Planung und Tourstart
Nach 2023/24 Spanien/Andalusien und 2021/22 Griechenland/Peloponnes soll‘s diesmal nach Sizilien gehen, also genau in die Mitte von beiden auf selber Breitengradhöhe quasi. Zuhause alles winterfest bei beiden Häusern eingerüstet, Abschiedstrinken mit Nachbarn und Freunden am Mittwoch, dann Freitag, 31.11.2025 morgens um 4:30 Uhr Aufbruch gen Süden. Nach 2 Stunden problemlos ohne Stau in Hannover bei meiner Mutter im Altenheim aufgeschlagen zum gemeinsamen Frühstück, um zehn Uhr ging‘s dann weiter Richtung Ulm zu Sylvies Eltern. Meine Mutter mittlerweile 94 ist noch geistig fit, hat gerade ihre erste Krone verloren und nun doch noch Zahnarzt oder auch nicht, bissl sehr dünn geworden. Einfach über 90 werden ihr Mädels in der Welt, und schon hat man die Traumfigur, die man sein Leben wollte, ohne Kur, Diät…So schön kann Alt-Werden sein, für das männliche Geschlecht gilt das nicht unbedingt. Auf dem Rückwege im März werde ich ihr trotzdem einen neuen Fernseher hinstellen, den sie natürlich nicht mehr braucht, ihre Worte.
In Ulm angekommen, auch problemlos die weiteren 600 km durchgeknallt mit 130 ohne Stau, sogar noch Halt und Einkauf bei Kaufland da unten erledigt und dann zu Eltern vorgefahren. Übrigens unser Modell Carado 337 ist und bleibt allen Ansprüchen gewachsen, auch den Anforderungen Palermos, wie später folgt. Bei den Eltern das übliche Familienprozedere, erwähnenswert lediglich, daß ich mich sehr zurückgehalten habe aufgrund aufflammender Erkältung mit Schnupfen, Husten und Muskelschmerzen unmittelbar nach Ankunft. Woher auch immer?! Jetzt nach exakt einer Woche leider immer noch Schnupfen und Husten und Stimme angeschlagen, interessantereise hat Sylvie bislang gar nichts. Blöd war es insofern, weil wir nach zwei Tagen morgens erst bei Sylvies Firma reinschauten für 2 Stunden, und dann weiter über Reutte, Innsbruck und Brennerautobahn nach Italien aufbrachen. Blöd, weil ich den Druckausgleich in den Bergen nicht richtig hinbekam, die Ohren waren stundenlang zu, Vorteil dabei, das Gehupe in Italien war kaum wahrzunehmen.

Maut für Austria kauften wir tags zuvor online, Tagesticket 9,30€ und Brenner digiMaut 12€. In Italien nach ca. 5 Std, viele Baustellen auf Brenner, aber keine Staus, nur sehr viele LKWs unterwegs mehr als PKWs. Also 130 auf linker Spur und zügig in Italien auch ohne Stau.
Dann in Bozen 480km runter zwecks Übernachtung mitten in Stadt auf Gemeindeplatz gratis, seltsame Vögel mit verkehrsunzulässigen Womos oder Wohnwagen, doch blieb alles ruhig. War ja auch nur für die eine Nacht. Tags darauf weiter nach Pisa, nur 30km entfernt von Livorno, wo unsere Fähre nach Palermo/Sizilien am Folgetag um 18.30 Uhr abgehen sollte. Die Strecke dorthin nur Autobahn, alles Mautstrecke, bei der man noch in bar bezahlt, also Münzen rein aus unseren gesammelten Röhrchen, einmal 6€, dann 13,50€ und 20,30€. Wir entschieden uns für die „Nordstrecke“ in Modena nach Parma dann Richtung La Spezia, zwar 30km länger, aber kein Bologna und Florenz auf der Strecke. Es geht schön durch die Toskana

und Gebirgszug, kaum Verkehr, schöne Strecke und gute Straßen und Brücken. Direkt nach Pisa mit kleinem Stopp bei Lidl, Getränke wie Cola… fehlten noch. Man weiß ja nicht, was uns in Sizilien die ersten Tage erwartet und wo wir da bleiben. In Pisa gibt es einen Stadt-Stellplatz für Womos,

aber auch da gilt bereits italienische Fahrkultur. Verkehrsregeln und Ampeln gelten nur bedingt, mitschwimmen im stockenden Verkehr, ruckartige Bewegungen des Fahrzeugs vermeiden, weil ständig Mopeds links und rechts vorbeirauschen und beim Kreisverkehr die Vorfahrtsregel quasi „missachten“. Reindrängen sobald sich auch nur die kleinste Lücke ergibt und dann frei Schnauze im Tross durch. Klappt gut, weil alle so fahren, außer Du hast andere Touris um Dich rum. Bei mir wurde so gut wie nie gehupt, dachten vmtl. italienischer Gastarbeiter mit dt. Womo auf Heimaturlaub. Und Geschwindigkeitsregeln gelten von Haus aus nicht, egal ob Landstraße oder Autobahn. Eigentliche meine Welt, bin ja auch in Taormina/Sizilien gemacht worden, laut früheren Erzählungen meiner Mutter.
Sylvie erkundete dann zu Fuß das Wahrzeichen der Stadt, den „Schiefen Turm von Pisa“ und die historischen Gebäude drumherum.


Auf Sizilien angekommen
Lediglich Palermo um 14 Uhr von der Fähre runter war anspruchsvoll, klappte aber auch eigtl. gut, nur Wahnsinnsverkehr komplett ohne alle Regeln und einem Straßenbelag durchsetzt mit Löchern 30 bis 40cm Tiefe. Also nicht allein der Verkehr links und rechts, sondern auch Blick auf die Straße und dann mit einem italienischen Wohnwagen vor uns volle Pulle durch, bei dem steht kein Teller mehr aufeinander. Gefühlt wurde auch unser Mobil stark belastet, Radlager, Aufhängungen und Stoßdämpfer sowie Bremsbeläge, sind ja sowieso Verschleißteile. Hat geklappt und sind dann auf einen Campingplatz Acsi unter Eukalyptusbäumen nach knapp einer Stunde Stadt und Autobahn, überraschenderweise keine Maut, eingekehrt, um erst einmal zur Ruhe zu kommen für ein paar Tage Akklimatisieren an sizilianische Lebensart. Und natürlich auch die erste Pizza und Calzone auf Sizilien genießen.

Bei mir nach wie vor die Erkältung, auf Fähre die Klimaanlage nicht vorteilhaft, bei Ole hoher Stressfaktor, weil unsere Außenkabine auf der Fähre in Stock 6 keinen Lift hat.
Also vom Parkdeck hoch bis 5 ein Zeitlupenlift ja, aber dann Treppe hoch. Kein Chance, Ole blockt, also hab ich ihn gepackt und hochgetragen. Das hat aber das angeschlagene Knie (Meniskus) bissl aktiviert, Rücken egal. Kabine sonst gross und OK

