Hier lassen wir nur Bilder sprechen
Norwegen-Trip 2024 – 29. Mai – 29. Juni
Tourstart 29.05.2024 mit Fährüberfahrt
Dieses Jahr Hinfahrt wieder per Fähre mit Finnlines am 29.5. Abfahrt um 10 Uhr in Travemünde bis 19 Uhr Ankunft Malmö, mit Hundekabine trotz Tagfahrt und Strom (5€). Unterschied zu sonst ist, daß wir mit Bootstrailer als Gespann mit insg. 12m Länge also größerem Schlauchboot mit 20PS eMotor Suzuki unterwegs sind. Motor auf eingebautem ausziehbaren Schwerlastregal in Heckgarage verstaut, restliches Bootsequipment im Boot unter selbstgebauter Persenning verstaut. Auch einen Mitfahrer namens Stefan, gebürtiger Hannoveraner, Vereinsangler und noch ledig begleitet uns mit seinem umgebauten Dacia Dokker die ersten drei Wochen zum Romsdalfjord. Er ist eigentlich ein Freund von Jens und Sille, die ebenfalls gesondert zeitgleich aber nicht per Fähre sondern über die Brücken gemeinsam mit den Kölnern und ihren Wohnwagen auf Tour gehen. Die Kölner sind auch schon jahrelang auf dem Campingplatz, den wir wieder anpeilen. Vermutlich hängen sie aber einen halben Tag hinter uns.
Geplant unsererseits ist noch nach Ankunft in Malmö sofort auf die Autobahn zu fahren und in den abendlichen bzw. nächtlichen Stunden die Autobahnstrecke bis hinter Uddevalla zu bewältigen ca. 350km, dann den ersten Übernachtungsstopp auf Landstraße 172 gegen Mitternacht auf irgendeinem Parkplatz einzulegen. Strom ist ausreichend durch unsere Neuanschaffung leistungsstarker Ecoflow, einer tragbarer Powerstation, die uns auch den Betrieb von Toaster, Kaffeemaschine und weiterer Geräte ermöglicht. Somit ist kein „Luxus“defizit mehr zu erwarten. Dann soll es am folgenden Morgen über Grenzübergang Charlottenburg(Schweden-Norwegen) und weiter über Elverum auf die E3 weitergehen bis zum Zweitübernachtungsstopp auf E6 im Gebiet Hjerkinn oder kurz davor ca. 500km. Es hat sich für uns die Fahrerei auf der E3 als viel attraktiver herausgestellt. Weniger Blitzer, weniger LKW und Verkehr allgemein trotz längerer Autobahnbereiche (für uns nicht relevant) und auch etwas kürzer und Mautgünstiger. Und die Strecke ist landschaftlich viel schöner zum Fahren.
Am 31.05. morgens dann über Dombass und Andalsnes, dortiger Norge-Einkauf wie Kartoffeln, Eier, Cola sowie Bootssprit in allen Kanistern aufnehmen, bis zu unserem Camp bei Anne. Eintreffen dann um frühe Mittagszeit, komplett alles an Bord, und reichlich Zeit am selbigen Tag, um Lager und Boot zu installieren. So könnte der 1. Juni bereits der 1. Angeltag sein, Fisch auf den Teller kommen und abends das Finale vom BVB gegen Real konsumiert werden. Das ist die grobe Planung, die sich natürlich aufgrund Verkehrslage, Vorkommnissen wie Elch gerammt, Boot vom Trailer geflogen, Reifenpanne oder so und vom physiologischen Fitnesszustande variabel ändern kann. Fahrerei ist es aber trotzdem und jetzt auch noch mit Trailer, die erste Fischmahlzeit nach nun längerer Durststrecke aufgrund unserer Überwinterung in Andalusien oder auch die Erwartungshaltung neues Boot und größerer Motor sollten dies aber schnell kompensieren. Welchen Vorteil hat das größere Boot?! Nachteil liegt auf der Hand, wie Trailerfahren, mehr Spritverbrauch, höhere Kosten für Fähre oder Brücken, langsameres Vorankommen, zumindest ist 80km jetzt erlaubt. Vorteile: deutlich mehr Platz im Boot und im Wohnmobil (Überladungsproblem hinfällig), man kann zu zweit fahren, man kann besser gegen Wellen manövrieren bzw. weiter an andere Plätze vordringen, die ich vorher mit dem kleinen Motor nicht anfahren konnte (hier Vorort Seehecht, Lumb, Lachs) und evtl. besseres Schleppen auf Großfisch wie Lachs. Dafür muss der Motor aber erst einmal eingefahren werden die ersten 10 Stunden, ist ja nagelneu. Also anfangs sehr ruhig angehen lassen mit Steigerungspotential.
Update 09.06.2024
Verlauf der Hinfahrt. Morgens am 29.5. um 5 Uhr gings los mit Bootstrailer hintendran, Ziel Fähranleger Travemünde von Finnlines. Alles perfekt, noch getankt unterwegs in Bad Segeberg, tatsächlich die letzte Tankstelle vor Autobahnstück und Fähre.

Stefan, unser Begleiter auf der Hinfahrt mit seinem Dokker besorgte unterwegs noch Brötchen für Frühstück und Fähre. Er holte uns ein auf Autobahn-Parkplatz A2, bevor es abging nach Bad Segeberg. Abwicklung bei Finnlines diesmal am Einlass-Häuschen und rauf. Unsere gebuchte 4er Hunde-Kabine kam auch ihm zugut, da er sich ein Bett oben schnappen konnte, um mal kurz zu relaxen. Die Kabine war groß genug, dass sich alle wohl fühlen konnten.


Ziemlich pünktlich dann Ankunft um 19 Uhr in Malmö. Wir fuhren als drittes Fahrzeug runter, kein Zoll, rauf auf Autobahn Richtung Göteborg. Kollege Stefan kam erst ¾ Stunde später runter, holte uns aber später auf Autobahn ein durch Raserei in Schweden.
Wir fuhren durch bis Uddevalla, dann die 172 nördwärts Richtung Grenzübergang Charlottenberg. Erster Stopp nachts auf 172 bei Friedhof auf Parkplatz ca. 1 Uhr nachts nur zum Pennen, 50 km weiter dann morgens auf Rastplatz am See gefrühstückt. Wäre der bessere Übernachtunsstopp gewesen, doch die letzten 50km nicht mehr geschafft, dunkel und zu viele Rehe auf der Strecke. In Charlottenberg tags darauf vollgetankt, um 11 Uhr über Grenze (Schranke!) und an Station Wasser aufgetankt, und weiter über Elverum auf E3, obligatorischer Stopp am Elch, Abzweig rüber auf E6 (Straße eher holprig), durchs Hochland auf E6 Richtung Dombass. Ursprünglich sollte dort der nächste ÜN-Stopp stattfinden, doch weil ziemlich kalt und noch fit, sind wir weiter bis auf uns bekannten „Bernd-Parkplatz“ auf Anfahrt nach Andalsnes.

Am nächsten Morgen dann nach Frühstück die 100km runter bis Andalsnes, getankt, Bootsprit ebenfalls getankt, und Kartoffeln, Cola, Eier sowie Stefan Leberpastete gelbe Dose eingekauft. Bei Anne dann gegen 11 Uhr eingetroffen, genug Zeit, um Lager und Boot zu installieren. Vorweg genommen, wir sind noch am selben Abend auf kurze Ausfahrt zur Kirche los, um ein paar Zappelfreaks, kleine Seelachse, an die Angel zu bekommen. Alle wieder rein, auch der erste Pollak von Stefan. Immerhin 40 cm. Wir hatten wieder unseren alten Platz, war frei, und Stefan kam unten ans Wasser.

Anne selbst im Krankenhaus, Fuss wird abgenommen wegen Diabetes, Oddvar zwar anwesend, aber nicht wirklich da. Sagte nur, „macht Boote rein, egal macht man“. Unsere Anfahrt also völlig reibungslos, bislang alles geklappt. Jens und Sille trafen einen Tag später ein, wieder auf ihrem Platz schräg oberhalb von uns und am großen Tisch in unserem Lager hatten alle Platz, sonst war aber alles quasi belegt von neuen Figuren.

Heute am 9. Juni wieder quasi nur die alten Gesichter, Harald, Dieter, die älteren oben, und wir. Sonst alles frei. Sille und Jens hatten ne Reifenpanne und kamen deutlich gestresster erst spät am Abend an. Neuer Filetiertisch, neue Küchenplatte, das wars auch schon. Frauendusche geradeaus läuft auch noch. Boot reingetrailert per Hand und mittlerweile eingefahren. Läuft hervorragend, auch der Elektrostarter echt von Vorteil, weil einen zwanzig PS immer mit Hand anzuziehen, kann mühsam sein. Angeschafft werden muß aber Tankverschluss (Kettensäge), elektrische Pumpe (mit Ecoflow super) und v.a.D. Regenzeugs, was auch dicht ist.
Und dann wären wir auch beim Angeln. Stefan ist zwar Angler, hat auch nen Boot, aber Norwegenangeln im Schlauchboot ist noch mal was anderes. Auch Jens hat zwei Tage gebraucht, um sich ans Schlauchboot zu gewöhnen. Er hat jetzt eigenes 15PS Honwave, auch alles nagelneu. Mein Poker 3,80 mit 20PS Suzuki Elostart.

So jetzt kommen die negativen Sachen. Wetter total beschissen, kalt und nur Regen. Auf dem Wasser erwischte uns ein Hagelsturm, heftig. Nicht gefährlich, aber es tut richtig weh im Gesicht und auf der Pinnenhand bei der Fahrt. Und das Schlimmste, Fische quasi mangelhaft. Man fängt zwar, doch sehr mühsam, wobei unsere Ansprüche auch hoch sind, Wir nehmen also keine Köhler unter 50cm, nur Baby-Pollaks hier und da, Dorsche ja sowieso nicht. Beim Schleppen wenigstens Makrelen als Köder eingesammelt. Stefan einen 85cm Dorsch und auch seinen ersten 80ziger Seelachs. Ich selbst fange mein Zeugs schon, aber wie gesagt die Topspots sind kaum besetzt, auch nicht im Romsdal, dann das üble Wetter – aber wenigstens kein Sturm – aber Spass ist was anderes. Die Häuser hier sammeln alles an Kleinzeugs ein und finden sich auch noch gut dabei, aber was sollen sie machen, sind ja nur ne Woche da und das dann teuer. Für ein junges Holländerpaar im Dachzelt, beide beim Fernsehen, und gestern Männerpaar, verheiratet aus Sydney und Amsterdam, hatte ich schon ein 50ziger Filet übrig. Da mache ich mir keinen Kopp. Stefan ist bei mir im Boot, beim Fischessen bei uns dabei, aber durchs Wetter und mässigen Fisch könnte die Stimmung euphorischer sein.
Gestern Abend erste Ausfahrt mit Sylvie, wollte auf Seehecht gehen, doch ist im Starkregen ertränkt worden. Sind wieder rein nach 30 Minuten und Sylvie unter die heiße Dusche. Dann noch die Geschichte mit Ole nach Absetzung seiner verordneten Antibiotika-Therapie von neuer Tierärztin. Machte gleich am zweiten Tag hier vor Ort schlapp, übel schlimm, apathisch, fraß und trank nicht mehr, absolute Scheiße. Schon alle Szenarien durchgespielt, wie es weitergehen könnte. Jedenfalls war der Montag mit Lagerabbau, mit Womo los nach Andalsnes zu Tierärztin, von dort aus zu Klinik nach Molde mit Fähre, soll Sylvie besser mal erzählen…..jedenfalls Ursache völlig unklar und Ole mittlerweile wieder fit, das ist erstmal die Hauptsache.

Update 22.06.2024
Nach einer Woche bei Anne entschieden wir uns umzuziehen zur Kirche. Boot wurde gemeinschaftlich mit Stefan, Harald und Dieter sowie Sylvie auf den Trailer gebracht und hochgezogen, Lager abgebaut und Boot mit Persenning verschnürt. Motor blieb für den kurzen Weg von 65 km inkl. Fähre Afarnes über Molde auf Trailer am Boot, alles kein großes Unterfangen. Oben bezahlten Sylvie und Stefan bei Oddvar, da ja Anne im Hospital aufgrund ihrer Diabetes ein Fuß abgenommen wurde. Es wurde preisgünstig, da er weder Boot noch Strom berechnete. Jens und Sille sollten drei Tage später folgen, ihr Abbau durch Vorzelt und Boot mit Motor im Auto ist ja viel zeitaufwendiger.
Aber warum der Umzug? Einerseits war einfach nicht genug Fisch im Fjord, die üblichen TopSpots kaum besetzt und wenn man etwas fand, wie bei den drei Steinen, war dieser minutenspäter von 15 Booten besetzt. Unschönes Angeln in Gesellschaft. Stefan und ich fanden zwar jeden Tag etwas, aber mühsam. Zumindest konnte Stefan seinen ersten großen 80ziger Köhler fangen sowie seinen größten Dorsch von 86cm bei der Vogelinsel. Auf Seehecht hatte ich kurz probiert, keinen Biss, damit abgehakt. Makrelen beim Schleppen fing ich, große zwar, werden als Köder eingesetzt, aber die Bisse waren auch mäßig. Auffällig auch, daß die großen Köhler so wenig und wenn völlig abgemagert und kraftlos waren. Pollak außer kleinen Fehlanzeige. Sille und Jens fingen bei vier Ausfahrten drei Köhler, alle Sille und nur einer groß, und eine Makrele.
Andererseits störten die Freaks aus den Miethäusern, die mit ihren fetten Mietbooten rausgingen zu dritt oder zu viert und mit zwanzig kleinen Babyköhlern, zum Teil weniger als 20cm heimkehrten, sogar noch stolz!?, was dazu führte, sie als Kinder“fi….“ einzuklassifizieren. Auch der Satz „wenn wir schon 800€ bezahlen für Boot und Haus, dann müssen wir auch Fisch mitnehmen“, macht die Sache nicht sympathischer. Solche Leute sollten Bier trinken und Skat spielen und meinetwegen Rotaugen angeln, aber bloss zuhause bleiben. In Norwegen haben solche Zeitgenossen nix verloren, in diesem Fall aus Wismar und Hildesheim.
Also besser umziehen zur Kirche, da findet man keine Volldeppen, da sind nur wir und einheimische Norweger.
Am 10ten Juni kamen wir an, da stand noch ein Mainzer Womo, der aber nach unser Ankunft nach 15 Minuten die Flucht ergriff. Seit dem sind wir alleine, weil die Plätze jetzt auch alle belegt sind. Von uns die drei Plätze, mehr gibt’s auch nicht und nur zweimal Strom!
Bei schönem Wetter ist der Platz mit diesem Blick wirklich traumhaft.

Boot rein zu dritt, Bootsplatz im Hafen Nr.1 stand zur Verfügung, und auch für Jens drei Tage später die Nr.11. Leider gibt es seit sechs Monaten eine Heilbutt (kweitte)-farm unweit auf unserer Seite, was weder für den Blick als auch für den Fischbestand langfristig von Vorteil sein wird. Auf alle Fälle gibt es mehr Fisch und insb. die Vielfalt ist da. Pollaks auch große, Köhler bis 80, die auch knackig was tun an der Angel, Dorsche 5 Stück auf nur einer Bahn, auch Lumb und Leng bei Test, aber recht klein, da auch nur bei 70m unterwegs, Rotbarsch, Knurrhahn, Makrele eher selten, und viele kleine Zappelphilippe (Köhler, Pollak zum Abschütteln oder mal einen für die Hunde). Auch Sylvie hat schon einen großen Köhler bei Abendausfahrt hochgezogen, und einer reichte ihr belastungsmässig, wie sie sagte.
Fisch zum Essen haben wir immer, auch für die Hunde gibts zwischendurch mal ne ganze Pfanne voll
Stefan ist am 18ten abgereist, seine Kühlkapazitäten voll ausgereizt und Fischkontingent erreicht.
Im Großen und Ganzen hat es gut geklappt mit ihm auf dem Boot, Fangen kann er mittlerweile auch, nur leider hat er sich am vorletzten Tag aus dem Rennen genommen, da er sich versehentlich den halben Finger abschnitt beim Filetieren/Aufräumen. Sille ist mit ihm ins Krankenhaus nach Kristiansund 50km oneway, bei schönstem Wetter, also einer der drei schönen Tage, man hat ja nix besseres zu tun. Große Begeisterung, aber als „Newcomer“ muss man wohl erst einiges lernen, was weh tut, und auch planungstechnisch….die Erfahrung macht es. Nun weiß er Bescheid fürs nächste Mal, und dann ist es Unvermögen und keine Unwissenheit mehr. Nur zur Info, er ist auch schon über sechzig.
Nun heute leider Sturm, erste Mal hier überhaupt in drei Jahren mit Windstärke 9, teils auch gefühlt mehr. Das Wetter ist ohnehin dieses Jahr sauschlecht, Regen und kalt. Drei schöne Sonnentage hatten wir erst bis jetzt. Von der Jetty vorne fängt man aber auch hier so gut wie nix. Wenn man mit dem Boot nicht raus kann, wird es dort bei Wind und Wetter probiert.

Ansonsten heißt es Aussitzen und mit heißem Rum von innen wärmen.

Also Fisch auch hier deutlich weniger, aber man muss nicht erst drei Stunden rumfahren, bis man einen hat wie im Romsdal. Und man weiß auch nicht unbedingt sicher vorher, was man dran hat. Fischtechnisch sind wir voll im Soll, halte mich aber auch zurück, und wenn Wetter besser wird, geht jetzt gezielt die Schlepperei los auf Meerforelle und Lachs sowie Test auf Seehecht und Lumb und Leng in der Tiefe. Vielleicht kommen ja noch die Highlights. Hier im Lager ruhig wie immer, eigtl. noch ruhiger durch das schlechte Wetter als sonst.
Langeweile kommt noch keine auf, entweder man geht ein paar Würfe Pilken mit Ole

oder schaut zwischendurch auch mal Fußball – für die anderen dann Public Viewing

Mit dem größeren Boot und mehr PS kann ich auch hier neue Gebiete anfahren. Gibt noch einiges zu tun.
Abschlußbericht 28.06.2024
Letzter zusammenfassender Bericht von der Kirche und Resümee von Trip 2024. Das Wetter wurde nur kurzfristig für ein paar Tage besser, also insgesamt hatten wir maximal 5 Sonnentage, wovon man auch nur an zwei abends mit kurzer Hose länger draußen sitzen konnte.
Ansonsten geprägt von viel Regen und auch Wind bzw. einmal Orkan. Was dazu führte, mehrfach die Markise mit Regenschutzwand nach Westen zu demontieren. Die letzte Woche verzichteten wir ganz auf Markise und Aufbau, das angrenzende Holzplateau gewährleistete jedenfalls matschfreien Boden zum Sitzen am Holztisch. Das Boot wurde oftmals mit Schöpfkelle von Wasser befreit und die eigtl. Motorschutzhaube diente zur Abdeckung von Bootssitz und Kiste, in die Wasser ansonsten durch den Regen von oben eindringen kann. Und der sich mit Wasser vollgesaugte Sitz führte zu nassem Hintern. So wurde dies jedenfalls vermieden.
Durch das schlechte Wetter gab es wenig Tagesbesucher der Norweger geschweige der Bootseigner, wir waren also oft ungestört. Super für die Hunde, die viel Zeit, ohne an der Leine zu sein, draußen verbrachten, eher eine ungewohnte Situation, die insbesondere Fella auf ihre alten Tage genoß. Bei Anne quasi undenkbar. Zur Zeit ein dt-sprechendes Holländerpäärchen im Ritschratsch-Selbstausbau als Nachbarn, sind nett und erhielten gestern ein fette Makrele vom Ufer meinerseits, nachdem der Mink ihm seinen 40cm Pollak vorne an der Jetty entwendet hatte. Unser Mink, klein und schwarz, hat vier Junge und trägt diese umher, ist neugierig und turnt ständig durch die Steine. Zwei Austernfischer-Päärchen, die sich konstant bei uns aufhalten, sind auch nett zu beobachten, wenn sie die Muscheln an steinen Aufknacken bzw. Löcher reinhauen und vmtl. aussaugen.
Die beiden Boote, unten im Hafen vertaut, laufen beide super.

Auch die Spritkosten sind überschaubar, wir fahren meist nur bei uns vor der Haustür raus, fangen den Fisch. Größere Ausflüge gibt das Gebiet eigtl. nicht her, Lumb und Leng in kleineren Ausmaßen sind im Fjord bei ca. 70m, Seehecht nicht gefunden, dagegen Dorsch, Pollak und Köhler in ausreichender Menge vorhanden bis 80er Größe aber proper genährt und teils kampfstark.

Seit 10 Tagen sind Massen an zuerst Krabben, dann Brieslinge und Kleinfische sowie die ersten Riesenmakrelentrupps vorort. Im Kleinhafen selbst kommt es zu eindrucksvollen Kampfgebrutzel, auch springende halbstarke Pollaks, die wir anfangs mit Meerforellen verwechselten. Fischtechnisch zu erwähnen, beim Orkan von der Jetty ein großer 70er Köhler und beim Schleppen direkt vorne beim Flusseinlauf einen 60-70er Lachs, eindeutig ein Lachs.

Ansonsten mit Boot mittig und an 90-110er Linie 70-80er Köhler, die man zwar suchen muss, doch so 4 im Schnitt landen jeweils bei jedem im Boot. Dadurch wird jetzt zum Schluss insb. Jens und Sille, erstgenannter fängt jetzt zum Schluss auch mal ein paar Fische, vorher hat er sich eher durch Arbeiten auf dem Boot hervorgetan, so jedenfalls Kommentar Sille und ich steuere ebenfalls ein paar dazu. Sie sind erwartungsgemäß noch nicht voll (36kilo!?).
Sylvie und ich haben unsere Kapazitäten so weit ausgeschöpft, auch zehn Makrelen als Ganze fürs bald anstehende Schwabentreffen zuhause Räuchern, an Bord. Ganz gute Bandbreite von Dorsch, Pollak und Seelachs über Leng, Lumb, Rotbarsch und Lachs alles dabei.

Sonst nicht viel Erwähnenswertes, die paar Ritschratschbusse, die allesamt aber wieder den belegten Ort verließen, von den Essenskapazitäten kamen wir hin, das Fahrrad kam zumindest mit Sylvie 2mal zum Einsatz, war sonst aber eher unnütz. Jens und Sille haben ja ein Auto zur Verfügung. Wir werden am Donnerstag, 28.6. das Boot rausholen und Freitag dann langsam losfahren gen Heimat, denn ab Samstag ist wieder schwerer Regen angesagt. Fisch haben wir genug, also geht’s etwas eher nachhause, Samstag noch auf der Fahrt vmtl. auf E3 Deutschland – gegen Dänemark Achtelfinale schauen, dann über Schweden und die Brücken auf dem Landweg nach Hause. Das erste Mal, lassen wir uns überraschen, was es kostet mit Trailer. Billiger wird es sicher nicht als die Fähre, dafür aber die Freiheit aufzubrechen, wann wir wollen, so wie wir es jetzt tatsächlich tun werden, hat sicher alles ein Pro und Contra. Fürs nächste Mal sind die Plätze OK, doch es sollte etwas neues hinzukommen. Die Idee wie und wohin steht schon.
Abschluss Rückfahrt:
Am Freitag nach ausgiebigem Frühstück ging es gemeinsam mit Jens und Sille den Fjord entlang Richtung Oppdal, um zuvor am Ende des Fjordes noch eine Destination für kommendes Jahr zu checken. Der dortige Hafenplatz ist ganz neu und wäre eine Option für kommendes Jahr als Anfangsstopp. Der Chef Kjell (Schell) und die Webseite mit Kameras ist vielversprechend, ein Ort mit voller Infrastruktur und eben neues Gebiet, evtl. gut fürs Schleppen auf Rotfisch.
Nach Einkauf und Begehungszwischenstopp weiter über die E6 nach Hjerkinn und Abzweig rüber zur E3. Kurz vor der E3 dann Übernachtung auf Parkplatz mit Superspot an Bach, noch gebadet,

zwar ohne WC aber mit Müll und abgegrenzt alleine stehend und bei schönem Wetter nach 242km, dann anderntags weiter über E3 bis Grenzübergang Charlottenberg und Lidleinkauf auf die 172 und Stopp auf Rastplatz mit WC nach 453km, und dann weiter morgens um 6 Uhr mit Rückfahrt über Malmö, die beiden Brücken

bis nachhause als 800km Strecke, so daß wir abends um 19 Uhr zuhause waren.
Zu erwähnen, der Verkehr mit Unfall auf der Öresundbrücke, mit Öresundgo alles einwandfrei geklappt, nur der Preis für die Störebelt-Brücke ist für Womogespann mit Trailer über 10m nicht angemessen. Eine Fähre ist günstiger, dagegen steht die Flexibilität der freien Wahl der Rückfahrt. Auch die Erkenntnis, daß durch Ferienbeginn zu Anfang Juli uns gefühlt tausende von Norweger-Womos entgegenkamen und zukünftig auch immer die Abfahrt so um den 29.6. liegen sollte. Die Fahrt von 800km war grundsätzlich händelbar und gar nicht so stressig, wie man vermuten würde. Ein kostenpflichtiger Stopp auf Stromplatz war aufgrund unseres Ecoflow nicht mehr notwendig ohne Luxuseinschränkung.
Alles in allem hat alles super geklappt und 33 Tage Norwegen-Trip liegen hinter uns.
Spanien (Andalusien) – Überwintern 23/24
Tourstart 07.11.2023
So, sind losgefahren am Dienstag, den 7. November 2023, morgens um halb 6, um den Elbtunnel noch vor dem Berufsverkehr zu passieren. Erst nach Hannover, um bei meiner Mutter im Altersheim aufzuschlagen. Morgens um 10 waren wir bereits dort. Kaffee und bissl erzählen, immerhin ist sie 92 Jahre alt, und es bleibt festzustellen, daß sie nach wie vor geistig fit ist, zumindest für das Alter hervorragend. Jedenfalls hat sie im Altersheim physisch zugelegt, ist also fitter als vor 5 Jahren. Vmtl. am morgendlichen täglichen Schwimmen und den Mehrkontakten hausbedingt, Mittagessen und so weiter.
Abends ging es dann rüber 140km nach Osnabrück genauer nach Bohmte, dort wo Italiacamper24 seine Anhängerkupplungen verbaut. Der Sitz in Melle, ist nur der „Firmensitz“, da sitzt wohl nur die italienische Mama, und er selbst dünner brauner Glatzkopf hat sein Büro, eigentlich nur seinen Schreibtisch, bei der Firma/Werkstatt SMV, die die Dinge verbaut, AHK oder Stützen… Er gibt sich auch nicht als Italiacamper zu erkennen, tut so, als sei er Mitarbeiter der SMV. Durch mittlerweile Insiderwissen kenne ich nun die Strukturen, man hätte also den Anbau als Gesamtpaket noch billiger bekommen, hätte man es direkt über SMV vereinbart. Nur die kennt ja vorher keiner. Ich habe jetzt jedoch direkten Kontaktpartner vor Ort, also niemand braucht dann den Italo-Glatzkopf. Er operiert tatsächlich scheins ganz alleine und nur online, ansonsten lässt er machen. In zwei Stunden war alles verbaut und wir konnten um 15 Uhr los nach Ulm/Ehingen zu den Schwiegereltern. Die Nacht zuvor haben wir für 2€ Strom (Heizlüfter wurde gebraucht und auch die Kaffeemaschine) 15km vorher auf einem Stellplatz verbracht. Man kann aber auch direkt vor der Werkstatt stehen, dafür sind extra 2 Rasenplätze angelegt, aber kein Strom oder so etwas.
Die Fahrt nach Ulm über Paderborn, Fulda-Berge, Würzburg wurde stressig, da irre viel LKW´s unterwegs sind. Vielleicht ist das heute normal, aber es ist abartig. Sie stehen von den Parkplätzen weit raus über die Einfahrten bis auf die Autobahn, unter den Brücken am Seitenrand zum Übernachten, um die vorgeschriebenen Haltezeiten einzuhalten. Man kann keinerlei Rastplatz mehr anfahren weil so voll. Und auf der Strecke sind trotzdem noch Massen, die ständig Elefantenrennen veranstalten. Also 105 überholt 100, die 80 fährt da schon lange keiner mehr. So musste ich mit 120km und mehr ständig an den vorbeiziehen, um nicht dazwischen eingekesselt zu werden und auch überhaupt vorwärts zu kommen. Nach 9 Std. Warten auf die AHK und dann Durchstarten nach Ulm 700km ganz schön stressig. Und das Womo wurde schön gefordert, na ja, wurde jetzt als Einfahren für die Andalusien-Tour abgehakt.
Wir waren um 23 Uhr am 8.11. bei Sylvies Eltern, so daß ein Absacker-Weizen noch drin war. Am kommenden Tag besuchte Sylvie ihre Firma, ich machte Womo mit Wasser voll und verlud nach Einweisung mit Hans das geschenkte ältere Elektrofahrrad. Mit Fahrradkörben und Helm für Sylvie, Rückspiegel… auf den Fahrradträger, Spanienschild noch ran und dann nur noch Essen und Trinken und Quatschen mit eintrudelnder Verwandtschaft.
Vorweg genommen, ein großes Dankeschön für das Fahrrad, das super läuft, beide können damit fahren, Einkaufen klappt super, Akku reicht dicke da man locker auch ohne fahren kann, und ohne Bike wäre fatal gewesen auf dieser Tour. Wäre vor Langeweile vmtl. gestorben zwischen den Rentnern und ohne Angeln. Bin jeden Tag unterwegs und Rücken hält so um 15km.
Jedenfalls am 10.11. dann los gen Frankreich, aber zuerst von Ehingen nach Freiburg auf Landstraße. Das war schlimmer als die Tour von Osnabrück. Nach 5 Stunden kommt man an in Freiburg, Verkehr ohne Ende, Umleitungen und jedes Dorf nur 30 erlaubt, und Blitzer ohne Ende. Dank den Grünen und Herrn Kretschmann ist die Einnahmequelle Baden-Württembergs nun die Strafgeldeinnahme, wer braucht da noch die berühmten Schwabentüftler und Häuslebauer… man stellt einfach Blitzer auf. In einem Dorf, ehrlich ungelogen, waren 3 Blitzer auf einem Kilometer. Für die Zukunft sollte man die Geschwindigkeit auf 15 reduzieren, dann hätten sie auch mehr Hotelübernachtungen. Diese 160 km in 5-6 Stunden brauche ich jedenfalls nie wieder.
Danach geht es in Freiburg, natürlich muss man durch die Stadt, auf die Autobahn und dann geht’s zügig nach Frankreich. Dort ist das Fahren deutlich entspannter, viel weniger LKW‘s, kaum Blitzer, obwohl meist nur zweispurig, geht es zügig voran. Wenn da nicht die Maut wäre. Hinter Mulhouse geht’s los. Plötzlich stehst Du vor den gelben Schaltern, bitte die mit grünem Pfeil, wenn man nicht ein Abo hat, und musst bezahlen. Scheins die Strecke von Beginn an der Autobahn (also Grenze) und die Einordnung der Klasse geht auch automatisch. Ob nun mit Kamera, Höhenmessung oder Gewichtswaagen egal, ein Betrag leuchtet auf und nun Münzen oder Kreditkarte. Bei Mulhouse waren es 4,70€, nicht so viel aber war ja auch nicht weit bis zur Grenze. Wir haben nur Münzen reingehauen. An den Trichter oder den Schlitz kommt man noch ran, aber ans durchgefallene Geld nur mit Abschnallen und bis zur Hüfte raus aus dem Fenster. Sylvie hätte keine Chance da ranzukommen. Sie hätte also aussteigen müssen, geht aber nicht, weil die Tür nicht aufgeht. So dicht muss man nun mal ranfahren, es sei denn Du hast Affenarme. Hieße also Aussteigen auf Beifahrerseite, was beim Womo ja gehen würde. Andere die mit Kreditkarte zahlen, haben auch so ihre Probleme, wenn die Karte nicht genommen wird bzw. erst gar nicht wieder rauskommt. Na ja egal, Schranke geht hoch, sobald der Betrag getilgt wurde, Quittung gibt’s auch, wenn man den Knopf dafür gedrückt hat. Einstufung war Klasse 2, OK, damit können wir leben. Aber nach 2 km Fahrt kommt die nächste gelbe Tolllstation, nun aber nur Ticket ziehen. Und irgendwann bei einer Ausfahrt wird dann bezahlt. Man muss nun mal durch Frankreich, wenn man nicht die Alpen durchqueren will im Winter mit dem Womo, und auch dann muss man am Mittelmeer ja da durch. Nächstes Mal nehme ich eine Fähre von Holland direkt nach Spanien, aber die gibt es doch gar nicht, oder doch?
Weil wir gut vorankamen, auch nicht müde waren, beschlossen wir die A75 mautfrei bei Clermont-Ferrand zu nehmen und die Übernachtung auf diese Strecke zu legen. Sie ist vmtl. deutlich unproblematischer, was Einbrüche und Aufbrüche nachts angeht, als die Strecke Lyon/Marseille runter ans Meer. Abgesehen von der höheren Maut auf Letzterer. Also ab von der A36/A6 in Saint-Remy, und nun Maut abdrücken 30,60€. Wow, alles mit Münzen, das dauert ne Weile. Dann weiter über die E607=N7 zweispurige Nationalstraße mautfrei bis zur neuen Autobahn der A79, welche man nur online bezahlen kann und sollte oder auf einer der Rastplätze halten, da sind dann Automaten zum Bezahlen, sonst soll‘s teuer werden mit 90€ Strafe. Kostet online 6,10€ (hat nur per Laptop geklappt) und nette Autobahn. Da doch schon müde vom stundenlangen Fahren sind wir weiter auf der A71 bis Clermont-Ferrand, da wieder Maut am gelben „Scheiß“ 11,30€, um dann auf mautfreier A75 weiterzufahren. Hinter Clermont-Ferrand sind wir auf einen Parkplatz mit Tankstelle gefahren, Tanken mussten wir und etwas müde waren wir auch nach 746km incl. Freiburg Strecke. Diesel 2,02€ wie zu Coronazeiten, das ist France. Jedenfalls gab es einen überdachten Parkplatz direkt an der Tankstelle, die 24 Std. auf hat, und da sind wir drunter und haben 4 Stunden gepennt. Ein Franzosen-Van stand da auch, der hat sich sogar Strom aus Steckdose dort geholt. Dann gings weiter nachts nach vier Stunden bis zur Brücke von Millau (230km), glaube größte Europas, die kostet 15€ zumindest im Winter. Und das fand ich OK, und auf dieser ist ein Parkplatz gleich 2km hinter Bezahlstation mit Wasser, WC‘s und Entsorgung, TOP. Da haben wir die nächsten 4 Stunden gepennt im Morgengrauen. Die Ganoven werden ja nicht 15€ Eintritt bezahlen, um zum Klauen zu kommen.

