Norwegen-Trip 2024 – 29. Mai – 29. Juni

Tourstart 29.05.2024 mit Fährüberfahrt

Dieses Jahr Hinfahrt wieder per Fähre mit Finnlines am 29.5. Abfahrt um 10 Uhr in Travemünde bis 19 Uhr Ankunft Malmö, mit Hundekabine trotz Tagfahrt und Strom (5€). Unterschied zu sonst ist, daß wir mit Bootstrailer als Gespann mit insg. 12m Länge also größerem Schlauchboot mit 20PS eMotor Suzuki unterwegs sind. Motor auf eingebautem ausziehbaren Schwerlastregal in Heckgarage verstaut, restliches Bootsequipment im Boot unter selbstgebauter Persenning verstaut. Auch einen Mitfahrer namens Stefan, gebürtiger Hannoveraner, Vereinsangler und noch ledig begleitet uns mit seinem umgebauten Dacia Dokker die ersten drei Wochen zum Romsdalfjord. Er ist eigentlich ein Freund von Jens und Sille, die ebenfalls gesondert zeitgleich aber nicht per Fähre sondern über die Brücken gemeinsam mit den Kölnern und ihren Wohnwagen auf Tour gehen. Die Kölner sind auch schon jahrelang auf dem Campingplatz, den wir wieder anpeilen. Vermutlich hängen sie aber einen halben Tag hinter uns.

Geplant unsererseits ist noch nach Ankunft in Malmö sofort auf die Autobahn zu fahren und in den abendlichen bzw. nächtlichen Stunden die Autobahnstrecke bis hinter Uddevalla zu bewältigen ca. 350km, dann den ersten Übernachtungsstopp auf Landstraße 172 gegen Mitternacht auf irgendeinem Parkplatz einzulegen. Strom ist ausreichend durch unsere Neuanschaffung leistungsstarker Ecoflow, einer tragbarer Powerstation, die uns auch den Betrieb von Toaster, Kaffeemaschine und weiterer Geräte ermöglicht. Somit ist kein „Luxus“defizit mehr zu erwarten. Dann soll es am folgenden Morgen über Grenzübergang Charlottenburg(Schweden-Norwegen) und weiter über Elverum auf die E3 weitergehen bis zum Zweitübernachtungsstopp auf E6 im Gebiet Hjerkinn oder kurz davor ca. 500km. Es hat sich für uns die Fahrerei auf der E3 als viel attraktiver herausgestellt. Weniger Blitzer, weniger LKW und Verkehr allgemein trotz längerer Autobahnbereiche (für uns nicht relevant) und auch etwas kürzer und Mautgünstiger. Und die Strecke ist landschaftlich viel schöner zum Fahren. 

Am 31.05. morgens dann über Dombass und Andalsnes, dortiger Norge-Einkauf wie Kartoffeln, Eier, Cola sowie Bootssprit in allen Kanistern aufnehmen, bis zu unserem Camp bei Anne. Eintreffen dann um frühe Mittagszeit, komplett alles an Bord, und reichlich Zeit am selbigen Tag, um Lager und Boot zu installieren. So könnte der 1. Juni bereits der 1. Angeltag sein, Fisch auf den Teller kommen und abends das Finale vom BVB gegen Real konsumiert werden. Das ist die grobe Planung, die sich natürlich aufgrund Verkehrslage, Vorkommnissen wie Elch gerammt, Boot vom Trailer geflogen, Reifenpanne oder so und vom physiologischen Fitnesszustande variabel ändern kann. Fahrerei ist es aber trotzdem und jetzt auch noch mit Trailer, die erste Fischmahlzeit nach nun längerer Durststrecke aufgrund unserer Überwinterung in Andalusien oder auch die Erwartungshaltung neues Boot und größerer Motor sollten dies aber schnell kompensieren. Welchen Vorteil hat das größere Boot?! Nachteil liegt auf der Hand, wie Trailerfahren, mehr Spritverbrauch, höhere Kosten für Fähre oder Brücken, langsameres Vorankommen, zumindest ist 80km jetzt erlaubt. Vorteile: deutlich mehr Platz im Boot und im Wohnmobil (Überladungsproblem hinfällig), man kann zu zweit fahren, man kann besser gegen Wellen manövrieren bzw. weiter an andere Plätze vordringen, die ich vorher mit dem kleinen Motor nicht anfahren konnte (hier Vorort Seehecht, Lumb, Lachs) und evtl. besseres Schleppen auf Großfisch wie Lachs. Dafür muss der Motor aber erst einmal eingefahren werden die ersten 10 Stunden, ist ja nagelneu. Also anfangs sehr ruhig angehen lassen mit Steigerungspotential.

