Erster Stopp in NP „Narawntapu“ an der „Bakers Beach“ war OK, 4,40$ each campingfee und entrancedayfee fuer alle NPs sind 20$. Das ist viel, aber es gibt einen Auto-Pass fuer 50$ fuer zwei Monate (Personenzahl dann egal), fuer die man dann saemtliche 19 NPs anfahren kann (nicht die UEbernachtungen inkludiert). Den werden wir uns vermutlich zulegen, kann man auch spaeter machen. Gibt`s bei jeder Information oder den Parkrangerhaeuschen zu kaufen. Tasmanien ist halt kleiner und daher auch leichter zu kontrollieren, ist ja klar, also nicht ganz so mit „australisch way of life“ alles zu machen. Empfehlenswert auch das Buechlein „Camping in Tasmanien“ fuer 10$, alle freien und auch alle NP Plaetze sind darin sehr gut beschrieben. Dieses Buechlein fiel uns zu in einer Information, besser ausgedrueckt, es hatte Peer „sozialistisch umgelagert“ mit all anderen Unterlagen. So bis auf weiteres. Weiter an der Kueste entlang, herum um das Ostkap, hinunter die Ostkueste. Bleiben kann man in freien „wilden“ angelegten Camps, so viele wie zuvor noch nicht angetroffen auf so engem Raum. Also oft mit Feuerstellen oder Toiletten ausgestattet, Holz findet man in aller Regel massenhaft, und alle am Wasser gelegen. Eines zwischen Duenen, das andere im Inlet, das dritte dann wieder direkt an der Beach. Namentlich fuer den, den es interessiert, „waterhouse conservation area“ im Norden, „bay of fires“ weiter an der Ostseite, „lagoons beach costal reserve“. Also Uebernachtungskosten fallen keine an. Neuseeland sollte sich dahingehend Tasmanien mal als Vorbild nehmen. Auch die Tierwelt mit Kaengurus, Possums, Wombats und irren Voegeln schlaegt Neuseeland lange Meter. Der eine Wombat haette Peer beinahe umgelaufen, so nahe kam er bei uns am Lager vorbei und fraß dann in aller Ruhe seine Grasbueschel. Waere alles ganz toll, wenn da nur nicht einerseits das Angelinteresse, anderseits das wechselhafte Wetter waere. Mit Angeln war noch nicht viel los, da sind es angeschwemmte Algen, dort ist einfach zu flach oder zuviel Stroemung. Und dann alle 1,5 Stunden einen Regenschauer mit ueblen Windboeen, dann wieder blauer Himmel und die Sonne knallt. Mag ja nett sein, doch zum Campen oder Angeln ist das halt ein Scheißwetter. Man weiß nicht, was man sich anziehen soll und was in einer halben Stunde sein wird. Ein Lager ohne Planenkonstruktion gegen Regen ist undenkbar. Von großen UEberschwemmungen haben wir dagegen nix gesehen, ein paar Wege sind einmal matschig oder ein Wasserloch ist zu sehen, doch den 4WD haben wir noch nicht wirklich benoetigt. Doch einmal, auf einer sandy beach ein Stueck entlang gefahren, da braucht man den dann schon. So warten wir mal ab, ob wir noch einen Fisch fangen werden und ob das Wetter sich stabilisiert. Das Kuestenpanorama ist schon einmalig, vieles erinnert an Neuseeland, nur dann taucht natuerlich die Frage auf, „warum ist man dort denn hingefahren, haette man auch einfacher haben koennen“… lassen wir mal offen bis zum Schluß-Resuemee.