Die Strecke A75 ist schon bergig aber sonst OK, nur der Abstieg zum Mittelmeer ist heftig (weitere 130km). Also für die Rücktour zu Bedenken, dann wäre es ja ein Aufstieg und wenn Schneegefahr eine Katastrophe. Am Mittelmeer geht’s dann wieder auf die E9 (wie Lyon Strecke) und na klar Ticket ziehen und bis zur Grenze 140km, dann endlich Spanien. Stopp, natürlich Maut, und nun wird‘s unverschämt. 23,60€ für 140km und die Straße ist in elendem Zustand. Also was Kretschmann mit Blitzern macht, macht France mit der Maut. Was brauchen die Mercedes oder BASF, die Maut geht doch auch. Insgesamt waren es 90€ nur France, die andere Lyon Strecke wäre ca. 140€ gewesen. Manche bezahlten 260€, wie wir erfuhren. Viva la France, wie wir erfuhren. Gesamtstrecke Frankreich von Freiburg bis spanische Grenze über A75 genau 1026km=90,90€ Maut! Alternativstrecke, die fast alle fahren über A9 und A36, kürzer aber mehr Maut. Evtl. unsere Rückfahrstrecke zum Testen oder eine Fähre direkt nach Büsum.
Warum erzähle ich das so ausführlich? Na dann kann man das selbst für ein nächstes Mal nachlesen und evtl. bessere Alternative finden. Momentan kenne ich die aber noch nicht. Evtl. eine Verbindung über Belgien (mautfrei) Richtung Paris nach Bordeaux und dann runter oder um die Küste herum durch Portugal. Wird sich zeigen.
In Spanien angekommen
In Spanien angekommen, wollten wir erst mal nach dem Fahrstress einen Tag zur Ruhe kommen und ne Dusche nehmen. Also sagte ich zu Sylvie, such einen Acsi-Platz raus, gleich den ersten nach der Grenze in Spanien. Wir fahren anhand unserer eigenen Google-Karte, in der ich im Vorfeld alle mir bekannten Stellplätze sowie Acsi-CP eingetragen habe. Acsi ist ne holländische Rabattkarte für Campingplätze in Europa für die Nebensaison, nicht zwingend notwendig, weil meistens machen die CP die Preise auch ohne oder bei Langzeitaufenthalten ohnehin deutlich bessere Preise. Schaden tut es auch nicht, sind halt 20€ im Jahr inkl. Versicherung auf den Plätzen und man muss nicht seinen Ausweis hinterlegen, wie in manchen Ländern verlangt, sondern anstatt dessen die Acsikarte. Acsi Maximumpreis ist 23€, 21,19,17,15 runtergestaffelt für 2 Pers., Mobil, 1 Hund, 2 Duschmarken. Und Plätze sind geprüft, haben also gewisses Niveau. Der rausgesuchte Platz war der Roses CP Salata (acsi), also dorthin. Schon auf dem Wege dahin, stellte ich fest, den hätte ich nie rausgesucht, da es 22km rausgeht, die man genauso wieder zurückfahren muss.
Also wieso nicht einen Platz, der auf der Strecke liegt 3-4 km abseits von Strecke, so toll ist das Autofahren ja nun auch nicht. Und wir wollen ja schließlich runter nach Andalusien. Nur für ne Dusche und bissl Runterkommen ist das verdammt nochmal zu weit raus. Unterwegs dann getankt für 1,54€ den Liter, da war die Welt dann wieder etwas schöner. Bis wir raushatten, daß man zuerst den Betrag eingeben muss manuell, damit die Tankuhr startet, ist nur ne Nebensache. Also 80€ eingetippt. Am Platz angekommen, hieß es „ wir sind voll, haben nur noch Komfortplätze“, in real „Acsi ja =23€ aber für Komfort 5€ plus, plus Kurtaxe 1,20€“, also 30€. Wat für ne Scheiße, da war es wieder, „ich hätte den nie rausgesucht“, aber drauf geschissen, fahre doch nicht heute die 22km wieder zurück. Und nebenan gab‘s noch einen Stellplatz. Da standen sie auch wie Sardinenbüchsen Meter an Meter, grad so, daß die Tür noch aufgeht. Da hörste dann sogar nicht nur das Schnarchen sondern sogar das Furzen. Also den Komfortplatz. Ok, Platz war in Ordnung, höhere Kategorie, doch im Ort zwar Strand ansonsten absolute Geisterstadt wie Rimini, also wie so oft im Winter tote Tourimetropolen. Keine lebendige Infrastruktur, nix, was willste da?

Noch zu erwähnen, daß ich einen aus Celle getroffen habe, der mir dann das Ventil für spanische Gasflasche verkaufte (20€ gute Qualität), die Adapterschraube, die man dann auch noch braucht, habe ich dabei. Für alle Fälle, kann ja nicht schaden. Später auf Tour erzählte man uns, Roses war voll mit Moskitos oder auch “da sind die Franzosen, die führen sich immer auf, als ob ihnen die Welt gehört“. Jedenfalls war er voll, also nicht gelogen von der Tante vorne an der Rezeption, doch dann morgens früh um Neun, halbleer. Alle weg, alle auf Tour gen Süden. Mir ging so einiges durch den Kopf, „wen hier schon so viele bescheuerter Weise herfahren, wie gesagt 22km ?, wie siehts denn dann auf anderen Plätzen aus“ oder „sind die wirklich alle so „blöd“ wie wir, daß die den ersten Platz nach der Grenze nehmen mit erheblichem Umweg, kann ja nicht sein“. Hier und heute sage ich, ja das kann sein. Also lasst die Frauen ans Steuer, wenn‘s über die Grenze geht, und sucht selbst einen sinnigeren auf der Tour liegenden Platz raus. Der Platz ist es nicht wert.
Gemütlich ging es dann anderntags, nachdem noch ein Besuch bei Lidl in Roses auf dem Weg stattgefunden hatte, weiter. Planungsgemäss circa 120-200km Tagestour, dabei Plätze anschauen, und spätestens gegen 13Uhr Nachtlager beziehen, damit noch etwas vom Tag bleibt. Die spanische Autobahn hier die AP7 ist mittlerweile bis Tarifa unten mautfrei, super!
Die nächste Station war ein privater Stellplatz in Pineda de Mar, mitten in der Stadt, eng und versteckt, muss man telefonisch anmelden, um Code für Tor zu bekommen. Bei uns stand ein Schwede, der hervorragend deutsch konnte, gerade griffbereit innen herum, und der öffnete uns das Tor. Der war Klasse! Chef Sonntags nicht da. Gefallen hat uns, daß wir trotz mitten im lebendigen Ort einen Platz mit viel Grün und Schatten für die Hunde hatten, und ganz wenig Leute da waren.

Für 18€ auch mit allem, aber nicht so luxuriös, trotzdem noch zu teuer, 15€ hättens auch getan, dafür in Stadt mit Infrastruktur und Strand 4 Minuten zu Fuß. Jetzt erst einmal Gefühl zu Land und Leuten aufnehmen, davor gabs ja nur Touris die Masse aus Belgien, France, Holländer, Deutsche, der Rest vereinzelt.
Nächsten Tag weiter, wollten Barcelona passieren und danach an Küste unsere Abfahrtour beginnen. Barcelona ist verkehrstechnisch sicher nicht die leichteste Strecke, alles ehr verworren auf der Autobahn, gutes Navi Pflicht, bzw. Sylvie steuerte mich per unserer Googlekarte fehlerfrei und ohne Stau an Barcelona vorbei. Tarragona auch passiert, dann an die Küste nach Cambrils. Den ersten gecheckten CP ließen wir liegen, beim zweiten CP Joan checkten wir sofort ein nach Platzbegehung. Auch ein Acsi-Platz, hohes Niveau, Sonderpreis für eine Woche 6=7 (sechs bezahlen, sieben bleiben) und da sitze ich und schreibe gerade. Platz mit Meerblick,

eingezäunt, keine Straße davor, Superstrand weitläufig für Hunde oder auch zum Baden, wird sogar geangelt, toller Radweg in lebendigen Ort Cambrils mit Aldi, Lidl, Mercadona und vielen Lokalen und mehr.
Auf dem Platz Wasser mit Schlauch, Strom, Wasserbecken, Bäumchen, Schlüsselkarten, Fitness, Schwimmbad, kleiner Laden, freundliches Mädel vorne und Restaurant vor der Tür am Meer, Wetter traumhaft mit 28-17 Grad sonnig, fast zu warm nachts die ersten beiden Nächte. Ständig mit dem geschenkten Fahrrad unterwegs, zu Lidl Gebäck zum Kaffee holen, zu Aldi Eier und Baguette, zu Mercadona Fischtheke inspizieren, zum Angelladen wegen Angellizenz nachfragen, in die Altstadt zum Schlendern durch die Gassen, ansonsten mit Hunden laufen und Spanisch lernen. Lager aufgestellt mit Teppich, Stühlen und Tischen, Hundekorb-Hütte gegen Fliegen, draußen wird gekocht wie in Norwegen,


und nette Nachbarn. Vorne der Rostocker, sehr bemüht jedem zu helfen, quatscht nun wirklich jeden in Stadt an in bestem Deutsch, doch freundlich wie Spanier sind, versteht ihn keiner. Links der Luxemburger, mit T6 Van und Hochdach, dynamischer schlanker Campingplatzmanager, der den einzigen CP am Hafen an der Mosel in Luxemburg betreibt, rechts von uns ältere Holländer mit Hündchen, die in ihrem kleinen Bus leben und auf dem Wege nach Portugal sind zu Freunden, sie spricht ganz gut Deutsch und man schnackt bei der gemeinsamen Zigarette und gestern 2 neue aus Esslingen, also Schwaben mit ihrem Weinsberg Pepper, aber sonst echte Privatiers. Ihr Pepper soll 80000€ gekostet haben. Fast gar nicht zu Glauben, echte Neucamper seit Mai. Gestern zusammen Flasche Wein getrunken, und nun auch informiert, welche Städtchen und Burgen unbedingt anzuschauen sind. Sie waren zwar noch nicht mit dem Wohnmobil da, aber sie haben sich ausgiebig informiert. Wir werden diese Infos zumindest in Betracht ziehen, sind ja keine Kulturbanausen.
Zur Info für die Angler, eine Angelkarte gibt für 15 Tage oder 1 Jahr = 30€ und gilt für das gesamte spanische Meer auch Andalusien. Zu kaufen einfach im Angelgeschäft. Werde die Angler beobachten, ob sie etwas fangen, und dann entscheiden. Habe zwei Angeln mit und bissl Equipment, und wenn interessiert mich eigentlich nur Calamares. „Vom Boot ja, vom Ufer noch zu warm, evtl. Dezember oder Januar“ so der Angelladenchef in Spanisch. Also habe ich erst einmal gelassen mit der Karte. Werde schauen, ob die Angler etwas rausziehen, das mich dann motiviert. Ansonsten Fisch genug an Bord aus Norwegen im Gefrierschrank, der muss erst einmal weg.
Was stört mich hier. Eigentlich nichts. Na vielleicht doch, wir sind hier in Katalonien, nicht in Andalusien. Die sprechen hier katalanisch, verstehen spanisch, ist aber anders. Beispielsweise der Lidlprospekt hat in dicker großer Schrift katalanisch, und klein darunter in Spanisch. Beispiel: Schwein=cerdo in Katalanisch=porks und so weiter. Das ist kacke fürs Lernen. Die Separatisten Geschichte läuft ja grad aktuell im Fernsehen. 2017 wollte sich Katalonien unabhängig machen, Bevölkerung vorort zu mehr als 50% wohl dafür, wurde dann aber vom Verfassungsgericht in Madrid für unrechtmäßig erklärt, und der Ministerpräsident Kataloniens ging auf Flucht Dänemark, Deutschland, Belgien, wo er heute noch ist. Andere Minister und drum herum wurden eingesperrt. Aber dass es 1500 sind, wie jetzt im Fernsehen, ist unvorstellbar. Die haben demonstriert, keine Bomben oder so. Da wurden Strafen von wegen Rebellion und Landesverrat von 75 Jahren gefordert, also das ist schon etwas sehr übertrieben. Wenn es der Demokratie nicht passt, kann sie auch zurückschlagen hier in Spanien, wobei ich kein nichtdemokratisches Verhalten der Katalonier/katalonisches Parlament ausmachen kann. Reiches Katalonien will nicht so viel an armes Spanien abgeben, sehr vereinfacht ausgedrückt. Es passt aber eben nicht ins System, wäre so als ob Bayern sich von Deutschland abtrennt und Söder auf der Flucht in der Schweiz verweilt. Persönlich wäre ich für ein Land Europa, eine Sprache, keine Religion nirgendwo, dann wären viele Probleme weniger. Scheißnationalismus. Und um Europa ne große Mauer.
2017 glaube ich, gabs den Salafisten IS Anschlag in Barcelona (14 Tote mit Auto in Fußgängerzone), zeitgleich Tage später hier in Cambrils unten in der Promenade mit Auto (1 tote Frau, 1 schwerverletzter Polizist), waren fünf Täter mit Blender-Sprengstoffwesten. Haben sie, glaube ich, erschossen, gut so. Am Montag geht’s wieder los hier von diesem schöne Platz.
Update 26.11.2023
So zweiter Bericht. Wir blieben in Cambrils auf unserem CP Joan 6=7 Tage, also 7 bleiben, nur sechs zahlen. Da kann man auf jeden Fall wieder hinfahren. Am letzten Tag überraschend aufkommender Seenebel, da war in minutenschnelle alles dicht wie in London.

Mit dem Boot da draußen, die Hölle. Keine 20m konnte man schauen. Soll auch so die Tage danach noch gewesen sein. Mit den Esslingern sind wir über WhatsApp in Kontakt, die ja ähnlich wie wir fahren. Mit der Holländerin ist Sylvie über Facebook in Kontakt, die noch bis 10. Dezember dort bleibt und dann nach Portugal weiterziehen. Mit dem Rostocker besser keinen Kontakt, weil schon echter Depp. Um das vorwegzunehmen, mittlerweile gehen mir die „Touris“, die in ihrer Landessprache einfach im Aldi oder auf dem Markt die Einheimischen zutexten, die aus Gastfreundschaft oder aus Höflichkeit (gezwungenermaßen bei lidl oder so) mit verzweifelter Miene zu verstehen geben, daß sie nix verstehen, ziemlich auf den Keks… dann werden die Affen noch lauter und quasi sauer, daß man sie nicht versteht. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Deutschen und Franzosen/Belgier. So peinlich und abstoßend für mich, da muss ich immer gleich weg, bevor mir die Hutschnur platzt. Der Rostocker ist auch so einer, und als AfD Anhänger möchte ich ihn sehen, wenn er in Rostock von Asylanten zugetextet wird. Wir sind in Spanien und da leben Spanier und die sprechen nun mal Spanisch. Deswegen betrete ich ja auch nicht France, da ich nur 2 Worte dieser Sprache spreche und keinen Bock auf diese habe. Dieser Respekt hat jedes Land und ihre Einwohner verdient, das man bereist.
Auffällig weiterhin, daß die Preise sowie bei uns sind oder billiger, insb. der Diesel. Restaurants und so aber auch ihren Preis verlangen 10-15€ per Person ohne Getränke muss man schon einplanen. Es herrscht halt großes Konkurrenz-Angebot. Obst wie in Griechenland, im Laden teuer, Stände an den Straßen sieht man gar nicht. Ein bissl außerhalb der Städte finden sich aber genug Plantagen, wo auch schon mal eine vom Baum direkt in die Fahrradtasche wandert, die liegen da teils vergammelnd auf dem Boden rum, ganz viel bei unserem CP Naranja (=Orange), wie der Name schon andeutet. Das wird sich hoffentlich im Andalusien noch ändern, und wenn wir mehr ins ländliche bzw. einsamere Gebiete vorstoßen, wenn‘s die denn überhaupt noch gibt hier?
Jedenfalls von unserem Platz ging es weiter nach Peniscola, ein bekannter Ort durch seine Burg, die aber innen mit Altstadt bebaut ist,

tausend Gässchen und Lokale, und das Meer und Hafen. Auch ein Touriort versteht sich. Er nennt sich Ciudad de Cine = Stadt der Filme, weil dort viele Filme wir aus den 60igern EL CID (wie unser CP) mit Anthony Quinn oder auch Staffel 6 von der Serie Game of Thrones gedreht wurde. Andere Filme auch noch.

Wir blieben 2 Tage auf CP El Cid, der voll war mit Franzosen, auch Überwinterer schon, kostete uns auch nur 15€ den Tag, dafür völlig in Ordnung. Das Fahrrad ist Gold wert und läuft wie geschmiert. Die meiste Zeit fahren wir beide ohne E-Antrieb, nur wenn Steigungen wie in der Burg, da bin ich locker hochgezogen im zweiten Gang, schalten wir diesen zu.


Da muss der Akku nur einmal in der Woche aufgeladen werden. Wir machen fast alles mit dem Fahrrad, Einkaufen, Erkundungen, andere Plätze checken…Naranjas besorgen für Sylvie, die größte Orange, die sie je gegessen hat und die sind lecker. Zu erwähnen, daß am zweiten Tag irrer Wind aufkam, und wir froh waren weiterzukommen.
Von da aus weiter nach Gandia auf den CP El Naranja, der abgelegen etwas mehr in Feldern lag, dafür sehr ruhig unter Eukalyptusbäumen, schöner Platz, störend nur die Katzen. Einfach zu viele und viel Stress für Fella. Zu erwähnen, das nette Mädel an dem Häuschen = Rezeption, die mit mir Spanisch sprach, sehr sympathisch. Kann aber auch Englisch. Sonst der Platz ganz nett, etwas überholungsbedürftig die Steckdosen, Warmwasser auch nicht immer, aber durch die Massen an Leuten hier, wird jeder Platz irgendwie voll, also besteht ja auch kein Handlungsdruck, Dafür ist der Platz zu teuer mit 19€. Nur für die Natur. Mit den Hunden draußen beim Spaziergang ein eher kloakenmässiger Graben, so wie bei uns in Dithmarschen die Siele. Überraschender Weise waren dort größere Fische auszumachen und auch Wasserschildkröten.

Und die Orangen eben. Eine Nacht reichte aus wegen der Katzen, und der Ort Gandia und Oliva waren auch nicht die Reißer, der Strand tot mit Hotelklötzen und geschlossenen Lokalen. Außer einem Riesenhotel, da waren dann nur tief Dunkelhäutige drin, die auch in Grüppchen harmlos am Strand und auf den Straßen rumhingen. Also vmtl. Asylanten, gefragt hab ich nicht und das Gesamtbild wurde dadurch auch nicht schöner.
Von da aus gings weiter nach Calpe. Die Valencianer, wir sind nämlich in der Provinz Valencia, sagen auch Calp, hatten auch so ne Autonomiegeschichte laufen, sprechen auch katalonisch, aber der Lidlprospekt ist nur noch auf Spanisch. Weiter unten im Süden bei Alicante und im Landesinneren ist wohl viel mehr Spanisch angesagt. Hier ein wirklich belebter Ort, zwar auch Hunderte von Touris, aber auch etliche ausgewanderte Dauerlebende in Häusern und Wohnungen.
Berühmter Berg, den man besteigen kann, man muss sich aber online bei der Parkverwaltung registrieren lassen, nur 300 Personen am Tag erlaubt. Kostet nix, und Platz auch genug, im Winter die Rentner kommen da ohnehin nicht mehr rauf. Ist schon ein Herausforderung.

Toller Hafen mit Fischauktion abends, tolle Altstadt höhergelegen mit Gässchen und nobler CP CalpeMar. Mit 23€ Acsi teuer, ohne wollten die 37€, und nur wenn man 5 Tage bleibt, wird Acsi akzeptiert. Sylvie findet es toll. Sogar Animation wie Karaoke, Linedance, Pilates, Yoga, Dart, Spanischlessons, Pool mit Liegen, noch offen, und wir haben tollen abgeschirmten Platz, wo man echt seine Ruhe hat. V.a.D Fella.

Gestern war Livemusik mit Rentnerüberwinterer Schweden, Deutsche, Holländer… die dann das Tanzbein zu Atemlos und Sierra Madre schwangen. Gesehen haben, noch einmal nein, trotzdem versenkten wir ein paar Euro für Botellas Vino rojo, Sylvie genoß die gratis Chips. Als wir dann fragten nach einem spanischem Lied „No tengo Dinero“, da musste der Musikakteur passen, das hatte er nicht im Repertoire. War auch kein Spanier. Auch peinlich. In Spanien brauche ich nicht „Atemlos“, sondern spanische Lieder. Einen Merengue quetschte sein Laptop aber noch hervor, das gehört aber nach Südamerika. Gut, da sprechen sie auch spanisch. Beim Bezahlen sagte ich nur, der Musiker kann nicht die Nationalhymne „No tengo Dinero“ spielen, und der Musiker sein ein Kaspar, da kriegten sich die Mädels vor Lachen kaum wieder unter Kontrolle. Ich habe das als Zustimmung gedeutet. Und eine andere Deutsche hat mich nicht als Deutschen identifiziert, auch das hat mich beflügelt. Und die lebt hier immerhin. Wow, es geht aufwärts.
Heute Wäsche gewaschen, Markt, Altstadt und um 18 Uhr Bundeliga. Dienstag geht es weiter, Alicante lassen wir liegen, weiter nach Cartagena. Dann Provinz Murcia. Glaube, das ist dann „Spanien“. Danach kommt dann Andalusien. Sonst alles gut, Sonne knallt tagsüber, nachts zur Zeit kühl bei 8 Grad, alle gesund, Essen läuft gut, haben unsere Ruhe am Platz, schöne Ausflüge mit Altstadt und Hafen/Strand, alle fühlen sich wohl, was will man mehr – noch keine Schäden.
Update 06.12.2023
So weiter geht’s im Bericht. Noch schöne Tage gehabt in Calpe, Sylvie hat den Fels „Peñón de Ifach“ bestiegen,
eine letzte Abendrunde in der weihnachtlich beleuchteten Stadt und dann abgerechnet, noch 4kwh über unseren erlaubten 20 (5*4) gehabt, also 2€ extra bezahlen und dann ausgecheckt. Wir wollten auf der AP7 Autobahn ein paar Kilometer Richtung Andalusien machen, Alicante als Großstadt umfahren – übrigens der Hauptspot für Flugreisende und die, die ihre Frauen oder Bekannten nachholen, Flug kostet nur 120€ – um dahinter weiter an der Küste nach Spot, evtl. auch mal Gratisplatz Ausschau zu halten. Spot und Gratis war nicht so einfach bislang. Und die Küste zuvor wird durch starke Besiedlung und extremen Betonbauten dominiert, manche Städte sind ja ganz schön, aber erst einmal genug Stadt.
Also hinter Alicante checkten wir ein paar Plätze, es war aber irgendwie zu früh, um zu stoppen, und „Nuller“platz war auch nicht dabei. Ich hatte da einen im Auge Area Los Alcazares, einem Gemeindeplatz nahe dem Wasser. Diesen steuerten wir dann auch an, es gab auch einen freien Platz, aber der Zugang zum Meer war durch Militärgelände versperrt. Er war rappelvoll, die standen da wie Ölsardinen, Belgier, Franzosen, Deutsche, sogar ein Engländer. Direkt an der Straße, man konnte zwar Entsorgen und Wasser auftanken, aber kein WC. Dafür gratis. Wat für Vögel, nur dummes Gequatsche, und Leute wuschen Wäsche per Hand, wie bei den Zigeunern, Hunde liefen frei rum, Hauptsache gratis. Man sollte offiziell dort nur 72 Std. stehen, doch es zeigte sich gleich, daß einige bereits seit Wochen, und das voller Stolz, diese belegen. Wat für Penner.
Wir standen dort 30 Minuten, und dann schaute ich nach Plan B, der schnell gefunden war, Motor an, und ab. 38 km auf unserer Strecke aber ins Landesinnere. Los Olivos, Stellplatz in der Pampa für 13,50€ mit Strom und gutem Wlan. Ok, wir blieben, ruhiges Plätzchen, Leute dort völlig entspannt.

Aber auch dort einige über Monate, nur die haben dann ihr Auto oder Motorrad dabei. Und das brauchste dort auch, weil es ist wirklich voll in der Pampa. Aber nett, ruhig, nachts Hundegebell von weiter weg liegenden Häusern, da fast jeder Spanier dort einen Hund hat und diesen bzw. diese nachts rauslässt als Wachhunde, und die bellen wie verrückt, eigentlich überall, aber wen störts. Besser als Penner und Dummschwätzer. Mit Pennern meine ich auch Leute, die Mobile für 150000€ fahren und trotzdem sich von anderen Asozialen in keiner Weise unterscheiden. Und davon gibt’s hier viele, viel zu viele.
Aber auch Nette und Gute wie auf unserem Pampaplatz. So erhielten wir einen guten Tipp für die Weiterfahrt, und verbrachten noch den kommenden Abend mit Nachbarn, Deutsche „Ossifrau“ Steffi und Holländermann Robby (eher dt), + Hund Leeloo, die seit Monaten nur auf der Suche nach einem Haus mit viel Grund sind. Die hatten einiges Interessantes zu erzählen. Wir spendierten ein gemeinsames Fischburgeressen. Pulle Schnaps gab‘s auch, kam von ihnen. Adressen ausgetauscht.
Nach zwei Tagen von da aus morgens weiter auf Tour über vermeintliche Bergstrecke, um die hier ausnahmsweise erhobene Mautgebühr zwischen Cartagena bis Vera (ca. 10€ ) zu umgehen, die sich als völlig harmlos und eher erfreulich, nämlich schön zum Schauen, herausstellte.

Nach Mazarron rein, um Lidl anzusteuern, denn es sollten Getränke aufgestockt werden, die mit dem Fahrrad zu mühsam zu transportieren gewesen waren, insb. Cola, Wasser und Wein. Und der anzusteuernde Platz ist nicht mehr in Fahrradnähe eines Lidl oder Aldi. Ansonsten wollten wir Mazarron links liegen lassen, immer noch von Städten die Schnauze voll, eher wieder Spot am Meer. Mal wieder baden für die Hunde oder so.
Empfehlung war ein Stellplatz auf hohem Niveau, der erst seit 4 Wochen auf hat. OK, also hin dort. Und tatsächlich Topplatz, kaum einer da, supernette deutschsprechende Spanierin, und viel Ruhe und Platz. Duschen, besser als nie, im Kabinenstil mit eigenem Waschbecken, immer heiß Wasser und sonst auch Top (Camping Playa Parazuelos).