Update 09.06.2024

Verlauf der Hinfahrt. Morgens am 29.5. um 5 Uhr gings los mit Bootstrailer hintendran, Ziel Fähranleger Travemünde von Finnlines. Alles perfekt, noch getankt unterwegs in Bad Segeberg, tatsächlich die letzte Tankstelle vor Autobahnstück und Fähre.

Stefan, unser Begleiter auf der Hinfahrt mit seinem Dokker besorgte unterwegs noch Brötchen für Frühstück und Fähre. Er holte uns ein auf Autobahn-Parkplatz A2, bevor es abging nach Bad Segeberg. Abwicklung bei Finnlines diesmal am Einlass-Häuschen und rauf. Unsere gebuchte 4er Hunde-Kabine kam auch ihm zugut, da er sich ein Bett oben schnappen konnte, um mal kurz zu relaxen. Die Kabine war groß genug, dass sich alle wohl fühlen konnten.

Ziemlich pünktlich dann Ankunft um 19 Uhr in Malmö. Wir fuhren als drittes Fahrzeug runter, kein Zoll, rauf auf Autobahn Richtung Göteborg. Kollege Stefan kam erst ¾ Stunde später runter, holte uns aber später auf Autobahn ein durch Raserei in Schweden.

Wir fuhren durch bis Uddevalla, dann die 172 nördwärts Richtung Grenzübergang Charlottenberg. Erster Stopp nachts auf 172 bei Friedhof auf Parkplatz ca. 1 Uhr nachts nur zum Pennen, 50 km weiter dann morgens auf Rastplatz am See gefrühstückt. Wäre der bessere Übernachtunsstopp gewesen, doch die letzten 50km nicht mehr geschafft, dunkel und zu viele Rehe auf der Strecke. In Charlottenberg tags darauf vollgetankt, um 11 Uhr über Grenze (Schranke!) und an Station Wasser aufgetankt, und weiter über Elverum auf E3, obligatorischer Stopp am Elch, Abzweig rüber auf E6 (Straße eher holprig), durchs Hochland auf E6 Richtung Dombass. Ursprünglich sollte dort der nächste ÜN-Stopp stattfinden, doch weil ziemlich kalt und noch fit, sind wir weiter bis auf uns bekannten „Bernd-Parkplatz“ auf Anfahrt nach Andalsnes.

Am nächsten Morgen dann nach Frühstück die 100km runter bis Andalsnes, getankt, Bootsprit ebenfalls getankt, und Kartoffeln, Cola, Eier sowie Stefan Leberpastete gelbe Dose eingekauft. Bei Anne dann gegen 11 Uhr eingetroffen, genug Zeit, um Lager und Boot zu installieren. Vorweg genommen, wir sind noch am selben Abend auf kurze Ausfahrt zur Kirche los, um ein paar Zappelfreaks, kleine Seelachse, an die Angel zu bekommen. Alle wieder rein, auch der erste Pollak von Stefan. Immerhin 40 cm. Wir hatten wieder unseren alten Platz, war frei, und Stefan kam unten ans Wasser.

Anne selbst im Krankenhaus, Fuss wird abgenommen wegen Diabetes, Oddvar zwar anwesend, aber nicht wirklich da. Sagte nur, „macht Boote rein, egal macht man“. Unsere Anfahrt also völlig reibungslos, bislang alles geklappt. Jens und Sille trafen einen Tag später ein, wieder auf ihrem Platz schräg oberhalb von uns und am großen Tisch in unserem Lager hatten alle Platz, sonst war aber alles quasi belegt von neuen Figuren.

Heute am 9. Juni wieder quasi nur die alten Gesichter, Harald, Dieter, die älteren oben, und wir. Sonst alles frei. Sille und Jens hatten ne Reifenpanne und kamen deutlich gestresster erst spät am Abend an. Neuer Filetiertisch, neue Küchenplatte, das wars auch schon. Frauendusche geradeaus läuft auch noch. Boot reingetrailert per Hand und mittlerweile eingefahren. Läuft hervorragend, auch der Elektrostarter echt von Vorteil, weil einen zwanzig PS immer mit Hand anzuziehen, kann mühsam sein. Angeschafft werden muß aber Tankverschluss (Kettensäge), elektrische Pumpe (mit Ecoflow super) und v.a.D. Regenzeugs, was auch dicht ist.

