Es war spaet und Licht hatten wir immer noch keins am Fahrzeug, da das ausgebaute Relais noch in meinem Werkstattkoffer lag und noch nicht gefixt war. Daher kehrten wir kurz vor Sonnenuntergang auf dem Roadhouse Corroboree 100 km vor Kakadu ein, auf dem angegliederten Campground. 18,50$ fuer Powersite, und einfach genial. Kein Mensch da, Riesengelaende mit Pool, Duschen neu, Essen bei Licht, und Viehzeug wie Froesche, Flughunde, richtige Hunde (Dobermaenner), ein Bussard der unsere Toastscheibe aus der Luft faengt im Sturzflug und all so etwas. Wir lassen es gemuetlich angehen heute Morgen, ich schreibe und Sylvie ist im Pool… ist außer uns keiner hier. Und gestern Abend sogar rein ins Roadhouse auf ein paar eiskalte Bierchen und eine Runde Billard. Keine Touris, nur ein paar Einheimische von umliegenden Farmen oder woher auch immer. Da gibt`s dann auch noch etwas zu schauen und laut wird es auch, nicht nur die Musik. Ist halt Australien. Abos aber keine zu sehen. So nun langsam zusammenpacken und auf in den Kakadu Park, da kommt noch einer davor, weiß aber den Namen gerade nicht. Und hinein in den Kakadu Nationalpark, eines der absoluten Highlights jedes Australienreisenden, zumindest des Nordens. Also vorweg, der Reißerpark ist es nicht im Verhaeltnis zu den vielen anderen NPs, die wir vorher gesehen haben. Doch natuerlich, wenn man zuvor nur Darwin, Ayers Rock und Sydney gesehen hat, ist es natuerlich ein absolutes Erlebnis. Insgesamt kann ich trotzdem sehr lobenswert ueber den Kakadu-Park berichten. Denn erstens haben sie tatsaechlich die entrancefee gestrichen, es kostet also nix mehr da hinein. Man kann nahezu alle Straßen mit normalem PKW befahren, sicher ein Vorteil fuer viele, dafuer trifft man auch hier und da einen Reisebus mit Inhalt an. Campplaetze gibt es in drei Kategorien von null (Buschcamps mit Toiletten und Feuerstellen), half-managed (mit Duschen warm und Wasser) fuer 5,40$ und voll kommerzielle und Hotels und so. Wir haben uns wie immer nur mit den ersteren angefreundet. Vorne am Eingang gibt s ein eigenes Kakadu-Park-Heft mit Karte und vielen Informationen. Wo gibt`s das sonst. Sogar auf den „wilden“ Plaetzen Toilettenpapier. Nobel was! Jedenfalls haben wir drei verschiedene Plaetze angefahren, den „Two Mile“ Platz ziemlich am Nordeingang, ist OK und am River gelegen, von Kroks aber keine Spur, und das gemeinsame Lagerfeuer bei uns mit einem Melbourner Paerchen und zwei Deutschen war der Hoehepunkt des „Janzen“. Zu denen spaeter mehr. Der zweite Platz in „Merl“ war sehr schoen, es gab am Fluss ein paar Salzwasserkrokodile zu beobachten, ganz schoene Apparate, man konnte auch auf Barramundis angeln sowie einen rainforest-walk unternehmen. Vorausgesetzt man akzeptiert die anderen 10 Angler neben einem. Man sah sogar welche springen, andere haben auch welche gefangen. Ich war zu faul, Angeln sind naemlich verpackt bis Cairns. Und dann der dritte Platz, der Hoehepunkt fuer uns im Kakadu-Park, bei „Maguk“. Das Interessante ist wieder einmal, man sollte instinktiv entscheiden, wo man bleibt und was man macht oder auf die Tipps von gescheiten anderen Travellern hoeren. Denn zuvor haben wir den „Jim Jim Billabong“ angeschaut, fuer Dinghi-Boots-Besitzer ein netter Platz mit Bootrampe, jedoch fuer uns zu offen und nix zu machen. Man darf also auch im Kakadu mit seinen eigenen kleinen Booten fahren. Wohin nun war die Frage? Entscheidung viel auf „Maguk“, weil 4WD-Anfahrt und ein walk moeglich ist. Im Info-Heft stand nix weiter ueber diesen. Dort angekommen, ganz schoen etwas los, viele von den Adventure-Reisefritzen hatten da ihr Camp und ihre Touren gehen dorthin. Warum war auch klar, denn der walk zu mehreren Wasserloechern, die mit Tunneln verbunden sind, ist einmalig. Man kann schwimmen, sich erholen und das gesamte Gelaende erkunden. Einfach Klasse! Nur davon steht nirgendwo etwas geschrieben, außer Krokodilgefahr am Maguk und 4 WD only. So ein Stuss, ein absoluter TopTipp, vielleicht wird er fuer die Reisefritzen geheim gehalten. Und hinfahren kann man da mit dem PKW auf normaler Gravelroad. UEbrigens auch unser Reisefuehrer schreibt gerade hier ueber den Kakadu nur Mist. Man kann darueber hinaus gefuehrte Bootstouren machen gegen schlappe 45$, das Aborigine-Kultur-Zentrum dagegen fuer umsonst besuchen oder eine Lehr-Tour mit Aborigine-Frau in die Natur hinaus 6 Stunden in 12er Gruppe. Da wird erklaert, welche Pflanzen man essen kann, Reptilien gefangen, spaeter gegrillt und verzehrt, gruene Ameisen und Wuermer gegessen. Also alle die beim Dschungelkoenig mitmachen wollen, sollten da so eine Tour mitmachen und sind abgehaertet. Wollte ich machen, doch einerseits Wartezeit von 4 Tagen (zulange fuer Kakadu) und Preis 135$ each. Jetzt rechne mal aus, 12 x 135$ = 1500$ jeden Tag, das sind 45000$ oder 90000 DM im Monat. Irgendwas machen wir falsch. Das andere Drumherum nicht zu vergessen und dann kassieren die Abos als Vermieter Millionen aus Einnahmen der Hotels und von der Uranmine, usw… So und nun kommen wir zurueck zu unserem Lagerfeuerabend am „Two Mile“ Platz. Der dauerte bis 2 Uhr nachts, das ist fuer uns wie „Nacht durchgemacht“, wenn man sonst manchmal um 8 Uhr abends ins Bett geht. Die Melbourner Caren und Rick waren ein Journalist und eine Saengerin (u.a. Cats), die auch 1 Jahr durch Australien reisen, unsere Tour genau andersherum. Wir konnten also einige gute Tipps fuer Queensland und weiter suedlich einholen. Der andere Part waren Vater Theo und Sohn Sascha aus Deutschland, wobei der Sohn mittlerweile seit 2 Jahren in Perth bodenstaendig ist. Sein Vater besucht ihn und er faehrt ihn durchs Land mit Landcruiser auf teils ganz verwegene Strecken. Normalerweise muss er aber arbeiten, dies als selbstaendiger Dachdecker, eine Lehre hat er nie gemacht. Vorher Student fuer alles Moegliche, dann in Australien quasi haengen geblieben. So etwas gibt’s auch nur in Australien. Wozu Lehre, Arbeit ist genug da, also ist man selbstaendig und die bezahlen hier sogar anstandslos. Ist zuviel Arbeit da und wenn man seine Leute nicht bezahlen wuerde, bekaemen die builder (Bauherren) keinen einzigen Handwerker mehr. Also kein Vergleich zu Deutschland, „Christian kannst morgen bei denen anfangen oder Dich gleich selbstaendig machen, kein Problem. Suchen haenderingend nach Leuten, keine da.