Superstrand direkt vor der Tür, auch keiner dort, ein paar abgeplante Anbauhallen, und ein niedliches Restaurant am Strand. Frisches Brot/Baquette gibt’s bei der Rezeption für 50Cent, aber wir hatten natürlich alles dabei.

Kostet 16€ ohne 21€ mit Strom, bei 30 Tagen dann 13 oder 16. Und das ist vielen einfach zu teuer, daher ist er eher unbesucht. Auch das Argument, es sei zu weit zum Discounter, schreckt ab, uns aber gar nicht und es könnten gerne noch mehr wegbleiben. Wir blieben ein paar Tage, um dann endlich nach Andalusien vorzudringen. Wir fahren morgens zeitig bei Sonnenaufgang los, immer voll mit Wasser und genug Lebensmitteln, alles aufgeladen, um so alle Möglichkeiten abzudecken. Dann geht’s auf Landstraße am Meer gen Süden, und anhand unserer angelegten Googlekarte mit Spots und Plätzen stoppen wir bei allen, um diese zu checken, wenn sie uns in irgendeiner Weise interessant erscheinen. Das tragen wir dann für uns in der Karte ein. So haben wir für später quasi unsere eigene Karte immer zur Hand.
Gute Plätze, Plätze an denen wir waren, und potenziell interessante Plätze, ohne jetzt sinnlos KM zu verschwenden. So ging es dann völlig entspannt Richtung Aguilas weiter, dort natürlich zum Aldi rein, und dann kam Andalusien in Sichtweite. Und wie es so sein soll, endet hier abrupt die Besiedlung und die Betonburgenbebauung. Warum kann ich nicht sagen, aber auf einmal taten sich die freien Spots an Topständen auf. Und auf einem von diesen hielten wir dann auch für 2 Tage wild.

Topstrand, Topblick, aber Massen an Wohnmobilen aller Schattierungen. Und da es Gratis ist, haste natürlich alles dabei. Kommunenbildung, Aussteigerfamilien mit Blagen (das ist echt das Allerschlimmste), Freaks, Opas, Fkkler, auch hier und da mal einen Netten. Und die bleiben da Wochen, Monate….
Ok, uns reichten zwei Tage, um dann direkten Weges in die Sierra Nevada = Gebirge schneebedeckt vorzudringen und damit den Zipfel vor Almeria abzukürzen. Da stehen wir zur Zeit beim Stellplatz „Route 66“ im Roadhousestil, mit allem für nen 10er.
Hier in der Gegend wurden viele Western abgedreht, ein bissl etwas von Wüste, Savanne und dürrem Canada. Nachts wird es frostig, tagsüber warm, alles sehr entspannt bislang.
Heute den Hollywood Set per Fahrrad auf wilder Tour erkundet,
aber Eintritt plus Stellplatz ca. 40€ für dusselige Tourishow, nee darauf kann man sicher verzichten. Dafür gehen wir lieber essen, wenn die richtigen Lokale kommen. Heute gab es – der Umgebung geschuldet natürlich Spiegeleier mit Bohnen und Speck – gestern allerdings Fisch mit Kartoffelsalat.

Erstmal Grüße aus der Westerngegend von uns und unseren
„Zwei glorreichen Halunken“

Update 15.12.2023
Wir blieben exakt 1 Woche bei Route 66 aus verschiedenen Gründen. Es war nicht alles perfekt dort, aber Grund 1= Landschaft und Natur und relative Ruhe (uns fehlt ja der direkte Vergleich zur Küste), Grund 2 = Sylvie hat sich Reittermin durch die Wüste bei lokalem Veranstalter gebucht,
Pferd „Flamenco“
Grund 3 = es sind zwei Feiertage in Spanien, am 6.12. Tag der Verfassung und am 8.12. Maria Empfängnis, so daß die Spanier eine freie Woche machen sogar mit Blagen, es also richtig voll wird, was auch beim Routeplatz der Fall war. Donnerstag kompleto, Samstag wieder ziemlich leer, Grund 4 = die belgischen Betreiber sind ein wenig verpeilt, haben nur 5 angeschlossene Stromdosen 6-10 und 23, neue WC‘s aber keine Deckel, keine Haken in der Dusche, Sicherung fetzt sofort raus, wenn einer seinen Lüfter anmacht, und das passiert regelmässig. Dann dauert es, bis irgendwer und irgendwo die Hauptsicherung reinmacht, sonst bleibt alles dunkel. Also haben wir 10€ ohne Strom (mit15€) einmalig bezahlt und das war es dann auch. Es kommt niemand zum Kontrollieren, dafür dort im Lokal bei den Livemusikveranstaltungen ein paar Bier getrunken (3€ grande und eiskalt), Samstag war spanisch-engl. Rock und Sonntag Country.
Man trifft dann völlig durchgeknallte Vögel wie Tom aus Leicester City mit Frau, die seit 5 Jahren dort leben und der einfach mal mit Gewehr und Flinte zum Liveevent kommt

und andere. Mit uns am Tisch unsere Campnachbarn Hans und Elisabeth aus der Steiermark. Dazu unten mehr.
Auch Barbara, eine Schweizerin, die unweit vom Stellplatz lebt und selbst welche anbietet, hat Sylvie gedatet in dem 10m weiter entfernten günstigen Restaurant Venta del Compadre. Dort würde ich auch eher Essen gehen als in der Route66, deswegen sind wir beim Bierchen geblieben. Dort kennengelernt „Nashorn“

oder Dietmar als Spitzname, ein Double von Dietmar Hopp sowohl finanziell als auch karrieremässig (abgesehen davon, kennen die sich… der original Hopp soll auch ein Womo haben), der gerade von einer geführten Wüstentour aus Tunesien wiederkam und 10000€ leichter war, was da aber nun gar keine Rolle spielt.
Kollegen von ihm entdeckte Sylvie beim Ausritt mit Pferd „Flamenco“ in der Wildnis, worauf er diese kontaktierte und sie auch ins Camp kamen. Alles Allradfahrzeuge, Alles Alphamännchen (aber nicht optisch) und die brauchste nicht unbedingt, weil alleine kriegen die meist auch nix hin.
Witzig war es trotzdem, obendrein tauchten dann auch noch an anderer Stelle zwei Reiseleiter von Konkurrenzunternehmen auf, die Touren weltweit anbieten (Abenteuer-Reisen), also mit Womo nach Australien oder Seidenstraße oder Wüste. Ich weiss nicht so genau, wat dat für Reisen sind, jedenfalls nen Reiseführer, der keine Sprachen kann außer Landshut-Englisch un poco sowie Landeskulturell deutliche Defizite aufweist, mit dem durch Asien… ich weiss nicht und dann noch tausende von € hinlegen. Der lernt eher etwas von uns als andersherum. Und als Geschäftsmodell für uns, wir als Reiseleiter einer 10 Womostarken Truppe, nee niemals. Bei so viel Knallern explodiere ich schon in den ersten drei Tagen, versenke den ersten im Meer oder vergrabe ich in der Wüste. Wir würden nie komplett am Ende des Ziels ankommen.
Und dann war noch Hans, jetzt nicht der Schwiegervater, sonder Hans der Steiermarker. Gesunder gestandener LKW Fahrer und Musiker mit Lebenspartnerin Elisabeth aus der Gastronomie (siehe Bild oben beim Liveevent im Hintergrund), lässt nix anbrennen und handwerklich begabt, fährt Carado mit Anhänger (der uns gut gefallen hat und vmt.l nun auch herkommt),

trinkfest und laut, sowie es sich gehört.
Hier eine Kostprobe seiner „Band“ (Hans in der Mitte) – Sylvies Vater Hans wäre begeistert
https://www.youtube.com/watch?v=-XURXSKZ7nk
Mit ihm halten wir Kontakt. Wir fuhren beide dann am Montagmorgen los, nach einem kleinen abendlichen Umtrunk, beide Richtung Süden. Unser Zeitrahmen ist gleich. Wir blieben erst in Roquetas de Mar auf einem wilden Platz, also Platz, wo man freisteht und nix bezahlt aber meist auch nix hat außer Mülltonnen. Hier war es ein Parkplatz für 20 Mobile, also eigtl. ein normaler Parkplatz mit Womoverbotsschild „Prohibido Acampar“=300€ Strafe, aber die stehen da halt und das monatelang, unweit des Ortes zum Einkaufen, mit Anhänger und Mopeds und Bikes, das Ganze für Lau. Der Spot ist dort richtig gut, daher sind wir geblieben.


Eine Nacht und einen Tag. Manche stehen auf einem Aldiparkplatz oder an der Autobahn, am besten mit Stühlchen raus… ,das würden wir uns nicht antun, eher das Mobil verkaufen. Die Polizei fährt vorbei und grüsst, also so viel zum verbotenen Wildstehen in Spanien. Völlig übertrieben die Angstmacherei im Net. Portugal soll mehr durchgreifen. Und natürlich in der Sommersaison darf man auf diesem Parkplatz sicher nicht stehen. Aber ob man das wirklich will, mit dieser wilden Gemeinschaft, meist eng an eng, steht auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls stehen wir einen Tag später im Hafen von Almerimar, unser erster Hafenplatz in Spanien.


In Dänemark und Norwegen stehen wir quasi nur an Häfen, na gut die liegen ja auch am Meer. Hier für 15€ alles, Strom, Wasser, WC+Dusche (heiss), Internet, Fernsehen, Angler und Fischerboote, Yachten und Restauranrs und so weiter…. Und wir stehen auf Geheimplatz, also nicht da wo die anderen 40 Camper stehen, sondern mit drei anderen auf der anderen Seite. Aber unser nächster Nachbar ist 60m weg ! WoW ! Wir stehen quasi alleine im abgeschlossenen Gebiet mit Chip für Rolltor.

Hier und da mal ein Auto der Segler oder eines, das Ware vom Fischer abholt, falls die gerade reinkommen. Gestern patrollierte die Guardia Civil in unserem Sektor und 10m vor unserem Womo stoppten die einen von den Vorhergenannten. Mein lieber Jolly, die fackeln nicht lange. Mit zwei Mann und einer Frau besetzt, raus aus dem Streifenwagen, Karre gestoppt, zwei Typen raus mit erhobenen Händen, aufs Autodach Leibesvisitation, Taschen ausleeren, Auto durchsucht, dann Papiere. Wir saßen mit den Hunden vor dem Womo, Tisch draußen, Körbe draußen, Pülleken Wein, da waren sogar die Hunde baff und ganz still und machten keinen Muckser und lagen im Korb und beobachteten den Film. Danach kam ein zweiter Transporter, dasselbe Spiel.

Dann stiegen die drei wieder ein, aber zuvor grüßte der Oberbulle zu uns rüber mit erhobenen Arm. Nächstes Mal kann er sich auf nen Glas Wein dazusetzen, immer gut einen Amigo zu haben. So sollten die mal in Deutschland auch kontrollieren, dann wäre aber ganz schnell Ruhe eingekehrt in manch Gebieten.
Na ja mal sehen, wie lange wir bleiben. Erster Eindruck TOP, nachts bissl windig. Anderswo vmtl. auch. Mal abwarten. Noch zu erwähnen, der Steiermarker Hans fuhr am selben Tag bis kurz vor Gibraltar satte 450km, entweder ist er auf der Flucht, weil seine Lady gesagt hat, er darf keinen Wein mehr mit mir trinken, oder er musste solange fahren zum Ausnüchtern (ist ja schließlich Profi-LKWfahrer gewesen, oder die haben die Story geglaubt, daß die Affen dort Weihnachtsferien haben und sind deswegen dorthin geknallt. Weil die haben auch Zeit bis Ende Februar, da kannste Dich gleich im Dezember auf die Rückreise begeben. Denn es kommt nur noch Malaga, Tarifa, Cadiz, Jerez, Sevilla, Granada und die kleinen Ronda, Nerja…
Update 29.12.2023
Also will mal wieder zusammenfassen, wie es so weiterging. Nach wie vor hatten wir das uns erzählte Fiasko Schulferienbeginn 21. Dez in Spanien vor der Brust, d.h. dann sollen die Spanier mit Kind und Kegel alle freien Plätze belagern. Es gibt auch spanische Wohnmobilisten, und ich kann es gut nachvollziehen, wenn die dann mal frei haben und loswollen ans Meer und natürlich dorthin, wo es wärmer ist, also auch Andalusien und dann feststellen, daß ihr Land komplett in nordeuropäischer „Rentnerhand“ ist, sind die schwer am Kotzen! Würde mir nicht anders gehen als Spanier. Dementsprechend treten sie oft auch so auf, also scheren sich einen Dreck um die anderen, was ich teils nachvollziehen kann, auch wenn das Verhalten sehr fragwürdig erscheinen mag. Abgesehen davon ist die spanische Lebensart eine andere, die Geschäfte haben mittags halt zu, da macht man „Siesta“ und ab 20 Uhr geht’s wieder los. Also essen gehen bis 23 Uhr ist normal, aber um 19 Uhr kriegste halt nix. Das bedeutet natürlich auch, daß die Blagen Fussballspielen bis Mitternacht und da ist es egal, ob es nun kühl ist oder 30 Grad im Sommer. Die Camper dagegen brechen meist um 20 Uhr die Zelte draußen ab, da es zu ungemütlich draußen wird, und viele liegen um 22 Uhr im Bett. So hat man da in der Regel im Winter ruhige Abende bzw. man sitzt selber auch nicht mehr draußen beim Weinchen, man fängt halt eben um Viere an und hört zeitig auf. Unsere Winterjacken haben wir nach Frankreich in die Heckgarage geschmissen und seitdem nicht wieder rausgeholt. Vielleicht bleibt es so bis zum Ende also bis zur Rückfahrt.
Jetzt zu unserem Tun Vorort. Wir blieben in unserem hinteren Hafenplatz in Almerimar insgesamt 11 Tage bis zum 26.12., genossen die Ruhe weit weg von anderen Campern, denn der nächste Nachbar war ein Schotte, der seit Jahren in Spanien lebt, alleine in einem alten Womo. Er fuhr mit dem Rennrad durch die Gegend und wurde Liebling von Fella, weil er immer eine Kaustange dabei hatte. Also wenn er zum Duschen ging, stand Fella quietschend, wie man es kennt, und Ole parat, um abzugreifen. Weiter vorne 150m weg standen dann noch zwei Deutsche und zwei Franzosen, das war‘s dann aber auch. Mit denen hatten wir nix am Hut, die Franzosen konnten ohnehin nur Französisch, also keine Kommunikation möglich, und die Deutschen vorne, gehörten zu der Kategorie „Rentner-Camper“- „mit denen will man nix zu tun haben“.
Aber es fuhren tagsüber Spanier zu ihren Sportbooten und fuhren raus zum Angeln, ein Deutscher aus Duisburg hatte sein Segelboot zum Überholen hinten liegen (Osmosebefall), und informierte uns über den Yachthafen.
Er ist der Durchgangshafen quasi aller Segelyachten,

die aufbrechen zu den Kanarischen Inseln und dann weiter in die Karibik, sowie über Orkaangriffe auf der Strecke gerade für Segler, die Pinne beschädigen oder ganze Löcher in die Boote reißen. Abends kamen dann die einheimischen Angler auf Calamares vorbei, die zur anderen Seite des Hafens nachts darauf angelten, denn im Hafen selbst war das Angeln verboten. Überraschenderweise waren viele Kleinfische in Schwärmen und größere Meeräschen im Hafen zu beobachten. Viel Calamares wurde aber weder von den Booten noch von den Uferangeln angeschleppt. Boote 3-4, Ufer eher 1er mal, von den Netzfischern, die auch hinten lagen, kaufte ich mir dann den einen Pulpo (Oktopus) frisch.
Sauber machen musste ich ihn und pfannenfertig präparieren. War Ok. Ansonsten auch bei denen eher Kleinzeugs an Fischen, die einen nicht richtig heiß aufs Fischessen macht. Hatte ja auch noch Kontingent aus Norwegen eingefroren, das jetzt aber auf drei piece geschrumpft ist.
Ansonsten ging es zu Strandspaziergängen, Fahrradrundfahrten,

ins Lokal auf Bierchen und Tapas (2x 0,3 Bier=4€ und Tapas Teller 1€ – also preisgünstig und das an der Promenade), zum Einkaufen zu Mercadeo (spanische Kette), die nicht wirklich teurer sind als Lidl oder Aldi, bessere Auswahl und frischere Produkte haben, ganz abgesehen die Masse an Anzahl an Kassierer. Bei Aldi stehste mit 5 Mann bei einer Verkäuferin im ganzen Laden, bei Mercadeo winken dir drei von den zehn Kassen, daß Du zu ihnen kommen sollst. Mit einem „Hola und Bolso“, also Hallo und Tüte?, immer freundlich und entspannt.
Wir hatten volle Leistung Strom mit 16A unbegrenzt, immer heiße Duschen, Fernsehen und Internet, Wasser und Entsorgung und es fiel uns nicht ganz leicht, die Zelte abzubrechen. Zu erwähnen noch zwei Dinge. Einmal hatten wir einen Nachbarn aus HH, junge Familie mit 95000€ Womo, erst frisch erstanden, auf dem Wege nach Marokko, namens Oli (40). Er besuchte seinen Onkel mit 85 Jahren, der im Hafen auf seinem Boot lebte, um dann Heiligabend mit der Fähre von Almeria nach Marokko durchzustarten. Er ist Angler, einer von der ganz heißen Sorte, unbedingt und am besten überall. Mit ihm zog ich dann auch abends los, ich auf Calamares und er mit Blinker auf Großfisch. Dafür musste man auf den Steinen rumkraxeln im Stockdunklen mit Lampe, also schon bei uns, eben nur auf der anderen Hafenseite.
Na ja, nach ner halben Stunde war Feierabend, nicht gemütlich und nix gefangen, wobei ich es eigtl. gar nicht probiert habe, da ich die falsche Rute (Brandungsrute) dafür dabei hatte. Mit der lässt sich eine Calames“pilker“ nicht wirklich vernünftig rauswerfen. Die andere alte Rute, vorne mit Klebeband die Ringe geflickt, und älteste Stationärrolle mit 20 Jahre alter Schnur war mir abhandengekommen. Wie das? Ich hatte sie tagezuvor rausgeholt, um es alleine zu versuchen, bin nicht wirklich dazugekommen, daher stand sie hinten im selbstgebauten Angelhalter am Radträger wie eine lange Stabantenne. Auch nachts. Immerhin war damit klar, daß ich auch Angler bin, und führte zu den Kommunikation mit den Spaniern. So erfuhr ich auch, was und wieviel bzw. meist eben nix sie gefangen haben.
Nur just in der Nacht als der Oli neben uns parkte, sie trafen erst spät ein, verschwand diese. Also vmtl. dachte sich einer der Angler, wenn schon kein Calamares, dann eine Superrute und Rolle vom Deutschen, oder er sagte sich, dann darf der auch keinen fangen, oder Oli hat sie sich einverleibt, weil er damit auf Großfischfang gehen will in Marokko. Die 15€ Verlust (Diebstahl) werden wir verkraften, dafür um einen Wischmopp (schwamm im Meer) und ein Hartgummirad für den Trailer (der lag da so einsam rum) reicher, das gleicht sich dann sozialistisch aus. Nur eben angeln mit der Brandungsrute mit Calamarespilker auf hohen Steinen nachts mit teilweiser Fusslähmung vom Bandscheibenvorfall ist problembeladen und kein Vergnügen.
Interessanterweise stellte sich raus, daß der junggebliebene Oli zwar dynamisch auftrat, aber durch Motorradunfall ebenfalls durch eine komplette Fusslähmung links beeinträchtigt ist, mit der Folge, daß er fast abgestürzt ist und anderntags Rücken hatte. 800 Ibu hat aber soweit geholfen, daß er reisefertig war. Wie es ihm in Marokko ergeht, werden wir wohl erfahren, denn WhatsApp machts möglich.
Trotz Ferienbeginn wurde es bei uns nicht voll, nur bei der Weihnachtsfeier im Bootsclubheim wurde es etwas laut mit Livemusik bis Mitternacht, also gratis Unterhaltung und paar Leckereien von den Foodtrucks.

Dann brachen wir am 26.12. morgens auf trotz Ferien, erwischten in Castell de Ferro einen Stellplatz von 4 freien, und buchten uns dort für einen Tag ein. Es zeigte sich, daß die Vorgehensweise „bei Sonnenaufgang aufbrechen, also so um 9 Uhr, und spätestens um 12 Uhr Übernachtungsplatz anpeilen“ richtig ist. Denn aus den vier freien Plätzen war eine Stunde nix mehr, er war kompleto. Die gegen 15 Uhr kamen und später durften weitersuchen. Im Ort gab es zwei weitere Plätze, die wir ebenfalls checkten, sah es nicht anders aus. Der Platz war sehr franzosenlastig, aber trotz dessen ruhig und angenehm.

Um 21 Uhr wurde das Gate geschlossen und man kam nur noch per Schlüssel zum Strand raus, sonst war alles zu. Wir hatten zwar angenehm großen Platz, aber eng an einem Berg, was dazu führte, daß die Sonne um 15 Uhr verschwunden war und es sehr kühl wurde. Auch nachts am Berg eher kalt.
Der österreichische Kontakt namens Hans, den wir in Tabernas kennengelernt hatten, meldete sich und wollte von Malaga zurück, uns besuchen kommen. Da wir ihm aber mitteilten, daß wir auf dem Wege Richtung Malaga seien, vorher noch ein paar Plätze checken wollen, gab ich ihm ein paar Plätze durch, die er doch vorher anfahren soll, und wir uns evtl. dort dann treffen. Na jedenfalls checkten wir ein, zwei Plätze, dann kamen wir zu unserem ersten Favoritenplatz, doch der war leer, weil geschlossen. Als wir dann aus dem Ort rausfuhren, kam uns ein Womo entgegen mit Hänger. Am Anhänger mit Caradodesign war klar, das ist der „Pöllauer Hans“. Also rechts ran, Telefonanruf, weil mit dem Schreiben hat er es ja nicht so. Joo, er meinte mich auch erkannt zu haben, wendete und wir hielten für einen halbstündigen Plausch irgendwo.

Wir teilten ihm mit, wo unserer nächster Favoritenplatz ist, und ob er die durchgegebenen danach kommenden gecheckt hätte?, nee… er hatte die WhatsApp noch nicht gelesen, war ja schon mit dem Auto morgens unterwegs von Malaga. Aber wie der Hans nun mal so ist, wir sollten mal vorfahren, er würde folgen und dann stellen wir uns schon hin. Jetzt war es schon fast 13 Uhr, und zwei Womos unterzubringen, Ok, was solls. Jetzt aber nicht mehr rumeiern und andere Plätze checken, sondern direkten Weges 46 km zum nächsten Favoritenplatz in La Herradura. Wir vorweg, Hans hinterher, dann die Anfahrt zum Ort, bergab und enge Strässchen, da soll nen Platz sein? Eng rum in winzige Gasse und wow mit zwischen Häusern zentral im Örtchen ein Platz, vor zur Kette, da stand Inka. Ich mit meinem Spanisch „ Buen Dia, tienes una o dos parzellas para nuestros … unas noces…“. Hans auf 1 vorne wegen Anhänger und wir nun mittig wegen der Fernsehantenne, kostet 13€ plus 5€ Strom, und es gefällt uns und ihm auch sehr.

Super Ort, 2 Minuten zum Strand, ne Menge los, aber keine Touris dafür Spanier, Lokale offen, alles da, was man braucht,


und die Leute auf dem Platz ca. 40 Womos, noch völlig entspannt. Selten so eine entspannte Atmosphäre hier in Spanien erlebt, die grüßen fast alle, benehmen sich, bedingt durch die Ordnungsstruktur von Inka und Mann in freundlicher Art und Weise. Wem das nicht gefällt, ist ohnehin ein Idiot. Hinter uns super Holländer mit Hund Anton (Mix aus Mastiff und Rottweiler),

vorne klasse Rheinländer, Tschechen, Schweizer, Engländer, bunt gemischt, sogar Spanier aber nur kurzzeitig, denn Fussballspielen und Mopedfahren nicht erlaubt. Auch die Franzosen dürfen kein Boule spielen. Wir haben verlängert bis 2. Januar, vmtl. wird es der 3. oder 7. Januar, weil dann können wir direkt zum Dortmund-Testspiel in Marbella fahren. Der BVB macht sein Wintertrainingslager dort vom 3.1. bis 10.1. Zuvor noch einen wilden Parkplatz vor Malaga, um dieses mit dem Fahrrad zu erkunden. Dort war Hans bereits, zwar „Drecksplatz“ aber gratis und sonst gibt’s wohl kaum etwas in Malaga. Wir werden weiter berichten.
Update 08.01.2024
Also wird mal wieder Zeit für ein aktuelles Update, wie wir ins neue Jahr 2024 gekommen sind. Wir standen auf dem versteckten Platz in La Herradura (=Hufeisen) inmitten von uns umgebenen Appartementhäusern, auf nett und gut angelegtem Stellplatz. Wie gesagt, Hans, der Österreicher auf eins, neben ihm der Rheinländer mit Partnerin, beide verwitwet mit 16 Jahre altem Border-Mix Bonny, auch sehr gesellig, und wir auf 24, hinter uns Holländer und Hund Anton.
Es war relativ entspannt vom Platzklima und super nett geführt von Inka und Mann aus Granada. Inka spricht Englisch und man kann reservieren. Es ist alles da, was man braucht, und in 3 Minuten Strand und volle Infrastruktur. Vom Einkaufen her gab es einen Dia Market, der, wenn man sich die App DIA Club downloaded, auch teils bezahlbare Preise hat. Da war die ersten waren, die es konnten, mussten wir für den ein oder anderen auch die Apps downloaden, wie gesagt auch für die Lidl App geht das, man muss nur in den Einstellungen den Standort von Deutsch auf Spanisch umstellen und man erhält ebenso viele Vorzugsangebote und Rabatte. Wir sind da scheins trotz unseren Alters fitter als die meisten hier, und waren dahingehend gefragt.
Inka verabschiedet ihre Gäste mit Geschenken wie Avocados und vorne am Rezeptionshäuschen liegen Küchlein und Baileys für jedermann bereit. Tagsüber Spaziergänge mit den Hunden mal rechts oder links herum an der Beach mit Stop an einen Chiringuito (Strandbar – Bierchen 2,50€ incl. leckerer Tapas je Bestellung), Fahrradtouren auch mal die Berge hoch, Lidl in Amunecar ca. 16km entfernt.

Silvester selbst in Musikpub, doch um Mitternacht dann doch nicht viel los. Ein paar Raketen und Knaller, die man an einer Hand abzählen konnte. Trotzdem war das Örtchen lebendig und es gab viel zu sehen. Und ausgesprochen ruhig trotz der Lebendigkeit. Am Neujahrstag saßen wir nach dem traditionellen Neujahrsschwimmen

alle bei Hans unten zusammen, der Kölner stürzte bissl ab von der einen Flasche Rose, und dann war anderntags am 2ten Aufbruch, Hans gen Norden, wir weiter gen Süden, obwohl die spanischen Ferien noch bis 7. Januar andauerten. Also gewisses Risiko, aber es lief ja bislang trotz der Massen ganz gut. Und es sollte noch besser weitergehen.
Unsere Plätze Vorort waren auch schnell wieder vergeben, vor 12 Uhr sollte man dort sein oder eben bei Inka telefonisch reservieren. Es ging dann über eine kleine Bergstrecke am Meer entlang, wo sich auch hier und da ein Parkplatz mit Aussicht auftat, die auch teils von Womos genutzt wurden. Wild stehen also möglich. Als wir dann auf dieser Strecke um eine Kurve kamen, waren wir baff. Es standen ca. 100 Mobile wild in den Klippen, Zugang zum Meer nur für Kletterer möglich, aneinander gereiht wie Glieder einer Kette auf einer unbefestigten Nebenstraße, die sich um einen Felsen herumzog, mitten in der Pampa. Hunde liefen frei rum, Freikacken war wohl für Mensch und Tier angesagt, unser Albtraum „Kommune“ im Niemandsland mit Nix, nur halt Gratis. Dann besser zuhause bleiben, Kamin anmachen und Netflix Serien glotzen!
Nach ca. 50km kamen wir in Torrox Costa an, da hatte ich drei Stellplätze auf 1km direkt am Strand, Straße dazwischen, auf unserer Googlekarte eingetragen. Erster, Chefin Valentina und Andrea (der Mann) aus Nortitalien, spricht deutsch, sonst Englisch und Spanisch, war von den Bewertungen her der beste, aber auch kleinste. Nur 18 Plätze und seit knapp drei Jahren in Betrieb. Wie stoppten kurz und fragten nach, wie es aussieht. Er sah voll aus. Aber, Chefin sagte, „sie hätte einen Platz Nr. 5, der frei würde, aber er sei reserviert. Nur die hätten sich noch nicht zurückgemeldet. Wenn die sich nicht bis 12 Uhr melden würden, es war Elfe, dann könnten wir ihn haben. OK, Karte dagelassen, wir würden die Stunde zum Lidl, Aldi, Mercadona Einkauf 2km weiter vorfahren, und sie wollte anrufen.
Also Vorräte aufgefüllt, und 5 nach 12 rief ich an. Wir kriegten das OK, also die 2 km zurück und auf die 5. Topspot mit Blick auf Strand und Meer, nur die Straße dazwischen. Aber das war das Einzige, was nicht perfekt war, allein der Spot ist es wert. Und abends konnten wir direkt vor der Tür bei der letzten Pipirunde noch auf ein Bierchen im Chiringuito.