Und dann wären wir auch beim Angeln. Stefan ist zwar Angler, hat auch nen Boot, aber Norwegenangeln im Schlauchboot ist noch mal was anderes. Auch Jens hat zwei Tage gebraucht, um sich ans Schlauchboot zu gewöhnen. Er hat jetzt eigenes 15PS Honwave, auch alles nagelneu. Mein Poker 3,80 mit 20PS Suzuki Elostart.

So jetzt kommen die negativen Sachen. Wetter total beschissen, kalt und nur Regen. Auf dem Wasser erwischte uns ein Hagelsturm, heftig. Nicht gefährlich, aber es tut richtig weh im Gesicht und auf der Pinnenhand bei der Fahrt. Und das Schlimmste, Fische quasi mangelhaft. Man fängt zwar, doch sehr mühsam, wobei unsere Ansprüche auch hoch sind, Wir nehmen also keine Köhler unter 50cm, nur Baby-Pollaks hier und da, Dorsche ja sowieso nicht. Beim Schleppen wenigstens Makrelen als Köder eingesammelt. Stefan einen 85cm Dorsch und auch seinen ersten 80ziger Seelachs. Ich selbst fange mein Zeugs schon, aber wie gesagt die Topspots sind kaum besetzt, auch nicht im Romsdal, dann das üble Wetter – aber wenigstens kein Sturm – aber Spass ist was anderes. Die Häuser hier sammeln alles an Kleinzeugs ein und finden sich auch noch gut dabei, aber was sollen sie machen, sind ja nur ne Woche da und das dann teuer. Für ein junges Holländerpaar im Dachzelt, beide beim Fernsehen, und gestern Männerpaar, verheiratet aus Sydney und Amsterdam, hatte ich schon ein 50ziger Filet übrig. Da mache ich mir keinen Kopp. Stefan ist bei mir im Boot, beim Fischessen bei uns dabei, aber durchs Wetter und mässigen Fisch könnte die Stimmung euphorischer sein.        

Gestern Abend erste Ausfahrt mit Sylvie, wollte auf Seehecht gehen, doch ist im Starkregen ertränkt worden. Sind wieder rein nach 30 Minuten und Sylvie unter die heiße Dusche. Dann noch die Geschichte mit Ole nach Absetzung seiner verordneten Antibiotika-Therapie von neuer Tierärztin. Machte gleich am zweiten Tag hier vor Ort schlapp, übel schlimm, apathisch, fraß und trank nicht mehr, absolute Scheiße. Schon alle Szenarien durchgespielt, wie es weitergehen könnte. Jedenfalls war der Montag mit Lagerabbau, mit Womo los nach Andalsnes zu Tierärztin, von dort aus zu Klinik nach Molde mit Fähre, soll Sylvie besser mal erzählen…..jedenfalls Ursache völlig unklar und Ole mittlerweile wieder fit, das ist erstmal die Hauptsache.

Update 22.06.2024

Nach einer Woche bei Anne entschieden wir uns umzuziehen zur Kirche. Boot wurde gemeinschaftlich mit Stefan, Harald und Dieter sowie Sylvie auf den Trailer gebracht und hochgezogen, Lager abgebaut und Boot mit Persenning verschnürt. Motor blieb für den kurzen Weg von 65 km inkl. Fähre Afarnes über Molde auf Trailer am Boot, alles kein großes Unterfangen. Oben bezahlten Sylvie und Stefan bei Oddvar, da ja Anne im Hospital aufgrund ihrer Diabetes ein Fuß abgenommen wurde. Es wurde preisgünstig, da er weder Boot noch Strom berechnete. Jens und Sille sollten drei Tage später folgen, ihr Abbau durch Vorzelt und Boot mit Motor im Auto ist ja viel zeitaufwendiger.

Aber warum der Umzug? Einerseits war einfach nicht genug Fisch im Fjord, die üblichen TopSpots kaum besetzt und wenn man etwas fand, wie bei den drei Steinen, war dieser minutenspäter von 15 Booten besetzt. Unschönes Angeln in Gesellschaft. Stefan und ich fanden zwar jeden Tag etwas, aber mühsam. Zumindest  konnte Stefan seinen ersten großen 80ziger Köhler fangen sowie seinen größten Dorsch von 86cm bei der Vogelinsel. Auf Seehecht hatte ich kurz probiert, keinen Biss, damit abgehakt. Makrelen beim Schleppen fing ich, große zwar, werden als Köder eingesetzt, aber die Bisse waren auch mäßig. Auffällig auch, daß die großen Köhler so wenig und wenn völlig abgemagert und kraftlos waren. Pollak außer kleinen Fehlanzeige. Sille und Jens fingen bei vier Ausfahrten drei Köhler, alle Sille und nur einer groß, und eine Makrele.