“ Jedenfalls war der Sohn echt gut drauf, konnte locker viele stories erzaehlen und Tipps geben, wie alles so laeuft in Australien. Das Ganze mit Niveau und Humor, dazu ein kleiner Frauenheld wie ich zu meinen besten Tagen. Wenn ich alles erzaehlen soll, was er erzaehlte, muesste ich eine neue Rubrik anfangen. Unter anderem jedenfalls, dass die Minengesellschaften hier so gut wie alles im Griff haben. Wenn die etwas wollen, dann geht das sicher in Ordnung. Und schon habe ich die Bruecke zurueck zum KakaduPark, der Uranmine. Das ganze System mit den Nationalparks ist eng an die Minengesellschaften gebunden, da kann man falls notwendig (neue Abbaufelder gefunden) die Grenzen ein bissl verschieben und schon wieder sind Millionen im Saeckel fuer alle. Abo und Natur sind sekundaer, alles ein big business game. Und schon fuer mich nachvollziehbar, wieso denn die Regierung 100000$ fuer einen „NP Gregory“ an die Abos zahlt, die sie nie und nimmer wieder einspielen koennen durch Eintrittsgelder oder so. Durch das big business game natuerlich. Auch ueber Arbeitserlaubnis, Polizei, Deutschem Klub in Perth, Abos, Einwanderung und Punktesystem und vieles mehr gab es ausfuehrliche Insiderinfos aus erster Hand. War absolut geil, hoffe sie melden sich per E-Mail. Habe nur meine Karte hinterlassen und Webseite. Morgen geht’s raus aus dem Kakadu, werden bei Pine Creek an einem waterpool Stopp einlegen (von den Melbournern dieser Tipp), dann in Katherine wieder Einkaufen, Tanken und dies hier ins Netzt stellen. Weiter geht es dann durchs „Outback“, eigentlich ist ueberall Outback außerhalb der Staedte, hinein ins „rote Land“ nach Alice Springs. Ach vielleicht noch ein Tipp fuer Nico. Wenn man eine Aborigine heiratet, also eine junge, dann heiratet man die ganze Sippe. Das bedeutet, man darf mit jeder aus der Sippe Beischlaf haben von 15 bis 90 Jahre, also alles durchpoppen. Das ist eben so. Na dat waere doch was?! Vielleicht auch ganz interessant, sobald man ein halbes Jahr mit einer Australierin zusammenlebt, gilt das in Australien gleich dem deutschen Recht als verheiratet mit allen Rechten und Verpflichtungen. Also fuer jeden Auswanderungswilligen ein leichter Weg zur Aufenthaltsgenehmigung. Bis dann
26.07.2005
Nix war es mit Pine Creek Uebernachtung an dem Lake, denn der Spot hat uns nicht gefallen, trotzdem kurz rein gejumpt und damit wie eine erfrischende Dusche. Man weiß ja nie, wann die naechste kommt. Deswegen gleich weiter ueber Katherine, alle Einkaeufe und Net erledigt, aufgetankt und weiter zu dem „Mataranka Hot Pool“. Dort aber gleich hinein in den „NP Elsey“, nobles Bushcamp am Roper River mit heißen Duschen fuer 13$, war ein Tipp des Ungars. Der Spot wirklich Klasse, ein sauberer großer Fluss, in Palmen eingebettet und von Kroks gereinigt, so dass man baden konnte und einige auf Barramundi-Fischen aus sind. Und dort gibt es tatsaechlich noch ganz fette. Ich selbst bin nach wie vor angelfaul, werde diese erst wieder in Cairns auspacken. Hatten ja auch Rumpsteak aus Katherine dabei, welches zu Geschnetzeltem in Pilz-Butter-Weinsoße mit Kartoffeln und Karotten serviert wurde. Natuerlich am Feuer, auch im NP. Kanus konnte man auch mieten fuer Daypreis von 40$, was wir nach laengerem Ueberlegen aber strichen, denn wir haben fest im Programm, eine Kanutour in dem „NP Lawn Hill“ auf dem Wege nach Cairns zu machen. Anstatt dessen brachen wir frueh auf, besuchten den Hotpool Matarankas um die Ecke. Ein Naturpool mit konstant 38° Temperatur, den die Amis im 2.ten Weltkrieg fuer sich angelegt hatten. Heute eher sehr touristisch, doch ein Bad musste sein. Und gleich 5 km davon liegen die „Bitter Springs“, ein Pool, an dem man super schnorcheln und die Sueßwasserfauna unter Wasser bestaunen kann. Also das ist echt ein Erlebnis und das Wasser ist ebenfalls 38°. Somit koennte man sich den Matarankapool eigentlich schenken, den Roper River aber nicht. Die tropische Vegetation an solch Plaetzen laesst eher Erinnerungen an Mauritius aufkommen als ans Outback und dies im Landesinneren. Jedenfalls dann weiter auf dem Stuart Highway gen Sueden, und nun Stopp am Roadhouse „Daily Waters“, einem uralten Pub. Ein Muss fuer Traveller laut Information, ist auch echt nett, dafuer aber auch einiges los. Der angrenzende kommerzielle Campground mit Powersite fuer 14$ ist quasi geschenkt, so dass wir hier unsere Batterien aufluden. Vermutlich verdienen die ihr Geld hier abends mit dem Bier und Essen. Ein paar Bier werden wir uns heute bei Western-Country-Musik auch goennen, auch wenn vermutlich nicht ganz alleine nur mit Einheimischen. Sehr erwaehnenswert ist, dass wir 100 km suedlich von Katherine, wo wir noch nachts den Schlafsack vor Hitze soweit wie moeglich von uns wegschoben, am Roper River ohne warmen Schlafsack kaum auskamen. Tagsueber heiß wie immer und nachts kuehlt es doch merklich ab. Und morgens frueh war alles feucht vom Tau, ganz ungewohnte Naturerscheinungen wieder nach laengerer Zeit. Wenn die Informationen stimmen, soll es in Alice tatsaechlich nachts auf die Nullgradgrenze abkuehlen, tagsueber aber dann 40° und mehr. Na ja, dafuer kann man wieder sein Wasser kuehl trinken jedenfalls bis Mittags, ohne Eis fuer den esky kaufen zu muessen, und am abendlichen Feuer in langen Klamotten eng am Feuer sitzen. Zuvor war es schon einfach zu heiß am Feuer, doch fuers Kochen, Licht und abendliche Stimmung eigentlich immer notwendig. Nur in kurzen Hosen und T-Shirt zu sitzen, ist bei Moskitoaufkommen auch nicht Jedermanns Sache und dazu dann vielleicht noch im Dunklen. Jetzt wird’s trockener und kuehler nachts, damit auch weniger Moskitos, dafuer aber schon wieder lange Hose – schon manchmal ungerecht, was sich da die Natur ausdenkt. Wie die das im Sommer, also in der Regenzeit, in Darwin aushalten, ist mir ohnehin schleierhaft, die Hitze, Insekten und dann hohe Luftfeuchtigkeit. Letztere blieb uns eher vorenthalten, gut so, war auch so heiß genug. Auch die Geschichten mit den Krokodilen, dass man im KakaduPark nix machen kann wegen der Viecher, koennen wir nicht ganz nachvollziehen, denn wir mussten schließlich extra nach Ubirr/Merl rausfahren, um welche zu sehen frei in der Natur. Eventuell ist dies auch in der Regenzeit anders. In Queensland sollen auch noch Hunderte unterwegs sein, in der Ecke um Cairns, mal sehen, was da dran ist. Ansonsten alles im Griff, Wagen laeuft nach wie vor einwandfrei, goennen ihm in Alice evtl. eine Inspektion mit OElwechsel und so, Lagerauf-und-abbau ist routiniert und fix, das selbstgebackene damper (Brot) schmeckt als „Sueßes“ aus Bananen und Kokos auch zum Nachmittagskaffee, die Allroundfeuer zum Kochen auf Grill (Fleisch), im Wok (Bratkartoffeln) oder einfach im Topf (Spagetti) auf unserem frueh gefundenen Dreibein machen das Fehlen einer Kueche kaum merkbar – also bei uns gibt es selten Dosenfood oder nur Spaghettis – und die Dusche aus dem erhitzen Wassersack laesst auch keinerlei Hygiene zu kurz kommen. Dadurch erklaert sich auch, dass wir von Symptomen wie „Traveller Burn Out“ oder Heimweh absolut verschont sind, bisher jedenfalls. Auch gesundheitlich keinerlei Probleme, vielleicht mal eine Schnittwunde oder Einsatz des Skalpells, um eine kleine Gaumenentzuendung aufzuschneiden, also alles harmlos. Krokodil- und Schlangenattacken ebenso Fehlanzeige. Alle Aengste vor Gifttieren in Australien waren unbegruendet, vermutlich sieht man diese auch als Natur-Traveller eher selten. Aber es gibt sie schon. Ob man sich ein Leben in Australien vorstellen koennte, fuer viele ja ein Thema, ist fuer uns noch in keiner Weise aktuell. Werden dies erst zum Ende der Reise einmal durchdenken und Moeglichkeiten eruieren. Bis dahin ist es ja noch lange hin und es kann viel passieren. Mein Visum ist uebrigens noch nicht da. So bis dann, jetzt mal wieder ein Filmchen auf die gesonderte Festplatte ueberspielen und dann zur Country-Live-Musik ins Pub vor. Im Pub und im davor liegenden Biergarten mit Buehne war es voll, doch echt ganz nett. Es spielte ein alter Entertainer Countrymusic, erzaehlte Witze und bezog das Publikum mit ein. Dabei eiskaltes Bier und das war schon OK. Spaeter ging er rum mit Donation-Hut und sammelte ein paar Muenzen ein. Hauptsaechlich sind hier zurzeit australische Caravanfahrer aus allen Richtungen Australiens. Also keine reine Tourigeschichte, schon einheimisch.