08.11.2005

Weiter hinunter entlang der Ostkueste. Man passiert kleinere Oertchen wie Bicheno, die ueber komplette Infrastruktur verfuegen, doch trotzdem alles in allem nicht einmal als Kleinstadt zu bezeichnen sind. Dafuer kein Verkehr und kein Trubel, jedenfalls zurzeit. Es scheint, alles wartet auf die Hochsaison kommenden Monat, wenn dann die Touris vom Festland oder Uebersee einfallen werden. Eine kurze Hochsaison von Dezember bis Februar halt. Peer wollte lieber am Meer bleiben, also fuehrte uns unsere Tour zum NP „Freycinet“, wo unser Camp „bluestone bay“ nur ueber einen nicht ganz so einfachen 4WD Track zu erreichen war. Die anderen offiziellen Plaetze im NP kosteten naemlich alle Geld, der einzige der feefrei war, war halt der. Und er war auch mit Abstand der Beste, mit traumhafter Bucht und niemand da. Bei der Nationalpark-Info bekommt man aber erst Auskunft ueber die Existenz des Platzes und der Moeglichkeit, dort frei zu campen, wenn man selbst danach fragt. So ist das nun mal wieder, die wollen auch ihre Dinger verkaufen. Business auch in den Nationalparks. Und vor allen Dingen 4WD doch wieder einmal absolut noetig. Nachts kam dann heftiger Regen auf, so dass unser Aufbruch morgens ein wenig ueberhastet war, um auf alle Faelle auch dort wieder herauszukommen. Die steileren Wege werden dann schon sehr glitschig. Weiter ging es auf die Tasman Peninsula, dem NP „Tasman“. Die ganze Fahrt verregnet, doch bei Ankunft schien wieder die Sonne. Auf dem NPplatz „fortescue bay“ blieben wir zwei Tage, Platz und Wetter war OK. Peer rannte anfangs alle walks, 5 Stunden und 4 Stunden, jetzt zum Ende hin wird er aber faul und ist nur noch schwer zu bewegen, sich auf einen walk aufzumachen. Er sitzt mittlerweile auch lieber abends am gemuetlichen Lagerfeuer, den Stanley in der Hand und die Fueße zum Waermen in die „Gluten“ gestreckt. Dort fischte ich einen Hai gegen Abend, einen so haesslichen Kameraden, dass wir ihn nur fotografierten und dann wieder laufen ließen. Zu essen hatten wir genug. Port Arthur, dann Hobart, dann hinunter bis an die suedlichste Spitze Australiens, die man mit dem Auto erreichen kann, „cockle creek“. Unterwegs einen „hot pool“ mitgenommen, eine freie wilde forest Uebernachtung am Hastings River, und weiter rueber mit der Faehre nach Bruny Island, kostet nur 25$ fuer Returnticket pro Fahrzeug, also sehr guenstig. Dort halten wir uns zurzeit auf, eigentlich nur auf der suedlichen Haelfte. Strand, Natur, Possums und einmal der große Wind, besser Sturm gibt es zu vermelden. Seit dem ist es nur noch blau ueber uns, Sturm ist meistens auch gleichzusetzen mit Wetterwechsel. In der Sturmnacht hielt zwar unsere Planenkonstruktion, doch es war sehr laut. AEste knackten, das Zelt von Peer legte sich ueber ihn wie ein Bettlaken, so dass er nachts umzog ins Toilettenhaeuschen und sein Zelt dort aufschlug. „Wenigstens windgeschuetzt“ sagte er sich. Nur „Kacken“ ging dann halt nicht mehr. Aber außer uns war sonst niemand da, kein großes Problem also. Heute ist die private crayfisch-Fangsaison eroeffnet. Und alle stuerzen hier in das 4WD Lager „cloudy corner“ mit ihren Booten, pots (Reusen) und Netzen. Und wie immer mit Generatoren, mit Hunden im Gepaeck, Motorsaegen und AExten und das in einem Nationalparkcamp. Das ist nun auch einmal Australien. Alte Siedlermentalitaet und „Natur, drauf geschissen“-Einstellung. Dafuer haben sie immer ein Bierchen in der Hand, sind immer gesellig und generell freundlich und hilfsbereit. Ein geselliges Lagerfeuer hatten wir dann gemeinsam im NPcamp „Jetty Beach“, mit einem Melbourner und einem Tasmanischen Paerchen und vielen Moskitos. Peer hat es regelrecht zerlegt, die „Wi….er“!!! stachen ihn ueberall hin, zum Schluss nur noch ins Gesicht und auf die Haende, der Rest war ohnehin zehnfach verpackt. Aber schadet nix, 1 Tag auszusehen wie Quasimodo und gut fuer die große Klappe „Moskitos stechen mich nicht, hab ich kein Problem mit“… hat er doch! Na ja, seine Zeit ist bald rum, die Tage vergehen wie im Fluge. Leider ist das Fischen etwas fuer Norwegen, hier fischen die echt alles weg. Wenn wir hier live sehen, wie die alle mit Netzen und Reusen aller Art rausgehen, was soll da dann noch an Fisch durchkommen bis zu uns. Wir gehen trotzdem noch einmal vor. Ansonsten ist noch die Schlangenattacke einer gelbgestreiften Babyschlange von 20 cm gegen Sylvie zu erwaehnen. Die ging ihr so richtig entgegen mit Klappe auf. Gesehen haben wir hier auch groeßere pechschwarze von eineinhalb Metern. So schnell sind die, dass man mit der Kamera immer zu spaet ist und Festhalten geht ja schlecht. Geplant ist, morgen auf die andere Seite der Insel in die „Adventure Bay“ auf einen Campground umzusiedeln. Das waere dann der erste seit dem Peer wieder dabei ist. Heiß duschen schadet nicht, voll ist es hier jetzt ja auch, und man kann eventuell auch mal ein Bierchen trinken gehen, wenn man schon nicht Fischen kann. Obwohl jemand erzaehlte uns, dass es dort eine jetty (Bootsanleger) gibt und nachts dort Calamaris gefangen wurde. Die Spezialpilker fuer die Kameraden habe ich ja seit der Westkueste im Gepaeck. Mal sehen, was geht. Dann geht’s auch bald rueber nach Hobart auf einen Campground nahe dem Airport, da Peer morgens um sieben nach Sydney fliegt. Fuer uns heißt es dann, alles ordnen und gedanklich sortieren. Bald geht es ja dann daran, den Wagen zu verkaufen und die Rueckkehr nach Deutschland vorzubereiten. Von dort hoert man immer weniger nach dem Motto wie immer „Aus den Augen, aus dem Sinn“; also schreiben wir auch nicht mehr, schreibe ja hier immer genug. Muss wohl so sein. Also bis dann.

12.11.2005

So, sind wieder alleine auf Tour und es geht durch das Inland von Tasmanien zurueck, da wo die vielen Seen und Berge sind. Zu berichten ist, dass wir Peer morgens am 10.11. in Hobart beim Airport abgeliefert haben. Die Nacht zuvor haben wir auf einem LuxusCampground bzw. in einem Cottage in „Cambridge“ zum Abschied fuer Peer verbracht, also kein Regen oder Sturm fuer ihn und alles trocken. In Sydney erwartet ihn ohnehin ein Hotelzimmer, das wir hier so Lastminute maessig im Net gebucht haben, also gar kein Stress fuer ihn alleine. Und was noch, es gab ein großes Fischessen am letzten Tag am „Neck“ auf Bruny Island.

Schon eine schoene Insel! Demnach die letzte Chance genutzt. Zuvor neuen frischen Koeder eingekauft und auch noch eine neue duennere Schnur bei mir auf die Rolle gezogen und dann die Angeln von der Beach bei aufkommender Flut abends im Dunklen rausgehauen. 1 flathead bei Peer, 2 kleinere salmon, groeßerer Rochen und ein mehr als 1 Meter langer „gummishark“, der ein Fischessen fuer locker 5 Personen garantierte.