Überfahrt völlig entspannt und auch für Hund, darf überall draußen rumstiefeln, völlig OK.
Die vielen negativen Bewertungen beziehen sich vmtl. auf die Sommermonate, wenn die Fähren überladen mit Autos und Menschen Chaos egal wo im italienischen Service auslösen. Daß man die Schlüsselkarte dreimal tauschen musste, weil sie nicht funktioniert, ist Alltag und für uns Peanuts. Jedenfalls mussten wir auch wieder runter von Deck 6 auf 5, diesmal rutsche Ole auf seinem Kissen wie ein Bobfahrer, mit ein wenig Unterstützung versteht sich, runter, so daß Getrage rückenschonend entfiel.
Vielleicht noch erwähnenswert, das temperamentvolle Wesen der Italiener oder soll ich besser sagen Sizilianer, denn scheins gelten diese nicht bei allen Italienern als gleichwertige Italiener, das war jetzt nett ausgedrückt. Jedenfalls das Temperament schlägt nicht nur beim Autofahren, sondern auch bei Fussgängern durch, wenn sie die Fähre verlassen, zum Teil wirkt es panikhaft. Also immer ganz zurückhalten, bis quasi alle weg sind und dann los. War Zeit genug beim Fahrzeug, bis die für Ausfahrt sortiert sind. Dann geht das Chaos von neuem los. Alle auf einmal raus wie rein. Durch das Temperament wirken sie auch unfreundlich. Man liest das viele Male bei den Bewertungen. Ich führe das darauf zurück, daß überraschenderweise sehr viele überhaupt kein Englisch können. Zumindest nicht die bei Girimaldi Ferries und die im Hafen, und das führt dazu, wenn Du etwas fragst oder willst, sie nun aber gar nix verstehen, dann aber gestikulierend und laut rumblöken, was ausgesprochen unfreundlich auf einen wirkt, aber vmtl. gar nicht so gemeint ist. Still nix kapieren ist freundlicher, aber das geht eben nicht, das Temperament!. Abgesehen dann, wenn sie das weibliche Geschlecht anbaggern, dann geht’s auch ruhig und völlig altersunabhängig von 15-80. Davon bin ich aber nicht betroffen. Wird sich zeigen in den kommenden Monaten, ob der Eindruck sich bestätigt. Nur wenn bereits in Deutschland eine schlechte Pisaumfrage aufhorchen lässt, was müsste dann erst hier los sein. Katastrophe, da war ja in Griechenland höherer Leistungsstand.
Unser Italienisch ist in Arbeit, vorher war wegen Baustelle zuhause keine Zeit, aber es läuft jetzt an, bereits Fahrzeiten und Fähre genutzt. Durch unsere Grundkenntnisse Spanisch wird manches leichter, anderes erheblich verwirrender. Manche Redewendungen sind gleich, viele ähnlich aber anders ausgesprochen und betont, andere Worte völlig anders. Und manche überhaupt nicht herzuleiten und echte Zungenbrecher, die nicht in den Kopf wollen. So läufts jetzt mit einem Gemisch von italienisch, spanisch und englisch oder deutsch = italiano, spagnolo e inglese o tedesco.
Und schon voll involviert ins Tagesgeschäft.
p.s. das erste Gewitter mit Regen und mäßigem Wind zieht grad über uns weg, aber immerhin bei 20 Grad, für alle die ein kleiner Trost, die bei 3 Grad und Sonnenschein zuhause sind. Sogar die Campingplatzkatzen suchen sich ein Plätzchen im Trockenen. Ole ist das völlig schnuppe. Was hätte wohl Fella davon gehalten?

Update 11.11.2025
Wir blieben zwei Tage bei den Eukalyptusbäumen, um reinzukommen,

quatschten mit deutschen Nachbarn, insg. etwa 15 Parteien da, alles Durchreisende. Von den weiter hinten liegenden Dauercamperquartieren war nix zu sehen, wohl niemand da. Es verteilte sich auf drei Franzosen, die sich alle nach hinten verpieselten, ein Schweizer, ein Holländer, eine Slowenentruppe (bissl laut), zwei Italiener, Rest Deutsche von Autoschläfer, Dachzelter Jeep, kleinere Ritschratscher und Womos wie wir. Keine Schlachtschiffe außer dem Schweizer, und der noch alleine. Ein Deutscher gab ganz gute Infos, Maschinenbauingenieur, vor 5 Jahren Frau gestorben und nun Frühling wie Winter in Italien auf Achse. Laut seinen Infos solls im Süden voller werden, da die klassischen Ewig-Überwinterer insb. Deutsche so mit Stuhlkreis und Bürgermeister sich auf einen Fleck versammeln. Also genau gesagt auf 5 Campingplätze quasi alle auf einem Fleck. Da könnte es auch mal eng werden, er ist da ausgestiegen, das war ihm auch zuviel. Aber sonst sieht es ganz gut aus, Stehen zum Übernachten zwecks Fahrtauglichkeit wie in Deutschland und Platz hats jetzt im Winter reichlich davon. Den Ingenieur treffen wir ziemlich sicher im Süden wieder, er mietet sich auf einem Platz für einen Monat ein, 350€ inkl. Strom 1200kw, den hab ich mir auch mal vorgemerkt für die Weihnachtsfeiertage, wo es sich immer etwas füllt auch mit Einheimischen.
Für uns ging es dann weiter, kurz gestoppt am Supermarkt am Sonntag, brauchten Milch, Brot, WC-Papier (kein Campingplatz hat das, alle ohne und schön in den Eimer, nix rein ins Schüsselchen) und Küchenrolle für meine Nase. Mittlerweile ziehe ich mir Antibiotika rein, hatte noch ne Schachtel von 2024 im Gepäck, heute noch 9 nachgekauft in Pharmazie, damit ich die Woche voll kriege. Selbstmedikation wie immer, und besser so, weil der Scheisshusten nach ner Woche nicht aufhören will. Die großen Supermärkte haben Sonntags alle auf, die Pharmazie gibt einem das Zeug auch ohne Rezept 7€, alles im Lot also.
Weiter auf nen Campingplatz, unmittelbar neben Cefalú. Dieser hatte den letzten Tag auf, dann Winterpause.


steile Treppe zum Strand 
Rosmarinhecken 
mit Pool und Tennisplatz
Cefalú – eine bekannte Stadt mit Kathedrale, berühmter Altstadt mit eindrucksvollem Berg und Klippenfussweg….

Sylvie los mit Bus vorn am Campingplatz, Fahrer wie ein Gestörter nach Cefalu, zwei Franzosen fast eingekackt, und 5 Stunden Begehungstour für sie, 22000 Schritte rauf und runter dagegen ein Eis und Cafe Latte. Das ist gutes Training. Ich blieb mit Ole im Camp, noch weiter Auskurieren und Ole mit Maulkorb im Bus, und dann hätte der sich ohnehin nach 1000m ins nächste Cafe gesetzt auf ne Wurst. Wir hatten ein schönes Gewitter im Camp, es wurden so einige Plätze geflutet. Bei uns nix, ich war ja da.
Dann heute weiter Richtung Osten an der Nordküste Richtung Patti zu unseren Bekannten. Denke mal in drei Tagen oder so werden wir bei denen vorsprechen. Heute in Santa Agata de Militello auf einen privaten Stellplatz von Fabrizio,

supergemacht, direkt mit Meerblick, eigene Pforte zum Strand, da kann sich so manch Acsi-Campground was abschauen. Morgen schicken wir mal ein paar Bilder in den Cosmos. Konnte mit dem gut quatschen, Englisch und Spanisch, er war jahrelang in Costa Rica. Kein alter Bock, so einer mit Hoodie und schlank.

Hier grad sechs Parteien, 1x Schweiz (nett), 4 x Italiener (dabei ein Angler mit 4 Brandungsruten), keine Deutschen schon auffällig, bester Spot bisher. Haben über Fabrizio Essen bestellt

Morgen gehe ich mal mit Fahrrad vor zum Hafen auf Erkundungstour. Wetter ab übermorgen richtig bombig. Aber immerhin nachts raus mit Sweatshirt, reicht völlig, also warm genug. Und morgen gibt’s Pinsa, auch vom Lokal, hat heute Ruhetag. Bis vor einer Stunde wusste ich auch nicht, wat dat is. Wer weiß es?
Sonst zu erwähnen bleibt, daß die Unterführungen nicht alle immer hoch genug sind. Es steht öfter auch nix dran, wie hoch es ist, so daß wir durch eine in Zeitlupe mittig durch (war Rundbogen) sind, zurück wäre nämlich voll Mist gewesen. Sylvie hat von vorne dirigiert. Reicht ja auch einer, der sein Leben lang im Womo in Stein gemeißelt ist. Schönes Denkmal für später. Ein anderes Mal mussten wir kehrt machen, wieder durch die Stadt zurück, da passten wirklich nur PKWs durch, sogar die Ritschratscher gehen da nicht mehr durch, aber vorher steht nix an Straße und ich spreche hier nicht von einem Wald- oder Wiesenweg. Mitten in der Stadt und irrer Verkehr. Wir checken unterwegs andere Stellplätze oder wilde Plätze und tragen die in unsere Karte ein. Man weiss ja nie, ob man hier wieder vorbeikommt. Dabei standen wir an diesem Minirundbogen und mussten alles wieder retour.