28.07.2005
Dann weiter den Stuart-Highway Richtung Alice. Immerhin sind 1200 km zu bewaeltigen, dann noch einmal 250 km bis zum Ayers Rock/Uluru. Was wir uns eigentlich als typische Outbacktour vorstellten, stellt sich eher als Highway-Fahrerei dar mit wenig landschaftlichen Highlights und alle 200 km spaetestens eine Tankstelle und Roadhouse. Also weder abenteuerlich noch gerade magnificent. Wenn dies der Abschluss unserer geplanten Tour waere, und so war es ja eigentlich vorgesehen, na dann waere sicher leichte Enttaeuschung aufgekommen. So ist es OK, danach kommt Cairns, Cap Tribulation, 4 WD auf Fraser Island, dann noch evtl. Tasmanien mit Auto und die Fijis. Also das Beste, was man machen kann, man sucht sich selbst spezielle Highlights raus. Also stoppten wir in Tennant Creek auf dem Juno Horsecenter, 11 km rein gelegene ehemalige Horsefarm mitten im Outback, der heute Bushcamping anbietet. Vor 3 Jahren bildeten sie noch junge Aborigine zum stockman (Cowboy) aus, geblieben sind noch 14 Pferde und ein paar anderes cattlezeug (Vieh). Jedenfalls wird einem fuer 6$ each gute Unterhaltung mit Malcolm, nur im Outback gelebt (Sohn studiert jetzt), und Lagerfeuer, volles Bushfeeling gepaart mit heißen Duschen und kaltem Pool geboten. Auf der Rueckfahrt stoppen wir dort erneut, bevor es auf den Barkley Highway nach Queensland geht. Sylvie war ganz begeistert, doch mit Reiten war auch dort nix; denn die liabality (Haftpflicht-Haftungsschutz) fuer Pferdereiten ist dermaßen kostspielig, dass die meisten Anbieter das Handtuch geworfen haben. Na ja, vielleicht ist ja noch ein Strandausritt in Queensland drin, da soll so etwas noch moeglich sein – hoffentlich auch bezahlbar. Die Campgrounds hier sind relativ guenstig, haben sonst auch kaum etwas zu bieten. Wir checkten vor Tennant Creek die „The Pebbels“ und „Telegraphenstation“, beides kann man eigentlich getrost links liegen lassen, doch nach Tennant Creek die „Devils Marbles“, auf einmal mitten in der Landschaft meterhohe runde Steine, die irre uebereinander liegen, und der mitten drin liegendem NPground fuer 3$, sind ein Pflichtstopp! Wir werden dort planmaessig einen Stopp beim Rueckweg einlegen, heute auf dem Hinweg waren wir zu frueh dran. Verwirrend vielleicht, aber wir werden diese Strecke Tennant Creek – Alice Springs 500 km doppelt fahren, um bei Three Ways rueber nach Queensland zu fahren. So checken wir auf dem Hinweg schon, wo eine UEbernachtung lohnt und zeitlich von der Strecke passt. Planung ist außerordentlich wichtig, um Zeit, Geld und Kraefte zu sparen. Jetzt stehen wir wieder einmal wild, mitten vor einer Felsformation, kurz vor Barrow Creek, inmitten der Pampa. Heute wird halt viel gelesen, Feuer ist schon entfacht, sehr wenige Fliegen und abends keinerlei Moskitos mehr, dafuer merklich kuehl und lange Kleidung ist abends angesagt. Soll sogar unter den Gefrierpunkt absinken bei Ayers Rock im Winter, und wir haben jetzt hier Vollwinter. Die Fotos moegen ein anderes Bild vermitteln, doch es ist schon kuehl ohne Feuer. Im Schlafsack kein Problem bisher. So, nun wieder einmal etwas ueber Abos. Hier in den zu durchfahrenden Orten, die sehen ja irgendwie alle gleich aus, sind alle zur selben Zeit gebaut worden, alle aus dem gleichen Material, also irgendwie auch austauschbar, sind schon einige „kaputte“ Gestalten auszumachen. Doch sie tun nix, sind absolut harmlos. Es gibt keinen Moerder im Land der tiefschwarz ist. Moerder sind Weiße oder half-cast. Vielleicht klauen sie mal eine Kamera bei offen stehender Wagentuer und Fahrer ueber 80 Jahre. Jedenfalls andere Dinge sind nett, so ist donnerstags der bottleshop in vielen Staedten geschlossen. Nur da laesst sich Alkoholisches einkaufen. Warum?!, weil die Abos donnerstags Zahltag haben, also ihre „Stuetze“ kriegen. Und die kriegen fast alle, weil kaum jemand arbeitet, egal ob die Kommunen zum Teil Millionen aus Minen und Parks erhalten. So kaufen sie Lebensmittel ein und keinen Alkohol an diesem Tag, am kommenden koennten sie natuerlich wieder Alk einkaufen, doch die meisten haben dann ihr Geld bereits ausgegeben. Warum nicht! Auch gibt es hier viel Aborigine-Land. Wie das auch immer zu erklaeren ist?! Jedenfalls ist das fuer mich so alles nicht nachvollziehbar und auch kompletter Bloedsinn, was da gemacht wurde oder wird. Man hat wohl aufgrund des Druckes europaeischer Laender und der Staaten den Abos Land zurueckgegeben. Na gut, kann man machen. Doch im Lande leben 300.000, und sie haben fast die Haelfte Australiens bekommen, und im Gegenzug viele Gebiete wieder an die Regierung verpachtet wie die NPs. Das macht doch ueberhaupt keinen Sinn. Nun faehrt man zu einem „historic place“ durch Aboland, links und rechts Schildchen mit „1000$ oder 10000$ penalty, falls du von der ordentlichen Straße (meist Gravelroad) abbiegst in Aboland“. Da ist nix, freies wildes Land und da darf man nicht reinfahren zum Pinkeln, Holz suchen oder Wildcampen!? Dann sollen sie doch auch einen Zaun herumziehen wie manche Farmer, und wenn ich auf das Privatland fahre, schmeißen die mich hoechstens runter und kassieren nicht 1000$ ein. Und nix anderes ist doch Aboland, Privatbesitz naemlich. Noch ist es kein eigener Staat und das wird er niemals werden. Sonst muessten die ihr eigenes Geld drucken, na das kann ja was werden. Und auch taucht fuer manchen Farmer mittlerweile die Frage auf, wann der erste Abo im Rolls Royce mit weißem Fahrer und dicker Hawanna im Mund neben ihm vor Coles einparkt, neben seinem 96 Bj. Landcruiser. Lesen und schreiben kann er deswegen trotzdem nicht. Und gearbeitet hat er auch noch nicht. Weiterhin taucht ein Problem auf, das wir aus Deutschland auch schon kennen, dass es Schulklassen gibt mit 20 koepfiger Besetzung, davon 15 Abos, und dadurch das allgemeine Niveau doch schwer gedrueckt wird. Das will schon etwas heißen, denn die Aussies gehoeren sicher nicht zu den meist Gebildeten dieser Welt. Also in meinen Augen hat Australien viel zu bieten, die Abos mit Malerei und traditionellem Lebensstil sind ja mal so zwischendurch ganz nett, doch sollte dies nicht der Hintergrund einer Australienreise sein. Also auf dem Teppich bleiben und mal die Dinge sehen, wie sie sind. Manch Bilder erinnern mich an fruehkindliche Zeichnungen des Nachbarsohns mit fuenf Jahren, als er ein paar Tiere vom Bauernhof abzeichnen sollte fuer den Kindergarten, und die „Kultur“ = Natur so eng verbunden, dass man seine alten Autos, die fahren sie ja auch, einfach zum Verrosten in die so geliebte KulturNatur stellt. Anderen Muell einfach dazu, das macht kein Touri und das als kulturloser Atheist aus Europa. Nicht die, die im KakduPark die KulturNatur-Fuehrungen fuer 135$ pro Nase machen, die nicht, aber viele andere machen das so. Damit ist das Thema auch fuer mich durch und wird nicht weiter behandelt. Es sei denn, wir haben einmal ein erzaehlenswertes Erlebnis mit Aborigines. Morgen rein nach Alice, wie immer in die Information, Einkaufen, Tanken, Internet usw.… vermutlich auf Campground, um Alice anzuschauen und weitere exakte Tour auszutuefteln. Im Groben steht sie schon, es fehlt nur noch Infomaterial aus erster Hand in Alice. Bis dann