Nachts noch filetiert und morgens auf Eis gelegt. So gab es halt auch ein großes Fischessen fuer Peer 2 Tage vor seinem Abflug nach Sydney. Und auch drei Traumtage, was das Wetter angeht. See you, Peer ! Wir werden quer durch das Landesinnere an die Westkueste fahren und auch noch ein Happen der Nordwestkueste mitnehmen, bevor es dann mit der Faehre zurueck nach Melbourne geht. Dann beginnen die Wagen-Verkaufsaktivitaeten und ein Trip in den NP „Wilson Promontary“ im Sueden Victorias ist noch geplant und ein paar private Besuche auf dieser Abschlusstour. Zurueck geht es dann am 15. Dezember. Bei Peer hat alles geklappt mit seinem „Billigflug“ mit Virgin Blue von Hobart nach Sydney fuer 61 $ gesamt, davon ueber 40 $ alleine Flughafentax. Manchmal gibt’s also auch Schnaeppchen in Australien und bei Virgin Blue. Die Faehre zurueck von Hobart nach Melbourne ist unterdessen ebenfalls eingekauft, immer alles per Interenet, und diese ueberraschenderweise guenstiger als die Hinfahrt. Also fuer 2 Personen mit 4WD-Fahrzeug 167$, Schlafsessel. Doch wir schlafen mit Schlafsack wieder auf dem 10`Deck, hat sich bewaehrt und ist bei weitem bequemer. Rueckfahrtermin ist auf den 22.11. gelegt, kommen also morgens um 8 Uhr in Melbourne wieder an. Dann werden wir all unsere Verkaufzettel aufhaengen in Backpackerunterkuenften, Netcafes und den Studentenreisebueros; also da wo sich die Reisenden in aller Regel auch aufhalten. Meistens verkaufen die Australier ihre Fahrzeuge am Straßenrand, stellen also ihr Fahrzeug an die Hauptstraße oder den Ortseingang mit großem „4Sale“ Taefelchen. Ein Taefelchen werden wir auch an die Scheibe batschen, natuerlich damit rumfahren die weiteren verbleibenden Tage, schließlich ist das Fahrzeug auch unser „Hotel“. Ins Internet wurde bereits eine aktualisierte Verkaufsanzeige in die deutschsprachigen „Australien-Foren“ eingestellt sowie unter www.travellers-carmarket.com, eine australisches Verkaufsforum fuer Autos (ist kostenlos) platziert. Wir werden darueber hinaus Anzeigen in der Tradingpost die letzten zwei Donnerstage und in der Zeitung „The Age“ annoncieren. Tradingpost, so etwas wie der „Heiße Draht“ oder „Fundgrube“ in Deutschland. Mehr koennen wir kaum machen und dann abwarten, ob jemand unser Auto will fuer einen gerechtfertigten Preis. So zu unserer weiteren Reise in Tasmanien. Nachdem wir Peer am Flughafen Hobart abgeliefert haben, ging es straight way Richtung Norden, um an die Westkueste ueber Queenstown nach Strahan zu kommen. Wir wollten diese schon sehen, auch wenn es ueberall heißt, das Wetter ist katastrophal, also von 3 Tagen regnet es 2. Ich kann alle die beruhigen, die dort hinfahren wollen, denn wenn die Statistik stimmt, haben sie nun große Chancen 2 regenfreie Tage hintereinander zu genießen. Denn bei uns war es eher so, dass es von 3 Tagen auch 3 Tage regnete, besser es schuettete. Ziemlich alles war ueberschwemmt, die Fluesse reißende Stroeme (Angeln unmoeglich, nur mit „Anker“ und gegen Gebuehr) und die Temperatur ausgesprochen campuntauglich. Ohne Feuer abends geht da gar nix. Weiteres Problem, komplett durchnaesstes Holz brennt nicht so toll. Also ein Sack mit trockenem Holz ist Pflicht. Jedem der ausschließlich mit billigem Zelt dahin will, rate ich dringend ab. Ansonsten sind die Landschaft, die riesigen Stauseen (Tasmanien ist stromautark durch Wasserkraftwerke) und Regenwaelder (im wahrsten Sinne des Wortes) schon beeindruckend. Wir blieben an einem See „Lake King William“, wild versteht sich, sehr netter Spot, nur es regnete wie gesagt die ganze Nacht durch. Dann direkt weiter Richtung Westkueste ueber Queenstown, das sich landschaftlich als „Mondwueste“ total und abrupt von den bergigen Regenwaeldern abhebt. Dort steht tatsaechlich kein Baum mehr, die haben sie alle als Brennholz fuer Bergbauminen (Kupferminen) verheizt und der uebrig gebliebene Rest wurde durch Abgase der Fabriken vergiftet. Jetzt wird es als Naturattraktion touristisch vermarktet, so ist das auch mit den großen Stauseen wie Lake Pedder und Lake Gordon. Na ja, ich weiß nicht so recht, also eine Atombombe irgendwo hinzuwerfen und dann 50 Jahre spaeter als Touristenattraktion zu vermarkten…. evtl. eine Marktluecke!? Etwas makaber, hmm! In Strahan angekommen, der einzige Ort direkt an der Westkueste mit Infrastruktur (denken wir mal den noerdlichen Zipfel weg), ein echt netter und schoen gelegener Ort in einer ruhigen lang gezogenen Bucht mit starker Stroemung bei Tideveraenderungen. Der Platz „Macquarie Heads“ an der Beach war OK fuer seine 5$, Caretaker kassiert. Sogar nachmittags eine Stunde Sonnenschein. Dann ging es bei Vollregen den kommenden Tag weiter, die Western Route (die wollten wir eigentlich fahren) strichen wir aus diesem Grunde und blieben lieber auf der asphaltierten Straße bis nach Wynyard, passierten den See Waratah (bestes Wasser Australiens, hier haben die 5000 Liter fuer die australischen Sportler abgezapft und nach Sydney anlaesslich der Olympiade verbracht), um dann wieder Richtung Nord-Westkueste abzuschwenken. Sind zwar mehr Kilometer, doch was will man bei dem Regen denn auch auf der Western-Route (sehr einsam) schon sehen. Außer den Wagen in einem Flussbett zu versenken, im Matsch und Dreck beim Pinkelstopp zu versinken, also was soll`s, hatten ja bereits genug Abenteuer. Eins weniger. Und das Wetter schlug um, heute bei unserem Stopp im „Black River Camp“ bei Peggs Beach im Norden, 18 Kilometer vor Stanley (Stanley ist immer gut!!!), ist blauer Himmel und Sonne. Ganz ungewohnt nach 3 Tagen! Ein schoener Spot, weitraeumig, genug Holz, direkt an sandigem Estuary, so bleiben wir erst einmal einen weiteren Tag hier. Dann geht’s weiter an die Westkueste und selbstverstaendlich zum Ortschild nach Stanley! Foto kommt! Ach ja, und etwas Neues von Singapore Airlines, was mein Rueckflugticket angeht. Mittlerweile habe ich die Bestaetigung, dass ich am 14.12. von Melbourne nach Singapore und weiter nach Frankfurt fliegen kann. Also zwei Fluege, das ist ja OK. Doch den Weiterflug mit Lufthansa, der bereits frueher bestaetigt wurde und am 16.12. ist, wuerde dann unsinnig sein, da ich ja den Anschlussflug erst einen Tag spaeter haette. Und den koennen sie also nicht mehr aendern. Aber ich habe auch noch die Bestaetigung fuer den Flug am 15.12. von Singapore nach Frankfurt, also ich kann zweimal fliegen, nur da fehlt mir dann der Flug von Melbourne aus nach Singapore, aber Weiterflug nach Hannover wuerde passen. Darauf habe ich gesagt, den 14.ten stehen lassen, mit Lufthansa kann man evtl. reden und den Weiterflug vorverlegen um einen Tag. Aber es kann auch sein, dass sie mir den Flug am 15.12. von Melbourne aus nach Singapore noch bestaetigen, dann wuerde ich erst am 15.ten fliegen, da es zeitgleich mit Sylvie waere. Also wie gehabt, sicher ist, dass mein Ticket gueltig ist und ich sicher nach Deutschland fliegen kann. Wann ist halt noch offen! Bis dann.