Pinsa oder Pizza, was ist der Unterschied?!
Pinsa ist die bekömmlichere und meist länglich-ovale Variante der runden Pizza. Die Pinsa zeichnet sich durch eine lange Teigreifung und eine Mischung aus verschiedenen Mehlsorten wie Dinkel-, Soja- und Reismehl aus, wodurch der Teig leichter, luftiger und knuspriger wird. Diese Mischung macht den Teig leichter und bekömmlicher. Da wenig Hefe verwendet wird und die Hefe für mindestens 24 Stunden fermentiert, kann das menschliche Verdauungssystem ihn besser verarbeiten. Das macht die Pinsa gesünder als Pizza.
Wer wusste, daß es eine APP gibt, um den AstraSatellit zu finden bzw. sichtbar zu machen. Gibt es! Weiß ich vom Ingenieur, da standen wir ja unter Eukalyptusbäumen und ich wollte wissen, ob es klappt durch ein Loch im Blätterwald ein Signal zu kriegen. App gratis auf Handy, damit den Himmel absuchen und der Satellit wird witzig exakt angezeigt. Da muss die Antenne hin und man kann das Fahrzeug dementsprechend ausrichten. Ist super.
Hier der link -> https://astra.de/service-installation/installation/sat-schuessel-ausrichten-leicht-gemacht
Update 20.11.2025
Also dann will ich mal weiter zusammenfassen. Unseren Aufenthalt bei Fabrizio beendeten wir mit Telefondaten-Austausch und dem Wissen, wenn wir einen Monat bleiben wollen, dann für 350€ all inclusive. Eine erste Hausnummer.
Weiter an der Nordküste gen Osten geradewegs nach Patti, wo wir uns bei unseren Bekannten Massimo und Susanne für den kommenden Tag angekündigt hatten. „Aber bitte nicht vor 14“, morgens zu viel zu tun und Siesta=Schlafen von 12-14 Uhr. Na ja, es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben im Stress sind. Stress ist, wenn man sich Hunde anschafft, und für diese nun mal gar kein Händchen hat, wenn man Häuser und Land besitzt, aber selbst kein Händchen für handwerkliche Arbeit hat und somit alle Arbeiten delegieren muss, und „trotz allem Reichtum“ gefühlt immer an der Armutsgrenze existiert.
Unterwegs checkten wir einen weiteren Platz, der auf der Strecke lag, den wir durch auffällige Werbung im Internet kannten. Er ist sehr organisiert geführt, war recht voll aber noch Plätze frei, hat auch nette Appartementhäuser für 400€. Ein Monatsstopp kostet dort 300€ und gute Infrastruktur Läden und Cafes, sind dort vorhanden. Eine weitere echte Alternative. Mussten ja aber weiter.
Die Strecke führte uns entlang der Küste recht spannende, kurvige aber schöne Strecke bis kurz vor Patti zu einer Bucht, wo wir eine längere Pause einlegten, war noch Zeit bis 14 Uhr. Wir wollen ja niemandem aus dem Schlaf reißen. Dort könnte man auch locker 2 Tage wild machen. Zwei Womos waren auch dort. Aber großzügig Platz. Ich warf meine Angel das erste Mal aus, testete ein, zwei Pilker.
Auf der Strecke zuvor die 50km entlang der Küste war kaum Verkehr und kein Womo weit und breit zu sehen, außer bei dem Camp. Auch schon Kontakt gehabt mit ein paar Streunern, mit denen sich Sylvie gerne noch länger beschäftigt hätte um etwas Fellpflege zu betreiben. Standen aber ungünstig und so reichte es nur für ein paar Happen Trockenfutter, bisschen Wasser und Streicheleinheiten.

Kurz vor 14 Uhr fuhren wir nach Patti rein, ein kurzen Einkaufstopp bei Deco, wer weiss denn schon, wie lange unser Besuch bei Bekannten sich hinzieht. Läden wie Lidl, Deco, Spar, ARD, Eurospin und Conad sind zahlreich. Lidl ist hier nicht erste Wahl, auch preislich nicht unbedingt. Es gibt keine Leberwurst und keine Filtertüten für Kaffeemaschine, erste Erkenntnisse, und Deutschland ist grundsätzlich günstiger außer bei Brot, Wein, Olivenöl, Parmesan und Obst. Letzteres aber nur bei den kleinen Straßenhändlern.
Dann trafen wir vor Villa Chelia in Marina di Patti ein, direkt ein Parkplatz vor Strand an der Promenade ergattert.

Ich mach‘s kurz. Daß sie etwas „speziell“ sind, wussten wir, aber so hatten wir es nicht erwartet. Wir hatten eine andere Vorstellung von einem Besuch bei guten Bekannten. Professore war laut, unwirsch und völlig gestresst mit Frau und Hunden, holte vier Espressi aus Café nebenan als Begrüßungstrunk und das war es dann auch. Er ward nicht mehr gesehen und räumte mit einer grad angekommenen Putzfrau irgendein Zimmer auf, wir sahen ihn nur später eine völlig vergammelte Matratze durch den Garten schleppen. Die wohnen da konstant 10 Jahre, wie kann es dann so ein Zimmer geben? Diese Frage und andere sollten unbeantwortet bleiben, letztlich auch egal.
Wir kümmerten uns ein bissl um die Hunde, die völlig lieb sind, nur an dieser Adresse evtl. falsch aufgehoben sind. Nach einer Stunde waren wir froh, wieder weg zu sein, den Geschenkkorb gaben wir aber trotzdem ab, so üppig war er auch nicht. Hauptsache Platz.
Dann gings rüber zu ihrer Plantage mit 5 Ferienwohnungen, der Schlüssel von Nr. 4 soll in Tür stecken, dem war auch so. Bissl Geschisse beim Hinfahren, erste Mal auf der Tour, standen quasi schon vor Mautstation auf Autobahn. Da gab es einen Linksabbieger unmittelbar davor, der weder im Navi noch mit normaler Straßenführung erkennbar war. Letztendlich kamen wir an, mitten in der Pampa, hinten auf die Haushinterseite auf den Hof,

noch ein Paar Äste absägen, die zu tief hingen und standen vor verwilderter Plantage in gefühltem Nirgendwo. Kabel hoch in Wohnung 4 durch Fenster, Strom da, WC da und Dusche sogar heiss, Wasser unten, also alles was man braucht.
Man hörte tagsüber die Autobahn, nachts gings, ab 5 Uhr dunkel und Moskitos, also nix mehr mit draußen sitzen. Jetzt war klar 2-3 Tage, dann geht’s weiter. Am folgenden Tag wurde die direkte Umgebung mit Roller und Fahrrad inspiziert, auch der Strand, schön und menschenleer,