01.08.2005
Also wir dann rein nach Alice Springs und gleich viel auf, dass es schon eine Großstadt ist, doch sehr uebersichtlich und vom Verkehrschaos verschont. Großstadt mit nur 25000 Einwohnern scheint einigen sicher etwas uebertrieben, aber da am Arsch der Welt kann man das durchaus so nennen. Sie haben alles, Fußgaengerzone mit Boutiquen, Shops, Museen, Einkaufszentren 24 Std. geoeffnet 7 Tage die Woche und so weiter. Jedenfalls alles erledigt, Internet fuer 1$ fuer 20 Minuten sehr schnell, Information sehr nett und alles parat ohne irgendwelche Gebuehren und dann rauf auf einen kommerziellen Campground, eine Powersite fuer 26$ gemietet, Essen, Duschen, Zelt aufgebaut und alle Boxen darin verstaut, um dann abends noch einmal auf den Aussichtspunkt „anzac hill“ zum Sonnenuntergang vorzufahren. Da sieht man ueber ganz Alice hinweg, umgeben von Bergen und Huegeln, den Mac Donnel Ranges. Schon ein grandioser Anblick und die Farben wechseln minuetlich beim Sonnenuntergang. Dann noch auf einen Bummel durch die Innenstadt zu Fuß und kleine Stadtrundfahrt, am Todd River entlang zum Spielcasino, Golfplatz und Botanischem Garten vorbei. Im eigentlich immer trockenen Todd River campierten Aborigines beim Feuerchen. Fuer einen Kneipenbummel war es noch zu frueh, also holten wir uns am Supermarkt noch Wein und eine eiskalte Cola. Eigentlich bloedsinnig, weil am fruehen Morgen ohnehin alles eiskalt ist. Die Temperaturen gehen zurzeit bis auf 4 Grad nachts zurueck, aber noch schlafen wir offen. Doch ganz schoen kuehl um die Nase, der Rest steckt ohnehin im warmen Schlafsack. Tagsueber wird es dann wieder richtig warm bis 26 Grad, dann wieder kurze Hose und T-Shirt. Auch mal eine ganz neue Erfahrung. Unsere Tour sollte so aussehen, dass wir erst die West Mac Donnels anfahren, dann ueber die gebuehrenpflichtige (Abo-Permit 2,40$/Wegegeld) raue Gravelroad zum Kings Canyon und dann quer rueber zum Ayers Rock und den Olgas. Dann wieder zurueck nach Alice zum Einkauf und Besuch der Flying Doktor, Reptilpark, usw., um dann ueber den Ross Highway die Ost Mac Donnels (natuerlich raue Gravelroad und 4 WD Tracks) zu erkunden quer rueber zu Gemtree, ein Ort an dem Edelsteine gefunden werden, um dann ueber den Plenty Highway zurueck zum Stuart Highway zurueck nach Tennant Creek zu fahren. Gemtree will ich sehen, da wir ja aufgrund der neuen Route nach Cairns das bekannte Coober Pedy nicht mehr anfahren werden. Gemtree ist so aehnlich, nur nicht ganz so touristisch, mal sehen. Auch mit den Touristen immerhin pro Jahr 250000 ist es nicht so schlimm zur Zeit, verstaendlich, denn wer will denn schon nachts Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt haben. Großer Vorteil kaum Fliegen und gar keine Moskitos. Und Feuer machen wir sowieso ueberall, in den Nationalparks hier erlaubt, lediglich auf den kommerziellen Campgrounds nicht. So war auch in Alice dann bald Nachtruhe angesagt nach der kalten Cola, weil einfach zu kalt ohne Feuer draußen. Vorteilhaft war, dass uns die Deposit von 10$ fuer den Schrankenschluessel zurueckerstattet wurden (die uns zuvor nicht abkassiert wurden), so dass uns die Uebernachtung effektiv 16$ gekostet hat. Habe nicht diskutiert, sondern dankend entgegen genommen. Hinein in die West Macs, klasse Landschaft links und rechts, so hatten wir uns das hier nie vorgestellt. Auch auf 4 WD Track super UEbernachtungsplaetze wie immer Buschcamping bei „Serpentine Chalet“ inmitten der Berge, weit und breit niemand, auch das uebertraf unsere Erwartungen. Ganz offiziell sind diese Buschcamps mit Feuerstelle angelegt, nur in den Infos ueber den Park dummerweise so nicht erwaehnt. Mittlerweile sind wir ja lange genug unterwegs, um zu wissen, „wie der Hase hier so laeuft“, oder besser wie „das Kaenguru so huepft“. Man findet diese Plaetze auch ohne offizielle Plaene und ohne Insiderwissen, manchmal nur nach Instinkt und Nase bzw. oft nach logischen Gesichtspunkten. Zuvor fuhren wir natuerlich auch alle anderen Highlights auf der Strecke an, machten einen kleinen walk und schossen auch unsere Fotos. Alle 4WD-Plaetze sind uebrigens gebuehrenfrei, und nicht unbedingt 4WD notwendig! Weiter sollte es gehen am kommenden Tag Richtung Kings Canyon, doch bei kurzem Wasserstopp (Wasserreserven fuellen), stellten wir ein Leck am Kuehler fest. Es spritze doch ein wenig zuviel in meinen Augen, so dass wir die Tour cancelten und zurueck nach Alice sind. Dummerweise war es Sonntag, morgen 1. August hier public holiday (Feiertag) namens „picnic day“, so dass mit Werkstattbesuch vor Dienstag nix zu machen ist. Und was koennen die machen? Neuer Kuehler?, so einfach wird das nicht sein, vielleicht beim wrecker (Schrotthaendler)…jedenfalls haben wir an der Tankstelle so ein Kuehlerdichtungszeug gekauft fuer 5$, das dreifach. Zweimal ist schon drin und er ist einigermaßen dicht. Mal sehen, was morgen ist. Und da wir unplanungsgemaeß nicht 2 Tage auf teuer bezahltem und kaltem Campground in Alice verbringen wollten und nicht einmal wissen, ob es ueberhaupt klappt bei einer Werkstatt also einfach raus und auf sealed road nach Hermannsburg auch in den West Macs gelegen, aber etwas andere Strecke. Nicht so hart und abgelegen. Eine ehemalige Missionsstadt deutscher Missionare und Geburtsort des beruehmtesten Abomalers Albert Namatjira, heute eine Abo Kommune mit kleinem Museum und Tankstelle. Hier auf einem kommerziellen Campground in einer Aborginekommune, heiße Duschen, Waschmaschine frei, Powersite fuer 11$ und mit Feuerstelle, einfach Klasse. Alles nagelneu, kein Mensch da, außer Hundegebell, Papageien und wilde Pferde. Nur Alkoholkonsum streng verboten, kann bei Missachtung zur Beschlagnahmung des Fahrzeuges fuehren. Aber jedenfalls fuer den Preis in solch einer Umgebung absolut Top. Und wer hat schließlich schon bei aufgebautem Wasserkocher und Toaster, unter Lampenlicht am offenen Kamin am Computer sitzend, seine Infos fuer die Webseite erstellt. Morgen dann sehr harte Gravelroad 20 km in den „NP Finke George“ nach „Palm Valley“. Das wird der Kuehler schon packen, notfalls kann man ja staendig Wasser nachfuellen. Nur die große Strecke ebenfalls auf ziemlich rauer Gravelroad von 180 km zu den Kings Canyon durch Aboland, weit und breit ist da nix, schreckt uns bei dem Gedanken mit defektem Kuehler dazustehen. Dann wird es