17.11.2005

Erst ging es weiter Richtung Westkueste nun vom Norden her kommend bis runter zum Arthur Piemann River Conservation Reserve. Dort finden sich ein, zwei schoene BushCampgrounds. Der Zugang zum Meer ist zwar weit, doch was will man dort auch machen. Das Meer rauscht mit hohen Wellen massiv auf lang gezogene Sandstraende, immer wieder Sandduenen dazwischen gelagert, oder auch mal steinig und Steilkueste. Es ist so rau, dass ein Beach-Fischen undenkbar ist. Doch das Landschaftpanorama ist großartig, und das vor allen Dingen bei bestem Wetter. Seit 2 Tagen haben wir ein Hoch, also blauer Himmel, die Sonne knallt und doch konstanter Westwind. An Holz mangelt es nicht, die Straende liegen voll mit Unmengen von Treibholz bis zu ganzen riesigen Baumstaemmen, vielleicht direkt vom gegenueberliegenden Argentinien angeschwemmt. Der einzige Ort ist Marrawah, eigentlich aber nur ein Laden und Tankstelle, und Arthur River als Parkoffice mit Shop und Ausflugscruises den River aufwaerts, aber ganz schoen happig mit 69 $ fuer 5 Stunden incl. lunch. So verweilten wir dort 2 weitere Tage, 2 Wombats liefen uns wieder direkt vor die Fueße (also wer zuvor in Australien keine gesehen hat, hier sieht man mit Sicherheit welche), ansonsten wie immer großes Lagerfeuer, den Stanley dazu und ein bisschen Sonnen. Doch insgesamt sind wir jetzt ein bissl camping-muede, vielleicht das erste Anzeichen des „Travel-Out-Burn-Syndroms“ und wir entschieden, zurueck nach Stanley zu fahren. Stanley, die 4 Liter Rotwein-Box (ab 9$ und gut trinkbar) ist seit Monaten unser Begleiter in ganz Australien, undenkbar ohne ihn ein abendliches Lagerfeuer. Und wie immer, Stanley ist klasse!

Stanley, ein Bilderbuchort, gelegen am Fuße eines steilen Berghuegels, auf den ein Sessellift hochfuehrt (5$ oneway) oder man zu Fuß auf einem Track hoch „klettern“ kann. Links und rechts Sandstraende, tuerkises Wasser, gruen bewachsene Gras-Huegellandschaft ringsherum. Grandios, da muss man rauf bei schoenem Wetter! Der Ort selbst bietet viele Cottages, Campingplatz, 4 Cafes, kleinen Shop und eine Wharf, die quasi optisch zum Fischen einlaedt. Das werden wir heute bei schoenstem Wetter auch dort versuchen. Eingemietet haben wir uns in ein Cottage, zufaellig auf der Mainstreet ein „budget-accommodation“ sign entdeckt und gleich nachgefragt. Fuer 80$ per day haben wir ein eigenes Haeuschen, im Obergeschoß die Wohnung, im Untergeschoß Waschmaschine und Garten, und wir kurieren unser Out-Burn-Syndrom fuer 3 Tage. Vielleicht ist dies auch nur die Einstimmung auf Deutschland, denn mittlerweile sind die Gedanken oefter dort, was wohl kommt und wo man arbeitet und lebt. Jedenfalls hatten wir gestern einen spannenden Abend mit Pizza am Fernseher. Es gab die Live-UEbertragung der Soccer Fifa Qualifikation Australien – Uruguay. Der Gewinner faehrt 2006 nach Germany zur Weltmeisterschaft. UEber 90 Minuten, dann Verlaengerung mit golden-goal- Regel, und dann Elfmeterschießen. Australien gewann und das freut uns wirklich. Im kommenden Jahr kommen sie also im Juni. Das Team war tatsaechlich besser, doch Weltklasseformat hat in meinen Augen nur 1 Spieler Kewell (deutsche Clubs – sofort kaufen!) auf der linken Außenbahn. Der Torwart namens Mark Schwarzer (hoert sich deutsch an, vermutlich OEsterreicher nach dem Outfit) ist eher ein Unsicherheitsfaktor, doch nun hat Australien einen „new australian hero“ – er hielt zwei Elfmeter – und „soccer make history“. Die Meldungen sind im Radio „alle Nase lang“, ich denke dem Fußball hier gibt das einen echten Aufschwung. Sollte mich vielleicht mal bei denen als Physio bewerben fuer die Geschichte in Deutschland, kenne ja jetzt fast jeden Geburtsort der Spieler und habe genug Gespraechsstoff waehrend der Massage. So die drei Tage Luxus werden wir genießen, dann langsam gen Devonport duesen und am 22.11. die Faehre zurueck nach Melbourne nehmen.