Andererseits störten die Freaks aus den Miethäusern, die mit ihren fetten Mietbooten rausgingen zu dritt oder zu viert und mit zwanzig kleinen Babyköhlern, zum Teil weniger als 20cm heimkehrten, sogar noch stolz!?, was dazu führte, sie als Kinder“fi….“ einzuklassifizieren. Auch der Satz „wenn wir schon 800€ bezahlen für Boot und Haus, dann müssen wir auch Fisch mitnehmen“, macht die Sache nicht sympathischer. Solche Leute sollten Bier trinken und Skat spielen und meinetwegen Rotaugen angeln, aber bloss zuhause bleiben. In Norwegen haben solche Zeitgenossen nix verloren, in diesem Fall aus Wismar und Hildesheim.

Also besser umziehen zur Kirche, da findet man keine Volldeppen, da sind nur wir und einheimische Norweger.

Am 10ten Juni kamen wir an, da stand noch ein Mainzer Womo, der aber nach unser Ankunft nach 15 Minuten die Flucht ergriff. Seit dem sind wir alleine, weil die Plätze jetzt auch alle belegt sind. Von uns die drei Plätze, mehr gibt’s auch nicht und nur zweimal Strom!

Bei schönem Wetter ist der Platz mit diesem Blick wirklich traumhaft.

Boot rein zu dritt, Bootsplatz im Hafen Nr.1 stand zur Verfügung, und auch für Jens drei Tage später die Nr.11. Leider gibt es seit sechs Monaten eine Heilbutt (kweitte)-farm unweit auf unserer Seite, was weder für den Blick als auch für den Fischbestand langfristig von Vorteil sein wird.  Auf alle Fälle gibt es mehr Fisch und insb. die Vielfalt ist da. Pollaks auch große, Köhler bis 80, die auch knackig was tun an der Angel, Dorsche 5 Stück auf nur einer Bahn, auch Lumb und Leng bei Test, aber recht klein, da auch nur bei 70m unterwegs, Rotbarsch, Knurrhahn, Makrele eher selten,  und viele kleine Zappelphilippe (Köhler, Pollak zum Abschütteln oder mal einen für die Hunde). Auch Sylvie hat schon einen großen Köhler bei Abendausfahrt hochgezogen, und einer reichte ihr belastungsmässig, wie sie sagte.

Fisch zum Essen haben wir immer, auch für die Hunde gibts zwischendurch mal ne ganze Pfanne voll

Stefan ist am 18ten abgereist, seine Kühlkapazitäten voll ausgereizt und Fischkontingent erreicht.

Im Großen und Ganzen hat es gut geklappt mit ihm auf dem Boot, Fangen kann er mittlerweile auch, nur leider hat er sich am vorletzten Tag aus dem Rennen genommen, da er sich versehentlich den halben Finger abschnitt beim Filetieren/Aufräumen. Sille ist mit ihm ins Krankenhaus nach Kristiansund 50km oneway, bei schönstem Wetter, also einer der drei schönen Tage, man hat ja nix besseres zu tun. Große Begeisterung, aber als „Newcomer“ muss man wohl erst einiges lernen, was weh tut, und auch planungstechnisch….die Erfahrung macht es. Nun weiß er Bescheid fürs nächste Mal, und dann ist es Unvermögen und keine Unwissenheit mehr. Nur zur Info, er ist auch schon über sechzig.

Nun heute leider Sturm, erste Mal hier überhaupt in drei Jahren mit Windstärke 9, teils auch gefühlt mehr. Das Wetter ist ohnehin dieses Jahr sauschlecht, Regen und kalt. Drei schöne Sonnentage hatten wir erst bis jetzt. Von der Jetty vorne fängt man aber auch hier so gut wie nix. Wenn man mit dem Boot nicht raus kann, wird es dort bei Wind und Wetter probiert.

Ansonsten heißt es Aussitzen und mit heißem Rum von innen wärmen.