uebel teuer bzw. wie auch immer, fast unmoeglich das Auto da rauszubekommen. Mal sehen, wie wir uns entscheiden werden. Eventuell die etwas sichere Variante wieder ueber Alice ueber den Stuart Highway, und dann am Donnerstag auch Werkstattbesuch moeglich, doch das waeren sicher 200 km mehr und teils dieselbe Strecke zurueck. Und den Kings Canyon sollte man gesehen haben. Schon echtes Dilemma, aber jetzt neben dem Lagerfeuer im Campground, weiter hinten die bellenden Hunde und ein groelender Abo (sind immer laut), habe ich ganz andere Probleme, naemlich zwar einen warmen Ruecken doch die Finger frieren mir langsam ein beim Tippen. So mache ich Schluss, morgen wird hart genug, sowohl die 4 WD Strecke als auch die Frage, was mit dem Kuehler los ist. Bis dann Rein in den „NP Finke Gorge“ gleich hinter Hermannsburg, wo wir zuvor das kleine Museum ueber die deutschen Missionare und den Abomaler angeschaut haben. Die Missionare kamen gebuertig aus Hermannsburg bei Celle, so erklaert sich der hiesige Name. Und dann die Strecke in den NP, 20 km normal harte Gravelroad bis zum Campground fuer 6,60$, wo wir Lager bezogen; d.h. alle Kisten, Stuehle, Tisch und Feuerholz ausgeladen, kurz gerastet und dann auf die 4 km absolut harte 4WD-Strecke rein nach Palm Valley, einer Quelle mit umliegenden Palmen und Felsen. Wie eine Oase inmitten der Wueste, und Palmen, die es nur noch hier gibt. Haben sich ueber Jahrtausende hier gehalten. Man sollte wissen, dass Australien ja mit die aeltesten Gesteinsformationen der Erde aufzuweisen hat. Und hier sollte man unbedingt herfahren, egal wie die Piste auch ist! Unterwegs auf viele Wildpferde getroffen, leider hauen sie ab, wenn man sie streicheln will. Ist ja klar, sind halt Wildpferde. Ansonsten außer vielen Voegeln nix an Großtieren gesehen außer deren Kot. Fuer die 4WD-Strecke sollte man ueber gewisse Fahrkenntnisse verfuegen, sonst ist schnell der Unterboden oder Schlimmeres laediert. Und ganz wichtig, unser Kuehler verliert minimal Wasser. So dass wir beschlossen haben, tatsaechlich den rauen „Mereenie Loop“ von 200 km durch Aboland zum Kings Canyon zu fahren. So muessen wir nicht denselben Weg wieder zurueck und sparen auf der Gesamtstrecke zum Ayers Rock cirka 400 km. Alles nach dem Motto „no risk, no fun“. Also die Permit fuer 2,20$ incl. Broschuere fuer morgen bereits eingekauft und zuvor wieder Stopp auf dem geilen Abocampground fuer 11$ in Hermannsburg eingelegt. Ganze Waesche in Maschine durchgewaschen, alle Batterien aufgeladen, Rasur und Selbstwaesche, so ist alles sauber, falls wir die Fahrt morgen nicht ueberstehen sollten und eventuell die kommenden Wochen dann in einem Abo-Dorf unterkommen muessen bei Reptilien- und Wuermerkost. Waere auch ganz interessant, ansonsten ist eine Unterhaltung ja kaum drin. Tour wird schon glatt gehen.
Auszüge aus einem Brief an meine Mutter
Hallo, ……… Moechte trotzdem den Wagen noch heile bis nach Melbourne bringen, um ihn dort an die naechsten Traveller weiterzuverkaufen. Das wuerde das Gesamtbudget auf sehr positiven Stand bringen. Zuerst habe ich auch mit der Idee gespielt, gar nicht Ayers Rock und so anzufahren, weil mir hier zu viele Touristen sind. Sind genug da, ist aber auszuhalten, jedenfalls auf den Nebenstrecken. Doch ist schon ein Klassegebiet hier ringsherum, so dass ich jetzt froh bin, hierher gefahren zu sein. Die Eintrittsgebuehr von 25$ each fuer den Ayers werden wir auch verkraften, aber ganz schoen happig, wenn man bedenkt, welche Infrastruktur noch daran geknuepft ist, also Accommodation, Touren, Souvenirverkauf usw.… Aber Du warst ja selbst hier. Wissen nicht mehr unter welchem Sternenhimmel Du hier campierst hast, vielleicht sind wir zufaellig auf denselben Platz und haben Bilder von dort im Gepaeck. Außer dem kleinen technischen Problem mit dem Auto ist alles klar. Und scheinst hat sich die Selbstreparatur mit Aufwand von knapp 20$ ja bezahlt gemacht. Die rechte Ferse schmerzte vor kurzem, kommt vom vielen Barfusslaufen und Auto fahren. Hat sich harte Hornhaut gebildet mit tiefen Furchen. 2 Tage Schuhe und Socken tragen hat aber die Probleme ebenfalls beseitigt. Das Tagesbudget ist heute zum ersten Mal unter 30€ each gesunken, wir dokumentieren ja saemtliche Ausgaben. Dabei ist alles dabei außer den Hinfluegen nach Australien, also auch der Autokauf. Umso laenger man unterwegs ist, desto guenstiger faehrt man vom Tagesbudget her gesehen. Der groeßte Kostenfaktor ist das Petrol bei den vielen Kilometern. UEbernachtungskosten sind dagegen kaum der Rede wert. Reisemuedigkeit kommt noch nicht richtig auf, auch wenn natuerlich sich irgendwann die Spots zum Teil sehr aehneln. Aber das Land ist ja so verschieden in seinen Gebieten und Naturerscheinungen. Hier sind es die Schluchten und Huegel die beeindrucken, dafuer ist es nachts richtig kalt. Dafuer kaum Fliegen und keine Moskitos, die auch ganz schoen nerven koennen. Bald geht es ja auch weiter Richtung Queensland nach Cairns, also wenn ich diese E-Mail einspeise in Alice sind wir quasi schon auf dem Wege nach Cairns. So nun zu Deiner Anmerkung, „wir koennten uns ein Leben hier vorstellen“. Das konnte ich mir bereits in einigen Laendern, denn Deutschland ist ja nun nicht gerade so toll mit Natur und Meer gesegnet, und die Leute selbst auch nicht immer besonders erfreulich. Aber auch hier gibt es genug Deppen. Oft hat man das Gefuehl, sie sind echt ungebildet, vermutlich sind sie es auch, dabei habe ich ja nicht einmal große Ansprueche. Oft sind sie auch eher unsozial in ihrem Verhalten, vielleicht durch die Einfachheit oder durch die Weite, so dass ihnen ein Leben in einer engen sozialen Gemeinschaft quasi fremd ist. Bei uns in Deutschland ist nun einmal alles viel enger und da geht es dann tatsaechlich nicht ohne Regeln. Trotzdem haben wir viel zu viele davon, geschweige die Buerokratie. Doch wenn die Australier koennten, haetten sie vermutlich genauso viel Buerokratie wie wir in Deutschland. Nur das packen sie einfach noch nicht, wenn Du einer Strafzettel in Westaustralien bekommst, reicht die buerokratische Kommunikation nicht bis nach Victoria oder Queensland oder Jahre spaeter. So ist jedenfalls mein aktueller Stand. Die Insiderinfos stammen von dem deutschen Studenten, der jetzt selbstaendig als Dachdecker arbeitet. Habe ihn erwaehnt auf der Webseite. Oft soll alles sehr geregelt und damit kompliziert sein, in der Realitaet ist es oft sehr simpel. Was fuer ein Hierbleiben spricht, sind drei Dinge 1) xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx 2) Steuern sind nicht dramatisch und wirtschaftliche Ressourcen mit denen in Deutschland kaum zu vergleichen 3) es ist an vielen Orten warm das ganze Jahr ueber und es gibt viel Meer ringsherum zum Fischen und