25.11.2005

So die letzte Nachricht von Tasmanien. Nachdem wir den Luxus drei Tage genossen haben in unserem „Haeuschen“, tagsueber waren wir fischen, das Wetter war obendrein absolut klasse, die braune Farbe kehrt ruckzuck zurueck, der Sonnenbrand bei Sylvie auch (die Sonne hat schon echt Power hier), das Fischen sogar echt gemuetlich und im Rahmen erfolgreich… so gab es flatheads, garnet (bissl giftig), wrasse und v.a.D. squids lange Meter… Sylvie fing ihre ersten squids (calamaris) und hatte wirklich Spaß daran. Und abends paniert in Oel gebacken, schmecken sie wirklich delikat und der Rest ging ab in die Koederbox. Die ist so voll wie noch nie, nur brauchen wir den wohl kaum noch. Dann ging es weiter wieder in ein wildes Camp kurz vor Burnie fuer 2 Naechte, wieder das schon vermisste Lagerfeuer und tagsueber wurde der Wagen Schoenheitsreparaturen unterzogen. Der 4sale-Aushang ziert nun unsere hinteren Seitenscheiben, damit ist die „letzte Runde Down Under“ eingeleitet. Heute stecken wir in Penguin auf einem Campground mit Powersite fuer schlappe 16,50 $ bei einem geilen Spot und Klassewetter.

Heiß geduscht, viel gelesen und alles fuer den Countdown in Melbourne besprochen. Es gibt da noch einiges zu tun, wenn wir dann ankommen uebermorgen nach wieder anstrengender Nachtfahrt am 23.11. in Melbourne. Es muessen die Flugblatt-Verkaufsaushaenge in Hostels und Internetcafes angebracht werden, Eddie und Juergen zu besuchen ist Pflicht, kleinere Einkaeufe und RWC fuer den Wagen gemacht werden, Singapore Airlines (welch Freude bei mir) aufsuchen und dann evtl. Emirates auch noch, Citibank meines Kontos wegen, usw…. Damit es nicht zu stressig wird, haben wir uns ein last-minute-hotel „Victoria“ voll in der Innenstadt gebucht. So kann man diese zu Fuß erledigen und hat keine Parkplatzprobleme und wir wollen dieses Hotel auch checken, ob es uns als Herberge auch fuer die letzte Woche in Melbourne dienen kann und dann der Flughafentransfer von dort sich vereinfacht. Der Campground mit der guenstigen Cabin war leider ausgebucht, sonst waeren wir dorthin gefahren. Nur man muss da halt mobil sein, und in der letzten Woche sind wir dies ja eventuell nicht mehr, hoffentlich; d.h. ja der Wagen ist verkauft. Dann werden wir autofrei machen, shoppen gehen, um in Deutschland nicht zu erfrieren. Sporteventbesuche und Kulturprogramm stehen dann auf dem Programm. Denke einmal, dass man damit die Zeit auch gut rumbekommen kann, abgesehen davon hat man ja auch, was das angeht, Defizite aufgebaut. Man fuehlt und denkt wie „crocodile dundee“ nach so langer Bushtour, lasse mein Riesen-Messer lieber im Hotel und bringe es wieder mit nach Hause. Na klar, die Tour ins suedliche Victoria steht noch davor auf dem Programm, geplant vom 26.11. – ca. 4.12., Besuche bei Allan und Julie und dem NP „The Prom“, das letzte Mal dann Buschcamping dieses Jahr. Aber es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, gedanklich steht schon eine aehnliche Operation in den Westen nach Kanada, dann halt keine Kaengurus, keine Possums und Womber (wie Peer zu sagen pflegt) mehr, sondern Baeren und Lachse. Also bis bald aus dem Gippsland.