Also Fisch auch hier deutlich weniger, aber man muss nicht erst drei Stunden rumfahren, bis man einen hat wie im Romsdal. Und man weiß auch nicht unbedingt sicher vorher, was man dran hat. Fischtechnisch sind wir voll im Soll, halte mich aber auch zurück, und wenn Wetter besser wird, geht jetzt gezielt die Schlepperei los auf Meerforelle und Lachs sowie Test auf Seehecht und Lumb und Leng in der Tiefe. Vielleicht kommen ja noch die Highlights. Hier im Lager ruhig wie immer, eigtl. noch ruhiger durch das schlechte Wetter als sonst.

Langeweile kommt noch keine auf, entweder man geht ein paar Würfe Pilken mit Ole

Ole immer mit dabei und wartet auf den Fisch

oder schaut zwischendurch auch mal Fußball – für die anderen dann Public Viewing

Mit dem größeren Boot und mehr PS kann ich auch hier neue Gebiete anfahren. Gibt noch einiges zu tun.    

Abschlußbericht 28.06.2024

Letzter zusammenfassender Bericht von der Kirche und Resümee von Trip 2024. Das Wetter wurde nur kurzfristig für ein paar Tage besser, also insgesamt hatten wir maximal 5 Sonnentage, wovon man auch nur an zwei abends mit kurzer Hose länger draußen sitzen konnte.

Ansonsten geprägt von viel Regen und auch Wind bzw. einmal Orkan. Was dazu führte, mehrfach die Markise mit Regenschutzwand nach Westen zu demontieren. Die letzte Woche verzichteten wir ganz auf Markise und Aufbau, das angrenzende Holzplateau gewährleistete jedenfalls matschfreien Boden zum Sitzen am Holztisch. Das Boot wurde oftmals mit Schöpfkelle von Wasser befreit und die eigtl. Motorschutzhaube diente zur Abdeckung von Bootssitz und Kiste, in die Wasser ansonsten durch den Regen von oben eindringen kann. Und der sich mit Wasser vollgesaugte Sitz führte zu nassem Hintern. So wurde dies jedenfalls vermieden.

Durch das schlechte Wetter gab es wenig Tagesbesucher der Norweger geschweige der Bootseigner, wir waren also oft ungestört. Super für die Hunde, die viel Zeit, ohne an der Leine zu sein, draußen verbrachten, eher eine ungewohnte Situation, die insbesondere Fella auf ihre alten Tage genoß. Bei Anne quasi undenkbar. Zur Zeit ein dt-sprechendes Holländerpäärchen im Ritschratsch-Selbstausbau als Nachbarn, sind nett und erhielten gestern ein fette Makrele vom Ufer meinerseits, nachdem der Mink ihm seinen 40cm Pollak vorne an der Jetty entwendet hatte. Unser Mink, klein und schwarz, hat vier Junge und trägt diese umher, ist neugierig und turnt ständig durch die Steine. Zwei Austernfischer-Päärchen, die sich konstant bei uns aufhalten, sind auch nett zu beobachten, wenn sie die Muscheln an steinen Aufknacken bzw. Löcher reinhauen und vmtl. aussaugen.

Die beiden Boote, unten im Hafen vertaut, laufen beide super.

Zwischendurch mal die Wassertiefen per Standortfunktion auf dem Handy checken

Auch die Spritkosten sind überschaubar, wir fahren meist nur bei uns vor der Haustür raus, fangen den Fisch. Größere Ausflüge gibt das Gebiet eigtl. nicht her, Lumb und Leng in kleineren Ausmaßen sind im Fjord bei ca. 70m, Seehecht nicht gefunden, dagegen Dorsch, Pollak und Köhler in ausreichender Menge vorhanden bis 80er Größe aber proper genährt und teils kampfstark.

Seit 10 Tagen sind Massen an zuerst Krabben, dann Brieslinge und Kleinfische sowie die ersten Riesenmakrelentrupps vorort. Im Kleinhafen selbst kommt es zu eindrucksvollen Kampfgebrutzel, auch springende halbstarke Pollaks, die wir anfangs mit Meerforellen verwechselten. Fischtechnisch zu erwähnen, beim Orkan von der Jetty ein großer 70er Köhler und beim Schleppen direkt vorne beim Flusseinlauf einen 60-70er Lachs, eindeutig ein Lachs.