Bootfahren, damit ganz andere Moeglichkeiten der Freizeitgestaltung, und ansonsten ist es schon ein großartiges Land, wo gibt`s das schon noch. Dagegen spricht teils kulturelles Unterniveau, meine sprachlichen Defizite im Englischen nach wie vor besonders hinsichtlich der Therapie, sicher auch hartes Arbeiten (kann in Deutschland ueber Rezeptregelung sehr viel einfacher sein – solange das System noch funktioniert), familiaere Bande zu Dir, Stefan und auch fuer Sylvie, Verlust der Rentenansprueche eventuell und auch noch einiges mehr. Ich werde jedenfalls im Internet noch recherchieren „jobs in demand“, welche Jobs hier echt gesucht sind. Ich weiß ich nur, dass sie nurses and doctors suchen, und diese auch nicht ueber die Immigration-Regelung laufen muessen, also dem offiziellen 100 Punkteplan (das soll aber auch nicht so dramatisch sein, 50 Punkte fuer abgeschlossene Ausbildung, 10 Punkte wenn man das Wort „english“ schreiben kann, usw…100 Punkte braucht man). Da gibt es zum Beispiel das Modell fuer AErzte ueber deren AMA (australian medical association) Gesellschaft, dass ein Arzt sich fuer 2 Jahre verpflichtet in einem „Outbackdorf“ (wo immer das sein mag?) also jedenfalls ein unterversorgtes Gebiet (das ist eigentlich alles außer Sydney, Melbourne und Perth und Ostkueste“), zu arbeiten gegen richtiges Honorar in einem Krankenhaus zum Beispiel und dann nach den 2 Jahren die unbegrenzte resident Aufenthaltgenehmigung (schließt Arbeitserlaubnis ein) bekommt. Dann kann man hingehen und arbeiten, wo man moechte in Australien oder wo man etwas findet. Ob es so etwas fuer Physios auch gibt, weiß ich nicht. Dann gibt es noch ueberall Agenturen und auch den deutschen Klub in Melbourne, die einem vielleicht noch Tipps geben koennen. Zumindest in Perth waere ein Physio fuer die „Alt-Deutschen“ sicher eine Marktluecke. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich ja im hohen Alter oft das Gedaechtnis auf fruehkindliches Niveau reduziert, also in diesem Falle Deutsch als Muttersprache sehr hilfreich waere. Und das kann ich ja schließlich einigermaßen! Nur ich als Sportphysio in der Geriatrie, dann muesste ich als Ausgleich auf alle Faelle auch bei einem Sportklub nebenbei arbeiten. Und was ist mit „meinen“ Fußballern vom DGS. Die sind einem schon ans Herz gewachsen, das ganze Team. So siehst Du, man macht sich schon so seine Gedanken, das ist aber auch alles. Die Rueckfluege unserer Tickets werden wir so auf Mitte Dezember legen. Vermutlich jetzt dann beim 2ten Aufenthalt in Alice telefonisch buchen. Zumindest werden wir es so versuchen. Fluege haben wir bereits im Net herausgesucht, ich habe sogar theoretisch einen Weiterflug nach Hannover. Wie ich das dann buchen soll, weiß ich nicht, aber mal sehen. Unsere Fluege sind ja bei verschiedenen Fluggesellschaften, so dass Sylvie und ich ja auf keinen Fall zusammen fliegen koennen. Sie wird dann erst zu ihren Eltern nach Ehingen gehen, da sind auch all ihre Klamotten. Haben ja nur noch das dabei, was wir am Leibe haben, das ist nicht viel bei dem Gedanken „Ankunft im Dezember in Deutschland“! Leicht wird es ohnehin nicht nach der langen Zeit mit Bushcamping, also in der freien Natur ohne Menschen nach so langer Zeit. Wo wir dann wieder Fuß fassen werden in Deutschland ist ebenso offen, jedenfalls geplant ist nicht Bayern. Unsere Bewerbungsbemuehungen koenne ja eigentlich nur von drei Standorten ausgehen und zwar Hannover, Koeln oder Ehingen, wo wir uns zumindest einige Tage aufhalten duerfen. Also manchmal kommt das Gespraech bei uns auf diese Problematik, doch letztlich kann man es ja erst angehen, wenn man wieder in Deutschland ist. Dann lassen sich diese Dinge schon irgendwie regeln. So wie hier auch. Wenn ein Problem da ist, kann man es regeln, nicht vorher. Warum auch, keiner weiß, was bis dahin ist. Bis dahin reisen wir weiter, schreiben unsere Infos in die Webseite und das war`s. Geplant ist jetzt hier in Alice so 10 Tage, dann rueber nach Cairns 10 Tage, dann dort 20 Tage bis runter nach Fraser Island, dann direkten Weges nach Melbourne (gold coast wegen Touriboom – nein), dann Flug auf die Fijis oder/und die anderen Inselchen (Visumverlaengerung von Sylvie-6 Monate sind rum, also vor dem 15. Oktober), dann noch mit der Faehre mit dem Auto rueber nach Tasmanien, den Rest der Tage in Gypsieland (suedl. von Melb.) und Melbourne (Autoverkauf)……………..
06.08.2005
Also rein auf die harte Tour von 200 km durch Aborigine-Land. Und problemlos! Unterwegs traf man auf zahlreiche Wildpferde und etliche wilde Kamele, die Straße anfangs ein bissl „uneben“, dann jedoch nur noch 150 km Staub und roter Sand. Angekommen am Kings Canyon war der Anblick der groeßten Schlucht Australiens schon sehr beeindruckend.

Wir entschieden uns fuer den Loopwalk oben am Kamm der Schlucht entlang. Die angesetzten 4-5 Stunden schreckten uns zwar, es war bereits 12 Uhr mittags, doch da musste man halt lang. Erst rauf, spaeter wieder runter und war von uns in 1,5 Stunden gemacht. Tolle Ausblicke aufs Land, Einblicke in tiefe Schluchten und mehr. Dann weiter an der „Kings Creek Station“ vorbei, kurzer Tankstop (20$ nachgetankt) und leider tropfte der Kuehler wieder. Wie auch immer, spaeter dann wieder nicht. Und so ist der Stand auch aktuell, nachdem wir beim Ayers Rock und den Olgas waren. Eventuell machen wir einen Check in Tennant Creek. Aber der Reihe nach. Nach dem doch anstrengenden Marsch im Kings Canyon suchten wir außerhalb der NPs und außerhalb vom Aboland einen UEbernachtungsstopp mitten im Busch. Verblueffenderweise ist hier nicht alles trocken und Wueste, sondern etliche Pflanzen und Baeume sind vorzufinden. Vielleicht im Sommer anders?! Am kommenden Tage ging es weiter zum Ayers Rock, und irgendwie war es zu frueh fuer den naechsten Stopp, also rein in das Zentrum von Ayers Rock. Getankt, Brot gekauft und Campground gecheckt. Viel zu teuer mit 31$ fuer eigentlich nix. Also gleich rein in den „NP Ayers Rock“, die 25$ each Eintrittsgebuehr bezahlt und los zum Ayers. Schon sehr beeindruckend wie er da wie ein kuenstliches Gebilde in der Landschaft steht.

Schon auf der Anfahrt zum Ayers zuvor strahlte der Mount Conner in der Landschaft, und ich denke, von weitem verwechseln ihn viele mit dem Ayers. Irgendwo anders waere er allein sicher eine Attraktion, doch neben dem Ayers verblasst er einfach und kaum jemand interessiert sich fuer ihn. Ein Foto natuerlich, aber mehr auch nicht. Uns ging es nicht anders. Angekommen am Ayers hieß es „da muessen wir rauf, egal wie anstrengend und scheiß auf heilig und so“. Man kommt ja da vermutlich nie wieder hin. Der Anstieg ist sehr abenteuerlich und auch echt hart. Etliche sind da schon am Kreislaufkollaps krepiert, konnte ich gut nachvollziehen.