Nur ein WC, aber bei 18 Mann egal, Dusche 1€, eingeführt, weil die Spanier sonst in 24 Std. 8x Duschen und das stundenlang. Trotz Wasserproblemen scheißen sich gerade die Spanier was drauf, lassen die Hähne nach dem Abspülen einfach offen, Phänomen nicht neu. Die ignorieren das Problem einfach und Wasser kostet ja auch nix, keine Wasseruhren. Daher haben die es dort auf dem Platz vor einem Jahr eingeführt. Super nettes Klima, da eben so klein und alle sind bemüht, eine gute Atmosphäre auf dem Platz zu Behalten. 2 Franzosen, 2 Schweden, Rest Deutsche…. Is ja klar, wenn die vorne an der Rezeption deutsch spricht. Wir buchten auf der 5 drei Nächte, dann wollten wir weiter nach Marbella zum BVB Testspiel, Preis 13,50 Euro + 80 Cent kwh Strom, auch erst frisch eingeführt, da manche Camper mittlerweile Strom verbrauchen wie die Deppen, E-Autos laden, Roller und Bikes, Kochen, Heizen, Duschen usw… das finde ich übrigens sehr korrekt und gerecht, denn so kann jeder individuell bestimmen, was er verbraucht.
Vorne auf der 1 wohnt Dirk mit Frau Alex und Tierschutzlabby Harry, der absoluter BVB Fan ist. Er tauchte bei uns gleich nach 1 Stunde auf, hat das wohl von Chefin erfahren, daß wir auch zum Spiel wollen. Er hatte sich aber bereits einen Stellplatz in der Nähe von Marbella gebucht für 25€ am Tag, bis zum 9ten, dann fliegt BVB ja zurück. Er wollte auch zu den freien Trainings morgens an den anderen Tagen. Also war die 1 frei, weil er hat den Platz bis Ende Februar durchgebucht, auch das Jahr zuvor bereits.
Ein schöner Platz! Also fuhr er anderntags los am 3. und wir blieben zurück in Torrox mit den anderen, „Opa Horsty“ aus Flensburg, der Deutschland den Rücken gekehrt hat und ganz hinten mit Zäunchen, Hündchen und abgemeldetem Womo sein Platzhirsch Dasein fristet, dem Schwaben, dessen Frau ein Haus hatte in Wesselburen, dem Knausfritzen aus Aachen, dem sein Wohnmobil in Rendsburg gestohlen wurde oder besser der dort lebte, und sein jetziges Womo in Heide beim Händler gekauft hatte, und all die anderen, die alle grüßten und alle die Hundehaufen am Strand in Tüten verluden. Schön zu beobachten, sogar Delphine tauchten am ersten Tag auf.
Mit dem Fahrrad nach Torrox, ein sehr belebter Urlaubsort, jetzt nicht so der Hit, aber Massen an Restaurants und auch Leuten. Viele auch in Appartements mit Leihautos. Auch hier sind die jüngeren Leute wie wir oder Dirk schon unterrepräsentiert. Aber Topplatz und Dusel muss man haben. Am 4ten meldete sich Dirk, übrigens aus dem Sauerland, auch Angler, aber so oft fischen geht er wohl nicht. Aber Schein fürs Mittelmeer hat er, im Gegensatz zu mir. Die Franzosen gingen auch angeln, schön zu beobachten, wie sie ihre vier Ruten jeden Nachmittag runterschleppten, Stühlchen aufstellten, vier Stunden saßen, dann die Köder ins Meer schmissen und heim kehrten. Jeden Tag das gleiche Spiel, gefangen haben sie nix. Warum man nicht nachts geht wie die Einheimischen, aber dort gabs die auch nicht als Angler, bleibt unklar, und warum nicht auf Calamares ebenfalls. Reden kannste mit Franzosen ja nicht, weil sprechen nur ihre Sprache, zumindest die Meisten.
Also Dirk meldete sich und sagte „fürs Spiel am 6ten gegen Alkmaar braucht man Karten, gibt’s nur Online und nur mit Kreditkarte…und er hat keine“, also rein ins Net, auf die spanische Seite, email, Ausweisnr. oder NIR (spanische Steuernr) Adresse, Telefon und so weiter, dann zwei Tickets für mich und Sylvie gekauft, anschließend für Dirk auf seinen Namen auch zwei. Dann rübergeschickt als PDF zum Ausdrucken oder auf Handy, beides ist besser. Unsere hat Opa Horst für uns ausgedruckt.
Wir blieben dann doch die Nacht vom 5 auf 6 (da ist ja das Spiel) dort, zogen aber auf den Platz von Dirk der 1, war ja bezahlt und wurde mit Chefs geklärt, und fuhren anderntags direkt zum Spiel um 15Uhr, bereits früh morgens los. Immerhin 130 km Autobahn an Malaga vorbei. Die A7-Autobahn führt direkt am Meer entlang und es ist gefühlt von da ab bis runter nach Tarifa vmtl. alles eine Stadt. Verkehr ohne Ende, alles zugebaut, die Autobahn 500m vom Strand weg. Plätze gibt es auch nicht wirklich, keine CPs, und nur der eine Stellplatz, auf dem ich hier gerade sitze und schreibe. Dazu später mehr.
Auf Sportanlage angekommen, direkt angrenzend eine 5 Sterne Golfanlage mit ein paar Parkplätzen. Dirk stand dort bereits drinnen, aber Securitymann am Eingang. Es kostete ein bissl Überzeugungsarbeit, in Spanisch natürlich, daß er uns hineinließ, und wir parkten dann beide direkt vor dem Restaurant.

Ich bin dann noch rein und habe geklärt, daß wir dort bleiben also parken durften. Vorweg genommen, wir waren die Einzigen Deutschen und die einzigen Womos, die ihr Promiquartier dort aufgeschlagen haben. Nur Watzke und die beiden BVB-Busse durften noch rein und die Golfmitglieder und die 60 Mann Security, die bald nach unserer Ankunft auftauchten. Wir quatschten und liefen mit den Hunden rum, Dirk bezahlte seine Tickets, er bestand darauf. Um eins gingen wir auf einen Drink auf die Veranda des Restaurants dort, 2 Cola und 2 Bier (= 22€), die hab ich dann mal bezahlen dürfen. Dirk und Frau wollten auch noch speisen, dafür wurden dann schlappe 72€ fällig. Kostet das ja in Deutschland auch, eigtl. hätte ich mit mehr gerechnet.

Sylvie und ich verfolgten die Einfahrten der Busse, wobei der Alkmaar-Reisebus die Einfahrt verpasste und sich die rechte Seitenscheibe am Tor zerfetzte. Es hat heftig geknallt, leider nur Fotos, weil Sylvies Kameraaufnahme streikte. Der Dortmundbus kam dann unbeschadet durchs Tor.


Dann gemeinsam zum Spiel rein, war kaum ein Sitzplatz zu kriegen, haben wohl mehr als die angegeben 300 Karten verkauft. Und etliche hatten keine Karten, die durften dann auf dem Parkplatz als Hinterzaungäste verweilen. Neben mir sass übrigens der Spielerberater eines Holländischen Nachwuchsstars, Stürmer Mexx Meerdink. Netter Plausch, so lange sich die Spieler warmgespielt haben (hier Hummels und Füllkrug:

Spiel war Ok, 4×30 Minuten, ging 2 zu 2 aus, und Erkenntnis war, BVB hat viel Luft nach oben und viel zu viele alte Spieler in der Defensive und meiner Meinung nach ein Problem im Mittelfeld. Brandt alleine in der ersten Hälfte mit den alten Spielern in der Abwehr wie Süle, Hummels, Can und Meunier völlig alleine gelassen und überfordert, es stand 2 zu null für Alkmaar, und in der zweiten Hälfte kamen Reus und Sabitzer sowie Schlotterbeck und Özcan und Moukoko, da drehte sich das Blatt, Reus und Sabitzer im Mittelfeld. Und hinten deutlich schneller. Tore Reus und Sabitzer.
Vor Abpfiff sind wir beide Womos dann los. Dirk hatte keinen Bock mehr auf seinen bereits bezahlten Platz in Cancelade für schlappe 25€ bis zum 9ten, und Geld wollten sie ihm nicht zurückzahlen. Also bot er uns an, daß wir dort hinkönnten, bezahlt sei es ja sowieso, und die wussten dort auch Bescheid. Wir hätten diesen Platz nicht genommen, für 25€ definitiv zu teuer, kein gutes Klima dort, Dusche nur zum Sitzen, also Duschkopf muss man halten oder auf Penishöhe einhängen. Gut, der hat beim Duschen Dauerwasser oder man setzt sich auf den Boden. Ab 19 Uhr ist alles verschlossen und vor 9 Uhr morgens kommt man nicht raus, Strand ok

mit Radweg bis nach Marbella oder andere Richtung, Lidl und Mercadona 2km weg, aber kein Lokal offen und seltsame Leute, und keine Sonne, jedenfalls nicht lange. Plätze zwar groß aber trotzdem absolut nicht unser Ding. Wir blieben auch nur, weil „für uns quasi gratis“ und weil Sylvie wichtige Konferenz Montag den 8. hat. Die sitzt gerade drinnen und konferiert.

Gerade Franzosen als Nachbarn bekommen, damit Sonne weg, oder ich setz mich auf die Straße, und mehr als ein Bonjour war nicht drin. Dafür nebenan lautes Francegequatsche. Morgen geht’s weiter, Richtung Gibraltar und Tarifa. Dort wird es vmtl. nicht besser. Laut meinen Recherchen sind hier nicht weniger unterwegs, mehr Franzosen und Engländer auf alle Fälle, dafür Spanier vmtl. weniger, Ferien dann ja zu Ende, aber die Anzahl an Plätzen wird massiv geringer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zu wenig Angebot für die Nachfrage herrscht. Also die wenigen CPs nehmen Preise um die 30€ und machen dafür nix, veraltete Anlagen und auch nicht freundlich. Hoffentlich sind meine Recherchen falsch und wir haben weiterhin so viel Glück wie bislang. Ansonsten wild stehen oder schnell weiter bis nach Sevilla. Nur dann sind wir am Atlantik, dort soll es kühler und windiger werden. Und wir sind evtl. zu früh dran für die Rückfahrt. Wir werden berichten, wie es weitergeht. Jetzt erstmal zum Lidl/Mercadona vor mit dem Fahrrad oder mit den Hunden auf nen Walk, Hauptsache raus hier und in die Sonne.
Update 12.01.2024
Nachdem wir unser gesponsertes Luxusquartier nach Ablauf der bezahlten Periode morgens verließen, machten wir uns auf den Weg Richtung Gibraltar. Unterwegs Stopp bei Lidl und Einkauf, später noch Kurzstopp bei Aldi, um Leberwurst zu besorgen. Aber hier unten haben sie diese nicht oder ganz aus Sortiment genommen. Also weiterhin Mangel an essbarer Leberwurst.
Und dann fing es an zu regnen und es war alles mit Wolken zu. Also Gibraltar Felsen bei Schlecht-Wetter, das erste Mal übrigens, ach nee zweite Mal (Torrox), macht ja nun mal gar keinen Sinn. Der vermeintliche Stellplatz dafür ist am Hafen, und die chargen schlicht weg für einen Betonplatz 15€, dafür eine Ablassstelle und WC-Entsorgung, wo man Schlange steht, wenn man Pech hat oder sich zu dumm anstellt. Und es ist egal, ob man 20 Minuten parkt oder 24 Stunden, immer sind es 15€. Und wenn man rechtzeitig morgens da ist, kriegt man einen Spot in der ersten Reihe mit Blick auf Bootshafen, ist zentral an der Grenzstation, um Gibraltar zu erkunden.
Aber bei Schlechtwetter dahin, ist Quatsch. Also stoppten wir vorher bei einer „Community“bucht auf sandigem Grund, aber durch den Regen sind wir nur kurz rein, und kaum wieder rausgekommen durch Matsch und Regen. Die im unteren Sektor kommen definitiv da nicht raus, einer soll da nun schon 7 Jahre sein, dem ist es sowieso egal, ob er da jemals rauskommt, vermute ich. Sind weiter, hatte bei Google einen großen Parkplatz ausgemacht. Liegt am Strand und unmittelbar an einem Yachthafendorf (mehrere Inselchen mit Quartieren und Bootsplätzen) Parkplatz Torreguadiaro, ist gratis, aber da ist auch nix außer Wasser unten an Dusche und der Holländer kippt sein WC in den Gulli. Vmtl. nicht er alleine. Wir stellten uns abseits, insg. waren dort 20 morgens und abends dann 60 Mobile. Für die Hunde fand erstmal alles nur drinnen statt

und ich machte mich, mit Regenschirm bewaffnet, auf Wanderung nach „Klein-Marbella“, toller Holzweg und nicht weit. Kleinmarbella, weil genau das ist, Boutiquen, Friseure, Banken, Restaurants, dreistöckige Yachten… nett zum Gucken. Als ich zurück war, Schuhe und Hose durchnässt. So wie einige andere Dinge auch feucht, später Hundekackwalk.., weil es hörte den gesamten Tag nicht auf zu regnen. Aber wir standen auf Beton und damit nie gefährdet, anderntags nicht rauszukommen.
Morgens ging es dann vor nach Gibraltar,

weil Wetter wieder sonnig wie immer, und da es nur 20 km waren bis dorthin, also auch zeitig da. Wilder Parkplatz davor war schwierig, also auf den besagten Hafenplatz um 10 morgens und Topspot am Ende mit Blick auf Boote ergattert.

Sylvie machte sich für Begehung fertig, um Gibraltar, den Berg und die Affen zu erkunden. Ich war da schon früher mit Fußballern, als ich in Malaga EM beruflich betreut habe, und blieb bei den Hunden. 4 Stunden mindestens eingeplant, es sollten sechs Stunden werden. Spannend war nur, kommt sie mit dem Personalausweis rein oder braucht sie den Reisepass, den wir nicht mithaben. England nicht mehr EU, wie jeder weiß, und die Infos vorab waren widersprüchlich. Offizielle Seiten sagen „man braucht den Reisepass“, Realität „perso vorzeigen, wird gescannt, und durchgewunken“, sofern man nicht gerade von Interpol gesucht wird.
Bin gegen Spätnachmittag auch noch mal vor, um zweite Ladung Tabak zu holen. Ist schon bedeutend billiger als in Spanien oder zuhause, duty free halt, der tatsächlich echt ist. 20€ die Stange is aber auch nicht mehr, von 27-37€ die versch. Sorten. Und Sprit genauso in Literflaschen = 10€.
Sylvie ist durch die City, dann den Basiseintritt von 18€ bezahlt für alle Highlights, die der Berg zu bieten hat, und dann zu Fuß den Berg erklommen. Es sollte einer der für Sie beeindrucktesten Erlebnisse werden, erzählt sie am besten selbst.
Von Sylvie: Worte können nicht beschreiben, wie „Affen“geil das war. Ich hätte stundenlang dort sitzen und die Affen bei der Körperpflege und rumfläzen in der Sonne beobachten können. Der Besuch in der Höhle war spektakulär mit Licht- und Musikshow. Einfach nur beeindruckend. Holz-Hängebrücke in luftiger Höhe, Tunnelsystem im Berg und dazwischen immer wieder Begegnungen mit den Affen. Die Stunden rannten nur so dahin und ich hatte immer noch nicht alles gesehen. Nach 25000 Schritten und etlichen Blasen an den Füßen dann aber wieder den Berg runter und die gefühlt 2000 Stufen und zurück zu Micha und den Hunden – und erstmal die Eindrücke sacken lassen. Gibraltar war wirklich ein absolutes Highlight für mich.
Abends dann noch ne Pizza und ein paar Burger von MC, weil zum Kochen war ja keine Zeit, außerdem kein Strom bei den 15€ dabei, wusste ja nicht wann Sylvie und in welchem Zustand sie wieder auftaucht.
Morgens dann wie immer bei Sonnenaufgang los Richtung Tarifa. Wir hatten dort einen Tipp von Österreicher Hans, natürlich auch bei Park4Night drin, oben bei den Windmühlen. Fuhren also dort die Strecke Richtung Tarifa und bogen gezielt dort auf Schotterweg rechts ab. Nach 400m das besagte Plateau, und unser Nachbar vom Regenparkplatz, Pickup mit Aufbau und weißem Labbi, junge Leute, standen dort und nun quatschten wir kurz. Vorher auf Parkplatz nicht gesprochen. Sind seit einem Jahr unterwegs, Auszeit, erst Griechenland jetzt hier, und kamen zum selben Resümee „Spanien ja, aber nicht mehr mit dem Camper“, jedenfalls das Fazit meinerseits zur Halbzeit. Greece immer wieder auch mit Camper.
Ansonsten meiden wir mittlerweile, so gut es geht, andere Camper insb. Deutsche und auf keinen Fall Franzosen (geht ja sowieso nicht, weil die können ja nix, kein Englisch…), und insb. Deutsche oft zu nervige und wirklich dumme Leute dabei. Der Pickup fuhr dann weiter, sie waren nicht in Gibraltar, was sie ein wenig bereuten, glaube ich.
Wir richteten uns ein, Superspot, mit Blick nach Marokko, Windräder im Hintergrund, Sonne und Ruhe für die Hunde.
Getrocknet hatte ich alles bereits in Gibraltar. Also bissl. Begehung machen, Sylvie konnte ihren zu erwartenden Muskelkater rauslaufen, ich mit Fernglas Tarifa beschauen oder die Schiffe im Golf von Gibraltar auf den Weg in den Atlantik. Dazu unsere neu installierte Solartechnik, von mir selbst, ausgepackt und zum Einsatz gebracht. Wir standen ja nun den dritten Tag in Folge ohne Strom, und das Handballspiel versus Schweiz konnte ich mir ja wohl nicht entgehen lassen. 3 Std. mit 14,5 geladen, dann auf 13,9 load umgeschaltet, und zeitgleich alles, also Laptops, Handys, Powerbanks, Tablet, Boombox auf vollen Stand gebracht. Abends dann noch den Weber-Grill raus und unsere eigenen Pizzas mit Gambas usw.

beim Weinchen genossen. Der war schon nachmittags geöffnet beim Blick auf den Golf, Stühlchen raus + Fernglas + Wein und Zigarettchen… so muss das ein. Und Solar bewacht.
Unterdessen hat Sylvie Laura kennengelernt, eine Einheimische mit Freunden in Hamburg, vielleicht kommt sie uns ja mal besuchen. Ein Schweizer Botaniker war unser Nachbar, so nen gepiercter, tätowierter, im Auto schlafender Junggenosse, nur 3 Wochen auf Urlaub unterwegs, dann zurück zur Arbeit, aber in Ordnung und weitaus interessanter als viele dieser Womo-Anhänger-Typen oder Morellos oder Ritschratsch-Karren. Abends noch zwei normale Womos aus Aurich und Konstanz, aber keinen Kontakt, auch nicht gesucht unsererseits.
Nachts wurde es dann extrem windig, daß ich das Womo kurzerhand um kurz nach eins frontal gegen den Wind gestellt habe, sonst wird Fella noch seekrank und das Warnschild hatte schon Eigenschwingungen, und nun sitzen wir immer noch hier, ich schreibe und Sylvie arbeitet, und werden durch Wind und auch Regen jetzt beim Sonnenaufgang durchgeschüttelt.

Fahren bald los, sobald ich hier fertig bin, weiter Richtung Cádiz, also nun windige Atlantikküste, Station heute eine Gasladestation, die auch dt. Flaschen auffüllt. Testen, und natürlich illegal.
Update 19.01.2024
Also von unserem windigen Platz, der über Nacht deutlich zugenommen hatte, dann bei Sonnenaufgang gestartet nach Tarifa rein, um einerseits Vorräte für evtl. längere Einkaufsdurststrecke aufzustocken, andererseits die beiden Gasflaschen zu füllen. Eine Füllstation, die verbotenerweise deutsche Flaschen füllt, sei da vorort. Die dt. Flaschen haben andere Ventile als die Spanischen. Dafür benötigt man erstens eine Adapterschraube und ein entsprechendes Modul, das zuvor auf die spanische Flasche installiert wird. Beides haben wir vorsichtshalber an Bord. Von den 2 spanischen Flaschenanbietern, meist Butan anstatt Propan, was zu bevorzugen ist besonders in den Regionen, wo es auch mal kalt werden könnte, denn da is Schluss mit Butan, gibt es zwar Flaschen, die sind teils etwas größer und passen nicht bei allen Womos in die Gasfächer. Bei uns aber möglich, trotzdem ist ein Kauf mit Ausweis stressaufwendiger, wenn‘s denn offiziell sein soll, denn in Spanien geht auch alles ohne Genehmigung.
Wie mit den Verboten „No camping“ oder Womoverbotsschilder auf Plätzen, und doch stehen da die Womos direkt drunter. Scheinbar wird es weder geahndet noch bestraft, also die Nummer mit „man kann nicht wild stehen“, ist in der Realität völlig übertrieben. Hält sich sowieso niemand dran. Gilt auch für fast alle anderen Verbote, Fahrradfahren mit Helm, Hunde an der Leine, Müll und Scheiße in den Gulli.
Und so bin ich vor zur Gas-Füllstation, habe gefragt, „dt. Flasche füllen“, dann drückt mir der Typ ein Adapterteil in die Hand und schickt mich zur Füllsäule „LPG“ gas. Ok, bissl fummelig, den Adapter auf Pulle, dann Tankpistole druf, Pulle öffnen und Knopf drücken. „Es soll dann bei voll stoppen“, doch das ist ein wenig umstritten, so ne Pulle zu füllen. Sollte bei 80% stoppen, da sich das Gas bei großer Hitze ausdehnt und evtl. die ganze Pulle in die Luft fliegen könnte. Vermutlich unschön, wenn’s im Gasfach im Womo passiert und man drüber ein Nickerchen macht. Auch ohne Nickerchen nicht zu empfehlen. Und man sollte wissen, wie viel in so einer Pulle drin ist, was auch nicht ganz einfach ist. Wir haben ein Messgerät, was hoffentlich funktioniert. Das zeigt, 11kg Pulle nahezu leer, also ca. 20 l Gas füllen (2 zu 1 = 2 Liter Gas = 1 Kilo), dann wäre noch 2 kilo Explosionsreserve.
So erfolgt, Pulle voll, bei der kleinen 7kg nur 6l befüllt, war noch halbvoll. 20€ für beide bezahlt, fertig, der Drops war gelutscht. Bislang nix explodiert. Man muss das selbst machen, da es ja verboten ist, so die Denke der Spanier, strafbar macht sich der Füller und wenn dann was explodiert, ist man ja auch selbst Schuld. Kohle wird aber trotzdem verdient easy going. Mit dem Gas sollten wir mühelos den Rest der Tour durchkommen, dann kann das Adapterzeugs zuhause bei ebay wieder verkloppt werden. Dann noch Einkaufen bei Mercadona und Dia, uns gefallen die spanischen Discounter mittlerweile besser als Lidl oder Aldi, die nicht wirklich billiger sind und auch die Produkte bei den spanischen wirken frischer und spannender. Großeinkauf Hundedosen und Getränke Wasser+Cola nach wie vor bei Lidl.
Dann weiter zu den jetzt vier kommenden CP-Plätzen, die in unserer Googlekarte vermerkt sind. Nicht weit, nur so 40km Tagesetappe. Der erste, auch Empfehlung von Esslingen, kennen wir noch aus Cambrils im Norden und stehen nach wie vor in Kontakt, mit Deutschem an Rezeption, „wir sind voll, aber kannst Dich vorne auf Parkplatz an Straße stellen, da stehen schon vier und warten“. Ja wie lange? blieb offen, nee und 26€ mit Strom auch kein Schnäppchen, also dann weiter zum Zweiten. Einen hatte ich anhand der Bewertungen ohnehin disqualifiziert, der vierte ist geschlossen.
Nun stehen wir auf dem zweiten in Valdevaqueros, ist völlig OK für 19€ mit Strom, Heisswasser (trotz Duschräumen, die man mal renovieren könnte), aber Plätze groß, muss aber sehen, welchen man ergattert, da nicht alle Fernsehempfang haben (Bäume) und bei manchen ein fetter Baum in der Mitte des Platzes steht (gut um Wäscheleine zu spannen), aber nicht für die halbierte Platzgröße. Tennisplatz gibt es, gut ein, zwei Löcher, Salzwasserpool, aber nicht beheizt, nettes Restaurant (gutes Bier mit Oli, dem Wohnungslosen seit 2006 vorort), netter Kneipenwirt mit gutem Englisch und dt. Frau aus München, auch Großfernseher vorhanden, werden da evtl. morgen Dienstag das Handballspiel gegen die Franzosen schauen, wenn dem Weltmeister hoffentlich der Arsch versohlt wird vom dt. Underdog und wat essen. Sah jedenfalls lecker aus.
Unweit von hier ein anderes BVB-Fanlokal von einem Ossi betrieben, dort das BVB-Spiel gegen Darmstadt geschaut und ne sog. Pizza gegessen. Ist eher ein dünnbelegter Flammkuchen als Pizza getarnt, und das abgehalfterte mit BVB Schal und Trikot getarnte „Ossivolk“ würde nicht einmal die Südtribüne im BVB Stadion erfreuen. In Dortmund ist ja auch nicht sächsisch die Landessprache oder etwa doch. Daher reicht gastronomisch ein einmaliger Besuch dort, sonst vom Ambiente her nett gemachte Kneipe. Daher gestern Radtour nach Westen zur Düne, gar kein Wind, wie die Tage vorher, wo Surfer aller Art sich tummelten.


Nun ein paar Spanier am Weekend-Ausflug, ist ja auch ein feiner Sandstrand mit Blick rüber nach Marokko, das im Seenebel irgendwie romantisch aussah. Auf dem Rückweg dann vorne bei uns im Restaurant bei strahlendem Sonnenschein ein Bier getrunken, einen Typen angelabert, der nicht rentnermässig oder zu sehr tourimässig aussah, tätowiert, ca. 50 mit fetter Kamera, eher dunkel… dachte es sei Engländer oder Spanier, aber es war Oli.

Oli ist aus Ecke Koblenz, 2006 mit Rucksack aus Deutschland per Mitfahrdienst (vmtl. geflüchtet) in Tarifa angekommen, und seitdem hier. Daher auch so dunkel, die Sonne. Er hatte anfangs bissl Geld, dann bissl gejobbt, dat wat kam, dann Wohnwagen geschenkt bekommen, mittlerweile den vierten 50 Jahre alten Tabbert, der nun bei einem Spanier etwas im Hinterland steht für 100€ Monatsmiete, wo er sein Dasein mit seinem geschenkten Pitbull fristet. Als Staatsgast hat er einen spanischen KWD= Kein Wohnsitz in Deutschland Ausweis, ohne Scheiß, hab ich in Hand gehalten, ist bei der spanischen AOK versichert, bekommt spanisches „Harz4“ von ca. 480€, meldet sich alle drei Monate beim Amt (geht hier online) und erfreut sich mit Hund, Fahrrad, Kamera und Handy mit Netflixabo und unlimited-Internet seines Lebens. Jedenfalls nach 17 Jahren vorort konnte er mir etwas über Infrastruktur und Leben in Andalusien erzählen, mal aus einer anderen Warte des Lebens, und für mich viel Interessanter als dummes Ossigequatsche vom BVBLokal, die von nix ne Ahnung haben.
Bei den Wessis gibt genauso viel dümmliches Gelaber grad bei den Campern, die hier in Spanien unterwegs sind. Deswegen reden wir ja auch noch kaum mit nem Deutschen hier. Engländer, Österreicher, Schweizer, Holländer sind durchweg bevorzugt. In Griechenland war das anders, ein ganz anderes Reisevolk auch aus Deutschland. Ich erinnere mich noch, warum meine früheren Reisen durch die Welt immer so gestaltet waren, daß ich auf den normalen Tourist kaum getroffen bin. Mit Hunden ist das eben etwas schwieriger nach Australien oder Canada, Südamerika, Asien oder Karibik. Nur eins steht fest, mit einem Camper nochmals nach Andalusien eher nicht, wenn, dann Appartement mieten und per Auto, dann kann man flüchten und sich abschotten. Dann wieder nach Griechenland, auch wenn da die Sprache eben deutlich schwieriger ist.
Mein Spanischlernen habe ich mittlerweile eingestellt, genau aus diesem Grunde. Daran wird sich jetzt bis zum Ende nix mehr ändern, daher kann ich dieses als Resümee ruhig vorziehen, klang ja ohnehin mehrfach in den Vorberichten an. Umso größer die Vorfreude auf Norwegen, da haste wenigstens Rene als Ossi, auf den man sich freuen kann und dem man ja gerne zuhört, auch wenn man nicht immer alles versteht. Jetzt nicht, weil ich mir Hörgerät zugelegt habe:) Und natürlich auf die Natur, auf die Ruhe, auf die Fische, auf alles…
Wir haben hier den Deal 10+1 gezogen, also auf elf Tage verlängert. Nicht weil es so obergeil ist, aber eben doch OK. Sylvie kann arbeiten, man hat seine Einigermassen-Ruhe, den Luxus des CP’s, Handball-EM, und wir sind meiner Meinung nach zu schnell unterwegs. Denn wenn wir nach Sevilla kommen, müssen wir entscheiden, wie der Rückweg aussieht. Entweder geht es Inlands über Granada und den weißen Dörfern wie Ronda usw. (wobei es im Inland auch schon nachts kalt wird bis zu Null Grad) zurück Richtung Malaga und dann den gesamten Weg am Mittelmeer über Südfrankreich und Baden-Württemberg zurück. Das hat den Vorteil, wir sehen mehr von Andalusien, kommen dann wieder an Plätzen vorbei, die wir bereits als positiv kennengelernt haben (also die Platzsuche fällt weg), und sind auch noch im Februar im Warmen. Und treffen unter Umständen Leute, die wir kennengelernt haben.
Oder welche Alternative! Die wäre, weiter nach Portugal am Atlantik (auch noch warm) und außen rum nach Nordspanien. Das wären dann aber etliche Kilometer mehr, der Sprit ist ja günstig hier in Spanien. Letztes Mal getankt für 1,30 Diesel. Tank ist voll. Oder die Alternative, die ich zur Zeit präferiere, von Sevilla direkt oder über Cordoba voll durch Inland hoch nach Nordspanien Galizien und Baskenland, da ist aber vmtl. richtig kalt und von dort aus natürlich auch über Frankreich Norden über Paris, Belgien, Köln hoch gen Norden. Weniger Kilometer, kaum Camper (hoffe ich), viele Gratis-Gemeindeplätze und echte Einheimische, und daher Februar, da wird’s evtl. bereits wärmer und nicht so regnerisch. Mal sehen wir weiter vorankommen Richtung Cadiz, zumindest ist die nächste angepeilte Station ein Hafenplatz Puerto de Barbate, auch nur 50km entfernt. Das wäre dann am 23.1. wenn‘s weitergeht.
Interessanterweise sind hier auf dem Platz deutlich mehr Engländer, zum Beispiel gegenüber von uns Schottenpaar mit Hündchen. Links neben uns seit gestern vermeintlich dt. Lesbenpaar mit Blag oder Schwestern, auch egal, noch kein Wort gewechselt, wird auch so bleiben. Warum so viele Engländer? Gibraltar wegen, nein! Ist mir jetzt klar, weil für die ist die Anfahrt hierunter eben der kürzere Weg über Nordspanien, warum sollen die sich dann in Malaga, Almeria oder Valencia aufhalten. Ist ja völlig logisch. Wären ja etliche km mehr, deutlich mehr Scheiß-Maut in France, also nix wegen Brexit und nur drei Monate, wie vorher vermutet.
Manche Erkenntnisse kommen spät. Hätte mir aber auch einer der anderen „Deppen“camper, die seit 20 Jahren herkommen, mal sagen können. Woher sollen die das auch wissen, ist ja echt kompliziert, darauf zu kommen. Mach jetzt mal Schluss, will noch mit dem Fahrrad heute nach Osten nach Tarifa, schlappe 8 oder 10 km.
Update 28.01.2024
So, hatten ein paar nette Tage auf dem Platz, wobei man sagen muss, sowohl Restaurant ist nur gut für nen Bier, das Essen ist unterirdisch, als auch die Duschen haben nicht wirklich ein acsi 21 Niveau und er ist doch 10km weg von der nächsten Einkaufsstation mit Tarifa. Für nen Fahrradtrip nicht unbedingt ne Spazierfahrt quasi auf der Hauptstraße. Sylvie hatte sich einmal aufgemacht und Tarifa angeschaut und dann noch mit dem Fahrrad zur Düne und das wars dann auch schon in der Umgebung.