zu weit mit Ole zu Fuss und alle Geschäfte dicht. Eines muss man wissen, um 5 Uhr geht man da ja rein, dunkel und Viecher, dafür morgens um 6 Uhr raus zum Sonnenaufgang. Also geht’s so für Sylvie um 9 ins Bett, bei mir meist ne Stunde später, jedenfalls machen die Lokale ihr Geschäft erst um 20 Uhr auf. Also Essen gehen so um Neune, bis dahin ist man längst verhungert und Sylvie schon im Bett.
Das ändert sich vielleicht, wenn man für einen Monat Langzeitcamp macht, wo ein Lokal in Fussreichweite ist, denn im stockdunklen willste auch nicht km weit unterwegs sein, weder mit Bike oder Eroller. Zumindest haben wir die völlig verwahrloste Plantage tagsüber inspiziert und uns mit essbarem eingedeckt.
Sylvie hatte fast Vitamin C Vergiftung. Apfelsinen, Mandarinen, Feigen, Walnüsse, Zitronen, Avocados oder Schlangengurke (war doch eine Zuccini) meterlang, Tomaten, alles wurde verladen. So voll verabschiedeten wir uns von der Plantage nach drei Tagen. Die Bekannten kamen aufgrund von Stress und zu viel Arbeit nicht vorbei, dafür stand eines morgens eine Klapperkarre hinter uns auf den Hof. Er stellte sich vor als Professor Bondie, textete uns in italienisch freundlich zu. Man versteht nix, aber das macht ihnen nix. Das kam schon ein paar Mal vor. Das Auto hatte nur ein Licht, keine Stoßstange, Beulen und quietschte, der Professor hatte noch zwei oder drei Zähne. Er kam zum Obstpflücken, machte sich ein Kistchen voll und verschwand wieder. Uns aber auch egal, verrottet ja vmtl. sowieso alles. Wenn unsere Bekannten das hier lesen sollten, wissen sie vielleicht, wer das ist. Wenn nicht, auch gut. Für uns jedenfalls ist die Bezeichnung Professore ab nun ein weiteres Rätsel, was sich vielleicht noch auf der Tour aufklärt.
Die Ferienwohnungen sind sehr spartanisch, aber immerhin Strom, Dusche und WC. Auch die anderen Ferienhauswohnungen kommen eher nicht in Frage, völlig zugebaut, kein Spot.
Es ging weiter nach 3 Tagen dort. Ich hatte einen Spot am Meer ausgemacht, ca. 30km weiter gen Osten. Die Bekannten per Whatsapp informiert “wir sehen uns ja evtl. noch auf dem Rückweg, wenn sie weniger Stress haben“, „ja na klar doch“. Jeder wird jetzt denken, da muss doch etwas gewesen sein, nein, die sind so, total freundlich, gastfreundlich nur total überfordert, das irgendwie umzusetzen. Ich weiß gar nicht, wie sie das mit Feriengästen machen, eigentlich unvorstellbar.
Denken eher nicht, besuchen eher Professore Bondi, der hat uns ja getroffen.
Angekommen am neuen Spot, zuvor richtig eingedeckt bei Lidl, Anfahrt völlig unproblematisch, ein Riesenwiesengrundstück bei Giovanni. Giovanni mit polnischer Frau und 15 jähriger Tochter, ehemaliger Motorcrosstrainer oder so, hat italienischen 8-fach Weltmeister hochgebracht, muss ich noch recherchieren, hat eine seiner drei ehemaligen Rennstrecken zum Stellpatz umfunktioniert.

Dusche heiss, WC, Strom 5A, Platz ohne Ende, kaum Leutchen da, 15€ all incl., Monat 250€, sprang auf uns zu, freundlich aber wie so oft nullenglisch, nur italiano, textete uns auch zu. Jedenfalls ein Topplatz, zwar kein Restaurant in Fussweite, aber sonst Top und direkt gegenüber der Strand.

Guter Nachbar Jan aus Münster, Erzieher, der mit 48 mal raus musste und nun mit Auto und Kühlschrank seit Mai unterwegs ist. Gesamter Balkan, Griechenland, nun Italien, will noch nach Marokko. Den ersten Abend killten wir 2 Flaschen Wein, haben noch per WhatsApp Kontakt, fährt uns quasi voraus.
Dann noch Giovanni, der uns mit frischen Orangen und Mandarinen täglich belieferte bzw. die man hinten auch selbst pflücken darf, wenn man weiss wo. Dann natürlich LEX, ein Holländer mit Streuner Chchchabber, der seit Januar 2025 dort mit seinem altem Womo steht und halber Platzwart ist. Spricht perfekt deutsch, englisch und holländisch, war mal für die Amerikaner irgendetwas mit Nuklearscheiss oder Informatik, noch unklar. Hat auch dummerweise nur noch drei Zähne, auch Professore, also sieht eher verwegen aus, ist aber nen echt schlaues Kerlchen. Alles was er erzählt hat Hand und Fuss. Haben mit ihm natürlich auch noch Kontakt, werden dort bei unserer Tour sicher noch einmal aufschlagen.
Dann gabs noch nen Belgier, älter, den man nie sah. Ein dt. Rentnerpaar aus Kölnerraum, Langzeitcamper, Ok aber andere Liga. Und dann mein neuer ganz speziellen Freund.
War super da, nur den einen Vorfall. Als wir gestern zusammengepackt haben, stellten wir fest, daß die kleine Strahlertaschenlampe fehlt. Wo ist das Scheissding hin? Und dann kam mir die Erleuchtung. Ich war auf dem Lokus, hatte sie abgestellt auf den Rollenhalter, mir eine gedreht und das Ding dann stehen lassen. Und an dem Abend zuvor, wo wir mit Jan und Lex auf nen Bierchen saßen, leuchtete doch abends einer mit einem Strahler raus in den Campus Richtung Ätna, den man übrigens in weiter Ferne von da qualmen sieht. Nur circa 10 Sekunden, doch das hatte ich gesehen. Dachte mir, auch geiler Strahler, aber mein Dicker macht wohl doch mehr Saft. Konnte dann die ganze Nacht nicht schlafen, weil mein Bauch sagte mir, daß der Typ unseren Strahler hat.
Italiener, Langzeitsteher wie Lex, sogar länger, deswegen sind die schon aneinander geraten. Er wollte nämlich den Platzwart machen, versoffen und fett genug sieht er auch aus, kann aber natürlich nur italiano. Sehr vorteilhaft für nen Platzwart bei vielen ausländischen Gästen. Scheinbar wollte ihn Giovanni schon loswerden, weil es gab schon paarmal Stress mit dem. Lange Rede, kurzes Ende. Morgens Grauwasser abgelassen, da stand der Typ auf und fuhr mit Quad zum Kacken. Da hab ich ihn mir gepackt, und gesagt „hey, du hast doch meine Lampe gefunden, die ich wiederhaben will, brauche ich noch“, der war so baff, daß er nickte und auf sein Womo zeigte. Er zum Kacken und ich schickte Sylvie rüber zum Abholen. Als er dann nach kurzem Umweg zu sich nach Hause kam, stand Sylvie da, um die Lampe abzuholen. Es war so verabredet, sie soll den Arm heben, wenn er murrt, dann spring ich rüber. Stand ja vorne mit Womo am Eingang mit Lex und beobachteten das Szenario. Und tatsächlich ging er rein und kam wieder raus mit seinem Handy, tat so, als wüsste er nicht, worum es geht. Also mit Übersetzer sagte sie, sie will die Taschenlampe, dann ging er murrend wieder rein und brachte sie raus. Was für ein Vollidiot. Wenn fünf Parteien auf dem Platz sind, und nur die Zugang zum WC haben, dann muss die Lampe doch einem davon gehören. Und als Möchtegernplatzwart geht man doch dann mal bei allen 5 vorbei und fragt. Nein, er sackt die ein, und ist dann so blöd aus Neugier, daß er abends damit auf dem Feld hinten rumleuchtet. Wie blöd kann man sein!. Ansonsten wäre ich ja nie auf die Idee gekommen, daß er die hat. Auf alle Fälle haben wir sie wieder, Giovanni wurde von Lex informiert, vielleicht ist die Ecke hinten dann frei. Dann gehen wir dahin.
Jedenfalls heute dann weiter Richtung Taormina, Catania und Syrakus über die Autobahn, um Messina zu umfahren, 80km an die Ostküste südwärts. Sollte ein paar Tropfen geben also Fahrwetter. Alles gut nach Lampenrückgewinn. Noch WCpapier bei Lidl und Chinamarket Obstpresse für Saft besorgt, hatten wir vergessen. Dann Autobahn, mautpflichtig aber peanuts. Man zieht beim Rauffahren so ne Zettel und bei Abfahrt schiebst den wieder rein. Aber es gibt verschiedene Terminals, grün für Dauerticketfahrer, Münz- oder Kreditkartenschalter. Jedenfalls sind wir vmtl. an falschen Schalter, erstemal passiert, oder auch nicht, jedenfalls Ticket rein, 2,70€ leuchten auf, Deckelchen für Münzeinwurf geht auf, haue drei einzelne 1 € Münzen rein, und nix passiert. Also lang gemacht, Hand da rumgefingert, Münzen sind weg. Aber 2,50 leuchten auf Anzeige, normal zählt er runter. Dann sagt Sylvie, vielleicht nur mit Schein bezahlen, also 5€ Schein versucht reinzuschieben, nimmt er nicht. Hinter uns schon Hupkonzert! Auf einmal kommt Ticket bedruckt wieder raus und Schranke geht hoch. Normalerweise kommt aber kein Ticket raus, sondern Geld läuft runter und Schranke geht auf. Gut, sind ja raus und bezahlt haben wir auch, sogar 50 cent zuviel, aber auf dem Scheißticket steht, wenn man es übersetzt. Bitte in 15 Tage bezahlen, weil sonst Bussgeld und Einziehung. Wat für ein Scheiß, jetzt haste bezahlt, Geld ist weg, und wie willste das beweisen. Und wenn es nur ein Scheinautomat gewesen wäre, warum geht dann die Münzeinrichtung auf zum Einwurf, schluckt die Kohle. Dann dürfte diese doch gar nicht aufgehen?! Mal sehen, was wir davon machen.
Gegen Mittag nach nervigem Scheißverkehr hier auf der Ostseite einen Platz bei Capitano Nino, der nur mit Handyübersetzer halbe Stunde Einweisung macht. War too much, nervt, v.a.D. wenn er noch immer Witze reisst, die aber bei Übersetzer völlig bescheuert rüberkommen. Jetzt war das nun nen Witz oder bescheuerte Übersetzung? Etwas nervig, abgesehen davon ist der Platz die 20€ nicht wert, sind halt verwöhnt vom Norden. Morgen geht’s weiter nach Taormina und Naxos Küste.
Update 28.11.2025
ALSO WEITER; durchgestartet an Küste nach Taormina, wo wir unten halten wollten, dort wo eine Seilbahn zum höheren Part von Taormina geht für 3€ pro Person oneway. Ole sollte im Wagen mit, so die Idee. Es war etwas bewölkt, die Highlights sind ein römisches Theater und der Blick zum Ätna einerseits, anderseits hinab aufs Meer. Durch die Bewölkung nicht ideal und römische Arenen kennen wir ja bereits aus Griechenland zur Genüge. Hätten wir trotzdem gemacht, wenn nicht ein großes Schild gewesen wäre „Womoparkverbot“, und da kein anderer Parkplatz zu finden ist, ziemlich eng die Straße, haben wir es mit dem Blick auf bekannte Inselchen bei der Durchfahrt belassen, und sind weiter mitten durch Naxos zum 10km südlich liegenden Strand spiagga libre gefahren.
Obligatorischer Einkauf bei Lidl und Volltanken bei Esso (ist meist die billigste und auch guter Diesel, was scheins nicht immer der Fall sein soll bei den kleinen… Verdacht liegt nahe, daß dort gepanscht wird mit Wasser, zumindest ist es uns zu Ohren gekommen). Aus Erfahrung sollten immer alle Reserven aufgefüllt sein, denn, man weiß ja nie, wo man unterkommt und wie dort die Infrastruktur zwecks Einkaufens ist. Wäre ärgerlich, einen guten Spot zu verlassen, nur um Einkaufen zu fahren, wenn es sich vermeiden lässt oder teuer in den erreichbaren Muckelläden einzukaufen.
Der Strandbereich hinter Naxos ist der erste Küstenabschnitt, der nicht zugebaut ist, und dann wieder erst ab Syrakus die Strecke um die Südspitze herum, wo es ländlicher und naturbelassener wird. An dem km langgezogenen Strand finden sich 5 Stellplätze, drei waren offen. Wir entschieden uns auf den mittleren zu gehen und waren anfangs auf einem riesigen Platz 4 Parteien.