26.11.2005

Nach Melbourne zurueckgekehrt, auf der Fitzroy in Skt. Kilda die ersten Aushaenge vom Wagenverkauf ausgehaengt, zwei, drei Telefonate erledigt, rein in die Innenstadt ins Victoria-Hotel, das wir Lastminute fuer 65$ die Nacht per Net aus Tasmanien buchten, hin zu Singapore Airlines, das nun bestaetigte Rueckflugticket fuer den 15.12. abgeholt, dann Rundgang in der Stadt, wieder Verkaufszettel aushaengen in Hostels und Netcafes und zurueck ins Hotel. So sieht halt auch einer der Urlaubstage aus, nicht immer nur Bushcamping oder Panorameindruecke. Jedenfalls das Hotel ist absolut in Ordnung fuer das Geld, es liegt in der Little Collins Street mittendrin in der City und man kann von hier aus alles bequem zu Fuß erreichen. Also die gewuenschte Alternative fuer unsere letzten Tage vor dem Rueckflug, dann wenn wir hoffentlich kein Auto mehr haben und zu Fuß oder mit der Tram unterwegs sein werden. Auch der Skybus zum Flughafen holt einen hier direkt ab. Alternativ noch das Kingsgate-Hotel, aehnliche Charge, doch nicht ganz so zentral bei den Shops, dafuer naeher zur Spencer Station. Dann noch viel im Internet recherchiert, um auch die letzten Tage in Australien gut geplant anzugehen. Wir verlaengerten Melbourne um einen Tag in einem Motel in East Malvern, guenstig, und nicht weit vom Deutschen Klub und den Melbourner Racecourses, wo heute Abend ein Rennen stattfindet. Das werden wir besuchen und unsere Urlaubskasse aufbessern oder eben auch nicht. Zu erwaehnen ist auch der gestrige Besuch auf dem Victoria-Market, wo durchaus beste Preise zu erzielen sind mit ein wenig Verhandlungsgeschick. Sowohl was Obst oder Gemuese angeht (Kilo Tomaten, Bananen, Aepfel, Kartoffeln je 1$) oder auch Souvenirartikel vom Lederhut (30$), T-Shirts 7$ bis zum ´“Didge“ fuer 100$ oder nur Klamotten allgemein. Diese Preise sind nicht in der Stadt in den Kaufhaeusern zu machen. Unsere Shoppingtour wird gegen Ende stattfinden. Morgen geht’s jedenfalls direkt nach Foster/Port Franklin, wo das Lehrerehepaar Julie und Allan auf ihrem Segelboot leben, und die Abschlusszeit der Besuche und NP „The Prom“ stehen auf dem Programm. Vielleicht goennen wir Sylvie dann noch ein Highlight zum Ende hin mit dem Besuch einer Horsefarm am Cape Schanck, Mornington Peninsula. Sie hat ja auch fleißig mitgespart die ganze Zeit, also warum nicht. Die Inserate fuer den Autoverkauf sind auch schon geschaltet, das bleibt also die spannendste Frage, was wird aus dem Auto und was, wenn wir ihn nicht verkaufen koennen. Aber wie sagt man hier „Don`t worry“, wird sich schon noch etwas ergeben, zu sehr „deutsches Denken und Planen“ ist in diesem Fall besser nicht angesagt, hat man ja gesehen wie beim Flugticket bei Singapore Airlines, hat letztlich auch geklappt. Doch ohne ein bisschen „Deutschen Planungs- und Organisationsgeist“ haetten wir das „Gesamtunternehmen Australien und NZ“ sicher nicht in dieser exzellenten Art und Weise bewaeltigen koennen. So bis dann.

27.11.2005

Wieder aus Melbourne raus, alle Flugblattaushaenge aufgehaengt und die Innenstadt und Victoriamarket genauer inspiziert. Mit dem Hotel Victoria eine einigermaßen vernuenftige Bleibe zu adaequatem Preis ermittelt und durch die absolute zentrale Lage auch als unser Schlussdomizil fuer die letzte Woche vor Abflug auserwaehlt. Nun wird noch Port Franklin mit verbundenem Besuch und Segeltoern angefahren. Zurzeit stecken wir auf der Horsefarm, exakter ACE-HI-Range nahe Cape Schanck, damit Sylvie ihren Bush-Beach-Ausritt fuer 3 Stunden unternehmen kann. Hatte ich versprochen und ist fuer 70$ auch OK, das Cottage hier als „Western-Blockhuette“ ebenfalls fuer 70$ zu haben. Ein echter Tipp, denn man hat gratis dazu einen privaten Tierpark, indem man hautnah alle australischen Wildtiere noch einmal ganz nahe vor die Linse bekommt. Und auch ein nettes Camp mit alten Waggons, Salon und Siedlerkutschen. Also ein echt guter Abschluss fuer jede Australienreise und sicher besser als der Zoo in Melbourne; außer uns war kein Mensch auf dem Gelaende mit Papageien und am besten lassen wir die Fotos sprechen.

02.12.2005

Und wie war`s nun mit dem Ausritt von Sylvie. Sie ging nachmittags um vier bis um sieben raus, eine Extratour „hills and beach ride“, gemeinsam mit drei Reitlehrern und 4 Zahlenden. Schwer begeistert kam sie zurueck. Volles Tempo, ueber 30 Mal Galopp (sie kannten nur Galopp/canter und Schritt/walk), das Panorama mit gruenen Huegeln, die dann in Sandduenen uebergehen, um schließlich das turkise Meer mit hellem Sandstrand zu sehen und zu bereiten, durchs Wasser und durch den tiefen Sand. Tribut musste sie der ungewohnten Belastung zollen, indem nun der Hintern und die Oberschenkel leicht blau getoent sind und zwei Tage danach alles noch schmerzt. Aber es hat sich trotzdem gelohnt, ein absolutes Traum“abenteuer“, sagt sie. Nach einer Nacht in der riesigen Blockhuette ging es direkt runter ins suedliche Gippsland an den einzigen uns bekannten freien Bushcampplatz bei Cap Liptrap „Bear Gully“. Ein schoener Platz, auch Feuerstellen, zwar wenige, doch wir ergatterten noch eine. Das Meer war zu rau und zu steinig, ganz abgesehen vom herrschenden Suedwind, um abzufischen. Schade eigentlich, weil das erste Mal habe ich soviel eingesalzenen Koeder wie noch nie und auch viele Bleigewichte (hat Sylvie zuvor gefunden) zum „Verheizen“. Der Platz war unser Abschluß-Bushcamping, so war es unser letztes Feuer in Australien und unser letztes offenes Schlafen im Auto hinter dem Moskitonetz. Das letzte Mal Stanley am Feuer, aber der absolute Hammer war, dass ganz genau unter dem Baum, an dem wir unser Lager aufgeschlagen haben, ein Koala in der Astgabel saß.