Von oben grandioser Ausblick tief ins Land hinein und rueber zu den Olgas. Dies dann auch unsere naechste Station, alles an einem Tage, und dies kann man auch schaffen. Wir hatten naemlich beschlossen, außerhalb vom Ayers wild oder wie auch immer zu uebernachten. Die Olgas selbst sind kugelkoepfige Felsen, meiner Meinung nach verblassen sie ebenfalls im Angesicht des Ayers Rock. Man begeht dort eine Schlucht von 1,6 km, natuerlich auch gemacht, die auf einer kleinen Plattform endet. Auf unserem Rueckmarsch von dort kamen uns dann zwei Reisegruppen von Japanern (jedenfalls schlitzige Augen und kreideweiß, alle mit Fotoapparaten bewaffnet) entgegen. Da wurde es schon eng auf dem Pfad. Spaeter sahen wir dann noch bestimmt 6 Reisebusse voll, da wird’s dann sicher schon eng da hinten in der Schlucht. Zum Glueck blieb uns dies aber erspart, auch beim Ayers hielt sich der Touriandrang angenehm in Grenzen. Alles in allem ist hier rings um Alice mit Ayers, Olgas, Macs und Kings Canyon sicher eines der Highlights einer Australienreise zu finden. Und gut, dass wie auch hier waren. Positiver Nebeneffekt der teueren Eintrittskarten fuer den Ayers Rock ist, dass man sie ohne weiteres weitergeben kann, wenn man sich nicht zu daemlich anstellt. Sie haben eine Gueltigkeit fuer drei Tage und man sollte seinen Namen auf die Tickets schreiben. Als „stupid tourist“ vergisst man dies und man hat blanko-tickets fuer den Naechsten. Angekreuzt auf dem Ticket war nur welches Fahrzeug, also bei uns 4WD. So schaute ich mich auf dem UEbernachtungsplatz beim Roadhouse „Curtin Springs“ 80 km vor Ayers um (uebrigens alle Roadhaeuser bieten hier free Camping an), traf auf ein couple aus Melbourne, er Ex-Deutscher und builder mit perfektem Deutsch, sie Australierin mit Deutsch-Grundkenntnissen, furchtbar nett,…außer 25$ fuer die Tickets gab es Wein und eine Einladung zum Dinner in Melbourne spaeter. Wenn es denn mal klappt mit den Eintrittskarten!? Den Abend verbrachten wir dann an unserem Lagerfeuer gemeinsam mit drei Berliner Studenten, die sich eine Semester-Auszeit goennen, um Australien zu bereisen. Sie waren vorher in Queensland unserem naechsten Reiseziel und es gab noch gute Tipps. Alles war Klasse hier, nur das Loechlein im Kuehler und die verdammte Eiseskaelte jetzt nachts war als negativ zu vermerken. So ist jetzt zwar nix los, also wenig Touris aufgrund der Kaelte, doch abends und morgens frueh ist ein Feuer Pflicht. Jetzt sitze ich am Feuer, bevor es nach Alice zurueckgeht, wieder auf einem freien Platz an einem Roadhouse „Stuarts Well“ und schreibe am morgendlichen Feuer. Gestern Abend war keine Zeit, da dieses Roadhouse ein absoluter Glueckstreffer war. Denn hier ist der beruehmte „stinky singing dingo“ zuhause.

Wir hoerten bereits von ihm in dem Pub in Daly Waters von dem Countrysaenger, der empfohlen hat, in Alice danach zu fragen. Nirgendwo fanden wir Infos und hier stoppten wir nur, weil der freie Platz vorher auf der Strecke zu eng am Highway war. Und wie es so ist, hier lebt der Hund mit seinem Herrchen, der Besitzer und Betreiber des Roadhouses mit Namen Jim. Er erzaehlte den Gaesten beim Bierchen, es waren gerade mal 10 Leutchen, alles ueber die Geschichte des Dingos, ueber das Land hier um Alice und so weiter. Nur kurze Auszuege: der Dingo ist jetzt 5 Jahre alt, spielte als junger Dingo mit den Toechtern als Mitglied der Familie und da die Toechter Piano spielten, er nicht außen vorstehen wollte, singt er dazu und spielt ebenfalls stehend auf dem Piano dazu. Ist grandios und einzigartig in der Welt. So findet man auch die Frage im Spiel trivial persuit „Wo lebt und wie heißt der beruehmte singende Dingo? Eben hier „Stewart Well, namens „Stinky, the singing Dingo“, dadurch ist er tatsaechlich weltberuehmt, hat Fernseh- und Radioauftritte hinter sich. Des Weiteren war der Vater von Jim der Entdecker des Kings Canyon, betrieb die erste „Reiseagentur“ zum Ayers Rock in den Fuenfzigern, einer der ersten Pioniere des Outbacks. Sehr informativ und in meinen Augen ein Muss als Stopp auf dem Wege nach oder von Alice Richtung Ayers Rock. Wie geht`s weiter. Heute rein nach Alice, wie immer Einkauf, Tanken, diesen Text ins Net einspeisen und gleich weiter ueber die „Devils Marbles“ (3,30$ camp) nach Tennant Creek zur Juno-Horsefarm. Dann rueber ueber den Barkley Highway nach Camooweal, da hoch noerdlich zum NP „Lawn Hill“ bei Gregory Downs, der soll super sein, und ueber Normanton nach Cairns. Gemtree und die eastMacs haben wir gestrichen, es ist einfach nachts zu kalt, und daher wollen wir wieder hoch in den Norden und Osten. Und was wir hier gesehen und erlebt haben, laesst sich ohnehin nicht mehr steigern, deswegen raus und in den warmen tropischen Norden mit den verdammten Moskitos und sandflies. Vielleicht?, aber egal, dafuer wieder nachts warm.
08.08.2005
Hinein nach Alice und Einkaeufe, usw. erledigt. Kuehler blieb dicht. Dann noch zu den Flying Doktors und zum Reptilpark fuer 7$ each (Discountpreis), dann noch den Wagen vom Staub mit Hochdruckstrahler vom Dreck befreit. Anschließend Autoverschleißteile wie Oelfilter, Luftfilter, Benzinfilter, Auspuffbandage, Kuehlerdichter, Motoroel, OElkaennchen eingekauft zwecks Selbstinspektion in den naechsten Tagen. Dem Auto wird auf diesem Wege auch einmal etwas gegoennt, dann wieder raus und ein paar 100 km bis zur wilden Uebernachtung bei Barrow Creek zum Abendessen bei gegrillten Steak und Bouletten mit frischem Salat und geroestetem Brot. Und uebrigens mein Visum ist approved (bewilligt) und zwar nach den neuen Visumsauflagen vom 1.Juli 2005 ab. Es ist also moeglich nach Erhalt des ETA-Visum fuer drei Monate das neue „long stay“ Visum bis zu einem Jahr zu erhalten (=200$ Fee), dafuer gibt es nicht mehr das alte mit sechs Monaten Gueltigkeit, wo man dann immer wieder raus muss aus dem Land und dann wieder rein, umso laenger bleiben zu koennen. Das hat ja noch Sylvie, also am 15. Oktober muessen wir kurz raus. Ich muss jedenfalls das naechste Office der DIMIA aufsuchen und mir das Visum in meinen Pass eintragen lassen. Das wird Cairns sein. Heute auch Super-Inspektion hier in Tennant Creek in kleiner Werkstatt absolviert. Ich hatte ja alle Teile wie Filter und Oel selbst dabei, so hat er nur einen Komplettcheck des Autos vorgenommen und Schmierung, OElwechsel, Batteriewasser usw.… Jedenfalls wurden Differenziale, 4 WD OElbox, Getriebeoel kontrolliert und alles aufgefuellt. Das ganze fuer 40$ mit meiner Mitarbeit. Schadet nix, so kenne ich den Wagen noch besser. Jedenfalls war alles absolut OK, nach wie vor in gutem Zustand und es kann etwas beruhigter weitergehen, wenn man dem Auto auch einmal etwas Pflege hat zukommen lassen. Untergekommen wieder auf der Juno-Horse-Farm wie auf dem Hinwege, jetzt nur noch eigene Kueche mit Stromanschluss dazu bekommen. Ueber uns sitzt dieser Kamerad den ganzen Tag und laesst sich nicht aus der Ruhe bringen. Leider kann er nicht quatschen, woher auch, ist ja wild!. Ansonsten alles auf Vordermann gebracht, Geraete sind aufgeladen und 2 Brote gebacken am Feuer draußen, und es geht voller Elan weiter in Richtung Queensland. Zuvor war der Zwischenstopp bei den „Devils Marbels“, wo der Spot schon Klasse ist,