Zum Wochenende füllte es sich auf ca. 16 Parteien, da die einheimischen Sizilianer Camper mit ihren Gurkenmobilen zum Karaoke-Wochenende kommen, oft mit Kind und Kegel. Dann kann es etwas hektischer werden und kuschliger. Auf diesem Platz verteilte sich das ganz gut, und am Freitag zogen wir um auf den vorderen Platz von Salvo, den wir in den 5 Tagen dort erkundeten mit Fahrrad oder E-Roller.
Mit Jan aus Münster, den wir vom Nordplatz von Giovanni kennen, und ich mit ihm direkt per WhatsApp Standort austausche, aber nicht Mitglied in der Gruppe, den kennt ja auch sonst keiner, gilt auch für den Holländer Lex vom Norden. Dort oben soll es die Tage nur geregnet haben, berichtete dieser mir. Jedenfalls schickte ich ihm Standort von uns, und er kam eine Stunde später zurück, war bereits weiter im Süden, meinte, er bräuchte gute Gesprächspartner, hatte wohl kleines Tief. Zumindest haben wir uns Naxos als Stadt geschenkt aufgrund seiner Infos und auch CP Jonios. Naxos selbst ist eher im Sommer Partystadt, sonst nix besonderes, es sei denn man will mit Bus nach Taormina.
Also war wieder Weintrinken angesagt, Strand und Umfelderkundung, Angelversuche,

aber zu flach, und die anfängliche Ruhe bis zum Wochenende genießen. Zuvor Platz bei Salvo (spricht englisch, Bruder hat deutsche Frau) aus Catania erkundet und mit ihm vereinbart, daß wir rüberkämen. Er lässt keine Sizilianer Womos auf seinen Platz, „das seien alles Chaoten“, seine Worte. Mailänder oder Römer ja! Wurde etwas voller zum Freitag und wir gingen alle tatsächlich rüber zu Salvo am Ende des langen Strandes, kleiner neuer Platz und nahe an Ort, so daß wir zu einem Pizzaessen in Restaurant einkehren konnten.

Preise von 7-9€, 1 l Karaffe Wein 10€ und was für eine Pizza bei Restaurant Spina. Und voll um 22 Uhr mit Einheimischen, aber da waren wir schon fertig. Hatte zuvor reserviert am Nachmittag, das war gut so.
Zu Berichten gibt’s noch, daß am ersten Abend so nen grauer oller Ritschratsch ohne Fenster auf den Platz fuhr und ich sagte zu Jan „Sieh mal, ne Lady alleine, das wäre doch was für Dich“. Minuten später stand sie bei uns im Lager, um Hallo zu sagen, und wir erkannten sie wieder. Michaela von unserer Fähre hierher mit Straßenhund Sia, mit der wir uns lange auf der Fähre unterhalten haben. Deutsche, gebürtige Rumänin, Eltern Balletttänzer, die unweit von Catania im Hinterland eine Olivenfarm haben, und dort wollte sie bei Ernte helfen und für immer dortbleiben. Sind bereits weit über 70, aber es gab Streit mit dem narzisstischen Vater, so daß sie für ne Woche von dort abgehauen ist. Warum grad dieser Platz, egal reines Kama, passt auch zu ihr, Esoterik, Joga, Klangschalen, Heilpraktikerin, hat beim Dalai Lama auf dem Schoss gesessen, bastelt Energiesteine und Modeschmuck für Märkte und lebt seit dreizehn Jahren auf der Straße. Ganz unterhaltsam ein, zwei Tage, hatte was zum Rauchen dabei, auch Ok, aber auch ne Menge „Scheiß erzählt“, eben keine Krankenversicherung…usw. auch den Dalai Lama oder den Heilpraktiker nehme ich ihr nicht ab. Nach Salvo trennten sich unsere Wege, langte auch. Sie liebt Cozze gesprochen Kotze, das sind Miesmuscheln, aber genug davon, wollte große Kotze bestellen im Restaurant, etwas sehr peinlich. Sprachlich deutsch gut und vmtl. rumänisch, aber englisch und italienisch quasi Null.
Sind dann alleine weiter, Jan und Michaela blieben noch. Ein Zwischenstopp bei Kapitano Nino unweit vor Taormina, zuvor nebenan CP gecheckt bei kratzbürstiger Chefin am Einlass, die mir nicht erlaubte den Platz vorher zu checken, sondern nur mit „Passaporte und 25€ rapido“, und daher nicht in Frage kam. Sind dann nebenan zu Unikum Nino für 15€ eingekehrt. Aber auch nix Dolles und etwas nervige Dreiviertelstunde Einweisung mit seiner Übersetzer-App und Witzen, die entweder falsch übersetzt oder nur blöd rüberkamen. Platz war an Straße laut und im Ort viel zu viel Verkehr. Hätte man sich schenken können.
Eine Nacht und von da aus weiter nach Syrakus, mitten in die Stadt auf zu bezahlenden Parkplatz 15€/24Std, nix dolles, aber wir konnten uns Ole schnappen mit Wagen und die wirklich schöne und berühmte Altstadt in langem Marsch von 5 Stunden gemeinsam begehen. Das ist schon ne Weile her, daß wir gemeinsam auf Reisen eine Stadt erkundeten.
Ein Vorteil, daß Fella nicht mehr da ist, so übel sich das anhört, und mit Ole und Wagen waren wir sogar der absolute Renner in Syrakus bei Chinesen oder auch Italienern, die so was scheinbar noch nie gesehen haben. Vermutlich tauchen wir anderntags in Tageszeitung auf als Zusatzhighlight der Altstadt, die wirklich beeindruckend ist.