Stundenlang nur schlafend, doch dann kam er zur Daemmerung runter auf die direkt vor unserem Auto haengenden Eukalyptusaeste und haute rein, was er konnte. Blaetter und kleine frische Triebe. Wir konnten aus dem Auto in liegender Position ihn aus 2 Meter Entfernung ueber Stunden beobachten. Schon sehr possierliche Tierchen, doch das Gebruelle von ihnen ist erst der absolute Kracher. Die bruellen wie ein Mix aus Wildschwein und Wasserbueffel. Mehrfach gab unser dies von sich, auch dann leider am fruehen Morgen. Das hoert sich wirklich dramatisch an und wenn man nicht weiß, was es ist, sogar bedrohlich. Immer wenn er einen Ortswechsel vornahm, bruellte er erst einmal so los und bezog dann erst neu Position. Wenn wir uns zurueckerinnern an den einen Platz hinter Adelaide am Anfang unserer Tour, auch da sahen wir Koalas und hoerten zuvor ein solches Gebruelle aus dem Wald. Doch wir schrieben seinerzeit, da muss eine Wildsau ganz nahe am Camp sein und erwarteten jederzeit ein heranstuermendes Vieh. Nun wissen wir dummen Touris zwar erst zum Ende hin, dass es die Koalas sind, die so rumbruellen. Doch wir wissen es nun. Und im Baum sitzend aus dem Wald hoert es sich noch gewaltiger an.

Dann kam der große Regen und Sturm am folgenden Tag, so dass wir direkt nach Foster vorfuhren, oder besser Port Franklin, wo unsere Bekannten ihr Boot liegen haben und auf dem sie auch wohnen, da ihre beiden Haeuschen vermietet sind. Mit Segeln wird wohl nix, weil die Tide zurzeit unguenstig ist. Sie koennen halt nur bei Flut raus und bei Flut rein, das sind 12 Stunden und man kaeme nachts rein um Mitternacht. Nee, muss nicht sein. Ínteressanterweise haben sie auf ihrer Westaustralienreise dann bei der Rueckfahrt mal kurz in Northampton bei Geralton sieben acre Land (1acre=4070 qm) fuer 100000$ gekauft. Da koennen sie jetzt 24 Haeuschen bauen und werden eines ihrer beiden Haeuschen hier wieder verkaufen. Ab Februar geht’s dann fuer sie nach WA, um das neue Unternehmen zu verwirklichen. So sind die Australier nun mal. Immerhin sind die beiden auch schon knappe 50, und keine sog. Reichen. Doch wenn ich hier leben wuerde, wuerde dies auch mein Investment sein, nur dort in WA und nahe beim Ningaloo Reef. Und wenn ich noch einmal Australien bereisen wuerde, waere mein Start in Perth und nur die Westkueste ganz hoch und wieder zurueck, und dann auch mit Boot.

Unterkunft haben wir fuer drei Tage auf dem Campground in Toora (ein big 4) mit Pool, Billard und Tennis gefunden. Kaum jemand da, und die cabin fuer 35 $. Das ist quasi geschenkt fuer Australien und kann jeder haben, in Foster verlangen sie 70 $, 14 km weiter. Von hier aus geht es dann am 2.12. direkt nach Melbourne, voraussichtlich in ein Apartement fuer 240 $ Wochenpreis mitten in Skt. Kilda (beach und traveller!!!) und die letzten 2 Tage ins Hotel Victoria, das ist bereits gebucht. Dies sind Appartements fuer die arbeitenden Reisenden, die laenger bleiben an einem Ort. Aber einfach nachgefragt und es geht manchmal etwas, ist naemlich Ferienzeit (Sommerferien, lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen, Sommer…) in Victoria bald und da ist Melbourne dann ausgestorben. Und unsere Bushcamping-Zeit ist damit vorbei, zurueck der Luxus mit taeglicher heißer Dusche und Kueche, aber auch knarrenden Kuehlschraenken und muffigen Raeumen. Man ist jetzt feinfuehliger, was das angeht. Werden uns schon wieder schnell daran gewoehnen, Glotze, DVD, Pommes Frites und Friteusefood, Gehupe und Hektik, wenig lachende Menschen und alle irgendwie im Stress. Jedenfalls haben wir hier in Toora die Zeit bereits genutzt, alle unsere schmutzigen Klamotten (Outdoorkleidung nennt man so etwas) zu entsorgen, zum Teil als Putzlappen umfunktioniert und den Wagen einmal von innen einer Komplettreinigung unterzogen. Jetzt ist der Wagen eigentlich besser als wir ihn gekauft haben, halt 1 Jahr aelter und ein paar mehr Kilometer auf dem Buckel. Oft gewinnen ja die maennlichen Wesen, wenn sie altern, so ist der Pajero sicher maennlich. Unser neues Flugblatt steht auch und auch die Inserate und Forummitteilungen sind auf einen Schnaeppchenpreis von 3500 $ taxiert. Nachdem wir unseren Etat durchgerechnet haben, sind wir sehr gut gefahren, also heißt es, einen Preis zu waehlen, dass die kommenden Besitzer in aehnlicher Weise ihre Australienreise erleben koennen. Und bei dem Preis kann man nix mehr falsch machen. Wir haben im Gegenzug hoffentlich unser einziges Problemchen hier vor Ort easy abgewickelt und Zeit genug, um Kultur und Sport in Melbourne zu erleben. Wir geben ihn aber auch nur an nette Leute ab, also nicht an cardealer, die Business machen wollen. Eddie hat auch angeboten, ihn bei sich abzustellen, falls wir ihn nicht verkaufen koennen, und da kommen ja alle Nase lang bei ihm die deutschen Besucher im Klub vorbei. Bin aber zuversichtlich bei dem Preis ihn weitergeben zu koennen, nur neue Reifen stecken wir auch nicht mehr rein. Sonst ist ja quasi alles neu. So also bald nur noch Melbourne und dann sind wir bereits in Deutschland, arschkalt haben wir gesehen und kein Strom im Muensterland. Aber Kamin in Hannover so koennen wir anfangs auch unsere sausages grillen, um den Weg nicht zu hart zurueck zur Zivilisation zu finden. Bis dann.