Hatten noch ein Hannover-Paar kennengelernt, unsere Altersklasse und kommen aus der Gastroszene bzw. Bikerszene Hannover, reisen etwa im selben Lebensstil mit Kaffeemaschine und gewissem Luxus aber ohne Hunde, dafür mit Motorroller. Mit ihnen tauschten wir Tipps aus, so daß wir uns quasi gemeinsam auf CP hinter Cadiz einbuchten, wir am 5.2. für eine Woche und sie ab 8.2 für 14 Tage, um das berühmte Carnival in Cadiz mit zu erleben.
Für uns geht es dann weiter kurz die Küste, dann Sevilla und nordwärts ins hoffentlich nicht zu kalte Nordspanien der Baskenregion als Beginn unserer Rückreise. Das kommt dann ja später. Das Wetter hier auf dem CP war auch nicht so dolle, also drei Tage Regen

und einmal Wind, so daß wir dann doch bereits nach 9 Tagen beschlossen aufzubrechen.
Mein nächster Favoritenplatz war dann nach 50km in Barbate ein Hafenplatz 13+2Strom, der es auch tatsächlich werden sollte. Im strömenden Regen noch rechtzeitig aus unserer matschigen Parzelle raus, bezahlt und los. Im Regen über den Berg und auf der anderen Seite nur noch Sonne seitdem. Einen Platz checkten wir zuvor, der war etwas überschwemmt und geschlossen, der CP duldet keine Hunde, so daß wir zeitig am Sonntag am Hafenplatz in Barbate ankamen. Ein sehr moderner Zugang, also man muss langsam an die Schranke ranfahren und auch etwas Geduld haben, denn Kennzeichen wird fotografiert und zentral gespeichert. Dann öffnet sich die Schranke und man kann rein. Vorne Ablassen und WCentsorgung sowie Wasser, ist man länger als 10 Minuten vorort, kommt man nur noch raus, wenn man einen Tag bezahlt. Da wir ja ohnehin bleiben wollten, suchten wir uns einen Eckplatz ganz hinten mit Spot auf Hafen.

Nach Platzwahl und Stromanschluss geht man vor zum Bezahlterminal, dann Sprachwahl von dt-franz-span-engl-port…und Eingabe des Kennzeichens. Dieses plobbt dann auf, dann Eingabe von Platznr., Stromanschluss, wieviel Tage und dann Bezahlvorgang per Kreditcard. Der Platz hat 60 Plätze und ein Drittel ist besetzt, so daß in der Regel der nächste Nachbar meist zwei Buchten weiter ist. Daran halten sich auch die meisten, es sei denn Schweizer Ritschratsch, der auf Kuscheln aus war, aber zum Glück nicht bei uns. Bei Mobil aus NF, die wir von einem anderem Platz kannten. Das ist schon nervig, wenn doch so viele Plätze frei sind, daß man auf Kontakt an andere ranfährt. Warum auch? Um sich am Furzen und Schnarchen des anderen zu berauschen, anderen Grund erkenne ich nicht auf umzäunten offiziellen Platz.
Es ist ausgesprochen wenig los, für einen Platz mit perfekten Duschen (immer Heisswasser, Papier und Seife), billigsten Waschmaschinen, zentral am Ortsrand mit voller Infrastruktur mit Lidl, Aldi und Mercadona. Zwei Strände, viele Restaurants und so weiter.
Das einzige, was bissl nervte (am meisten Fella), war die offizielle „sterilisierte“ freilaufende Katzenstation außerhalb aber unmittelbar angrenzend mit insgesamt vier Futterstationen. Also sicher 50 Katzen um das Gelände herum, und hier und da schaute auch mal eine vorbei, zur Freude von Fella. Dann gabs Grund zum Bellen und Attacke.

So fette Riesenmöwen hab ich auch noch nie gesehen, nicht einmal in Norwegen, wo ja alles viel größer ist, und woran liegts. Die sind auch Stammgast an den Katzenstationen und hauen sich das Proteinkraftfutter rein. Ist ja jederzeit frei zugänglich für die. Tagsüber einen großen Strandmarsch in anliegenden Naturpark mit den Hunden,

bissl in den Wellen rumspringen und ein, zwei Wellenreiter beobachten. Mit dem Fahrrad in den Ort, Einkaufen und alles Erkunden. Sylvie viel am Computer, perfektes Internet vorort also der Empfang, und in der Firma auch bissl Notstand, nach dem eine neue Kollegin nicht länger an Bord bleibt. Aber Arbeitskräftemangel haben ja fast alle Unternehmen in Deutschland, dazu die Krankenstände. Abends dann die Handball-EM alle zwei Tage. Heute wieder Bundesliga, morgen sonntags geht es weiter.
Uns bleiben noch 8 Tage bis zum eingebuchten Platz am 5.2., und ein paar Stationen kommen noch. Viel besser und ruhiger als hier wird es wohl nicht mehr werden, also ziemlich sicher, doch eine Woche reicht dann auch. Sylvie fährt grad vor Hundedecken waschen, also zur Toilette sind es 400m, daher das Fahrrad auch dafür wichtig, nicht nur um einzukaufen. Ohne Fahrrad wäre die Tour quasi nicht erträglich gewesen. Erzählenswert daher, da am zweiten Tag abends die Guardia Civil (Polizei) so um Neun bei uns anhielt. Sehr netter mit superenglisch sprechender Beamter wies Sylvie daraufhin, das Fahrrad nicht draußen zu lassen. Wir hatten es mit Kette und Schoss am Zaunpfosten befestigt, doch er sagte, „die Schneiden das durch mit Bolzenschneider“. Ok, dann hinten rauf auf Fahrradträger, nein sagte er besser „rein“. Wo rein, Garage ist ja voll, also schieben wir es jetzt nachts ins Womo vorne. Dafür kurz den Tisch abbauen und an die Seite und Rad über Rampe reingefahren. So hat Ole seinen Korb dann im Flur, aber besser is es, denn gesetzt den Fall, die klauen es echt, würde man sich ja schwarz ärgern, wenn man explizit vorher gewarnt wurde.
Scheinbar haben die hier auch ein Drogenproblem im Ort. Andere haben ihre Fahrräder draußen und bislang nix mitbekommen, daß eins fehlt. Aber wie sollen wir es wissen, wir gehen auch nicht rum, und weisen Neuankömmlinge daraufhin, noch sucht hier überhaupt einer Kommunikationskreise, jeder macht so sein Ding und genießt die Ruhe und den Abstand. Jetzt stehen wir auf dem Platz gegenüber in der Ecke, und unser Nachbarn sind Andre und Iris aus Hannover, Bekannte vom vorherigen Platz, die noch nach Gibraltar und dann hierher gekommen sind. Hatten den Platz von uns, finden ihn auch super, und gestern gabs nach längerer Zeit mal nen Umtrunk mit Wodka-Feige. Wie gesagt, kommen aus Hannover Gastrogewerbe. Sind sogenannte Corona-Wohnmobilisten, also zu Corona Womo zugelegt wie viele, ansonsten vorher viel durch die Welt geflogen, er ist siebzig und sie mein Alter.
Gestern sind zu Hause die Fenster fürs Ferienhaus angeliefert worden zu Nachbar Horst, der er dann ins Ferienhaus mit Kai rüber getragen hat. Daher so langsam kommt die Rückfahrt im Kopf immer näher, erst die Tage vor Cadiz, dann Cadiz selbst, dann noch Sevilla, und dann geht’s nordwärts in die Kälte?!, geplant durchs Landesinnere nach Nordspanien Atlantikküste weiter Richtung Bordeaux und schnell durch Frankreich durch an Paris vorbei über Belgien, Köln, Hannover nachhause, ne Menge Zutun wartet.
Fenstereinbau, Reparaturen am Haus, Womoreinigung, TÜV für Womo, Umbau für neues Boot und Motor für Norwegen, Glasfaseranschluss und so weiter. Na ja ein paar Tage sind’s noch, aber so langsam kommt es in den Sinn.
Update 08.02.2024
So dann will ich mal wieder bissl zusammenfassen, vom Hafenplatz von Barbate gings weiter und zwar nur 40km an den Strandplatz Nomad, eigtl. kein Ort, sondern Dörfchen mit Appartements und Lokalen und ein Duft von Hippie und Surfer-Atmosphäre. Das Publikum verjüngte sich deutlich, dafür waren Rastalöckchen und RitschRatschbusse an der Tagesordnung. Wir kamen zum Wochenende an, und es war kaum ein Durchkommen an der kleinen Promenadenstraße. Eigtl. Surferladen, Kneipen und Restaurants auf einfachstem Niveau, hier und da ne Prise Marihuana in der Luft, aber auch Unmengen Spanier zum Wochenende per Auto da, auf nen Drink, zum Surfen oder eben nur so.

Der Platz war simpel, kostete 14+3 Strom, alles andere wie Ablassen und Wasser sollte extra kosten. Daher hatte er relativ schlechte Bewertungen. Viele von den Gurken standen auch einfach wild rum, unter Schildern, die ein Parkverbot und ein Womo zeigten, was abgeschleppt wurde. Interessiert aber scheins niemanden. Man war in zwei Minuten am Strand und in einer Minute an den Lokalen, also wir waren mittendrin. Mit dem Fahrrad war alles in 20 Minuten nach rechts und links abgefahren. Dabei fand ich einen kleinen Supermarkt der Kette Coviran, wo es günstig Tomaten, Orangen und quasi selbstabgefüllten Wein für 1,50€ die Flasche gab, quasi versteckten Tante Emma Laden. Natürlich auch frische Baguettes. War nun ne ganz andere Szene, auch voll, aber keine hörgerätebesitzenden Dauercamper oder Riesenmobile mit Anhängern und Smart oder Roller hinten drauf. Unsere Hannoveraner fuhren quasi zeitgleich, standen auf dem Platz nur weiter rechts, wir gleich vorne neben einem Norweger aus Bergen mit Ferienhaus in der Telemark, zwei Boote zuhause, mit brasilianischer Frau. Adresse gesichert und evtl. schaut er bei uns vorbei auf dem Rückweg, dann weiter über Dänemark. Der „Manager“ war witzig, sprach Deutsch, und nen cooler Typ. Platz selbst simpel, aber völlig Ok für uns, und das Schöne eben aufgrund der negativen Bewertungen nur wenig belegt. Damit war Ruhe angesagt, und in zwei Minuten aber eben auch Vollaction an Strand und Partymeile.

Zum Wochenbeginn, also Montag, wurde es dann sehr ruhig, denn die Tagesbesucher waren verschwunden. Und damit war es gut so zentral zu stehen, denn nur bei uns vor der Tür hatte das ein oder andere Lokal geöffnet. Also Strandspaziergänge mit den Hunden

und sonst eben mal vor auf nen Drink. Also das stressige Camperleben mit den „Deppen“ war hier mal nicht. Aber nach 4 oder 5 Tagen auch genug, denn sonst gab es nix. Surfen gehen wir nicht, zum Angeln war auch nix, außer Schwimmer mit Riesenhaken gefunden,

leider kein Fisch dran, zum Anschauen gabs eigtl nix. Wetter super wie immer, und Wasser hatten wir auch gratis, wenn man weiß wie. Der Norweger wusste wie. WC und Dusche gabs auch. 1€ für die Dusche ist ja auch noch drin.
Entspannt ging es dann weiter, wieder quasi gemeinsam, in die Stadt nach Jerez de la Frontera, da wo die andalusische Reitschule ihren Sitz hat und der berühmte Sherry herkommt. Altstadt und Kirchen ohnehin.


Das Besondere bei diesem Stellplatz für 15€ inkl. Allem war, daß er sich inmitten eines Outletzentrums am Stadtrand befand. Mit dem Fahrrad konnte man die Stadt erkunden, bei der Gelegenheit auch in der Markthalle beim Fischhandel, also ganz viele Buden, günstiger Calamares eingekauft, frisch, musste ihn also auf dem Platz zum Essen vorbereiten. Saubermachen, Ausnehmen… aber es gab eben Calamares selbstgemacht wie in Australien mit frischem Knoblauchbaguette.
Ansonsten war Shopping angesagt, Decathlon, Chinaladen, Adidas, Nike, Puma usw. … alle waren da, Großeinkauf fand bei Leftis statt. Auch Mercadona und Alcampo direkt nebenan. Bei letzterem gabs 1€ Produkte, darunter auch richtigen Rotwein mit Korken und vieles andere. Beim Chinaladen eher Maskenzeugs, bei Leftis Hoodies, Hosen, Shirts. Natürlich konnte man auch was zum Essen kaufen, aber auf MC oder KFC keinen Bock, dafür gabs Pizza für 3,90€ für ne 30cm Funghi. Da konnte man dann nicht widerstehen.
Und Sylvie deckte sich mit neuen Sportschuhen ein, ihre Größe war auch günstig verfügbar, also gabs gleich drei neue Sätze. Der Platz war für die Hunde nicht so ideal, außer Kunstrasen und Beton weit und breit nix, also kein Strand oder Bäumchen. Hatten aber in der Ecke auf dem professionellem Platz (Inhaber haben auch noch ne Wohnmobilvermietung), hochelektronisch alles, nen ganz ruhiges Plätzchen, auch mit genug Platz zum Draußensitzen, und als Nachbarn kamen die Hannoveraner Andre und Iris rein, so daß auch von dort aus Ruhe herrschte.

Mittags war natürlich alles kompleto, viele standen dann draußen wild auf den Riesenparkplätzen. Da alles über Code lief, kam auch keiner von denen rein. Nur wenn einer rausfuhr, sprang Anzeige auf libre um und dann gings das Hauen und Stechen los, wer denn nun reindurfte. Mit dem Ergebnis, daß sie teils mitten vor der Einfahrt verweilten, bis dann vielleicht einer rausfuhr. Konnte aber Stunden dauern bei nur 30 Plätzen. Gerade zum Wochenende war Vollandrang, die Spanier rückten eben auch an.
Interessanterweise haben wir seit ca. 4 Wochen immer das Glück, echt gute Plätze zu finden, und die Hannoveraner genießen das wohl auch. Bereits das 5. gemeinsame Camp. Die Idee mit dem Carneval kam ja auch von mir, und da hatten sie sich ja auch auf dem CP im Voraus eingebucht. Das ist ja auch die nächste Station bzw. da sind wir jetzt.

Fuhren gemeinsam los morgens, ich sollte voraus fahren, sie würden einfach hinterher fahren trotz des eingeplanten Stopps bei Lidl. So gings dann auch gestern los, checkten dann auch auf dem gebuchten CP Playa las Dunas in El Puerto de Sta Maria gegenüber von Cádiz ein. Zuerst Stop bei Lidl und Aldi, Vorräte auffüllen, insb. Getränke, die zu mühsam mit dem Fahrrad zu transportieren sind. Die Hannoveraner haben nen Roller in der Heckgarage, für sie ist es etwas einfacher. Das Einchecken klappte, doch das Besondere auf dem schon hochwertigem CP ist, daß man Acsi-Karte vorlegt und Ausweispapiere, dann zu einem Meetingpoint vorfährt und dort ein Mitarbeiter mit Funkgerät entweder auf Fahrrad oder im Caddy auf einen wartet. Der fährt dann vor und zeigt einem seinen Platz. Das ist ungewohnt, weil wir uns ja sonst auch unsere parcela am liebsten selbst aussuchen. Aufgrund des Carnavals und der Buchungen aber hier nicht möglich.
Also kriegten wir einen Platz mittendrin, rechts Freiburger, gegenüber Ire mit Hund, schräg vorne Engländer, links vorne seltsame Spanier, und hinter uns Rheinländer mit Hörgerät und Holländer, vmtl. auch Hörgerät; sog. Dauercamper ziemlich sicher. Kaum eingeparkt, kam der Rheinländer an und wies mich daraufhin, „ich stünde 5cm über der Linie auf dem Boden, also der Radträger ragte etwas darüber“. Aber kein Hallo oder Guten Morgen, also ein Vollidiot. Ich sagte nur, er bräuchte den ja wohl kaum, weil da stand Busch und Baum oder will er die absägen? Dann kam so nen genuscheltes Ok, na ja, jedenfalls Fahrrad runter, Fahrradträger hochgeklappt, schon ragte nix mehr rüber, und bin dann mit dem Fahrrad auf Erkundung. Sylvie hatte Onlinesitzung.
Erst Platz abgefahren, ein Riesenplatz mit Eukalyptuswäldchen ganz hinten, ansonsten Kiefern und vorne Fahrradweg, Lokal und Strand. Duschen alles vom Feinsten, und hinten war es auch noch nicht voll. Dann raus in den Ort zum Katamaran-Fähranleger für Tour rüber nach Cadiz, 2,80€ pro Person, 35 Minuten mit Aussendeck, also wie Kreuzfahrt, bei Mercadona rein, Teilchen zum Cafe geholt, schöne Altstadt und Stierkampfarena, und dann zurück.
Als ich wiederkam und mich auf Stuhl setzte, um Sylvie die Neuigkeiten zu erzählen, hörte man nur dummes Gequatsche vom Rheinländer rüber zu seinem Holländer in Kanakendeutsch. Auf Hörgeräteniveau versteht sich. Das Schlimme dabei ist, man kann sich selbst nicht unterhalten, und das allerschlimmste, man versteht die Scheiße, die da so gesprochen wird auch noch. Wenn‘s Chinesich oder Französisch wäre, wäre es halt laut, aber nicht noch nur Dummes Zeug. Also kochte es in mir, gefressen hatte ich den ja schon bei Ankunft, also entweder voll Musik aufdrehen oder gleich rübergehen, und sagen „ich hau Dir gleich aufs Maul“. Bedeutet aber Stress und bei so nem alten Sack auch Peinlichkeit, weil machen kannste es ja nicht wirklich.
Hunde los und zum Spaziergang nach hinten, da konnte man sich wenigstens unterhalten. Bei der Gelegenheit zeigte ich dann auch Sylvie die hinteren Plätze mit dem Ergebnis, daß wir bei Rückweg gleich in der Rezeption aufschlugen mit Hunden, und um Asyl im hinteren Bereich ersuchten. „ Das sei nicht einfach, weil so ausgebucht“, aber zu dem Zeitpunkt war noch viel frei. Hatten uns ein paar Platznummern notiert, doch die wollte die nicht. Wir sollten zurück ins Camp, dann würde einer der Einweiser vorbeikommen. Zurück ins Lager, da stand er schon mit Fahrrad. Also auch aufs Fahrrad hinter ihm her, sagte ihm, es seien nur Trottel hinter mir, er konnte bissl englisch und mein bissl spanisch, das klappte. Er fuhr vor, zeigte mir einen Platz, sagte „ist aber weit weg von den Duschen“. Meine Antwort „ Nehmen wir, und habe kein Hörgerät und kann auch noch 50m gehen“, er sagte, “geht klar, könnt umziehen und funkte es durch“. Zehn Minuten später standen wir dort. Super im Grünen, man hört nur Vögel und fühlt sich mitten in der Natur, ist aber im Ort.

Paar andere stehen hier schon, die wollen aber wohl auch alle ihre Ruhe. Ist super, Hannover kam gestern schon auf Besuch. Duschen und WC 4 Minuten zu Fuß, also machbar. Ich weiß gar nicht, wie weit es beim anderen Platz war, viel kürzer kann das auch nicht gewesen sein, ist aber ein ganz anderer Block. Wahrscheinlich muss man da nen Zettel ziehen, um kacken zu wollen, bis man dran kommt und hat dann noch ne Gesprächsrunde beim gemütlichen Sitzen auf dem Deckel „Rheinländisch-Holländisch-Englisch“, old school, das werde ich vermissen.
Gestern am Strand mit den Jungs, Bierchen im Chirinquito,

zuvor Fahrraderkundungsfahrt andere Strandseite,

überfüllter Wildparkplatz-Campingbesuch, und Sylvie heute bei erfolgreichem Strandausritt mit Einzelbetreuung auf anderer Kanalseite kurz vor Cadiz.

Das ist der Grund, warum ich grad Zeit hab zum Schreiben, einer muss ja schließlich bei den Hunden bleiben. Die Hannoveraner sind schon mal heute rüber nach Cadiz, mache ich evtl. morgen vor dem Carnaval, der beginnt am 9.2.
Was gibt’s noch, ja hier gibt es Seidenspinnerraupen oder bekannter als Prozessionsspinner. Raupen, die sich wie Ketten hintereinander reihen. Normalerweise kommen die erst viel später, wenn es deutlich wärmer ist. Warm ist es ja jetzt schon die ganze Zeit. Insbesondere wo Kiefernbäume stehen, und die haben wir nun mal hier. Das Problem ist, daß sie ganz feine Widerhakenhäärchen haben, die sie abstoßen können, glaub ich, und das ist für Hunde/Tiere lebensgefährlich, auch für Asthmatiker. Gestern zwei solche Reihen gesichtet auf dem Platz, wurden aber umgehend von Bediensteten vorort mit Brenner getötet und zusammengekehrt. Aber aufpassen müssen wir hier schon sehr, abends Spaziergang nur mit Lampe. Supergeeignet meine Lampe vom China-Angelfreund aus Mana, Norwegen, die macht richtig Licht. Auch super für Moskitoauffindung und Hinrichtung im Wohnmobil.
Am Samstag und Sonntag geht’s dann rüber zum Carnaval (heisst so in Spanisch), spannend wann und wie es sich hier vorrort noch füllt. Es soll mächtig voll werden, auch Carnavalisten, also verschieden Gruppen von überall könnten hier auftauchen, die müssen ja auch irgendwo pennen, wir werden sehen. Dann wird’s vmtl. laut, ist aber eingeplant, nur dann in Spanisch ohne Hörgerät ziemlich sicher. Hoffentlich kratze ich vorher ab, bevor ich eins brauche, und wenn, dann bleib ich zuhause oder geh nur zum Angeln, die Fische quatschen ja nicht.
Abschlußbericht 28.02.2024
Hiermit erfolgt der letzte Bericht unserer Andalusien-Spanien-Reise als Überwinterung 2023/24 mit Womo. Gegenüber von Cadiz, wo der Carnaval tobt, in El Puerto de Santa María auf dem CP hatten wir zwar einen schönen ruhigen Platz im hinteren Sektor, doch die Existenz der Prozessionsspinnerraupen unter den Kieferbäumen, die auch am letzten Tag direkt in unserem Lager auftauchten und für die Hunde lebensgefährlich sein können, machte den Platz quasi ungeeignet.

Der Vorteil dieses CP´s ist, daß man von dort mit einer Fussgängerfähre alle Stunde rüber nach Cadiz bequem fahren kann für 3€. Doch leider fuhr sie nicht aufgrund hohen Wellenganges, dafür stellten sie einen Ersatz-Bustransfer zur Verfügung. Sylvie fuhr also dann alleine am Samstag mit genau diesem rüber ins Getümmel des Karnevals.

Ich blieb bei den Hunden und verzichtete auf einen Besuch von Cadiz, denn auf Busfahren hatte ich keinen Bock. Dafür schaute ich mir eine Woche später den Umzug in Chipiona an bei unserer nächsten Station.
Es war viel Trubel und ein Erlebnis, doch alleine ist alles nicht so nett, als wenn man es gemeinsam machen würde. Das Problem hat man aber immer, wenn man Hunde dabei hat, die man nicht über Stunden alleine lassen kann. Ob man nun zum Essen gehen will oder Sehenswürdigkeiten anschauen will, immer das gleiche Lied. „Einmal Karneval reicht aber auch“, so Sylvie, liegt wohl daran, daß wir als Nordländer ohnehin nicht karnevalverrückt sind. Wir kennen halt Wacken, doch das ist auch nix für uns. Lieber einsame Fjorde in Norwegen und ein guter Fisch an der Angel, spannender, nicht so laut, entspannter und auch wohlschmeckend.
Zu erwähnen ist noch, daß Sylvie einen erneuten Ausritt mit dem Pferd unternahm, diesmal aber als Strandritt. Man gönnt sich ja sonst nichts, und Friseurbesuch war auch noch drin. Es ist schon deutlich günstiger als zuhause in Deutschland, das muss man schon mal feststellen. 15€ Friseur, 1l Diesel 1,35€, langes Baguette 45 Cent, Kilo Orangen beim Obsthändler 80Cent, nur ein paar Beispiele. Zu erwähnen, daß es Aldi und Lidl in quasi jeder großen Stadt gibt, uns aber immer mehr die einheimischen Geschäfte insb. Mercadona, der auch überall zu finden ist, zusagten. Frischere Ware, quasi genauso teuer, mehr Auswahl und viel besserer Service.
Am Montag nach einer Woche verschwanden wir auch ganz schnell von diesem CP, vorher ging nicht, weil wir eine Woche gebucht hatten, was wir nicht wiederholen werden, da es unfrei macht. Unsere Hannover-Freunde hatten sogar 2 Wochen gebucht, wollten auch los, aber hätten ihr Geld nicht wiederbekommen, so daß sie wohl oder übel eine weitere Woche dortblieben. Ich glaube, sie wären lieber direkt mit uns mitgefahren.
Für uns ging es direkten Weges weiter Richtung Portugal aber nur 50km weiter nach Chipiona,

einem kleinen Hafenort, der vorwiegend als Urlaubsort für Spanier gilt und als besonders sauber bekannt ist. Unterwegs ein paar Bauernproteste auf der Gegenfahrbahn, so daß wir staufrei durchkamen.
Auf dem dortigen Stellplatz, einem Hafenplatz mit modernem Zugang mit Fotoschranke genau wie in Barbate, bezogen wir unseren Platz. Es war der Eckplatz Nr. 89, der riesig war, es passen dort zwei Mobile drauf, so daß wir uns schräg positionieren konnten.

Damit abgeschotteter Außenbereich mit Zaun umgeben, ideal für die Hunde, trotzdem mit Meer + Strandblick, gleich 15m weiter ein Tor mit Code, um zum Schnellgassi rauszukommen, und alles dabei für 15€. Ziemlich sicher war dies der beste Platz durch seine ideale Lage unserer gesamten Tour. Wir blieben unsere letzte Woche, bevor es zur Rückfahrt nach Hause losgehen sollte.

Am Abfahrtstag übergaben wir unseren Platz dem Hannover-Päärchen Andre + Iris, die tags zuvor nun auch angekommen waren.
Die Stadt hielt, was sie versprochen hat, wirklich sauber und schön mit tollem Leuchtturm, Kathedrale, Stränden, Lokalen jeglicher Art, Altstadt und Fischereihafen, dabei alles überschaubar und ruhig.


Auch den Karnevalsumzug konnte ich mir am Sonntag einverleiben, na ja, Bilder und Videos gemacht, reicht mir aber auch fürs restliche Leben. Ein paar Einkäufe für die Rückfahrt erledigt und der große Einkauf mit Kaffee, Wein, Marmelade, Muscheln, Honig, Hundetrockenfutter Säcke Compy, Apfelsinen, Tomaten,…erfolgte dann unterwegs in Burgos auf dem Rückweg nach Hause.
Der Rückweg sollte anders als der Hinweg gestaltet werden, denn die gesamte Mittelmeerküste zurück und dann über Frankreich inkl. Freiburg mit seinen Scheißblitzern könnte ich umgehen, wenn wir einfach landeinwärts nach Nordspanien durchfahren und dann Frankreich direkten Weges über Bordeaux, Orleans, Paris nach Belgien Lüttich und Köln über Hannover (Mutternbesuch) bis nach Hause. Das wären dann 200km weniger, aber eben Neustrecke und der Schwiegereltern-Besuch in Ulm würde wegfallen und wir kämen deutlich schneller in kältere Regionen. Auch unklar, wie viel Maut in France anfallen wird. Belgien ist dagegen mautfrei. Insgesamt sind es aber auch fast 3000km oneway zurück.
Die ersten Etappen in Spanien Landesinneren waren zwischen 200-300km täglich auf vier Stationen aufgeteilt, alles kostenfreie offizielle „Gemeindeplätze“ mit Wasser und Entsorgung aber ohne Strom bis auf einen und dann auch noch gratis. Das Fahren dort auf Autobahn war völlig entspannt und mautfrei.