Zu Ole ein Wort. Er ist die Ruhe selbst, bei Katzen oder bei anderen Hunden, die gemeinsam bei uns im Lager sitzen, ob es Streuni war oder Sia, oder die Katzen, die um die Ecke schauen, er fühlt sich wohl und erlebt quasi seinen zweiten Frühling. Und sein Wagen ist sein zweites Zuhause.
Nach einer Nacht und unseren ersten Arancinis, Nationalgericht Sizilien (frittierte Reisbällchen sind auf Sizilien ein beliebtes Streetfood und ersetzen locker eine komplette Mahlzeit! Es gibt sie hier in allen Variationen: Klassisch gefüllt mit herzhaftem Ragout, aber auch mit ungewöhnlichen Füllungen wie Apfel, Speck und Käse. Frittierte Reisbällchen, oft gefüllt mit Ragout, Erbsen oder Käse, manchmal auch mit Tintenfischtinte oder Pilzen)

ging es weiter gen Süden, wo es ab jetzt deutlich ländlicher wird.
Wir kehrten dort ein an einem Sandstrand auf einen Stellplatz 15€ mit allem, sogar Handseife und Klodeckel (echte Seltenheit in Italien) und Warmwasser am Waschbecken bei Giorgio (auch kein Englisch). Hier sind wir erst einmal eine Woche, um am Samstag den Markt mitzunehmen, interessante Infrastruktur mit fast allen Supermärkten auf einem Haufen in 5 Minuten mit dem Fahrrad und trotzdem ruhiger Spot. Die Weihnachtsbeleuchtung am Eingang erinnert daran, dass bald Weihnachten vor der Tür steht.
auch der Strand ist nicht weit und mit Ole fußläufig erreichbar.

an dem auch ein, zwei verheißungsvolle Angelstellen sind. Aber noch nicht zu gekommen. Vielleicht heute.
Jan stieß auch wieder für zwei Tage dazu, ist aber heute weiter nach Noto und mal sehen, wird schon neuen Standort schicken. Habe ihm ausgearbeitete Plätze gegeben, mal sehen, was er checkt. Heute zwei Maschinen Wäsche gewaschen für 2€, ist schon günstig und Giorgio auch Klasse. Drei oder vier Parteien bleiben daher auch Monate, Platz hat ca. 30 Plätze, ist halbvoll, Nachbar Spanier mit drei Hunden ohne Frau aus Malaga, labere mit ihm spanisch, eine Deutsche 72 auch im Womo lebend, kennt sich aus in Sizilien, evtl. heute Abend ein Weinchen, paar Deutsche, ein Norweger, muss ich noch kontaktieren, ein Schweizer, ein Slowene und zwei Italiener. Recht harmonisch bislang. Mit den Deutschen haben wir am wenigsten zu tun, warum bloß?!

Am Samstag noch Markt und danach geht’s am Sonntag dann weiter, und dann ist schon Dezember. Mal sehen, ob hier auch Karaoke am Wochenende ist! Es gibt noch vieles zu Erkunden und zu Verstehen, sind gefühlt grad mal angekommen. Italienisch lernen auch sehr sporadisch, aber die Pizzaspeisekarten und Discounterkataloge hab ich drauf, hier mal wie man es spricht, so wird es nicht geschrieben,
atschuge = Sardine, wowo = Eier, peperontschino = Chilli, ajlio = Knoblauch ,
pre-ze-molo = Petersilie, cartschofi = Artischocke, tschipolla = Zwiebel,
oder leicht zu merken donna=frau, womo= Mann, otto= acht, cavallo=Pferd
oder für alles zu verwenden cazzo = Schwanz= wie bei uns Scheiße
und anderes ist leicht salmone=? , spinatschi= ? , formaggio= ?, zukine=? capperi= ?
Kriegt man raus, wenn man es spricht. Nur dummerweise ist das alles nix, um mal nen Smalltalk mit Italienern zu führen.
Zurzeit behelfe ich mir mit einem Kauderwelsch aus Spanisch, Englisch und Pizzaitalienisch. Hab ja noch bissl Zeit.
Update 06.12.2025
So weiter sind wir, verabschiedet von Giorgio, der uns auch frisches Olivenöl 50 l besorgen will eventuell bei Rückfahrt, hat uns eine Probe abgefüllt in Marmeladenglas. Ist nicht schlecht, sollte aber noch besseres kommen. Preis scheint so etwas um die 15 Euro für wirklich Gutes zu sein. Mal sehen, was kommt. Jedenfalls am Samstag noch auf den Markt

und dann los am Sonntag vom Platz nur 15 km weiter zu einem ehemaligen Thunfisch-Fabrik Hafen, der jetzt eher umgebaut wurde in lokalen Tourispot mit vielen Lokalen. Aber sehr schöner Ort, Marzamemi. Wir parkten am Hafen, innerorts alles gesperrt, und ich versuchte mein Angelglück.

Viele angelten dort sowohl im Hafen mit Brot auf Cefali = Meeräsche und von den Molen durchaus tiefer mit Köder meist Garnelen. Hier und da sah man auch Fänge, meist 12-25 cm Fischchen. Manche warfen diese sogar zurück. Bei mir ging gar nix. Eigentlich wollten wir da wild stehen und bleiben, das wäre auch kein Problem gewesen. Später kamen zwei spanische Womos dazu, das war es auch. Sylvie machte mit Roller komplette Stadtbesichtigung,