Sonst kommt ja nur noch etwas aus Melbourne und dann eine neue Rubrik mit Allgemeingedanken und Resuemee; und was man haette besser machen koennen oder was man in der Zukunft bei einer weiteren Reise nach Australien machen wuerde. Jetzt ist ja noch alles frisch im Hirn! So nun ein kurzer Abschlussbericht. Wir sind jedenfalls wohlbehalten in Deutschland sowohl mit Emirates als auch mit Singapore Airlines heimgekehrt, die Knie wie immer gequetscht und durch die Enge auch erheblich uebermuedet, denn Schlafen kann ich nicht in so einer verkruemmten Position. Neid jedem, der sich die business-class leisten kann. Aber was soll`s, 30 Stunden Quaelerei bezogen auf 1 Jahr Erlebnisurlaub faellt doch gar nicht ins Gewicht. Zollfreie Schnaeppchen-Einkaeufe fuer elektronische Artikel wie Handy oder tragbarer DVD-Player in Dubai oder Singapore gibt’s es leider auch nicht zu vermelden nur die obligatorische Pulle Hochprozentiges und Stange Zigaretten halt. Jedenfalls liegt Schnee in Deutschland, schon im Bus am Flughafen starren einen Gesichter an, die alle aussehen, als ob sie verantwortlich gemacht werden fuer das Wetter. Kein Lachen oder freundliches Hallo, da stiert jeder nur vor sich hin. Na ja, war ja auch nicht anders zu erwarten. Und nun noch der Rest zu Melbourne. Der Autoverkauf schleppte sich so dahin, dazu kam dann, dass die RWC (TUEV) gemacht werden muss, ansonsten kann man kein Auto verkaufen in Victoria, das um- bzw. angemeldet werden soll. So musste das Getriebe ausgebaut werden, um den Simerring und ein Lager zu wechseln. Also 8 Stunden Mitarbeit waren angesagt, Dreck, wunde Finger und anschließend berappen musste ich dann auch noch 400$ an den deutschen Juergen mit seiner Werkstatt und seiner nicht immer besonders freundlich wirkenden Tochter. Das liegt wohl aber in der Familie. Ebenfalls neuere Reifen und ein paar Kleinigkeiten vom Wrecker (Schrotthandel) mussten her, dazu die Einkaeufe fuer einen selbst. Also Klamotten wie Jeans und T-Shirts, die gut und, wenn man pfiffig ist, sehr, sehr preiswert bei den Supermaerkten wie zum Beispiel K-Mart zu erstehen sind. Souvenierkrams wie Caps, T-Shirts, Sporttrikots und so weiter ersteht man am besten und am guenstigsten auf dem Victoria-Market. Dann geht man noch ins Crown-Casino zum Zocken, ins Museum, am Yarra entlang… und dann ist die Zeit auch schon rum. Zwischendurch haengt man die Flugblaetter in den Internetcafes oder bei den Backpackerhostels auf, checkt die Internetseiten oder inseriert in den deutschsprachigen Foren, der „Tradingpost“ oder „The Age“. Um eine Preisueberblick zu kriegen, was man denn fuer ein Auto fuer was fuer ein Geld einkaufen will, empfehle ich jetzt im Nachhinein folgendermaßen vorzugehen. Grundsaetzlich kannst Du den privaten Backpackermarkt und die dort angebotenen Karren meist getrost vergessen. Auch den sog. www.travellers-carmarket.au. soll so toll sein, „kannst Du ebenfalls in den Gulli kicken“, aber er kostet wenigstens nichts, wenn man dort inseriert; das ist also wieder voll OK und sogar mit Fotos moeglich. Folgendermaßen:

Gehe ins Internet und checke dort die Onlineseiten der „Tradingpost“ und der „The Age“, da kann man schon nach Baujahr, Preis oder Modellen sortieren, hat sofort einen UEberblick ueber die Preislage auf dem Privatmarkt (uebrigens kann man dies auch von ueberall aus der Welt machen), schreibt sich die interessanten Geschichten raus und erstellt sich dann eine Rundfahrt mit evtl. 10-20 Anschriften in Victoria zusammen. Muss natuerlich nicht Victoria sein, geht auch in anderen Bundesstaaten. Einen Leihwagen bekommt ab 20 $ per day zu mieten, Kartenmaterial sollte das dicke Melbourne-Stadtplan-Buch sein fuer nahezu ganz Victoria und auf geht’s. Die Leute eventuell vorher anschreiben oder anrufen, ob das Fahrzeug noch da ist. Nun noch hinfahren und dann bei dem geeigneten Fahrzeug zuschlagen. Kostet maximal 2-3 Tage alles zusammen, man erzielt tolle Preise, den Umbau kann man schnell und guenstig selbst machen und bei der Einkaufsfahrt sieht man schon Victoria und lernt die ersten netten Australier kennen – allemal besser als abgezockte cardealer oder ueble Backpackerkarren zu ueberteuerten Preisen anzuschauen (ist aber auch ein Erlebnis) – also wo ist das Problem!?! Keines, ja genau so wuerde ich es jetzt machen, nach 1 Jahr in einem Land weiß man das dann, nahezu stressfrei und sicher superguenstig. Und spaeter dann an einen „ahnungslosen Backpacker“ mit Gewinn verkaufen. Genau so mache ich das das naechste Mal! Aber davor geht es dann sicher noch nach Kanada oder doch nicht, und dortmuss ich wieder Lehrgeld zahlen. Nun gut, irgendwie gehoert dies ja aber auch dazu. Und langweilige Fahrten mag ich ohnehin nicht. Bis zum naechsten Trip einmal. Dann mal Norwegen-Bericht vom Fischen oder dann von Kanada oder La Palma… mal sehen. Uebrigens wurde der Wagen verkauft an eine Italienerin am letzten Tag, am Nachmittag, gemeinsam bei Vicroad umgemeldet und dann dueste sie los. Preis war exakt 3999.- $ plus 50 $ fuer den CD-Player fuer ein Klassefahrzeug… ein Fahrzeug ohne Namen, einfach ein goldener alter 4 WD Pajero… Namen haben Menschen und Tiere, nicht Dinge!!! … bis dann