Die Plätze OK, 1te Monesterio hinter Spar mit Strom, der 2te Platz Bejar war sogar ein Topspot, Burgos Stadtplatz, dann Abbruch und zum Einkaufen vor (Mercadona) und dann doch weiter bis Grenze San Sebastian hinter Arena (schräger Parkplatz), so daß es effektiv nur drei ÜN wurden. Dann wurde es etwas heftiger, weil Frankreich durchfahren so schnell es geht. Ich kann die Sprache nicht und ich mag sie dort nicht, warum auch immer. Hinter Grenze erste Stück mit Maut bis Bordeaux, dann Mautumfahrung über die E606 + N141 und leider ein Stück Landstraße 675.
Wobei die ersten Stücke zweispurig sind und es ging, war dagegen das Stück Landstraße eine Katastrophe, weil diese mautfreien Strecken werden auch von den LKWs genutzt. Und diese kannst du teils aufgrund der Strecke und deren Länge mit dem Womo nicht überholen, so daß sich die Strecke zeitlich tierisch zieht und nervt. Mit dreißig Stundenkilometern eine Strecke von 1300km Frankreich bewältigen zu wollen, ist für mich untragbar. So lange halte ich es nicht aus in Frankreich, daher dann auf der A20 (mautfrei) entschieden, Scheißdrauf fahren jetzt Mautstrecke Autobahn, egal wat es kostet. So getan und volle Pulle drauf los. Wir hielten einmal eine Stunde hinter Orleans auf Autobahnparkplatz zum Augen zu machen, dann weiter nachts durch Paris und hielten noch einmal für 5 Stunden Pennen auf Autobahnparkplatz kurz vor Belgien und dann gings durch bis Hannover, Cafe bei Muttern und nach Hause nach Hemme.
Um 20 Uhr waren wir da mit drei Tankstopps wohlgemerkt und insgesamt 1885 km in einer Tour. Womo lief gut, Hunde waren super, so um die 120 Geschwindigkeit gefahren. Die anderen 1200km zuvor waren in Spanien zur Durchquerung von Süd nach Nord fällig / 81€ Maut in France und 500€ Sprit nur die Rückfahrt.
In drei Monaten geht’s dann nach Norwegen in die andere Richtung zu Anne, das sind dann wieder 1880 km oneway. Aber dann nicht in einem Tag bitte.
Resümee: Wetter super, Preise OK, im Landesinneren geht es, aber kälter, am Meer einfach zu viele Camper aller Nationen, zu viele Idioten und Anarchieverhalten der Campercommunity, und damit wenig brauchbare Plätze für Womo, die den Stress und die Kilometer kaum rechtfertigen. Die Gastfreundschaft der Spanier geht dadurch komplett verloren und damit stellt sich die Frage „Überwintern Andalusien… ist dies wirklich sinnvoll!?“
111 Tage | gesamt Übernachtung | 1.533 € | 13,81 € | ||
Gesamt KM | 7371 km | gesamt Einkaufen | 1.314 € | 11,84 € | |
gesamt Tanken | 1.187 € | 10,70 € | |||
gesamt Maut | 172 € | 1,55 € | |||
Sonstiges / Bar, Eintritt… | 1.189 € | 10,72 € | |||
Gesamt | Gesamtkosten | 5.396 € | 48,61 € |
Laut Kostenabrechnung stellt sich die Frage, ob eine Flugreise (mit Hunden für uns nicht machbar) mit Appartementmietung und Leihwagen oder nur Tour mit PKW mit Dachbox und Appartements in vier Orten (wenn man nun weiß WO) nicht kostengünstiger und stressfreier zu gestalten ist !!!???
Norwegen-Trip 2023 – 5. Juni – 12. Juli
Einleitung
Am Montag den 5. Juni nehmen wir tagsüber noch die neuen Feriengäste vom Ferienhaus in Empfang und starten dann gegen Nachmittag gen Osten gemütlich auf der Landstrasse nach Travemünde. Von dort aus geht unsere Fähre mit Finnlines, übrigens unsere erste Fahrt mit diesem Betreiber, um 22 Uhr rüber nach Schweden nach Malmö, geplante Ankunft 7:15 Uhr. Dann geht’s an der Westküste entlang zum ersten Übernachtungsstop nach Bua, das uns bereits aus unserer Schwedenfahrt bekannt ist. Erwähnenswert, daß wir sowohl Abendbuffet und Frühstück (zwar zu ungewohnt früher Stunde, also Wecker stellen) gebucht haben, aber in unserem Alter darf es ja nun mal etwas luxuriöser sein. Auch auf die Kabine als 4er-Hunde-Appartement sind wir gespannt. Alle haben also ein Bett für sich. Wir berichten dann von unterwegs alle paar Tage, wie es Zeit, Lust und der Fischfang so zulässt. Jedenfalls ist es vorerst so geplant, daß wir uns in Schweden 400 km nordwärts hocharbeiten mit Stops alle 100-200km (rückengerechte Belastung), da der mich vor 8 Monaten niedergestreckte Bandscheibenvorfall, genauer 3 an der Zahl, mit Lähmungserscheinungen im Bein und Fuss, nicht nur mental leider noch nicht völlig verheilt ist. Nichts desto trotz ist Schlauchboot und Motor und Angelequipment verladen und einsatzbereit. Wir wollen es nur etwas ruhiger angehen lassen, da wir einerseits nicht die ganz grossen Mengen an Fischfilet benötigen, andererseits meinen Rücken nicht überlasten wollen. Es wird sich zeigen, ob das überhaupt möglich ist. Ich muss ja die Angel raushauen, das ist ja wie ne Sucht. Wer es selbst kennt, weiss wovon ich schreibe.
Warum weniger Fisch?! Dieses Jahr sollen die Wintermonate wiederum nicht in Deutschland verbracht werden, sondern in Andalusien. Das bedeutet, wir benötigen 3 Monate Fisch weniger, den schleppen wir schließlich nicht mit in den Süden. Was über wäre, würden wir dann ohnehin nur verschenken, und Juni 2024 geht’s ja dann erneut wieder hoch zum Angeln. Manch einen freut es dann, den leckersten Fisch konsumieren zu können, und ich kann denen nur zusagen , daß auch die große Gefahr besteht, daß ich mich trotz geplanter Zurückhaltung nicht daran halten kann.
Endlich geht’s los: Ole kann es kaum erwarten

Fähre und Schweden
Die Rüberfahrt nach Travemünde gegen 15 Uhr verlief reibungslos, leider den Stopp bei einer Tankstelle verpasst, um voll zu tanken. In Deutschland ist der Diesel doch deutlich günstiger als in Schweden oder Norwegen, wobei bei letzterem es sogar günstiger ist als in Schweden. Da wir natürlich voll von zuhause gestartet sind, handelt es sich also nur um wenige Euro „Verlust“. Bei Ableger am Terminalhaus geparkt, das kannten wir schon von 2020 dem Schwedentrip, denn dort geht auch die TT-Line ab. Finnlines unter Grimaldi war für uns das erste Mal. Zeitlich passte das gut, Hundekabine groß und einwandfrei, Nachtfahrt, Abwicklung und Personal freundlich, mitgebuchtes Essen auch gut, und das Besondere, man kann sich für 5€ ne Stromdose dazu buchen für den Gefrierschrank. Haben wir auch für die Rückfahrt, denn da sollte der Fisch gekühlt bzw. tiefgefroren bleiben.
Ankunft Malmö pünktlich, keine Kontrolle, und dann ab auf die Autobahn Richtung Göteborg. In Malmö sollte man bekanntlich auf sein Mobil Acht geben, die werden da ständig aufgebrochen sowie in Göteborg. Also sofort los und zwar erster Stopp in Bua bzw. eigtl. gegenüber unser Geheimplatz im kleinen Hafen für 150Kr mit allem nur ohne Dusche. Und mit Eis. Tatsächlich war einer der beiden Plätze frei, Nachbarin war eine ältere Schwedin mit genauso altem Womo, alleine und perfektes Englisch. Es war sehr nett und ruhig.

Gegenüber war vollbepackt mit Schweden in Zweierreihen und sicher deutlich teuer und ungemütlicher. Bei Schweden scheins sehr beliebt. Dann gings weiter 80km Autobahn, dann ab auf Landstrasse gen Norden. Angepeilt war der Grenzübergang Charlottenberg von wo wir dann durch Norwegen direkt in Elverum auf die E3 kommen sollten. Die E6 ist voll mit LKWs, Blitzern und total Kacke zu fahren, und kennen wir ja schon zur Genüge. Die E3 ist einfach idyllisch und obendrein sogar billiger von der Maut.
Unterwegs holten wir Freunde Sille und Jens ein, die andere Fähre nach Göteborg genommen haben, deutlich stressiger und vor uns waren. Dann fuhren wir gemeinsam bis zur Grenze mit einem Lidl-Stopp kurz vorher, Superpreise durch hohes Konkurrenzgeschäft – erinnert an Toendern in Dänemark. Direkt an der Grenze konnte man entsorgen, es gab Picknicktische, ausgeschriebene Womoplätze und Übernachtung verlief problemlos. Man kann dort auch ein Monument zu Fuß anschauen zwecks Schweden-Norwegen von 1914. Des Weiteren sieht man, wie sich eine Schranke unmittelbar neben dem Stellplatz schließt, das wiederum zur Folge hat, daß alle Fahrzeuge zwecks Kontrolle rausgezogen werden auf der Fahrstrecke 200m weiter. Morgens aufgewacht, gut gefrühstückt, und unsere beiden Freunde waren weg. Sylvie sagte, sind aufgewacht, gesehen Schranke bei uns ist hoch, und sofort durchgestartet. Jens hatte Angst um sein Bier, wäre wohl bissl zu viel für ne Kontrolle. Wir sind dann auch los, gewaschen und gefrühstückt, Schranke war noch hoch. Hätten selbst natürlich auch zu viel vermutlich. Nur kein Bier, aber Wein.
Auf nach Norwegen
Dann gings immer geradeaus nach Elverum auf die E3, die Freunde mittlerweile überholt, denn die mussten ja noch Frühstücken. Treffpunkt war dann der Elch auf der E3. Kannten wir schon vom letzten Jahr, und Jens war nun ganz entspannt nach geglücktem Grenzübergang.

War aber auch bissl meine Schuld, denn hatten meinen Geburtstag tags zuvor auf dem Grenzübernachtungsplatz gesittet angetrunken, so daß man morgens noch bei 0 Promille fahren kann, die ja in den nordischen Ländern gelten. Bei ausgelassener Stimmung und beim Verfolgen der Schranke „bei uns Schranke runter, Autos auf Straße raus“, obwohl wir schon auf norwegischer Seite standen. Da blieb es nicht aus, ein paar Witzchen über Zollkontrolle, „Nix mehr mit Angeln dann und so weiter“. Die Schranke ging mehrfach runter, saßen da ab 15 – 21 Uhr draußen. Einziges Manko, fliegende Beißer, die Spuren sah man erst am Folgetag. Gemerkt hatte vorher niemand etwas. Lag wohl an den 3l Wein.
Man kann gut übernachten auf vielen schattigen Parkplätzen mit WC, völlig ruhig, weitläufig und kaum einer da. Doch wir waren gut in der Zeit, also weiter gen Fjord, weiter dahin, wo man noch zum Angelauswurf kommt. Es ging ein paar Kilometer auf der E6 zurück, in Oppdal noch einmal getankt, wirklich billig ist was anderes 21,15kr, so etwas um 1,90€. Bootskanister für alle Fälle gefüllt und über einen „Pass“ ohne Blitzer entlang eines Lachsflusses eigentlich vorwiegend abwärts bis runter nach Sunndalsöra an das Ende des Tingvollfjorden. Verblüffend, weil man nie gemerkt hatte, wann es zu einem Aufstieg gekommen wäre. Anders bei der Rückfahrt, wobei wir da die alte Route von Andalsnes nach Dombas nehmen werden, die Strecke aus früheren Tagen nach Mana.

Ein Campground auf der Strecke unmittelbar am Lachsfluß, den wir checken wollten, wo auch Lachsangler sein sollen, war gar nicht oder noch nicht offen. Am Ende sehr flach daher uninteressant, für einen auf Google recherchierten wilden Übernachtungsplatz verpassten wir die Ausfahrt, dann kam schon der erste potenzielle noch unbekannte Stellplatz eines alten Ehepaares auf der Strecke, was uns aus den vorher getroffenen Recherchen interessant erschien, evtl. also für ein paar Tage. Er liegt auch direkt am Fjord, hat ca. 6 Plätze, ein WC-Häuschen, Strom und Bootsrampe. Ich habe ja mein Schlauchboot und Trailer dabei. Sonst sehr uneben und Wiese, nicht wirklich befahrbar. Boote hat er keine. Ein Womo war da, ein Tscheche und dessen Bekannte in einem oben liegenden Ferienhaus, was auch dazu gehörte. Standard unterste Schiene aber ausreichend für unsere Angelaktivitäten. Als wir den Besitzer dann befragten, Frau und Chefin nicht da, „wieviel kosten“ wenn eine Woche und ob Boot mietbar wäre, kam als Antwort „pro Partie 38€ die Nacht und Boot hat er keins . Das ist echte Abzocke, steht sogar auf den Preisschildern, wer geht denn zu solchen Gaunern. Für nen Stück Wiese am Fjord, einer Steckdose und Haus zum Kacken. Zum Pilken viel zu flach, wenn dann Makrele. Auf den Lofoten nehmen sie schon 25€ nur für nen Parkplatz, wie kann man da nur hinfahren. Gut vor 20 Jahren war ich auch mal da, und da war es schon ne Tourikacke und völlig überbewertet.
Wir fuhren 5 km weiter, sahen unten einen kleinen Hafen und fuhren den kurz an. Stand groß „No Camping“, waren aber kaputt vom Fahren, also fragten wir junge Leute, die an einem Boot arbeiteten, ob was geht. Es hieß, die Eigentümer wohnen in dem Haus direkt oberhalb, junge Leute. Also hoch dahin, doch da kam schon junge Frau mit Kindern entgegen. Kurz gefragt, und natürlich kein Problem, können eine Nacht bleiben, wenn wir dann unseren Müll aber bitte mitnähmen. Sehr freundlich und nett, daraufhin spendete Sille eine Flasche Wein und wir Knoppers und Gummibären für die Kinder. Wollte sie gar nicht nehmen, war alles sehr herzlich. Man muss halt freundlich fragen und sich vernünftig verhalten, dann wäre die „No Camping“ Schildergalerie nicht an jeder Ecke. Mich wundert eigentlich, daß Sie nur gesagt hat, „den Müll bitte mitnehmen“ und nicht auch „und bitte nicht in den Vorgarten sch…. und das vollgeschissene Papier verteilen“.
Anderntags gings weiter zu einem uns bekannten Platz vom Vorjahr, der Church. Da hatte ich beim Pilken von der dazugehörigen Pilkstelle so dicke Brummer rausgeholt wie nie zuvor in meinem Leben, so daß ich gar nicht mehr mit dem Boot raus bin. Das war nur 50 km weiter. Angefahren und kein Mensch da, 2 Steckdosen gleich von uns belegt, Wasserschlauch bis zum Womo, WC und Heisswasser, Privatclubhafen mit verschlossenem Eingang (Code), 2 Bootsrampen und absolut ruhig. Die wollen da auch 21€, aber die sind dafür berechtigt, wenn sie es etwas professioneller aufziehen würden.

Tagsüber tauchen mal ein zwei Badebesucher auf, kleiner Sandstrand bei Flut, oder eben ein Bootsbesitzer. Und ein paar Ukrainerpäärchen, die sind aber neu, wohnen wohl in einem der 12 Häuschen oben im Örtchen, versuchten sich im Angeln, absolute Anfänger. Nur gequatscht haben die in einer Tour untereinander, Englisch oder Deutsch Nein, Russisch ja, ist schon pervers der Krieg.
Das Boot wurde aufgeblasen, Trailer aufgebaut, ist aber durch die Größe und den 6PS nur für mich gedacht. Zu zweit wird es eng und ungemütlich und ähnelt einem Panzer im Wasser. Sille war zweimal mit raus, einen Köhler und ein Knurrhahn war das Ergebnis. Ansonsten wurde gepilkt. Nur war der Fisch nicht so da wie das Jahr zuvor, aber es gab Dorsch und Pollak und kleine Köhler. Sowie einen Heilbutt gleich am ersten Tag, den natürlich ich an der Angel hatte und der dann gemeinsam am Folgetag verspeist wurde.

Einfach köstlich. Großer Heilbutt vom Ufer auf Pilker kommt auch nicht oft vor. Mit dem Boot fing ich genug, große Köhler, Dorsche und Pollak und einen Rotbarsch.

Beim Schleppen nur kleinere Meerforellen um 20-30cm, gingen alle wieder zurück, dafür auch einen 80cm Hornhecht. Den hatte ich schon im Boot, doch der sprang tatsächlich wieder in die Freiheit zurück. Eigentlich auch nicht der Zielfisch, da wir den auch in Dänemark fangen können. Das Wetter jeden Tag Sonne pur, bis 22 Grad, abends dann merklich kühler. Etwas nervig der daraus resultierende Nordwind, der sich beim Erhitzen der Berge als auflandiger Wind aufbaut. Wir hatten so Wind mit 2 (4). Von den Wellen her kein Problem, aber durch die Drift gerade beim Schlauchboot ist das Angeln unschön und es müsste ständig zurückgefahren werden. Also blieben mir die Morgenstunden ab 5 – 11 Uhr. Das reichte aber für genug Fisch auf den Tisch und 18 Kilo in der Gefriertruhe nach 12 Tagen. Und das bei Zurückhaltung. Uns bleiben ja noch drei Wochen, also viel Zurückhaltung ist angesagt. Daher viel Schleppen auf Meerforelle.
Sille und Jens sind heute nach einer Woche rüber nach Roedven, wir werden in einer Woche folgen. Wir brauchen ja auch den Fischschein, um den Fisch ausführen zu dürfen. Unschlagbar ist hier die Ruhe,
daß wir die Norweger vorort kennenlernen insbesondere vom Club und daß ich mein Boot mittlerweile im Hafen liegen habe, also Code bekannt, und so bequem ein- und aussteigen kann und das offiziell. Der Handtrailer hat ohnehin ein Loch im Reifen seit dem zweiten Tag hier. Muss also kurz bevor das Boot rauskommt, aufgepumpt werden, dann geht es für 10 Minuten. Das wird dann kommende Woche der Fall sein, wenn wir es wieder rausholen. Und wem mein Rückenproblem vom Oktober 2022 bekannt ist, wird verstehen, wie gut so eine Anlegestelle ist. Überraschenderweise hält der Rücken trotz Belastung wie in alten Zeiten. Die Feinmotorik im linken Fuß noch nicht perfekt, aber besser so als gar nicht mehr. Bissl mehr Zurückhaltung und Schonpausen lege ich schon ein. So 15 Köhler rausschrubben wie letztes Jahr in 5 Stunden entfällt in Zukunft.
Ansonsten Natur pur, Nonnengänse brüten direkt vor unserer Nase,

schreiende Möwen (brüten wohl auch hier), die den Seeadler attackieren, der täglich auftaucht, Rotlangnase oder Läufer = Austernfischer – Päärchen mit seinen 2 Küken, können ganz schön Lärm machen, wenn man ihnen zu nahe kommt, ein Otter in schwarz, der in den Steinen am Ufer sein zuhause hat und Fella zur Weißglut bringt. Angelurlaub ohne Leute eben und Hunde sind oft ohne Leine, das ist hier überhaupt kein Problem.

Update 30.06.2023
Wir blieben alleine dort, das Boot lag im Hafen verschlossen durch Codeeingangstür, und genossen die Ruhe. Mittlerweile springe ich wie in alten Zeiten auf dem Boot rum oder gehe mit Ole los zum Pilken, nix mehr von wegen Zurückhaltung oder Schonung.
Der Rücken hält durch. Die anderen Leutchen vom Bootsclub hielten an, kurzer Schnack auf Englisch, man kennt sich eben. Ein paar Ukrainer, die wohl im Ort ein Quartier erhalten hatten, kamen oft rum zum Pilken. Es waren zwar Anfänger, doch sie steigerten sich zusehends bei ihren Angelerfolgen. Und wenn nicht, schenkte ich ihnen einfach 2 fette Köhler (im Gegenzug gab es am nächsten Tag ein Stück Erdbeertorte), denn wir wollten unser Kontingent von 36 Kilo nicht zu früh ausreizen, sonst sind wir am nächsten Platz und ich kann wieder nur noch für andere fangen.
Also so halten wir uns beim Einfrieren der Portionen zurück, achten auf Vielfalt, also der verschiedenen Arten und Sylvie dokumentiert genauestens Gewicht, Anzahl und Art der Päckchen. Gefangen habe ich nach wie vor exzellent. Das Highlight war dann der Lachs/Meerforelle der beim Schleppen an den Meerforellenblinker blau ran sprang und brav in den Kescher kam von 73cm. Er ergab zwei Filethälften von 800gr feinstes rotes Fleisch mit Haut.

Einmal war dann doch ein Nachbar da für einen Abend. Ehemaliger WDR-Bildingeneur mit Frau, und absoluter Angelneuling. Er versuchte sich beim Pilken eifrig, doch kam mit seiner eher ungeeigneten Ausrüstung auf 15m Weite. Das reicht nicht einmal dort an der guten Pilkstelle. Die Schnur passte nicht zur Rolle, Rute war OK. Also lange Rede kurzes Ende, ich verkaufte ihm neue kleine Rolle mit geflochtener Schnur für 30€, schenkte ihm meine Billiggriechenlandrute 8€ damals als Ersatz und noch ein, zwei Pilker. Nun konnte er loslegen und trainieren. Wir blieben mit ihnen über Whatsapp in Kontakt und er informierte uns über erste Erfolge wie Makrele und Pollak. Nur mit dem Filetieren, was ich ihm auch gezeigt habe, klappt es noch nicht ganz so gut.
Ansonsten genossen wir die Ruhe, bis dann auf einmal ein Norweger-Paar auftauchte im Mercedes und uns ansprach, ob „wir nicht ihr Haus kaufen wollen“ 1km entfernt. Wir waren baff. Das Thema war früher mal angesagt, sogar letztes Jahr vor dem Bandscheibenvorfall wieder mal ein Thema, jetzt aber eigentlich abgeschlossen also „macht keinen Sinn“. Wir verblieben so, daß ich es mir vom Boot aus erst einmal anschauen würde, und dann melden wir uns eventuell. Als ich dann am nächsten Tag draussen war mit dem Boot, erreichte mich ein Funkspruch von Sylvie, „sie hätte gerade mit einem Deutschen gesprochen, der zufällig da war… er will auch sein Haus verkaufen“!? Jetzt wurde es etwas suspekt. Denn wir hatten eigentlich nicht signalisiert, daß wir an einem Haus interessiert sind und richtig vorbereitet mit den Infos vom letzten Jahr betreff Abwicklung… waren wir auch nicht. Ich hatte lediglich bei dem alten Angelclubchef mal nach einem Haus gefragt, das ich vom Wasser gesehen habe, was meiner Meinung scheins unbewohnt ist. War es aber nicht, es war das Haus vom Pastor der Kirche, wo wir ja hier standen.
Aber bei einem Deutschen, der hier 20 Jahre sein Haus hatte, konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, es anzuschauen und Infos zu ergattern. Denn das Sprachproblem war ja in diesem Fall ausgeschlossen. Er holte mich am Folgetag nachmittags ab zur Besichtigung und zum Kaffeetrinken. Seine Frau wartete schon mit Kaffee. Es war drei Kilometer weg, lag an einem steileren Hang, zwar alleine stehend, aber man konnte nicht einmal direkt vor der Haustür parken. Er war offen und zeigte alle seine Umbaumaßnahmen. Preislich lag er höher als die Norweger mit seinem Haus bei 2 Millionen NOK, doch das ist dafür nicht angemessen. Aber interessant war es trotzdem und nett. Das Haus der Norweger war bedeutend interessanter vom preislichen und auch größer, aber auch etwas zu weit vom Wasser weg mit steilem Zugang und vor allen Dingen viel zu groß.
Und schon war man wieder heiß auf ein Haus, doch es macht eigentlich keinen wirklichen Sinn mehr. Wir sind zu alt, evtl. nicht mehr fit genug und dann immer denselben Ort oder tatsächlich dann auswandern und Sprache….Häuser haben wir ja eigtl. genug.
Was ist noch zu erwähnen, der jüngere neue Bootsclubchef namens Kristian, will Flasche Cognac haben, hat die letzten 2 Tage nicht berechnet, für den Bootsliegeplatz auch nix bezahlt, der Exchef hatte ein Boot mit Trailer zu verkaufen, günstig für 10000kr, aber zu groß, der alte gehgeschwächte Farmer Inge, der zum Kaffee und Pilken kam, die Küken von den Gänsen und den Austernfischern sind geschlüpft und von den Schuppendächern gesprungen und rumgewatschelt und ab ins Wasser.

Der ansässige Seeadler, der von all anderen Vögeln attackiert wurde, wenn er auftauchte. Na ja, bleibt ein toller Platz an dem sich alle wohlfühlen….

und eben auch nicht überfischt wie in Roedven, Romsdalfjorden, wohin wir dann am Mittwoch aufbrachen. Der immer noch supergünstige Platz, wo wir alle kennen, und den Restfisch fangen werden. Hauptaugenmerk liegt dann darauf, den ersten Seehecht zu fangen, das ist dies Jahr der Zielfisch, den es zu erlegen gibt.
Alles verstaut gings los, die Strecke kannten wir schon, eingekauft unterwegs in Eidsvag, dann in CP Mittet gestoppt, und uns vom Österreicher volllabern lassen, der ihn mitbetreut und dort lebt auch seit 20 Jahren. Ist ein echter „Laberkopp“ und der Platz auch zu teuer, für das was er bietet. Hat schon die Manapreise.
Eingekehrt in Roedven, provisorisch Platz bezogen und nach sechs Stunden Warten, waren dann die Holländer weg und wir haben uns wieder auf unseren alten Platz vom letzten Jahr gestellt.

Und alle anderen Bekannten standen quasi auch da, wo sie immer stehen. Heute den 30. Juni sind weniger Leute als vor einer Woche, es regnet jetzt heftig, aber auch erst das zweite Mal in den vier Wochen. Boot hatte ich liegen am Steg für ein paar Tage, für den Trailer ein Ersatzrad in Andalsnes besorgt, aber so entfällt das ewige Rein und Raus.
Gefangen beim Schleppen Makrelen, Dorsch und Pollak, auch 90ziger Köhler vom Schlauchboot.

Ansonsten alle mit Makrelen beliefert, die man braucht zum Seehechtangeln oder Leng. Mit den Leihbooten von René und Jens und Sille gings dann in die tiefen Bereiche bei 140m.


Und gleich beim ersten Anlauf mit René fing ich einen größeren Seehecht und großen Leng, er leider nix, aber ist eben so. Das Angeln ist speziell, man braucht vernünftig angepasstes Equipment, sonst geht nix. Das habe ich eigentlich nicht sondern eher Er, aber ich eben das Glück.

Ein weiteres Mal mit Jens und Sille, die zuvor ihr Glück versucht hatten, aber nur mit schönen Lengs und kleinerem Lumb heimkehrten, gab es dann fette Beute. Jens mit bestem Equipment fing gleich fünf Kracher Seehechte, die ergaben 16 Kilo Filet und Essen für uns alle am kommenden Tag.

Vorweg genommen, der schmeckt super der Seehecht. An der Angel nicht der Burner wie ein großer Pollak, aber Schwerstarbeit aus der Tiefe von 140m. Sille muss noch ihren ersten Seehecht fangen, heute letzter Versuch, ansonsten hat sie sich eher auf Leng und Dornhai eingeschossen, die man ab diesem Jahr sogar wieder mitnehmen darf. Nur die waren zu klein.
Hoffentlich hörts bald auf zu regnen, denn ich will noch die letzten fehlenden 4 Kilo mit Seehecht auffüllen. Schlauchboot schon draußen zum Putzen, morgen soll Sonne sein, dann wird alles getrocknet und eingepackt. Sonntag solls auf die Rückfahrt gehen, uns bleibt rund eine Woche noch, die verbringen wir in Schweden. Voll genug mit Fisch, hier reichts.

Ole wartet auch schon darauf, dass es weitergeht – genug Sonnenuntergänge beobachtet und unser Nachbarn „Avon“ lässt ihn auch schon völlig kalt


Roedven ist nett und günstig, aber eine Woche reicht auch, die kleinen Beissviecher haben echt genervt, und es ist „überfischt“ von zuviel Besuchern hier insb. die „Fischfabriken“ aus den Häusern und überall im Romsdal.
Update 06.07.2023
Nachdem Sille und Jens vollgepackt mit Fisch gen Schweden zu ihrem Bekannten los sind, René und Kerstin zurück gen Südosten zur Arbeit aufbrachen, haben wir beschlossen einfach eine Woche Mana Camping ranzuhängen, um in Erinnerungen zu schwelgen bzw. mal zu schauen, wie und was da so abgeht. Er kostet zwar schlapp das Doppelte und ist ebenfalls im „überfischten“ Romsdal, doch wir wollten mal sehen, was sich alles zum Positiven oder zum Negativen geändert hat. Wir haben einen der mittlerweile durchnummerierten parzellierten Plätze gegenüber des Bootsliegeplatzes eingenommen, die Ecke am Wäldchen kennen wir schon von 2018. Die Schlauchboot-Flotte hat sich allerdings vermehrt.


Positiv, daß Boss Odd einiges investiert und erneuert hat. Es gibt nun sogar ein Beachvolleyballfeld, gespielt hat aber keiner von den fettbäuchigen Anglern. Wäre sicher ein Spektakel gewesen. Hätte ja gerne ne Runde gegen die Platzhirsche Walter, dem Österreicher oder „Hildebrandt“ gespielt und diese nach Strich und Faden vorgeführt. Viele der Altbekannten sind immer noch da, die Lagerbildung hat sich in meinen Augen noch verstärkt und es fühlt sich an, als ob keiner dem anderen die Butter auf dem Brot gönnt. Ein Beispiel ist die Anekdote von unserem alten bekannten „Derrick“, der nun auch unten den Anglern ist,

daß ein Päärchen vorbei kam am Filetierplatz, wo wieder Berge an Fisch rumlag und fragte, ob sie ein Filet bekämen und es auch bezahlen würden. Die Antwort der Truppe lautete, „gehen sie doch mal hoch zu Odd dem Campchef und fragen sie, wo sie Fisch kaufen können“. Also bei mir hätte jeder der Nichtfischer einen befickten Köhler oder so geschenkt bekommen.
Halte ich auch hier so, als eine „Chinatruppe“ aus 4 Anglern mit Mädel auftauchten, ein Leihboot für 100€ und raus zum Angeln. Kamen wieder und hatten nix. Über Funk wusste Sylvie, daß ich zwei Köhler Bolzen um 80cm an Bord hatte, und wir eigtl. keine Verwendung dafür haben. Also fragte sie, ob sie die wollen. Sie wollten. Als ich reinkam übergab ich sie ihnen. Fotos wie üblich. Dann musste ich sie aber filetieren, davon hatten sie auch keine Ahnung. Später kam das Mädel rum, übergab Sylvie eine Wassermelone und chinesische Leckereien, „getrocknete Erbsen“ und Weißdornsnacks.

Jedenfalls stellte sich raus, es waren junge Studenten aus Uppsala in Schweden, die nun ihr Angelglück testen wollten, hatten sich ein Haus gemietet und ein Leihboot. Angeln hatten alle und Boot fahren konnte einer auch gut, nur vom Rest hatten sie irgendwie keine Ahnung. Jedenfalls bei der zweiten Ausfahrt mit 3 Pilkern von mir (geschenkt) und entsprechender Angeleinweisung kamen sie abends mit 14 Kloppern wieder rein, freudestrahlend. Auch diesmal habe ich geholfen beim Filetieren, sonst hätten sie noch um drei Uhr morgens da rumgestanden und rumgequakt. Mittlerweile machen sie alles alleine, einer filetiert ganz gut „Mikelike“, aber heute hatten sie nur zwei.