Ansonsten mit Boot mittig und an 90-110er Linie 70-80er Köhler, die man zwar suchen muss, doch so 4 im Schnitt landen jeweils bei jedem im Boot. Dadurch wird jetzt zum Schluss insb. Jens und Sille, erstgenannter fängt jetzt zum Schluss auch mal ein paar Fische, vorher hat er sich eher durch Arbeiten auf dem Boot hervorgetan, so jedenfalls Kommentar Sille und ich steuere ebenfalls ein paar dazu. Sie sind erwartungsgemäß noch nicht voll (36kilo!?).  

Sylvie und ich haben unsere Kapazitäten so weit ausgeschöpft, auch zehn Makrelen als Ganze fürs bald anstehende Schwabentreffen zuhause Räuchern, an Bord. Ganz gute Bandbreite von Dorsch, Pollak und Seelachs über Leng, Lumb, Rotbarsch und Lachs alles dabei.

Dorsch, Seelachs, Leng Makrelen und Lachs – bei einer Ausfahrt – das kann sich sehen lassen!

Sonst nicht viel Erwähnenswertes, die paar Ritschratschbusse, die allesamt aber wieder den belegten Ort verließen, von den Essenskapazitäten kamen wir hin, das Fahrrad kam zumindest mit Sylvie 2mal zum Einsatz, war sonst aber eher unnütz. Jens und Sille haben ja ein Auto zur Verfügung. Wir werden am Donnerstag, 28.6. das Boot rausholen und Freitag dann langsam losfahren gen Heimat, denn ab Samstag ist wieder schwerer Regen angesagt. Fisch haben wir genug, also geht’s etwas eher nachhause, Samstag noch auf der Fahrt vmtl. auf E3 Deutschland – gegen Dänemark Achtelfinale schauen, dann über Schweden und die Brücken auf dem Landweg nach Hause. Das erste Mal, lassen wir uns überraschen, was es kostet mit Trailer. Billiger wird es sicher nicht als die Fähre, dafür aber die Freiheit aufzubrechen, wann wir wollen, so wie wir es jetzt tatsächlich tun werden, hat sicher alles ein Pro und Contra. Fürs nächste Mal sind die Plätze OK, doch es sollte etwas neues hinzukommen. Die Idee wie und wohin steht schon.                 

Abschluss Rückfahrt:

Am Freitag nach ausgiebigem Frühstück ging es gemeinsam mit Jens und Sille den Fjord entlang Richtung Oppdal, um zuvor am Ende des Fjordes noch eine Destination für kommendes Jahr zu checken. Der dortige Hafenplatz ist ganz neu und wäre eine Option für kommendes Jahr als Anfangsstopp. Der Chef Kjell (Schell) und die Webseite mit Kameras ist vielversprechend, ein Ort mit voller Infrastruktur und eben neues Gebiet, evtl. gut fürs Schleppen auf Rotfisch.

Nach Einkauf und Begehungszwischenstopp weiter über die E6 nach Hjerkinn und Abzweig rüber zur E3. Kurz vor der E3 dann Übernachtung auf Parkplatz mit Superspot an Bach, noch gebadet,

Sille hat den Anfang gemacht, danach waren Mike, Sylvie und die Hunde an der Reihe – wo ist Jens?

zwar ohne WC aber mit Müll und abgegrenzt alleine stehend und bei schönem Wetter nach 242km, dann anderntags weiter über E3 bis Grenzübergang Charlottenberg und Lidleinkauf auf die 172 und Stopp auf Rastplatz mit WC nach 453km, und dann weiter morgens um 6 Uhr mit Rückfahrt über Malmö, die beiden Brücken

bis nachhause als 800km Strecke, so daß wir abends um 19 Uhr zuhause waren.

Zu erwähnen, der Verkehr mit Unfall auf der Öresundbrücke, mit Öresundgo alles einwandfrei geklappt, nur der Preis für die Störebelt-Brücke ist für Womogespann mit Trailer über 10m nicht angemessen. Eine Fähre ist günstiger, dagegen steht die Flexibilität der freien Wahl der Rückfahrt. Auch die Erkenntnis, daß durch Ferienbeginn zu Anfang Juli uns gefühlt tausende von Norweger-Womos entgegenkamen und zukünftig auch immer die Abfahrt so um den 29.6. liegen sollte. Die Fahrt von 800km war grundsätzlich händelbar und gar nicht so stressig, wie man vermuten würde. Ein kostenpflichtiger Stopp auf Stromplatz war aufgrund unseres Ecoflow nicht mehr notwendig ohne Luxuseinschränkung.

Alles in allem hat alles super geklappt und 33 Tage Norwegen-Trip liegen hinter uns.          

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