doch der NPground war ein wenig ueberfuellt fuer unsere Ansprueche. Das kann schon nerven, wenn nachts um 11 Uhr irgendein Stationwagon neben dir haelt, Tuerengeschlage, Gekicher, und dann pennen 4 Gestalten/innen inklusive Gepaeck in der Karre die ganze Nacht bei Arschkaelte. Was sich Leute hier zum Teil antun ist echt „asso“, da rutscht mir dann auch schon mal nachts das „fuck you“ aus der Lippe, wenn einer sich unmittelbar vor unserer Tuer die Zaehne putzt. Obwohl das ist ja eigentlich positiv fuer die Kleinen, immer schoen die Zaehne putzen, Kinder, nur nicht neben unserer Autotuer! Sonst alles klar, auf dem Wege nach Cairns mit ein paar Ausfluegen. Vor Camooweal, der westlichsten Stadt Queenslands, wurde nach 400 km eine wilde UEbernachtung mitten in der „Pampa“ eingelegt. Im Ort selbst aufgetankt, Reifendruck abgelassen, da nun wieder 250 km Gravelroad uns bevorstand, um auf schnellstem Wege zum „NP Lawn Hill“ zu kommen. Auf nach Norden, hinein auf eine sehr staubige und zum Teil spitzsteinige Strecke, durch 3 Flusslaeufe mit Wasser hindurch (Grund betoniert, also halb so wild) und der Wagen lief prima. Hier und da schauten ein Kaenguru oder ein paar Pferde auf, das war es dann auch schon. 7 km vor dem Ziel zischte es wie bei einem lauten Rasensprenger und das war es mit dem rechten Hinterrad. Der erste Plattfuß war da nach ueber 25000 km. Nun Reifenwechsel in praller Sonne mit Scheißfliegen in den Augen sitzend und der Schweiß einem den Ruecken hinunterlaufend ist kein Vergnuegen. Irgendwann kehrten wir auf dem kommerziellen BushCampgroundplatz „Adels Grove“ ein, weil es dort auch jemanden zum Reifenflicken geben sollte. Ein Riesencut inmitten der Laufflaeche zeigte sich und reparieren wird schwierig. Vielleicht ein Schlauch rein, mal sehen. Einen Ersatzreifen sollte man fuer die Weiterfahrt nach Normanton auf alle Faelle im Gepaeck haben. Der Platz selbst liegt unter Palmen am Lawn Hill Creek, 10 km vom NPground selbst, hier schon wie im tropischen Regenwald. Voegel ohne Ende, Schlangen und viele andere Viecher soll es auch geben. Man kann Baden im Fluss, Feuer machen, heiß Duschen, Kanus mieten, Bar gibt`s auch, ein nettes Plaetzchen fuer 8$ each. Nachts ist es hier nicht unter 15 °, die kalten Tage sind endgueltig vorbei, denken wir. Den geflickten Reifen gab es fuer 30$ und das ist am Arsch der Welt schon OK, uns steht ja hier noch ein ganzes Stueck nicht asphaltierte Strecke hinaus bevor. Rein in den NP „Lawn Hill“ und der dortige Campground voll. Warum?! Keine Ahnung kostet nur die Haelfte gegenueber „Adels Grove, doch dafuer wie die Huehner auf der Stange, keine Duschen und schlimmer „ der Spot ist nix Dolles auf dem Ground. Wir also runter zum Kanuverleih und das letzte Kanu geschnappt um 10 Uhr morgens. Losgepaddelt durch steile Felsen links und rechts hochragend, aber die im NP „Katherine George“

sind eindrucksvoller. Dafuer das Kanu dort auch viel teuerer und nur auf Vorbestellung zu kriegen. Sonst noch 2 walks gemacht, das Ganze auf preislich sehr uebersichtlichem Niveau gehalten und wieder raus aus dem Park. Resuemee, ist nett und wenn man sonst keine gescheiten Parks gesehen hat, sicher besuchenswert, ob sich der 250 km Abstecher fuer uns incl. Reifenwechsel wirklich gelohnt hat, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls ging es am selben Tag doch wieder raus, geduscht hatten wir ja, warum also wieder Campground, wild geht ja auch. So stoppten wir am Leichhardt River unterwegs, ein wilder Platz, einfach TOP, kein Mensch weit und breit, nur Voegel und Kaengurus hopsten herum. Von da aus ging es weiter nach Normanton, wo wir auftankten, ein Rumpsteak beim butcher besorgten (echt guenstig) und eigentlich schon einen Platz direkt am Ufer des Flusses ausgemacht hatten. Fast schon das Lager erstellt, parkte sich neben uns ein 4 WD Camper ein, keine 10 Meter weit entfernt. „Ob dies sein Ernst sei“, war meine Frage, und er bestand darauf, da stehen zu wollen. Vollidiot, alter Bock aus NSW, obwohl am River zu diesem Zeitpunkt nur ganz wenige standen und etliche weitere Plaetze frei waren. Da muss man sich nicht 10 Meter von uns wegstellen, wo wir doch offen leben und schlafen. Na ja, mit ein paar freundlichen Worten brachen wir das Lager ab und verabschiedeten uns vom Norman River, um auf der Strecke weiter vor Croydon im Busch zu campen. Mit Feuer und allein. Dann gab`s noch eine Uebernachtung auf der Strecke hinter den „Innot Hot Springs“, wo wir selbstverstaendlich ein heißes Bad nahmen. Die Strecke ist eher nicht so spannend, viele Rinder links und rechts, eher trockene Graslandschaft, die Kilometer ziehen sich, mit fossicking (Edelsteine suchen) haben wir auch nix am Hut, also Devise zurzeit so schnell wie moeglich wieder ans Meer und Fotos gibt`s daher auch keine. Zuvor werden wir noch einen Relaxingstop beim „Lake Tinaroo“ einlegen, dort ist frei Campen wohl erlaubt und der Barramundi-Weltrekordfisch wurde dort gefangen 75 Kilo oder so. Ansonsten kostet in Queensland schon fast alles irgendeine Fee, jedenfalls unser erster Eindruck, sogar hier auf dem Savannah Way am Arsch des Landes (je nachdem wie man die Karte haelt). Mal sehen, was uns an der Kueste erwartet, doch wir sind ja mittlerweile auch schon abgezockte „Caravan“-Spezialisten (nur noch nicht ganz so alt). Was die koennen, koennen wir doch auch und werden schon wilde geile Spots finden. Abgesehen davon kann ich mir mein Visum abholen bei der naechsten DIMIA-Office, muss es aber umgehend (ohne delay) in den Pass eintragen lassen und das ist nun einmal Cairns. Werden dort so in drei Tagen sein und auch dieser Text wird dort eingespeist. Dann erst einmal entlang der Kueste nordwaerts und die Angeln auspacken. Mal sehen wie weit. Bevor es zum Lake Tinaroo ging, bleibt zu erwaehnen, dass unsere Nacht am Mount Garnet-Platz zuvor bitterkalt war. Es war morgens tatsaechlich Frost! Wir dachten, es ist vorbei, nix da, nun gut, es ist der hoechste Punkt in Queensland. Danach ging es durch huegeliges „Allgaeu-Buschland“ Australiens, richtige Milchkuehe wie bei uns, nicht mehr die buckligen afrikanischen Viecher, Felder und Obstplantagen. Alles total gruen, sogar Nadelbaeume, nur das ein oder andere tote kleine Baumkaenguru auf der Straße ließen noch erkennen, dass wir in Australien sind. Der Ort Atherton, kleines absolut sauberes und guenstiges Kleinstaedtchen von 5000 Einwohnern entsprach ebenso der Landschaft. Die nord-europaeische Sauberkeit und Ordentlichkeit war auch dort zu erkennen. Sehr nett dort und freundlich. Weiter an den See Tinaroo, Ein See wie in den Alpen, zwischen den Bergen eingelagert und schoen ruhig, genau der richtige Ort zum Relaxen, bevor es dann nach Cairns hineingehen wird und weiter an der busy-Ostkueste. Zwei Tage werden es hier sein, Angeln kann man auch, und einfach die Ruhe genießen ohne Fliegen nur mit allerlei Voegeln und auch anderen Tieren. Mir bleibt auch die Zeit, nicht nur die Angeln zu saeubern und zu oelen und die kleine Schwaecheperiode mit meiner Lunge (gerade unter selbst verschriebener Antibiotika-Therapie deshalb) auszukurieren, sondern auch einmal an den Geburtstag meines Vaters zu denken (hoffe, es geht ihm den Umstaenden nach viel besser) und auch an Dieter, der ja seine Hochzeit jetzt die Tage feiert. Leider bin ich nicht dabei, Frank ist auch in Mittelamerika unterwegs, aber man kann ja bei spaeterer Gelegenheit darauf anstoßen (und oft heiraten die Leute ja auch zweimal oder noch mehr). Also Dieter in diesem Sinne Euch Beiden viel Glueck und lebenslaengliche Zeit!
16.08.2005
Nach der erholsamen Zeit am See Tinaroo mit den vielen verschiedenen Voegeln, die unser Brot ebenso wie wir vermutlich die Idylle schmerzlich vermissen werden, Handfuetterung eingeschlossen und akrobatische Fangflugeinlagen, ging es geradewegs nach Cairns durch bergige Serpentinen. Es erinnerte uns schwer an La Palma, wenn man dort auch durch die Wolkendecke faehrt. Dort wo mein Vater seinen Wohnsitz hat auf den Kanarischen Inseln.