Jedenfalls hätte die hier keiner mit dem Arsch angeschaut, ich bin da anders und es ist mir SchnurzPiepegal, ob kommende Saison Mana und der Romsdal mit Chinesen überschüttet wird. Ich ziehe die anderen vorher besuchten Plätze allemal vor, da die Atmosphäre nix mehr für mich ist, das habe ich natürlich nicht verraten. Nett war es schon, Kommunikation in Englisch, Studenten der Biochemie und Management Uppsala und London Universität, also die Zukunft Chinas von morgen. Und Sylvie hat‘s geschmeckt.
Und vor Abreise brachten die Jungs als Dankeschön für die Angelerfolge ein „Gift“ in Form einer hochentwickelten, 2 kg schweren Taschenlampe mit integrierter Powerbank (made in China versteht sich). Im Gegenzug übergab ich dann noch ein Paket Dorsch und Pollak, damit sie noch was anderes haben außer Seelachs, und die Visitenkarte für die Deutsch-Chinesische Kooperation in Zukunft.
So zum Angeln vor Ort, leergefischt wie überall im Roms, außer Bolzen-Köhler und ausgesprochen viel Lachs bzw. Meerforelle, wobei jeder hier am Schleppen ist und sich mit allem die Kisten vollmacht. Der altbekannte Kollege, Namen verrate ich jetzt mal nicht, nimmt vermutlich auch fast 80 Kilo Fisch mit verbotenerweise, anders ist es nicht zu erklären, dass er rund um die Uhr unterwegs ist mit dem Boot, ob es stürmt, schneit oder regnet und das schon seit 7 Wochen?! Und er fängt immer. Egal was, Hauptsache er fängt etwas und friert es ein, oder gibt es schon Angelsuchtkranke?!.
Auf der anderen Seite, wenn man das Gehabe, Gezicke oder den Zoff von manchen Genossen hier so beobachtet, kann man auch nachvollziehen, dass man lieber 10 Stunden auf dem Wasser verbringt und seinem Hobby nachgeht, als hier im Lager den „Hähnen“ über den Weg läuft. Auf dem Wasser hat man einfach seine Ruhe.
Das Treiben am Filetiertisch ist schon „imposant“. Die sollten die Kontrollen mal verschärfen und Einreiseverbote erlassen, dann wäre das Manacamp kommendes Jahr nur noch halbvoll und wieder erträglich. Vielleicht sollten die Kopfgelder aussetzen für V-Leute, die die Schmuggler hochgehen lassen, ich wäre sofort dabei – gratis!
Ich selbst konnte nicht wie geplant auf Seehecht gehen, weil auf unserer Fjordseite keiner ist, und drüben, da wo sie sind, war es mir zu weit bzw. zu riskant mit dem kleinen Motor. Beim Schleppen ein paar Makrelen, auf Grund nen Leng zum Räuchern, und fette Seelachse. Dafür brauche ich keinen Sprit, direkt vorne in der Bucht, immer mindestens drei, dann hab ich gestoppt, Einen zum Essen für uns, Einen für die Hunde,
Einen zum Verschenken. Warum manche da stundenlang rumkutschen und doch nur zwei kleine anschleppen, bleibt mir ein Rätsel. Und nach Ankommen der erste Gang ist zur Tankstelle und 20 Liter Sprit kaufen, und der kostet auch hier Geld. Sinnfrei!?
Vielleicht fange ich noch ein paar Makrelen für unser Sommerräuchern, sonst nix mehr angeltechnisch vor, alles absolviert.
Resümee, größeres Boot sinnvoll, Solar aufs Dach beim Womo, Fahrrad eher unsinnig, weggelassener Grill eher interessant, evtl. Vorzelt und Omnia aber Seitenmarkise war regentechnisch nützlich.
Wetter war hier mehr Regen als Sonne, hatten wir aber so laut Wettervorhersage erwartet.


Nett war es trotzdem, schön für die Hunde zum Laufen, Sylvie konnte sich Vanille-Bollen beim Laden holen, bissl Rumangeln für mich, Spektakel beobachten, und vermutlich besser als in Schweden nichtfischend zehn Tage zu verbringen.
Planmäßig werden wir Sonntag aufbrechen und drei Tage für Rückfahrt bis Malmö einkalkuliert dann die Fähre nach Travemünde nehmen und ab nach Hause. Ach ja, unsere 36 Kilo Filet haben wir dabei plus Lachs, das reicht dicke fürs Jahr und um ein paar Bekannte zu erfreuen.
Das war es dann wohl in diesem Jahr.
Übersicht Übernachtungen und Essen
06. Jun | Ravioli | Bua Schweden |
07. Jun | Kalt Brot und Wienerle | Grenze Norway Schweden |
08. Jun | LinseneintopfL | Torvikbugt privat (gefragt) |
09. Jun | Würstchen + Kartoffelpüree | Hafen Church Öre |
10. Jun | Heilbutt gegrillt+Pfanne Kartoffeln Hollandaise | Hafen Church Öre |
11. Jun | Köhler, Reise süs-sauer | Hafen Church Öre |
12. Jun | Spagetti Bolognese Mett | Hafen Church Öre |
13. Jun | Pollak Nudelsalat | Hafen Church Öre |
14. Jun | Wiener Schnitzel Nudelsalat | Hafen Church Öre |
15. Jun | Fischspagetti Mix Rotbarsch, Pollak, Köhler | Hafen Church Öre |
16. Jun | Köhler mit Kartoffeln und Hollandaise + Mais | Hafen Church Öre |
17. Jun | Tortellini mit Zwiebeln, Schinken usw. | Hafen Church Öre |
18. Jun | Würtschen mit Püree | Hafen Church Öre |
19. Jun | Dorschnuggets mit Reis süßsauer | Hafen Church Öre |
20. Jun | Köhlerschwänze mit Kartoffelsalat | Hafen Church Öre |
21. Jun | Gockel mit Kartoffelsalat von Sille | Roedven CP |
22. Jun | Köhler Fischspagetti – Erbsen | Roedven CP |
23. Jun | Ravioli mit Restnudeln | Roedven CP |
24. Jun | Gockel mit griech. Salat Brot + gr. Salat | Roedven CP |
25. Jun | Pollak mit Kartoffeln + Mais + Holldaise | Roedven CP |
26. Jun | Köhler Fischspagetti – Erbsen Möhren, gr. Salat | Roedven CP |
27. Jun | Speckwürstchen mit Püree, Erbsen-Möhren-Mais | Roedven CP |
28. Jun | Spagetti Bolognese ausgefrorene Soße | Roedven CP |
29. Jun | Seehecht gebraten und gegrillt mit Kartoffeln | Roedven CP |
30. Jun | Gulasch von Sille | Roedven CP |
01. Jul | Pan. Schnitzel mit Püree | Roedven CP |
02. Jul | Tortellini | Mana Camping Mandalen |
03. Jul | Seelachs Nuggets mit Reis süßsauer | Mana Camping Mandalen |
04. Jul | Schweinenacken dunkle Soße, Nudeln | Mana Camping Mandalen |
05. Jul | Kartoffeln, Hollandaise, Fisch | Mana Camping Mandalen |
06. Jul | Geschnetzeltes Huhn Reis, dunkle Soße Pilze | Mana Camping Mandalen |
07. Jul | Rindermett Burger oder rote Spaghetti | Mana Camping Mandalen |
08. Jul | Fisch Spaghetti | Mana Camping Mandalen |
09. Jul | Eier / Bohnen / Hühnerzeugs mit Restnudeln | Stoa Camping |
10. Jul | kalt Brötchen | Mellerud Hafen |
11. Jul | Reis mit Hühnergeschnetzeltem, Pilze usw. | Landskrona Hafen |
Norwegen-Trip 2022 – Mittelnorwegen (Trondheim-Alesund-Gebiet)
Einleitung
So, geht wieder los. Wir starten am 3.6.2022 auf unsere 5-wöchige Norwegenrundfahrt, nachdem wir am selbigen Tage noch Ferienhausreinigung vornehmen werden sowie Rasenmähen und anschließend die neuen Gäste in Empfang nehmen. Anschließend geht’s nach Hause, Haus abschließen und los mit abfahrbereitem Womo. Die Fähre geht von Frederikshavn (Dänemark) im Nord-Osten rüber nach Oslo mit DFDS nachts am 4.6. um 23 Uhr los. So bleibt uns also die Nacht vom 3.6. auf den 4.6 in Dänemark. Wir werden so nördlich wie möglich am Freitag den 3.6. hochfahren, um noch naheliegende Stellplätze um den Abfahrtsort Frederikshavn auszuchecken. Denn die Rückfahrt von Oslo zurück ist auf den 6.7. terminiert, so daß wir nachts um 1 Uhr zum 7.7. wieder in Dänemark ankommen. Und dann benötigen wir evtl. für das Nachtlager einen Platz mit Strom, um unsere mitgenommene Dometic-Gefrierbox, hoffentlich mit Fischfilets randvoll gefüllt, wieder hochzufahren. Sie läuft zwar auch auf 12 Volt, doch es wird sich erst im Einsatz zeigen, wie sie den gefrorenen Zustand halten kann. Bei Wechselstrom geht’s runter bis auf Minus 24 Grad, doch bei 12 Volt fehlen uns noch die Erfahrungswerte.
Genauso wie die Fährfahrt mit DFDS ganz neu ist. Wir sind die Strecke zwar öfter gefahren, da aber weder Stenaline noch Fjordline diese Strecke weiter bedienen, bleibt uns nun nur dieses dänische Unternehmen. Und aller Voraussicht gibt es kein Strom auf der Fähre und auch zuvor bei Anfahrt auf Oslo läuft die Geschichte nur auf 12Volt. So werden wir nachts bei Ankunft in Frederikshavn entscheiden anhand am Zustand des Gefrierguts, ob wir stoppen oder nachts durchfahren nach Hause. Vom „Schlafen“ her sollte sich kein Problem auftun, da wir bei DFDS gezwungenermaßen eine 4-er-Haustierkabine buchen mussten. Das stellte sich aber erst nach bereits vorgenommener Buchung heraus, da auf der Website widersprüchliche Angaben gemacht werden. Dazu läuft zur Zeit eine „Klärungs“anfrage sowohl in Deutschland als auch in Copenhagen beim Hauptsitz. Dieser Part wird eine der ersten Erzählungen werden, sicher interessant für alle Reisenden mit Womo und/oder mit Hund. Dazu dann nach Klärung unserer „Beschwerde“ mehr als Veröffentlichung im Net bei uns und in entsprechenden Foren.
Geplant ist, nach Ankunft in Oslo morgens um 10Uhr direkten Weges nach Mittelnorwegen durchzufahren. Der erste Stopp wird dann eingelegt, wenn es der Körper für nötig hält. Das kann also vor Trondheim auf der Strecke sein, die uns hinlänglich bekannt ist. Stehen kann man zwecks Übernachtung quasi überall in Norwegen, das ist kein Problem. Da wir ja bekanntermaßen zum Angeln hochfahren, wäre mir lieb, bereits zur ersten Nacht den Trondheimfjord zu erreichen. Dann könnte ich noch zwei Wurf vom Ufer aus vornehmen. Jeder Wurf bzw. Tag zählt, die Angler wissen, was ich meine.
Dann geht’s zum GB direkten Weges zum CP nach Selnes bei einem Österreicher namens Achtzehn in der Nähe von Namsos. Dieser ist uns bislang nur namentlich bekannt, also wir waren noch nie dort. Soll sehr gut sein, wir werden sehen, was uns erwartet. Abgesehen davon, verkauft er gerade Hütten auf seinem Gelände, dazu sollen auch Infos eingeholt werden. Vor dort aus soll es dann in dem dortigen Fjordgebiet an verschiedene neue Plätze gehen, einerseits mal etwas Neues an Anglerspotsund Stellplätze erkunden, andererseits parallel Gebiet und „Häuser/Hütten“ checken. Es soll dann südwärts über Insel Hitra zurück in „heimische“ Gefilde gehen zum Romsdalfjorden zum Mana-Camping, wo wir dort auf einige Bekannte treffen werden. Für Mana ist mindestens die letzte Woche vorgesehen oder länger, das wird sich zeigen. Dort waren wir ja bereits ein paar Mal mit dem Wohnwagen in den zurückliegenden Jahren. So ist mal die grobe Planung. Wir machen auch wieder eine Whats-App Gruppe für Interessierte und Reisende und schreiben auch Website, wenn es meine Angelzeit denn erlaubt.
Man kann dann Fisch und Fang, Natur und Erlebnisse, Erfahrungen über Hauskaufinfos und Allerlei dort verfolgen. Und hoffentlich Bilder von Fischen anschauen.
Alles Weitere dann hier.
Update 09.06.2022
Die Anfahrt über Dänemark war völlig schmerzfrei, kein Stau, rein gar nix, außer ein Brand auf der Autobahn. Da brannte ein Fahrzeug mit Wohnwagen bzw. den Wohnwagen hatten sie wohl noch abgemacht und 15m nach hinten geschoben, der Wagen brannte lichterloh auf der ganzen Länge. Weiß war er und länger. Bestimmt Elektroauto, weißer Tesla, was wohl sonst. Als wir vorbeifuhren, gab es kleinere Explosionen.
Dann bezogen wir direkt neben der Autobahn einen Platz hinter einem Schuppen auf einem Hof für 10€ mit Strom und Wasser, privat bei einem netten älteren Dänen. Morgens dann weiter an die Ostküste südl. vom Abfahrtshafen Frederikshavn. Fähre ging um 23.55 Uhr, also hatten wir noch den ganzen Tag vor der Brust. Und Topwetter! Da waren dann ca. 60km die Küste entlang, und die wollten wir nutzen, um dortige Stellplätze auszuchecken. Dabei waren 2,3 richtig gut, und andere weniger interessant. Super ist Hou, nicht bei P4N (Portal der Wohnmobilisten oder besser Van-Bewegung, wo jeder Scheiß eingestellt wird.) und eigentlich nirgendwo registriert. Da kann man tatsächlich offiziell für 100KR also 13€ mit Strom und WC/Duschen, Wasser, Müll… am Hafen stehen und sogar angeln.

Die paar Angler dort fingen Makrelen (aber sehr kleine) und große Petermännchen. Wir verweilten dort ne halbe Stunde. Bitte nicht bei P4N eintragen, weil dann ist der Platz ja wie alle in 6 Monaten völlig überfüllt und versaut. Auch jetzt, wo wir in Norwegen sind, sind die P4N Plätze, an denen wir auf unserer Tour vorbeifuhren, Tag und Nacht belegt, und meistens mit billigen Vans ohne Ausstattung… und das in der Vorsaison.
Im Grunde genommen kann man P4N Plätze quasi als besetzt ausschließen und besser selbst auf Googlekarte schauen, dann kontrollieren, ist der bereits eingetragen und dann streichen. Wenn nicht besteht eine Chance, da was zu kriegen. Oder wenn doch, dann eben extremes Kuschelcampen, wer es mag. Leider auch bei meinem ersten Angelstopp, wo ich den ersten Pollack vom Ufer gefangen habe, also unsere wilde Übernachtung bei der Anfahrt am Trondheimfjord, findet sich Toilettenpapier und so weiter in den Angelbereichen am Ufer und zwischen den Bäumchen. Irgendwann werden die Länder da einen Riegel vorschieben, oder es gibt eine „Zerstöre Wohnmobile und Van Bewegung“ der Einheimischen. Kann ich verstehen, wenn ich selbst hier leben würde und nur mal Samstagnachmittag zum Angeln vorfahren will, kein Parkplatz mehr und alles vermüllt und zugeschissen.
Zurück nach Dänemark…gegen Nachmittag kehrten wir dann im Hafen von Saeby ein, zuvor sicher 6 weitere Stellplätze gecheckt, wo wir unser Lager bis 22 Uhr aufschlugen. Saeby ist als Ort größer und die haben eine Riesenhafenanlage auch für Wohnmobile geschaffen.

Viele Säulen mit Strom zum Aufladen per Karte und mit Wasser, neuste WCs und Duschen. Überall Angelplätze als Plateaus gebaut. Etliche Besucher dort und auch Wohnmobile der größeren Bauart. Es ist aber nicht ganz billig, kostet ca. 200 Kr plus Strom usw. also um die 30€ zum Übernachten. Das Gute ist aber, und wir sind ja reisererfahren und pfiffig, um herauszufinden, daß die Plätze ganz offiziell erst ab 22 Uhr Geld kosten. Also ideal für uns, denn 23.55 Uhr geht ja die Fähre. Toiletten waren offen. Und wenn man die Nummern an den jeweiligen Strombollen checkt, stellt man fest, daß auf der einen oder anderen Nummer noch Guthaben drauf ist. Also Strom angehängt und den ganzen restlichen Tag dort mit Strom bis 22 Uhr gestanden. Spart das Gas für den Gefrierschrank, man kann beruhigt Kaffeemaschine und Toaster laufen lassen, na ja warum nicht. Und super zum Schauen, was die da so fangen. Gefangen haben sie Hornhechte in beträchtlicher Größe. Ich konnte mich kaum beherrschen, eine der Angeln auszupacken. Aber geangelt wird erst in Norwegen, nicht vorher. Dann gibt’s noch zu erzählen, daß ne Mofa-Rockergang like Hells Angels auf ihren Mofas mit Kutten und 15 Stück über dem Parkplatz ihre Runde drehten. Der erste von der Truppe sah auch aus wie einer von der genannten, langer grauweisser Bart, ungepflegt und ca. 60 Jahre alt, danach wurde es dann jünger bis vmtl. 16 runter. Ne Lady mit 40 war auch dabei. So was sieht man wohl auch nur in Dänemark. Rockergruppe auf Mofas wie in den Fünfziger Jahren mit James Dean. Oder es waren tatsächlich die Angels, die aus Kostengründen, Sprit ist ja teuer auch in Dänemark 2,15€ Liter, abgespeckt haben auf ihre Zweitfahrzeuge und die Harleys aus Kostengründen in der Garage gelassen haben.
Und dann gab‘s noch ne skurrile Szene. Da saß ich so auf einem Bänkchen am Hafen, mit Kaffee und Zigarettchen. Da parkte mittig auf dem großen Parkplatz ein blauer Kombi aus Bayern, wie war doch gleich das Kennzeichen, na egal, und ca. 30 Jähriger stieg aus und ging zum Pier vor. Urplötzlich sah ich diesen Minuten später rennen wie bekloppt. Na wohin, zum Auto zurück. Denn dieses setzte sich in Bewegung. Von der Mitte ging es bergab zu beiden Seiten, und auf beiden Seiten das Meer, und eben Strombollen, Bänkchen und Stege. Jedenfalls rollte der Wagen 20-30m, er riss die Fahrertür des rollenden Wagens auf, stürzte hinein, doch da rummste es schon. Eine Bank stoppte das Fahrzeug. Nächste Station wäre das Hafenbecken gewesen. Oder er hätte die Handbremse rechtzeitig ziehen können. Nicht genug der Dinge, er, der Mann, stieg wieder aus und hinten öffnete sich auch eine Tür. Dort stieg ein Knabe 5 oder 6 Jahre alt aus, auf der anderen Seite stieg dann der nächste Knabe aus vielleicht 1 Jahr älter und zu allerletzt stieg die Frau aus auf der Beifahrerseite. Der Wagen war voll besetzt. Gut, die Handbremse vergessen, kann passieren, den Gang nicht richtig eingelegt, wem ist das noch nicht passiert, aber ne Frau im Auto sitzen zu haben mit Kindern an Bord, die nicht rafft, daß der Wagen 20 Meter Richtung Hafenbecken rollt und nicht imstande ist, die Handbremse hochzureißen, beim Passat, das haben wir alle noch nicht erlebt. Die muss man erst einmal finden.
Na ja, Schnittchen geschmiert und Bouletten für die Fähre, alles verpackt also Hundedecke und was man so braucht für ne 10 Std. Fährfahrt nach Oslo und dann um 21:30 Uhr rüber zum Fährableger in 10 Minuten. Geiler Stopp.
Fährfahrt war auch Ok, Kabine und Wetter gut, dann raus in Oslo…


bissl warten bei der Zollkontrolle, wir wurden durchgewunken und hoch gings erst die E6 gen Norden, Autobahn. Nach 100km sind wir rüber auf die parallel verlaufende E3, erstens ist die Strecke um 50 km kürzer, viel weniger Orte und Blitzer auf der Strecke, und deutlich weniger LKWs. Erinnert schon an Finnland. Unterwegs dann die größte Elchskulptur aus Stahl also Aufmunterungsstopp vom Verkehrsministerium dort hingestellt.

Davor war die Größte in Kanada. Und ohne Übernachtungshalt hoch direkt zum ersten Fjordkontakt. Und das war, wie oben bereits erwähnt, der Trondheimfjord. Anhand der Karte wusste ich, daß er an dieser Stelle, wo wir schließlich übernachteten die erste Nacht und wild, vom Ufer auf bis 100m Tiefe geht. Also per Angel vom Ufer zu erreichen. Damit ein Angeltopspot. Ein paar Norweger trieben sich auch dort herum.
Nachts fing ich auch nix, aber dann gleich nach dem Frühstück morgens diesen 70er Pollack. Durchfiletiert vor Ort, ab in den Gefrierschrank und weiter auf Quartiersuche.

Unterwegs 2 CP (Campingplätze) gecheckt, oder P4N Plätze sporadisch angeschaut (bereits oben alles zu gesagt), doch war nix dabei. CP zu voll, kein Platz am Wasser… Dann bereits über ein paar Brücken und Tunnel raus auf Insel Hitra, dort beide CP‘s begutachtet, und bei dem einen stimmt es. Preis-Leistung OK, Camp bezogen,

Boot fertig gemacht und an Steg gelegt,

und es kann losgehen. Die erste Ausfahrt zum Kennenlernen wurde mit 1x Dorsch 70cm, 1x Seelachs 75cm und 2 kleineren für die Hunde als Hundefutter beendet. 16 kleinere habe ich zurückgeschmissen, die dürfen noch wachsen. 3 große habe ich verpasst, einmal war es die alte Rute aus den 60er Jahren, hab ich gleich hier auf eine Hausantik-Hüttenwand an die Wand genagelt, beim zweiten Mal war der Karabiner nicht richtig zu (wer nimmt schon ne Brille mit zum Angeln, ich jedenfalls nicht) und beim dritten habe ich während des Drills den Kescher abgeknotet, der auf der falschen Seite befestigt war. Also mittendrin war der Fisch einfach weg. Na ja aber für 2 große hat‘s gelangt, Essen war gesichert und Fisch hat‘s genug hier.

Also da wir eine Woche bleiben, oder länger, gibt’s noch genug davon. Gehe heute Abend kurz vor so um 22 Uhr, dann kommt die Flut. Nur mal schauen. Hier ist es ja um Mitternacht so hell wie um 18 Uhr, also eigtl. wird es gar nicht dunkel im Juni. Also Zeit genug zum Angeln, 24/7, wie die immer so schön neu sagen. Und ist ja erst der zweite Tag. Und Geburtstag musste ich ja auch noch feiern.
Update 13.06.2022
Heute sind wir nun eine Woche in diesem Camp Vagan auf Hitra. Nach einer Woche gibt’s Rabatt auf den WOMO Preis von 250Kr. Runter auf 225, dann je Woche weiter runter auf 200 und dann Endpreis 180Kr. bei 4 Wochen. Gut, bei uns 50Kr für Strom kommen dazu, und noch 10Kr für den Bootsplatz. Dann hat man den Luxus nicht immer das Boot auf dem Trailer rein- und rauszuschieben zu müssen, wie unsere neuen etwas dämlichen Nachbarn, seit gestern. Sie können weder angeln noch sonst etwas. Aber ansonsten sind die hier nahezu alle völlig entspannt und kein „komme schon 20 Jahre her“Geklüngel wie auf vielen Plätzen, leider auch bei dem sonst so von uns empfohlenen Mana Camping im Romsdalfjorden. Wenn Du hier einen fragst, wie oder wo hast Du den Fisch gefangen, gibt’s halt ne vernünftige Antwort. In Mana damals kam „na, im Wasser, wo sonst“, den Typen hatte ich gleich gefressen, den würd ich auf dem Wasser einfach absaufen lassen. Gibt aber auch Gute in Mana. Jedenfalls ist das hier überraschend entspannt.
Den Platzwart macht dt. Burkhard mit Jagdhund „Darla“, der ansonsten hier in Norwegen in einer Berghütte lebt als Jäger, Skifahrer oder Schneemobilfahrer, als richtigen Job im Sommer, und das macht er richtig gut. Duschen sind im Preis dabei, gibt auch kleine Kochecke, wo man ne Pizza reinschieben könnte, eine urig gemütliche Rezeption, wo man sitzen kann, wenn sie denn geöffnet hat. Leihboote auch, Hüttchen ebenso. Man steht frei auf dem Platz, sollte 5 Meter Abstand halten und kann auch des Platzes verwiesen werden, wenn man mehr als 5 kleine Fische mitnimmt, so steht‘s jedenfalls geschrieben beim Filetiertisch. Doch manch einer kann gar nichts anderes fangen, wie sich zeigen sollte.
Jedenfalls bin ich gleich am ersten Tag raus, Wetter gut und sonnig und auch nicht zu viel Wind. Da ich als Schlauchboot-Angler mit nur 6 PS Suzuki ausgestattet bin, ist Wind das einzige, was ich nicht gebrauchen kann. Du wirst so stark und schnell abgetrieben, daß man dagegen quasi gar nicht anfahren kann oder der Pilker an der Oberfläche schwimmt. Auch wenn man zu weit draußen ist auf dem Wasser, ein schneller Wetterwechsel, dann kann‘s schon mal unangenehm werden. Aber die ganze Woche über konnte ich rausgehen, habe das Gebiet nach rechts und nach links angefahren auch in die Mitte des Meeresdurchganges ins sehr Tiefe auf Seelachs/Köhler, die Schären/Inselchen auf Dorsch, oder an steileren Kanten auf Pollack sowie im kleinen Schlauchboothafen auf Hering und Makrele probiert.
Bin tagsüber raus, und auch nachts um 4 Uhr, egal wann, Du kannst im Juni immer fischen, da es ja nicht wirklich richtig dunkel wird. Bei Ebbe genauso wie bei Flut, wobei ich überzeugter Flutfischer bin. Und gefangen hab ich alles, meist in kürzester Zeit, langes Rumsuchen war nicht nötig, manchmal wäre ich gerne länger unterwegs gewesen, aber wenn die Box auf dem Boot voll ist, ist eben Rückfahrt angesagt.

Nur eine Makrele zwar, aber die sehr fett, zu schön und zu schade, um sie als Köder zu verwenden, um auf Lumb, Leng oder Meerhecht zu angeln. Meerforellen hab ich auch nicht probiert. Geschleppt in 9-16m mit tieflaufenden Wobblern schon mal ein paar Meter, doch damit keine Bisse erzielt. Fürs Echolot war auch keine Zeit, denn mir war noch nicht langweilig. Um Fische zu fangen, brauche ich keins, nur um zu sehen, wie tief es ist und durchs Piepen ein bissl aufgemuntert zu werden, wenn Langeweile beim Angeln aufkommt, weil man nix fängt. Das war aber nicht der Fall. Zu Erwähnen, einen 1m Dorsch, einen 105 Pollack, heute 7 Seelachse von 70-80, oder weitere große Pollacks.

Und die letzten Tage habe ich auch keinen mehr verkackt, nur am ersten Tag echt 2 oder 3 nicht rausgekriegt. Schuld muss der durch Corona bedingte Entzug und die damit ausgebliebene Übung gewesen sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Nach Korrektur kamen sie anderntags mit 21 Fischen rein, alles Kracher und happy aber auch kaputt waren sie.
In der einen Woche haben wir unseren Dometic-Gefrierschrank nahezu gefüllt. Und wie viele kleine Fische ich habe laufenlassen also zurückgeschmissen=released, sind erkennbar an der neuen Fisch-App, die seit diesem Jahr für die Ausfuhr bzw. Mitnahme von Fisch nach Hause täglich ausgefüllt werden muss. Am Ende seines Aufenthaltes bekommt man dann vom Lizenzinhaber die Statistik ausgedruckt namentlich mit, um die seit 2022 18Kilo pro Person ausführen zu dürfen. Norwegen ist da im IT-Zeitalter längst angekommen wie ganz Skandinavien überhaupt. Und die Regel, daß man eine Woche auf einem lizensierten Camp oder Ferienhaus bleiben muss, scheint Unsinn zu sein. Vmtl. reicht 1 Tag, um die Bescheinigung zu erlangen, nur da muss man sich schon ranhalten um die 18 Kilo vollzumachen an einem Tag. Und es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wie groß der angegebene Fisch ist, um so ein Rückschluss auf das Gewicht zu erlangen bzw. oder ob der Fisch verzehrt oder an den Nachbarn verschenkt wurde. Also richtig Sinn macht die Geschichte nicht.
Es gibt auch Nachteile auf diesem Platz, wobei die Vorteile klar überwiegen. Nachteile sind das katastrophale Internet oder der Empfang generell, und damit völlig untypisch für Skandinavien. Über unseren Router ist es uns einigermaßen gelungen, den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Sylvie konnte sogar arbeiten. Die meisten hier sind tot vom Empfang her. Weiteres Manko die fehlende Infrastruktur. Der nächste laden ist 20km weg, und dann noch schwanzteuer. Sprit fürs Boot kriegt man aber bei Burkhard, der auch per Einkaufliste zum Einkaufen vorfährt. Wir kaufen unseren Toast aber lieber selbst. Dann liegt dieser Platz hier in einem Moorgebiet, also Moskitos im Juli und August könnten ein Problem werden, jetzt bei uns, nachdem es am letzten Tag geregnet hat, beisst auch irgendetwas. So kleine Scheißerchen und Biss- oder Stichverletzungen gibt’s auch. Und Zecken laufen nach jedem Gassigang über die Hunde, kleine schwarze und in der Sonne hell rotleuchtende. Auch im Mobil sind schon welche gefangen und geknackt worden, aber befallen wurden weder wir selbst noch die Hunde. Die Hunde haben noch ihre Spot On Halsbänder um, die wir extra für unseren zurückliegenden Winter-Griechenlandtrip gekauft hatten. Wirksamkeit 7-9 Monate, evtl. liegt es an denen.
Engeren Kontakt mit Leuten wie Dominik aus Dortmund mit Freundin und Hund im T4-Camper und Angler ohne Boot, der zuvor die Lofoten besucht hatte, und vom Land aus große Pollacks rauszog, wo manch Bootsangler nur den Kopf schüttelte, die selbst solche nur von Fotos her kennen. Oder eben auf dem Filetiertisch liegen sehen, bei denen, die eben angeln können. Und Steffen mit Frau, ein Selbständiger mit eigener Firma im Gartenbaubereich im Osten, mit großem Mobil, und in Zukunft Morelo Fahrer. Es gibt also auch „Ossis“, denen es gut geht, und das aufgrund eigener Arbeit.
Steffen hat Dominik und mich mit seinem 50 PS Leihboot zur abendlichen Angelausfahrt mitgenommen und dabei haben wir 4 große Pollacks reingeholt. Alle waren happy.