andere bessere Mole, doch da war kein Parkplatz, zu Fuß zu mühsam, und checkte auch unweit privaten Stellplatz. Mit 20€ etwas zu teuer, auch nur 2 Mobile Holländer und Slowene. Zum Wildstehen gehört eigtl. Pizzaessen, doch die Lokale, die offen hatten, wären etwas zu weit bzw. man hätte kein Zugriff auf das Mobil. Immer blödes Gefühl, wenn man wild steht. Ein paar Sachen zum Klauen haben wir ja schon dabei. Arbeitscomputer, E-Roller, meine tollen Ruten, Ecoflow, usw….
Wir verbrachten quasi den ganzen Tag vorort und entschieden uns kurz vor dem Dunkelwerden, den anderen Hafen 10km weiter südlich Portopalo, quasi die Südspitze Siziliens, anzufahren. Angeln kann man da auch und die Pizzeria, die offen haben soll abends, ist unmittelbar am Hafen, wo man das Mobil abstellen kann. Also schnell die Angel rein, E-Roller rein und los. In ein paar Minuten waren wir am anderen Hafen, bissl. eng durch den Ort, um da hinzukommen und schon vor Pizzeria geparkt. Viele Boote von ganz klein bis größere Kutter. Einen Fischmarkt sollte es auch dort geben um 13 Uhr kommenden Tages, doch das entpuppte sich als Fehlinfo, zumindest nicht offen. Ohnehin ein kleines Problem ist, daß die Restaurants und Geschäfte ihre Webauftritte bei Google oder auch sonst kaum aktuell pflegen. Da steht „öffnet um 19 Uhr“, dann kann sein erst um 21 Uhr oder auch gar nicht. Oder steht „geöffnet“ und ist schon seit Monaten zu, wie es aussieht. Also ein klein wenig Glücksspiel.
Auf einem Stellplatz findet man ja Informanten, beim Wildstehen schon schwieriger, wenn man die Sprache nicht so beherrscht. Leute, die dich anquatschen gibts zu Hauf, und mit dem Standard „non parlo italiano, pero io hablo espangiolo un poco, …inglese oder tedesco ? „bekommst Du zwar ein breites Lächeln, anschließendes Kopfschütteln für ein Nein, und dann quatschen sie ohne Punkt und Komma los, egal ob du was verstehst oder nicht. Im Hafen zuvor hatte ich Glück bei einem Vater mit zwei Söhnen, der konnte deutsch, war als Bauarbeiter in Stuttgart und sein älterer Sohn 17 grad von Schule zurück, um jetzt evtl. Friseur zu werden. Hier in Sizilien. Na ich weiss nicht, der Verdienst ist nicht so Dolle.
Einer war beim Barbier, sich rasieren lassen, mit Gesichtsmassage mit irgendwelchen Ölen, 45 Minuten und hat 6€ bezahlt. War ein Deutschitaliener aus Bozen, der in München lebt, und mit Mietmobil unterwegs ist, schon bissl ein Schnacker, laut, allwissend, wichtig, wobei ein paar Infos mit dem bereits gesammelten Wissen sogar kompatibel waren, also kein Vollschnacker wie so oft. Aber schon deutlich als Italiener-Macho und Frauenheld ausmachbar, mit graumelierten Haaren und Frau zuhause, also eigentlich ein alter Sack wie ich. Laut seinen Erzählungen sind sizilianische Frauen sehr, sehr emanzipiert, egal ob verheiratet oder nicht, insbesondere in den Sachen, die ihn interessieren als 60 Jahre alten Sack. Und das ist ja auch nur die eine Sache.
Wir aßen Pizza für 13€ zu zweit, waren satt, also das Kochen entfiel beim Wildstehen, parkten aber um, weiter nach hinten die Mole raus, weil erstens Karaoke im Restaurant begann um 22 Uhr und was noch nerviger war, das Rumgekutsche von Autos und Mopeds. Gefühlt fuhren 1000 Autos von 20 bis 23 Uhr in den Hafen, die Mole raus, drehten um, stiegen nicht aus, hupten ein paar mal zur Begrüßung des Nachbarn oder Bekannten und so wie sie kamen waren sie auch wieder verschwunden. Uns war nicht klar, was das soll. Alte wie Junge, dicke Autos und Schrottkarren, alle waren beteiligt. Das Dorf mit Hafen ist Portapalo, das hat nur 1000 Einwohner vermutlich, warum das Rumgefahre. Langeweile?, Fahrtraining für jung und alt?, Unterstützung für Tankstellen? oder waren wir der Grund. Einziges Womo dort, kam auch keiner mehr vorbei? Aber die haben ja wohl schon mal deutsches Womo gesehen! Unser italienischer „Gockel“, den wir erst einen Tag später kennenlernen werden, also der oben bereits erwähnte Deutschitaliener mit Namen Marko, meinte die Lösung zu wissen. Die Sizilianer verabschieden sich täglich vom Meer, also abends, und schauen so rum im Hafen nach den Booten und nach dem Wetter für kommenden Tag. Na gut, vielleicht hat er ja sogar Recht. Nur manche machen das dreimal, und morgens dann dasselbe, aber da nur alte Knacker.
Jedenfalls habe ich auf Calamari nachts geangelt, kein Erfolg.

Dummerweise einen Pilker verheizt, bei dem Müll im Wasser kein Wunder, dafür später einen schönen Wobbler gefunden, also gleicht sich aus. Zu Erwähnen folgende Auffälligkeit, es gab im ganzen Hafengebiet nicht eine Mülltonne oder Müllcontainer. Das ist kein Witz! Müll gab es dagegen haufenweise, überall und leider auch im Hafenbecken.

Da ist Griechenland bereits deutlich weiter, da steht an jeder Ecke ein Container. Um Markos Allwissenheit wieder zu zitieren, „keine Mülleimer mit Absicht, die wollen damit die Sizilianer erziehen, ihren Müll mit nachhause zu nehmen und Angeln machen nur die Männer, die wollen nix fangen, sind nur froh wenn sie zuhause raus sind“. Na ja, sein Fachgebiet ist ja auch das eine, dabei wollen wir es mal belassen.
Weil Fischmarkt geschlossen, fuhren wir am späten Vormittag weiter, checkten wie immer mal einen Platz, wenn er auf dem Wege lag, weiter gen Westen jetzt, den südlichsten Punkt hatten wir ja schon. Da unten im Süden ist es eher ländlich, nicht so zugebaut, Plantagen und auch größere Gewächshäuser, ähnelt bissl Andalusien mit den kilometerlangen Gewächshausanlagen.
Auf einer Straße durch die Pampa, kein Verkehr, stand irgendwann eine silberne kleine Mukkelkarre am Straßenrand, fiel mir sofort auf, und die Straße war 6m breit. Also Platz genug um drei Meter an dem vorbeizufahren, langsam so 60 bis 80, tingeln halt und Rumgucken, gemütliches Fahren, als auf einmal ein Knall, heftiger Knall quasi im Fahrzeug auftrat. Ich stoppte nach fünfzig Metern und sagte Sylvie, sie soll schauen ob da ne Weinflasche oder Wasserflasche explodiert ist. Sie schaute in den Schränken nach, als neben mir ein Fahrzeug hielt. Fenster war sowieso auf, war ja mittags bei Vollsonne. Beifahrerseite 35 jährige Frau mit Brille, daneben Fahrer gleichaltriger Spargeltarzan, kaum Zähne, und hinten saß c5-jährigesges Mädchen. Dachte, der will fragen, ob wir Panne hätten oder so, sind ja überhilfsbereit und freundlich bislang. Sprachlich natürlich nur sizilianisch. Er zeigte auf seinen Fahrerspiegel, „kaputto“… da war mir klar, wat hier läuft. Hatten von der Masche gehört aus Palermo, Catania oder auch Livorno Festland. Da wird entweder Tennisball gegen das Fahrzeug geschleudert und zuvor schwarzer Streifen an Fahrzeug bei parkenden Autos angebracht mit Gummi, und dann behauptet, man hätte ihren Spiegel abgefahren. Dann wollen sie Geld, und viele Touris bezahlen übrigens scheinbar.
Nur wir hatten weder geparkt, also Streifen kann nicht sein, und Spiegel gegen Spiegel kann nicht sein, weil Mukkelkarre viel zu tief, und abgesehen davon bin ich ja mit mindestens 4m Abstand an dem vorbeigefahren, gab ja auch keine anderes Auto weit und breit auf den letzten 5 km. War grad im Begriff auszusteigen, um mir den Vogel zur Brust zu nehmen, als Sylvie von hinten vorkam und ihr Handy in der Hand hatte. In dem Moment haute er den Rückwärtsgang rein und mit Vollgas rückwärts ab, so schnell verschwunden wie er auftauchte. Ich war echt baff, wat für ein Vollidiot. In der Pampa, kein Verkehr, 6m große Straße, nicht einmal Steinschlag war möglich, weil er in Fahrtrichtung parkte, also ein Stein den Spiegel innen hätte gar nicht treffen können. Puls hatte ich trotzdem. Bin raus und hab geschaut, ob Schaden zu sehen ist, denn der Knall kam ja nun nicht von innen, sondern von außen. Hab nix entdeckt. Keine Beule oder sonstige Spuren. War schon heftiger Knall im Innenraum.
Jedenfalls fuhren wir weiter ca. 300m, bogen links ab und da stand Gendarmerie und machte Verkehrskontrolle. Genauso seltsam, weil ja kaum Verkehr da ist. Hatten grad einen BMW am Wickel, Papiere kontrollieren. Hab angehalten und erklärt, natürlich vorher wie immer „non parlo italiano….“, Polizist solamente italiano. Also mit meinem Kauderwelsch erzählt, was 4 Minuten vorher und ca. 300m weg in Nebenstraße passiert ist, ein spanischer Radfahrer half mit bei Übersetzungsgeschichte, der grad zufällig vorbeikam. Innerhalb von1 Minute flogen die Papiere vom BMW-Fahrer in sein Auto, Klappen zu vom Polizeiauto und mit Vollgas in die Straße rein, wo es passiert ist. Suchen jetzt nach silberner Kleinkarre mit Frau und Kind. Schon Ok.
Man soll laut Forenberichten immer mit Polizei drohen und Kamera also Handy rausnehmen und fotografieren. Meist hauen sie dann ab. Sylvie hatte geistesgegenwärtig ihr Handy geschnappt, noch nicht mal ausgeholt zum fotografieren, und schon war der Vogel weg. Oder mein Erscheinungsbild mit bissl Puls, wollte ja gerade aussteigen. Ist Wurscht, sind dann weitergefahren. So ein Würstchen und strohdoof, hatte wohl mal etwas davon gehört aus Palermo und wollte auch mal die große Kohle machen. In Palermo oder Catania in den engen Gassen kann man die Nummer auch abziehen aber nicht hier in der Pampa.
Kamen dann an einen privaten Stellplatz, sah verlassen aus, vorne setzten ein paar Arbeiter ein paar Steine auf Mauer, enge Einfahrt. Jedenfalls fuhren wir ein, vorne Appartementhäuschen, dann langgezogene Strecke mit vielen auf Kies liegenden Stellplätzen bis ans Meer vor. Sah alles ziemlich neu aus, sehr gepflegt angelegt.

Ganz vorne ein slowenischer moderner Ritschratsch mit Babyhund. In Englisch war zumindest Verständigung in gewissem Rahmen möglich, 20€ und Chef kommt abends oder morgens. Ok, wir blieben auf eigtl. tollen Platz, die Ruhe war der Hammer und der feiene Sandstrand mit privatem Zugang der Oberhammer.

Ganz alleine für uns 4 Leutchen.
Wir blieben 2 Tage, solange die Sonne ihre volle Pracht auf uns niederstrahlte, in kurzen Hosen oder weniger, Bräune tanken, und Sylvie war sogar im Meer baden. Das Wetter wurde dann bewölkt und wir fuhren wieder. Einziges Manko, der Strom inkl. war nur mit 4A abgesichert, das reicht schon nicht mehr für die Kaffeemaschine oder Toaster und auch nicht für das Laden des Ecoflow und WCs haben kein Dach auf dieser Seite. Und Moskitos aus naheliegendem Feucht-Naturschutzgebiet sofort um 17 Uhr wahnsinnig aggressiv und Bolzen dabei. Chef war nett, sah aus wie Bürgermeister, preislich ließe sich was machen, nur durch Moskitos und mangelndem Strom uninteressant für längeren Aufenthalt.
Nun gings weiter nach Pozzallo, ein Stellplatz auf dem sich Jan aus Münster, der Autoschläfer, derzeit aufhielt bzw. auch jetzt noch aufhält und auch der legendäre Marko. Unterwegs ein P4N Parkplatz am Meer, kurz rein zum Schauen, und Andalusien lässt grüßen. 25 Mobile dicht gedrängelt, Hunde laufen frei rum, keine WCs und vmtl. keine Mülltonnen, der Horror. Aber gratis!!! Und wer stand da mitten drin, unser Spanier mit seinen drei Hunden von einigen Plätzen vorher. Das passte, denn der ließ seine Hunde morgens aus dem Womo loslaufen, die gingen irgendwo zwischen den anderen Mobilen kacken, und oft blieb diese liegen. Ansonsten war er nett, aber eigtl. ein NoGo. Kurze Begrüßung, bei dem Spanier immer sehr laut, aber egal, waren ja in Andalusien.
Dann nur noch ein paar km auf Platz bei Pozzallo. 15€ inkl. Strom, Standard Preis. Schmale eklige Einfahrt unmittelbar zwischen Hauptstraße und Meer. Plätze sehr schräg nach unten ablaufend. 2 WCs, Duschen, die scheins kaum funktionieren 1€, das war es. Gute Infrastruktur. Die Camper sind etliche Langzeitreisende, einige alleine, viele problembeladene Figuren, die noch danach suchen, wie es weitergeht. Also nicht morgen die nächste Etappe, sondern im Leben.
Für Jan ideal, trifft Gleichbetroffene, und auch mal einen Saufpartner. Wir wären ohne ihn nicht einmal eine Nacht geblieben, hätten den Platz gecheckt und weiter. Ursprünglich hatten wir den sogar für den anstehenden Monatsaufenthalt über die Feiertage mit in der Planung. So blieben wir eine Nacht, einen kleinen Umtrunk mit den problembeladenen Figuren, bissl dummes Zeug von sich geben, eine Flasche Wein im Stehen und bloß weg am kommenden Morgen. Hatten gleich bei Ankunft bezahlt für eine Nacht. War klar, weil haben eine Stromabsicherung von 3A, da kannste gar nix betreiben außer Kühlschrank. Billiger Schrott für „gestrandete“ Figuren und eigentlich viel zu teuer für Nix Dolles.
Sind dann weiter, und hatten Marina di Ragusa als ersten längeren Dezemberstopp im Auge, war eine Empfehlung vom ersten Platz, dem Maschinenbauingenieur. Zuvor noch 2-3 winteroffene, wobei nur einen gecheckt, und der war fast voll belegt mit Dauercampern. Die kamen eigtl. alle nicht in Frage aufgrund mangelhafter Infrastruktur. Was heißt für uns gute Infrastruktur. Also bei längerem Aufenthalt 1 Monat sollte der Platz grundsätzlich höheren Standard haben, keine Dauercamper-Ansammlung mit Stuhlkreis und Bürgermeister meist deutsch, ein paar offene Cafés oder Restaurant haben, zu Fuß einfache Einkaufmöglichkeit, Strand, mit Fahrrad erreichbare große günstiger Discounter und noch schön ruhig sein sowie Internetempfang, was bislang überall der Fall ist auf Sizilien.
Und dann kam uns der Flintstones CP auf dem Wege noch ins Auge, etwas teurer als andere, dafür auch höherer Standard. Gute A Absicherung, zwei Discounter in 1,5km, Topbäder mit WC-Deckeln, Handseife, Topduschen, Leihwagen 20€ täglich buchbar, Fahrrad da, Restaurant und Strandbar, Metzger und kleiner Coop sowie Brötchendienst, eigtl. unnötig. Es war nur dort, wo 6 Dauercamper stehen, maximal ein Platz frei, kaum Sonne und etwas eng. Doch mit Hilfe von einem dort 10 Jahre lebenden Allgäuer Mikele, den ich bei Begehung am hinteren Ende ausgemacht habe, kamen wir abseits auf einen abgelegenen Platz, der zuvor erst noch gemäht wurde,

sehr sonnig und stehen da quasi alleine. Jetzt am zweiten Tag passt noch alles. Mal sehen, ob wir die 30 Tage durchhalten. Gestern jedenfalls per Fußmarsch sowohl die Strandbar


als auch das Restaurant mit Glas Wein und Cappuccino/Espresso angetestet. Wenn ich jetzt fertig bin mit Schreiben, mache ich kurz Fahrradbegehung unseres „Dorfes“. Und zwar jetzt