Oder der 74 jährige ehemalige Oberst, der allein im antiken kleinen Hymer unterwegs ist, mit Schlauchboot, das größer ist als das Mobil und sein Angelwissen durch You-Tube Videos doch begrenzt erschien, ob es nun ums Angeln selbst ging, das Filetieren oder das Einstellen seines Echolots. Er hatte auf seinem Echolot seit Tagen keinen Fisch gesehen, „ob das sein könnte?“ Na ja schon, wenn man im Menü die Fischanzeige auf AUS gestellt hat. Dann zeigt das Gerät eben keine Fische an, so einfach ist die Lösung. Auch intelligenten Menschen passiert das, und das ist er ohne Frage, sonst hätte es ja wohl kaum zum Oberst gereicht.
Oder die drei jüngeren Angler aus Bayern in einer gemieteten Hütte direkt uns gegenüber, ausgestattet mit Anzügen, bewaffnet mit neuestem Angelgerät und Filetieren können sie auch. Verzweifelt, weil sie in ihrem 50 PS-Mietboot rumfahren und einfach nicht genug fangen. Will nicht sagen nix, aber fast nix. Als sie mich nach Tipps fragten, „wo ich denn fänge“, stellte ich beim Gespräch fest, daß sie mit 38er geflochtenen Schnüren und Pilkern von 400-500 Gramm fischen gehen. Für den Laien übersetzt, sie angeln mit Seilen und Gewichten, um die Fische eher zu erschlagen als sie zum Anbeissen zu animieren. Ich angle mit geflochtener 18er, dünn wie Seide, und Pilkern von 50-70 Gramm. Und das sieht den Heringen und deren Bewegungen schon ähnlicher, und daher habe ich eben auch die Bisse und dann kann ich sie, wenn ich sie denn rauskriege, auch auf den Filetiertisch hinlegen.


Jedenfalls morgen Dienstag verlassen wir den Platz. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert, es soll regnen und viel Wind kommen. Auch an den anderen Plätzen wird das so sein, aber dann fahren wir lieber weiter, neue Plätze checken und arbeiten uns langsam Richtung Mana-Camping zum Ende des Trips vor. Hier kannste dann auch nix machen, bei dem Wind nicht raus, Einkaufen auch nicht und nicht mal gutes Internet. In zwei Stunden war Boot, Motor und alles weitere verpackt, Platz bezahlt und bei allen verabschiedet. Morgen früh geht’s los.
Update 17.06.2022
Wir sind los vom ersten Platz auf Hitra, ziemlich voll bereits mit Fischfilets, so daß wir unsere 65l Dometic-Gefriertruhe in Betrieb nehmen mussten. Kurz erklärt. Unser 140l Womokühlschrank hat auch ein Gefrierfach, das sogar ziemlich groß ist, doch da wir noch Fleisch aus Deutschland dort eingefroren haben, und auch ohne dies, wäre es bereits nicht ausreichend gewesen. Diesen Womo-Gefrierschrank können wir auch auf Gas betreiben, die Dometic-Truhe in der Heckgarage dagegen nur auf 12V und 220V. Sie ist zwar dafür ausgelegt, bis minus 25 Grad runterzufrieren (insb. um die Fischfilets schnell hart werden zu lassen), doch die Leistung steht nur bei 220V zur Verfügung. Die 12V sind eher für die Erhaltung also bei der Fahrt insb. Rückfahrt vorgesehen. Da wir also bereits so früh nach einer Woche so viel Fisch gefangen haben, bedeutet das, daß wir bei der nun kommenden Weiterfahrt immer auf Plätze mit 220V einkehren müssen. Das ist mir auch lieber als das Wildstehen, denn dann hab ich meine Kaffeemaschine, den Toaster und Sylvie unbegrenzt Strom zum Arbeiten und für die weitere Technik.
Das Schlauchboot mit Utensilien wie Tank, Paddel, Fischbox, Angel und Echolothalter, Seile, Fender, Schöpfkehle, Abstechmesser, Kescher, Sitzeimer (in dem die Pilker, Wobbler und Gummifische sowie Ersatzsprit deponiert ist-werde mal Fotos dazu machen) und auch ein 4m langer schwerer Handtrailer, um das Boot mit Motor bequem ins Wasser bringen zu können, sind auch Extras, die Platz finden müssen in der Heckgarage und ebenso verpackt werden, sobald das Boot zum Einsatz kommt. Also einen Platz für einen Tag und Bootseinsatz ist Quatsch, bei drei Tagen geht’s los. Wir brauchen mittlerweile für den Aufbau und ins Wasser eine halbe Stunde, raus und bissl Saubermachen ne Dreiviertelstunde. Der Motor wird kurz abgespritzt, wenn‘s denn geht, hinten rauf auf den Fahrradträger, den ich dahingehend bissl verändert habe, Angelhalter sind auch dran an dem, dann stehen die Dinger nicht immer im Weg rum und das Klappfahrrad kommt noch dahinter. Das dient zum Einkaufen fahren, wenn‘s nicht soweit ist, oder als WC-Fahrrad auf einem CP=Campingplatz. Manche sind groß und dann weite Wege. Wenn‘s arg drückt, dann eben das Fahrrad. Und solange man auf dem Fahrrad sitzt, kann ja auch nix rausrutschen.
Hier mal ein paar Bilder dazu




Zur Angelausrüstung gehört der obligatorische Angelkasten mit all so Zeugs drin, 8 Ruten und 6 Rollen ungefähr. Könnte auch eine mehr sein. Pilkerkoffer, Wobblerköfferchen und Funkgeräte, damit bin ich auf dem Wasser mit der Basis also Sylvie im Womo ständig in Verbindung. Soll bis zu 10km reichen. Ist stabil und zuverlässig, und erfüllt schon seit ein paar Jahren seinen Zweck. Manchmal hat man beim Handy keinen Empfang und wenn so nen Ding auf dem Boot in den Dreck fällt, ist es teuer und wohin damit bei oft blutigen und feuchten Aktivitäten auf einem kleinen Boot. Die sind echt stabil. Und Sylvie weiss, was es zu essen gibt, rechtzeitig. Ein Echolot hab ich auch dabei. Bislang nicht aufgebaut. Mach ich nur wenn mir langweilig ist auf dem Boot und beim Angeln, um die Bodenstruktur anzusehen und manchmal ein Piep zu hören. Ich fange auch ohne Echolot genug. Und ob besser mit, würde ich mal anzweifeln. Erfahrung und ein Näschen sind oftmals ein besserer Ratgeber, als ein Echolot, wo man Fische zwar sieht, aber die dann nicht beissen, oder die man sieht, aber dann schon weg sind, bevor man seinen Pilker dort hat, anstatt den Pilker vorher unten zu haben, und dann hätte er gebissen. Also man kann das Drehen und Wenden wie man will.
Zum technischem Equipment, was Router, Internet, Powerbanks, also alles für‘s Mobiloffice Notwendige, dazu schreibt Sylvie mal ein paar Sätze, denn sie arbeitet auch diesmal von unterwegs. Wenn ich Fische fangen gehe, ist sie am Computer, das Funkgerät läuft nur im Hintergrund.

Vielleicht noch ein Wort zur Küche. Natürlich haben wir unseren womoeigenen Dreigaskocher und den 140l Kühlschrank (groß und wichtig), trotzdem finde ich es wichtig auf ein paar Dinge nicht zu verzichten. Einen Toaster, denn morgens muss das Brot oder der Toast getoastet sein oder frische Brötchen, eine Kaffeemaschine wie zuhause (wo man den Kaffee auch noch 2 Stunden später heiss trinken kann), einen Wasserkocher für den schnellen Kaffee, Tee oder zum Abwaschen oder Heißwasser zum Zähneputzen, oder für die Fähre, einen Sandwichmaker und Eierkocher (ist Luxus stimmt), eine Doppelmagnetfeldplatte, die sehr wichtig ist, denn damit kochen wir ganz oft draußen an der Außensteckdose, sofern das Wetter mitspielt. Dann hast du weder Fett-, Fischgeruch oder die Feuchtigkeit im Mobil. Der Gaskocher kommt eher selten zum Einsatz, nur bei wild, versteht sich.
Die große Elektropfanne blieb diesmal zuhause, ist eher etwas für Heringe oder wenn mehrere Leute dabei sind und man mehr Fisch in die Pfanne bekommen muss. Genauso der Webergasgrill ist zuhause geblieben. In Norwegen kann man Feuer machen, daher ist unser Feuertopf dabei, auf dem man auch Grillen oder Pizza machen kann. Und wenn wir schon bei Haushaltstechnik sind, ist auch Akkustaubsauger an Bord (gut für Hundehaare oder Sand), ein Kärcher-Fenstersauger (falls die Hunde mal zu viel schnarchen und sich daher Wasser an der Innenscheibe bildet), Heizlüfter (um nachts die Temperatur auf ein erträgliches Maß zu halten, wurde in Griechenland gebraucht aber auch in Norwegen). Natürlich gibt es auch einen Fön für die Frau (was soll ich auch föhnen, nur den nassen Angelanzug evtl. aber da hab ich lange zu tun), einen Sat-Fernseher (war schon drin im Mobil), eine kleine Boombox für besseren Ton, sowie ein Tablet als Navigationsorientierung, an dem alle ausgearbeiteten Googlekarte-Eintragungen angezeigt werden während der Fahrt (dazu braucht es aber eine Internetverbindung, versteht sich).
Na ja jetzt zurück zur Tour. Wir sind vom ersten Platz los morgens um 8 Uhr nach vernünftigem Frühstück wie immer, haben dann gestoppt um 11 Uhr in einem Hafen Kyrksæterøra im Hemnefjord. Kostet zwar mit Strom auch 300Kr, aber man hat beste Einkaufsmöglichkeiten nebenan bei Rema1000 und Kiwi, Topinternet und WC/Dusche alles in 3m Entfernung. Wie die Hafenstellplätze in Dänemark, nur etwas überteuert, 220Kr. wären angemessen.

Da Sylvie aber um 11Uhr Konferenz hatte, entscheiden wir hier zu bleiben, auch um einzukaufen, denn vorher war noch gar keine Gelegenheit und die Preise auf Hitra in den Muggelläden kannste auch vergessen. 2 km weiter ist auch ein CP Skogrand, der nur 20Kr. mehr kostet und eine echte Option ist, um dort eine Woche zu bleiben. Hatten wir am kommenden Morgen bei Weiterfahrt kurz angefahren. Sylvie bei Konferenz, und ich vor auf ideale Plattform mit Bänken direkt am Hafen um zu Pilken, also vom Ufer aus zu angeln. Und tatsächlich fing ich eine Handvoll Seelachse und einen größeren Pollack, so daß auch für Essen gesorgt war bzw. die Truhe weiter gefüllt wurde.

Am nächsten Tag gings mit gekaufter Cola (billiger als in Deutschland), Eistüten, frischem Brot, Kartoffeln und Eiern wieder auf Tour. Wir arbeiten uns an der gegenüberliegenden Festlandseite von Hitra Richtung Kristiansund vor, checken unterwegs einige Plätze, die ich im Einzelnen, also den Schrott, nicht aufführe, und erreichten dann den CP Nothaugen.
Ein sehr modern gestalteter CP, teuer mit 300+60, zumindest wird er sehr modern. 30 neue Boote mir viel PS, Hütten im Ausbau, Plätze werden umgestaltet. Da aber der eine vordere Platz gerade frei wurde, da die beiden aus dem Osten gerade im Aufbruch waren, entschieden wir diesen als Topspot zu nehmen und ein paar Tage zu bleiben. Da standen wir alleine mit Blick aufs Meer und vorgelagerte Inselchen, meinem Angelrevier die nächsten Tage.

Wenn das Wetter besser gewesen wäre, wäre er noch mehr aufgewertet worden. Du musst nachts nicht einmal die Fenster verhüllen, denn da ist niemand, und trotzdem alles dabei. Erwähnenswert der Trockenraum, wo man seine Anzüge auf Bügel aufhängt und diese dann mit timergesteuertem Gebläse diese von innen und außen trocknen. Schuhe ebenso. Also quasi alles.

Hier sind ein paar von den Angelfreaks, Männertrüppchen mit fetten Angeln und PS-Booten, die weit rausfahren, meist zur Lachsfarm und dann tonnenweise Fisch anschleppen. Rund um die Uhr. Können nicht grüßen, immer nen Bier in der Hand, viele „Ossis“, und in den Boxen natürlich auch Bolzen von Fischen, aber sie müssen auch den 20cm großen Seelachs verbotenerweise (Mindestmaß 35cm) mitnehmen. Die große Armut ist ausgebrochen.

Aber da wir ohnehin nicht auf Kontakt aus waren, ist es Wurscht. Ich wurde begrüßt vom jungen Bruder oder Neffen des neuen Besitzers, einem Investor aus Latvia (Lettland), die den Platz vor kurzem vom norwegischen Vorbesitzer übernommen haben. Dieser ist nun angestellt und vmtl. Millionär. Er wohnt übrigens in der nagelneuen Villa auf der anderen Seite vom Hafen. Und dieser Investor, erinnert mich ein bisschen an die Oligarchen aus Russland, Geld spielt keine Rolle, baut den Platz eben genau auf diesem Niveau aus. Also ist der Preis zur Zeit etwas zu hoch, aber eigentlich auch wiederum angemessen. Fette Boote nagelneu satt, nagelneue Gefriertruhen, Extrabootsstege, Filetierhaus vom Feinsten, Topinternet… kam gleich gut klar mit dem lettischen „Direktor“, keine 30, und der „alte Chef“ Norweger 50 Jahre, den Sylvie beim Bezahlen kennenlernte, ist auch voll in Ordnung. Mit Rottweiler. Nach drei Tagen rücken wir ab.

Das Fangen hier inside der Schären war durchwachsen. Vermute, daß doch vieles weggefangen wurde. Auffällig war, daß keine kleinen Dorsche an die Angel gingen. Es gibt keine mehr. Ich habe gefühlt 100 kleine Seelachse und Pollacks vom Haken abgeschüttelt. Meine Devise ist zur Zeit, da so viel Fisch an Bord, keinen Fisch unter 65cm. Alles andere geht zurück. Gefangen habe ich 70iger Dorsch, Schellfisch, Pollacks, 45 Knurrhahn (schwimmt wieder) und ein paar fette Heringe, die aber unter 65cm waren und trotzdem mitgingen sowie die eine Makrele ebenso. Es gab was zum Einfrieren und genug zum Essen. Auch für die Hunde. Bezahlt ist und morgen per Fähre rüber nach Kristiansund und dann runter Richtung Mana Camping, wobei noch eine oder zwei Zwischenstationen eingelegt werden sollen. Wir werden sehen, was kommt. Ein paar Plätze sind zum Check vorbereitet. Nur das Wetter ist mässig. Erste Woche war super, jetzt seit drei Tagen viel Regen, heute ab Mittag nur noch. Da war das Boot schon draußen, und mittlerweile alles verpackt, abreisefertig, gespeist auch schon, Pollack und Kartoffelsalat.

Update 18.06.2022
Und so gings früh um 8 Uhr nach dem Frühstück los. Noch Bordtoilette entleeren und 100% Wasser auftanken, man weiß ja nicht was kommt, und ab Richtung Fähre nach Kristiansund. Wetter war Ok, sogar Sonne. Geplant war, rüber auf die Seite von Kristiansund und dann Richtung Mana Camping (Alesund) vorarbeiten.
In der zuhause vorab ausgearbeiteten Google-Karte, die vorne in der Halterung geklemmt per Tablet während der Fahrt angezeigt wird, sind unter anderem CP und sog. vmtl. Topspots (anhand von Bewertungen und Googleansichten von mir speziell ausgewählte Übernachtungsplätze) sowie Einkaufsmöglichkeiten und Hausverkäufe angezeigt. Hatte im Vorfeld Häuser, die in diesem Bereich verkauft werden, wo wir uns aufhalten bzw. ohne großen Umweg vorbeifahren, ausgearbeitet zum Beispiel unter www.finn.no und andere.
Desweiteren einfach Campingplätze anhand der Rezessionen, Fotos, Wassertiefe und Googlekarte erarbeitet, die in Frage kommen könnten, Stellplätze aus www.p4n.com (französisches Camperportal – viele Ritschratsch) zum Check ausgewählt und einfach per Google-Satellitenansicht potenzielle Plätze auserkoren. Alles sollte auf ökonomisch festgelegter Route liegen, also nicht unnötiges Rumfahren bedingen, und zeitlich passen. Anhand dieser können wir, müssen aber nicht stoppen. Die Hausidee haben wir wieder hinten angestellt.
Weiter in der Tour. Auf die Fähre rauf, bis dahin gabs keinen Stopp.

Von der Fähre runter Richtung Molde weiter. Es ging über ein, zwei Brücken, dort klassische Rastplätze, auf denen auch der eine oder andere Camper parkte und wohl übernachtet hat, nix Dolles. Angefahren werden sollte ein Platz aus P4N, die zwar ganz oft Mist sind oder eben voll mit „Billigcampern“, der irgendwie aber spannend klang in der Beschreibung. Im vorigen kleinen Ort gestoppt, Brot aufgerüstet für bis zu 5 Tagen und dann den Schlenker 4km dorthin. Und da stehen wir nun an einer Kirche und einem kleinem Bootshafen.

Der ist offiziell vorgesehen für Womos mit 2 Steckdosen und für 4 Plätze und WC und Wasser. Alles sauber und Seife und Papier. Man steht direkt mit Blick auf den nicht so riesigen Fjord schon ein Stück vom offenen Meer weg und dem Bootshafen, es gibt 2 Stellen um sein Boot ins Wasser zu bringen, was wir ja per Handtrailer erledigen. Es ist ruhig, sehr ruhig, kaum Betrieb und naturidyllisch. Außer kreischenden Vögeln kein Lärm. Vorne ist noch eine befestigte Plattform zum Uferpilken. Die schwimmende Filetierstelle hat auch etwas, so daß ich gestern Sylvie kurz mit dem Boot abgeholt habe und die 8 „Bolzen“ gemeinsam dort verarbeitet haben. Die Hunde blieben im Womo.
Die heutigen 4 Fische vom Ufer, auch schöne große Fische Dorsch, 2x Köhler und Pollack,

habe ich auf einem glatten Stein an der Bootsrampe filetiert. Ich kann mittlerweile überall filetieren, Stein, Brett, Boden, Boot Bank, egal. Angekommen um ca. 11 Uhr auf diesem Platz, Aufbau mit Boot und allem, und um 12 war ich schon auf dem Wasser zur Vollflut. Von hier aus 500m rechts ist ein langegezogenes Plateau von 30-40m, das bin ich gleich angefahren. Ansonsten geht es relativ schnell auf 50-70m und mittig auf 150m. Pilken vom Ufer also genauso gut möglich. Jedenfalls bei der Anfahrt zum Plateau geschleppt mit Wobbler 16m tief, da war nix. Aber dann Pilker rausgeworfen und los gings vom ersten Wurf an. Pollak groß 70 und Seelachse kleiner so um 40. Die gingen zurück. Dann etwas weiter raus 30m vielleicht und dort probiert. Und dann knallte es bei jedem Wurf. Nur 70 oder 80 Seelachse. Hoch, packen, abstechen ausnehmen und Pilker wieder raus. Sofort wieder. Da wird einem warm bei, das sag ich Euch. Keine Pause, runter, hoch, fertigmachen, in Fischkiste, Pilker raus, und wieder Biss. Kleine waren keine mehr dabei. Nach 8 habe ich gestoppt, reicht ja auch erst einmal und Kiste auf dem Boot war voll.
Dann bin ich zurück vor unseren Hafen, Sylvie per Funk benachrichtigt, noch einmal runtergelassen und auch da Bumms, der nächste Bolzen. Man muss nicht zum Plateau vor, geht auch direkt vom Ufer, wie sich am kommenden Tag nach dem Frühstück zeigen sollte.

Du brauchst nicht einmal ein Boot. Nur das Hochheben vom Steg ist problematisch, die Angel wäre gebrochen, bei dem einen 75 Köhler, den musste ich an der Schnur per Hand hochziehen (also Lappen für die Geflochtene Schnur dabei haben oder Handschuhe). Die kleineren 60ziger konnte ich per Angel rausschwingen. Und egal ob Ebbe oder Flut, diesen Fischreichtum habe ich schon lange nicht mehr in Norwegen erlebt. Und keiner, kein Tourist weit und breit zu sehen, deutschfrei. Wo gibt‘s denn so was noch?! Und günstig auch noch, wenn man dann bezahlen kann, überhaupt… ist nämlich der Vippscheiß… klären wir aber noch, wollen nämlich auf jeden Fall bezahlen (nehmen auch Strom und WC in Anspruch) für einen der besten Plätze, den wir seit langem hatten und noch günstig.



Geh glaub nochmal vor, ist grad Flut, Sonne wieder da, und hol noch einmal kurz nen Fisch. Das kann man hier sagen und dann auch machen. Problem ist nur, wir sind fast voll mit unseren Gefrierkapazitäten. Ein Brot kann noch raus aus dem Gefrierer und ein Fischfilet rein. Will nicht mal einer kurz vorbeikommen und uns ein paar abnehmen, damit ich weiterangeln kann.
Update 02.07.2022 – quasi Abschlußbericht
Ok, dann wollen wir mal den Abschlussbericht liefern. Wir haben unseren tollen sehr fischreichen Hafenplatz verlassen, abends konnten wir auch einem 4×4 Caddy, der sich um WC und Anlage kümmert, das Platzsalär in die Hand drücken in bar. Das haben wir wirklich gerne gemacht für diesen Platz. Verlassen haben wir ihn auch nur aus einem Grunde. Wir hatten alles dort, aber einerseits unsere bordeigenen Gefrierkapazitäten waren erschöpft, so daß ein erfolgreiches Weiterangeln keinen Sinn mehr machte, andererseits wollten wir ja auch noch zu unserem alten CP Mana am Romsdalfjord, wo wir Jahre vorher ein paar Mal waren mit dem Wohnwagen. Dort schauen, wer von den uns bekannten Angelfreaks noch so lebt und sich dort aufhält, und auch wollten von uns dorthin empfohlene Bekannte Jens und Sille aus der Nachbarschaft aufschlagen.
Da ja unser Extra Waeco-65l Gefrierschrank bereits gefüllt ist, das kleinere Gefrierfach des großen bordeigenen Kühlschranks zum Teil noch mit mitgebrachten Würstchen und Fleisch gefüllt war, blieb uns nur der Weg, das Wegzuessen und damit Platz zu schaffen, um dann Weiterzuangeln, oder eben den gefangenen Fisch an unsere Bekannten abzugeben. Die beiden haben nämlich nur ein Kayak und damit kein Boot zur Verfügung, was im Romsdalfjord von Vorteil ist aufgrund der wechselhaften Windverhältnisse, und sie sind auch noch nicht Romsdalangelerfahren. Man kann da zwar dicke Fische fangen, aber man muss wissen wie und wo.
So fuhren wir schweren Herzens Richtung Mana außen rum um den Langfjorden, checkten unterwegs 2,3 Campingplätze (alle Schrott), vermieden so die Afarnes Fähre, hatten eine eindrucksvolle Bergüberquerung am Ende des Fjords,


und erreichten fast Andalsnes. Doch davor gab es noch einen etwas geheimen, oder sagen wir mal nicht ausgeschilderten CP in der Wallachei unmittelbar parallel zum Romsdalfjord liegend auf dem Wege. Diesen hatten wir mal vor sieben Jahren besucht bei einer Erkundungsrundfahrt von Mana Camping aus, sind dort aber nie eingekehrt. Also los dorthin.
Als wir ankamen, vertrautes Feeling, man kann wild stehen, also keine eingezeichneten Parzellen, keine Schranke, man stellt sich einfach hin und quatscht mit jemandem der Camper vorort, der einem erzählt „hinstellen und gut, Chefin Anne kommt dann abends irgendwannmal“. Und so war es auch. Altes Betreiberehepaar über 70, sie spricht deutsch, wenn sie nicht gerade lacht, er Brocken Englisch, sie kümmert sich um Buchungen und das Finanzielle, er um Müll und die Boote. Sie haben 5 Hütten zu vermieten, immer samstags Wechsel und insgesamt Platz für 13 Womos unter Strom und 5 auf der Wiese. Boote sind da auch zum Mieten, alles sehr preisgünstig für norwegische Verhältnisse, sauber und zwar nicht 4 Sterne, aber dafür sehr ruhig, auch die „alten“ Dauercamper (dt.) sind umgänglich, was sich oft auf vielen Plätzen anders darstellt. Ein absolut friedlicher und relaxter Platz, wo noch jeder jeden kennt.

Wir nahmen einen der wenigen freien Plätze direkt oberhalb der Filetierstelle ein, Superblick auf Fjord, unmittelbar am WC-Häuschen rückseitig, hatten großen Tisch organisiert, Wasser per Schlauch erreichbar, und ein Riesenreich unser eigen. Wo gibt’s das noch, für den Preis obendrein, also blieben wir bis zum Ende, um das Vorwegzunehmen. Schlauchboot aufgepumpt und per Trailer rein und raus, da die Anlegeplätze begrenzt und teuer sind, trotz unseres Sonderpreises für 50Kr, sonst 200Kr/Tag. Aber mit dem kleinen Boot ist das kein Akt, und es steht 30m in Sichtweite von unserem Lager.
Alle fühlen sich wohl, der Platz hat für alle was



Die ersten Tage war ich mit Nachbar René (mit Apostroph!) unterwegs mit seinem 50PS Leihboot. Er war zum zweiten Mal hier, aber noch nicht der renommierteste Norwegenangler, wollen wir es mal so beschreiben. Er wollte ursprünglich eine Spritbeteiligung, was auch Sinn machen würde, wenn ich nicht gleichzeitig mein eigenes Böötchen daliegen hätte. Also gabs nix, außer „Angellehrstunden“ oder einfach so zeigen, wie ich das mache, Fische fangen, an Bord holen, Schlachten, frisch halten… und Stellen im mir bekannten Romsdal zeigen, und die Fische an Bord durfte er behalten und einfrieren, weil ich ja ohnehin voll bin mit meiner Kilozahl, und die paar für den zu füllenden Gefrierschrank konnte ich auch noch später mit meinem Schlauchboot fangen.

Immerhin sind wir ja 16 Tage auf dem Platz hier, bis es zurück zur Fähre nach Oslo gen Heimat geht. So kam ich rum zu Ecken, die ich mit meinem 6PS Motor nie hätte anfahren können, und er in den Genuss von Fisch, den er ohne mich vermutlich nicht gefangen hätte, also WinWin für beide.
Unsere Bekannten Jens und Sille waren unterdessen auf Mana Camping angekommen und hatten Platz bezogen. Nach unseren aktuellen Infos hat sich dort in den letzten Jahren einiges geändert, eben keine freie Platzwahl mehr, deutlich teurer und extrem voll. Wir wären vmtl. sehr enttäuscht gewesen, wenn wir dort wie in alten Tagen aufgeschlagen hätten. Langes Geschreibsel, kurzer Text, Jens und Sille zogen nach 2 Tagen um zu uns auf den Platz und hatten nun quasi schräg gegenüber auch ein tolles Plätzchen. Sie durften bei mir mal mit rausfahren auf dem Böötchen, was dann aber zum Frachter wurde, und nur Standgas möglich war, ein Fischlein fangen. U.a. hatte Sille einen Ocotpus, auch nicht alltäglich in Norwegen.

Auch mit René gab es Ausfahrten, oder ich machte meine Touren, fing Makrelen, leider nur kleine Meerforellen, und Essen für alle und portionsweise füllte sich unser kleiner Gefrierschrank. Essen genug, gute Stimmung, und als dann 3 Tage Sonne pur angesagt war, holten sich Jens und Sille ein 40PS Boot, und die Ausfahrten in den Romsdalfjord begannen. Und auch das große Fische fangen, also Köhler 70-90ger, das klappte gut. Sille brauchte nur einen halben Tag, bei Jens dauerte es einen Tag länger, bis der Knoten platzte, und wer noch nie die dicken Klopper hochgezogen hat, und dann in dieser Menge, für den ist es ein echtes Erlebnis, was ewig in Erinnerung bleibt. Bei der ersten Ausfahrt holten wir 15 Großfische.

Damit konnten wir das offene Kilokontingent von 40 Kilo zum Mitnehmen schon auf 2/3 auffüllen, und nach drei Ausfahrten sind sie nun auch voll. Zwar sehr seelachslastig, da es überraschenderweise keine Pollacks gibt und Dorsche sehr klein sind oder man 13 km fahren muss, was völlig sinnfrei ist. Man will ja angeln und nicht nur Boot fahren und erst recht nicht bei den Spritpreisen.
Essen gab es auch gemeinsam,


ansonsten sind beide kommunikativ und fanden auch überall Gesprächspartner bei den anderen Mitcampern oder Hausleuten. Man kennt sich dort halt noch. Und grüßt auch noch. Jedenfalls glaube ich, daß es ihnen gut gefallen hat, und sie wollen auch wiederkommen, soweit ich das verstanden habe.
Zu erwähnen sind auch noch unser Campnachbarn Frank und Birgit aus Leverkusen. Frank ist mit aufblasbarem Kajak (Hobie) auf Fischfang gegangen. Eine echte Alternative zum Schlauchboot und nach kurzer Probefahrt für gut befunden. Werden uns im Sommer näher damit beschäftigen. Die Chemie hat gepasst und wir haben den beiden unseren geheimen Top-Spot der Tage vorher verraten. Sie waren genauso begeistert wie wir und kamen auch schon nach der zweiten Hobie-Ausfahrt an ihre Gefrierkapazitätsgrenzen. Wir werden uns sicher mal wieder treffen.
Es hat geregnet ein, zwei Tage, aber auch tolle Sonnentage waren dabei. Jens und Sille hauen morgen ab nach Schweden und dann nach Hause, wir bleiben noch bis Dienstag. Heute regnet es mal wieder und daher schreibe ich den Abschlussbericht. Nachher geht’s aber raus. Regen egal, nur Wind darf nicht sein beim Schlauchboot. Paar Makrelen schleppen, Fisch für heute brauchen wir nicht, Sille macht ihre Fischburger für alle, und den Fisch dafür haben wir bereits gestern gefangen. Makrelen sind auch nur für die Beiden bzw. für den Freund in Schweden, den sie auf der Rückfahrt besuchen, der will welche haben. Wir fangen die dann in Dänemark im Sommer, sind zwar kleiner dort, aber mit Makrelen belasten wir nicht unser Fischkilo-Kontingent.

So, das war es, die Rückfahrt ist noch offen. Strammes Programm steht bevor, am 7.7. kommt die Fähre in Dänemark an, nachts oder besser morgens um 1 Uhr, dann Durchknallen nach Hause, Ausladen, Häuser richten, Womo fertig machen, denn am 8.7. geht’s gleich weiter nach Hannover, da gibt’s was zu tun (Sterbefall), am 9.7. nach Köln zu meinem Bruder, große Party, dann vmtl. zurück nach Hannover zwecks Planung…. Und mal sehen, wie es dann weitergeht.